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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vogelgrippe 2021/2022 - was kommt da auf uns zu



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nero2010
25.11.2022, 13:47
Jetzad: https://www.lgl.bayern.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht.htm?tid=1725952

Weiß man was unter "engmaschigem "Netz in Bayern verstanden wird ??

leo94
25.11.2022, 15:00
Ab MO, 28.11.22 befindet sich die ganze Schweiz im Kontrollgebiet.
Auslauf nur mit 4cmx4cm-Netzen, Wassergeflügel von anderem Geflügel getrennt.

Grund: Im Kanton Zürich wurde vor wenigen Tagen das Virus in einer Hobby-Geflügelhaltung entdeckt. Die betroffene Tierhaltung wurde saniert.

Das soll gemäss meinem jetzigen Infostand bis 23.02.23 so bleiben.

:(

Bedeutet „saniert“ getötet?

Relaxo
25.11.2022, 15:34
ja, leider.

https://www.landbote.ch/alle-voegel-im-entenweiher-seuzach-muessen-getoetet-werden-339993372322

Warnehof
25.11.2022, 18:55
Weiß man was unter "engmaschigem "Netz in Bayern verstanden wird ??

Unter "engmaschig" wird in der GefPestSchV nach bisherigen Erfahrungen von einer Maschenweite <= 25 mm ausgegangen. Also gleiche Weite wie bei den Seitenwänden einer Voliere. Sollte so auch in Bayern gelten. Allerdings geht in der PM um eine Empfehlung und nicht um eine Verpflichtung.

Warnehof
25.11.2022, 19:05
ja, leider.

https://www.landbote.ch/alle-voegel-im-entenweiher-seuzach-muessen-getoetet-werden-339993372322

Es waren dort nach einer ersten Meldung etwa 100 Tiere untergebracht. Nach dem Wortlaut sollen "nur" die Tiere auf dem Weiher getötet wurden sein. Also nicht die Volierentiere. Vermutlich gibt es keine keine geeignete Uuterbringungsmöglichkeit für eine Quarantäne. Das ist meist der Unterschied zwischen diesen Gemeindeanlagen zu richtigen Zoos, was regelmässig für Tötung der Tiere sorgt. Allerdings berechtigt zumindest in Deutschland nichts, die Tötung von Wildvögeln, die sich im Gewässer aufhalten.

Es gibt auch Untersuchungen zur Überdauerungsfähigkeit von AI-V in Gewässern. In einer Untersuchung aus Kanada wurden noch 150 Tage nach nachgewiesenen AI Fällen, im Gewässerschlamm, aktivierbare AI-V gefunden.

MGrie
25.11.2022, 19:50
Ich lese z.Zt. hier nicht so gründlich mit, habe aber schon registriert, dass es in Niedersachsen wohl Fälle gab.
Umso verwunderter war ich, als ich von Geflügelausstellungen hier in M-V las.

Da haben wir's dann auch:
Seuchenherd Rassegeflügelschau? (https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Zahlreiche-Vogelgrippe-Faelle-in-MV-Seuchenherd-Rassegefluegelschau,vogelgrippe660.html)


Aber schon am 14.11. hatte unser Minister so seine Befürchtungen (https://www.n-tv.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/Backhaus-befuerchtet-im-Herbst-einen-Vogelgrippe-Ausbruch-article23717913.html).

Ein Schelm, wer was Böses dabei denkt :versteck

Danie2012
26.11.2022, 07:21
Das TSIS meldet mit Feststelldatum 25.11.22:

Kreis Warendorf (NRW): Legehenne >1/2J.

Es werden übers Wochenende noch Fälle aus Mecklenburg-Vorpommern in Hobbyhaltungen dazu kommen.
Hierzu möchte ich euch den von MGrie am 25.11. um 19.50 Uhr geposteten Artikel unbedingt empfehlen. Für alle, die jetzt noch mit dem Gedanken spielen, ihr Geflügel auszustellen oder noch welches dazu zu kaufen. In dem Artikel wird davon ausgegangen, dass eine Verbandsschau der Seuchenherd ist. Viele Hobbyhalter, die dort ausgestellt hatten, werden nun als Kontaktbetriebe kontrolliert. Bei 4 wurde bisher etwas gefunden.
Bedenkt also das Risiko, wenn ihr eure Tiere derzeit nicht von anderen, fremden Tieren fern haltet. Es besteht nicht nur die Gefahr, dass ihr Vogelgrippe in euren Bestand holt und eure Tiere getötet werden. Es gibt dann auch meist Restriktionszonen mit Aufstallung und weiteren Sanktionen für Haltungen in der Nähe. Wenn es ganz blöd läuft, eine Aufstallung für alle wie in den letzten Jahren.

Ach so, obwohl die Verbandsschau als Seuchenherd quasi fest steht, wird am Ende des Artikels dennoch auf die große Gefahr, die von Wildvögeln ausgeht, verwiesen. Naja, muss ja scheinbar immer sein dieser Satz.

Blindenhuhn
26.11.2022, 08:33
Hatten wir das schon?
Allein seit Anfang Oktober wurden nach Angaben des Verbands British Free Range Egg Producers Association (BFREPA) mehr als 750.000 Hennen gekeult, um die Ausbreitung der Vogelgrippe zu bremsen.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/grossbritannien-meldet-mangel-wegen-vogelgrippe-eier-sie-brauchen-eier-a-42684f1b-2b7f-436c-a5cd-afa28bbe1a7c

Marjolaine
26.11.2022, 09:13
Das NRW Landwirtschaftsministerium hat auch was veröffentlicht

https://www.land.nrw/pressemitteilung/hoechste-wachsamkeit-bei-der-aviaeren-influenza-gemeinsame-vereinbarung-fuer


Gesendet von iPhone mit Tapatalk

Danie2012
27.11.2022, 07:13
Wie bereits angekündigt, geht es nun los mit den Fällen vermutlich von der Geflügelschau in Demmin (siehe Link vom 25.11.).

Das TSIS meldet mit Feststelldatum 26.11.22:
Mecklenburgische Seenplatte (Mecklenburg-Vorpommern): Gänsehaltung

Gitti
27.11.2022, 11:07
Ich hab das mit der "Vogelgrippe" z.Zt auch nur am Rande verfolgt und wollte gestern zu einer Geflügelausstellung........ "wegen Seuchengefahr prophylaktisch geschlossen". Drinnen war aber Krähen zu hören, nachgefragt: nur Züchter haben Zutritt ???
Auf der Seite des Landkreises(Prignitz) ist aber nix über Vogelgrippe zu finden - ehrlich gesagt war ich ziemlich angefressen, immerhin 30km für nix gefahren. In den letzten Tageszeitungen war auch nichts darüber zu finden - scheint ja wieder so eine interne Sache zu sein. So kriegt man schon den Eindruck, daß Vereine einfach ihr Ding machen und keine Öffentlichkeit wollen?

MGrie
27.11.2022, 11:36
So kriegt man schon den Eindruck, daß Vereine einfach ihr Ding machen und keine Öffentlichkeit wollen?

Na, zumindest keine Besucher wollen, die "von aussen" die Seuche einschleppen...:laugh

Floda
27.11.2022, 12:02
Ich glaube nicht, dass die Vereine das so wollen. Immerhin entgegen die Einnahmen durch Eintritt und Tombola den Vereinen. Das wird eine Anordnung vom Amt sein.

Gesendet von meinem M2101K6G mit Tapatalk

Warnehof
27.11.2022, 15:15
Das Veranstaltungslokal der Landesverbandsausstellung M-V liegt direkt am Niederungsgebiet der Peene, sehr viel Schilf und Feuchtgebiet, Aussichtsturm (Rastplatz?). Demnach könnte es hier tatsächlich zu einem Eintrag durch Besucher oder Züchter gekommen sein.

Warnehof
27.11.2022, 16:19
In Ungarn gab es eine ganze Reihe weiterer Ausbrüche in den bekannten Schwerpunktgebieten. Die Zahl der betroffenen Tiere überschreitet jetzt 1,3 Millionen.

In Frankreich gibt es einen ersten Fall im Dep. Landes. Hierbei soll es sich um eine Privathaltung handeln. Zahlreiche Wild- und Bestandsfälle im ganzen Land.

In London wird es präventiv verboten wilde Wasservögel in den Parks zu füttern. 66 Schwäne, der ca. 200 Tiere bei Schloss Windsor, sind verendet.
https://metro.co.uk/2022/11/26/feeding-the-ducks-banned-due-to-risk-of-spreading-bird-flu-17830681/

In Mexiko sind nach einer Reihe von Ausbrüchen die ersten 4 Millionen Hühner der Agrarindustrie geimpft wurden. Insgesamt plant man 135 Millionen Tiere zu impfen. Es dürfte sich hierbei um chinesische oder vietnamesische Impfstoffe handeln, die von Ländern ohne Exportindustrie verwendet werden, da es sich hierbei nicht um Markerimpfstoffe handelt. Auch über die Wirksamkeit ist nicht viel bekannt.

Zwischen dem 28.10. und dem 26.11. gab es bisher 12 Ausbrüche in japanischen Beständen. Das wird als ungewöhnlich früh und schnell beschrieben.
https://www.japantimes.co.jp/news/2022/11/27/national/avian-influenza-bird-flu-japan/

In den USA wurde jetzt der Negativrekord von 50 Millionen verendeten bzw. gekeulten Bestandstieren in einem Ausbruchsjahr eingestellt. In 2022 sind bisher 50,24 Millionen Tiere gestorben. Die Ausbruchsserie in den USA und Kanada hält im Wildbereich, wie in den Beständen weiter an.

nero2010
27.11.2022, 16:31
Mir schwant, 2022 wird zum Megajahr :aerger

MGrie
27.11.2022, 20:25
In Mexiko sind nach einer Reihe von Ausbrüchen die ersten 4 Millionen Hühner der Agrarindustrie geimpft wurden. Insgesamt plant man 135 Millionen Tiere zu impfen. .......
Auch über die Wirksamkeit ist nicht viel bekannt.



Ich werd' ALT! :(:-X

Wenn ich nur wüßte, woran mich DAS erinnert :grueb:

Danie2012
28.11.2022, 07:14
Die Geflügelschau zieht weitere Kreise.

Das TSIS meldet mit Feststelldatum 26.11. und 27.11. 3 weitere Fälle in Mecklenburg-Vorpommern.

26.11. Nordwestmecklenburg: Entenhaltung
27.11. Nordwestmecklenburg: 2 Hühnerhaltungen

Danie2012
28.11.2022, 10:00
Weiter geht's im TSIS mit den Ausstellern der Geflügelschau in Mecklenburg-Vorpommern.

27.11.22:
Nordwestmecklenburg: die 3. Hühnerhaltung

Ludwigslust-Parchim: Gänsehaltung

Danie2012
28.11.2022, 10:23
Ein Nachtrag im TSIS mit Feststelldatum 25.11.:

Landkreis Rostock (Meckl.-Vorp.): Hühnerhaltung

Warnehof
28.11.2022, 11:18
Für die am 25.11. festgestellte Legehennenhaltung im Kreis Warendorf gibt es nun eine Allgemeinverfügung des Kreises. Nach Lokalisation könnte es sich um einen größeren Legehennenbetrieb bei Ostbevern mit 2 großen Stallgebäuden handeln. Reine Bodenhaltung, kein Freilauf. Im nahen Münster wurden regelmässig verendete Wildvögel gemeldet.
https://www.kreis-warendorf.de/fileadmin/amtsblatt-ocr/2022/Amtsblatt-49-2022.pdf

Warnehof
28.11.2022, 11:31
Der Landesverband MV hat eine Spendenaktion für die von dem Spreaderereignis LVA Demmin betroffenen Züchter ins Leben gerufen.
https://www.rassegefluegelmv.de/spendenaufruf/

Bisheriger Umfang (der sich mit TSIS deckt)
"Das Landwirtschaftsministerium hatte zwei Grippefälle im Kreis Mecklenburgische-Seenplatte, einen Ausbruch und zwei Verdachtsfälle im Kreis Rostock, ein Ausbruch im Kreis Vorpommern-Greifswald und ein weiterer im Kreis Ludwigslust-Parchim bestätigt."
https://www.svz.de/deutschland-welt/mecklenburg-vorpommern/artikel/spendenaktion-nach-gefluegelpest-faellen-in-mv-43645916

Warnehof
28.11.2022, 11:37
Der Focus (naja :-X) hat einen ausführlichen Artikel zu möglichen Versorgungsproblemen mit Hühnereiern in Deutschland veröffentlicht. Etwas tendenziell, aber nicht ganz unzutreffend.
https://www.focus.de/finanzen/news/konjunktur/eier-krise-in-deutschland-uns-gehen-jetzt-die-legehennen-aus_id_180404395.html

Gecko
28.11.2022, 13:04
Ich habe da mal eine Verständnisfrage bezüglich der "Allgemeinverfügung": Welche der Anordnungen gilt denn nun für Schutzzone und/oder Überwachungszone? Wie sind diese Zonen überhaupt definiert, also was findet in welcher statt? Was wird das geschützt oder überwacht? Die behördlichen Bekanntmachungen richten sich ja an Landwirte ("Betriebe") und verwenden Behördenfachchinesisch, das der ausgebildete Landwirt (hoffentlich) versteht, aber nicht der arme Hobbyhalter. Könnten das die Fachleute hier bitte mal kurz erklären?

Warnehof
28.11.2022, 13:30
@Gecko
Zunächstmal, mit Deinen 1,6 Vorwerk bist Du nach Europäischen Verordnungen und darauf basiserender GefPestSchV ein "Betrieb". Jeder der Geflügel hält, bekommt nach Anmeldung (verpflichtend) eine Betriebsnummer. Die von Dir angesprochenen Landwirte verstehen das Geschreibsel so gut oder so schlecht, wie jeder Privathalter.

Lies Dir einfach mal eine Allgemeinverfügung (so 2 - 3 mal durch), dann sollten sich die meisten Fragen erledigen. Dort sind sowohl die Umkreise der beiden Restriktionszonen im allgemeinen als auch auf den speziellen Fall bezogen, ebenso wie die dort geltenden Restriktionen aufgeführt. Da es hier von Kreis zu Kreis, von Fall zu Fall Unterschiede geben kann, sollte man immer die im eigenen Fall veröffentlichte AV studieren. Die Unterschiede können signifikant sein.

Wenn Du spezielle Fragen, zu einer Dich betreffenden AV hast, oder gerne Vorkehrungen treffen möchtest, für den Fall des Falles, beantworte ich Dir gerne entsprechende Fragen, nur ein Generalabriss der rechtlichen Auswirkungen würde doch etwas über das Ziel hinausschießen (und wurde auch schon intensiv hier und bei FB diskutiert).

Danie2012
28.11.2022, 13:48
Die Geflügelschau zieht weitere Kreise.

Das TSIS meldet 2 weitere Fälle in Mecklenburg-Vorpommern mit Feststelldatum 27.11.:

Landkreis Rostock : 2 weitere Hühnerhaltungen

Gecko
28.11.2022, 13:56
Danke! Also, dass wir hier behördlich als Betrieb zählen ist ja klar, wir haben ja auch die Nummer und es gelten natürlich auch die Anordnungen. Ich hoffe, meine Frage war nicht anders rübergekommen, so naiv bin ich nicht.
Ich habe mir aber die letzte verlinkte Verfügung (Ostbevern) nun 5x durchgelesen, worin der Unterschied "Sperrzone (Schutzzone und Überwachungszone)" besteht und welche der Verfügungen in welcher Zone gelten, steht da nunmal nicht. Ich vermute(!) ja, die Verfügungen gelten in beiden Zonen, und rein rechtlich natürlich auch für jeden Kleinhalter. Oder ist das Allgemeinwissen?
Nur welcher Kleinhalter wird schon täglich(!) die Zufahrt mit "zugelassenen Desinfektionsmitteln" desinfizieren? Steht da halt auch als Auflage...
Die angesprochenen älteren Diskussionen habe ich leider nicht gefunden, und es geht mir auch weniger um die rechtliche Seite als darum, was genau man als Halter in welcher Zone tun kann/sollte/muss. Die Einschläge kommen deutlich näher und ich würde halt gerne vorher wissen, was dann genau gilt.

cairdean
28.11.2022, 14:03
Du wirst erst erfahren, was genau für Dich gilt, wenn Deine Hühnerhaltung in den ausgewiesenen Bereich einer entsprechenden Allgemeinverfügung fällt. Dieses Jahr scheinen die Verfügungen ja gglfs anders auszufallen und so oder so: sobald Du in den Bereich einer Verfügung fällst, kannst Du diese gerne hier verlinken und wir helfen Dir weiter.

Widdy
28.11.2022, 15:47
Vogelgrippe bei Schwan im Tessin nachgewiesen.
Seit heute müssen alle Tiere übernetzt sein in der Schweiz bis und mit 23.02.23.
Das sind fast 3 ganze Monate. :(
https://www.bauernzeitung.ch/artikel/tiere/vogelgrippevirus-bei-schwan-im-tessin-nachgew-451354

Warnehof
28.11.2022, 16:18
@Gecko: Der Kreis Warendorf hat es sich da tatsächlich etwas einfach gemacht. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen den Zonen.
Schau Dir mal eine AV aus Nordfriesland an. Die machen das etwas übersichtlicher:
https://www.nordfriesland.de/PDF/Amtsblatt_Kreis_Nordfriesland_2022_Nr_33.PDF?ObjSv rID=2271&ObjID=4765&ObjLa=1&Ext=PDF&WTR=1&_ts=1665240484
Wobei die Unterschiede für Privathalter nicht so sehr ins Gewicht fallen. Wichtig ist aber z.B. das am Anfang und vor der Aufhebung einer Zone, dass VetAmt, mehr oder minder vollständig, eine klinische Beprobung (sprich, sie schauen in die Ställe, ob offensichtlich kranke Tiere darin sind) in allen Beständen durchführen. Das bedeutet im Zweifelsfalle kannst Du in der SZ Dreimal und in der ÜZ zweimal mit Besuch rechnen.
Auch richtig ist, dass die Anordnungen für alle Haltungen gelten (theoretisch). Wenn Du also eine täglich benutzte Zufahrt direkt zu Deinem Stall hast, dann must Du das desinfizieren. Da ich jetzt aber davon ausgehe, das Du eine Zufahrt zu Deinem Grundstück hast, auf dem Du oder Besuch parkt und das nicht direkt mit Deiner Haltung zu tun hat, hast Du keine solche Zufahrt. Die "zugelassenen Desis" sind dann nochmal eine ganz andere Sache.
So kannst Dir merken: Besucherverzeichnis, Haltungsregistrar, Stall oder überdachte Voliere (Netz ist eher selten), Meldung von Anzahl nach AV und von Abgängen danach, Stallkleidung, Schuhwechsel , Desi, Futtermittellagerung, Katzen und Hunde weg vom Geflügel, keine Besucher und keine Besuche in anderen Haltungen.

Warnehof
28.11.2022, 16:24
Ein weiterer Fall. Dieses Mal Kreis Vorpommern-Greifswald. Damit sind wir jetzt bei 10 bestätigten Fällen, es soll weitere Verdachtsfälle geben.
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Vogelgrippe-Inzwischen-elf-Faelle-in-MV-bestaetigt,vogelgrippe664.html

Warnehof
28.11.2022, 17:16
Nun sind wir bei 13 amtlich festgestellten Beständen.
3 x Greifswald-Vorpommern
3 x Kreis Rostock
2 x Mecklenburgische Seenplatte
1 x Ludwigslust-Parchim
4 x Nordwestmecklenburg
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Vogelgrippe-Inzwischen-13-Faelle-in-MV-bestaetigt,vogelgrippe664.html

Danie2012
28.11.2022, 17:33
Im TSIS noch 4 weitere Fälle in Mecklenburg-Vorpommern seit meiner Meldung heute um 13:48 Uhr.

Nachtrag mit Feststelldatum 25.11.:
Vorpommern-Greifswald: Entenhaltung

Mit Feststelldatum 27.11.:
Mecklenburgische Seenplatte: die 2. Gänsehaltung
Vorpommern-Greifswald: 2 Hühnerhaltungen

Danie2012
28.11.2022, 17:39
Auf der diesjährigen LIPSIA (große Geflügelschau in Leipzig) dürfen nur Tauben ausgestellt werden, kein sonstiges Geflügel. Vet.amt und Ministerium haben dies untersagt.

https://www.lipsia-rassegefluegel.de/single-post/teilentziehung-der-genehmigung-der-126-lipsia-bundesschau

Danie2012
29.11.2022, 07:15
Bisher im TSIS mit Feststelldatum 28.11. in Mecklenburg-Vorpommern:

Mecklenburgische Seenplatte: 1 Gänsehaltung, 2 Hühnerhaltungen

Landkreis Rostock: 2 Hühnerhaltungen

Warnehof
29.11.2022, 10:50
Alle Tests im Berliner Zoo waren negativ. 1207 negative Ergebnisse. Planmässig wird noch eine zweite Beprobung durchgeführt. Danach wird über das weitere Vorgehen entschieden. Beim Ton der Meldung im Auge behalten, dass diese im Berliner Kurier veröffentlicht wurde.
https://www.berliner-kurier.de/berlin/vogelgrippe-im-berliner-zoo-alle-tiere-virusfrei-muessen-sie-trotzdem-getoetet-werden-li.291926

Susanne
29.11.2022, 12:49
Hannover ist nun auch abgesagt, auch dort nur Tauben.

Danie2012
29.11.2022, 13:00
In Mecklenburg-Vorpommern sind nun bereits 18 Bestände mit Vogelgrippe infiziert. Es werden derzeit noch weitere Tiere von Ausstellern bei der Geflügelschau in Demmin getestet.
(Stand: heute, 6.32 Uhr).

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Vogelgrippe-Inzwischen-18-Bestaende-in-MV-betroffen,vogelgrippe664.html#:~:text=In%2018%20Ge fl%C3%BCgelbest%C3%A4nden%20in%20Mecklenburg,%3A%2 0Dienstag%2C%206.32%20Uhr).

Silmarien
29.11.2022, 14:50
In Mecklenburg-Vorpommern sind nun bereits 18 Bestände mit Vogelgrippe infiziert. Es werden derzeit noch weitere Tiere von Ausstellern bei der Geflügelschau in Demmin getestet.
(Stand: heute, 6.32 Uhr).

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Vogelgrippe-Inzwischen-18-Bestaende-in-MV-betroffen,vogelgrippe664.html#:~:text=In%2018%20Ge fl%C3%BCgelbest%C3%A4nden%20in%20Mecklenburg,%3A%2 0Dienstag%2C%206.32%20Uhr).

Schlimm, richtig schlimm. :(

Widdy
29.11.2022, 15:16
Schlimm, richtig schlimm. :(

Mich fürchtet's auch schon, dass die knapp 3 Monate Stall- bzw. Übernetzungspflicht in CH nicht ausreichen werden. :(

Danie2012
29.11.2022, 17:25
Weiter geht's in Mecklenburg-Vorpommern. Das TSIS meldet mit Feststelldatum 28.11. 4 weitere Fälle.

Ludwigslust-Parchim: 3 Hühnerhaltungen und eine Gänsehaltung

Warnehof
29.11.2022, 19:42
Der Kreis Nordwestmecklenburg, hat jetzt erste genauere Informationen zu den Fällen im Kreisgebiet veröffentlicht.
https://www.nordwestmecklenburg.de/de/artikel/gefluegelpest-faelle-auch-in-nordwestmecklenburg.html

Weiterhin wurde eine AV mit den schon aus der letzten Saison bekannten Maßnahmen erlassen.
https://www.nordwestmecklenburg.de/de/datei/anzeigen/id/92826,1105/av_gefluegelpest_3_20221128.pdf

Bei anderen Kreisen war bisher nichts näheres zu finden.

Es gibt jetzt Zahlen zu dem Legehennenbestand vom 24.11. bei Ostbevern.
Es handelte sich um 59.380 Legehennen.

Warnehof
29.11.2022, 20:14
Zoo in Frankreich impft seine Tiere. Wie in jeder Saison, impfen auch dieses Jahr die französischen Zoos ihre Vögel gegen HPAI-V.
https://www.francebleu.fr/infos/agriculture-peche/grippe-aviaire-un-millier-d-oiseaux-ont-ete-vaccines-au-parc-de-cleres-1669396642

Ecuador meldet einen Ausbruch mit H5 HPAI-V in einer großen Legehennenanlage. 180.000 Tiere sind betroffen. Ausbreitung in Südamerika.

In Peru sollen bisher 5.000 Pelikane und weitere Seevögel verendet an den Stränden aufgefunden wurden sein. Teilweise fehlen noch die Nachweise auf H5 HPAI-V. Dazu wurden etwa 12 Seelöwen tot angespült, welche wohl ebenfalls positiv getestet wurden.
https://radiorsd.pe/editorial/editorial-rsd-la-gripe-aviar-y-su-presencia-confirmada-en-ancash
https://www.elregionalpiura.com.pe/index.php/region-piura/151-talara/59758-talara-pescadores-preocupados-por-lobos-marinos-y-pelicanos-varados-por-gripe-aviar
Auch ein erster Bestandsfall wird nun, aus dem Norden gemeldet.

Zweiter Fall in Israel entdeckt. Wieder Puten, allerdings nahe Netanja an der Küste, nicht im Jordantal, wie der Erste.

Indien meldet weiter regelmässig weitere Fälle, ebenso die USA.

Nach einer Meldung über Wildvögel, kommt heute das erste Mal eine Verdachtsmeldung zu zwei privaten Haltungen auf Zypern. Insgesamt sollen etwa 1.000 Tiere betroffen sein.
https://bnr.bg/horizont/post/101743380/sluchai-na-ptichi-grip-sa-registrirani-v-dve-stopanstva-v-kipar
Auch in Algerien scheint sich die AI ausgebreitet zu haben. Es ist die Rede von Ausbrüchen in verschieden Regionen des Landes. Man beschafft jetzt 20 Millionen Dosen Imfstoff.
https://www.meteoweb.eu/2022/11/algeria-vaccino-influenza-aviaria/1001174166/

Danie2012
30.11.2022, 07:07
In Mecklenburg-Vorpommern geht es immer noch weiter.

TSIS mit Feststelldatum 29.11.:

Vorpommern-Rügen: 1 Hühnerhaltung und 1 Entenhaltung

nero2010
30.11.2022, 08:10
[QUOTE=Warnehof;2106804]Zoo in Frankreich impft seine Tiere. Wie in jeder Saison, impfen auch dieses Jahr die französischen Zoos ihre Vögel gegen HPAI-V.
https://www.francebleu.fr/infos/agriculture-peche/grippe-aviaire-un-millier-d-oiseaux-ont-ete-vaccines-au-parc-de-cleres-1669396642

Gibt es da Infos ob es nach der Impfung trotzdem zu Erkrankungen kam ?

Warnehof
30.11.2022, 10:27
[QUOTE=Warnehof;2106804]Zoo in Frankreich impft seine Tiere. Wie in jeder Saison, impfen auch dieses Jahr die französischen Zoos ihre Vögel gegen HPAI-V.
https://www.francebleu.fr/infos/agriculture-peche/grippe-aviaire-un-millier-d-oiseaux-ont-ete-vaccines-au-parc-de-cleres-1669396642

Gibt es da Infos ob es nach der Impfung trotzdem zu Erkrankungen kam ?

