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Thema: Holen Wölfe eigentlich auch Hühner aus dem Stall?

  1. #71
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    Sehr gute Statements, Tanja.
    Was die 200 indischen Kinder angeht, so mag das erschreckend viel klingen. Bedenkt man aber, dass auch Indien inzwischen und schon länger über eine Milliarde Einwohner hat, könnte man meinen, na häm-chen... Wieviel Prozent von einer Milliarde sind 200? Das dürfte schon eher im Promille- Bereich liegen, und somit auch schon wieder höllisch relativiert sein, vor allem, wenn man das auch noch auf 10 Jahre verteilt. Und (ich will das jetzt keinesfalls entschuldigen oder schönreden, nur die Sachlage mal etwas klären) 20 im Jahr auf eine Milliarde?
    Überträgt man das ganze Verhältnis dann auf Deutschland oder sogar auch ganz Westeuropa (östliche Staaten mal ausgeschlossen) mit seinen 80 bzw. knapp 400 Millionen Leuten und dessen Wolfspopulation im Vergleich zu Indien- Indien hat ca. 4000 Wölfe, Westeuropa wohl an die 5000, ergeben sich ganz andere Verhältnisse.
    Indien hat etwa 3,5 Mio. km², Westeuropa etwa 4,2 Mio. ... In Indien leben auf nur etwas geringerer und inzwischen weit wildärmerer Fläche so ziemlich genau dreimal so viele Menschen. Im wildreichen Westeuropa sind es ca. 80.000 Menschen auf einen Wolf, im relativ wildarmen Indien auf einen Wolf 300.000 Menschen. In Indien sind die Reibungspunkte Mensch/ Wolf also bei weitem höher, hinzu kommt noch, das Kleinvieh wie Ziegen, Schafe etc. meistens von den Kindern gehütet werden, da die Eltern auf dem Feld schuften oder Vatern die Büffel hütet, während Muttern ackert.

    So erklärt sich, dass die Wahrscheinlichkeit in Westeuropa von einem Wolf verspeist zu werden, vor allem in den zentralen, bislang jahrzehntelang wolfsleeren Ländern Österreich, Schweiz und Deutschland, wo es zusammen genommen vielleicht 600- 700 Wölfe (auf knapp 97 Mio. Menschen, 138.570 Menschen auf einen Wolf) gibt, nun wirklich gegen 0,00000000000000000000.... geht, egal ob Kind oder Erwachsene.

    Keiner sagt, dass die Grauen nicht schon mal den einen oder anderen Zweibeiner weg genagt hätten, warum aber sollten sie in Mitteleuropa, das vor Wild fast überquillt, wiederum vor allem die zentralen, teils oder ganz deutschsprachigen Länder?

    Ich hätte weit eher Angst, dass mich mal irgendein durchgeknallter Köter zerfleischt als ein Wolf, die auch nicht binnen drei/ vier Generationen ihre natürliche Scheu vollkommen ablegen. Wer von Euch kennt Vertreter der Rassen Saarloos- oder Tchechischer Wolf(s)hund? Zwei zu nur etwa 25 % wolfsblütige Rassen, in die bereits sein fast 60 Jahren keine Wölfe mehr eingekreuzt wurden?
    Wer die kennt und sieht, wie wolfsähnliches, fremdem gegenüber reserviertes bis scheues Verhalten die an den Tag legen, bei dem geringen Wolfserbe, was sie nur noch haben, kann sich eventuell ausmalen, wie lange es dann bei Wölfen dauert, bis die ihre völlige Scheu abgelegt haben könnten.
    Eine Wolfsgeneration beträgt etwa 2- 3 Jahre. Also wären die in 60 Jahren 20- 30 Generationen weiter, gemäß ihren nahe verwandtesten Hunderassen aber immer noch sehr scheu und vorsichtig.
    Geht man von Hundegenerationen aus, die etwa die Hälfte der Wolfsgeneration beträgt, bräuchten die Wölfe, wenn sie nicht irgendwann wieder bejagt werden dürfen, mindestens 40- 60 Wolfsgenerationen, also mindesten 80- 120 Jahre, bis sie eventuell mal menschenvertrauter werden in dem Maße, dass sie sich wie Füchse tagsüber frech und ohne Scheu irgendwo hin trauen.
    Da der Wolf aber garantiert nicht so lange unbejagt gewähren gelassen wird, wird ein solcher "Domestikationsprozess" sicherlich niemals einsetzen. Und Einzelfälle wie der hühnerklauende Welpe aus dem Bericht wären auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass da eventuell Not dahinter steht.

