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Rassen: Altsteirer
Foto: Feldmann
Mit freundlicher Erlaubnis der GEH
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18/09/00
Stefan
Ich habe was Interessantes erlebt: Ich habe ein Inserat gesehen, in dem
"Altsteirer weiß" angeboten werden, in einem Dorf nicht
weit von mir.
Das ist eine der ganz alten Zwiehuhn-Rassen, die ich
schon immer halten wollte. Die war hier schon kurz vor dem Aussterben,
weil in Österreich kein einziger Hahn bekannt war.
Mit zwei deutschen(!) Hähnen und einem doch
noch aufgetauchtem österreichischen hat man in den vergangenen zehn
Jahren wieder einige Linien gezüchtet. Ihr könnt Euch vorstellen,
wie mühsam das ist mit dem kleinen Gen"pool"! Mehrmals
wurden in den Berichten die Verdienste einer Züchterin hervorgehoben,
die mit dem "Nucleus-System" große Erfolge beim Ausmerzen
der Inzuchtfehler hat.
Genau diese Dame war es, die das Inserat aufgegeben
hatte!! Bis spät in den Abend haben wir im Stall stehend diskutiert
(d.h. sie hat gesprochen, ich habe zugehört) einzelne Tiere von der
Stange genommen, auf Fehler und Besonderheiten hingewiesen. Wenn nicht
die Batterie der Taschenlampe leer geworden wäre, hätte sie
wohl die ganze Nacht gefachsimpelt. Ein goldener Quell an Information!!!
Ich habe dann zwei junge Hennen mitbekommen, im Frühjahr bekomme
ich noch einen Hahn dazu.
14.02.03
altsteirer.at
Altsteirer wildfärbig
Diese Rasse gilt als eine der letzten Vertreter des mitteleuropäischen
Landhuhnes, welches noch vor einigen Jahrhunderten in den alpinen Regionen
weit verbreitet war.
Wenn die Altsteirer auch als Zwiehuhn (Fleisch/Eier) gelten, so sind sie
doch als legebetont zu betrachten. Wie in wohl jeder Sache ist auch hier
die Einstellung und Arbeit des betreffenden Züchters als Handschrift
der eigenen Zucht maßgebend.
In einigen Zuchten ist auch der Bruttrieb weitgehend vorhanden, insbesondere
wo die Kunstbrut eher weniger eingesetzt wird.
Wie die weißen Vettern, sind auch die Wildfärbigen im Charakter
ähnlich temperamentvoll und daher eher für große Ausläufe
geeignet. Auch Vertreter dieser Rasse/Farbschlag sind gute Futtersucher.
Allerdings besteht bei Überbesatz im Aufzuchtalter auch die Gefahr
dies Federpickens, ehe man sich versieht, schon im Alter von 3-4 Wochen.
Bei späterem freien Auslauf im Jungtierstadium lässt sich dieses
Problem, nebst klassischen Maßnahmen, - wenn auch nur nach und nach
- in den Griff bekommen.
Hinsichtlich Umzäunung gilt ähnliches wie für die Weißen,
wenn die Wildfärbigen, zumindest meine vom etwas massigeren Typ,
nicht ganz so flugfreudig sind. Auch erscheinen mir diese Tiere etwas
ruhiger als die meisten weißen Altsteirer.
osbourne
20.10.02
Meine Altsteirer sind wildfärbig .
ich habe heuer einer meiner Glucke 6 Altsteirereier untergelegt ( keine
Eier von Zuchttieren sondern von einer Hobbyhaltung einer Bekannten ).
4 Kücken schlüpften . 2 Hennen , 2 Hähne .
Die Altsteirer sind robuste , lebendige Tiere. Meine 5 Monate alten Hähne
haben vor einem Monat zum krähen angefangen . Die 2 Hennen haben
legen noch nicht. Altsteirer fliegen sehr gerne. Am Nachmittag fliegen
meine immer auf einem Baum im Gehege und schlafen dort .
Seit neuersten wollen die beiden Hennen auf dem Baum übernachten
doch ich setzte sie dann immer in den Stall .
Bernhard
20.10.02
Ich will versuchen, ein paar Zeilen über den weissen Farbschlag der
Altsteirer allen Interessierten Hühnerfreunden näher zu bringen.
