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Thema: Heutzutage zuviel Aufwand in der Kükenaufzucht ?

  1. #31
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    Ich kenne beide Aufzuchtformen. Insbesondere an meinen ersten Welsumern konnte ich erhebliche Unterschiede zur Entwicklung der Naturbrut-Nachzucht ausmachen. Die Tiere, die ich bei einem bekannten Züchter abgeholt habe, stammten natürlich aus der Kunstbrut u. Aufzucht und waren geimpft (z.B. gegen Kokzidiose). Darüber hinaus wuchsen die Geschlechter getrennt auf, mit der Konsequenz, dass die gekauften legereifen Junghennen nicht prächtiger hätten sein können. Da wir damals und auch noch Jahre später nur mit Naturbrut vermehrten, konnte ich in den Jahren danach bei den Nachzuchten mit traditionell weitgehender Selbstversorgung der Küken durch die Glucke (Fütterung erfolgte meist nur im Stall, nur in den ersten Tagen wurde den Küken auch auf dem Hof Eigelb, Haferflocken und Quark angeboten) erhebliche Entwicklungsunterschiede in Bezug auf Größe und Gewichte im Vergleich zu den zugekauften Vorfahren aus "professioneller Zucht" feststellen.
    Für mich steht fest: Wenn ich eine Rasse in Bezug auf Größe, Vitalität und Leistung voran bringen will, geht das nicht mit Naturbrut - zumindest nicht mit Selbstversorgerglucke. Das ging bei uns damals aber auch nicht anders. Die Hühner waren nicht eingezäunt und die Glucke legte große Wanderungen mit den Küken zurück, um den anderen Hennen und dem Hahn aus dem Weg zu gehen. Dabei haben die Küken mehr Energie verbrannt, als sie zu sich genommen haben - überspitzt formuliert. Klar, war das Idylle pur. Aber da ich nun wusste, wie groß die Nachzucht mit entsprechender Versorgung, mit eingeschränktem Bewegungsradius und sicher auch durch den Einfluss der Impfungen (insbesondere gegen Kokzidiose) und Entwurmungen werden kann, war jedes Jahr auch etwas Wehmut dabei, dass die Hühnchen nie so groß wurden, wie Mutter, Großmutter usw. Geimpft und entwurmt haben wir damals eben auch noch nicht. Das alles wurde erst mit den späteren Kunstbruten regelmässiges Programm (auch bei den Alttieren).

    Ich versteh jedenfalls unter (körperlich) robusten Tieren, solche wie ich sie aus der durchorganisierten Jungtieraufzucht kenne.
    Dagegen sind die Nachzuchten aus Naturbrut regelrecht Kümmerlinge. Die kamen einfach nicht auf entsprechende Gewichte und Größen und blieben immer zierlicher als ihre idealen Vorfahrinnen. Interessanterweise waren die Hähne einigermaßen akzeptabel. Da wird vielleicht einfach der Vorteil der Geschlechtertrennung auf die Entwicklung deutlich. Bei den Welsumer-Hennen aus Naturbrut fehlen dann am Schluss immer bis zu einem Kilo. Das Rassehuhn als Selbstversorger geht also vielleicht bei den leichten Rassen, aber eben nicht bei schweren Rassen. Aber selbst bei den leichten Rassen wie Hamburger oder Friesen wird man bei durchorganisierter Jungtieraufzucht prächtigere Tiere heranziehen können.

    Und ob z.B. das Bankiva Huhn(als Extrembeispiel) robuster ist, kann man an zwei Beispielen diskutieren.
    Wenn Bankiva verwurmt sind und unter Vogelmilben leiden, fehlen ihnen bestimmt schneller Energiereserven als einem "hochgezüchteten" kräftigen Tier.
    Dagegen besitzt das Bankiva eine bessere Resistenz gegen Vogelgrippe, weil die Influenzaviren ja geradezu "ubiquitär" seit über 6000 Jahren in dessen Heimat kursieren.
    Das trifft auf die domestizierten Hühner, die seit 2000 bis 3000 Jahren zunächst in Afrika und dann in Europa leben, nicht mehr zu.
    Und was Marek angeht, gibt es da ja in allen Größen Sorgenkinder, wie z.B. die Sebrights und Barnevelder.
    Aber das Problem könnte man mit der genetischen Selektion mit Hilfe von SNP Chip Arrays lösen, wenn die Technik auch für "kleine Züchter" zugänglich gemacht wird.
    Eine Bluttropfen auf den Chip - und man sieht das genetische Profil, z.B. ob das Tier Genträger z.B. für Marek-Resistenz ist, oder nicht und könnte entsprechend die Tiere auswählen oder von der Zucht ausschliessen.
    http://www.wattagnet.com/articles/38...the-race-is-on