Ich kann mich nicht an Ausbrüche in französischen Zoos erinnern.

Warnehof
30.11.2022, 12:16
Aktuelles aus M-V. NDR hat seinen Bericht aktualisiert.
Wie schon bekannt, jetzt 24 Ausbrüche mit etwa 1.500 betroffenen Tieren.
Eine erste Restriktionszone soll jetzt in Strasburg, Kreis Vorpommern-Greifswald eingerichtet werden.
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Vogelgrippe-Mehr-Bestaende-betroffen-erster-Sperrkreis-eingerichtet,vogelgrippe664.html

Danie2012
30.11.2022, 12:37
Im TSIS mit Feststelldatum 29.11.:

Kreis Segeberg (Schleswig-Holstein): Hühnerhaltung, mit Restriktionszonen

Warnehof
30.11.2022, 17:26
Informationen zum Fall im Kreis Segeberg. Doch keine Junghennenaufzucht, wie anfangs angenommen, sondern eine Privathaltung. Liegt in Bebensee. Steht im Zusammenhang mit der LVA Demmin. Der Halter hat 3 Enten dort gekauft, das ist seinem Bestand jetzt zum Verhängnis geworden.
https://www.segeberg.de/Presse-Bekanntmachungen/

Es wurde eine Restriktionszone über AV erlassen, inkl. der üblichen Maßnahmen.
https://www.segeberg.de/PDF/Tierseuchenrechtliche_Allgemeinverf%C3%BCgung_Stan d_30_11_2022_.PDF?ObjSvrID=3466&ObjID=1706&ObjLa=1&Ext=PDF&WTR=1&_ts=1669816570

Chicy
30.11.2022, 20:30
Moin,
Erstmal danke an Danie2012 und Warnehof für euren unermüdlichen Einsatz uns hier mit Informationen zu versorgen.
Mal eine Frage zu den Ausbrüchen in MV die sich jetzt *Zynismus an* dankenswerterweise Weise *Z. aus* bis in den Kreis SE ausweiten konnten.
Warum nochmal findet in einer allgemein sich immer mehr zuspitzenden AI - Lage vor kurzem eine Geflügel Ausstellung statt? Warum geht man dahin und stellt aus und oder kauft Geflügel?! :(
Es ist doch schlimm genug den AI- Eintrag- Szenarien ausgeliefert zu sein die wir( kleinen ) Hühner- Halter nicht beeinflussen (!) können.
Wie erkläre ich meinen 5 ZwOrpi - Damen dass sie demnächst wahrscheinlich den Rasen nur noch anglotzen dürfen ....
Ich bin sauer, merkt man das? Grrr...

Mary :-)
30.11.2022, 20:53
Moin,
Erstmal danke an Danie2012 und Warnehof für euren unermüdlichen Einsatz uns hier mit Informationen zu versorgen.
Mal eine Frage zu den Ausbrüchen in MV die sich jetzt *Zynismus an* dankenswerterweise Weise *Z. aus* bis in den Kreis SE ausweiten konnten.
Warum nochmal findet in einer allgemein sich immer mehr zuspitzenden AI - Lage vor kurzem eine Geflügel Ausstellung statt? Warum geht man dahin und stellt aus und oder kauft Geflügel?! :(
Es ist doch schlimm genug den AI- Eintrag- Szenarien ausgeliefert zu sein die wir( kleinen ) Hühner- Halter nicht beeinflussen (!) können.
Wie erkläre ich meinen 5 ZwOrpi - Damen dass sie demnächst wahrscheinlich den Rasen nur noch anglotzen dürfen ....
Ich bin sauer, merkt man das? Grrr...

Warum fährt man mit 130 km/h auf der linken Spur, obwohl da ein 100er - Schild stand?
- Das hab ich immer so gemacht
- mir ist noch nie was passiert (anderen vielleicht...)
- ich kann das, ich passe ja auf!
- 100er- Schild übersehen, zu lange auf's Smartphone gestarrt...
Warum hat man das Smartphone während der Fahrt benutzt?
- Das hab ich immer so gemacht
- mir ist noch nie was passiert (anderen vielleicht...)
- ich kann das, ich passe ja auf!
...

Geflügelausstellungen gab es immer, Besucher gab es immer, da haben ein Haufen alte Männer ein Hobby, die Geflügelzucht, und das ist immer so gewesen... Ist der Unfall dann passiert ... ups ... waren wahrscheinlich die anderen Schuld:
Im Beispiel: Der andere war auch zu schnell, hat auch aufs Smartphone gestarrt.
Und hier: ICH war doch immer vorsichtig... warum sollte das MICH plötzlich betreffen?

wattwuermchen
30.11.2022, 22:00
Moin,
Erstmal danke an Danie2012 und Warnehof für euren unermüdlichen Einsatz uns hier mit Informationen zu versorgen.
Mal eine Frage zu den Ausbrüchen in MV die sich jetzt *Zynismus an* dankenswerterweise Weise *Z. aus* bis in den Kreis SE ausweiten konnten.
Warum nochmal findet in einer allgemein sich immer mehr zuspitzenden AI - Lage vor kurzem eine Geflügel Ausstellung statt? Warum geht man dahin und stellt aus und oder kauft Geflügel?! :(
Es ist doch schlimm genug den AI- Eintrag- Szenarien ausgeliefert zu sein die wir( kleinen ) Hühner- Halter nicht beeinflussen (!) können.
Wie erkläre ich meinen 5 ZwOrpi - Damen dass sie demnächst wahrscheinlich den Rasen nur noch anglotzen dürfen ....
Ich bin sauer, merkt man das? Grrr...

Das sehe ich genauso! Habe NULL Verständnis dafür, auch wir gehören zu denen die regelmäßig über sechs Monate aufstallen dürfen, bald ist es wohl wieder soweit, danke für NICHTS…

Warnehof
30.11.2022, 23:07
@chicy
Ich sehe das etwas anders. Ich gehe seit 6 Jahren nicht mehr auf Ausstellungen, weil ich in dem Thema nicht ganz unbelesen bin und mittlerweile genug "Erfahrungsberichte" von Betroffenen gelesen habe. Nur damit bin ich, seid ihr, die den Wahnsinn hier oder auf FB mitverfolgen, eine sehr kleine Minderheit.

Problembewußtsein, is the Name of the Game. Erfahrungen der Aktivisten in den Vereinen in den letzten Jahren haben es leider bestätigt, dass viele Züchter nicht mit diesem unangenehmen Thema konfrontiert werden wollen. Es gibt hier eine Reihe von großartigen Ausnahmen, aber auch diese sind nur eine Minderheit.
Warum sollte es bitte bei Aviärer Influenza anders sein, als bei anderen Seuchenzügen oder beim Klimawandel? Ignorieren und einfach weiter wie bisher, ist ein grundlegender Verdrängungsmechanismus, um sich nicht mit dem Elend der Welt beschäftigen zu müssen. Macht sicher jeder bei dem einen oder anderen unangenehmen Thema.

Von Zuchtstandpunkt aus, gibt es rationale Gründe, dass die Ausstellungen Oktober - Dezember stattfinden. Jungtiere sind dann ausgewachsen für die Begutachtung durch die Preisrichter. Nun kann man über Sinn und Unsinn von Bewertungen und Preisverleihungen diskutieren, aber für Züchter geht es auch um die Kontrolle des Standes der eigenen Zucht. Auch werden hier Kontakte geknüpft und früher war es sicher einer der festen Zeitpunkte, an denen man neue Tiere erwerben konnte, um die eigene Blutlinie aufzufrischen. Gibt da heute andere Möglichkeiten, aber diese sind nicht unbedingt jedem der älteren Züchter zugänglich. Für viele soll ja auch das Gemeinschaftserlebnis wichtig sein und die Annerkennung eines guten Zuchtstandes.

Anders als im innereuropäischen Hausgeflügelhandel, ist dieses Ereignis bisher einmalig und sollte so auch bewertet werden. Offensichtlich, wird die endemische Situation Anpassungen bei der Geflügelhaltung mit sich bringen. In wie weit hier auch bei den Ausstellungen / Bewertungen Änderungen nötig werden, wird zu diskutieren sein.

Warnehof
30.11.2022, 23:11
Zum Monatsende hat sich das BMEL bequemt Fallmeldungen an das OIE weiter zugeben.
Darunter ist auch die Meldung zum Berliner Zoo. Interessanterweise sind hier 6 Fälle und 6 verstorbene Tiere gemeldet. Aktuellste Information zur Situation habe ich bisher auf t-online gefunden:
https://www.t-online.de/region/berlin/id_100089808/vogelgrippe-im-zoo-berlin-rund-1200-voegeln-droht-die-toetung.html

In den Niederlanden wurde vom Agrarministerium die Einsetzung einer Arbeitsgruppe zum Umgang mit Wildvögeln mit Vogelgrippe bekanntgegeben. Die Gruppe soll lokale Behörden bei der Organisation der Beseitigung von Wildvogelkadavern beraten. Auch eine App für die zentrale Meldung von Kadavern wird erwähnt. Schade, dass sowas in Deutschland unmöglich ist.
https://www.rijksoverheid.nl/actueel/nieuws/2022/11/30/landelijke-sturing-op-vogelgriep-in-wilde-vogels

Es gibt ein laufend aktualisiertes Dashboard zu den AI Bestandsausbrüchen in den USA.
https://publicdashboards.dl.usda.gov/t/MRP_PUB/views/VS_Avian_HPAIConfirmedDetections2022/HPAI2022ConfirmedDetections?%3Aembed=y&%3AisGuestRedirectFromVizportal=y&%3AshowAppBanner=false&%3Aorigin=viz_share_link&%3Aembed_code_version=3&%3AloadOrderID=0&%3Adisplay_count=n&%3AshowVizHome=n

Eine Übersicht zu den Wildvogelfunden findet sich hier:
https://www.aphis.usda.gov/aphis/ourfocus/animalhealth/animal-disease-information/avian/avian-influenza/hpai-2022/2022-hpai-wild-birds

Das ist unangenehm. In China wurde jetzt ein Humanfall mit H5N1 AI-V gemeldet. Eine 38-jährige Frau, welche engen Geflügelkontakt hatte, wurde am 25.09. ins Krankenhaus eingeliefert, wo sie am 18.10. verstarb. Über die genaue Einordnung des in China kursierenden Virenstammes ist mir nichts weiter bekannt. H5N1 ist nicht gleich H5N1, wie die langjährigen Leser sicher wissen werden. Trotzdem ist das kein gutes Zeichen. Auch das weiterhin keine Meldungen zu Geflügelfällen an das OIE gehen, macht die Sache nicht besser.
https://www.mesvaccins.net/web/news/20087-cas-humain-fatal-de-grippe-aviaire-a-h5n1-dans-la-province-de-guangxi-en-chine

Passend zur verstärkten Erkältungswelle gibt es eine Meldung zu Viren. Sehr ungewöhnliches wurde von Forschern gemeldet. Diese haben ein Hybridvirus aus Influenza A und RS-V entdeckt (kreiert?). Dieses wurde bisher für nicht möglich gehalten, da die beiden Virenstämme aus unterschiedlichen Familien. Es ist kein Supervirus entstanden, aber die pathogenen Eigenschaften haben sich verstärkt. Der vermutlich entscheidene Hinweis dürfte sein, dass die Hybridisierung von verschiedenen Virenfamilien möglich ist.
https://www.sciencealert.com/new-hybrid-virus-discovered-as-flu-and-rsv-fuse-into-single-pathogen

Mathias
30.11.2022, 23:31
Im Kreis Lippe im Ort Barntrup gibt es einen aktuellen Fall mit AI, es wurde auch durch das FLI bestätigt ... der Besitzer des Bestandes hat es auf facebook selbst bestätigt ... heute wurden 140 Tiere (Rassegeflügel, u. a. Emdener Gänse, Lippegänse, Fränkische Landgänse und Sachsenenten) gekeult ... die Eintragsursache ist nicht bekannt, steht aber nicht in Zusammenhang mit Geflügelausstellungen ... der zuständige Kreis hat auf seiner Seite noch nichts gemeldet.

Viele Grüße von Mathias

Mathias
01.12.2022, 02:26
Im Kreis Lippe im Ort Barntrup gibt es einen aktuellen Fall mit AI, es wurde auch durch das FLI bestätigt ... der Besitzer des Bestandes hat es auf facebook selbst bestätigt ... heute wurden 140 Tiere (Rassegeflügel, u. a. Emdener Gänse, Lippegänse, Fränkische Landgänse und Sachsenenten) gekeult ... die Eintragsursache ist nicht bekannt, steht aber nicht in Zusammenhang mit Geflügelausstellungen ... der zuständige Kreis hat auf seiner Seite noch nichts gemeldet.

Viele Grüße von Mathias

Es besteht die Vermutung(!) seitens des Besitzers, daß ein Zusammenhang mit Wildgänsen in der Nähe bestehen könnte ...

Viele Grüße von Mathias

Danie2012
01.12.2022, 07:30
Und hier der aktuelle Stand im TSIS, 3 weitere Fälle in Mecklenburg-Vorpommern.

Mecklenburgische Seenplatte: 1 Hühnerhaltung, 1 Gänsehaltung

Nordwestmecklenburg: 1 Hühnerhaltung

Mathias
01.12.2022, 09:13
Als Folge des Zukaufs auf der LV-Ausstellung in MV wird heute morgen ein Rassegeflügelbestand in Verl (Kreis Gütersloh) gekeult ... ebenso betroffen ist auch ein Rassegeflügelbestand im Raum Bielefeld.

Viele Grüße von Mathias

Chicy
01.12.2022, 09:40
QUOTE=Warnehof;2107032]

Problembewußtsein, is the Name of the Game.
.....

Offensichtlich, wird die endemische Situation Anpassungen bei der Geflügelhaltung mit sich bringen. In wie weit hier auch bei den Ausstellungen / Bewertungen Änderungen nötig werden, wird zu diskutieren sein.[/QUOTE]
@Warnehof
Ich finde wir sind gar nicht weit voneinander entfernt.Wenn auch unerfahren ist mir die züchterische Seite durchaus bewusst. Habe diese oben jedoch nicht ausgeführt, das hast du ergänzend "übernommen", danke dafür, absolut verständlich was du schreibst!
Nur- die (neue) AI Situation ist statt Früher (danke@Marry!) das neue Jetzt, da sind Anpassungen gefordert, wie du schreibst ;)

Hoffe das ist nicht zu sehr ins OT....

Chicy
01.12.2022, 09:44
Irgendwie hab ich grad ein Ischgl- Déja vu, nur diesmal mit AI bei "was Flügel hat" ...>:(

Rohana
01.12.2022, 09:46
Versuch mal die Meinung alter Männer zu ändern. Die in meinem Verein sagen lieber Jahr für Jahr die Ausstellung ab anstatt den Zeitpunkt zu verlegen, hab ich das Gefühl :-X

Danie2012
01.12.2022, 09:50
Kurz den aktuellen Stand im TSIS dazwischen verbreiten: 4 weitere Fälle mit Feststelldatum 30.11.22.

Landkreis Rostock (Mecklenburg-Vorpommern): 2 Hühnerhaltungen

Stadt Bielefeld (NRW): Entenhaltung
Kreis Lippe (NRW): Legehenne >1/2 J. (so steht es zur Zeit im TSIS)

Warnehof
01.12.2022, 10:51
Versuch mal die Meinung alter Männer zu ändern. Die in meinem Verein sagen lieber Jahr für Jahr die Ausstellung ab anstatt den Zeitpunkt zu verlegen, hab ich das Gefühl :-X

Wie gesagt, man verdrängt und wartet darauf, dass wieder alles so wird, wie in der Vergangenheit. Das haben die AI aktiven organisierten Züchter ebenso erfahren. Frustrierend.

Danie2012
01.12.2022, 10:52
So, nun gibt es offiziell AI auch bei Tauben.
Das TSIS meldet mit Feststelldatum 30.11.:

Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern): Taubenhaltung

Geflügelschauen wurden beschränkt auf Tauben, jetzt erwischt es auch diese Gattung.

nero2010
01.12.2022, 10:55
Waren Tauben schon früher betroffen ?, hab da gar nicht drauf geachtet

Warnehof
01.12.2022, 11:03
Waren Tauben schon früher betroffen ?, hab da gar nicht drauf geachtet

Alle Vogelarten können erkranken und sterben. Tauben wurden nur ausgenommen, weil bei ihnen als einzige Vogelgattung wissenschaftlich nachgewiesen wurde (FLI, 2005), dass sie nicht genug VIrus ausscheiden, um z.B. Hühner zu infizieren, die mit ihnen zusammengehalten werden. Diese Sonderregelung gibt es NUR in Deutschland. Wenn allerdings Tauben aufgrund der Haltung im Verdacht stehen, ebenfalls infiziert zu sein, wurden sie auch in der Vergangenheit vorbeugend getötet. Kenne einen Fall persönlich und habe auch diese Saison schon entsprechendes dokumentiert (Bochum).
Im TSIS wird immer die vorherrschende Vogelgattung aufgeführt. Es könnte sich also, um einen Entenzüchter mit einer großen Anzahl Tauben handeln. Mal abwarten, was da an näheren Infos kommt.

nero2010
01.12.2022, 11:04
Ok. Danke

Warnehof
01.12.2022, 11:06
Im LK Ludwigslust-Parchim kommt neben den Tauben auch noch einmal Huhn hinzu.
Das wären dann 32 Bestände. Lippe könnte noch dazu kommen. Eventuell hat auch der Züchter in Bielefeld Besuch von einem Freund gehabt, der in Demmin oder bei einem Züchter in M-V war.

Mathias
01.12.2022, 11:53
Im LK Ludwigslust-Parchim kommt neben den Tauben auch noch einmal Huhn hinzu.
Das wären dann 32 Bestände. Lippe könnte noch dazu kommen. Eventuell hat auch der Züchter in Bielefeld Besuch von einem Freund gehabt, der in Demmin oder bei einem Züchter in M-V war.

Der Fall in Lippe ist nicht auf Demmin zurückzuführen. Nach Aussage des betroffenen Besitzers können hier Wildvögel (Gänse und besonders Krähen) ursächlich verantwortlich sein.
Der Züchter in Bielefeld und der Züchter in Verl haben Tiere aus Demmin gekauft.

Viele Grüße von Mathias

Danie2012
01.12.2022, 14:17
Zu dem von Warnehof bereits genannten Huhn in Ludwigslust-Parchim wurde im TSIS noch mit Feststelldatum 29.11. eine Hühnerhaltung in Vorpommern-Greifswald nachgetragen.

Warnehof
02.12.2022, 10:21
@Mathias: Dann hatte ich Lippe und Bielefeld vertauscht. Danke für die Korrektur. Aussage des Züchters hatte ich zur Kenntnis genommen, daher ein "eventuell". Welcher Züchter aus Verl? Hier liegt noch keine Meldung vor?

Warnehof
02.12.2022, 11:03
Pressemitteilung des LK Lippe
https://www.kreis-lippe.de/kreis-lippe/aktuelles/meldungen/fachbereich-ordnung-verkehr-verbraucherschutz/veterinaer-verbraucherschutz/gefluegelpest-in-einem-gefluegelbestand-nachgewiesen.php

Allgemeinverfügung des LK Lippe
https://www.kreis-lippe.de/kreis-lippe-wAssets/docs/aktuelles/amtliche-bekanntmachungen/fachbereich-ordnung-verkehr-verbraucherschutz/veterinaer-verbraucherschutz/Allgemeinverfuegung%2004-2022%20%20Errichtung%20Schutz-%20und%20Ueberwachungszone%20LIP.pdf

Pressemitteilung der Stadt Bielefeld
https://www.bielefeld.de/node/10980#gefluegel

Allgemeinverfügung der Stadt Bielefeld
https://www.bielefeld.de/sites/default/files/datei/2022/allg._vfg.festlegung_schutz-ueberwachungszone_gefluegel.pdf

Warnehof
02.12.2022, 11:32
Das FLI ist weiter sehr aktiv in der Analytik.
Neue Fälle wurden gerade eingestellt:
1 x Rostock Huhn
1x Vorpommern-Greifswald Ente
1 x Bautzen Huhn

Warnehof
02.12.2022, 13:37
Aktualisierung des NDR. Stand der Redaktion 2.633 Tiere in 32 Beständen.
Sperrgebiet in Strasburg, da Züchter auch Wirtschaftsgeflügel gehalten hat.
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Vogelgrippe-in-MV-Bislang-32-Ausbrueche-und-2600-getoetete-Tiere,vogelgrippe670.html

Warnehof
02.12.2022, 18:10
Verdacht im Tierpark Weeze. Drei Höckergänse und eine Lippegans sollen betroffen sein. Alle anderen Tiere wurden beprobt. Ergebnisse ausstehen.
https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/kleve-tiergarten-verdacht-gefluegelpest-100.html

Zwei weitere Bestände in den Kreisen Uckermark und Prignitz sind im Zusammenhang mit der LVA Demmin positiv auf HPAI-V getestet wurden. Es ist hier nur von Besuch der Ausstellung die Rede. Inwieweit zugekaufte Tiere eine Rolle spielen, ist noch unklar.
https://www.zeit.de/news/2022-12/02/gefluegelpest-bei-zwei-kleinsthaltungen-nachgewiesen?utm_referrer=https%3A%2F%2Fnews.googl e.com%2F

Jetzt gibt es auch den Beleg für den von Mathias erwähnten Fall in Verl. Bei Kaunitz wurden ca. 200 Tiere (Puten, Enten, Gänse, Hühner, Wachteln und Kanarien) getötet.
https://www.die-glocke.de/kreis-guetersloh/artikel/gefluegelpest-ist-zurueck-im-kreis-guetersloh-1669989609
Hier die AV:
https://www.kreis-guetersloh.de/aktuelles/amtsblaetter/aktuelle-amtsblaetter/amtsblatt-nr-801-vom-02-12-2022.pdf?cid=1daj

Bei Diesdorf in der Altmark, wurde ein Brachvogel positiv getestet. Bestätigung durch FLI steht noch aus.
https://www.volksstimme.de/lokal/salzwedel/vogelgrippe-bei-brachvogel-im-altmarkkreis-festgestellt-3498005

Warnehof
02.12.2022, 20:06
Mit dem Winteranfang in Europa scheint sich nun auch die AI Saison zu verstärken. Aber auch die Ereignisse in Südamerika im Oktober und November werden nun deutlicher und und könnten sich noch verschärfen.

Der erste Fall in Tschechien. Entenintensivhaltung. Von 22.000 Enten sind 5.000 verendet. Jetzt läuft die Keulung. Der Besitzer hat noch eine Legehennenhaltung ,mit 110.000 Tieren, welche sich innerhalb der Überwachungszone befindet.
https://www.irozhlas.cz/zpravy-domov/veterinari-utrati-kachny-ptaci-chcipka_2212021556_mfk

Polen meldet den ersten positiven Fall, bei einem verendeten Schwan in Swiecie, an der Weichsel. Zwei weitere Schwäne und eine Ente sind ebenfalls verendet und werden noch untersucht. Das ganze ereignet sich auf einem kleinen Teich, inmitten einer Hochhaussiedlung.
https://www.radiopik.pl/2,105586,ptasia-grypa-w-swieciu-odradzaja-spacery-ze-zwie

In der besonders geflügeldichten niederländischen Gemeinde Barneveld, bitten jetzt die Gemeindevertreter, die Zentralbehörden darum, nicht weiter alle Bestände in 1 km Radius um einen Seuchenbestand zu keulen, sondern hier zukünftig mit verstärkten Beobachtsmaßnahmen zu arbeiten.
https://www.barneveldsekrant.nl/lokaal/dieren/880825/barneveld-wil-geen-preventieve-ruimingen-meer-bij-vogelgriep

In Westfrankreich wird ab dem 05.12. eine vorzeitige Ausstallung bei Puten- und Entenbeständen angeordnet. Die Tiere werden früher zur Schlachtung ausgestallt, eine Neueinstallung wird ausgesetzt. Bei Broilern oder Legehennen wird nach planmässiger Ausstallung ein dreiwöchiger Leerstand angeordnet. Das alles um ein weiteres Umsichgreifen der AI zu verhindern. Bisher sind es 93 Ausbrüche mit 1,3 Millionen Tieren.
https://www.francetvinfo.fr/sante/maladie/grippe-aviaire/grippe-aviaire-l-etat-fait-vider-des-elevages-de-l-ouest-de-la-france_5518266.html

In Peru haben wir jetzt den zweiten Bestandsfall. Etwa 37.000 Tiere sind betroffen.
https://www.eleconomista.com.mx/internacionales/Peru-sacrifica-mas-de-37000-aves-de-corral-tras-brote-de-influenza-aviar-20221201-0073.html

Als Nachtrag zu Equador kann ich auch aus Kolumbien eine größere Anzahl von AI-V Befunden melden. Das WAHIS meldete bereits am 29.11. eine größere Anzahl an betroffenen Beständen. Der Begleittext gibt Hinweise darauf, das das Ausmaß der bei den Kontrolluntersuchungen gefundenen Fälle noch deutlich größer ist.
Das brasilianische Agrarministerium warnt die Geflügelindustrie des Landes, die Hygienemaßnahmen zu verstärken, um ein Eindringen in brasilianische Geflügelanlagen zu verhindern. Aufmerksam darauf wurde ich durch den Artikel der Poultryworld.
https://www.poultryworld.net/health-nutrition/health/colombia-declares-avian-influenza-outbreaks-in-wild-birds/

Oh, und Venezuela meldet tote Pelikane an der Küste.

In dem Sinne, Euch und Euren Tieren erstmal ein ruhiges Wochenende.

Danie2012
03.12.2022, 07:22
9 neue Fälle im TSIS, alle mit Feststelldatum 02.12.

Mecklenburgische Seenplatte (Mecklenburg-Vorpommern): 3 Hühnerhaltungen, 1 Entenhaltung
Vorpommern-Rügen (Mecklenburg-Vorpommern): 1 Hühnerhaltung
Nordwestmecklenburg (Mecklenburg-Vorpommern): 1 Hühnerhaltung
Prignitz (Brandenburg): 1 Taubenhaltung
Uckermark (Brandenburg): Trut-/Perlhuhnhaltung
Kreis Gütersloh (NRW): Putenhaltung

Mary :-)
03.12.2022, 09:34
Hallo und erst mal wieder vielen Dank für die immer wieder vielen Infos!

Hab da mal 2 Fragen:
1) Wie war es mit der AI-Saison 20/21: waren es da wesentlich weniger Fälle, wegen Kontaktsperren und verbotenen Veranstaltungen, kann man es nicht sagen, oder hatte es keine Auswirkungen?

2) @Danie: Vermutlich hast du einen besseren Überblick und siehst hin und wieder auch die Wildvogelfunde im TSIS:
Passen die Wildvogelfunde örtlich und mengentechnisch zum aktuellen Seuchengeschehen?
D.h. gibt es an Stellen mit Fällen in den Haltungen auch mehr kranke/tote Wildvögel (ist ja egal, wer sich da bei wem angesteckt hat!), oder ist das völlig zusammenhanglos?