Ich züchte und halte seit 1999 weisse Altsteirer. Ich schätze
an diesen deren Ruhe, ferner sind sie sehr gute Grundfutterselbstversorger
bei vorzüglicher Legeleistung. Daher darf es kaum verwundern, daß
sich immer mehr Anhänger um dieses so vorzüglich an unser rauhes
Klima angepasste Huhn bemühen! Nebenbei bemerkt ist der weisse Farbschlag
sehr rar und gehört laut Verein zur Erhaltung gefährdeter Haustierrassen
zu den äusserst bedrohten Schlägen der Steirerhühner.
Abschliesend möchte ich Alle, die an diesem alten österreichischem
Kulturgut Interesse zeigen, einladen, meine Homepage zu diesem Thema zu
besuchen unter www.gestuet-riegersburg.com
Unter der Rubrik "Links/Altsteirer weiss" findet Ihr einige
Infos.
Gaby
21.10.02
Selbst habe ich seit 1999 Altsteirer. Mittlerweile habe ich einen recht
schönen Stamm. Diese Tiere machen mir nur Freude. Sie legen gut,
sind sehr robust und können fliegen wie die Tauben . Auch brüten
sie pünktlich jedes Jahr. Ich bin so begeistert, dass ich nie mehr
andere Hühner haben möchte.
Regina
23.10.02
die Flugkünste der Altsteirer kann ich nur bestätigen. Sie fliegen
leicht wie kleine Vögel überallhin: über den Zaun und andere
Absperrungen, auf das Dach des Hühnerstalls, in den großen
Kirschbaum usw. Glücklicherweise sind bisher abends alle wieder gekommen...
Aber sie mögen keinen Regen , beim ersten Tropfen sitzen sie drinnen
auf der Stange, während die anderen die Regenwürmer holen.
osbourne
09.07.03
Sie fliegen sogar noch mit gestutzten Flügel wie Vögel
Regina
09.07.03
ja, das habe ich fast befürchtet...deshalb haben wir die Flügel
gleich so gelassen wie sie sind
Die Flugkünste der Küken sind auch unglaublich. Wir mußten
außenrum ALLES zumachen, sonst freuen sich die Katzen.
Gaby
09.07.03
Während des Neubaus wurde der alte Auslauf (mit 3 Altsteirer-Hennen)
abgetrennt. Der Zaun ist höchstens 80cm hoch. Meine "Flugsaurier"
fliegen auf das Dach vom Stall das etwa 1,80 hoch (der Alte), aber diesen
Zaun haben ihre Menschen gesetzt da gehen sie nicht drüber. Sammeln
sich direkt davor wenn ich komme, laufen und fliegen mir entgegen und
stoppen exakt (egal ob zu Fuss oder per Flügel)vor diesem Zäunchen.
Litizicke
26.08.03
Auch ich habe seit 2 Monaten Altsteirer und kann die Flugschauen nur bestätigen.
Habe sie heute zum 2. mal gestutzt, mal sehen ob es nutzt
Altsteirer.AT
14.02.03
Diese Rasse ist seit 10 Jahren wieder stärker vertreten, wo auch
meine Person zunächst logistisch sehr dazu beigetragen hat. Damals
hat es in der BRD nur mehr einen Züchter und 3 Ableger seiner Genetik
gegeben, Friedhelm Grisse.
Nunmehr gibt es auch in Österreich wieder etliche Halter, leider
nur wenige Züchter, die auch die wirtschaftlichen Parameter im Auge
behalten, zudem noch den einen oder anderen Sportzüchter, der im
RÖK organisiert ist.
Die Rasse ist recht temperamentvoll, doch es gibt auch ruhigere Typen
drunter. Daher muss man die Tiere im begrenzten Auslauf mit über
2 m hohen Zäunen einzäunen, am besten auch ein Dach und wenn
es aus Gitter ist. Widrigenfalls kann man sich mit dem üblichen Stutzen
der Schwungfedern behelfen. Ist aber mehr Fläche und Grünauslauf
vorhanden, reicht auch ein Weidezaun von etwa 1,2 m, wie es ihn im Handel
gibt. Die Tiere sind sehr fleißige Futtersucher und sind eher für
große Ausläufe geeignet.
Glucken kommen deutlich seltener vor, als bei den Wildfärbigen und
sind bei den Sportzüchtern ohnehin nicht erwünscht.
