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Thema: Schlachten - reden wir mal darüber

  1. #81
    genannt Kokido Avatar von Huhn von den Hühnern
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    Vergessen wir nicht, dass es ein (emotionaler) Prozess ist, sich mit dem Thema schlachten zu beschäftigen.

    Ich wollte ursprünglich erlösen können (nach dem Drama mit unserem Hahn). Schlachten und die Tiere als hochwertiges Lebensmittel zu "sehen", hat sich über die Zeit ergeben.

    Der Wunsch nach Küken war einfach immer stärker und für die Hähne mußte ich eine (für mich vertretbare) Lösung finden. Für mich hat sich damit ein Kreis geschlossen.

    Solange ich Küken nachziehe, solange schlachte und verwerte ich. Wenn ich nicht mehr schlachten will, brüte ich nicht mehr. Das eine bedingt das andere.

    Die Verantwortung für die Hähne liegt in meiner Hand
    Kokido von den Hühnern
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  2. #82
    Avatar von Angora-Angy
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    Sehr richtig in allen Instanzen! Sich von jemandem drängen zu lassen funktioniert nicht. Sich nur eins rauspicken wollen funktioniert nicht. Aber viele Hemmungen sind einfach von außen eingeredet. Mitgefühl für Tiere ja, aber es wird in unserer Gesellschaft sehr viel übertrieben. "Jedes Leben ist wertvoll" bullshit! Wer aber diesen Spruch in Frage stellt, und darauf hinweist dass es eben Fakten gibt, die ein Leben nicht mehr lebenswert machen (Krankheit, Schmerzen,...) wird sehr schnell in eine gewisse Ecke gestellt und bekommt die große N-Keule auf den Deckel. Im Falle von Nutztieren bleibt es nunmal als Fakt bestehen, dass es ohne Fressen und Gefressen werden auf diesem Planeten nicht funktioniert. Und dass auch in der Natur die Überzahl der Hähne lediglich die Funktion des Kanonenfutters haben und nur den Zweck erfüllen, jemandes Nahrung zu sein. Und das ist ok. Da ist nichts verwerfliches dran. Die Hähne, die wir ausbrüten, sind ausschließlich unseretwegen auf der Welt. Warum also sollten wir sie nicht reinen Gewissens essen dürfen?
    Liebe Grüße, Angela

  3. #83
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    Moin
    Gut zusammen gefasst - Danke

  4. #84
    genannt Kokido Avatar von Huhn von den Hühnern
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    Vergessen wir aber unsere eigenen Anfänge, Unsicherheiten und "Skrupel" nicht. Ich kann alle nur ermuntern, sich aktiv mit dem Thema zu beschäftigen.
    Kokido von den Hühnern
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  5. #85
    Avatar von Tibi
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    Jedes Huhn, dass bei einem selbst glücklich bis zum Schlachttermin leben durfte, ist eines weniger von den armen Viechern, die aus der Industrie herhalten müssten. (natürlich nur wenn man sowieso Hühnerfleisch isst)

    Dies Jahr war nämlich eigentlich schon mein Gedanke auszusetzen. Aber wir brauchen die Hähne inzwischen auch wirklich, weil Mutti (also Icke) sich nämlich weigert anders Hähnchenfleisch zu kaufen. Jedes Mal wenn ich eine Suppe koche etc. freue ich mich darüber völlig unbelastetes Fleisch essen zu dürfen.

    Es wird heute so viel Mist mit den Lebensmitteln gemacht, dass man sich jedes Mal wenn man sich was in den Mund steckt fragt, was wohl damit wieder is. Am liebsten würde ich meine zeitraubende Arbeit hinschmeißen und mich nur noch um Selbstversorgung mit allem kümmern. Nicht nur, dass das natürlich nicht einfach so geht, man braucht ja schließlich a Geld, nein, es ist auch echt nicht leicht. Zumindest hier in Niedersachsen nicht. Ich verstehe nicht, wie meine Großeltern das gemacht haben. Ich scheitere hier so oft kläglich. Und einfach so Tiere halten ist auch nicht. Da kommt dann der Gesetzgeber ums Eck. Aber das ist schon OT
    Grüße Tina


  6. #86
    genannt Kokido Avatar von Huhn von den Hühnern
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    Den Weg muß jeder für sich selber finden.
    Das erlösen können war/wäre mir wichtig, weil es Leid verkürzt. Nicht immer ist jemand sofort erreichbar oder ein TA hat Notdienst.

