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Rassen: Bergische Kräher

Brigitta
Vom Verhalten her sind meine BKs recht selbständig - etwas scheu, sehr wachsam, robust und temperamentvoll. Im Gegensatz zu meiner "gemischten" Bande interessieren sie sich kaum bis gar nicht für die anderen Hühner und halten gut zusammen. Wanderlust ist groß, die Flugversuche halten sich in Grenzen - zur Straße hin reicht 1,20m Zaun, zur Feldmark hin reicht allerdings auch 10cm Loch drin für einen regelmässigen Ausflug, man ist halt neugierig. Sturm und Regen mögen sie nicht, und spätestens bei Frost bleiben sie von selber im Stall und gucken aus dem Fenster, ob das Wetter besser wird :-)

Bis jetzt legen sie gut und regelmässig ihre im Vergleich zu den Hybriden etwas kleineren weißen Eier, zu Befruchtung und Schlupfraten kann ich noch nichts sagen - Fortsetzung folgt dann...

Dem Hahn fehlen gerade 2-3 Sicheln, die er sich beim Raufen (beim Vorbesitzer) abgebrochen hat, und er ist eher etwas dunkel geraten - für meine Hennen ist das Absicht - zu hell werden sie dann von selber, meinte der Züchter.

Krähen tut er "angemessen" - und ab und zu bekommt er auch den "Schnork" am Ende hin. Der Herr war so freundlich, heute morgen noch mal EXTRA FÜR DIE HÜHNERSEITEN ins Mikro zu sprechen *g*
Bergischer Kräher 1 (mp3 Datei, 38 kb)
Bergischer Kräher 2 (mp3 Datei, 224 kb)

Übrigens interessiert ihn "gefälschte Konkurrenz" gar nicht - ich hab mir mal den Spaß gemacht, das ganze bei offenem Fenster abzuspielen - aber er hat bloß kurz geguckt, und sich nicht weiter stören lassen.

Ach ja, abgesehen vom langkrähenden Hahn "reden" auch die Hennen recht laut und derbe miteinander - also nichts für empfindliche Nachbarn.

Brigittas Kräher

Manfred

Hab mal in meiner Literatur geblättert. Im Handbuch "Rasse- und Ziergeflügel" von Horst Schmidt steht dazu folgendes:

"Nach einer Sage hat Graf Eberhard von Berg, der im Jahre 1152 verstarb und im Kloster Altenburg an der Wupper beigesetzt wurde, von einem Köhler der damaligen Zeit einen Hahn erworben, der den Graf nach einer verlorenen Schacht und längerem Umherirren mit einem langklingenden Ruf errettet hatte, In einem Kloster, das den Grafen beherbergte, wurde dann die Kräherzucht fortgesetzt.

Nach einer anderen Quelle soll der Graf die Kräher in die Bergische Heimat mitgebracht und die Zistertziensermönche im Dhünn-Tal sollen die Kräherrasse weitergezüchtet haben.

Schon früh wurden so intensive Krähwettbewerbe durchgeführt, daß die Grafen und die geistliche Obrigkeit gegen die überhandnehmende Wettleidenschaft der zumeist armen Bevölkerung mit Einschränkungen und Verboten vorgehen mußten.

Der außergewöhnliche Krähruf dauert zeitlich fünfmal so lange wie das normale Krähen. Der Hahn soll in einer tiefen Tonlage beginnen, langsam in der Tonhöhe stzeigen und wieder fallen. Am Schluß des Rufes erfolgt der sogenannte "Schnork", ein tiefes A" beim Einatmen nach der langen Anstrengung. Verpönt sind heisere krächzende Rufe.

Im Unterschied zum normalen Hahn bleibt der Bergische nicht stehen, sondern schreitet beim Krähen vorwärts und senkt nach und nach den Kopf, so daß am Ende des Rufes der Schnabel am Boden ist."

andere Bücher von Horst Schmidt

Christian
Ich habe mit meinem Bekannten gesprochen, er hatte nie mehr als 50% Schlupfergebnis von allen befruchteten Eiern!! Er hat auch schon darüber mit anderen Züchtern darüber gesprochen aber diese habe genau die gleichen Schlupfergebnisse.
In Naturbrut sind es ca.75%Schlupfergebnis von den befruchteten Eiern.
Warscheinlich liegt es an der hohen Inzucht, da es nur eine kleine Population in Deutschland gibt. Im Ausland gibt es nichts ungefähr gleich wertiges, also gibt es nur eine Möglichkeit etwas einzukreuzen: diese wären Bergische Schlotterkämme, davon nehmen die meisten Züchter Abstand weil es dort auch nur eine geringe Population gibt und man auch viele Rückschläge hätte!

Mittlerweile sind die Bergischen Kräher auch leichter als es im Standart steht, alles nur durch zuviel Inzucht. Außerdem sind die Kücken sehr anfällig, in der Regel werden nur 65% der geschlüpften Kücken erwachsen.
Die Alttiere sind sehr empfindlich gegenüber Kälte und Nässe.
Also ist es keine leicht zu züchtende Rasse!


Aus: Der große Geflügelstandard in Farbe, Bd.1, M. Holdenried
Mit freundlicher Genehmigung der GEH
mehr über dieses Buch


Buchtipp:

Bergische Hühnerrassen

von Armin Six


Preis: EUR 9,90
Broschiert - 61 Seiten
Oertel & Spörer
Erscheinungsdatum: September 2003


Links:
Rassekurzbeschreibung der GEH

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