    So kleine Welpen (lasst ihn ein halbes Jahr/ 7 Monate alt sein) gehen an und für sich noch nicht selber auf die Jagd, und schon gar nicht für das Rudel- da kann man sicher getrost davon ausgehen, dass die Eltern oder zumindest die Mutter eines mehr oder minder überraschenden Todes starben und der Lütte kurz vor'm Verhungern war. Und er hatte ja auch Schiss, wie man im Bild des Berichtes sieht- wie er Fersengeld gibt.
    Eigentlich wäre es nun angebracht, den Lütten auszuspionieren, ob er wirklich alleine ist, und ihn dann ggfls. zu fangen, aufzuziehen und in einen Tierpark mit ihm. Denn lernen, dass man tagsüber gefahrlos Hühner klauen kann ist klar Schei...e, wenn der klauende ein Wolf ist. Oder wenn er noch den Vater hat, ihm das Ganze negativ abdressieren mittels Knallfröschen etc. pp., falls er nochmal innerhalb von Ortschaften auftaucht.
    Muss nicht immer gleich und als einziger Ausweg "BÄMM" machen, nur konsequent muss man sein...

    Grüße,
    Andreas

    PS @ klar denkende Menschen gegenüber einem verteidigenden Herdenschutzhund:
    Dies Jahr im Frühling war ein Wanderschäfer mit seiner Herde bei uns am Dorf auf den noch winterlichen Wiesen. Der hatte nur zwei Deutsche Schäferhunde (in der Tat!), und ich habe mich kaum vorbei getraut, zumal dann noch ein paar Schafe direkt an den Wegrand kamen, weil auf dem Randstreifen auch ein paar Blumen und Kräuter wachsen, und ich nicht den zurück hütenden Hunden näher als 50 m kommen wollte.
    Zum Glück gehorchen die ja aber wie eine Eins, wenn Herrchen Ahnung hat, und so drückte ich mich am entfernten Wegrand dran vorbei, unsicher spielenden Auges, während meine Frau mit Sohnemännchen da recht schmerzfrei vorbei marschierte. Nennt mich 'nen Schisser, aber wenn ich schon da deutliche Ausweich- oder ganz und gar Wegbleib- Tendenzen habe, dann würde ich einer Schafherde mit so richtigen Hundekalibern nicht mal auf 100 m nahe kommen geschweige denn weiter drauf zu gehen... Wie kann man so todessehnsüchtig sein *schauder*... Am besten noch mit 'nem Knüppel wedeln und brüllen "Weg da! Böser Hund!"
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  2. #72

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    Die Zahlen aus Indien werden noch nicht einmal von den "Jagd auf Wolf-Ok-Befürwortern" für die eigene Argumantation genutzt, da einfach wenig belastbar.
    Indien hat in der Region die stark betroffen ist, nicht nur ein Problem mit einer sehr dichten Bevölkerung und wenig jagbarem Wild, sondern auch ein dringendes Problem mit marodierenden Rudeln von Pariahunden, die obendrein auch nicht gerade selten mit Tollwut infiziert sind. Zudem wird auch angenommen, dass es dort allenthalben zur Hybridisierung mit indischen Wölfen kommt.

    Kurz und gut - ein ungesundes "Klima" für Menschen. 25 bis 30 Millionen Straßenhunde in Indien und lt. WHO Schätzung jährlich 18 bis 20 Tausend Tote (Menschen) die der Tollwut zum Opfer fallen. Da fallen die angeblichen 200 Toten in wegen mir zehn Jahren durch Angriffe von Wölfen, wenn es denn wirklich reine Wölfe waren, sozusagen nicht mehr ins Gewicht.