    @ tulip Genau so kenne ich das auch aus den alten Büchern, und das nicht nur in den deutschsprachigen.
    Geändert von Redcap (23.05.2016 um 21:14 Uhr)

  2. #32
    Avatar von elja
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    Ich lasse bei der Gluckenaufzucht die gleiche Sorgfalt walten wie bei Kunstbrut. Die Küken kommen natürlich raus, haben aber zumindest die ersten drei Wochen permanent Futter zur Verfügung. Erst mit drei Wochen lasse ich sie mit den anderen Hühnern wirklich zusammen. Da konnte ich bisher keine Unterschiede von meinen Hennen zu anderen Hennen erkennen.
    Eine Ausnahme hatte ich letztes Jahr, eine wilde Brut, die dann zwar kontrolliert schlüpfte, aber bereits nach einer Woche mit der Glucke ganz frei unterwegs war. Die haben mir oft Leid getan, was die Glucke ihnen abverlangte. Da sind die Hennen sehr klein geblieben. Das hatte ich allerdings auf den Schlupftermin im September geschoben.
    Sei Wachsam von Reinhard Mey
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    „Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!“ ...

  3. #33
    Avatar von ***altsteirer***
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    @redcap: Wer sich anfällige Stämme besorgt und dann die Naturbrutküken nicht bedarfsgerecht füttert, der darf sich auch nicht über kümmernde Tiere wundern.
    Das hat aber nichts mit vermeintlichen Nachteilen der Naturbrut gegenüber der Kunstbrut zu tun!

    Der wesentliche Aspekt Deines Beitrags:
    Wenn ich eine Rasse in Bezug auf Größe, Vitalität und Leistung voran bringen will, geht das nicht mit Naturbrut - zumindest nicht mit Selbstversorgerglucke
    geht etwas unter. Wenn die Küken im evtl. etwas eintönigen Freilauf nicht genug Insekten finden, dann können sie auch nicht wachsen.
    Wenn man aber Glucke und Küken regelmäßig mit proteinreichem Futter aufsucht, dann wachsen die Küken wie Unkraut. Auch ohne Entwurmungen und Impfungen. Sie laufen auch nicht "zum Ende des Horizonts" um Hähnen und anderen Hennen aus dem Weg zu gehen, denn genau da sind die Artgenossen schon...
    Im Gegenteil: Sie halten sich die ersten 2-3 Wochen im engen Umkreis um den Stall auf. Geschlechtertrennung ist bei unbegrenztem Freilauf ebenso entbehrlich, wenn die Hähne mit einsetzender Geschlechtsreife geschlachtet werden.

    Das sind jedenfalls meine Erfahrungen mit Altsteirern.
    Ob ungeimpfte Welsumer aus Naturbrut per se kümmern kann ich nicht beurteilen.

    P.S. Warum Du übrigens unter robusten Tieren genau jene verstehst, die ihre körperliche Entwicklung nur unter möglichst sterilen Bedingungen, und von Arzneimitteln begleitet, gemeistert haben, das will sich mir nicht so recht erschließen
    4.29.31 Altsteirer

