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Soll man Küken aus dem Ei helfen?

Diskussion " Schlupfhilfe" - Pro & Contra

Heike

ich mache seit januar kunstbrut und bin eigenlich sehr zufrieden, was mir nur probleme bereitet ist das schlüpfen

wir sollen ja eigentlich nicht helfen..... aber ,ein küken dreht sich nach dem ersten anpicken im ei, die brutapparrate arbeiten mit ventilator und wenn ein küken zu lange braucht vom ersten anpicken an trocknet die eihaut an ihm fest und es ist gefangen da es sich nicht mehr drehen kann.also helfe ich, ist doch klar. mir sind schon ein paar küken im ei gestorben weil ich mich an die goldene regel gehalten habe.

den geholfenen küken geht es auch immer sehr gut und sie entwickeln sich genauso wie selbst geschlüpfte küken.

wer hat schon eine lösung für dieses problem gefunden??
schreibt doch auch mal eure erfahrungen auf, was kann noch so alles schief gehen?

Eva

das gleiche Problem hatte ich dieses Jahr auch mit meiner Brut. Da mir die erste Brut wegen der Kälte während der letzten beiden Tage abgestorben ist, wollte ich es bei der 2. Brut natürlich besser machen und habe die Gluck in den Heizungskeller gesetzt. Ich hatte wohl in meinen Büchern von der Luftfeuchtigkeit gelesen, das aber mehr auf die Kunstbrut bezogen. Beim Schlüpfen gab es dann die gleichen Probleme, wie du beschrieben hast. Das ganze hat sich 2 volle Tage hingezogen und eines der Küken habe ich auch aus der Eihaut gepellt. Es ist jetzt 5 Wochen alt und genauso munter wie die anderen auch.

Ein Problem ist es aber bei Küken, die nicht heraus kommen, da sie nicht voll entwickelt sind, das hatte ich letztes Jahr, da die Glucke nicht genug auf den Eiern war, da sie die Küken der anderen Glucke gehört hat. Da haben wir auch nachgeholfen únd haben vorsichtig etwas die Eischale geöffnet. Der Nabel war nicht richtig eingezogen, das Küken hat sich nicht entwickelt und ist nach 14 Tagen gestorben.

Das ist auch glaube ich der Unterschied. Das Küken aus dieser Brut ist eigentlich ausgeschlüpft gewesen und hat sich nur nicht aus der Eihaut befreien können, weil diese aufgrund mangelnder Luftfeuchtigkeit nicht die richtige "Beschaffenheit" hatte. Wir haben dann die Luftfeuchtigkeit im Heizungskeller erhöht und mit der Blumenspritze gesprüht und den Kellerboden nass gemacht. Die anderen sind dann allein aus dem Ei gekommen.

Jens

War die Luftfeuchtigkeit im Brüter beim Schlupf über 80%?
Ich habe auch einen Motorbrüter (bei dem sich der Ventilator ständig dreht) und ich hatte noch nie Probleme mit eingetrockneten Eihäuten. Ich lege ab dem 19. Bruttag zusätzlich zu der vorhandenen Wasserschale noch eine weitere flache Schale mit Wasser auf den Boden des Brüters. In diese Schale legen ich noch Schwämme. Die Lüftungsöffnungen schließe ich ab dem 19. Tag. Ein Marans-Züchter sagte mir mal, dass er die Eier beim Schlupf immer mit Essigwasser einsprüht. Aber warscheinlich nicht wegen der Eihäute, sondern wegen der ziemlich dicken Schalen der Marans-Eier.