In meiner Zucht habe ich zunächst besonderen Wert auf die Erhaltung
einer bestimmten, kaum vertretenen Genmasse gelegt, welche auf ein Huhn
von einem italienischen Vogelmarkt (Dieter Hopfinger, OÖ) zurückgeht.
Vor einigen Jahren habe ich noch Bruteier von Wildfärbigen von Siegfried
Schmid, einem ostdeutschen Züchter und Preisrichter, erhalten. Mit
diesem Material wollte ich das Eigewicht etwas verbessern, was in Einzelfällen
auch gelungen ist.
Erwähnenwert ist noch, dass aus einer Paarung einer wildfärbigen
Henne (Schmid) mit einem weißen Hahn meiner einen Vaterlinie (P)
folgende Farben gefallen sind: 1,1 lachsfarbig, 0,2 rotgesattelt, 0,1
weiß mit einigen wenigen schwarzen Federn, 0,1 schwarz, 0,2 schwarz
mit Goldkragen, 0,1 hell-wildfarbig. Aus der anderen Vaterlinie (G nach
Grisse) fallen aber mit wildfärbigen Hennen nur weiße Tiere
mit wenigen schwarzen Federn oder aber schwarze. Alles Hinweise, was alles
bisher eingekreuzt wurde.
Über Einkreuzungen habe ich vor 11 Jahren eingehende Recherchen betrieben,
welche ich konkreten Interessenten auch übermitteln kann. So wurden
v. a. Rheinländer eingekreuzt (Bittermann).
Auch in meiner angestammten Zucht konnte ich das Eigewicht und auch die
Schlupfrate über gezielte Zuchtwahl entscheidend verbessern. Mittlerweile
liegen die Eigewichte über 50 g, bei einigen Hennen schon über
55 g und mehr. Die Eifarbe ist in der Regel weiß, nur selten kommen
hellbraune Töne vor.
Ähnliches gilt für Schlupfrate, welche derzeit bereits bei 85
% liegt, allerdings ohne spezielle Zusatzfütterung. Ähnliches
gilt für die Winterlegeleistung, welche heuer gegenüber dem
Vorjahr deutlich verbessert wurde.
Ich züchte in konsequenter Stammbaumzucht und kenne von allen Hühnern
die Abstammung und Eigenschaften der Eltern nunmehr bis zu 4 Generationen,
wobei natürlich bewährte Zuchthennen Jahre in der Zucht verbleiben
können.
15.02.03
Ich bewundere Dein Fachwissen. Vielen Dank für Deine Beiträge,
habe ich mit Spannung gelesen. Gruß Gaby
luafotsa
17.02.03
Ich habe einen weissen Hahn, Vater ist ein Blausperber, Mutter eine reinrassige
weisse Altsteirerin. Auch die Schwester ist ganz weiss. Allerdings sind
mir die Altsteirer zu hektisch. Noch nach zwei Jahren bei mir laufen sie
jedesmal weg wenn ich in den Garten gehe.
osbourne
09.07.03
Ich habe nur 2 wildfarbenen . Welche sind eigentlich mehr vom Aussterben
bedroht ?
Gaby
09.07.03
Die Weissen. Trotzdem finde ich die Wildfarbenen schöner. Gaby
osbourne
11.07.03
Ich könnte Altsteirer-Sussex Mischlinge bekommen .
Altsteirer.AT
12.07.03
Ich will doch sehr hoffen, dass sich möglichst viele Interessenten,
Liebhaber und natürlich Züchter finden, welche diese alte Kulturrasse
reinrassig erhalten wollen. Kreuzungsprodukte machen nur in gezielter
Form als Wirtschaftkreuzung Sinn. Allerdings ist mir klar, dass nur allzu
viele Leute ihrem "Spieltrieb" folgen und gerne ein Farbspiel
in ihrer Herde vorfinden wollen.
Für diese Leute kann ich die Kreuzung von wildfarbigen und weißen
empfehlen, woraus sich ein wahres Farbenspiel ergeben kann, insbesondere
wenn es sich beim weißen Farbfaktor um die rezessive Form handelt,
die leicht am "gelben Anflug" zu erkennen ist.