    "Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand." Charles Darwin

  4. #34
    Schildkrötenguru Avatar von FoghornLeghorn
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    Oh, so viele interessante Antworten ! Ich danke euch dafür. Habe mich gerade mal durch alle Seiten gelesen, kann aber unmöglichen allen antworten die geschrieben haben.
    Ich habe auch gerade 13 Küken, die von einer Glucke geführt werden. Sie müssen aus Sicherheitsgründen in der Voliere bleiben. Da wo der Boden 100% alles andere als steril ist. Sie picken und scharren auf diesem Boden, und wenn ich Futter bringe, pickt die Glucke das Futter vom Teller und legt es den Küken auf diesem Erdboden vor. Trotzdem, oder gerade deswegen sind die Kleinen wohl putzmunter ( Stichwort: Training des Immunsystems, wie ihr es hier so witzig beschrieben habt ).
    Ich füttere übrigens keinen Kükenstarter, weil die Glucke den ablehnt ( und ich auch ! ). Die Küken bekommen Wellensittich- und Kanarienfuttermischungen, täglich Rinderhack, täglich gekochtes Ei und Grünzeugs, ab und zu ein paar Vitamintropfen aufs Futter. Dazu Wasser zum trinken, ohne irgendwelche Zusätze. Alles Futter wird von den Küken gierig gefressen, so dass der Kropf der Kükis immer kugelrund angefüllt ist. Die Vorteile von Kanarien- und Wellensittichfutter ist die hohe Akzeptanz bei den Küken für diese kleinen Körner, und diese Futtermischungen enthalten zusätzliche Vitamine und Mineralstoffe.
    Ich würde eine Aufzucht mit Glucke immer einer Kunstbrut vorziehen.
    Letztes Jahr hatte ich dieselbe Glucke die jetzt führt mit ihren Küken eine Weile bei mir im Keller, weil es mir im März noch zu kalt für die Küken draussen erschien. Das würde ich nie wieder tun ! Die Küken haben sich bei mir im Keller prima entwickelt, waren früh befiedert und sind auch schnell gewachsen. Soweit so gut.
    Als sie jedoch nach draussen kamen, war ihr Immunsystem auf die neuen Keime und Bakterien wohl nicht vorbereitet. Sie sind krank geworden und fast alle schon als Junghühner gestorben. Den Fehler mache ich nicht noch einmal !
    Ich hoffe, dass meine Küken nicht krank werden, wenn sie so unter möglichst natürlichen Bedingungen aufwachsen.

    LG
    Sabine
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  5. #35
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    1. Was hat das mit anfälligen Stämmen zu tun ... die gekauften Tiere waren alles andere als schwächlich ... Groß, vital, glänzendes, perfektes Gefieder und frühreif.
    2. Trägst Du Deinen Küken das Futter den ganzen Tag hinterher?
    Wenn die Glucken in einem Radius von Minimum 200 m von dem Futterplatz unterwegs sind (und mit zunehmendem Alter der Küken immer weiter), kann man das auch so sehen, dass die Glucken ihrem prähistorischen Instinkt der Futtersuche nach Insekten nachgegangen sind.

    Achja, ganz nebenbei hat bei uns in den letzten Jahren immer nur einzig und dieselbe Henne über Jahre immer erst Ende Juni/Anfang Juli gebrütet (aber danach konnte man den Wochenkalender stellen - das hab ich doch glatt vergessen zu erwähnen ... Viel früher haben auch mal Hybriden gebrütet, aber vor Ende Mai war auch da nix zu machen). So späte Küken sind gerade noch grenzwertig, aber es ist auch nicht vorteilhaft, wenn die Entwicklung überwiegend in die dunklen Monate fällt.
    Da garantiert so ein dummer Spruch kommt, dass man so spät nicht mehr brüten lässt, kann ich nur sagen ...
    Die Juni/Juli Glucke war für uns die einzige Möglichkeit nachzuziehen. Von April-Glucken oder gar Januar-Glucken hab ich erst hier im Forum gehört/gelesen.
    Das wäre bei uns ein Wunder gewesen, und wäre heute nach einigen Generationen Kunstbrut und Lichtprogramm denkbar. Liegt wohl an unserem dunklen schwarzen Wald. Von Lichtprogramm haben die Hühner früher auch nichts gesehen. Vor allem die Januar-Glucken gibt es mit Sicherheit erst aufgrund der jahrzehnte langen Kunstbrut zu dieser Jahreszeit ... und die Hennen glucken zu der Zeit, in der sie geschlüpft sind. Das lässt sich ja mit der zirkadianen Uhr erklären ... Also die späten Glucken waren uns naturgegeben. Da unser Klima und der Breitengrad nicht gerade ideal für Hühner sind, ist die Kunstbrut ebenso wie Lichtprogramm oder frühe Glucken aus Kunstbrut für die Entwicklung der Nachfahren von Vorteil.
    http://www.huehner-info.de/forum/sho...=1#post1224987

    Entweder in diesem Buch
    http://www.huehner-info.de/forum/sho...l=1#post566469

    oder in diesem Buch
    http://www.huehner-info.de/forum/sho...=1#post1327032
    gab es einen Vergleich von Entwicklung von Gewicht und Beginn der Legereife von in verschiedenen Breitengraden heran gewachsenen Junghennen.
    Der Tageslänge am Äquator wurden die Lichtprogramme nachempfunden.