Heike

ich bin mächtig stolz auf meine sieben gänseküken die sich gestern aus ihren eiern gequält haben,von elf eiern, nicht schlecht .heute habe ich sie in der badewanne schwimmen lassen,war ein großer spaß

aus meinem anderen brutkasten ist nun zum dritten mal nur ein küken raus gekommen ,von 35 eiern woran liegt das nur???? temperatur feuchtigkeit alles stimmt.großes rätsel

Frank

hast Du an ausreichende Belüftung Deines Brutkastens gedacht? Wenn die Temperatur und die Feuchtigkeit stimmen, kann eigentlich nur noch ein Mangel an Sauerstoff für das Misslingen im Brüter verantwortlich sein.
Einfach mal für mehr Lüftung sorgen. Ansonsten haben die Bruteier diverse Mangelerscheinungen oder die Elternhennen sind zuviel mit Mais gefüttert worden.

Wie sieht es denn in den Eiern aus, aus denen keine Küken schlüpfen?? Sind die Küken fertig entwickelt, kommen aber nicht durch die Eihaut? Kleben sie im Inneren? Sind sie nur teilweise entwickelt und zu einem früheren Zeitpunkt gestorben?

Fragen über Fragen, da es halt sehr viele Möglichkeiten gibt, warum die Kunstbrut fehl schlägt.

Ein Bekannter hat dieses Jahr 20 New Hampshire Eier von mir gebrütet. Außerdem hatte er 30 Zwerkholländer von einem Vereinskollegen und 20 Hamburger von sich selber in der Maschine. Es sind alle Küken reibungslos und ziemlich gleichmäßig geschlüpft, außer die Zwergholländer. Die blieben alle in der Schale oder schafften es gerade mal ein Loch in die Schale zu picken. Das eine Küken das geschlüpft ist, sah sehr verklebt aus. Da gibt es einwandfrei Probleme mit der Ernährung der Zuchthennen.

So hat so manche Störung ihre Ursache noch außerhalb der Brutmaschine.

Bertrand

Was spricht gegen die Fütterung mit Mais? Welchen Zusammenhang gibt es hier mit einem Brutergebnis???

Betr. Zwergholländer: Hat Dein Bekannter die Küken im Ei belassen (vor allem die, die es geschafft hatten anzupicken?) Nach meiner Erfahrung kann man mit sehr gutem Erfolg nachhelfen, wenn man sich die Mühe antut, die Schale mit einer Pinzette sehr vorsichtig weiterzuöffnen, die (dann schon trockene) Eihaut zu befeuchten und zurückzuschieben. Man kann die Küken dann, falls sie die Schale nicht verlassen, noch in der unteren Eihälfte belassen, bis der Dottersack ordentlich eingezogen ist. Es ist schön, wenn man die Küken auf diese Art befreien konnte.
Das Verkleben der Küken in der Schale könnte mit mangelnder Abkühlung oder mit fehlendem Wenden während der Brutdauer zu tun haben?! Sowohl bei Kunstbrut als auch bei Naturbrut.

Frank

grundsätzlich gibt es nichts gegen eine Fütterung mit Mais einzuwenden. Ich habe nur schon mehrmals von anderen Züchtern gehört, dass zuviel Mais im Futter ein Verkleben der Küken zu folge haben kann.

Von den Befreiungsversuchen halte ich absolut nichts! Da das Küken es nicht selber auf diese Welt schafft, ist die Wahrscheinlichkeit einfach zu groß, dass es auch so nicht gerade das robusteste Küken ist und eventuell später stirbt oder was noch schlimmer wäre seine Schwäche genetisch weiter gibt. Ne,ne mit Befreien habe ich schon so meine schlechten Erfahrungen gemacht. Küken die nach 1 Woche sterben. Schwächliche Küken, die andauernd krank sind....

Zum Thema Abkühlung, ich selber kühle die Eier nicht täglich ab, eigentlich nur wärend des Schierens, also max 3 mal wärend des Brütens. Meine Bekannten machen es auch so und ich hatte noch nie nur 1 Küken von 30. Vielmehr beträgt meine Schlupfrate an die 90%. Wenden ist klar. Ohne Wenden keine Küken.

