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Thema: Schlachten - reden wir mal darüber

  1. #21

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    Ich habe auch lange vermieden, meine Tiere selbst zu schlachten, das hat eine Nachbarin für mich gemacht. Aber ihren Zeitpunkt fand ich sehr ungünstig, weil es im Hellen stattfinden musste. So hat sie es mir vorgemacht, und ich habe unter ihrer Aufsicht das erste Mal selbst geschlachtet. Seitdem nur noch selbst, abends, wenn es dunkel ist. Ich brauche immer mindestens eine halbe Woche vorher, mich innerlich darauf einzustellen. Den Betäubungsschlag finde ich immer noch das Schlimmste. Aber ich bin dankbar, dass ich so leben kann mit Haus und Hof, die Tiere ein herrliches artgerechtes Leben haben bis zum Schluss, und ich ein Nahrungsmittel habe, von dem ich weiß, was drin ist und ich es innerlich verantworten kann.

  2. #22
    Moderator Avatar von zfranky
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    Zitat Zitat von Huhn von den Hühnern Beitrag anzeigen
    Ich definiere mal Begriffe

    *schlachten*
    betäuben, töten und anschließend als hochwertiges Lebensmittel verzehren. Schlachten wird meistens "geplant und es sind in der Regel junge Hähne". Brüten ohne Schlachten ist Illusion.
    Das sind aber deine eigenen "Definitionen". Warum weichst du von den Allgemeingültigen ab?

    Schlachten ist definiert als Tötung durch Blutentzug und dient in der Regel der Gewinnung von Lebensmitteln, da deren Haltbarkeit durch den Blutenzug deutlich gesteigert wird.

  3. #23
    Moderator Avatar von zfranky
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    Zitat Zitat von Huhn von den Hühnern Beitrag anzeigen
    *einschläfern*
    Fahrt mit dem Tier zum Tierarzt, Untersuchung und dann spritzt der TA das entsprechende Mittel (in der Regel sind es 2 Spritzen). Achtung Tötung mittels Äther geht bei Geflügel auf keinen Fall, die Tiere krepieren elendig).

    Einschläfern ist nicht planbar und der TA muß dazu bereit sein. Der TA entscheidet ob das Tier stirbt oder ob es noch eine medizinische Behandlung erforderlich ist. Es gibt kein Recht auf einschläfern. Bauchwassersucht z. B. kann punktiert und mit Pillen/Infusion kurzfristig behandelt werden.
    Kosten min. 3 stellig. Das Huhn hat dann vielleicht noch ein paar Wochen zu Leben .

    *irgendwann verlängern wir aber das Leid und nicht mehr das Leben*

    ich habe dazu meine Meinung und entsprechende Bilder, manches Huhn hätte kein TA mehr retten können. Hoffnung ist gerade bei den Hühnern ein schmaler Grat.
    Es gibt zwei zulässige Methoden der Euthanasie.

    1. Überdosierung von Pentobarbital bis zum Herzkreisllaufstillstand. In der Regel nur eine Injektion, das Tier schläft zügig und stressfrei ein.

    2. Kombi Narkose und T61 Das Tier wird mit üblichen Narkosemethoden bis zur völligen Schmerzausschaltung narkotisiert, anschließend gibt es eine Injektion mit T61, welches zu einem Atem und Herzstillstand führt. Auch hierbei schläft das Tier erst einmal ruhig ein und bekommt von der Euthanasie an sich dann nichts mit.

    Natürlich gibt es keine Recht auf Euthanasie, wenn ein Tier akzeptable Chancen auf Besserung hat.

    Zitat Zitat von Huhn von den Hühnern Beitrag anzeigen
    *wichtig zu wissen*
    beim Einschläfern gibt es Herztod vor Hirntod. Die Impulse vom Gehirn sind noch messbar, obwohl das Herz nicht mehr schlägt.

    Beim Schlachten/Erlösen erfolgt durch das Betäuben erst der Hirntod und durch Ausbluten erfolgt der Herztod.

    Hirnströme erlöschen beim Vogel ca. 180 Sekunden nach Herzstillstand oder vollständiger Unterbrechung der Blutversorgung des Gehirns.

