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Stall: Desinfektion
Katrin
Zumnächst muß der Stall natürlich ausgemistet und gründlich
ausgefegt werden. Groben Schmutz am besten mit dem Spachtel abkratzen.
Dann werden alle Einrichtungsgegenstände (Nester, Stangen, Kotbrett,
Futter-und Wassergefäße) ausgebaut und vor die Tür gestellt.
Jetzt kommt das Wichtigste: der gesamte Stall und alles was vor der Tür
steht muß mehrere Stunden lang eingeweicht werden um den Schmutz
zu lösen. Ohne Wasserabfluß im Boden ein echtes Problem, aber
es geht nicht anders. Einfach mit dem Wasserschlauch mehrfach überbrausen,
besser mit wenig Wasser und dafür öfter. Dann wird gewaschen.
Am Besten natürlich mit einem Hochdruckreiniger, wenn die großen
Wassermengen wegkönnen. Aber es geht auch mit warmem Prilwasser und
Wurzelbürste. Noch besser ist Natronlauge, weil die Flächen
dann gleich mit desinfiziert werden, aber VORSICHT !! Jedenfalls wird
solange geschrubbt und gut nachgespült, bis alle Oberflächenstrukturen
wieder erkennbar sind (zB die Holzmaserung) und das Spülwasser klar
bleibt. Wenn alles wieder trocken ist, hast Du die Keimzahl pro cm2 von
1 Milliarde auf 1 Million verringert.
Nun gehts an die Desinfektion.
Gegen Bakterien, Viren und Pilze kannst Du zB Sagrotan nehmen oder etwas
vom Tierarzt holen, da gibts ne große Auswahl. Verdünne es
nach Gebrauchanweisung, die Angaben gelten für eine Stalltemperatur
von 20 oC. Wenns kälter ist, nimm etwas mehr. Rechne 0,4l pro m2
Stalloberfläche plus Einrichtungsgegenstände. Am besten läßt
es sich mit einer Rückenspritze verteilen, aber es geht natürlich
zur Not auch eine Blumenspritze, wenn der Stall nicht zu groß ist.
Kleinteile wie zB Bürsten kann man auch über Nacht in einen
Eimer mit Desinfektionsmittel einlegen. Nun wieder alles trocknen lassen
und die Keimzahl hat sich auf 1000 /cm2 verringert. Das reicht aus, denn
es sind ja nicht alles Krankheitserreger.
Du hast nun aber noch nichts gegen Magen-Darm-Wurm-Eier getan und auch
gegen Coccidien helfen die "normalen" Desinfektionsmittel auch
nicht!!! Da mußt Du uU mit einem weitern Mittel nochmal ran. Leider
sind die aber ziemlich teuer und wenn Du wirklich gründlich geschrubbt
hast kannst Du Dir das wahrscheinlich sparen. Am besten fragst Du den
Vorbesitzer mal, was seine Hühner so hatten (viel Durchfall? womöglich
mal mit Blut gemischt? öfter mal Todesfälle?) und entscheidest
Dich dann.
Nun könntest Du schon alles wieder einbauen, wenn Du mit der Einrichtung
zufrieden bist. Schön ist es natürlich, wenn Du die Wände
vorher noch einmal überstreichst, je nach Untergrund reicht da uU
ein einfacher Kalkanstrich, den Du jederzeit billig und einfach wieder
auffrischen kannst. Einfach normalen Kalk in Wasser einrühren bis
es dickflüssig ist, etwas quellen lassen und verstreichen. Auf normalem
Putz haftet das gut.
Du kannst zur Desinfektion der Bürsten gut Sagrotan nehmen.
Anne
Wie schon erwähnt wurde, eignet sich ein Hochdruckreiniger
gut zum Reinigen des Geflügelstalles. Damit kann man z.B. die Bretter,
Sitzstangen und Böden recht gut abspritzen. Für kleinere Gegenstände
wie die Futter- und Wassergefäße könnte sich unter Umständen
auch die Reinigung mit einem haushaltsüblichen Dampfreiniger anbieten. Das müsste man mal ausprobieren.
Wichtig ist, dass aller Schmutz gründlich entfernt wird und dass
es der Vorbeugung gegen Krankheitserreger dienlich ist.
Burkhard
Desinfektion
Ich mache ihn jeden Tag grob sauber und bin ein entschiedener Gegner von
"stinke-Gruben". Mist gehört auf den Kompost. Die Trinkgefäße säubere ich
bei jedem Füllen (2 Tage) mit einer Spülbürste, aber ohne
Spüli. Das Stroh in den Nestern 1 mal in der Woche. Im Frühjahr
und Herbst mit dem Hochdruckreiniger. Nach dem Trocknen löse ich 250
ml Euphagol VA in 1,5 Liter Wasser und bringe das mit einer extra dafür
angeschafften kleinen Gartenspritze aus. Euphagol ist ein biologisches Desinfektionsmittel
und beruht auf der Verdunstung ätherischer Öle.