    Ich habe Montagmorgen noch ein Huhn erlöst und das Leid beendet. Hühner sind nun mal Meister im verbergen von Schwäche und leiden stumm.
    Kokido von den Hühnern
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  7. #87
    Avatar von Angora-Angy
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    Zitat Zitat von Tibi Beitrag anzeigen
    Ich verstehe nicht, wie meine Großeltern das gemacht haben. Ich scheitere hier so oft kläglich. Und einfach so Tiere halten ist auch nicht. Da kommt dann der Gesetzgeber ums Eck. Aber das ist schon OT
    Genau deshalb: Die hatten noch nicht so dermaßen überbordende Bürokratie und konnten mit ihrem Viechkram im Prinzip machen was sie wollten. Angefangen bei den Ställen über das Freilaufenlassen (was heute schon allein wegen des Verkehrs gar nicht mehr in dem Umfang möglich ist, aber auch wegen Haftungsfragen etc) bis hin zum Abgeben von Erzeugnissen. Damals konnte man sich problemlos untereinander austauschen oder Eier und Fleisch an Stadtleute verkaufen. Heute bist du schon Lebensmittelinverkehrbringer vor dem Gesetz, wenn du ab und an eine Packung Eier an den Nachbarn verschenkst, und hast die gleichen Vorgaben zur Lagerung der Eier einzuhalten wie ein Großkonzern. Von der Abgabe von Fleisch gar nicht erst anzufangen, da brauchst du nicht nur den Sachkundenachweis und eine Belehrung nach Infektionsschutzgesetz, sondern auch eine den Hygieneverordnungen entsprechende, amtlich abgenommene Schlachtstätte. Was natürlich der größte Teil der Abgeber und auch der Abnehmer gar nicht weiß und höchstwahrscheinlich auch nie kontrolliert werden wird. Aber man plagt sich eben mit den Ämtern rum, sobald die einmal Wind bekommen haben. Da reicht schon ein neidischer Nachbar, der sich Anzeigegründe aus den Fingern saugt...
    Liebe Grüße, Angela

  8. #88
    genannt Kokido Avatar von Huhn von den Hühnern
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    Auch beim schlachten für den Eigendarf würde ich hygienisch sauber arbeiten. Ich möchte das Tier anschließend mit Appetit noch essen.
    Bei gewerblicher Schlachtung gelten nun mal Vorgaben.

    Für die meisten Hühnerhalter ist das Thema Schlachten/erlösen der eigenen Tiere von Bedeutung.