Danie2012
03.12.2022, 10:05
@ Mary: die 2. Frage kann ich Dir derzeit mit einem klaren NEIN beantworten. Und das, obwohl zur Zeit ein Monitoring stattfindet (Bejagung und Beprobung von Wildvögeln).

Warnehof
03.12.2022, 10:15
Kleine Korrektur zum TSIS. Es kommen noch zwei Fälle in LUdwigslust-Parchim vom 01.12. hinzu.
Damit haben wir jetzt 50 sicher mit der LVA in Demmin zusammenhängende Feststellungen.
Bei mindestens einem Fall (Bautzen) habe ich noch keine eindeutige Zuordnung.

Warnehof
03.12.2022, 10:24
@Mary Es ist immer schwer ein Nichtgeschehen richtig einzuordnen. Daher hier nur ein Hinweis. In der deutlich stärkeren Saison 2021/22 fanden eine Reihe von Ausstellungen statt und es gab kein entsprechendes Geschehen. Das gilt übrigens nicht nur für Deutschland sondern praktisch Weltweit. Mir ist kein Spreaderereignis bekannt, das im Zusammenhang mit einer Ausstellung steht.

Den Zusammenhang zwischen dem Fund von Wildvögeln und Bestandsfällen kannst Du Dir auf der Karte (Link in der Signatur) anschauen.

Warnehof
03.12.2022, 10:48
Jetzt korrigiere ich mich kurz selber. Es sind 47 Bestände nicht 50. Ich habe die drei von mir gestern schon gemeldeten doppelt gezählt.

nero2010
03.12.2022, 15:17
War 21/22 noch schlimmer ?? Da war hier nicht mal Stallpflicht.

Danie2012
03.12.2022, 15:37
Hier über 4 Monate....

Mary :-)
03.12.2022, 16:43
Unsere letzte Stallpflicht endete im Mai 16 oder 17 - seitdem war hier nix mehr.

MGrie
03.12.2022, 17:32
Kleine Korrektur zum TSIS. Es kommen noch zwei Fälle in LUdwigslust-Parchim vom 01.12. hinzu.


Wo kann ich dazu was finden (wenn möglich bitte mit Link)?

LG
Maria

Danie2012
03.12.2022, 18:36
Im TSIS mit Feststelldatum 02.12.:
Kreis Marburg-Biedenkopf (Hessen): Hühnerhaltung

wattwuermchen
03.12.2022, 20:17
War 21/22 noch schlimmer ?? Da war hier nicht mal Stallpflicht.

Oh ja da hatten wir in SH mal wieder über sechs Monate Aufstallpflicht…
@Warnehof, in der letzten Saison waren hier bei uns während der Aufstallpflicht etliche Schauen abgesagt

MGrie
04.12.2022, 10:24
Wo kann ich dazu was finden (wenn möglich bitte mit Link)?

LG
Maria

Könnte bitte Thomas oder Dani zu dem Fall in Ludwigslust-Parchim noch was schreiben? Ich finde den Link zu der aktualisierten Liste vom TSIS nicht und bin etwas beunruhigt. Bin grad nicht zuhause.:(

Danie2012
04.12.2022, 10:44
Hallo.... hier erstmal der Link zum TSIS

https://tsis.fli.de/Reports/Info_SO.aspx?ts=015&guid=c86526e0-74ca-463e-9a2a-d39154ac59aa

Ludwigslust-Parchim mit Feststelldatum 01.12., 2 Hühnerhaltungen, im TSIS sind noch keine Restriktionszonen vermerkt. Wie bei vielen anderen Fällen, die mit der Geflügelschau zu tun hatten, auch nicht.

Danie2012
04.12.2022, 10:53
https://www.rtl.de/cms/vogelgrippe-breitet-sich-aus-bisher-2600-tiere-getoetet-49c36dec-1f9f-5305-92c5-3ac1b6fd4e60.html

Dieser Link vom 03.12. ist der aktuellste, frei lesbare, den ich zu den Fällen rund um die Geflügelschau finden konnte. Der Landkreis Ludwigslust-Parchim selber hinkt mit Infos ziemlich weit hinterher. Was aktuelleres als 23.11. konnte ich nicht finden. Oder sie verstecken es zu gut...

Danie2012
04.12.2022, 11:47
Der von mir gestern gemeldete Fall in Marburg-Biedenkopf wurde gerade aus dem TSIS gelöscht.... Mal schauen, ob er wieder eingefügt wird oder endgültig weg bleibt.

Danie2012
04.12.2022, 13:39
Das TSIS meldet mit Feststelldatum 03.12.:
Kreis Siegen-Wittgenstein (NRW): Hühnerhaltung

birgit23
04.12.2022, 15:36
Liebe Geflügelfreunde,

am Wochenende vom 18. bis 20. November hat eine größere Geflügelausstellung in Demmin in Mecklenburg Vorpommern stattgefunden, dort wurde offenbar der Vogelgrippe Virus H5-N1 eingetragen. Seither wurde der Virus bei vielen Züchtern und Hobbyhaltern in den Tierbeständen nachgewiesen. Die betroffenen Tiere werden auf Anordnung vom Veterinäramt getötet, leider wie man hört wohl wegen der Mengen oft
nicht tierschutzgerecht und auch der Abtransport zur Tierkörperbeseitigung
kommt der Sache nicht nach.

Wer oder wodurch der Virus in die Ausstellung kam, kann nur vermutet werden aber nicht nachgewiesen.

(!) Da es 5 bis 7 Tage dauert bis die betroffenen Tiere sichtbar erkranken, waren die ausgestellten Tiere wieder im heimatlichen Stall in ganz Mecklenburg und Brandenburg sowie Schleswig Holstein verbracht und so wurde
der Virus sehr stark verbreitet ohne es vorab zu merken.

Bitte an uns alle und gebt die Info auch weiter !!!

Kauft / Tauscht keine Tiere zum jetzigen Zeitpunkt !

1.) Füttert die Tiere nur im Stall, um Wildvögel nicht anzulocken (
Krähe - Wildenten / Gänse / Möwen usw....

2.) Wasser nur aus der Leitung / kein Regenwasser oder Oberflächenwasser
geben ( könnte verunreinigt sein. )

3.) Achtet auf Schadnager ( Ratten & Mäuse ), diese sind Überträger vieler Krankheiten - auch Viren

4.) Geht mit Schuhen, die " nur " für den Stall sind zu den Tieren und lasst keinen anderen zu euren Tieren.

5.) Falls Tiere unerklärlich erkranken, nicht transportieren sondern den Tierarzt fragen !!!
Ich hoffe, dass wir alle und auch unsere Tiere gesund bleiben .

Allen eine schöne ruhige Adventszeit und prima, dass ihr alle an dem Erhalt von Rasse- und Ziergeflügel beteiligt seid.

wattwuermchen
04.12.2022, 15:44
In einer Facebook Gruppe schreibt ein Betroffener dessen ganzer Bestand getötet wurde von augenscheinlich kranken Tieren bei besagter Ausstellung… warum guckt da niemand? Das macht mich gerade sehr wütend… Tiere die sich Zitat „kaum noch auf den Beinen halten konnten“, und das interessiert da anscheinend niemanden


Gesendet von iPhone mit Tapatalk

nero2010
04.12.2022, 15:53
Tja, gute Frage.
Ich selber kenne Züchter, die ihre Tiere anliefern und erst nach Bewertung, also meist Ausstellungsende wieder auftauchen.
Sowas finde ich erbärmlich.
Wer weiß ob der jenige, der Futter und Wasser auffüllt es überhaupt erkennen kann dass es welchen nicht gut geht .

Gecko
04.12.2022, 16:16
Wir waren vor einem Monat auf einer lokalen Ausstellung (erstmals, nur interessehalber, und mit der kompletten Vorsicht wie hier beschrieben - direkt danach gesamte Kleidung gewaschen und Schuhe desinfiziert usw). Wir konnten nicht glauben, wie es da aussah (am letzten Tag kurz vor Ende). Massenweise winzige Käfige voller resignierter oder panischer Tiere, völlig verdreckte Näpfe, beim Wasserwechsel wurde das Wasser einfach auf den ohnehin schlammingen Boden gekippt, in dem die "Züchter" mit dreckigen Gummistiefeln herumliefen. Nicht mal eine Desinfektionswanne am Eingang. Und die Veranstalter saßen in einer Ecke und tranken Alkohol. Wie hier kürzlich jemand schrieb, "da haben ein Haufen alte Männer ein Hobby, die Geflügelzucht, und das ist immer so gewesen" - genau das! Wenn nicht die armen Hühner darunter leiden würden - noch mehr als unter der Ausstellung an sich - würde ich solchen un-empatischen und gedankenlosen Typen gönnen, das der ganze ach so hoch gelobte und preisgekrönte Bestand gekeult würde, damit vielleicht mal nachdedacht wird. Wir haben diese "Ausstellung", über die in der lokalen Presse lobend und völlig unkritisch berichtet wurde, kopfschüttelnd verlassen. Als wir mit der Hühnerhaltung begannen, hatten wir den Verein angeschrieben und überlegt, Mitglied zu werden. Jetzt sind wir froh, dass auf unsere damalige Anfrage niemand geantwortet hat, sonst müssten wir jetzt unter Protest wieder austreten! Ist sowas Ausnahme oder Regel??

nero2010
04.12.2022, 16:33
Ausnahme oder Regel, das mag ich nicht beurteilen, dazu komme ich auf zu wenig Ausstellungen.
Was ich nicht mag sind diese vielen Züchter, denen es nur um den Pokal oder Urkunde geht, die zuhause dann verstaubt.
Auf einer kleinen Lokalschau eine zu bekommen ist keine große Kunst, bzw .züchterisches Können.
Ist fast wie Tombola und jeder bekommt mindestens Trostpreis.
Unsere Lokalmatadoren dachten auch sie sind die Creme de la Creme , bis von Landesschau fast weinend zurückkehrten.
Ich habe bei manchen Züchtern das Gefühl es geht ihnen mehr um ihre eigene Bestätigung als um die Tiere.

Rohana
04.12.2022, 17:06
In einer Facebook Gruppe schreibt ein Betroffener dessen ganzer Bestand getötet wurde von augenscheinlich kranken Tieren bei besagter Ausstellung… warum guckt da niemand? Das macht mich gerade sehr wütend… Tiere die sich Zitat „kaum noch auf den Beinen halten konnten“, und das interessiert da anscheinend niemanden


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Ich kann mir kaum vorstellen dass dort weniger streng vorgegangen werden soll als bei uns, und auf der Lokalschau mit 112 Tieren waren wir verpflichtet einen Tierarzt zu bestellen zur Einlieferung!

@Gecko Zustände wie du sie beschreibst sind mir Gott sei Dank unbekannt, allerdings kenne ich nur unseren und die Nachbarvereine die minimal grösser sind. Klar ist am 3. Tag mal ein Hobelspan im Wasser und der Boden ist ein bisschen "dekoriert", bei mir haben sich zwei Hähne irgendwie gefetzt also waren auch Blutstropfen dabei :roll wie auch immer sie das geschafft haben. Aber da achten auch unsere alten Männer drauf dass mal gefegt wird, dass dreckige Näpfe fix im Waschbecken gereinigt werden etc... da hat jeder ein bisschen ein Auge auf die Tiere von den Kollegen die grade nicht da sind.

Desinfektionsmatte + Spender für die Hände für Besucher behalte ich im Kopf für nächstes Mal. Scheint mir keine blöde Idee zu sein!

Mantes
04.12.2022, 20:13
Hygenisch war es auf Ausstellungen die ich besuchte immer einwandfrei ! Es waren extra Leute abgestellt , die für Trinkwasser und Fütterung zuständig waren. Aber der Stress für die ausgestellten Tiere ! Hühner und Hähne zeigen nervöse Zuckungen und hospitalisiertes Verhalten und das Wassergeflügel lebt in Dauerpanik . Hat mich immer abgehalten auszustellen....

Warnehof
04.12.2022, 20:44
@MGrie Solange Du keine Tiere bei der Ausstellung hattest solltest Du unbesorgt sein. Solange ihr keine anderen Geflügelhaltungen besucht, sollte da bei Deinem Federvieh nichts anbrennen. Bisher gibt es offiziell nur sehr wenig aus MV und den anderen betroffenen Bundesländern. Ich hoffe, dass wir da kommende Woche mehr Klarheit reinbekommen.

Warnehof
04.12.2022, 21:09
@nero2010
Die Saison 2021/22 war deutlich länger und europaweit / weltweit schon ziemlich verheerend. Genau genommen, ist sie fast ohne Unterbrechung in die neue Saison 2022/23 übergegangen. Es sind zwischen 100 und 160 Millionen gehaltene Tiere verendet bzw. wurden gekeult, je nach Meldung. In EU Europa waren es etwa alleine 43 Millionen in USA/Kanada etwa 46 Millionen. Das gleichzeitig ist ein neuer Rekord.

In Deutschland war sie, so wie aktuell auch regional sehr unterschiedlich in der Wahrnehmung. Im küstennahen Norden war wieder flächendeckend eine längere Aufstallung verordnet. In der Mitte und im Süden gab es eher regionale Schwerpunkte.

Von mir dazu noch in Hinweis. Im Augenblick tauchen überall Meldungen zu den Rekordverlusten in den USA auf. Der alte Negativrekord von 50 Millionen Tieren, aus der Saison 2014/15, wird jetzt als eingestellt berichtet. Hier wird eine jahresweise Zählung der Verluste verwendet. Demnach sind in den USA bis Anfang Dezember 52,6 Millionen Tiere betroffen gewesen.

Ich habe mir angewöhnt, die einzelne Saison zu zählen, die typischerweise bisher so von Oktober bis April lief. Daher trenne ich auch meine Karten zeitlich im Sommer (Ende Juni zu Anfang Juli). Das kann aber zu unterschiedlicher Anzahl zwischen meinen Aussagen und Medienaussagen führen.

Warnehof
04.12.2022, 21:52
@Wattwürmchen
Da ich bei FB nicht mehr mitlese, fehlen mir da zur Zeit nähere Infos. Aber wenn das so stimmt, dass so etwas auf einer Landesverbandschau passiert, ist das eine ziemlich Sauerei. Ich ahne allerdings in welcher FB Gruppe, dass zu lesen war und dann haben das auch die Richtigen gelesen. Wenn dem so war, kann das für einige Unruhe im BDRG führen. Was meiner Meinung nach nicht schaden kann. Nur traurig, dass dafür ein paar tausend Tiere ihr Leben lassen müssen.
Zumindest dürfte bei Bestätigung dieser Aussagen klar sein, dass der Virus nicht von Besuchern eingchleppt wurde, sondern eher durch Ausstellungstiere.

Wie ich schon geschrieben habe, bin ich lange nicht auf Ausstellungen gewesen. Ich habe mir am Anfang meiner Geflügelhaltung mal die Junggeflügelschau in Hannover gegeben, weil mich, das Aussehen von Alsburyenten in der Zuchtform interessiert hat. Danach war ich mal auf einer kleinen Kreisschau. Ich kann diesen Veranstaltungen selber nichts abgewinnen und so wie @Mantes würde ich das meinen Tieren niemals antun wollen. Ich selber habe dabei nichts in Richtung brober Vernachlässigung gesehen, habe aber in Diskussionen ebenfalls schon einiges gelesen, daher überraschen mich @Geckos Beobachtungen nicht zu sehr. Es gibt immer Solche und Solche. Aber wie letztens schon geschrieben, zu dem Thema Ausstellung gibt es ja verschiedene Meinungen und sie haben eigentlich auch einen Sinn.

Soweit mir bekannt ist, ist ein Tierarzt nur bei der Anlieferung anwesend, um die Tiere klinisch zu kontrollieren. Soll heißen er schaut, ob es auffällige Symptomatiken gibt. Hierbei schaut er nicht nur nach Infektionen wie AI, sondern auch nach Ektoparasiten etc. Je nach Veranstaltungsgröße ist da natürlich in der Woche vor der Veranstaltung reichlich Andrang, da kann dann auch mal was durchschlüpfen. Und eine mehrjährige Ente bringt AI auch mal ohne Symptomatik in die Halle. Wassergeflügel muß zwar zuvor über Tupferproben auf AI beprobt werden, aber diese Untersuchung wird vom Tierarzt höchstens 72? Stunden vor der Anlieferung durchgeführt, da kann durchaus was passieren.

Nach der Anlieferung sind die Veranstalter (bzw. die Besitzer) für das Wohlergehen der Tiere verantwortlich, es gibt hier keine verpflichtenden Umgänge durch den Tierarzt. Gute und schlechte Beispiele dazu gab es hier ja bereits. Ich habe ebenfalls von Beidem bereits gelesen.

Können die Ausstellungserfahrenen Mitleser das so bestätigen?

Danie2012
05.12.2022, 10:01
2 neue Fälle im TSIS.

Feststelldatum 03.12.: Stadt Jena (Thüringen): Gänsehaltung

Feststelldatum 04.12.: Kreis Börde (Sachsen-Anhalt): Gänsehaltung

Danie2012
05.12.2022, 10:35
Nachtrag im TSIS mit Feststelldatum 02.12.:
Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern): noch eine Hühnerhaltung (2 gab es bereits am 01.12.)

Gecko
05.12.2022, 13:37
Vielleicht von Interesse. Die wichtigsten internationalen Meldungen zur Vogelgrippe aus der aktuellen "Zoopresseschau". Nur eine Auswahl der letzten Wochen und stark gekürzt. Ich vermute, die Links zu den Originalmeldungen kommen beim Kopieren nicht mit.


eenvandaag.avrotros.nl – 1. Dez. 2022
Duizenden vogels in dierentuinen niet gevaccineerd tegen vogelgriep omdat overheid geen actie onderneemt
Tausende Vögel in Zoos werden nicht gegen die Vogelgrippe geimpft, weil die Regierung nicht handelt
Vögel in Zoos sollten so schnell wie möglich gegen die Vogelgrippe geimpft werden, findet der niederländische Zooverband (NVD). Sie haben den Landwirtschaftsminister bereits im März darum gebeten, aber das ist noch immer nicht beantwortet worden. Das Impfen von Vögeln in Zoos ist seit 2003 nach europäischem Recht erlaubt. Das für Geflügelfarmen oft vorgebrachte Argument, dass Eier und Fleisch von Hühnern, die gegen die Vogelgrippe geimpft wurden, nicht gehandelt werden dürfen, gilt für Zoos nicht. "Unsere Vögel gelangen nicht in die Nahrungskette"

lesoir.be – 7. Nov. 2022
La grippe aviaire frappe à Pairi Daiza
Die Vogelgrippe schlägt in Pairi Daiza zu
Nachdem das H5N1-Virus Clavier, Theux und Frasnes-les-Anvaing getroffen hatte, genährt von massiven Freilassungen von Zuchtfasanen, die für die Jagd bestimmt waren, wurde es nach Pairi Daiza eingeschleppt. Am vergangenen Wochenende wurden vier Brillenpelikane aus dem Tierpark im Hennegau tot aufgefunden. Da sich die betroffenen Tiere in Gefangenschaft befinden, untersucht das belgische Bundesamt für die Sicherheit der Lebensmittelkette den Fall. Es wird keine Schutzzone von 3 km um den Ausbruchsherd verhängt, in der Privatpersonen empfohlen wird, ihr Geflügel einzusperren. Da das Vogelgrippevirus nicht auf den Menschen übertragbar ist, bleibt der Tierpark geöffnet. Die Pelikane wurden isoliert, die anderen Volieren sind für mindestens drei Wochen für die Öffentlichkeit geschlossen. Alle Geflügelfarmen unterliegen seit Oktober in ganz Belgien einer Stallpflicht. Es gehe nicht darum, die Vernichtung von Vögeln aufzuerlegen, die europäische Gesetzgebung macht es möglich, dies nicht zu tun, wenn es sich bei den Vögeln um vom Aussterben bedrohte Arten handelt. Ein Exotenzüchter aus Limburg musste jedoch Anfang des Jahres 7.000 hochwertige Ziervögel (Rosaflamingos, Ibisse und Pelikane) euthanasieren, unter denen H5N1 festgestellt worden war. Die Impfung ist in Belgien verboten, insbesondere weil sie dem Export von Geflügel die Türen verschließt. Darüber hinaus wird mitgeteilt, dass „es nicht möglich ist, gegen alle Virusstämme zu impfen“ und „vorhandene Impfstoffe keinen vollständigen Schutz bieten“. Zugelassene Zoos können jedoch eine Ausnahme von dieser Regel beantragen.

20minutes.fr – 1. Dez. 2022
Grippe aviaire : Près d’1,3 million de volailles abattues en France depuis le 1er août
Fast 1,3 Millionen Stück Geflügel wurden seit dem 1. August getötet, um das Wiederaufleben der Vogelgrippe in französischen Zuchtbetrieben einzudämmen, insbesondere in Westfrankreich. „Die Gesundheitslage hat sich in den letzten Wochen weiter verschlechtert. Die Zahl der Ausbrüche der Vogelgrippe in Zuchtbetrieben und bei Wildvögeln nimmt im französischen Mutterland und in Europa immer noch zu“, warnt das Ministerium. „Angesichts eines erhöhten Kontaminationsrisikos aufgrund des Temperaturabfalls und der starken Zugtätigkeit von Wildvögeln wurde das Risikoniveau im gesamten metropolitanen Frankreich von moderat auf hoch angehoben“, präzisiert das Landwirtschaftsministerium und erinnert an das Verbot von Ansammlungen von Geflügel.

france3-regions.francetvinfo.fr – 27. Nov. 2022
Aude : soulagement à la Réserve africaine de Sigean avec la réouverture du parc ce lundi 28 novembre
Aude: Erleichterung in der Réserve africaine de Sigean mit der Wiederöffnung des Parks
Der Tierpark von Sigean hatte seine Pforten geschlossen, nachdem ein toter Pelikan entdeckt worden war, der an Vogelgrippe erkrankt war. In der folgenden Woche wurden zwei weitere tote Vögel gefunden. Da seitdem kein weiterer Fall beobachtet wurde, kann die Einrichtung daher wieder Besucher empfangen.Es wurden jedoch Schutzmaßnahmen ergriffen: Einige Bereiche des Parks werden nicht zugänglich sein.


20minutes.fr – 25. Nov. 2022
Grippe aviaire : Quelles précautions pour la réouverture de la Réserve africaine de Sigean ?
Vogelgrippe: Welche Vorsichtsmaßnahmen für die Wiederöffnung der Réserve africaine de Sigean?
Die Besucher mögen beruhigt sein, die Vogelgrippe stellt für sie keine Gefahr dar. Es besteht eine sehr, sehr geringe Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch mit der Vogelgrippe infiziert wird, und die Fälle, die weltweit registriert wurden, sind das Ergebnis eines langen und engen Kontakts mit infizierten Vögeln. "Es besteht daher kein Risiko, dass Besucher das Afrika-Reservat von Sigean besuchen", sagt der Veterinärdienst der Präfektur.

20minutes.fr – 25. Nov. 2022
Bouches-du-Rhône : Des cygnes infectés par la grippe aviaire en Camargue
Bouches-du-Rhône: Mit der Vogelgrippe infizierte Schwäne in der Camargue
Nach einem Rosaflamingo erkrankten Schwäne in der Camargue an der Vogelgrippe, was die Behörden dazu veranlasste, ihre Wachsamkeit zu verstärken. Infolgedessen wurde eine Anordnung erlassen, die eine vorübergehende Kontrollzone festlegte und ein Dutzend Gemeinden von Arles bis Salon-de-Provence über Miramas und Fos-sur-Mer umfasste.

lopinion.com – 1. Aug. 2022 (upd. 1. Dez. 2022)
Face au risque de grippe aviaire, l'État met en place un plan d'attaque
Angesichts der Gefahr der Vogelgrippe setzt der Staat einen Angriffsplan um
Die Regierung hat eine Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung der Vogelgrippe vorgestellt, nachdem das Virus Frankreich im vergangenen Winter hart getroffen hatte. Eine Datenbank, die landwirtschaftliche Betriebe zusammenführt, verstärkte Schutzanweisungen und bald ein Impfstoff:
Die Anzeige von Geflügeltransporten sollte obligatorisch werden. Strafen müssen auch für Züchter, aber auch für Nutztierhalter und Transporteure verhängt werden, die die Biosicherheitsmaßnahmen nicht einhalten. Gleichzeitig wird die Entwicklung neuer Screening-Selbsttests beschleunigt. Obwohl ein Impfstoff gegen die Vogelgrippe getestet wird, rechnet das Ministerium nicht mit einer Impfkampagne vor "nächstem Frühjahr".

ouest-france.fr – 13. Okt. 2022
Dans le Maine-et-Loire, opération vaccination contre la grippe aviaire pour les vautours du Bioparc
In Maine-et-Loire Impfaktion gegen die Vogelgrippe für die Geier des Bioparc
Letzte Woche haben Bioparc-Tierärzte in Doué-la-Fontaine (Maine-et-Loire) alle Gänse- und Mönchsgeier im Park gegen die Vogelgrippe geimpft. „Jeder Vogel wurde einem kompletten Check-up unterzogen: Wiegen, Verabreichung eines Antiparasitikums in Pulverform, Impfung gegen das H5N1-Virus und Blutentnahme“, so das Team. Die entnommenen Proben wurden der EAZA – der europäischen Vereinigung der Zoos und Aquarien-Biobanken – anvertraut und werden in einem der vier europäischen DNA-Speicherzentren aufbewahrt.

es.euronews.com – 1. Dez. 2022
Unas 14 000 aves marinas silvestres mueren por la gripe aviar en Perú
Etwa 14.000 wilde Seevögel sterben in Peru an der Vogelgrippe
Der Servicio Nacional Forestal y de Fauna Silvestre (Sefor) hat 10.257 tote Pelikane, 2.919 Seetölpel und 614 Blaufusstölpel registriert, die alle mit dem Virus vom Typ H5N1 infiziert sind, das für Vögel hoch ansteckend ist. Die peruanische Regierung hat in der vergangenen Woche einen Gesundheitsalarm für einen Zeitraum von 180 Tagen im gesamten Staatsgebiet ausgerufen

wolfswinkel7
05.12.2022, 14:06
Der von mir gestern gemeldete Fall in Marburg-Biedenkopf wurde gerade aus dem TSIS gelöscht.... Mal schauen, ob er wieder eingefügt wird oder endgültig weg bleibt.


Heute gibt es einen Bericht dazu!
https://www.hessenschau.de/panorama/gefluegelpest-in-muenchhausen-25-tiere-in-betrieb-getoetet-v2,kurz-gefluegelpest-muenchhausen-100.html

Warnehof
05.12.2022, 14:31
Im TSIS hat sich Stand 14:15 noch mal etwas geändert.
Gans Thüringen, Jena ist wieder raus.
02.12. Gans Kleve hinzu. Dürfte der Verdachtsfall im Tierpark sein.
04.12. Legehenne > 1/2J Bautzen. Zweiter Fall im Kreis. Erster war Huhn vom 01.12.