    Ich verstehe unter robusten Tieren solche, wie ich sie heranziehe. Bei mir haben sich auch schon solche Flitzpiepen beschwert, dass die Ixworths bei Ihnem nicht die von mir berichteten Gewichte erreichen ... Tja, die sind so schlau, dass sie ihren Masttieren unbegrenzeten Auslauf geben, sodass die Tiere natürlich meistens außer Reichweite von den Futterspendern sind ... und erwarten dann solche Prachtexemplare wie bei mir. Denen muss man das dann auch noch erklären, dass sich unbegrenzter Auslauf mit dem Energiehaushalt und ergo mit der Gewichtszunahme beißt. Bei mir wandern die Futterspender heute im mobilen Auslauf (25 x 25m) mit. So dass das Gras und die Insekten nur noch eine leckere Beilage sind und nicht Hauptfutter.
    Geändert von Redcap (24.05.2016 um 00:02 Uhr)

  6. #36
    Avatar von thusnelda1
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    Ich habe in den letzten Jahren immer das Glück gehabt, meine Kunstbrutküken einer Glucke unterschieben zu können.
    Sie kamen dann in einen Teil des Hühnerauslaufes, auf dem ich 2012 für meine ersten Küken Kleintierwiese angesät hatte. Diese Wiese habe ich geschafft bis heute zu erhalten. So liefen seit 2012 jedes Jahr die Küken nebst Glucke darauf.
    Wenn die Küken nicht mehr auf der Wiese waren, war der Auslauf abgesperrt. Aber so manches Madamchen ist doch immer wieder über den Zaun gehüpft und hat dort gepickt und ihr Häufchen hinterlassen.
    Meist waren das die Hybriden.
    Jetzt wohnt meine OrloffGlucke mit ihren 4 Amrock-Küken (3 aus Kunstbrut und 1 Küken ist unter der Glucke geschlüpft) dort.
    Alle sind wohlauf, obwohl dort ganz bestimmt keine sterilen Bedingungen herrschen.

    Die Küken sollen ja irgendwann mit den großen Hühnern zusammen wohnen.
    Dann sollen sie auch das Millieu schon zeitig kennenlernen in dem leben werden, finde ich.
    0,1 Grünleger-Hybriden, 1,6 Marans sk, 0,2 Hybrans(=Marbriden), 0,1 Nato, 0,4 Bresse, 0,3 Nackthälse, 0,1 Sussex, 0,1 Amrocks, 1,1 Orlköppe(= Kraienloffs), 1,1 Lavender Araucana, 3,0 Deutsche Reichshühner

  7. #37
    Moderator Avatar von zfranky
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    ich habe ja auch nur eine Glucke, und die gluckt auch immer spät ( Juli-September).
    Ich hab bei New Hampshire gar keine Glucke erwartet. Trotzdem führt sie super 3 Monate.
    Ich habe keine großen Unterschied zwischen der Maschinenbrut und der Naturbrut.
    Aber ich gehe auch abends/nachts dann nicht nur einmal in den Stall und fütter die Küken sehr hochwertig zu.
    Die Alten gucken dann nur verschlafen von ihrer Stange runter. So kann ich das schlechte Gelände hier und das Rumlaufen ein wenig ausgleichen. Dafür sind die Naturbrutküken um einiges körperlich besser koordiniert. Die Hähne haben mit 5 Mon auch über 2 kg ausgenommen. Das reicht mir. Und die Hennen fangen um die 22. bis 24. Woche mit dem Legen an.
    nach 20 Jahren endlich wieder Hühner, spontaner Bruteier-Kauf bei Ebay, geliefert in die Packstation, Oktober 2014 erste Naturbrut... ein bisschen Natur in der Stadt..
    Aktuell 3,35 New Hampshire, 3,7 Gänse, dazu Pferd, Hund, 3 Katzen und Bienen ...

