Ich kann leider bislang nur von einer Erfahrung von 8 Hähnen sprechen, aber die zeigt für mich eher, dass die Aufzucht egal ist, sondern der Charakter (besser die Hormonlage) die Hauptrolle spielt.
Von den 8 Hähnen kamen 2 erst erwachsen zu mir, beide wurden zuvor nicht geknuddelt oder ähnliches. Einer davon ein Hybridhahn vom Hühnerwagen, der erst mal 2 Jahre auf einem Bauernhof lebt in einer Gruppe von 50 Hennen. Dieser war sehr lieb, ließ sich aber tatsächlich im Alter erst mal nur mit Verzögerung zähmen (ich persönlich bevorzugen Hähne, die man jederzeit greifen kann und die kein Theater machen). Hat aber geklappt. Ein zweiter Hahn, geschlechtsreif, aber eben gerade so, kam vom Züchter und wurde dort in einer Hahnengruppe gehalten und nicht verhätschelt (war zur Schlachtung vorgesehen). Dieser Hahn wurde aggressiv gegen Menschen, konnte aber mit Hilfe eines Hormonchips ein bisschen ruhig gestellt werden. Bei den anderen Hähnen war es bei zweien so, dass ich der festen Annahme war, es handle sich um Hennen. Sie wurden von uns und vom Besuch rumgetragen, gehätschelt und gedrückt, beide wurden sie sehr zahm, ganz einfach im Umgang und nie aggressiv. Ein weiterer wuchs bei einem Kind groß, diesem Hahn wurden schon früh Puppenkleidchen angezogen, er hat auch später bei uns eine große Anhänglichkeit bewiesen und suchte den Kontakt zu Halter. Bei zwei anderen (die vom Züchter aufgezogen wurden) ist es genau so.
Mein wirklicher Traumhahn (den ich selbst als Henne aufgezogen habe) ist mein aktueller Chefhahn. Dem kann ich voll vertrauen, der wird nie Ärger machen und ist ganz cool im Umgang mit Mensch und Tier. Er bringt dieses Verhalten auch den anderen Tiere der Gruppe bei.
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