Warnehof
05.12.2022, 14:33
Heute gibt es einen Bericht dazu!
https://www.hessenschau.de/panorama/gefluegelpest-in-muenchhausen-25-tiere-in-betrieb-getoetet-v2,kurz-gefluegelpest-muenchhausen-100.html

Das ist Sprengstoff.
"Es wird vermutet, dass sie sich bei einer Geflügelausstellung in Nordrhein-Westfalen angesteckt haben."

wolfswinkel7
05.12.2022, 14:42
Im Moment sorgt ja eh jede zweite Nachricht für Sprengstoff, egal um welches Thema es sich handelt!
Sehr traurig!

Silmarien
05.12.2022, 14:48
Das ist Sprengstoff.
"Es wird vermutet, dass sie sich bei einer Geflügelausstellung in Nordrhein-Westfalen angesteckt haben."

Wieso ist das Sprengstoff? Bisher wurde hier doch sachlich über die Ausstellung in MP und die Folgen berichtet. Was ist jetzt anders? Ich wäre dankbar, wenn es dazu konkrete Infos geben würden.

wolfswinkel7
05.12.2022, 14:55
Ich persönlich finde Nachrichten sollten nicht auf Vermutungen basieren sondern auf Tatsachen, bzw auf Untersuchungsberichten, deshalb seh ich das auch wie Warnehof!

Warnehof
05.12.2022, 15:01
Aktualisierung der Situation im Fall der LVA Demmin. Es werden dort nur die Fälle in M-V Beständen erwähnt. Demnach sind jetzt 42 Bestände mit 3.000 Tieren in 79 Rassen betroffen. 8 Verdachtsfälle sind noch offen.
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Vogelgrippe-in-MV-Grosser-Verlust-fuer-Zuechter,vogelgrippe672.html

Hier nochmal etwas ausführliche Infos zu Marburg-Biedenkopf. Der Fall ist vom FLI noch nicht bestätigt, daher wohl auch die Rücknahme. 14 Tiere infiziert, Ausstellung in NRW. Jetzt wird es kompliziert.
https://www.zeit.de/news/2022-12/05/gefluegelpest-verdacht-25-huehner-in-betrieb-getoetet?utm_referrer=https%3A%2F%2Fnews.google.co m%2F

Es handelt sich bei der Ausstellung um die Kreisverbandsschau der Wittgensteiner Rassegeflügelzüchter in Bad Laasphe-Feudingen. Der bereits im TSIS eingetragene Fall bezieht sich auf einen Aussteller dort. Der Bestand mit 17 Tieren ist bereits getötet. Weitere Verdachtsfälle liegen zur Analytik vor.
Eine Kreisverbandsschau deutet zunächst nicht auf einen Zusammenhang mit der LVA Demmin hin, also möglicherweise ein zweiter Primäreintrag.
https://www.siegener-zeitung.de/lokales/wittgenstein/bad-laasphe/neuer-fall-von-gefluegelpest-in-bad-laasphe-vermutlich-tiere-mehrerer-aussteller-betroffen-NSSNQCWJJNCOVNVYW247RXF5WM.html

Silmarien
05.12.2022, 15:08
Danke @Warnehof.

Warnehof
05.12.2022, 15:39
Landkreis Bautzen hat jetzt Info und AV zum ersten gemeldeten Fall (Huhn 01.12.). Demnach waren 4 Gänse in Schmöll-Putzkau verendet und es fand in der Inkubationszeit eine Kreisschau statt.
https://www.landkreis-bautzen.de/gefluegelpest-im-landkreis-bautzen-33126.php

AV
https://www.landkreis-bautzen.de/download/Lebensmittelueberwachungsamt/Allgemeinverfuegung_Sperrzone_Schmoelln_Putzkau.pd f

Karte
https://www.landkreis-bautzen.de/download/Lebensmittelueberwachungsamt/Karte_Sperrzone_Putzkau.pdf

Landkreis Kleve:
Wie schon gemeldet Bestätigung des Verdachtsfalls im Tierpark Weeze. Hier wurden acht Gänse, sechs Enten und ein Schwan getötet, die restlichen Vögel bleiben gemäß Ausnahmeregelungen für bedrohte Tierarten in Quarantäne.
https://www.kreis-kleve.de/de/aktuelles/gefluegelpest-faelle-im-tierpark-weeze-bestaetigt/

Danie2012
05.12.2022, 17:20
Nochmal 2 zusätzliche Fälle im TSIS mit Feststelldatum 04.12.

Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern): 1 Hühnerhaltung, 1 Gänsehaltung

MichiGockel
05.12.2022, 19:23
Ich schaue hier immer wieder rein, und hätte da mal Fragen und hoffe ihr könnt mir das erklären.

Warum sind den die Fälle überwiegend so geballt in Norddeutschland, in Bayern ist es ja (noch) recht übersichtlich und wenige Fälle?
Oder ist zu erwarten, das das bei uns noch kommt, sich die Welle erst entwickelt?
Zugvögel fliegen ja auch durch Bayern und vor wenigen Wochen waren noch Ausstellungen und Geflügelmärkte bei uns.

Wie tödlich ist der H5N1 Typ so im Schnitt für Hühner?
So ungefähr wenigstens.

Mary :-)
05.12.2022, 20:19
Ich schaue hier immer wieder rein, und hätte da mal Fragen und hoffe ihr könnt mir das erklären.

Warum sind den die Fälle überwiegend so geballt in Norddeutschland, in Bayern ist es ja (noch) recht übersichtlich und wenige Fälle?
Oder ist zu erwarten, das das bei uns noch kommt, sich die Welle erst entwickelt?
Zugvögel fliegen ja auch durch Bayern und vor wenigen Wochen waren noch Ausstellungen und Geflügelmärkte bei uns.

Wie tödlich ist der H5N1 Typ so im Schnitt für Hühner?
So ungefähr wenigstens.

Häufig wird auf die Gefahr durch Wildvögel verwiesen. Es ist quasi obligatorisch bei jeder Mitteilung über AI.
Viele hier, auch ich, sind der Ansicht, das Kauf und Tausch von Tieren und Kontakte zwischen gehaltenen Tieren viel gefährlicher sind. Wenn dem so ist, dann erklärt das sehr gut die momentanen Häufungen in Norddeutschland.

Nicht bei jedem risikoreichen Verhalten passiert zwingend ein Unfall. Es könnte also sein, dass die Bayern bisher bloß Glück hatten.

Warnehof
05.12.2022, 20:30
Seuzach Schweiz. Der Fall mit dem Graureiher und Pfau in einem Volierenpark mit Teich. Die Schweizer Behörden haben nach Angaben im WAHIS wie bereits früher geschrieben alle Tiere auf dem Teich eingefangen und getötet. Bei der Beprobungen fanden sich weitere 24 positive Befunde. Weitere 60 Tiere in den Volieren wurden beprobt und alle Proben waren negativ, die Anlage ist unter Quarantäne.

Es gibt jetzt einen Artikel zu den Ausbruch in einer Entenhaltung in Frahelze/Tschechien. Der Artikel ist hierbei gar nicht das Interessante sondern die beigefügten Bilder. Der Anlage. Wenn man sich die Position der Anlage inmitten eines Seengebietes betrachtet wundert sich da sicher nicht, warum da was schiefgegangen ist.
https://www.jcted.cz/70007-ohnisko-ptaci-chripky-ve-frahelzi-likvidovali-hasici-cely-den/

Die beiden Ausbrüche in privaten zypriotischen Wassergeflügelbeständen haben offenbar eine Nebenwirkung. Es werden 2 Menschen als infiziert gemeldet. Ob es sich um Keulungsmitarbeiter oder die Besitzer handelt ist noch nicht bekannt.
https://www.mesvaccins.net/web/news/20111-cas-humains-de-grippe-aviaire-signales-a-chypre

An der Küste des Kaspischen Meeres in Russland wurden mittlerweile etwa 2.500 tote Robben an Land gespült. Eine Todesursache ist noch nicht bekannt. Es wird zur Zeit nur ausgeschlossen das sie gewaltsam getötet wurden oder in Fischernetzen verendet sind. Neben Vergiftung durch Umweltgifte kommt daher auch AI in Frage.
https://www.wn24.cz/na-ruskem-pobrezi-u-kaspickeho-more-se-naslo-2500-uhynulych-tulenu-pricina-umrti-neni-znama/

legaspi96
05.12.2022, 20:52
Ich schaue hier immer wieder rein, und hätte da mal Fragen und hoffe ihr könnt mir das erklären.

Warum sind den die Fälle überwiegend so geballt in Norddeutschland, in Bayern ist es ja (noch) recht übersichtlich und wenige Fälle?
Oder ist zu erwarten, das das bei uns noch kommt, sich die Welle erst entwickelt?
Zugvögel fliegen ja auch durch Bayern und vor wenigen Wochen waren noch Ausstellungen und Geflügelmärkte bei uns.

Wie tödlich ist der H5N1 Typ so im Schnitt für Hühner?
So ungefähr wenigstens.

Ich bin der Meinung das sich die Vogelgrippe hauptsächlich in Gebieten ausbreitet wo große Geflügelfarmen sind und die Wildvögel gar keine Schuld haben sondern die Opfer sind. Passt ja recht gut zusammen mit den Meldungen wo wieder Vogelgrippe ausgebrochen ist.
Grüße
Monika

Silmarien
05.12.2022, 21:42
Wie tödlich ist der H5N1 Typ so im Schnitt für Hühner?
So ungefähr wenigstens.

Zitat: Die Mortalität in infizierten Hausgeflügelbeständen ist sehr hoch: Der Tod tritt bei nahezu allen Tieren ein.

Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Vogelgrippe_H5N1

Orpington/Maran
06.12.2022, 04:43
Ich erinnere mich schwach an einen Ausnahmefall, wo nicht alle Tiere gekeult worden sind ( ich glaube, es waren rote Liste Hühner) und ich meine , cirka 1/3 haben es nicht geschafft…

leo94
06.12.2022, 07:21
Im Zoo Karlsruhe war ja Anfang diesen Jahres die Vogelgrippe, dort haben von 20 Pelikanen 6 überlebt.

In der freien Natur sterben ja auch nicht alle Tiere einer Population durch die Vogelgrippe aus, es kann schon große Verluste geben, aber es gibt natürlich auch immer Tiere die das überstehen und dann eben Antikörper geben die AI haben.

Danie2012
06.12.2022, 07:50
Bisher 6 neue Fälle im TSIS bei gehaltenem Geflügel. Seit längerem mal wieder 2 Fälle bei Wildvögeln, die führe ich hier aber nicht mehr auf, denn es ist ja offiziell endemisch unter den Wildvögeln (warum nur dort?), also in der Population überall verbreitet. Da frage ich mich schon, warum nur bei den Wildvögeln und nicht bei freilaufendem Geflügel, was das ganze Jahr über Kontakt zu diesen Wildvögeln hat...

Zum TSIS, alle mit Feststelldatum 05.12.

Mecklenburgische Seenplatte (Mecklenburg-Vorpommern): 1 Hühnerhaltung, 2 Entenhaltungen
Vorpommern-Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern): Hühnerhaltung
Vorpommern-Rügen (Mecklenburg-Vorpommern): Hühnerhaltung
Nordwestmecklenburg (Mecklenburg-Vorpommern): Hühnerhaltung

Gecko
06.12.2022, 09:56
Der Fall im Zoo Karlsruhe wurde vom SWR ausführlich dokumentarisch begleitet, ist noch in der Mediathek:
https://www.ardmediathek.de/video/landesschau-baden-wuerttemberg/die-zoo-tieraerzte-vogelgrippe-ausbruch-im-karlsruher-zoo/swr-bw/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE3MzYzNDc
Lohnt sich! Die Erfahrungen von Reese+Roller kommen jetzt ja auch den anderen zoos zugute,


Zitat: Die Mortalität in infizierten Hausgeflügelbeständen ist sehr hoch: Der Tod tritt bei nahezu allen Tieren ein.
Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Vogelgrippe_H5N1

Ja, und zwar durch angeordnete Keulung... :)
Im Ernst, Wikipedia ist keine seriöse Quelle. Wenn man Glück hat, beziehen die eine Aussage auf eine Drittquelle, die man sich dann auch ansehen sollte. Ansonsten steht da teilweise völliger Unsinn (meine Erfahrung zu den Themen, in denen ich mich wirklcih auskenne); wenn man was korrigieren will wird es nicht freigeschaltet oder gelöscht und schreibt man was auf die Diskussionsseite erhält man keine oder überhebliche Antwort....

Gubbelgubbel
06.12.2022, 10:13
Der Fall im Zoo Karlsruhe wurde vom SWR ausführlich dokumentarisch begleitet, ist noch in der Mediathek:
https://www.ardmediathek.de/video/landesschau-baden-wuerttemberg/die-zoo-tieraerzte-vogelgrippe-ausbruch-im-karlsruher-zoo/swr-bw/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE3MzYzNDc
Lohnt sich! Die Erfahrungen von Reese+Roller kommen jetzt ja auch den anderen zoos zugute,



Ja, und zwar durch angeordnete Keulung... :)
Im Ernst, Wikipedia ist keine seriöse Quelle. Wenn man Glück hat, beziehen die eine Aussage auf eine Drittquelle, die man sich dann auch ansehen sollte. Ansonsten steht da teilweise völliger Unsinn (meine Erfahrung zu den Themen, in denen ich mich wirklcih auskenne); wenn man was korrigieren will wird es nicht freigeschaltet oder gelöscht und schreibt man was auf die Diskussionsseite erhält man keine oder überhebliche Antwort....

Das stimmt. Ich habe allerdings gerade erst eine Studie gelesen (mit kleiner Stichprobe) bei der Hühner und Enten mit 2 Varianten infiziert wurden. Die Hühner sind alle innerhalb von 24h Stunden gestorben, die Enten überstehen die Infektion in der Regel, auch schreitet sie viel langsamer voran.

Gecko
06.12.2022, 11:17
Ich habe allerdings gerade erst eine Studie gelesen (mit kleiner Stichprobe) bei der Hühner und Enten mit 2 Varianten infiziert wurden. Die Hühner sind alle innerhalb von 24h Stunden gestorben, die Enten überstehen die Infektion in der Regel, auch schreitet sie viel langsamer voran.

Mal abgesehen davon, dass solch meist genetisch identische "Laborhühner" fast steril aufwachsen ("wegen der Vergleichbarkeit"), aber dann eben immun-naiv sind und wahrscheinlich auch bei einem Schnupfen umfallen würden:
Glaube keiner Studie, die du nicht selbst falsch angesetzt hast...
Das FLI hat ja 2003 eine Studie mit Tauben gemacht, festgestellt, dass Tauben dabei keine Überträger waren, und schwupps aufgrund dieser einen Fallstudie dürfen die Taubenzüchter ihre Tiere auch in Sperrzonen fliegen lassen (wie derzeit bei uns in der Nähe - Tauben sind ausdrücklich von allen Auflagen ausgenommen) und Taubenausstellungen machen. Wildvogelkot ist ja sooo gefährlich, Taubenkot aber gar nicht. Komisch nur, dass es jetzt gehäufte Fälle von toten Tauben gibt...

Im Ernst, es geht mir nicht um grundsätzliches Wissenschafts-Bashing, ganz im Gegenteil, sondern um falsche (politische) Schlussfolgerungen und leider auch schlechte Studien. Stichworte Stichprobengröße, Replizierbarkeit, falsch-positive Aussagen, Signifikanzniveaus, Trennschärfe, p-Hacking, HARKing - ok, ich hör schon auf.

Yokojo
06.12.2022, 11:39
Das stimmt. Ich habe allerdings gerade erst eine Studie gelesen (mit kleiner Stichprobe) bei der Hühner und Enten mit 2 Varianten infiziert wurden. Die Hühner sind alle innerhalb von 24h Stunden gestorben, die Enten überstehen die Infektion in der Regel, auch schreitet sie viel langsamer voran.Man will kein resistentes Geflügel

Gecko
06.12.2022, 12:10
Man will kein resistentes Geflügel
Man will derzeit keine Impfungen, und so wie ich es verstehe aus rein (export-)wirtschaftspolitischen Gründen. Und nimmt all die gekeulten und gequälten Tiere dafür in Kauf. Die Schuld schiebt man von der Massentierhaltung und überempfindlichen Hochzuchtrassen weg auf die bösen Wild-, vor allem Zugvögel. Überall ist ein Körnchen Wahrheit drin, aber Politik und Berichterstattung sind schon sehr einseitig.
(...)

Rohana
06.12.2022, 13:42
Wer ist dieser mysteriöse "Man", der/die/das da irgendwas will?

Warnehof
06.12.2022, 14:33
@Rohana Worauf sich @Gecko hier bezieht, ist die Regelung der FAO, wonach sichergestellt sein muß, dass kein infiziertes Geflügel oder Geflügelteile exportiert werden. Derzeit verwendete Impfstoffe lassen sich nicht eindeutig als solche erkennen und es kämme bei Kontrollen zu falsch positiven Ergebnissen auf AI. Daher impfen zur Zeit auch nur Länder, welche keine ausgeprägte Exportindustrie haben, wie China, Vietnam oder Russland. Wie wirkungsvoll die Impfstoffe sind, ist dann noch ein zweites Romanthema.

Da die deutsche Geflügelindustrie sehr exportorientiert ist, hat man sich (in Form des ZdG) bis letztes Jahr ebenso vehement gegen eine Impfung gewehrt, wie man sie seit letztem Jahr fordert. Hierzu bedarf es Markerimpfstoffen, welche ein geimpftes Tier, dann eindeutig von einem erkranktem Tier unterscheiden lassen. Daran wird zur Zeit in Frankreich und in den Niederlanden gearbeitet. Auch die dortigen Industrielobbyisten rufen laut nach Impfung, da die Verluste durch Keulung offensichtlich wehtun.

Einen anderen Ansatz verfolgen zum Beispiel Israel und UK. Dort werden gentechnisch veränderte Legehennen zusammengebastelt, welche gegen AI immun sein sollen. Die israelischen sind nach meinen Informationen in einem Feldversuch in Ägypten im Einsatz.

Warnehof
06.12.2022, 14:49
@MichiGockel
Die großen Rastgebiete für Zugvögel befinden sich entlang der europäischen Küsten, insbesondere das deutsch-niederländische Wattenmeer ist hier eine wichtige Lokalität. Dort kommen im Herbst Millionen von wilden Wasservögeln aus den nördlicher liegenden Brutgebieten zusammen, um sich vor ihren Weiterzug in den Süden zu stärken. Danach verteilen sich die Zugvögel weiter in den Süden in verschiedene Überwinterungsgebiete. Da die Böden im Norden eher für Weidehaltung geeignet sind, hat sich dort insbesondere Tierhaltung etabliert. Beides zusammen freut jedem Statistiker. Viel Wildvögel, viele teils eng beieinander stehende Intensivhaltungen. Aktuell haben wir allerdings im Geflügelhandel und in Geflügelausstellungen eine humangetriebene Ausbruchsspitze.

Wenn Du mehr zur Entwicklung der aktuellen H5 Clade 2.3.4.4b wissen möchtest, anbei ein Artikel:
https://www.mdpi.com/2076-2607/7/6/156

Bei Hühnervögeln (Hühner, Puten, Fassane) wirken die aktuellen H5 Stämme ziemlich verheerend. Du kannst hier von einer Mortalität von bis zu 90% bei infizierten Tieren ausgehen. Also, was sich infiziert, wird sterben. Bei Wassergeflügel sind die Mortalitäten aktuell etwas niedriger, wobei Du hier zwischen immunnaiven juvenilen Tieren und Altvögeln unterscheiden mußt. Was übrigens auch bei den wilden Wasservögeln einen Unterschied macht.

Warnehof
06.12.2022, 14:50
Weiterhin Hängepartie im Zoo Berlin. Es wurde wohl immer noch keine Ausnahmegenehmigung erteilt, läuft wie immer in der Senatsverwaltung. Man bereitet, die zweite Beprobungsserie vor. Derweil geht man von täglichen Einnahmeverlusten durch die Schließung von 20.000 € unter der Woche und von 50.000 € am WE.
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/12/berlin-zoo-vogelgrippe-geschlossener-tiergarten.html

Pressemitteilung des Altmarkkreises Salzwedel zu dem gefundenen Brachvogel bei Diesdorf. Es gibt keine Restriktionszonen, dafür wird aber ein Ausstellungsverbot vorbereitet. Letzteres werden wir wohl bundesweit erleben dürfen. In den Ministerien, Bezirksregierungen und Vetämtern dürfte gerade geschäftige Hektik in Sachen AI herrschen, insbesondere da die zweite Ausstellung in Feudungen ja nun auch Probleme macht.
https://www.altmarkkreis-salzwedel.de/buerger-presseservice/presseservice/pressemitteilungen-neuigkeiten-pressebilder/ausbruch-der-vogelgrippe-bei-einem-wildvogel-bestaetigt-12-2022.aspx

Gecko
06.12.2022, 15:24
Danke, @Warnehof, für die ausführliche Erklärung!
War gerade schon so weit, selbst was zusammenzustellen, aber Du hast das ja alles parat und kannst das viel besser auf den Punkt darstellen.
Die 180-Gad-Wende des Zentralverbandes ist zwar fachlich gut, aber irgendie schon peinlich und zeigt nur, dass es vorher nur ums Geld ging und jetzt ja auch nur, seit die Verluste durch AI die Kosten für Impfung und andere Ausfälle übersteigen. Oder zugespitzt: Durch die staatliche Zwangs"versicherung" namens Tierseuchenkasse, mit der die 1900 kleinen Halter hier im Kreis die 100 Großhalter mitsubventionieren und selbst kaum was davon haben, haben sich ja viele Großhalter gedeckt vom ZDG zurückgelehnt und gedacht "sehr geringe Chance, dass es mich trifft, und wenn gibts ja Entschädigung". Das wird jetzt, hoffentlich, anders.
Zum Zoo: Die Einnahmeverluste sind marginal, stehen in keinem Verhältnis zum extrem kostbaren Tierbestand mit Tieren, die nicht wieder beschafft werden könnten oder extrem vom Aussterben bedroht sind. Allein manche Papageien wären auf dem freien Markt (an dem Zoos üblicherweise nicht teilnehmen) 100.000 Euro wert.

Rohana
06.12.2022, 15:57
Na dass die kleinen Halter die grossen mitsubventionieren ist mal n guter Witz. Die Grossen können genausowenig aus der TSK raus wie die Kleinen. Und ja es geht hier um Geld! Geflügelhaltung ist bei den grossen kein Hobby und Erträge daraus hart genug verdientes Brot. Warum darf man das nicht auch mal so sagen? Die immateriellen Verluste wenn seltene Rassetiere gekeult werden oder eben grade *die eigenen* an denen man hängt, das ist klar dass da ein Unterschied wie Himmel und Erde besteht der auch nicht beziffert werden kann weil es für Emotionen und Seltenheitswerte keine Gegenrechnung gibt. Aber ist es denn "besser" wenn man nur x-hundert oder x-tausend Euro Verlust hat durch eine Keulung plus Entschädigung? Auch die Geflügelbetriebe nimmt es mit und der Einzelne hat einfach keine Wahl wenn etwas politisch gewollt bzw. nicht-gewollt ist wie die Impfung

Miss Boogle
06.12.2022, 16:26
Aber in den großen abgeriegelten Anlagen kommt jetzt nicht wirklich die pöhse Graugans rein und niest. Das dort die Hygienischen Bedingungen nicht strikt eingehalten werden wissen wir aus 2016/17 als immer die gleichen Betriebe im Raum Norddeutschland betroffen waren. Und als Minister Meyer dann wirklich mal in einem Interview Tacheles geredet hat und angedroht hat, dass diese Betriebe bald nicht mehr subventioniert werden - Zack, nach zwei Wochen war alles vorbei.
Wenn mir als Erzeuger wirklich was an den Tieren liegen würde, dann hätte ich aber so was von strikten Hygiene Maßnahmen - erst, als es wirklich ans eigene Geld - sprich keine Subventionen mehr - hat sich ein wenig geändert.

ja, es gibt auch andere Betriebe - aber die scheinen eher selten zu sein.

Warnehof
06.12.2022, 16:40
@Miss Boogle
Natürlich wäre es schön, wenn alle Landwirte traumhaft schöne Ställe mit einwandfreien hygienischen Bedingungen, Beschäftigungsmaterial oder im Idealfall sogar Außenvoliere/Freilauf haben nur dazu reicht schlicht der Erlös aus den Verträgen mit den Integrationen nicht. Zur Zeit wird uns das wieder wunderbar vorgeführt, bei der Eierversorgung. Es gibt neue Vorgaben, eine Seuche und gestiegene Kosten bei Energie und Futter, nur der LEH interessiert sich eher wenig und bleibt bei den alten Einkaufspreisen. Übrigens nicht nur bei Geflügelprodukten. Die Regale leeren sich ja nicht, weil nichts mehr produziert wird, sondern weil überall im LEH ein brutaler Preiskrieg tobt und die großen Lieferanten einfach mal die Belieferung einstellen.

Warnehof
06.12.2022, 16:45
@Gecko
Die Einnahmeverluste sind nicht marginal. Irgendwer muß das Ausgleichen und das ist der Senat. Und ich habe da nicht viel Vertrauen in die Trümmertruppe. Das das bei Keulung hinterher viel teurer wird, ist, vor dem Hintergrund der anstehenden Wahlwiederholung, für den jetzigen Senat uninteressant, da andere Kostenstelle und vor allem nach der Wahl.

Yokojo
06.12.2022, 17:32
Wer ist dieser mysteriöse "Man", der/die/das da irgendwas will?Die Regierungen und die Marionettenspieler darüber

mk4x
06.12.2022, 18:30
Die Regierungen und die Marionettenspieler darüber

Die Regierungen werden von Marionettenspielern gelenkt?
Und wer sollen die sein?
(....)

Miss Boogle
06.12.2022, 18:52
@Warnehof
du hast ja Recht - ich finde es nur so grausam, wie Menschen mit dem Leid der Tiere Geld verdienen und dann jammern - obwohl sie es auch anders hätten machen können.
Klasse statt Masse.
Früher gab es auch nicht jeden Tag Fleisch, Wurst und Käse.
Aber das wird jetzt OT.
Sorry :rotwerd

zfranky
06.12.2022, 19:03
Die Regierungen und die Marionettenspieler darüber

:gaehn Ach ja...

Wie wir bereits mehrfach erwähnten, sind "politische" Diskussionen hier nicht erwünscht, da sie nicht dem Forenfrieden dienen. Das haben wir mehrfach ausprobiert und haben jedesmal Schiffbruch erlitten, weil wir hier eben keine Plattform geben werden für rassistische, judenfeindliche oder anderweitig antidemokratische Agitation, die dann regelmäßig hochkommt.
Also lass es doch einfach. Wir sind das falsche Forum dafür. Ist doch bitte nicht so schwer zu verstehen.