    Hier gibt es folgende Gruppen

    Nie würde ich schlachten/verwerten
    Klar, ich schlachte und verwerte
    Ich könnte ggf. erlösen
    Ich fahre zum TA
    Ich weiß es nicht
    Kokido von den Hühnern
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  9. #89
    Moderator Avatar von sil
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    Zitat Zitat von Tibi Beitrag anzeigen
    Ich verstehe nicht, wie meine Großeltern das gemacht haben.
    Ich weiß ja nicht, wie es in Niedersachen so lief, aber ich kann Dir sagen, daß im Schwarzwald und im Bayrischen Wald die Menschen einfach ihre Ansprüche ganz, ganz bescheiden gehalten haben.
    Selbstversorgung waren ein paar Hühner, die überwiegend von dem leben mußten, was sie selber fanden. Die entweder im Kuhstall ein Eck zugestanden bekamen oder in der Küche (oft dem einzig beheizbaren Raum im Haus) über dem Ofen oder unter der Eckbank.
    Selbstversorgung war eine Kuh oder auch nur eine Ziege, die überwiegend mit Grünfutter erhalten wurden.
    Selbstversorgung war vielleicht ein Kartoffelacker, der händisch bearbeitet wurde und der nicht nur für die Familie für ein ganzes Jahr halten mußte, sondern vielleicht auch reichte, um ein Schwein übern Sommer zu füttern.
    Es war ein Streifen Krautacker, um Sauerkraut einlagern zu können und ein kleiner Gemüsegarten. Vielleicht noch ein kleiner Getreideacker, für Viehfutter und Brotgetreide.
    Selbstversorgung waren Obstbäume, deren Ernte eingebracht, haltbar gemacht und eingelagert werden mußte. Es war Arbeit vom Hell- bis zum Dunkelwerden, ganz überwiegend auf das Ziel, übers Jahr genug zu Essen zu haben, ausgerichtet, und die Mahlzeiten waren alltags auf Kartoffeln, saure Milch, Eier und Brot beschränkt. Ein Schwein zu schlachten und das Fleisch haltbar zu machen brauchte mindestens einen Tag, neben der ganzen anderen Arbeit.
    Die Menschen steckten damals viel Energie in die Selbstversorgung, weil sie schlicht mußten. Die Skrupel, ein Tier zu schlachten, konnten sich die wenigsten leisten. Die Möglichkeiten, anderswo zu besorgen, was man selbst nicht hatte oder was nicht hatte, gab es nur eingeschränkt. Fiel die Kartoffelernte aus, starb die Kuh, fraßen die Raupen die Krautköpfe - dann war das eine ernsthafte Bedrohung der Lebensgrundlagen.
    Heutzutage sind die Lebensumstände vollkommen andere. Nicht nur, daß die Familie sich wahrscheinlich lautstark beschweren würde, gäbe es in der Früh lediglich einen harten Kanten Brot mit Butter und vielleicht noch Marmelade, Mittags gekochte Kartogffeln mit saurer Milch und abends vielleicht noch ein paar Spiegeleier. Und das jeden Tag.
    Man setzt die Prioritäten anders, ist zeitlich ganz anders organisiert ...
    Es ist wichtig, sich Gedanken über unsere Lebensmittel und deren Herkunft zu machen, aber so wie die Großeltern leben und denken wir heutzutage einfach nicht mehr.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  10. #90
    Avatar von Tibi
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    @sil - Sorry für etwas OT - Ich wäre ja bereit meine Ansprüche runterzuschrauben. Seit 2020 versuche ich hier Gemüse etc. selber anzupflanzen. Obst haben meine Eltern leider nicht favorisiert (die Generation hatte davon wahrscheinlich die Nase voll), wir haben Rhododendren und Zierbüsche. Deshalb hab ich natürlich noch kein Obst, meine Bäumchen haben grad mal 5 Äpfel und 6 Kirschen.
    Kohl und Paprika wird hier irgendwie nichts. Bohnen hab ich und Kartoffeln und bei Tomaten schlägt auch bei den resistentesten Pflanzen oft die Braunfäule zu. Ich denke manchmal, ich wohne hier einfach falsch, in Niedersachsen wächst es einfach nicht so gut. Obwohl ich die Paprika schon im Januar sähe und auch immer tolle Pflanzen habe mit vielen Blüten, die Früchte werden einfach nicht rot. Manchmal möchte ich alles hinschmeißen.

    Vereinzelte Tiere darfst du ja als Privatmann gar nicht mehr halten, die Auflagen sind erdrückend und dann immer diese ganzen Medikamente. Meine Arbeitskollegin hat den alten Resthof ihrer Mutter übernommen und wollte sich mit ihrem Nachbarn zusammen zwei Schweine halten. Er wollte sich kümmern und sie gab den Platz. Kam wegen der ganzen Auflagen nicht dazu.
    Dazu kommt noch, wir wohnen hier zwar voll auf dem Land, aber durch ein paar Neubaugebiete, die hier entstanden sind, musst du immer damit rechnen, dass dich jemand anschwärzt.

    Meinetwegen können die ihren ganzen vergifteten Mist selber essen. Ich verzichte auch auf jegliches Gemüse oder Obst das durch die ganze Welt gekarrt wird und esse lieber einen Apfel. Ich wäre ja bereit dazu für gesundes Essen. Aber man stößt echt auf Hindernisse. Keine Übung, Unkenntnis und auch Gesetzesvorgaben.

    Seit drei Jahren versuche ich mich schon an z.B. Kohl. Boden vorbereitet und optimiert, gegen diese Fliegen abgedeckt und und und ..... bis auf ein Jahr den Blumenkohl hat nie was funktioniert. Der Rotkohl kriegt immer einen langen Stiel und drei Blätter und der Weißkohl ist mir geplatzt. Ich könnte dann immer heulen. Allein diese Beikrautzupferei ist viel Arbeit und dann fast umsonst.

    Deshalb...wie meine Großeltern das gemacht haben? Meine Oma hat noch alles selbst eingemacht. Was müssen die für Wissen gehabt haben und was müssen die gearbeitet haben. Hut ab jedenfalls.
    Geändert von Tibi (16.01.2025 um 09:27 Uhr)
    Grüße Tina


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