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Thema: Probleme und Krankheiten

Coccidien

Iris V.
woran erkennt man diese Coccidien denn???

Katrin
Na ja, die Küken oder Junghühner sitzen so aufgeplustert in der Ecke, sehen "trübe" aus, fressen nicht mehr..einige sterben... Eigentlich haben sie auch blutigen Durchfall dabei, weil die Coccidien die Zellen der Darmwand zerstören. Aber das kann man nicht immer deutlich erkennen, da muß man sie schon mal ne Weile auf weißes Küchenpapier setzen.

Wenn Du Sorge hast, weil öfter mal Junghühnchen sterben, bring ein totes zum TA, der kann die Coccidien dann im Darmabstrich unter dem Mikroskop sehen.


Katrin
Über Coccidien ist viel zu sagen.Es gibt mehrere Arten, die unterschiedlich gefährlich für die Hühner sind ( deshalb ist ein mittlerer Befall mit einer "schwächeren Sorte" besser als ein geringer mit einer aggressiven) und dann kommt es noch auf ihre Menge an, ob eine Krankheit ausbricht. Für Menschen sind sie jedenfalls ungefährlich, Deinen Kindern kann nichts passieren. Küken sterben daran ("Rote Kükenruhr") uU auch ohne das man Durchfall sieht. Erwachsene Hühner werden besser damit fertig, wenn keine Würmer oder andere Krankheiten dazukommen.

Die Coccidiostatica im Kükenfutter helfen auch nur bedingt, wenn ein erwachsenes Huhn massiv ausscheidet und die Küken damit Kontakt haben (und sei es nur über Deine Schuhe). Deshalb ist es gut, die Erwachsenen untersuchen zu lassen, wie Du es getan hast, und zu behandeln, bevor neue Küken kommen. Der Stall muß natürlich gründlich ausgeschrubbt werden, normale Desinfektionsmittel helfen gegen Coccidien nicht (zB Sagrotan etc)! Branntkalk schon und auch ausbrennen, wenn Du kein Stroh dort lagerst (Eckhard macht das immer). Und spezielle Mittel, die aber sehr teuer sind.

Am Besten ist es, Küken in einem Stall großzuziehen, in dem vorher keine (erkrankten) Hühner waren. Deinen Garten kannst Du nicht "Desinfizieren", man kann wohl in Sandausläufen Branntkalk streuen, aber die Pflanzen machen das nicht mit. Da sich bei den Tieren im Laufe der Zeit eine Immunität gegen Coccidien bildet, gibt es auch einen Impfstoff, der ca 1Woche alten Küken übers Trinkwasser gegeben wird. Der ist aber sehr, sehr teuer und es gibt ihn nur in 1000 Dosen. Wir impfen im Verein alle Küken gemeinsam, sonst geht das nicht.

Dir bleibt also nur Hygiene und die Tiere zu behandeln, wenn sie Durchfall bekommen.

Um die Coccidien im Darm einzudämmen (hilft auch gegen Salmonellen etwas) kannst Du das Trinkwasser ansäuern, zB mit Apfelessig, so 1 Eßlöffel pro 2l-Tränke alle 2-3 Tage. Das trinken Hühner sehr gern und es macht den Magen-Darm-Inhalt saurer, so daß sich diese Krankheitskeime nicht so gut vermehren können. Auch Maissilage ist gut, wenn Du einen rindviehhaltenden Landwirt kennst . Sie muß aber frisch sein, da sie leicht verdirbt.

Du stehst mit Deinem Problem jedenfalls nicht alleine da, denn fast alle Hühnerhalter haben mal damit zu tun , wenn die Tiere so gehalten werden, daß sie mit Ihrem Kot in Kontakt kommen. Bei den Rassegeflügelzüchtern tritt es oft auf, wenn die Küken aus dem Stall (der gut gesäubert war) zum ersten Mal in den Auslauf kommen (der noch verseucht vom letzten Jahr ist). Aber auch Hähnchenmäster in Großbetrieben haben ihre Last damit, da geht es nicht ohne Coccidiostatica bis kurz vor Mastende.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg und - hab keine Angst um Deine Kinder deswegen!!

(...) Mit Knoblauch kannst Du es bestimmt mal versuchen. Es hilft nicht bei einer Erkrankung, wird den Hühnern aber helfen, daß die Coccidien nicht überhand nehmen. Man darf sich bloß nicht zu sehr darauf verlassen, genauso wie bei Apfelessig. Bei Essigreiniger gegen Coccidien wäre ich eher skeptisch, denn die Dauerformen sind wirklich ziemlich unempfindlich gegen fast alles. Vielleicht hilft es gegen Vogelmilben, das werde ich mal versuchen, davon haben wir genug!

Siehe auch
Mehr über Kokzidiose


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