    Das Tier ist nach dem Betäubungsschlag keinesfalls Hirntod, sondern nur betäubt und kann aus dieser Betäubung häufig auch wieder aufwachen nach gewisser Zeit. Auch da tritt der Hirntod erst nach Herzstillstand ein oder entsprechend nach "Kopf ab".
    Geändert von zfranky (12.01.2025 um 11:13 Uhr)

  4. #24
    Avatar von Angora-Angy
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    Zitat Zitat von Veni76 Beitrag anzeigen
    Naja, bei uns war von Anfang an klar, das wir auch schlachten wollen. Nicht die Masse, aber so, das man für jeden Monat im Jahr ein Suppenhähnchen hat. Und es war immer geplant, das ich es dann auch lerne. Nun ist im vergangenen Jahr der Umzug und die Restauration des neuen Hauses dazwischen gekommen und mein Mann, der eigentlich die Hühner wollte, ist mit allem anderen, aber nicht mit den Hühnern beschäftigt. Sämtliche Kurse sind mindestens eine Autostunde entfernt und ich sitze hier auf dem Land ohne Auto und Bahnanbindung erstmal fest. Ich frage mich schon bei den Nachbarn durch, befürchte aber, es wird darauf hinauslaufen, das ich es alleine mache.

    Darf ich eventuell mal ein paar ganz konkrete Fragen stellen? In manchen Videos wir der Hahn nur an den Füßen gehalten, in sämtlichen Beschreibungen steht aber immer, an den Füßen und die Flügelspitzen mit greifen.
    Hahn dann über Kopf halten und dann auf den Hinterkopf schlagen. Bei einem Bolzenschußgerät muß ich ihn ja auch festhalten, oder?
    Könnte ich ihn auch in einen Schlachttrichter tun und dann zuschlagen? Aber zappelt er dann nicht auch?
    Ich bin 3,5h gefahren, mit zwei Übernachtungen. Geht alles. Ohne Auto bist du allerdings auf dem Dorf wirklich tot und begraben. Wäre ratsam das ganz schnell zu ändern. Ansonsten versuch es doch mal mit Mitfahrgelegenheiten o.ä.
    Flügel solltest du tatsächlich festhalten, sonst riskierst du Kollateralschäden. Bei großen Tieren geht es tatsächlich auch, sie erst in den Trichter zu stecken und dann zu betäuben. Muss aber schnell gehen. Vögel haben kein Zwerchfell, kopfüber hängend drücken die Organe auf die Lunge und das Tier hat Atemnot. Also fix, dass es nicht lange so hängt. Für den Schuss mit dem Apparat muss der Kopf nicht nur festgehalten werden, sondern auf einem festen, nicht federnden Untergrund aufliegen. Sonst geht die Wucht des Schusses verloren. Zappeln wird das Tier IMMER, egal welche Betäubungsform. Am Zappeln kannst du prüfen, ob die Betäubung sitzt. Zielgerichtetes Zappeln/Fluchtversuch = Tier ist nicht ganz weg. Unkoordiniertes Zappeln = Betäubung wirkt, jetzt schnell entbluten!
    Zitat Zitat von helgaida Beitrag anzeigen
    Ich habe auch lange vermieden, meine Tiere selbst zu schlachten, das hat eine Nachbarin für mich gemacht. Aber ihren Zeitpunkt fand ich sehr ungünstig, weil es im Hellen stattfinden musste. So hat sie es mir vorgemacht, und ich habe unter ihrer Aufsicht das erste Mal selbst geschlachtet. Seitdem nur noch selbst, abends, wenn es dunkel ist. Ich brauche immer mindestens eine halbe Woche vorher, mich innerlich darauf einzustellen. Den Betäubungsschlag finde ich immer noch das Schlimmste. Aber ich bin dankbar, dass ich so leben kann mit Haus und Hof, die Tiere ein herrliches artgerechtes Leben haben bis zum Schluss, und ich ein Nahrungsmittel habe, von dem ich weiß, was drin ist und ich es innerlich verantworten kann.
    Warum willst du es unbedingt im Dunkeln machen? Wenn es ums Einfangen geht: Ich habe mir Ausstellungskäfige besorgt, die stehen für alle kurzzeitigen "Aufbewahrungs"bedarfe immer parat. Da setze ich die Herrschaften abends rein, wenn ich sie in aller Ruhe von der Stange pflücken kann. Und am nächsten Tag kann ich dann zu menschentauglichen Tageszeiten schlachten. Das mache ich gewöhnlich wenn ich frei habe, dann hab ich keinen Stress. und wenn ich keinen Stress habe, haben die Tiere auch keinen/wenig. Und hinterher bringe ich die Tiere dann direkt zu meiner Mutter, die sie nach ihrem Zeitmanagement verarbeitet. Ganze Tiere roh einzufrieren haben wir uns abgewöhnt, weil es zu viel Platz im Froster wegnimmt und die Weiterverarbeitung aufwändiger ist als bei der Frischverarbeitung. Fertige Gerichte einfrieren hat mehrere Vorteile, die klar auf der Hand liegen.