  8. #38
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    Zitat Zitat von ***altsteirer*** Beitrag anzeigen

    P.S. Warum Du übrigens unter robusten Tieren genau jene verstehst, die ihre körperliche Entwicklung nur unter möglichst sterilen Bedingungen, und von Arzneimitteln begleitet, gemeistert haben, das will sich mir nicht so recht erschließen
    Nachtrag: So steril fand ich die Zuchtanlage des Welsumer-Züchters bei Karlsruhe nicht, wahnsinnig viel Platz gab es da in seiner Parzelle nicht (wenn ich das mit dem früheren Freilauf unserer Hühner vergleiche), es war aber gut organisiert.
    Susanne kennt den Züchter auch, und lobte ihn mir gegenüber in höchsten Tönen, wenn ich das so sagen darf.
    Ich kann mich nur anschliessen, denn an der Qualität der Tiere konnte man nichts aussetzen. Die Junghennen waren einheitlich und uniform gewachsen. Es waren keine Kümmerlinge auszumachen. Möglicherweise hatte er die aber schon ausselektiert. Der zieht oder zog ja die Tiere auf Ausstellungsqualität (weiß nicht, ob der noch lebt), aber die Eigröße und Farbe war bei ihm für deutsche Verhältnisse auch sehr gut. Die Legeleistung entsprach auch dem Standard schwerer Rassen.
    Geändert von Redcap (24.05.2016 um 00:31 Uhr)

  9. #39
    Avatar von ***altsteirer***
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    Zitat Zitat von Redcap Beitrag anzeigen
    1. Was hat das mit anfälligen Stämmen zu tun ... die gekauften Tiere waren alles andere als schwächlich ...
    Das Anfällig bezog sich auf die scheinbar notwendige Kokzidiose Impfung. Immerhin erwähnst Du sie gleich zweimal und sprichst ihr eine wichtige Bedeutung für das Heranwachsen Deiner Hühner zu.
    Ich brauche sie nicht.

    2. Trägst Du Deinen Küken das Futter den ganzen Tag hinterher?
    Wenn die Glucken in einem Radius von Minimum 200 m von dem Futterplatz unterwegs sind (und mit zunehmendem Alter der Küken immer weiter), kann man das auch so sehen, dass die Glucken ihrem prähistorischen Instinkt der Futtersuche nach Insekten nachgegangen sind.
    Nein, aber alle 2-3 Std. werden sie in der ersten Woche schon versorgt. Das macht wenig Arbeit, lässt es sich doch mit meinen ohnehin großteils an den Hof gebundenen Arbeiten gut verbinden.
    Einen metergenauen Radius zu bestimmen, ohne die Güte und Struktur des verfügbaren Freilaufs zu kennen, halte ich für unmöglich!
    Auf 200 Meter Radius kommen vielleicht meine Althühner, die Glucken bleiben anfangs im nähernen Umkreis.

    Achja, ganz nebenbei hat bei uns in den letzten Jahren immer nur einzig und dieselbe Henne über Jahre immer erst Ende Juni/Anfang Juli gebrütet (aber danach konnte man den Wochenkalender stellen - das hab ich doch glatt vergessen zu erwähnen ... Viel früher haben auch mal Hybriden gebrütet, aber vor Ende Mai war auch da nix zu machen). So späte Küken sind gerade noch grenzwertig, aber es ist auch nicht vorteilhaft, wenn die Entwicklung überwiegend in die dunklen Monate fällt.
    Da garantiert so ein dummer Spruch kommt, dass man so spät nicht mehr brüten lässt, kann ich nur sagen ...
    Die Juni/Juli Glucke war für uns die einzige Möglichkeit nachzuziehen. Von April-Glucken oder gar Januar-Glucken hab ich erst hier im Forum gehört/gelesen.
    Ich habe diese Woche nochmal 2 Schlupftage, dann bin ich bei etwa 60 Küken mit 5 Glucken bis Ende Mai. Das reicht mir!
    Dass Du mit Deinen Hühnern andere Erfahrungen gemacht hast, glaube ich Dir ja. Aber dadurch kann man keine allgemeingültigen Aussagen gegen die Naturbrut ableiten!

    Das wäre bei uns ein Wunder gewesen, und wäre heute nach einigen Generationen Kunstbrut und Lichtprogramm denkbar. Liegt wohl an unserem dunklen schwarzen Wald.
    Reine Spekulation! Ich habe ausschließlich Naturbrutlinien und der Bayerische Wald ist auch nicht gerade für sein tropisches Klima bekannt. Die erste Glucke saß dieses Jahr Mitte März.