MichiGockel
06.12.2022, 19:18
Vielen Dank für die Antworten. :)

Mir war bewusst das im Norden teilweise recht konzentrierte Tierhaltung stattfindet. Aber einzelne sehr große Betriebe gibt es auch bei uns im Süden. Und es gibt auch sehr viele verstreute Mobilstallhaltungen wo ich mir denke, da müsste die Eintragswarscheinlichkeit aus der Natur schon sehr hoch sein.
Sind ja eigentlich auch nur sehr immunnaive Hybriden, auch wenn sie vielleicht kein all zu schlechtes Leben auf der grünen Wiese führen.
Ich habe bei den Zugvögeln vor allen an die verschiedenen Rastplätze gedacht, die wir hier in Bayern ja auch haben, bevor sie weiter den schwierigen Teil um oder über die Alpen fliegen.
Aber man hört von keinen Fällen und das wundert mich.

Was mich enorm erstaunt, ist das ein solch hoch ansteckendes Virus eine derart tödliche Variante für Hühnervögel ausgebildet hat. Es sollte ja eigentlich im "Interesse" des Virus sein, seinen Wirt nicht umzubringen.
Und da denke ich mir, warum setzt sich nicht irgendwo auf der Welt eine deutlich harmlosere weniger krankmachende Variante durch und verdrängt die schlimmen Varianten.


Zur Tierseuchenkasse; also ich bin da schon froh das es das so gibt.
Mit meinem Jahresmindestbeitrag von nur 9€ bin ich mit bis zu 300Tieren abgesichert,
da kann ich mich echt nicht beschweren.
Vor allen da ich heuer mit der Haltung von Hühnern angefangen habe, und die Leistungen auch schon in Anspruch genommen habe.

Rohana
06.12.2022, 19:35
Was mich enorm erstaunt, ist das ein solch hoch ansteckendes Virus eine derart tödliche Variante für Hühnervögel ausgebildet hat. Es sollte ja eigentlich im "Interesse" des Virus sein, seinen Wirt nicht umzubringen.
Und da denke ich mir, warum setzt sich nicht irgendwo auf der Welt eine deutlich harmlosere weniger krankmachende Variante durch und verdrängt die schlimmen Varianten.
Da ist die Vogelgrippe aber weder das erste noch das einzige Virus was tödlich bleibt... auch Viren sind nicht immer logisch.

Gecko
06.12.2022, 20:54
Und es gibt auch sehr viele verstreute Mobilstallhaltungen wo ich mir denke, da müsste die Eintragswarscheinlichkeit aus der Natur schon sehr hoch sein. Sind ja eigentlich auch nur sehr immunnaive Hybriden, auch wenn sie vielleicht kein all zu schlechtes Leben auf der grünen Wiese führen.
Da der "Eintrag aus der Natur" eher selten ist (aktuell sind es ja Ausstellungs- und Züchtertransporte, fast alle anderen Ausbrüche in großen Betrieben sind in geschlossenen Haltungen) und auch die steril naturfern aufgezogenen Hybriden auf der grünen Wiese reichlich was für ihr Immunsystem zu tun bekommen, wundert mich das eigentlich nicht.

Ich habe bei den Zugvögeln vor allen an die verschiedenen Rastplätze gedacht, die wir hier in Bayern ja auch haben.
Zum einen umfliegen die weitaus meisten größeren Zugvögel die Alpen weiträumig. Und während des Flugs lassen Enten, Gänse, Kraniche und Co ja keinen stetigen Kotregen fallen, die erleichtern sich vorher um Ballast abzuwerfen :) Und die Rastplätze an ruhigen Seen und Mooren sind nunmal nicht genau da, wo die Geflügelhalter sind. Im Nord(west)en, wo zigtausend Wasservögel auf den Wiesen und Weiden überwintern, wäre das anders, aber auch da stehen die Fälle in keiner Relation zur Menge der "bösen" Zugvögel.

Was mich enorm erstaunt, ist das ein solch hoch ansteckendes Virus eine derart tödliche Variante für Hühnervögel ausgebildet hat. Es sollte ja eigentlich im "Interesse" des Virus sein, seinen Wirt nicht umzubringen..
Das schon, aber erstens sind das ja schon zig verschiedene HPAI-Virenstämme, H5 und H7 im Speziellen. Und zweitens tausende Vogelarten, die alle unterschiedliche Immunsysteme mit unterschiedlciher Reaktion haben. Was Enten kalt läßt, bringt Pelikane um - das deutet darauf hin, dass der Erreger auf Enten angepasst ist, Hühner ein Fehlwirt sind und Pelikane (oder bei uns Basstölpel) Kollateralschäden. Die wenigen speziesübergreifenden Untersuchungen geben da noch nicht wirklich ein klares und plausibles Bild.

Und da denke ich mir, warum setzt sich nicht irgendwo auf der Welt eine deutlich harmlosere weniger krankmachende Variante durch und verdrängt die schlimmen Varianten.
Bei Wildvögeln mag und wird das passieren, wird aber aus populationsdynamischen Gründen nie zu ausschließlich harmlosen Varianten für alle Arten führen. HPAI-artige Viren sind in Wildvögeln weit verbreitet, wie bei uns Schnupfen, ohne größere Schäden anzurichten. Bei Geflügelhaltungen wird das schon deswegen nicht klappen, da man dort ja keine Chance auf Genesung, Immunisierung und Auslese harmloser Varianten lässt, sondern sofort alles keult. Und sobald eine in einer Vogelart harmlose Variante auf andere Arten springt, geht alles von vorne los.

Zur Tierseuchenkasse; also ich bin da schon froh das es das so gibt. Mit meinem Jahresmindestbeitrag von nur 9€ bin ich mit bis zu 300Tieren abgesichert, da kann ich mich echt nicht beschweren.
Vor allen da ich heuer mit der Haltung von Hühnern angefangen habe, und die Leistungen auch schon in Anspruch genommen habe.
Ich finde die Staffelung unverhältnismäßig zu Lasten der Kleinhalter, aber in NRW kostet es auch mehr und deckt weniger Tiere ab. Es geht mir aber nicht um 20 oder 10 oder 5 € (vermute eher, dass der Verwaltungsaufwand kaum vom Beitrag für die Kleinhalter gedeckt ist), mich ärgert der alle-in-einen-Topf-Ansatz und die Zwangsmitgliedschaft. Welche Leistungen hast Du denn bekommen, oder ist das in Bayern anders geregelt? Bei uns wüsste ich nicht, welche Entschädigungen/Beihilfen man als Privathalter bekommen könnte, wenn nicht gekeult worden ist.

Gecko
06.12.2022, 21:03
@Gecko
Die Einnahmeverluste sind nicht marginal. Irgendwer muß das Ausgleichen und das ist der Senat. Und ich habe da nicht viel Vertrauen in die Trümmertruppe. Das das bei Keulung hinterher viel teurer wird, ist, vor dem Hintergrund der anstehenden Wahlwiederholung, für den jetzigen Senat uninteressant, da andere Kostenstelle und vor allem nach der Wahl.
Hier gehts es um Zoo Berlin, ja? Also bei den Zoos kenne ich mich aus. Abgesehen davon, dass der Berliner Zoo eine AG ist, gut verdient und auf zig-1000 € Rücklagen sitzt (und, ja, auch Zuschüsse bekommt, aber es ist ja auch ein Kultur- und Freizeitbetrieb, also ok): 20.000 € am Tag sind 1000 vollzahlende Besucher/Tag, das wäre selbst für Berlin bei Dezemberschmuddelwetter viel, zumal das Aquarium und der Tierpark als Ausweichoption offen sind (gehören alle zusammen). Der Zoo hat rund 20 Millionen Einnahmen im Jahr, um das in Relation zu setzen. Wie gesagt, die Einnahmeverluste durch Besucher-Schließung sind leicht verkraftbar im Vergleich zu der Gefahr, den Tierbestand zu verlieren - das wäre nicht nur Geld, sondern unersetzlich ideell, für Zuchtprogramme und Artenschutz.

MichiGockel
07.12.2022, 10:00
@ gecko

danke für die ausführlichen Antworten. :)


Ich dachte halt, nicht auf der ganzen Welt wird so rigoros getestet, analysiert, und dann gekeult.
Ich vermute mal einfach, dass auf anderen Kontinenten und in manch anderen Ländern wo auch reichlich Geflügelhaltung stattfindet, unbemerkt ein weniger gefährliches AI Virus sich in der Hühnerhaltung entwickeln könnte... Ich hoffe es irgendwie.
Bei uns in D eher unwahrscheinlich, ja.

Langfristig wird es ja doch eh nicht anders gehen oder?
Entweder es kommt die Impfung oder weniger schlimme Varianten die dann flächendeckend verbreitet sind.
Ob jetzt natürlichen Ursprungs oder vom Menschen erzüchtet/kreiert.
Noch ein paar Jahre kann ich mir nicht vorstellen das man das mit den Massentötungen so weiterführt.
Der Aufwand und wirtschaftliche Schaden ist einfach enorm, das Risiko für die Tierhalter auch.
So verabscheuend ich diese Arten der (Massen-)Tierhaltung auch finde, trotzdem, zu beneiden sind die Halter nicht gerade, gutes Geld verdient man da aktuell nicht.

Zur TSK und Kosten... Ich hatte vor kurzen unklare Krankheitsfälle und wusste nicht was es ist, nachzulesen da:

https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/115863-Pl%C3%B6tzliche-Krankheitsf%C3%A4lle-und-Tod?highlight=pl%F6tzliche

unterm Stich:
Sektion und Laborbericht umsonst. Kotprobenanalyse sehr günstig. Abholkurier auch ganz günstig.
Dank TSK, beim TGD untersuchen lassen.

Danie2012
07.12.2022, 10:35
Bisher nur ein "neuer" Fall im TSIS. Ich denke, das ist die Gans, die am 03.12. kurzzeitig drin Stand und dann wieder gelöscht wurde.

Feststelldatum 06.12.
Stadt Jena (Thüringen): Gänsehaltung

Gecko
07.12.2022, 11:32
Ich vermute mal einfach, dass auf anderen Kontinenten und in manch anderen Ländern wo auch reichlich Geflügelhaltung stattfindet, unbemerkt ein weniger gefährliches AI Virus sich in der Hühnerhaltung entwickeln könnte.
Mag sein, aber erstens müsste das dominant sein und die anderen verdrängen (so wie Omikron bei Corona), und dann, wie soll das "zu uns" kommen und sich in den Betrieben etablieren? Wenn jeder Bestand mit AI gekeult wird? (Vielleicht zu einfaches Gedankenspiel: In einem vergleichsweise kleinen Bestand von 1000 Hühnern hätte sich ein harmloses AI etabliert, das die Tiere vor der gefährlichen Variante schützt. Jetzt fällt ein Huhn mit (nicht wegen) AI um, wird getestet, AI festgestellt, Bestand gekeult, Ende.)


Noch ein paar Jahre kann ich mir nicht vorstellen das man das mit den Massentötungen so weiterführt.
Ich kann, aber möchte mir das nicht vorstellen, aber wenn nicht bald eine möglichst EU-einheitliche Impfung samt neuer Tests (die Impf-Antikörper nicht mit HPAI verwechseln...) kommt und nicht wieder aus wirtschaftlichen Erwägungen verhindert wird, wird es leider so weitergehen. AI ist seit fast 150 Jahren beschrieben, Massentötungen gibt es seit den 1980ern, Impfstoffe mit Immunantwort-Unterscheidung werden seit über 15 Jahren "entwickelt", und dabei ist es seither geblieben samt der stereotypen Behauptung, der Vogelzug sei der Auslöser und der einzigen Antwort Keulung. Habe da keine große Hoffnung....


Dank TSK, beim TGD untersuchen lassen.
Interessant. Ich habe jetzt extra nochmal bei der TSK NRW nachgesehen. Da heißt es ganz klar "Die Beihilfen werden beschränkt auf kleine und mittlere in der Erzeugung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen tätige Unternehmen ...
Tierhalter, die die Beihilfen in Anspruch nehmen wollen, müssen zunächst bei der Tierseuchenkasse einen Generalantrag stellen." Von Sektion, Kotproben usw. steht nichts unter den Beihilfen, und von Prival-/Kleinhaltern auch nichts. Ich kann die aber mal telefonisch belämmern.

PS speziell @Warnehof und @Danie2012: Wenn ihr hier den Faden lieber auf reine Meldungen beschränkt haben wollt, kann die Diskussion gern auch woanders weitergeführt werden; sagts einfach oder ein Moderator verschiebt das mal schnell; danke!

Rohana
07.12.2022, 11:56
Vielleicht tickt die Tierseuchenkasse NRW da anders, ich meine auch in Bayern wären die bzw. der Tiergesundheitsdienst eher hilfreich. Den nehme ich aber vorwiegend für die Kühe in Anspruch, regelmässige Viertelgemelksproben mit Keimuntersuchung helfen da einen kleinen Überblick über das Geschehen im Stall zu behalten... hab aber auch schonmal Kotproben von den Hühnern untersuchen lassen.

Danie2012
07.12.2022, 13:49
Im TSIS ist noch ein Fall bei gehaltenem Geflügel dazu gekommen, mit Feststelldatum 06.12.

Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern): Hühnerhaltung

Wenn ich nichts zu sagen habe, informiere ich nur über die Fälle im TSIS oder sonst was Aktuelles. An Diskussionen beteilige ich mich, wenn ich was dazu beitragen kann.

Warnehof
07.12.2022, 16:06
@Warnehof
du hast ja Recht - ich finde es nur so grausam, wie Menschen mit dem Leid der Tiere Geld verdienen und dann jammern - obwohl sie es auch anders hätten machen können.
Klasse statt Masse.
Früher gab es auch nicht jeden Tag Fleisch, Wurst und Käse.
Aber das wird jetzt OT.
Sorry :rotwerd

Auch Du hast völlig recht, ist das nicht ein warmes schönes Gefühl. Ähhm... danke für Deine Bestätigung auf jedem Fall. :flowers
Wie jedes Jahr kommen die gleichen Themen auf und ich habe nur an Dich addresssiert, damit der Zusammenhang klar bleibt.Wir Beide sind ja lange genug in diesem Unterforum, um die ewig wiederkehrenden Diskussionen schon gut kennengelernt haben. Ich wollte mit meiner Antwort hauptsächlich die neu Hinzugekommenen ansprechen, um vielleicht den Einen oder Anderen / die Eine oder Andere aus ihren gewohnten Denkmustern zu holen. Du weißt ja das ich ein Fan davon bin, Situationen immer von beiden Seiten zu betrachten, um sich eine etwas qualifiziertere Meinung bilden zu können.

Warnehof
07.12.2022, 16:25
@Michi Gockel
Auch im Süden gibt es ähnliche Konzentrationen an Intensivhaltungen, ich denke da mal an die Oberpfalz rund um Regenstauf. Und auch dort gab es schon reichlich Ausbrüche, auch Clusterausbrüche, wie in 2017. Es geht hier gar nicht so sehr um die Größe einzelner Anlagen, sondern um die regionale Ballung und die ist im Norden in vielen Bereichen, gerade in Niedersachsen gegeben. Schau Dir auf der aktuellen Karte mal die Fälle um Lorup an.Da spielen vermutlich Zusammenarbeit, Integrationen, Futtermittellieferungen und die Abfuhr von Kadavern eine Rolle.

Auffällig ist auf jedem Fall, dass es Mobilställe, auch im Norden bisher praktisch nicht getroffen hat. Obwohl das Hauptargument „windoffen“, was gerne von den Putenhaltern als Gefahrenquelle aufgebracht wird, auch bei diesen gilt. Es dürften hier die Standorte und die Nähe (bzw. Ferne) zu anderen Intensivhaltungen, wie auch zu Rast- und Futtergebieten der wilden Wasservögel eine Rolle spielen. Es ist schon auffällig wie schnell man bei Intensiv- wie Kleinhaltungen, die Nähe zu Teichen, Flüssen oder Feuchtgebieten feststellen kann. Auch die bayrischen Fälle spielen sich regelmässig an den Main und Donau Flußsystemen ab.

Das mit der besonderen Empfindlichkeit von Hühnervögeln ist eigentlich recht leicht erklärt. Das AI-V ist als Wirtskörper auf Wasservögel spezialisiert. Daher sind insbesondere Enten (Anatidae) und hier insbesondere Stockenten auf diesen Virustyp angepasst. Hühnervögel sind wohl erst relativ spät in ihrer Entwicklung, aufgrund unterschiedlicher Lebensräume, mit AI in Kontakt gekommen, möglicherweise erst nach der Domestikation. Daher ist es relativ egal, ob diese immunnaive Juvenile oder mehrjährige Adulte sind.

MichiGockel
07.12.2022, 16:49
Ich wollte mit meiner Antwort hauptsächlich die neu Hinzugekommenen ansprechen, um vielleicht den Einen oder Anderen / die Eine oder Andere aus ihren gewohnten Denkmustern zu holen. Du weißt ja das ich ein Fan davon bin, Situationen immer von beiden Seiten zu betrachten, um sich eine etwas qualifiziertere Meinung bilden zu können.

Für mich als Neuling :rotwerd
Vielen dank das du dir die Mühe machst so ausführlich zu erklären und zu berichten.
Obwohl das sicher schon öfter durchdiskutiert wurde....
Für mich als Neuling hier im Forum ist es echt toll so super aufgenommen zu werden, und super interessant, was ich hier alles lerne. ;D

MichiGockel
07.12.2022, 16:58
@Michi Gockel
Auch im Süden gibt es ähnliche Konzentrationen an Intensivhaltungen, ich denke da mal an die Oberpfalz rund um Regenstauf. Und auch dort gab es schon reichlich Ausbrüche, auch Clusterausbrüche, wie in 2017. Es geht hier gar nicht so sehr um die Größe einzelner Anlagen, sondern um die regionale Ballung und die ist im Norden in vielen Bereichen, gerade in Niedersachsen gegeben. Schau Dir auf der aktuellen Karte mal die Fälle um Lorup an.Da spielen vermutlich Zusammenarbeit, Integrationen, Futtermittellieferungen und die Abfuhr von Kadavern eine Rolle.
.

Ja, genau diese Betriebe meine ich, die sind ja nicht weit weg von mir.
Dort ist es ja heuer ja recht ruhig (noch), hoffe nur das bleibt so.


Und das mit den insgesamt wenig(er) betroffenen Mobilställen finde ich enorm erstaunlich. Ob es dazu Studien und Auswertungen gibt?
Ich selber glaube übrigens auch nicht so recht das der Hauptübertragungsweg durch die Wildtiere passiert.
In recht wenigen Intensivbetrieben gehen die Enten und Gänse ein und aus, und kacken den Hühnern in die Tröge :neee:

Es werden schon die Menschen sein, die das verschleppen... bei den Betrieben durch verschiedenste Faktoren und Kooperationen.

Warnehof
07.12.2022, 17:30
Ich dachte halt, nicht auf der ganzen Welt wird so rigoros getestet, analysiert, und dann gekeult.
Ich vermute mal einfach, dass auf anderen Kontinenten und in manch anderen Ländern wo auch reichlich Geflügelhaltung stattfindet, unbemerkt ein weniger gefährliches AI Virus sich in der Hühnerhaltung entwickeln könnte... Ich hoffe es irgendwie.
Bei uns in D eher unwahrscheinlich, ja.

Das mit dem weniger gefährlichen Virus bei Hühnern funktioniert so leider nicht. Zum einen sind die üblichen unter den wilden Wasservögeln verbreiteten Virenstämme ohnehin niedrigpathogen, zum anderen können auch diese niedrigpathogenen Stämme unter Hühnern verheerend wirken.
Wir haben regelmässig Meldungen der asiatischen Variante des H9N2 AI-V aus Asien oder Afrika, die dort die Hühnerbestände dezimieren. Auch in Deutschland war in Putenbeständen eine andere H9N2 Variante längere Zeit ein großes Problem, nur ist dieses nicht meldepflichtig, daher gibt es dazu weniger öffentliche Quellen. Ebenso hatten wir in Belgien eine Serie mit H3N1 AI-V, die zu Mortalitäten von etwa 60 % in den betroffenen Hühnerbeständen geführt hat.

Ich gehe jetzt nicht auf die Feinheiten bei hoch und niedrigpathogen ein, dass würde den Rahmen sprengen und es gibt dazu genug gute Quellen im Netz.

In Intensivhaltungen wird recht schnell bei Leistungsabfall eingegriffen, daher ist eine weitreichendere Ausbreitung eines anderen AI-V innerhalb von Hühner oder Putenbeständen eher unwahrscheinlich.

Nebenbei wäre er auch gefährlich. Da durch gleichzeitige Infektion mit zwei oder mehr Virenstämmen die Mutationslotterie durch den Austausch von Gensträngen erst so richtig in Gang kommt. Daher ist es für mich zum Beispiel auch unverständlich, dass es immer noch kein verpflichtendes Influenzascreening für Mitarbeiter in Geflügelintensivhaltungen gibt.



Langfristig wird es ja doch eh nicht anders gehen oder?
Entweder es kommt die Impfung oder weniger schlimme Varianten die dann flächendeckend verbreitet sind.


Die Keulungen sind ein ethisches und wirtschaftliches Problem. Teilweise sind schon ganze Zuchtlinien vernichtet wurden (Russland Gänse) bzw. stehen kurz vor der Auslöschung (Tschechien Gänse). Bei deutschen Gänsen gab es ebenfalls übermässig viel Verluste bei Elterntierherden, welche unter anderem die hohen Preise und das geringere Angebot an deutschen Gänsen diesen Winter erklärt. Auch Polen und Ungarn als Hauptlieferanten für die TK Ware wurden ziemlich gerupft.

Die internationalen Zuchtkonzerne für Enten, Puten und Hühner verteilen ihre Großelterntiere über den ganzen Erdball (verordnet durch die FAO), aber wenn es zu viele Elterntierbestände erwischt, werden auch hier schnell die Küken und damkit Fleisch und Eierversorgung schwieriger.

Das ist aber nicht das eigentliche Problem, auf das wir Hinlaufen, wenn es weiterhin so ausufernde Seuchenläufe wie in den letzten Jahren gibt. Mit jedem Ausbruch in einer Intensivhaltung mit Beständen in den Hunderttausenden oder gar Millionen läuft die Mutationlotterie auf vollen Touren und irgendwann könnte da ein AI-V herauskommen, das auch in niedrigeren Dosen übertragbar ist. In der Endform läuft das dann auch auf eine mögliche Human-Human Übertragung raus. Bisher überträgt sich AI-V auf Säugetiere nur in großen Dosen (enger Kontakt Mensch-Geflügel bzw. Kadaver fressen bei Tieren.) Die Folgen einer Infektion mit aktuellen H5 oder H7 Stämmen können von symptomlos, über leichte Symptome wie Konjunktivitis, bis zu hohen Mortalitäten von 60% gehen.
Was eine höhere Humanpathogenität von AI für Geflügelbestände bedeuten kann, haben wir in Deutschland schon erlebt. Keulung allen Geflügels in der Sperrzone um einen Seuchenbestand und dauerhafte Aufstallungspflicht gab es bereits, als Folge des ersten Auftauchens der H5N1 in 2005/06.
Damals waren es nur verenzelte Bestände, die betroffen waren, was es bei der derzeitigen Verbreitung der AI bedeuten würde, möchte ich jetzt nicht näher ausführen.

Ob Impfung eine sichere Methode wäre, muß sich erst noch erweisen. Es gibt durchaus Virologen die eine deutliche Verminderung der Intensivhaltungen fordern.

Warnehof
07.12.2022, 17:40
PS speziell @Warnehof und @Danie2012: Wenn ihr hier den Faden lieber auf reine Meldungen beschränkt haben wollt, kann die Diskussion gern auch woanders weitergeführt werden; sagts einfach oder ein Moderator verschiebt das mal schnell; danke!

Mich stört es nicht, auch wenn ich nicht in aller Tiefe auf die von Dir eingebrachten Fakten bzw. Thesen eingehen werde. Den Fehler habe ich einmal zu viel gemacht und am Ende geht mir wieder die Luft aus, die ganze Saison zu begleiten, daher versuche ich mich diese Saison etwas mehr zusammen zu reißen und mich auch um andere Dinge zu kümmern.

Die von Dir vorgebrachten Punkte sind in der einen oder anderen Art hier schon in den letzten Jahren behandelt wurden. Da wir aber sicher auch diese Saison wieder Neueinsteiger ins Thema haben werden, wird es sich wohl nicht vermeiden lassen grundlegende Facts und Thesen hier erneut zu diskutieren, um nötiges Grundwissen zu vermitteln.

Warnehof
07.12.2022, 18:17
Ja, genau diese Betriebe meine ich, die sind ja nicht weit weg von mir.
Dort ist es ja heuer ja recht ruhig (noch), hoffe nur das bleibt so.

Dann hoffe ich mal mit. :jaaaa:



Und das mit den insgesamt wenig(er) betroffenen Mobilställen finde ich enorm erstaunlich. Ob es dazu Studien und Auswertungen gibt?

Ja, das ist es. Allerdings geht man bei Offenställen hauptsächlich von Windverfrachtung aus, was bei einigermassen feuchten Winterwetter schwierig wird. Die offizielle Logik hier ist, Wildvögel koten auf benachbarten Feldern (Gänse lieben Winterweizen), der Kot trocknet aus und bei stärkerem Wind bzw. Sturm verweht Bodenkrumme mit anhaftenden Kotpartikeln in die Ställe. So etwas hatten wir vermutlich 2015 in Herzlake (im Sommer). Nur das war es halt trockenes Sommerwetter. Ich vermute eher, dass durch unzureichende Durchfeuchtung der Kadaver bei der Räumung gekeulter Ställe, Federn oder Federfragmente und Einstreu verweht werden kann und naheliegende Stallanlagen erreicht. Dazu kommt der Abfuhrverkehr, der ein mögliches Risiko darstellen könnte. Und dann ist da noch das Personal, dass nach einer Stallräumung nicht verpflichtend auf Influenza getestet wird.
Und Du wärst überrascht, wie wenig Studien es gibt, die nicht primär Probleme der Geflügelindustrie betreffen.



Ich selber glaube übrigens auch nicht so recht das der Hauptübertragungsweg durch die Wildtiere passiert.
In recht wenigen Intensivbetrieben gehen die Enten und Gänse ein und aus, und kacken den Hühnern in die Tröge :neee:
Es werden schon die Menschen sein, die das verschleppen... bei den Betrieben durch verschiedenste Faktoren und Kooperationen.

Wenn Du Dir die Bilder des Links zu dem aktuellen tschechischen Fall ansiehst, kannst Du da ein ganze Reihe von Risikofaktoren für erfolgreiche AI-Eintragung sehen. Voraussetzungen, welche es so oder ähnlich auch in Deutschland gab. 2016/17 war da sehr klärend. Es ist vermutlich kein Zufall das die Häufigkeiten in den Intenvhaltungen von Puten, Enten, Legehennen und Broilern abnehmen. Puten und Enten werden alle zwei bis drei Tage neu eingestreut, was in den meisten Fällen mit Rundballen und Anbaumaschinen am Traktor passiert. Risikofaktoren hier ist die Lagerung der Rundballen und das Bewegen des Fahrzeuges außerhalb des Stallgebäudes. Hier wird seit einigen Jahren technisch nachgerüstet.