    Aber Oliver wohnt halt im Wallis und da ist gerade furchbar dicke Luft, was den Wolf angeht. Wer da anfällig ist für solche Ängste, der wird derzeit massiv medial in diesen bestärkt.

    Und dann hält so ein Quark womöglich mal wieder Einzug in Wikipedia. Ich weiß schon, warum ich gegenüber dieser Plattform recht zwiespältig eingestellt bin.

    Liebe Grüße

    Vom Medienhuhn

  3. #73

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    Zitat Zitat von Medienhuhn Beitrag anzeigen
    Hi Winterurlauber,

    keine HSH's knuddeln, die bei der Arbeit sind -
    Vom Medienhuhn
    Sorry, aber wir haben uns die beiden Schutzhunde im Alentejo nicht ausgesucht wie die neugierig auf uns zugekommen sind.

    Da ich seit vielen Jahren intensiv Hundesport mache, bin ich auch nicht auf die Idee gekommen davon zu rennen oder die beiden in ihrer Pause zu bedrohen.
    Meiner Meinung nach bleibt dann nicht viel übrig, wie freundlich zu sein, die Jungs zu streicheln und weiter zu laufen.
    Oder habe ich in den letzten 15 Jahren "Arbeit" mit Hunden was verpasst?

  4. #74
    Erbsenzähler Avatar von eierdieb65
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    JA
    Man kann Hunde auch ignorieren, oder ihr Revier einfach verlassen! Man muss nicht einen fremden Hund streicheln, damit man nicht gefressen wird.
    Das solltest du nach 15 Jahren Hundeerfahrung schon wissen.
    (Auch wenn ich nicht das Medienhuhn bin.)

    lg
    Willi
    Geändert von eierdieb65 (10.11.2014 um 17:04 Uhr)
    Leben ist tödlich, hören sie sofort damit auf.

  5. #75

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    Danke Eierdieb - äh Willi!

    @ Winterurlauber:

    Nett zureden ja, wenn das Ignorieren schon nicht klappt - anfassen nö, füttern auf gar keinen Fall. HSH's sind keine Sporthunde, sondern für Schäfer wertvolle "Arbeitsmittel" <-bitte nicht negativ werten oder falsch verstehen, das ist positiv gemeint.

    Warum das so gemacht werden sollte, siehe mein Posting weiter oben. Mach Dir vielleicht einfach auch mal die Mühe und schau Dir die verlinkten pdf's an. Klar sind Hunde freundlicher zu Touris, wenn sie häufig welchen begegnen. Aber das sollte eben trotzdem nicht dazu verleiten, die Jungs und Mädels mit Streicheleinheiten zu verwöhnen. Dem nächsten Touri mit "Schiss vor Hunden" tust Du damit keinen Gefallen - und damit schadest Du letztendlich den Hunden.
    (Wobei gut - in Portugal ist das nicht so tragisch, da kommt so schnell kein Amtsveterinär und zieht Hunde von der Herde ab. ... andere Mentalität - aber da beißt Du auch auf Granit, wenn ein HSH seinen Job ernst nimmt)

    Wenn Du in einsamere Regionen gehst, könnten solche Hunde Dir tatsächlich ziemlich blöd kommen - v.a. wenn sie Dich spät bemerken, weil am Dösen tagsüber oder Du in der Dämmerung bzw. nachts unterwegs bist, also in deren Hauptarbeitszeit. Dann helfen Dir weder Deine 15 Jahre Hundearbeit, noch würden mir da meine XX Jahre helfen (ich schreibe jetzt nicht wieviele es sind, sonst sehe ich noch älter aus, als wenn ich in den Spiegel schaue

    Da gibt es dann nur eines, geordneter langsamer Rückzug!

    Liebe Grüße

    Vom Medienhhn

  6. #76

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    Zitat Zitat von eierdieb65 Beitrag anzeigen
    JA
    Man kann Hunde auch ignorieren, oder ihr Revier einfach verlassen! Man muss nicht einen fremden Hund streicheln, damit man nicht gefressen wird.
    Das solltest du nach 15 Jahren Hundeerfahrung schon wissen.
    (Auch wenn ich nicht das Medienhuhn bin.)

    lg
    Willi

    Sorry, für dieses offtopic über Menschenfresser.