    Von Lichtprogramm haben die Hühner früher auch nichts gesehen... Da unser Klima und der Breitengrad nicht gerade ideal für Hühner sind, ist die Kunstbrut ebenso wie Lichtprogramm oder frühe Glucken aus Kunstbrut für die Entwicklung der Nachfahren von Vorteil.
    Auch da, man kann es sich denken, bin ich anderer Meinung. Robuste Landhühner, früher über Generationen auf ihren Standort hin selektiert, mussten mit den klimatischen Bedingungen und Tageslängen zurecht kommen und gelichzeitig wirtschaftlich rentabel sein. Auf diese Merkmale selektiert heute aber kaum noch wer.
    Dass gerade Kunstbrutglucken für Ihre Nachfahren von Vorteil sein sollen, ist wohl ein Witz!?


    Ich verstehe unter robusten Tieren solche, wie ich sie heranziehe. Bei mir haben sich auch schon solche Flitzpiepen beschwert, dass die Ixworths bei Ihnem nicht die von mir berichteten Gewichte erreichen ... Tja, die sind so schlau, dass sie ihren Masttieren unbegrenzeten Auslauf geben, sodass die Tiere natürlich meistens außer Reichweite von den Futterspendern sind ... und erwarten dann solche Prachtexemplare wie bei mir.
    Das kann ich mir wiederum gut vorstellen. Ich wusste zwar nicht, dass ein linearer Zusammenhang zwischen Gewicht und Vitalität/Robustheit (je schwerer, desto gesünder) besteht, aber wer das letzte Gramm rauskitzeln möchte tut natürlich gut daran den Freilauf zu begrenzen und ständig Mastfutter in Reichweite zu haben. Besonders bei schweren Rassen.

    Letztlich muss jeder selber wissen, was er möchte. Aber man kann durchaus auch anerkennen, wenn andere Leute mit anderen Methoden und Herangehensweisen mit ihren Hühnern gute Ergebnisse erzielen.

    Damit bin ich auch raus hier!

    Gesunde, frohwüchsige Küken Euch allen, liebe Grüße,

    Markus
    Geändert von ***altsteirer*** (24.05.2016 um 07:09 Uhr)
    4.29.31 Altsteirer

    "Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand." Charles Darwin

  10. #40
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    Der 200m Radius bei den Küken bezog sich nicht auf die Anfangszeit - soviel Praxiserfahrung sollte hier jeder haben, dass Küken in den ersten Tagen eher noch einen Radius von 10 - 20 m zurücklegen.
    Küken werden i.d.R. aber älter als 4 Wochen. Und mit jedem Tag wächst der Bewegungsradius - weg von der Futterstelle.
    Wenn man die Tiere nicht zu ihrem Glück zwingt bzw. verführt, sprich die Futterspender immer in Sichtweite anbietet, erzielt man eben keine herausragenden Tiere - mit entsprechender Frühreife und Veranlagung zu größeren Eigewichten.
    Die Effekte der Impfungen und des begrenzten Auslaufs etc. pp beziehe ich nicht nur auf meine Hühner.
    Ein ehemaliger Vorgänger von Dir ( Stefan Fischer, Züchter von Lachshühnern und Marans) hat viele Jahre mehr Erfahrung mit der Impfung und schwor während seiner Moderatorenzeit hier darauf.
    Eigentlich sind alle Züchter, die den Paracox 8 einsetzen, durchweg begeistert von den Effekten der Impfung.
    Im Übrigen hab nicht ich mir die Mechanismen der zirkadianen Uhr ausgedacht, sondern die schlaue Natur.
    Wo kommen denn Deine Hennen her, machst Du vielleicht Lichtprogramm? Nee, das ist bestimmt wieder zu unnatürlich.
    Aber ganz so natürlich wie meine Mutter und Großmutter es gehandhabt hat, findest es auch nicht gut.
    Ist immer so ne Gratwanderung mit der "Natur" ... nicht wahr? Es liegt immer an der eigenen "Auslegung" im Lichte anderer Positionen, die man ablehnt.
    Nur noch eine Anmerkung: Die von mir auf verschiedenen Jungtier-Ausstellungen gesehenen Prachttiere wie z.B. die Italiener (von deren Qualität ich begeistert bin) kommen heute bestimmt nicht mehr aus Naturbrut.
    Unter Prachttieren verstehe ich wiederum Tiere, die ein Standardgewicht im oberen Bereich erreichen.
    Schön, dass Du nur hier raus bist ... es könnte schlimmer kommen.

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