Wilde Enten und Gänse kommen nicht in reine Stallhaltungen rein, dass ist richtig. Aber sie können im Umfeld auftreten und durch Fahrzeuge oder Personen kann der Fäzes verteilt werden, das sind dann sogenannte Fomites. Daneben wäre noch Wasser- oder Futtermittel oder eben Einstreu weitere mögliche Fomites. Mittlerweile gibt es in der EU recht strenge Biosicherheitsregeln für entsprechende Betriebe, aber jeder hat mal einen schlechten Tag, oder? Dazu kommt bisweilen schlicht Betriebsblindheit.
Wir haben es also mit einem mittelbaren Eintrag durch Wildvögel zu tun.

Die Situation ist in den letzten Jahren recht dynamisch gewesen, sodass das was ich letzte Saison geschrieben habe, nicht mehr in allen Details heute richtig ist. Bisher war es so, das regelmässig über die Zugvögel die HPAI-V aus den Brutgebieten in die Rastgebiete getragen wurde und sich dann in Beständen manifestierte. Mittlerweile haben wir eine endemische Lage an der Nordseeküste, wodurch nichtinfizierte ankommende Vögel infiziert werden. In wieweit die Bestandsausbrüche zur Ausbreitung beitragen ist wissenschaftlich meines Wissens nicht abschließend erforscht. Es gibt hier aber mMn klare Indizien, dass diese eine Rolle durch Wiedereintrag von Fomites spielen, welche dann weitere Wildvögel infizieren, die es dann weitertragen.

Danie2012
07.12.2022, 18:20
Einmal kurz dazwischen....
Im TSIS gab es noch einen Nachtrag mit Feststelldatum 05.12.
Landkreis Rostock (Mecklenburg-Vorpommern): Hühnerhaltung

Danie2012
07.12.2022, 18:23
Und es gibt eine neue "Meldung" vom FLI vom 07.12.22.

"Steigende Fallzahlen bei Geflügelpest durch Geflügelschauen"

Hier der Link:
https://www.fli.de/de/aktuelles/kurznachrichten/neues-einzelansicht/steigende-fallzahlen-bei-gefluegelpest-durch-gefluegelschauen/

dct_21
07.12.2022, 19:03
Na.. super jetzt auch bei uns in der Nähe:https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/stallpflicht-gefluegelpest-jena-weimarer-land-100.html
Das Gerücht hatte ich schon mitbekommen, soll auch über eine Ausstellung verbreitet worden sein. Aber nun scheints amtlich!

Warnehof
07.12.2022, 19:12
Erwartungsgemäß gibt es jetzt die ersten Ausstellungsverbote. Der LK Leipzig untersagt alle Ausstellungen im Dezember.
https://www.lvz.de/lokales/leipzig-lk/borna/gefluegelpest-landkreis-leipzig-untersagt-alle-ausstellungen-im-dezember-P3BJE367I6KVKTORBPWDRZJZNA.html

In Weiterführung der Überwachungszone des Ausbruches im LK Prignitz, führt auch der LK Mecklenburgische Seenplatte eine Überwachungszone ein.
https://lk-mecklenburgische-seenplatte.de/Aktuelles/Presse/Pressemitteilungen/Gefl%C3%BCgelpest-Tierseuchenbeh%C3%B6rdliche-Allgemeinverf%C3%BCgung-Festlegung-einer-%C3%9Cberwachungszone.php?object=tx,2761.5.1&ModID=7&FID=2761.28815.1&NavID=2037.9&La=1&startkat=2761.3
https://lk-mecklenburgische-seenplatte.de/media/custom/2761_3033_1.PDF?1670332394

Der Grund hierfür dürfte in dem heute festgestellten zweiten Ausbruch im LK Prignitz liegen.
https://www.landkreis-prignitz.de/globalcontent/documents/aktuelles/2022/2022_12_02_TS-Allgemeinverfuegung-Schmolde.pdf
https://www.landkreis-prignitz.de/globalcontent/documents/aktuelles/2022/2022_12_07_TS-Allgemeinverfuegung-porep.pdf

Davon ist dann auch der LK Ludwigslust-Parchim betroffen.
https://www.kreis-lup.de/Kurzmen%C3%BC/Startseite/Gefl%C3%BCgelpest-erreicht-Ludwigslust-Parchim.php?object=tx,3378.5.1&ModID=7&FID=3378.10410.1
file:///C:/Users/Thom/Downloads/2022-12-06_--_1__Tierseuchenbeh%C3%B6rdliche_Allgemeinverf%C3%B Cgung_des_Landrat.PDF

Im Landkreis Uckermark werden keine Restriktonszonen eingerichtet.
https://www.uckermark.de/Landingpage/Gefl%C3%BCgelpest-bei-einem-privaten-Bestand-in-der-Uckermark-festgestellt.php?object=tx,3615.5.1&ModID=7&FID=3615.7123.1


Jetzt nach Thüringen.
Neben der bekannten Gans in Jena, Stadt werden hier zwei weitere Ausbrüche im LK Weimarer Land gemeldet. In Jena wurden Restriktionszonen erlassen. Im LK Weimarer Land hat man hierauf verzichtet. Als Eintragsursache wird eine Kreisrassegeflügelschau genannt. Es gibt weitere Verdachtsfälle. Das Verbot von Ausstellungen wird überdacht.

https://www.proplanta.de/agrar-nachrichten/tier/erste-faelle-von-vogelgrippe-in-thueringen-im-laufenden-jahr_article1670414156.html

Penni
07.12.2022, 19:43
@Warnehof und Danie2012, ich kann mich nur immer mal wieder bedanken für die Informationen, die ihr hier unermüdlich zusammen tragt. Einschließlich dem Hintergrundwissen, was hier vermittelt wird. Obwohl mir da auch immer wieder himmelangst wird, was für ein Risiko, von dem Tierleid und der Umweltbelastung mal abgesehen, die Massentierhaltung für uns Menschen selbst bedeutet. Das ist für mich seit COVID noch viel deutlicher geworden..

Warnehof
07.12.2022, 19:51
@MichiGockel und @Penni Danke dafür. :jaaaa:
Ich versuche eigentlich durch Information Ängste für den eigenen Bestand zu nehmen. Allerdings ist mir auch bewußt, dass zuviel Wissen nicht nur Glücksgefühle auslösen kann, ging und geht mir nicht anders. :cool:
Ich hoffe ihr und alle stillen Mitleser können genug mitnehmen, um eure Tiere gut durch die AI Saison zu bringen.

Danie2012
08.12.2022, 07:51
Im TSIS geht es leider immer noch weiter. 5 neue Fälle bei gehaltenem Geflügel. Alle mit Feststelldatum 07.12.

Marburg-Biedenkopf (Hessen): Hühnerhaltung
Prignitz (Brandenburg): Hühnerhaltung
Weimar-Land (Thüringen): 2 x Legehenne >1/2 J.
Mecklenburgische Seenplatte (Mecklenburg-Vorpommern): Entenhaltung

Erschütternd, dass es einfach kein Ende nimmt. Ich persönlich hoffe, dass die aktuelle Empfehlung des FLI endlich beherzigt wird und bei einer akuten Seuchenlage keine Geflügelschauen etc. mehr stattfinden dürfen.

sternenstaub
08.12.2022, 08:53
Ich möchte mich bei Euch Beiden, Warnehof und Danie, auch für Euren unermüdlichen Einsatz bedanken. Ebenso auch für die vielen Infos drumherum.
Ich muss ehrlich gestehen: Mir macht die Geflügelpest Angst und ich bin heilfroh, dass Bayern Ende November sämtliche Schauen untersagt hat.

Mary :-)
08.12.2022, 08:56
Ich sehe da auch nur ein schwaches Licht am Ende des Tunnels - das ist eher der entgegenkommende Zug, fürchte ich.

Warum haben wir denn Massentierhaltungen und Ausstellungen im Winter?
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und er informiert sich im Allgemeinen nur flüchtig.
Ich will Eier haben, und zwar günstig, ich will mich Mengenmäßig nicht einschränken, möglichst wenig bezahlen und keine Arbeit damit haben. Wenn in jedem dritten Garten Hühner lebten, dann hätten wir weniger Massentierhaltungen. Aber nicht viel weniger, denn die meisten Bodenhaltungseier landen in der Industrie und das lässt sich privat nicht abfangen. Also muss ein Bewusstsein beim Verbraucher entstehen, und das wird nicht passieren! Und wenn es doch passiert, dann hat es keine Auswirkungen, denn:
- "ich brauche jetzt den Kuchen/die Kekse und kann aus Zeit/Geschicklichkeitsgründen leider nicht backen"
- "das bin ja nur ich, und ich kaufe das nur einmal im Jahr"
- "die Eier sind doch schon im Geschäft, sie stehen zu lassen hilft nix"
- "wird schon nicht so schlimm sein"
....

Bzw.
- "ich bin/war doch immer vorsichtig"
- "das ist immer so gewesen"
...

Rohana
08.12.2022, 09:10
Ich glaube kaum dass irgendwer bereit ist die Hälfte des Jahres auf Eier zu verzichten weil "Massentierhaltung im Winter"... also, bei aller Liebe, das sehe ich nicht kommen :laugh Die Menschen können ja nichtmal auf Erdbeeren zu Weihnachten verzichten!
Mal abgsehen davon dass es in meinen Augen kaum realistisch darstellbar ist nur das halbe Jahr Legehennen zu halten. Was macht man dann damit, alle aufessen bevor die Vogelgrippe kommt? Ist ja so wie's ist schon schlimm genug damit dass die nur eine Legeperiode erleben...

Was vermutlich verschiebbar wäre, wären die Ausstellungen.

Mary :-)
08.12.2022, 09:58
@Rohana, es ging nicht um "Massentierhaltungen im Winter", sondern um "Massentierhaltungen" (allgemein) und "Ausstellungen im Winter".
Ich dachte, das würde aus dem Kontext klar.

Gecko
08.12.2022, 10:27
Hier eine PM vom Zoo Basel, mit vielen Hintergründen zur Lage in der Schweiz:
Vogelgrippe bei Zootieren (https://www.lifepr.de/inaktiv/zoo-basel/vogelgrippe-bei-zootieren/boxid/927600)
Die wichtigsten Aussagen:
- hat das Bundesamt (BLV) schweizweite Massnahmen angeordnet für sämtliches Hausgeflügel mindestens bis 15. Februar
- die Schweiz zum Kontrollgebiet erklärt. Einschränkungen gelten für Nutztier- als auch für Hobbyhaltungen
- Geflügelhalter sind verpflichtet, den Auslauf auf einen vor Wildvögel geschützten Bereich zu beschränken
- Im Zoo Basel sind die Seiden-, Orpington-, Perl- und Buschhühner, Goldfasane, Enten, Gänse, Schwäne und Strausse betroffen.
- Um Zoovögel längerfristig zu schützen, plant der Zoo Basel in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Virologie und Immunologie (IVI) und dem Tierpark Bern verschiedene Vogelarten zu impfen. Der neuartige Impfstoff wurde am IVI entwickelt und führt bei Hühnern zu einem sehr guten Schutz. Derzeit sind keine Nebenwirkungen bekannt.

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Wer hat denn was vom Abschaffen der Massentierhaltung im Winter gesagt?

Warnehof
08.12.2022, 12:07
Es gibt jetzt wegen der gemeldeten Ausbrüche im LK Bautzen zwei Allgemeinverfügungen zur Aufstallung.

Der erste Fall ist der bereits bekannte Seuchenbestand in Schmölln-Putzkau. Hier wurde innerhalb der Inkubationszeit eine Geflügelschau abgehalten, was wohl auch als Begründung für die Restriktionszone dient.
https://www.landkreis-bautzen.de/gefluegelpest-im-landkreis-bautzen-33126.php

Der zweite Fall scheint ebenfalls eine Kleinhaltung zu sein, sie befindet sich bei Radibor. Hier waren 1 Gans und 2 Enten verendet.
https://www.landkreis-bautzen.de/gefluegelpest-landratsamt-erlaesst-weitere-allgemeinverfuegung-33171.php

Danie2012
08.12.2022, 13:35
Das TSIS meldet noch einen Fall mit Feststelldatum 07.12.

Siegen-Wittgenstein (NRW): Hühnerhaltung

Warnehof
08.12.2022, 16:21
Und schon geht es weiter:
1 x Legehenne < 1/2J Weimarer Land 07.12.
1 x Ente Mecklenburgische Seenplatte 07.12.

Warnehof
08.12.2022, 16:52
Mist. Ich muss korrigieren.
Die beiden gemeldeten Fälle waren schon bekannt.
Neu hinzu kommen zwei weitere Fäll in Siegen-Wittgenstein, Huhn. Damit sind heute drei Fälle im LK gemeldet wurden.

Mary :-)
08.12.2022, 20:10
Siegen Wittgenstein sind wohl wieder Rassegeflügelzüchter (Ausstellung)
https://www.siegener-zeitung.de/lokales/wittgenstein/bad-laasphe/neuer-fall-von-gefluegelpest-in-bad-laasphe-vermutlich-tiere-mehrerer-aussteller-betroffen-NSSNQCWJJNCOVNVYW247RXF5WM.html
Hier wird auch der Fall von vor 2 Monaten erwähnt und (richtig) einem Zukauf zugeordnet.
Trotz der bekannten Ursachen in diesen Fällen durfte aber auch hier der obligatorische Hinweis "...
Die Viren werden durch Wildvögel, in der Regel durch Wassergeflügel wie beispielsweise Enten und Gänse, in Hausbestände übertragen. ..."
nicht fehlen. :neee:

Warnehof
08.12.2022, 20:50
Im Kreis Lippe gibt es offensichtlich einen weiteren Ausbruch in einer Kleinhaltung.
Die Haltung liegt in Voßheide bei Lemgo.
https://www.lz.de/lippe/kreis_lippe/23429507_Nach-Barntrup-Gefluegelpest-auch-in-Lemgoer-Betrieb-nachgewiesen.html
https://www.kreis-lippe.de/kreis-lippe-wAssets/docs/aktuelles/amtliche-bekanntmachungen/fachbereich-ordnung-verkehr-verbraucherschutz/veterinaer-verbraucherschutz/Allgemeinverfuegung%2007-2022%20%20Errichtung%20Schutz-%20und%20Ueberwachungszone%20LIP.pdf

Danie2012
09.12.2022, 07:45
Bisher 2 neue Fälle im TSIS, Feststelldatum 08.12.

Ostprignitz-Ruppin (Brandenburg): 2 Hühnerhaltungen

Danie2012
09.12.2022, 10:04
Noch ein neuer Fall im TSIS, Feststelldatum 08.12.

Rotenburg/Wümme (Niedersachsen): Entenhaltung

Danie2012
09.12.2022, 12:27
Der gestern von Warnehof gemeldete Fall im Kreis Lippe ist nun im TSIS bestätigt mit Feststelldatum 08.12.

Kreis Lippe (NRW): Gänsehaltung

Danie2012
09.12.2022, 12:30
Zu dem Fall in Rotenburg/Wümme.

Es gibt zwar Restriktionszonen, aber ohne irgendwelche (Sanktions-) Maßnahmen. Laut Allgemeinverfügung wird ein Eintrag durch Tierkontakt vermutet. Nähere Infos stehen dort leider nicht.

https://www.lk-row.de/portal/meldungen/tierseuchenbehoerdliche-allgemeinverfuegung-zur-festlegung-einer-sperrzone-zum-schutz-gegen-die-gefluegelpest-bei-nutzgefluegel-900004416-23700.html

Jim Beam
09.12.2022, 13:12
https://www.lk-row.de/portal/pressemitteilungen/uebersicht-900004425-23700.html?rubrik=1009

Die auf die Verfügung bezogene Pressemitteilung des LK ROW...

KleineGärtnerin
09.12.2022, 17:27
Im Kreis Kleve (NRW) gibt es eine neue Allgemeinverfügung zu einem neuen Fall in Kalkar. Da wurde wegen dem Fall in Rees am Montag gerade aufgehoben und heute der neue Fall bekanntgegeben. FLI muß aber noch bestätigen.
Wenn es sich bestätigt, werden vermutlich weitere Fälle aufploppen, weil der vermutlich betroffene Geflügelhof auch Lohnschlachtungen macht und dort im Herbst bis Weihnachten immer sehr viel Betrieb ist.
Glücklicherweise habe ich dieses Jahr meine Hähne selbst geschlachtet und nicht dorthin gebracht.

Warnehof
09.12.2022, 17:35
Hier die akualisierte Pressemitteilung des Landkreises Siegen Wittgenstein zu den drei neuen positiven Feststellungen. Interessant hier der Hinweis darauf, dass alle Fälle im Zusammenhang mit der KGS Feudungen und zuvor stattgefundenen Schauen in Hessen (??) und Sachsen (Bautzen??) zusammenhängen.
https://www.siegen-wittgenstein.de/Startseite/Gefl%C3%BCgelpest.php?object=tx,3417.5&ModID=7&FID=3415.630.1&NavID=2170.58

Die Fälle in Jena und Weimarer-Land werden auf eine Geflügelschau in Eckhartsberga zurückgeführt.
https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/stallpflicht-gefluegelpest-jena-saale-holzland-weimarer-land-100.html

Da wird sich der BDRG warm anziehen dürfen. Neben der verheerenden LVA in Demmin, der KGS in Eckartsberga, der KGS in Feudungen, noch zwei Schauen?

Möglicherweise, waren da Aussteller mit, in Demmin möglicherweise frisch erworbenen, Tieren gleich noch auf anderen Schauen vertreten. Ich hoffe sehr, dass es hier zu auch öffentlich verfügbare Untersuchungen geben wird. Was auch immer da passiert ist, muß öffentlich werden, um es abstellen zu können. Es wird auf jedem Fall im nächsten Jahr verschärfte Vorgaben für die Aussteller geben. Das wird sicher einiges Gemurre erzeugen.

Es geht aber leider auch noch anders. Im Südosten Kalkars ist eine gewerbliche Haltung mit 1.800 Tieren heute positiv festgestellt wurden. Da könnte wieder problematisch werden. Der Seuchenbestand könnte zu einer Geflügelmetzgerei gehören, auf der anderen Straßenseite gibt es offenbar einen Geflügelhof mit Brüterei. Besitzer beider Firmen haben den gleichen Nachnamen. Demnach ist hier möglicherweise Kontaktgefahr gegeben. Ich vermute aber mal, dass aufgrund der Jahreszeit keine Endkunden betroffen sind.
https://rp-online.de/nrw/staedte/kleve/gefluegelpest-verdacht-in-kalkar-1700-tiere-muessen-getoetet-werden_aid-81244395

KleineGärtnerin
09.12.2022, 17:47
Warnehof, ich kenne den Betrieb und fürchte doch, daß es auch Hobbyhalter betreffen könnte. In den vergangenen Jahren habe ich auch dort schlachten lassen. Dort ist immer sehr viel Betrieb um die Jahreszeit. Es werden alle Geflügelarten zum Schlachten gebracht. Es gibt hier eine nicht unerhebliche Anzahl von Leuten die privat hier Tiere mästen. Der besagte Hof verkauft z.B. auch Junghennen und ist als Geflügelhändler tätig. Es gibt auch Besucherverkehr wegen eines Hofladens.

TeEs
09.12.2022, 17:55
[QUOTE=Warnehof;2108636]Hier die akualisierte Pressemitteilung des Landkreises Siegen Wittgenstein zu den drei neuen positiven Feststellungen. Interessant hier der Hinweis darauf, dass alle Fälle im Zusammenhang mit der KGS Feudungen und zuvor stattgefundenen Schauen in Hessen (??) und Sachsen (Bautzen??) zusammenhängen.
https://www.siegen-wittgenstein.de/Startseite/Gefl%C3%BCgelpest.php?object=tx,3417.5&ModID=7&FID=3415.630.1&NavID=2170.58

Bei der Schau in Hessen geht es vermutlich um die Entenschau in Frankenau. Die war die Woche vor Feudingen und wurde an anderer Stelle bereits thematisiert.

Warnehof
09.12.2022, 18:24
@KleineGärtnerin
Vor fast exakt einem Jahr (11.12.) hatten wir bei Hamminkeln einen Ausbruch mit fast gleicher Indikation. Geflügelhof mit Lohnschlachtung. Es wurden damals eine große Anzahl von Kunden festgestellt und überwacht, es gab aber keine weitere Aubreitung. Von daher bin ich erstmal zuversichtlich. Dezember ist außer bei Geflügelschauen oder für gewerbliche Haltungen, nicht die Zeit Tiere zu kaufen.

Warnehof
09.12.2022, 18:42
Bei der Schau in Hessen geht es vermutlich um die Entenschau in Frankenau. Die war die Woche vor Feudingen und wurde an anderer Stelle bereits thematisiert.

Danke für die Info.

Ente würde passen. Und das vom SV. Das würde dann die Verteilung durch die diversen Kreisschauen erklären, die alle eine Woche später waren.

Die LVA war zeitgleich. Also möglicherweise zwei Züchter, die eingetragen haben? Oder ein Züchter, der mit Tieren an zwei Ausstellungen teilgenommen hat? Oder Besucher, oder eine Kombi? Mal sehen, was die nächsten Wochen an Erkenntnis bringen.

Warnehof
09.12.2022, 22:45
Ich hoffe, es ist noch etwas Platz für das internationale Geschehen. Wenn nicht ignorieren.

Bei Opeln, Polen gibt es jetzt eine Meldung über einen Legehennenbetrieb mit etwa 220.000 Tieren. Der letzte Fall in Polen wurde am 20.09. gemeldet.
https://www.tygodnik-rolniczy.pl/articles/hodowla-zwierzat/ptasia-grypa-zbiera-smiertelne-zniwo-220-tys-kur-do-wybicia/

Drei Meldungen kommen heute noch aus Tschechien. Jeweils Kleinhaltungen südöstlich von Prag. Zwei Haltungen liegen nah beieinander. Ich frage mich, ob diese drei Haltungen im Zusammenhang mit dem deutschen Ausstellungsdilema zusammenhängen können.
https://www.svscr.cz/tri-nova-ohniska-ptaci-chripky-jsou-ve-stredoceskem-kraji/

Ungarn hat bis Ende November weitere 20 Ausbrüche verzeichnet.

UK überzeugt weiter mit guten Ideen. Wie sicher bekannt, ist das UK mit AI Ausbrüchen in der Geflügelintensivhaltung schwer belastet. Nun läuft im öffentlichen Dienst gerade eine erste Urabstimmung über einen möglichen Streik im Rahmen von „Tarifverhandlungen“, dass könnte dazu führen, das Mitarbeiter der APHA die für Probennahmen und Analyse zuständig sind, aber auch Tierärzte die die Keulungen betreuen Anfang nächsten Jahres ausfallen, weil im Streik.
https://inews.co.uk/news/bird-flu-spread-faster-staff-outbreaks-vote-strike-2010406

Gestern meldete auch Chile die ersten H5N1 positiven Pelikane an seiner Küste.
https://www.reuters.com/business/healthcare-pharmaceuticals/chile-confirms-new-cases-bird-flu-pelicans-2022-12-09/

Auf den Phillipinen wird der erste Ausbruch der Saison gemeldet.
https://www.panaynews.net/wv-logs-first-bird-flu-case/

Nun hat HPAI H5N1 auch Taiwan erreicht. Dort waren bisher andere Stämme vorherrschend.
https://www.reuters.com/business/healthcare-pharmaceuticals/taiwan-reports-first-h5n1-bird-flu-outbreak-farm-woah-says-2022-12-09/

Nordkorea meldet eine Straußenhaltung bei Pyöngyang und eine Hühneranlage bei Anju, im Norden des Landes.
https://www.dailynk.com/english/north-korea-suffers-avian-flu-outbreak-ostrich-ran-chicken-factory-near-pyongyang/

Ausführlicher Artikel des Guardian über die aktuelle Situation. Seit letztem Oktober wurden weltweit 140 Millionen Tiere getötet oder sind verendet. Aktuell sind es alleine 48 Millionen in der EU und UK und 53 Millionen in den USA.
Der Artikel diskutiert die Probleme mit Impfung und die Probleme einer Industrie die nur weiterarbeiten kann., wenn gesunde Tiere in den Millionen gekeult werden. Die Zahlen für Kompensationszahlungen werden ebenfalls aufgeführt. Bei all dem bleibt kein Platz für die Folgen in der Wildvogelpopulation.
https://www.theguardian.com/environment/2022/dec/09/avian-flu-has-led-to-the-killing-of-140m-farmed-birds-since-last-october

Danie2012
10.12.2022, 07:48
Im TSIS gibt es bisher 9 neue Fälle bei gehaltenem Geflügel. Alle mit Feststelldatum 09.12. Ich beginne mit dem traurigen Spitzenreiter.

Weimar-Land (Thüringen): 4 Hühnerhaltungen, 2 Entenhaltungen
Prignitz (Brandenburg): Hühnerhaltung
Westerwaldkreis (Rheinland-Pfalz): Entenhaltung
Germersheim (Rheinland-Pfalz): Entenhaltung

Warnehof
10.12.2022, 10:46
Jetzt kommt auch Frankenau in die Medien. Die ersten beiden Bestände werden jetzt offiziell der Sonderschau zugeordnet. In Frankenberg und Vöhl gibt es jeweils einen Verdachtsfall. Insgesamt geht es hier um etwa 120 Tiere.
https://www.hna.de/lokales/frankenberg/faelle-von-vogelgrippe-in-waldeck-frankenberg-toetung-droht-91967408.html

TeEs
10.12.2022, 12:23
Danke für die Info.

Ente würde passen. Und das vom SV. Das würde dann die Verteilung durch die diversen Kreisschauen erklären, die alle eine Woche später waren.

Die LVA war zeitgleich. Also möglicherweise zwei Züchter, die eingetragen haben? Oder ein Züchter, der mit Tieren an zwei Ausstellungen teilgenommen hat? Oder Besucher, oder eine Kombi? Mal sehen, was die nächsten Wochen an Erkenntnis bringen.

Ich habe mir die Mühe gemacht und die Kataloge von Frankenau und Demmin miteinander abgeglichen. Es gibt tatsächlich einen Aussteller, der beide Schauen beschickt hat.

Warnehof
10.12.2022, 23:10
@TeEs
Es hat einen Augenblick gedauert. Ich habe die Aussteller aus Frankenau auf eine Karte projeziert und mit den bisherigen bekannten Fällen verglichen. Daneben habe ich ebenfalls die Kataloge verglichen. Ich muß das noch genau auswerten, aber ich werde einige Zuweisungen in der Saisonkarte ändern müssen, Frankenau hat viel früher gewirkt.
Es sind zwei Aussteller, die in beiden Schauen vertreten waren, mit Enten logischerweise. Das Problem ist aber möglicherweise weitergehend. Preisrichter, die hat noch keiner auf der Rechnung. Einer der Beiden war als Preisrichter auf beiden Schauen tätig. Ich werde jetzt noch etwas weitersuchen.

Danie2012
11.12.2022, 07:40
2 neue Fälle im TSIS, beide mit Feststelldatum 09.12.