    Danke für die "Nachhilfe" Willi.
    Ein Hund spürt sofort wie du drauf bist (ein Huhn wahrscheilich weniger) und mir ist es wesentlich lieber, ich gehe freundlich mit ihm um und versuche ihn NICHT zu ignorieren.
    Wenn du auf jemand freundlich zugehst, was erwartest du? Falls dich derjenige ignoriert, was denkst du? Eigentlich egal was du denkst, nur kann ein Hund dir viel schneller in den A... beißen wenn du nicht freundlich zu ihm bist. Ist evtl. seine Erwartungshaltung?

    Na ja Willi, vielleicht hast du öfter als ich als Helfer auf dem Hundeplatz in einem Schutzanzug gesteckt und kennst dich somit besser aus wie Hunde ticken, oder wann sie freundlich zu dir sind.
    Ich versuche freundlich zu bleiben solange es geht, zu Hunden wie zu Menschen.

  7. #77

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    Zitat Zitat von Medienhuhn Beitrag anzeigen

    Da gibt es dann nur eines, geordneter langsamer Rückzug!
    Spricht nichts gegen Rückzug, aber erst wenn ich sicher bin, dass der Hund spürt wie ich es mit ihm meine.
    Er könnte den Rückzug sonst falsch verstehen. Wenn ich den Schutzärmel zu schnell zurückziehe geht fast jeder Hund nach vorne. Lassen wir es einfach so stehen, weil es mit Wölfen und dem Thread null und nichts mehr zu tun hat.

  8. #78
    Erbsenzähler Avatar von eierdieb65
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    Ups wir werden grad beide recht OT

    Will dir aber trotzdem antworten.
    Keine Ahnung, wie oft du Konfigurant warst. Ich war es mehrere Jahre lang.

    Und die fiesesten Hunde habe ich bekommen. (Weil ich keine Angst vor caniden habe, seit ich gebissen wurde)
    Ich war der Einzige, wo die Hunde kein zweites mal auf die Schulter, den Oberschenkel, die Wade,.. gingen.
    Der ARM war für sie. Der Rest war TABU. (Ich habe sie nur hochgehoben)
    lg
    Willi
    Leben ist tödlich, hören sie sofort damit auf.

  9. #79

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    Nochmal langsam zum Mitschreiben:
    HSH ist nicht gleich Sport/Diensthund. Auch wenn es schwer fällt, das zu begreifen, nicht alle Hundetypen sind gleich. Ein HSH der spürt, dass Du ihn respektierst und deshalb von seiner Herde wegbleibst, beißt Dir nicht in den A...llerwertesten.

    Aber er lernt durch Deinen respektvollen Abstand auch keine "Unsitten", die für seine Arbeit kontraproduktiv sein können.

    Über welchen Trieb, werden denn Sporthunde (heute) ausgebildet? Und welcher Trieb ist für den HSH entscheidend für seinen Job? Ganz davon abgesehen, dass der eine völlig selbstständig arbeiten muss und der andere (hoffentlich) unter Apell steht. Jetzt sollte Dir ein Licht aufgehen.

    Falls nicht, gebe ich auf...

    Trotzdem liebe Grüße

    Vom Medienhuhn

  10. #80
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    Oh, Hühner spüren auch sofort, wie man drauf ist!
    Wenn draußen mal wieder Alarm wegen irgendeiner Doofkatze ist und ich rausstürme, um selbige etwas negativ zu konditionieren, muss ich ganz mächtig drauf achten, wie ich den Hühnern begegne, sonst beziehen die das SOFORT auf sich.
    Wenn ich ganz normal vor zum Briefkasten schlendere, reagieren sie gar nicht. Sind sie aber mal wieder auf der anderen Straßenseite, wissen sie sofort Bescheid, dass mein Aufmarsch ihnen gilt. Da muss ich dann betont meine etwas einschüchternd- saure Kontur zurück nehmen, quasi die Körpersprache auf freundlichen, aber bestimmten Plauderton reduzieren, damit die nicht in heillosem Schrecken auseinander spritzen, sondern geordnet als Gruppe in moderater Geschwindigkeit wieder rübergehen.
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

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