Auch der von den Formalisten (Standardzucht) verlangte Wickelkamm ist
nicht historisch belegt, vielmehr der normale gerade Kamm. Ähnlich
verhält es sich wohl mit dem "Sägeblattkamm", wie
er ebenfalls von der Standardzucht verlangt wird, mit möglichst vielen
Kammzacken.
Historisch belegt ist insbesondere, dass es früher u. a. auch weizenfarbige
und gesperberte Altsteirer gegeben hat. Teils wurden diese Farben von
den Formalisten ausgerottet, wie auch die roten Sulmtaler, respektive
die Typen ohne Schopf.
Nach meiner recht umfassenden Kenntnis, sind die weißen Altsteirer
weitaus seltener, als die wildfarbenen Vettern. Ich will nicht unbedingt
von einer Gefährdung der Rasse sprechen, außer wenn damit Einkreuzungen
oder zu viele Vermehrer und zu wenig Züchter gemeint ist, doch das
trifft fast alle bekannten alten Kulturrassen.
Ich will an dieser Stelle v. a. den Namen Friedhelm Grisse nennen, der
die Weißen über Jahrzehnte züchtet, viele Jahre nahezu
allein. Er hat auch den Aufbau in Österreich ganz wesentlich gefördert
und begünstigt, indem er 1992 3,3 Zuchttiere kostenlos zur Verfügung
gestellt hat. Ihm gebührt daher in mehrfacher Hinsicht mein besonderer
Dank und ich wäre heute sogar in der Lage qualitativ hochwertige
Tiere, in Rassetyp aber insbesondere auch hinsichtlich Leistung, zurück
zu geben, wenn ich seinerzeit auch nicht direkt von dieser seiner Fördermaßnahme
betroffen war, außer als Koordinator in der Generhalterszene, von
der ich mich inzwischen aber distanziert haben. Der Idee der Generhaltung
und der Verfolgung wirtschaftlicher Ziele in seriöser, überprüfbarer
Form bin ich allerdings nach wie vor verbunden und vor diesem geistigen
Hintergrund sogar sehr aktiv.
Allen aktuellen und potentiellen Altsteier-Züchtern möchte ich
an dieser Stelle zum wiederholten Male meine Kooperation im Interesse
der wirtschaftlichen Verbreitung der Rasse und der Verbesserung der diversen
Qualitäten anbieten.
rettenegg
08.01.05
Größte Achtung vor ihrem Fachwissen .
Ich habe selber wildfärbige Altsteirer und Sulmtaler aber anfangs
hauptsächlich wegen ihrer robustheit im Winter unser Zaun ist nur
1m hoch sie fliegen zwar im eingezäunten Bereich sehr hoch auf Bäume
aber noch nie darüber.
18/09/00
Stefan
Ich habe was Interessantes erlebt: Ich habe ein Inserat gesehen, in dem
"Altsteirer weiß" angeboten werden, in einem Dorf nicht
weit von mir.
Das ist eine der ganz alten Zwiehuhn-Rassen, die ich
schon immer halten wollte. Die war hier schon kurz vor dem Aussterben,
weil in Österreich kein einziger Hahn bekannt war.
Mit zwei deutschen(!) Hähnen und einem doch
noch aufgetauchtem österreichischen hat man in den vergangenen zehn
Jahren wieder einige Linien gezüchtet. Ihr könnt Euch vorstellen,
wie mühsam das ist mit dem kleinen Gen"pool"! Mehrmals
wurden in den Berichten die Verdienste einer Züchterin hervorgehoben,
die mit dem "Nucleus-System" große Erfolge beim Ausmerzen
der Inzuchtfehler hat.
Genau diese Dame war es, die das Inserat aufgegeben
hatte!! Bis spät in den Abend haben wir im Stall stehend diskutiert
(d.h. sie hat gesprochen, ich habe zugehört) einzelne Tiere von der
Stange genommen, auf Fehler und Besonderheiten hingewiesen. Wenn nicht
die Batterie der Taschenlampe leer geworden wäre, hätte sie
wohl die ganze Nacht gefachsimpelt. Ein goldener Quell an Information!!!
Ich habe dann zwei junge Hennen mitbekommen, im Frühjahr bekomme
ich noch einen Hahn dazu.
Dieser Beitrag ist eine Zusammenfassung; der
vollständige Text steht hier: Rasseportrait
Altsteirer
Siehe auch: Rassekurzbeschreibung
der GEH
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