Waldeck-Frankenberg (Hessen): 2 Entenhaltungen

TeEs
11.12.2022, 12:47
@TeEs
Es hat einen Augenblick gedauert. Ich habe die Aussteller aus Frankenau auf eine Karte projeziert und mit den bisherigen bekannten Fällen verglichen. Daneben habe ich ebenfalls die Kataloge verglichen. Ich muß das noch genau auswerten, aber ich werde einige Zuweisungen in der Saisonkarte ändern müssen, Frankenau hat viel früher gewirkt.
Es sind zwei Aussteller, die in beiden Schauen vertreten waren, mit Enten logischerweise. Das Problem ist aber möglicherweise weitergehend. Preisrichter, die hat noch keiner auf der Rechnung. Einer der Beiden war als Preisrichter auf beiden Schauen tätig. Ich werde jetzt noch etwas weitersuchen.

Das klärt doch das diffuse Ausbruchsgeschehen auf den Ausstellungen.
Symtomfrei erkrankte Enten wurden von ihren ahnungslosen Besitzern von Schau zu Schau getragen. Dort wurde über die Preisrichter und Besucher der Virus auf die anderen Tiere übertragen, welche der Erkrankung weniger entgegen zu setzen hatten.
Das mahnt aktuell noch mehr zur Vorsicht bei Ausstellungen, wirft weitere Fragen auf und stellt die Sentinentelhaltung ad absurdum.

Danie2012
11.12.2022, 13:04
Mal etwas Lesestoff fürs Wochenende.
Die TSK Sachsen hat eine Liste mit AI-Ausbrüchen in Deutschland vom 01.10. bis 08.12.22 online gestellt. Sortiert nach Bundesländern und Geflügelarten.

https://www.tsk-sachsen.de/de/tiergesundheitsdienste/gefluegelgesundheit/veroeffentlichungengefluegel/408-achtung-gefluegelpest-3

Vero123
11.12.2022, 15:21
Wenn es der Preisrichter gewesen sein kann, Enten werden doch nicht wie Hühner zur Begutachtung aus dem Käfig genommen? Also hätte er die Tiere nicht berührt und kann das Virus nicht weiter verbreiten? Und wenn es durch das bloße „vor dem Käfig stehen“ übertragen wird, kann es jeder Besucher genauso übertragen haben?

Warnehof
11.12.2022, 16:45
In all dem Ungemach hat das FLI seine Risikoeinschätzung aktualisiert.
https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00050613/FLI-Risikoeinschaetzung_HPAI_H5_2022-12-09_bf.pdf

Warnehof
11.12.2022, 16:46
@Vero123 Guter Einwand. War mir nicht bewußt.

Warnehof
11.12.2022, 16:56
Das mahnt aktuell noch mehr zur Vorsicht bei Ausstellungen, wirft weitere Fragen auf und stellt die Sentinentelhaltung ad absurdum.

In wie fern führt das die Sentinelhaltung ad absurdum? Hühner sind in dem Fall Opfertiere, um symtomlose Infektionen bei Wassergeflügel anzuzeigen.

Ich habe die Liste der verlorenen Zuchten des LV mit den Austellern der LVA abgeglichen. Es gibt eine Reihe von Hühnerrassen, die nicht auf der Ausstellung vertreten waren, aber aufgeführt wurden. Daneben gibt es eine Reihe von Ausstellern die Enten und Hühner in der Schau hatten.

Was mich noch etwas unschlüssg zurücklässt ist die lange Inkubationszeit. Bisher hatten wir häufig innerhalb von 2 - 3 Tagen Symptomatiken bei Hühnervögeln, daher hätte es eigentlich nicht zu Einlieferungen von Tieren bzw. erst recht nicht zu deren Abholung kommen sollen. In Grevesmühlen wurde es ja während der Ausstellung bemerkt. Was war in Eckartsberga und Feudingen anders?

Warnehof
11.12.2022, 18:12
Artikel zur Räumung eines Zuchtbestandes in Bresewitz im Zusammenhang mit der LVA Demmin. Hinweis: Wer sehr sensibel ist, sollte den Artikel besser nicht lesen.
https://www.nordkurier.de/neubrandenburg/zuechter-familie-verliert-federvieh-an-toedlichen-virus-1150647912.html

Hat irgendwer Bilder der Ausstellungen in Frankenau und Demmin gesehen, die über das was bei FB eingestellt ist hinausgehen? Ich versuche mir einen Überblick über die Aubreitungssituation bei den Ausstellungen zu machen.

Danie2012
11.12.2022, 18:34
Ich frage mich gerade, ob sich die involvierten Behörden/Vet.ämter und die Leute vom FLI auch solche Gedanken darum machen, warum und wie es zu (den) Infektionen und Verbreitungen kommen kann/konnte? Oder machen das nur wir hier im Forum?? Ich hoffe nicht.... Man liest ja leider nur hier, dass ihr euch überlegt , warum und wie es zu Ausbrüchen kommt. Von den involvierten Behörden oder dem FLI höre ich nichts. Außer der lapidaren Äußerung, dass die Wildvögel Schuld sind. Es wäre schön zu hören/lesen, dass die sich da auch mal Gedanken zu machen....

TeEs
11.12.2022, 18:35
In wie fern führt das die Sentinelhaltung ad absurdum? Hühner sind in dem Fall Opfertiere, um symtomlose Infektionen bei Wassergeflügel anzuzeigen.


Ich gehe davon aus, dass kein Entenzüchter leichtfertig kranke Tiere ausgestellt hat. Demzufolge sind die Opfertiere nicht, oder zumindest nicht schnell genug umgefallen. Das hat offensichtlich nicht funktioniert.

TeEs
11.12.2022, 18:40
Wenn es der Preisrichter gewesen sein kann, Enten werden doch nicht wie Hühner zur Begutachtung aus dem Käfig genommen? Also hätte er die Tiere nicht berührt und kann das Virus nicht weiter verbreiten? Und wenn es durch das bloße „vor dem Käfig stehen“ übertragen wird, kann es jeder Besucher genauso übertragen haben?

Bei der Bewertung greift der PR zwangsläufig aber mal ans Tier, oder an den Käfig. Und dann kommen noch die "Fachbesucher", die fast an jeder Käfigtür mal rüttel müssen.
Das dürfte schon reichen.

TeEs
11.12.2022, 18:48
Ich frage mich gerade, ob sich die involvierten Behörden/Vet.ämter und die Leute vom FLI auch solche Gedanken darum machen, warum und wie es zu (den) Infektionen und Verbreitungen kommen kann/konnte? Oder machen das nur wir hier im Forum?? Ich hoffe nicht.... Man liest ja leider nur hier, dass ihr euch überlegt , warum und wie es zu Ausbrüchen kommt. Von den involvierten Behörden oder dem FLI höre ich nichts. Außer der lapidaren Äußerung, dass die Wildvögel Schuld sind. Es wäre schön zu hören/lesen, dass die sich da auch mal Gedanken zu machen....

Zumindest in den betroffenen Verbänden macht man sich die gleichen Gedanken und weiß mittlerweile auch, wer der Einträger war. Das macht es aber nicht besser, die "arme Sau" hat es sicherlich nicht absichtlich gemacht.
Vielmehr darf man sich aber weiter seine Gedanken machen, wie das so einen Flächenbrand auslösen konnte.

Rohana
11.12.2022, 19:11
Das macht es aber nicht besser, die "arme Sau" hat es sicherlich nicht absichtlich gemacht.
Ich schätze mal der/die Betroffene, ich kenne mich da nicht aus, wird schon heftige Schuldgefühle von sich aus haben - zusätzlich zum eigenen Schaden. Das ist keine Haut wo man drinstecken möchte, oder? Ich gehe davon aus dass jede/r Züchter und Schaubeschicker nach bestem Wissen und Gewissen handelt und dass niemand bewusst erkrankte Tiere, egal welcher Symptomatik, auf eine Schau stellt.

Mathias
11.12.2022, 19:48
@Warnehof: zur Information für Dich: Die zwei in OWL gekeulten Bestände in Bielefeld-Brackwede und in Barntrup-Selbeck (Kreis Lippe) waren beide mit mehreren Tieren auf der SV-Ausstellung in Frankenau.

Viele Grüße von Mathias

TeEs
11.12.2022, 19:56
@Warnehof: zur Information für Dich: Die zwei in OWL gekeulten Bestände in Bielefeld-Brackwede und in Barntrup-Selbeck (Kreis Lippe) waren beide mit mehreren Tieren auf der SV-Ausstellung in Frankenau.

Viele Grüße von Mathias

Das ist so unglaublich und traurig. So, wie die Ausbruchsorte genannt werden, kann man die Betroffenen im Ausstellerverzeichnis abhaken.

Warnehof
11.12.2022, 20:00
Ich habe jetzt die Karte ein wenig überarbeitet. Die meisten Fälle in Kleinhaltungen sind einer der Schauen zuzuordnen. Was ich nicht erfassen kann, sind Zukäufe, welche nicht irgendwo in den Medien erwähnt werden. Daher gibt es einige Haltungen, welche durchaus unabhängige Primäreinträge sein können. Es gibt auch eine aktualisierte Legende.

Es ist völlig richtig, dass eine Hexenjagd durch Veröffentlichung des Halters nichts bringt. Es kann nur darum gehen, durch Aufklärung der Umstände und entsprechender Gegenmaßnahmen, eine Wiederholung eines solchen katastrophalen Spreaderereignisses zu verhindern.

Jedenfalls ist es gut, das die Eintragsquelle nun bekannt ist, dann kann ich zunächst weitergehende Untersuchungen aufschieben und mich mal um andere Sachen kümmern.

Das Hauptrisiko bei so vielen in Einzelkäfigen eng beisammen untergebrachter Tiere dürfte nach dem Ersteintrag der Federstaub sein. Dieser lässt sich naturgemäß nicht vermeiden und wird durch Luftströmung verteilt und setzt sich in den Futter- und Trinkgefäßen ab, worüber er von den Tieren aufgenommen werden kann. Es gibt Untersuchungen, die zeigen, das im Federstaub, ebenso wie in Federn, infizierter Tiere höhere Konzentrationen von AI-V vorhanden sind. Ausreichend konzentriert, um eine Infektion auszulösen. Diese Stäube setzen sich natürlich auch auf die Kleidung von Besuchern oder den Kitteln der PR ab.

Warnehof
11.12.2022, 20:11
Ich gehe davon aus, dass kein Entenzüchter leichtfertig kranke Tiere ausgestellt hat. Demzufolge sind die Opfertiere nicht, oder zumindest nicht schnell genug umgefallen. Das hat offensichtlich nicht funktioniert.

Sicher das die Entenhalter (Anatiden) Sentinellhaltung betrieben haben? Ich tue es nicht mehr und ich habe etwa 50/50. Hat in erster Linie, organisatorische Gründe (die Paddels haben neue Ställe), aber ich hatte zwei Grundprobleme ständig schmutziges Tränkenwasser und Futterchaos weil die Hühner sich in Entenställen bedient haben. Jetzt hocken nur noch meine Warzenenten bei den Hühnern.

Chicy
11.12.2022, 21:29
Ich schätze mal der/die Betroffene, ich kenne mich da nicht aus, wird schon heftige Schuldgefühle von sich aus haben - zusätzlich zum eigenen Schaden. Das ist keine Haut wo man drinstecken möchte, oder? Ich gehe davon aus dass jede/r Züchter und Schaubeschicker nach bestem Wissen und Gewissen handelt und dass niemand bewusst erkrankte Tiere, egal welcher Symptomatik, auf eine Schau stellt.

Ich hoffe mal dass jeder nach bestem Wissen handelt( und schon mal gar keine kranken Tiere :(ausstellt) , aber dann erneut die Frage, wenn das so ist :Warum dann überhaupt Ausstellungen, jetzt??!!
Ist das dann nach bestem Wissen und Gewissen?? Bei der AI Lage??
Na, ich weiß nicht. Bei aller Wertschätzung der Zuchtbestrebungen....
Können Ausstellungen eigentlich präventiv verboten werden, ohne akute Fälle in der Nähe/Kreis....? Oder fällt das Kind erst in den Brunnen und dann wird verboten?

@ Warnehof u Danie2012 Sensationell Was ihr hier zusammen fädelt, Dankeschön .

Mathias
12.12.2022, 00:46
Das ist so unglaublich und traurig. So, wie die Ausbruchsorte genannt werden, kann man die Betroffenen im Ausstellerverzeichnis abhaken.

Die beiden Betroffenen gehen mit dem Thema sehr offen um ... sie stehen dazu und es gibt z. B. auch einen Fernsehbeitrag in der WDR-Lokalzeit.
Außerdem lassen sich an Hand der Restriktionszonen und der jeweiligen Verfügungen der entsp. Kreise die Ausbruchsorte lokalisieren.

Viele Grüße von Mathias

Mathias
12.12.2022, 00:50
TSIS meldet für den 11.12. einen weiteren Fall im Kreis Gütersloh mit der Tierart Huhn.

Viele Grüße von Mathias

Gecko
12.12.2022, 10:01
Falls internationale Meldungen zur Vogelgrippe (französische, dänisch, polnisch) in und außerhalb von Zoos von Interesse sind, stelle ich gern wieder was aus der Zoopresseschau zusammen.

Miss Boogle
12.12.2022, 10:42
Gecko, das wäre toll - so können wir sehen, wie die damit umgehen.
danke

Danie2012
12.12.2022, 11:10
Im TSIS mit Feststelldatum 10.12.

Kreis Kleve (NRW): Gänsehaltung

Warnehof
12.12.2022, 11:50
Können Ausstellungen eigentlich präventiv verboten werden, ohne akute Fälle in der Nähe/Kreis....? Oder fällt das Kind erst in den Brunnen und dann wird verboten?


Grundsätzlich muß natürlich von Behörden die Verhältnismässigkeit vor Verboten gewahrt werden. In der Einschätzung der Lage schaut man hier natürlich auf die Empfehlungen des FLI, die vorjärigen Erfahrungen und die Lage im Einzugsbereich (Kreis, Land, Bund). Und hier ist man vermutlich, ebenso wie ich, zu dem Ergebnis gekommen, dass es keinen Grund für einen Rückzug der Genehmigung gab.

Andererseits gab es in den letzten Jahren durchaus auch ohne solche Ereignisse im Verlauf der Saison Untersagungen von Schauen aufgrund der Lage. Die Schleswig-Holsteiner, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen können davon ein Lied singen auch Hannover und Leipzig waren schon betroffen.

Grundsätzlich stellt sich die Lage zur Zeit deutlich weniger schlimm da als ich erwartet habe, in Deutschland zumindest. Die Schwerpunkte der Ausbrüche in Europa liegen zur Zeit klar in UK und Frankreich, auch Ungarn entwickelt sich immer stärker. Die Positivfälle in D (ohne Austellungen) sind auf einem sehr niedrigen Niveau, ebenso wie in den Niederlanden, Belgien und Polen, was ein großer Unterschied zu den letzten Saisonen darstellt.

Warnehof
12.12.2022, 12:06
Die beiden Betroffenen gehen mit dem Thema sehr offen um ... sie stehen dazu und es gibt z. B. auch einen Fernsehbeitrag in der WDR-Lokalzeit.
Außerdem lassen sich an Hand der Restriktionszonen und der jeweiligen Verfügungen der entsp. Kreise die Ausbruchsorte lokalisieren.

Viele Grüße von Mathias

Einer von ihnen und auch andere betroffene Züchter sind auch in der FB Gruppe aktiv und informieren dort. So wie wir in der letzten Saison eine sehr gute Zusammenarbeit mit einem betroffenen Züchter gehabt haben. Ich hoffe, dass hilft nicht nur anderen Geflügelhaltern sondern auch der eigenen Verarbeitung des Erlebten.

Die Lokalisation in der Saisonkarte entspricht dem, was aus den AV der Kreise und aus Medienberichten herauszulesen ist. Auch wenn mir die Adressen der Aussteller der Entenschau in Frankenau bekannt sind und ich diese mit Ausbruchsmeldungen abgleiche, werde ich auch diese nur so genau eintragen wie es AV oder Whahis hergeben, da hier die Eintragsursache ja klar ist.

Warnehof
12.12.2022, 12:09
TSIS meldet für den 11.12. einen weiteren Fall im Kreis Gütersloh mit der Tierart Huhn.

Viele Grüße von Mathias

Dürfte ebenfalls mit der Entenschau im Zusammenhang stehen.

Warnehof
12.12.2022, 12:26
Falls internationale Meldungen zur Vogelgrippe (französische, dänisch, polnisch) in und außerhalb von Zoos von Interesse sind, stelle ich gern wieder was aus der Zoopresseschau zusammen.

Grundsätzlich stelle ich ja auch regelmässig besondere internationale Fälle bzw. Zusammenfassungen hier ein. Daher wäre es wohl vermessen Dir eine entsprechende Beteiligung zu untersagen (bin ja mal auch nicht der Admin hier :cool:). Berichte aus anderen Blickwinkeln, als die die ich in der internationalen Presse finde, wären im Gegenteil auch interessant für mich. Ich möchte Dich nur darauf hinweisen, dass es problematisch sein kann hier ganze Artikel einzustellen (Urheberrecht), daher wäre eine kurze Zusammenfassung mit geeignetem Link der bessere Weg.

Gecko
12.12.2022, 14:48
So, hier kommen die internationalen Meldungen (Auswahl/gekürzt) (Quelle/Übersetzungen: Newsletter von Zoopresseschau.info, die habe ich gefragt, ob das ok ist; die engl. Meldungen werden ohnehin nur stark gekürzt gebracht).
Leider kommen die Links zu den Originalmeldungen hier nicht mit, die Überschrifen müssten sich aber leicht googlen lassen.

zoo.dk – 6. Dez. 2022
39 pingviner på samlebånd mod fugleinfluenza
39 Pinguine am Fließband gegen die Vogelgrippe
Neulich war es Zeit für die diesjährige Inspektion der Pinguine im Kopenhagener Zoo. Es war auch der perfekte Zeitpunkt, um den Impfstoff der Pinguine gegen die Vogelgrippe aufzufrischen.

tv2nord.dk – 5. Dez. 2022
Fugleinfluenza truer Aalborg Zoo - nu vaccineres strudsene
Die Vogelgrippe bedroht den Aalborg Zoo - jetzt werden die Strauße geimpft
Im Zoo von Aalborg können nicht alle Vögel überdacht werden, wie es die Behörden derzeit verlangen, daher wird stattdessen geimpft. Die Bedrohungslage durch Vogelgrippe wird derzeit von den Behörden als hoch eingeschätzt, daher wurde dem Zoo Aalborg erlaubt, vier Arten mit einem Impfstoff speziell für die exotischen Tiere zu impfen. Dies sind die Strauße, Pfauen, Nandus und Flamingos.
Die nicht geimpften Vögel werden mit Möwennetzen geschützt, die Wildvögel fernhalten.

tv2lorry.dk – 28. Nov. 2022
Kaos i Berlin Zoo: Nu skal masse-vaccinationer forhindre samme scenarie i København
Chaos im Berliner Zoo: Jetzt müssen Massenimpfungen dasselbe Szenario in Kopenhagen verhindern
Am Montag wurden 82 Flamingos im Kopenhagener Zoo gegen die Vogelgrippe geimpft. An jedem beliebigen Tag könne eine mit Vogelgrippe infizierte Ente einfliegen und im Zoo landen. Also müsse man auf der Hut sein, sagt Mads Bertelsen, zoologischer Direktor des Kopenhagener Zoos. Die dänische Veterinär- und Lebensmittelbehörde hob die Bedrohungsstufe in Bezug auf die Vogelgrippe von "mittel" auf "hoch" anz. Das bedeutet, dass Vögel und Geflügel – bis auf wenige Ausnahmen – ab dem 23. November unter Dach und hinter Zäunen gehalten werden müssen. Um zu verhindern, dass die Vogelgrippe in den Zoo gelangt, werden auch in diesem Jahr, wie seit 2006, alle rund 400 Vögel des Zoos, die sich in Außenanlagen aufhalten, geimpft. Auf diese Weise will der Kopenhagener Zoo vermeiden, von der Vogelgrippe betroffen zu sein, wie es derzeit der Berliner Zoo ist.

france3-regions.francetvinfo.fr – 8. Dez. 2022
Grippe aviaire : la zone de contrôle encore élargie dans le Gard
Vogelgrippe: Die Kontrollzone wurde im Gard noch erweitert
Das Vogelgrippevirus wurde in der Region erneut identifiziert. In Saint-Saturnin-lès-Avignon im Departement Vaucluse wurde am 7. Dezember ein infizierter Schwan tot aufgefunden. Da diese Gemeinde nur wenige Kilometer von der Grenze zum Gard entfernt liegt, hat der Präfekt dieses Departements gerade die temporäre Kontrollzone (ZCT) auf neue Gemeinden ausgedehnt.

france3-regions.francetvinfo.fr – 8. Dez. 2022
Des cas de grippe aviaire confirmés au parc de Géresme dans l’Oise : « nous invitons tous les détenteurs privés de volatiles à se manifester »
Fälle von Vogelgrippe im Park Géresme in der Oise bestätigt: „Wir fordern alle privaten Geflügelhalter auf, sich zu melden“
Bis zum 28. Dezember wird eine Kontrollzone über 20 km rund um den Géresme-Park in Crépy-en-Valois in der Oise eingerichtet, nachdem innerhalb des Parks Fälle von Vogelgrippe festgestellt wurden. Die Ergebnisse von Analysen, die vom französischen Amt für Biodiversität (OFB) und der Abteilungsdirektion für den Schutz der Bevölkerung (DDPP) durchgeführt wurden, haben das hochpathogene Vorhandensein des Vogelgrippevirus bestätigt. „Im Moment kommt es nicht in Frage, die Tiere zu schlachten, versichert das Rathaus, aber wir laden alle privaten Vogelhalter ein, sich an die Gemeinde zu wenden, um Kontrollen durchzuführen.“ Am 1. Dezember schloss dieser Stadtpark seine Pforten, nachdem städtische Beamte ein seltsames Verhalten bei bestimmten Vögeln beobachtet hatten. Im vergangenen September wurde etwa dreißig Kilometer entfernt im Parc du Marais in Longueuil-Sainte-Martine ein Ausbruch der Vogelgrippe festgestellt, der die Schlachtung von 2.300 Vögeln erforderte.

ouest-france.fr – 7. Dez. 2022
Grippe aviaire. L’épidémie s’emballe en Maine-et-Loire : 430 000 volailles abattues
Vogelgrippe. In Maine-et-Loire wütet die Epidemie: 430.000 Stück Geflügel geschlachtet
Um eine Vorstellung von der außer Kontrolle geratenen Natur der Vogelgrippe-Epizootie zu geben: zwischen Mitte September und Mitte Oktober waren sieben Ausbrüche verzeichnet, dann gab es eine Pause, die bis Ende November dauerte, als erneut drei Fälle in der Nähe von La Renaudière und Cerqueux gefunden wurden.

mesvaccins.net – 7. Dez. 2022
Le point sur les nouveaux foyers de grippe aviaire hautement pathogène à virus A(H5) chez les volailles d’élevage (partie 1)
Update zu neuen Ausbrüchen des hoch pathogenen Vogelgrippevirus A(H5) bei Nutzgeflügel (Teil 1)
Aktualisierung vom 6. Dezember 2022 zu den neuen Ausbrüchen des hoch pathogenen Vogelgrippevirus (HPAI) A (H5), die seit dem am 14. November 2022 veröffentlichten Bericht in Geflügelfarmen gemeldet wurden. Alle neu gemeldeten Ausbrüche betreffen Viren vom Typ A(H5N1), mit Ausnahme einer von Südafrika gemeldeten neuen Episode mit Viren vom Typ A(H5N2).

francebleu.fr – 28. Nov. 2022
Grippe aviaire : un millier d’oiseaux ont été vaccinés au Parc de Clères
Vogelgrippe: Im Parc de Clères wurden tausend Vögel geimpft
Tierparks profitieren von einer Ausnahmeregelung für die Verwendung des Impfstoffs. Mitte November impfte Parktierarzt Yannick Roman etwa tausend der 1.500 Vögel auf dem Gelände. „Wir haben diejenigen mit Pfeilen getroffen, die sich in Halbfreiheit befinden, und diejenigen, die sich in den Volieren befinden, in die die Öffentlichkeit eintreten kann“, präzisiert Yannick Roman, weil sie dem Risiko der Krankheit am stärksten ausgesetzt sind. Er könnte sie alle impfen, aber es ist eine große Logistik und ein Stress für die Tiere, den man möglichst vermeiden sollte.
Zudem ist der Vogelgrippe-Impfstoff, sofern er seit 2006 existiert, in seiner Anwendung stark eingeschränkt. In Wirklichkeit ist es auf französischem Territorium verboten, aber Zoos profitieren von einer Ausnahmeregelung. „Wir haben 2006 mit dem Impfen begonnen. Wir haben das drei bis vier Jahre gemacht, dann ging die Vogelgrippe zurück, es war kein Problem mehr, dann ist sie vor sechs oder acht Jahren wieder aufgetaucht“, erklärt der Tierarzt, der seine Tiere seitdem jedes Jahr impft. In Frankreich und der Europäischen Union laufen Experimente für zwei Impfstoffe, die in größerem Umfang bei Vögeln und in Geflügelbetrieben eingesetzt werden könnten.

cenyrolnicze.pl – 6. Dez. 2022
Nowe przypadki ptasiej grypy w Polsce. Zainfekowane łabędzie
Neue Fälle von Vogelgrippe in Polen. Infizierte Schwäne
Der leitende amtliche Tierarzt teilte mit, dass auf der Grundlage der Ergebnisse von Labortests, die am 1. und 2. Dezember 2022 vom Nationalen Veterinärinstitut erhalten wurden, Ausbrüche der hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) bei Wildvögeln Nr. 29 und 30 im Jahr 2022 festgestellt wurden, Subtyp H5N1. Das Vorhandensein von genetischem Material des Vogelgrippevirus H5N1 wurde in toten Höckerschwänen festgestellt, die in der Stadt Świecie gefunden wurden, Kujawien-Pommern. Vom 1. Januar bis 5. Dezember 2022 wurden in Polen 35 Ausbrüche der hoch pathogenen Aviären Influenza (HPAI) bei Geflügel und 30 Ausbrüche der hoch pathogenen Aviären Influenza (HPAI) bei Wildvögeln festgestellt.

radiopik.pl – 2. Dez. 2022
Ptasia grypa w Świeciu! Odradzają spacery ze zwierzętami przy zbiornikach wodnych
Vogelgrippe in Świecie! Von Spaziergängen mit Tieren in der Nähe von Wasserreservoirs wird abgeraten
Die Krankheit wurde bei einem Schwan festgestellt, der in der Nähe des Stadtteichs Duzy Blankusz gefunden wurde. "Heute Morgen haben wir noch zwei Schwäne und eine Ente herausgefischt, sie werden ebenfalls untersucht. Die Ergebnisse werden jedoch nichts ändern, da wir bereits wissen, dass es in Świecie die Vogelgrippe gibt", sagt Paweł Knapik, stellvertretender Bürgermeister. "In den nächsten Stunden können wir die Entscheidung des Kreistierarztes in Świecie erwarten, der Verpflichtungen auferlegt und eine Schutzzone festlegt." . "Wir bitten alle Anwohner, Spaziergänge mit Tieren in der Nähe von Wasserreservoirs einzuschränken, da dies versehentlich zur Übertragung des Virus auf andere Gebiete führen kann. Wir raten auch dringend vom Angeln ab."