Katrin
Stefan schrieb:
Desinfizieren: Katrin hat natürlich recht (sie ist unsere Erfahrenste
mußt du wissen) aber man muß auch dazusagen, dass sie sehr
viele Hühner hält. Ich habe nur so 5 bis 10 Tiere und bin bis
jetzt ganz ohne desinfizieren ausgekommen. Vielleicht hatte ich aber auch
nur Glück!? Warte mal, was die anderen Listianer dazu sagen.
Du hast natürlich recht, man muß das nicht jedesmal tun,
aber die Frage war ja, wie sie die neuen Hühner vor eventuellen Krankheiten
der vorherigen schützen kann.
Es gibt allerdings einige Gelegenheiten zu denen man den Stall desinfizieren
muß:
Einmal natürlich, wenn eine schwerwiegendere Erkrankung aufgetreten
ist und alle Hühner behandelt sind.
Dann ist es sinnvoll, wenn in ein Abteil neue Küken (aus der Brutmaschine)
einziehen sollen und dort vorher Alttiere gewohnt haben. Die können
so vieles ausgeschieden haben ohne selbst erkrankt zu sein, denkt nur
an Coccidien.
Und dann gibt es noch oft den Fall, daß in einem Stall jahrelang
Hühner gelebt haben und sie waren auch immer gesund, aber auf einmal
merkt man, daß sie so mau werden. Sie legen nicht mehr richtig und
sind irgentwie kränklich, ohne daß man Anzeichen von einer
bestimmten Krankheit sieht. Das ist dann oft eine "Stallmüdigkeit".
Dh über die Jahre haben sich die Keime im Stall so angehäuft,
daß das Abwehrsystem der Hühner überfordert ist. Dann
ist es schon gut, nach einer gründlichen Reinigung noch zu desinfizieren.
Aber wenn Du einen großen Stall mit relativ wenigen Tieren hast,
brauchst Du das natürlich nicht unbedingt. Nur - wenn Du bisher keine
Vogelmilben hattest, dann hattest Du wirklich Glück!!!
Hubertus
Aber wir haben dafür heute mal den Hühnerstall richtig desinfiziert.
Ich habe das Zeug angerührt, genau nach Maß und eine Tragespritze
damit gefüllt. meine Frau hat dann alles eingenebelt.
Natürlich hatten wir vorher alles saubergemacht. Altes Stroh entfernt,
auch die Nester ins Freie gebracht und auseinandergebaut. Die Hühner
bekamen heute provisorische Nester im Freien, unter Abdeckungen natürlich.
Eine alte Plane aus Armeebeständen bot Schutz vor dem Regen.
Und damit sich die Hühner bewegen habe ich die Körner unter die
Himbeer- und Brombeersträucher gestreut. Da hatten sie was zu suchen,
scharrten die ganze Zeit und halfen mir dabei, das Unkraut kurz zu halten.
Dabei sind sie natürlich etwas naß geworden. Und nasse Hühner
sehen wirklich schrecklich aus. Nichts mehr ist da zu sehen von der Abstammung
der einst weltbeherrschenden Saurier. Lediglich unser neues Blausperberhuhn
machte einen guten Eindruck. Es ist zwar noch etwas scheu, aber immer wenn
sich die anderen Hühner in die Deckungen verkrochen, dann kam es hervor.
Kamen die anderen hervor, suchte es die Deckung.
Prächtig machten sich auch die Zwerghühner, es sind Zwerge
der Sussex. So klein auch der Hahn ist, er hat eine mächtig große
Klappe.
Den Stall haben wir nach der Desinfektion vier Stunden geschlossen gehabt,
danach noch zwei Stunden lüften. Erst danach durften die Hühner
wieder rein. Sie haben mächtig gestaunt, war doch alles etwas verändert.
Die Nester waren jetzt auf einer anderen Stelle aufgebaut, ein zusätzliches
Leiterchen angebracht und noch andere Kleinigkeiten.
Morgen beginnen wir den Stall zu streichen. ich habe mir eine Zeichnung
gemacht. Er soll dann mal wie ein Fachwerkhaus aussehen. So wie in Tirol,
mit Zeichnungen auf den Seiten, die Blumen angemalt, ein Namensschild
über der Tür. Wenn er fertig ist, bekommt Ihr ein Bild.
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