    Zitat Zitat von zfranky Beitrag anzeigen
    Das sind aber deine eigenen "Definitionen". Warum weichst du von den Allgemeingültigen ab?

    Schlachten ist definiert als Tötung durch Blutentzug und dient in der Regel der Gewinnung von Lebensmitteln, da deren Haltbarkeit durch den Blutenzug deutlich gesteigert wird.
    Das ist vielleicht eine andere Umschreibung, am Ende aber doch das gleiche. Schlachten dient der Gewinnung von Lebensmitteln. Außerdem ist das eine müßige Kümmelspalterei, es geht hier weniger um die penible Wortdefinition sondern um den Vorgang und die Gedankengänge drumherum.
    Liebe Grüße, Angela

  5. #25
    Avatar von hirsch
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    Zitat Zitat von Angora-Angy Beitrag anzeigen
    Warum hast du denn ein schlechtes Gewissen?
    Ich habe doch geschrieben, wenn ich ein Huhn erlösen muss, dass ich das kann und kein schlechtes Gewissen dabei habe.
    Gruß Rainer
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    "Das Glück unserer Hühner hängt vom Mensch ab der darüber bestimmt"

  6. #26
    Moderator Avatar von zfranky
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    Zitat Zitat von Angora-Angy Beitrag anzeigen
    Das ist vielleicht eine andere Umschreibung, am Ende aber doch das gleiche. Schlachten dient der Gewinnung von Lebensmitteln. Außerdem ist das eine müßige Kümmelspalterei, es geht hier weniger um die penible Wortdefinition sondern um den Vorgang und die Gedankengänge drumherum.

    Also wenn ich schon Wert darauf lege, das etwas definiert wird, dann aber bitte richtig.

    Denn in dieser Definition ist das entscheidende Merkmal drin: Das Tier darf nicht sterben, bevor es ausgeblutet ist. Das wäre ein grober Schlachtfehler.

    Und da das Tier nun mal verbluten muss, ist eben eine richtige Betäubung wichtig um den Vorgang tierschutzkonform zu machen.

    Klare Definitionen sind hilfreich und bewahren vor Fehlinterpretation.

  7. #27
    Avatar von Angora-Angy
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    Zitat Zitat von hirsch Beitrag anzeigen
    Ich habe doch geschrieben, wenn ich ein Huhn erlösen muss, dass ich das kann und kein schlechtes Gewissen dabei habe.
    Das hab ich gelesen. Was ich nicht verstehe, ist überhaupt das Vorhandensein eines schlechten Gewissens. Gibt überhaupt keinen Grund dazu. Gerade wenn ich selbst gezogene Tiere esse, bin ich gewissensbissfreier als bei gekauftem.
    Liebe Grüße, Angela

  8. #28
    Avatar von Angora-Angy
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    Zitat Zitat von zfranky Beitrag anzeigen
    Also wenn ich schon Wert darauf lege, das etwas definiert wird, dann aber bitte richtig. Denn in dieser Definition ist das entscheidende Merkmal drin: Das Tier darf nicht sterben, bevor es ausgeblutet ist. Das wäre ein grober Schlachtfehler.
    Und da das Tier nun mal verbluten muss, ist eben eine richtige Betäubung wichtig um den Vorgang tierschutzkonform zu machen,
    Das ist völlig korrekt
    Liebe Grüße, Angela

  9. #29

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    Zitat Zitat von Angora-Angy Beitrag anzeigen
    Was ich nicht verstehe, ist überhaupt das Vorhandensein eines schlechten Gewissens. Gibt überhaupt keinen Grund dazu.
    Der Mensch verkürzt aktiv ein Tierleben, womöglich eines, an dem er vorher emotional teilgenommen und welches er mitgestaltet hat. Das Tier würde ohne menschliches Agieren weiterleben. Ich kann das nachvollziehen.

    Anderen Menschen die Berechtigung ihrer Gefühle abzusprechen finde ich nicht gut.
    "Wir sind mehr!"

  10. #30
    Avatar von Giesi_mi
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    Mein Problem beim Schlachten ist meine "Schlaghemmung". deshalb habe ich mir ein Bolzenschußgerät (das kleine) angeschafft. Nun bin ich unsicher, wo ich das Gerät ansetzten muss.
    Die meisten meiner Hühner haben einen recht große Einfachkamm.
    LG Heike

    Alle Grausamkeit entspringt der Schwäche.
    Lucius Annaeus Seneca

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