biznes.interia.pl – 30. Nov. 2022
Największa jak dotąd epidemia ptasiej grypy H5N1 atakuje
Der bisher größte Ausbruch der H5N1-Vogelgrippe schlägt zu
Wir befinden uns auf dem Höhepunkt der bisher größten und gefährlichsten H5N1-Vogelgrippeepidemie, von der Wild- und Nutzvögel sowie andere Tierarten auf der ganzen Welt betroffen sind. Experten zufolge begann alles in Europa, und dann wanderten die Infektionen in die Vereinigten Staaten, aber im Gegensatz zu früheren Epidemien haben sie noch nicht begonnen zu verschwinden, alarmieren Wissenschaftler.

bezpecnostpotravin.cz – 29. Nov. 2022
Ptačí chřipka je v Evropě na podzim na vzestupu
Die Vogelgrippe ist in Europa in diesem Herbst auf dem Vormarsch
Die Staatliche Veterinärverwaltung (SVS) warnt davor, dass das Risiko einer Ausbreitung der Vogelgrippe in den Herbstmonaten jedes Jahr deutlich zunimmt. Das erhöhte Risiko hängt mit der Migration von wilden Zugvögeln zusammen, die ein natürliches Reservoir von Vogelgrippeviren darstellen und eine Infektionsquelle für Geflügelfarmen und in Gefangenschaft gehaltene Vögel darstellen können. Im November traten die meisten Vogelgrippeausbrüche in Ungarn, Frankreich und Italien auf. Im benachbarten Deutschland trat die Infektion in 8 Fällen auf. Das einzig wirksame Mittel, um die Übertragung der Vogelgrippe auf landwirtschaftliche Betriebe zu verhindern, ist die strikte Einhaltung der Biosicherheitsvorschriften.
Aus den jüngsten Informationen geht hervor, dass das Vogelgrippevirus bereits eine Zeit lang verstärkt zirkuliert hat, insbesondere in West- und Nordwesteuropas. Die Infektion hat neuerdings auch Mitteleuropa erreicht. Im bisherigen Verlauf des Novembers hat die SVS insgesamt 106 Ausbrüche in Geflügelbetrieben in Europa registriert, im Oktober waren es 72 und im September 45, die oben genannten Zahlen zeigen also einen Anstieg der Vogelgrippefälle. Im Zeitraum vom 1. bis 28. November traten die meisten Ausbrüche in Ungarn auf – 42 (keine im Oktober), gefolgt von Frankreich – 27 und Italien – 18. Insgesamt wurden über 2.000 Ausbrüche der hochpathogenen aviären Influenza in Geflügelfarmen bestätigt. Hauptsächlich Subtyp H5N1, aber auch H5N2 und H5N8. Fast 3.000 positive Fälle wurden bei Wildvögeln bestätigt und 201 Ausbrüche wurden bereits bei in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln bestätigt.

mainichi.jp/english – 12. Nov. 2022
14 emus among 57 birds culled at west Japan zoo after avian flu outbreak
Fifty-seven birds including 14 emus were culled at a zoological theme park in Japan's Wakayama Prefecture after it was confirmed some ducks there had died of avian flu. The same day, the prefecture and park culled 57 birds: 29 domestic ducks, 13 geese, one ostrich and 14 emus. Adventure World had around 850 birds in 44 species. Other categories of birds including penguins and flamingos were not culled.

japannews.yomiuri.co.jp – 28. Okt. 2022
More penguins dying from avian flu at Cape Town colony
CAPE TOWN (Reuters) — More penguins have died from avian flu at the colony at Cape Town’s Boulders beach, a popular tourist attraction and an important breeding site in South Africa, raising concerns for the species and for other seabirds.

timesofisrael.com – 28. Nov. 2022
Bird flu detected in Israel in 2nd case within days
Bird flu was discovered Monday at a turkey farm in central Israel, the second incidence of the disease being found in Israel in eight days. In both cases, the strain — H5N1 — is the same one that lead to the culling of hundreds of thousands of chickens and turkeys last year and the deaths of up to 7,000 wild cranes. Last year, the disease killed around 500 pelicans south of the Sea of Galilee.
According to a report by the WHO, there were 868 cases of human infection with the H5N1 strain between 2003 and October 21 this year. 456 were fatal.

voanews.com – 4. Okt. 2022
Bird Flu Hits Colony of Endangered Penguins in South Africa
South African conservationists are on high alert after an outbreak of bird flu killed 30 penguins at one of the country's most stable colonies and a popular tourist attraction. The disease has already killed more than 20,000 Cape cormorant birds.

npr.org – 2. Dez. 2022
What we know about the deadliest U.S. bird flu outbreak in history
The U.S. is enduring an unprecedented poultry health disaster, with a highly contagious bird flu virus triggering the deaths of some 52.7 million animals. HPAI has ravaged farm flocks and chicken yards in 46 states since February.
It's the worst toll on the poultry industry since 2014-2015, when more than 50 million birds died. The current outbreak lasted through the summer. Unlike the 2014-15 outbreak, this one is being driven by wild birds, not by farm-to-farm transmission. For commercial and backyard flocks, many early infections centered along the intersection of the Central and Mississippi flyways of migratory wild birds. Comparing the current U.S. virus to the one in Europe. "From the outside looking in, they look very similar. But when you actually go on the inside and take a look, the viruses we have here are quite different now from what was in Europe."

cidrap.umn.edu - 30. Nov. 2022
Fatal H5N1 avian flu case reported in China
China has reported a fatal H5N1 avian flu case, its first since 2015, according to a notification from Hong Kong's Centre for Health Protection (CHP). An investigation revealed that the woman had been exposed to live poultry before she got sick.

abqjournal.com – 11. Okt. 2022
Bird flu precaution closes BioPark Zoo penguin exhibit
Albuquerque . As a precaution against HPAI, the Penguin Chill exhibit at the ABQ BioPark Zoo has been closed.
Most of the birds at the BioPark, including at Heritage Farms on the grounds of the Botanic Garden, were removed to indoor shelters.

natureworldnews.com – 5. Dez. 2022
Ecuador Monitors and Protects Species of Birds on Galapagos Islands from Bird Flu Threat
Ecuador monitors and protects unique species of Galapagos birds from a potential outbreak of bird flu in the region.
In Ecuador, over 180,000 birds were slaughtered. The country also announced a 90-day animal health emergency. Meanwhile, 37,000 chickens were killed in Peru.

bbc.com/news – 6. Dez. 2022
Hampshire: Penguins at Marwell Zoo die due to bird flu
Marwell Zoo said "a number" of the birds had died, but it remained open to the public and was working to ensure all necessary measures were in place. A 3km (1.86 mile) monitoring zone has been set up. In a statement Marwell Zoo said guests would be unable to access the Tropical House and walkthrough aviaries .
The flamingos at the zoo have instead been brought under a covered area.
Precautions including foot dips for guests will continue to be in place while investigations are ongoing, the zoo said.

doncasterfreepress.co.uk – 6. Dez. 2022
More dead geese found at Doncaster park as bird flu warnings issued across city
The birds were found at Sandall Park.There have also been 1,727 cases of avian flu in the UK's wild bird population, in 406 locations involving 59 bird species.

Danie2012
12.12.2022, 17:25
Noch ein Fall im TSIS mit Feststelldatum 11.12.

Kreis Gotha (Thüringen): Haltung mit Enten

Warnehof
12.12.2022, 18:56
Es kommt ja immer wieder die Frage nach Impfstoffen gegen AI auf. Hierbei wird ja meist an eine Impfung des Geflügels gedacht um unsere geliebten Federbälle zu schützen. Allerdings ist, wie von mir früher schon mal ausgeführt, auch die Entwicklung einer Impfung für Menschen ist für den Fall einer zoonotischen Übertragung eine wichtige Aufgabe. Passiert dazu auch etwas in Deutschland. Die Antwort lautet ja, wie die verlinkte Studie zeigt.
https://journals.asm.org/doi/10.1128/spectrum.01424-22?url_ver=Z39.88-2003&rfr_id=ori:rid:crossref.org&rfr_dat=cr_pub%20%200pubmed

Was wird der Impfspaß kosten? In Frankreich hat man jetzt eine erste Schätzung veröffentlicht. Demnach würden je nach Umfang der Impfungen zwischen 30 bis 400 Millionen Kosten entstehen. Als nächstes werden dann also die Lobbyverbände ihre Macht für Finanzunterstützung der darbenden Industrie einsetzen. Und nicht täuschen, private Halter und die kleinen Gewerbebetriebe tragen die Kosten natürlich alleine.
https://www.schweizerbauer.ch/politik-wirtschaft/international/gefluegelpest-erste-schaetzungen-zu-den-kosten-einer-impfung/

In den Niederlanden wird vermutlich ab kommenden Frühjahr ein erster Impfstoff in einer Feldstudie an Biohennen getestet.
https://www.pluimveeweb.nl/artikel/604283-veldproef-vogelgriepvaccin-meest-geschikt-bij-biologische-leghennen/

Aufgrund der Ausbrüche an der Pazifikküste Equadors und Perus, werden die Beobachtungsmaßnahmen auf den Galapagosinseln verstärkt.
https://www.kodami.it/alle-galapagos-stato-di-emergenza-per-linfluenza-aviaria-soppressi-180mila-volatili-da-allevamento/

In Tschechien gibt es weitere Meldungen. Ein weiter Fall in einer Kleinhaltung mit 41 Tieren, in Hrusice bei Prag (hier waren bereits 2 Bestände positiv getestet wurden). In diesem Bestand waren 7 Hühner verendet, die restlichen Tiere zeigten eine ausgeprägte Symptomatik. Der zweite Fall ist in Ponedraz, etwa 2,5 km westlich der großen Entenhaltung die am 01.12. positiv festgestellt wurde. Hier waren es 60 Tiere. Auch hier erhöhte Sterblichkeit und Symptomatik.
https://nasregion.cz/dalsi-ohniska-ptaci-chripky-pribyla-ve-stredoceskem-a-v-jihoceskem-kraji-310586/

cliffififfi
13.12.2022, 07:19
https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/fuerstenfeldbruck-ort65548/hobby-huehner-beliebt-aber-nicht-ohne-risiko-91970354.html

Einfach mal auf der Zunge zergehen lassen.
Er hält seine Legehybriden draussen und möchte keine Stallpflicht. Die privaten Halter sind aber ein Risiko, weil deren Hühner auch draussen sind und die Wildvögel dort die Vogelgrippe eintragen können. Ein Risiko für die gewerblichen Halter eben. Spannend.

Miss Boogle
13.12.2022, 07:31
Danke für diese Meldung :laugh

Danie2012
13.12.2022, 07:47
Das TSIS meldet mit Feststelldatum 12.12.

Kreis Vorpommern-Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern): Haltung mit Hühnern

Wolke3
13.12.2022, 09:16
Was meint der Bauer eigentlich mit ,,Exoten"?
Zwergcochin ?

sternenstaub
13.12.2022, 09:23
Was meint der Bauer eigentlich mit ,,Exoten"?
Zwergcochin ?

Alles was nicht Hybridhuhn ist, scheint mir. Er betont ja, dass die Leute sich nur solche stinknormalen braunen Hühner, wie er hat zulegen, sollen. Dagegen wirkt ja auch eine Wyandotte exotisch, oder ein Australorp, oder ...

Gecko
13.12.2022, 09:32
https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/fuerstenfeldbruck-ort65548/hobby-huehner-beliebt-aber-nicht-ohne-risiko-91970354.html

Einfach mal auf der Zunge zergehen lassen.
Er hält seine Legehybriden draussen und möchte keine Stallpflicht. Die privaten Halter sind aber ein Risiko, weil deren Hühner auch draussen sind und die Wildvögel dort die Vogelgrippe eintragen können. Ein Risiko für die gewerblichen Halter eben. Spannend.

Da steht ja noch mehr Unsinn: Seine F1-Hybridhühner seien "stinknormal" und "lokal", während er warnt, sich "Exoten" anzuschaffen - was mag gemeint sein??

cliffififfi
13.12.2022, 09:36
Da steht ja noch mehr Unsinn: Seine F1-Hybridhühner seien "stinknormal" und "lokal", während er warnt, sich "Exoten" anzuschaffen - was mag gemeint sein??

Da hast du recht...da steht eigentlich nur Unsinn.
Exoten sind für ihn wahrscheinlich sämtliche Rassehühner. Nur warum ist das ein Problem für ihn? Dass so etwas überhaupt gedruckt wird....

Blindenhuhn
13.12.2022, 09:51
Der Bauer kennt wahrscheinlich das Vet.amt von Angora-Angy. Dort werden ja stinknormale Legewachteln als Exoten geführt. :daumenrunter:

Gast CK
13.12.2022, 10:20
Lt. dem Sonderverein der Entenzüchter Deutschlands von 1895 e. V. kann man auf Antrag seinen Zuchtbestand als "Zuchtanlage zur Erhaltungszucht" eintragen lassen und dann eine Sondergenehmigung beantragen. So würde im Falle eines Ausbruchs nicht der gesamte Bestand gekeult werden. Ich denke, die meisten Züchter wissen das hier sicher schon, aber vielleicht ist es doch für den einen oder anderen noch interessant.

https://enten-sv.de/aktuelles-zur-gefluegelpest/?fbclid=IwAR3MgbjwHd8a1WY4W9tbVQjmwQ6RC3qFnlW1mIIE 5yclWnltgdiXAtwCeA8

Gecko
13.12.2022, 10:42
Da hast du recht...da steht eigentlich nur Unsinn.
Exoten sind für ihn wahrscheinlich sämtliche Rassehühner. Nur warum ist das ein Problem für ihn? Dass so etwas überhaupt gedruckt wird....
Was der Bauer nicht kennt, das ((frisst er nicht)) sind für ihn Exoten :)
Und gedruckt wird das, weil ein völlig ahnungsloser Lokalreporter an seinen Expertenlippen hing und alles unhinterfragt in seinen Artikel geschrieben hat...
Mittlerweile steht ein Kommentar drunter.

Hintergrundartikel zum Fall Zoo Berlin:
https://taz.de/Zoo-Tierarzt-ueber-Umgang-mit-Vogelgrippe/!5899904/

Danie2012
13.12.2022, 10:50
Der Kommentar zu dem Merkur-Artikel gefällt mir. War bestimmt jemand von hier? Gut geschrieben!
Mal schauen, wann die Kommentarfunktion gecancelt wird.... Das hatten wir ja schon mal vor einigen Jahren als es zu "kritische" Kommentare gab.

Gecko
13.12.2022, 10:55
Lt. dem Sonderverein der Entenzüchter Deutschlands von 1895 e. V. kann man auf Antrag seinen Zuchtbestand als "Zuchtanlage zur Erhaltungszucht" eintragen lassen und dann eine Sondergenehmigung beantragen.

Habe mir den § mal angesehen:
https://www.gesetze-im-internet.de/geflpestschv/__20.html
Sehe ich das richtig:
- Gilt nicht für Haltungen zu Erwerbszwecken (schließt also auch viele Züchter aus)
- Tiere müssen mindestens wöchentlich klinisch tierärztlich mit negativem Ergebnis auf Geflügelpest untersucht werden (Aufwand und Kosten?? Und das dauerhaft und ganzjährig, da steht nichts von "im Fall eines AI-Ausbruchs in der Nähe" oder "Beobachtungszone"!)
- Ist eine Genehmigung erteilt, dürfen die gehaltenen Vögel in einen anderen Bestand nur verbracht werden, wenn die für den Bestimmungsort zuständige Behörde dem Versand zugestimmt hat. (Also auch unabhängig von einem aktuellen AI-Fall, gilt offenbar sobald die Eintragung erfolgt ist - für jede einzelne Abgabe von Tieren - ?!
- Die Einrichtungen teilen der Behörde ... spätestens drei Monate nach Inbetriebnahme der Einrichtung mit. (Also nur für Neuanlagen; Bestandshaltungen können gar nicht mehr beantragen?)
Aber mein Vermögen, Behördensprech zu dechiffrieren war noch nie gut...

Gast CK
13.12.2022, 11:18
Habe mir den § mal angesehen:
https://www.gesetze-im-internet.de/geflpestschv/__20.html
Sehe ich das richtig:
- Gilt nicht für Haltungen zu Erwerbszwecken (schließt also auch viele Züchter aus)
- Tiere müssen mindestens wöchentlich klinisch tierärztlich mit negativem Ergebnis auf Geflügelpest untersucht werden (Aufwand und Kosten?? Und das dauerhaft und ganzjährig, da steht nichts von "im Fall eines AI-Ausbruchs in der Nähe" oder "Beobachtungszone"!)
- Ist eine Genehmigung erteilt, dürfen die gehaltenen Vögel in einen anderen Bestand nur verbracht werden, wenn die für den Bestimmungsort zuständige Behörde dem Versand zugestimmt hat. (Also auch unabhängig von einem aktuellen AI-Fall, gilt offenbar sobald die Eintragung erfolgt ist - für jede einzelne Abgabe von Tieren - ?!
- Die Einrichtungen teilen der Behörde ... spätestens drei Monate nach Inbetriebnahme der Einrichtung mit. (Also nur für Neuanlagen; Bestandshaltungen können gar nicht mehr beantragen?)
Aber mein Vermögen, Behördensprech zu dechiffrieren war noch nie gut...

Ehrlicherweise habe ich mir den Paragraphen nicht so genau angeschaut, denn ich dachte schon, dass der Verein nur Informationen teilt, die auch für die "normalen", aktuell schon als Züchter tätigen Züchter von Relevanz wären... Krankheitsbedingt fehlt mir gerade der Grips, um eine tiefergehende Recherche zu betreiben. Möchte mich also entschuldigen, wenn mein Link und Beitrag nicht zielführend war.

Warnehof
13.12.2022, 11:37
Der Merkur ist und bleibt eine CSU Schmonzette. Ähnliche Kalbereien waren auch früher schon in diesem Blättchen zu lesen. Da werde ich wohl mal meine Disqus Account mal nützen müssen ;)

Warnehof
13.12.2022, 11:44
Thema Ausnahmegenehmigung: Ausnahmegenehmigungen werden so gut wie nie erteilt. Gründe kenne ich nicht, aber es gibt in Gruppen auf FB dazu rege Unruhe unter den Züchtern.
Allerdings gibt es Kreise in denen es zum einen ausreicht seine ausgearbeitete Quarantäneplanung im Vorfeld der Saison mit dem VetAmt zu besprechen, die sollte es schon haben. Zum anderen hatten wir auch bei laufenden Ausbrüchen in einer Haltung schon Ausnahmegenehmigungen. Beides hängt davon ab, wie weit der jeweilige Veterinär Ahnung von Geflügel und AI hat und wie weit er bereit ist ins Risiko zu gehen. Außerdem kann es für seine Abteilung ein deutliches Mehr an Arbeit und Erklärungsbedarf gegenüber dem Landrat bedeuten.

Rohana
13.12.2022, 11:47
Was der Bauer nicht kennt, das ((frisst er nicht)) sind für ihn Exoten :)
Und gedruckt wird das, weil ein völlig ahnungsloser Lokalreporter an seinen Expertenlippen hing und alles unhinterfragt in seinen Artikel geschrieben hat...
Naja so viel Unfug ist es nicht (bis auf das Argument von Freilandhaltung... oh man, gibt auch unter den Bauern Spezialisten). Die Definition von "Exoten" hat man ihm hier in den Mund gelegt! Und ja, mehr Haltungen = höheres Risiko, dem kann man generell folgen. Das betrifft ja nicht exklusiv die Porifhalter sondern jede Haltung. Nur dass es bei den Profis durch die auferlegten Beschränkungen zu existentiellen Problemen kommen kann, das trifft eben auf die Privathalter mit ein paar Hennen im Garten nicht zu. Auch dem kann man folgen.
Man könnte es sicherlich besser und verständlicher schreiben, keine Frage. Auch könnte man den Aspekt beleuchten, dass Rassegeflügel eben nicht in den grossen Profi-Haltungen erhalten wird, sondern in den kleinen privaten Haltungen, und dass Folgen die zwar die Wirtschaftlichkeit nicht betreffen, trotzdem fatal sein können.

Alles in allem ist der Qualitätsjournalismus auch nicht mehr das was er mal war >:(

Warnehof
13.12.2022, 12:12
Etwas mehr Hintergrund zum interviewten Landwirt. Seine Verbindung mit Zeitung und der Aiwangerpartei wird hier deutlich.
https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/kreisbote/freie-waehler-besichtigen-huehnerstall-der-familie-nassl-in-alling-91910026.html

Oh und wer etwas über die von ihm verwandten Hybriden wissen möchte.
https://www.isa-poultry.com/en/product/isa-brown/

Gecko
13.12.2022, 12:58
Möchte mich also entschuldigen, wenn mein Link und Beitrag nicht zielführend war.
Ganz im Gegenteil, ist doch interessant zu sehen, was die Entenzüchter sich da vorstellen und sich dann mal mit gesetzlichen Regelungen zu beschäftigen. Guter Denkansatz, und da ich dabei auch rechtlich nicht firm bin und keine Beispiele kenne, hoffe ich auf Hinweise anderer Forumsmitleser.
Ich weiß hat nur, dass manche Zoos eine Ausnahmeregelung haben, so wie letztes Jahr Karlsruhe, aber ob das auf diesem Paragrafen beruht und ob meine Interpretation richtig ist, sprich der ganze Zoobestand ständig überwacht werden müss, keine Ahnung. Immerhin haben die ja mehrere eigene Zootierärzte.

Rohana
13.12.2022, 13:07
Etwas mehr Hintergrund zum interviewten Landwirt. Seine Verbindung mit Zeitung und der Aiwangerpartei wird hier deutlich.
https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/kreisbote/freie-waehler-besichtigen-huehnerstall-der-familie-nassl-in-alling-91910026.html

Ist dann jeder mit einer Partei verbunden, der Politiker in seinen Stall lässt? ;) Wie schön dass wenigstens mal der ein oder andere Politiker überhaupt einen Blick in die Realität der Landwirtschaft wagt. Das sollte mehr und öfter passieren, und nicht nur im Bereich der Landwirtschaft. Ich hab so oft das Gefühl dass Politiker in einer ganz anderen Welt leben...
aber das ist ab vom Thema :laugh

Danie2012
13.12.2022, 13:34
Im TSIS wurde ein Fall mit Feststelldatum 09.12. nachgeschoben.

Kreis Germersheim (Rheinland-Pfalz): in Gefangenschaft geh. Vögel aller Arten

Dort gab es am 09.12. bereits einen gemeldeten Fall in einer Haltung mit Enten.

Warnehof
13.12.2022, 14:37
Ist dann jeder mit einer Partei verbunden, der Politiker in seinen Stall lässt? ;) Wie schön dass wenigstens mal der ein oder andere Politiker überhaupt einen Blick in die Realität der Landwirtschaft wagt. Das sollte mehr und öfter passieren, und nicht nur im Bereich der Landwirtschaft. Ich hab so oft das Gefühl dass Politiker in einer ganz anderen Welt leben...
aber das ist ab vom Thema :laugh

Nein aber die Zeitung. Der Münchner Merkur ist nunmal ein strunzkonservative Zeitung. Interessant auch der Blick in seinen Stall... äh, ich wollte sagen in seine Heizungsteuerung. Wer hat dieses Bild ausgesucht? :roll
Dass viele Politiker, die nicht gerade aus dem konventionellen oder ökologischen Agrarbereich kommen, eher unwissend und uninteressiert bei Agrarthemen sind ist nichts Neues. Wenn ich noch einen Draufsetzen darf, die meisten Politiker sind Stadtmenschen, damit gibt es noch eine zweite Hürde überhaupt Zusammenhänge zu verstehen. Ich sehe nach 18 Jahren Landleben, auch viele Dinge anders.

Warnehof
13.12.2022, 14:41
Ich hab dann mal meinen Kurzroman (ich habe mich zurückgehalten :jaaaa:) beim Merkur eingereicht.
Obs für den bayrischen Ehrenlöwen reicht, weiß ich noch nicht. :cool:
https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/fuerstenfeldbruck-ort65548/hobby-huehner-beliebt-aber-nicht-ohne-risiko-91970354.html

Warnehof
13.12.2022, 14:47
Im TSIS wurde ein Fall mit Feststelldatum 09.12. nachgeschoben.

Kreis Germersheim (Rheinland-Pfalz): in Gefangenschaft geh. Vögel aller Arten

Dort gab es am 09.12. bereits einen gemeldeten Fall in einer Haltung mit Enten.

Sehr wahrscheinlich Beide im Zusammenhang mit der Entenschau in Frankenau.

Gecko
13.12.2022, 14:57
Ich hab dann mal meinen Kurzroman (ich habe mich zurückgehalten :jaaaa:) beim Merkur eingereicht.
Obs für den bayrischen Ehrenlöwen reicht, weiß ich noch nicht. :cool:
https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/fuerstenfeldbruck-ort65548/hobby-huehner-beliebt-aber-nicht-ohne-risiko-91970354.html
Nachdem die Ergänzung des vorherigen Kommentars unter dem Artikel (der mit dem Link zur freien-Wähler-Parade im Stall) dort schon wieder gelöscht wurde, wird Dein fast noch inquisitorischerer Beitrag wohl auch keinen langen Bestand haben....

Miss Boogle
13.12.2022, 14:57
Ich hab dann mal meinen Kurzroman (ich habe mich zurückgehalten :jaaaa:) beim Merkur eingereicht.
Obs für den bayrischen Ehrenlöwen reicht, weiß ich noch nicht. :cool:
https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/fuerstenfeldbruck-ort65548/hobby-huehner-beliebt-aber-nicht-ohne-risiko-91970354.html


:flowers
ich ziehe meinen Hut vor dir!

Rohana
13.12.2022, 15:06
Ich hab dann mal meinen Kurzroman (ich habe mich zurückgehalten :jaaaa:) beim Merkur eingereicht.
Obs für den bayrischen Ehrenlöwen reicht, weiß ich noch nicht. :cool:
https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/fuerstenfeldbruck-ort65548/hobby-huehner-beliebt-aber-nicht-ohne-risiko-91970354.html
Biete denen doch gleich mal an gelegentlich den ein oder anderen Artikel zu schreiben als Freelancer ;) du bringst wenigstens Expertise mit!

wiesenhuhn
13.12.2022, 15:45
@Warnehof

danke für die klaren Worte beim Merkur! Ich hoffe sehr, dass dieser gehaltvolle Kommentar wahrgenommen wird.

Warnehof
13.12.2022, 16:42
Biete denen doch gleich mal an gelegentlich den ein oder anderen Artikel zu schreiben als Freelancer ;) du bringst wenigstens Expertise mit!

Nein, davon lasse ich besser die Finger. Solche Schreibübungen beschäftigen und belasten mich schon genug. Ich informiere Euch, ich informiere meine Partei und ich berate mein Landesministerium. Für mehr reicht meine Energie nicht mehr.