Heinz

Ich kann aus meiner Erfahrung nur eines sagen. Es ist sicher nicht zielführend, den Küken aus den Eischalen zu helfen. Meistens gehen diese Tiere später sowieso ein, sind jedenfalls in der Regel Kümmerer. Das was da angesprochen wurde, ist jedenfalls - wohl nicht nur aus meiner Sicht - falsche Tierliebhaberei. Wenn jemand ernsthaft Tiere züchten will, eigentlich gehört auch das planlose Vermehren von Mischlingen dazu, dann sollte er zumindest auf Vitalität achten.

Bei diesen Zwerg-Holländern kann es also durchaus sein, dass diese Tiere schon sehr ingezüchtet sind, daher ein gewisser Vitalitätsverlust sich bemerkbar gemacht hat. Ich konnte jedenfalls über Fallennestkontrolle feststellen, dass einzelne Hennen eine bessere Schlupfrate haben, andere wieder nicht. Mit Sicherheit besteht auch eine hohe Korrelation zum Inzuchtgrad. Stark ingezüchtete Tiere haben mit engen Verwandten in der Regel eine schlechte Schlupfrate.

Ansonsten muss man annehmen, dass einzelne Hennen ihre Eier mit lebensnotwendigen Stoffen versorgen können, andere wieder nicht, dadurch bedingt sich die Schlupfrate.

Anhand meiner Untersuchungen, eben mittels Stammbaumzucht, kann man davon ausgehen, dass die Schlupfrate eine Heretabilität je Henne hat, man dahingehend selektieren kann. Freilich ist der Einsatz von Fallennestern Voraussetzung, somit ist aber auch die Voraussetzung gegeben, dass man Hennen mit guter Lege- und Schlupfleistung länger in seinem Bestand hält und nicht aus Unwissenheit schlachtet oder ausscheidet, nur weil sie schon 3 Jahre alt ist oder so.

Bertrand
Ich bleibe trotzdem dabei!
Das Lüften und Abkühlen im Schierapparat entspricht der Situation bei der natürlichen Brut und ist dem Schlupfergebnis sicherlich dienlich.

Das Raushelfen aus der Schale ist meiner Meinung nach eine moralische Konsequenz aus der Hühnerhaltung, wie ich sie betreibe. Mein Ziel sind nicht größere, stärkere, oder edlere Hühner - ich will Hühner bzw. Enten, die sich frei bewegen können, ihre instinktiven Verhaltensweisen ausleben können und ganz einfach einen Kontrast zur Legebatterienhaltung, Volierenhaltung oder Masthaltung bilden. (Jetzt könnte man sicher meinen, dazu gehört auch das Steckenbleiben im Ei - ich kann´s aber nicht leiden)

Frank
ich kann Deine Einstellung von Seiten meiner Tierliebe gut verstehen. Aber ich bin der Meinung, wenn ich schon Eier künstlich ausbrüte, dann muss ich auch die natürliche Selektion gelten lassen. Und ein Küken, das es nicht selber aus dem Ei schafft, hat auch in der Natur keine Überlebenschance.

Auch ich möchte nur Hühner, die völlig normal ihren Lebensaltag verbringen können, dazu sind ihnen aber verkrüppelte Zehen, organische Schäden oder andere Fehlentwicklungen bestimmt nicht dienlich. Ich will ja nicht sagen, dass alle Küken, die vielleicht durch zu wenig Feuchtigleit oder so nicht selber schlüpfen können gleichzeitig auch Fehlentwickelt sind, aber die Gefahr ist für mich zu groß. Organische Schäden zeigen sich meist erst sehr spät, so dass es schon Nachkommen geben kann, die diese Schäden weiter vererben und irgendwann schlüpfen dann nur noch kranke Küken. Im Grunde ist doch die Zucht mit nicht völlig gesunden Hühnern oder Hühnern mit Deformationen schon eine Qualzucht. Zumindestens dann, wenn ein Großteil der Nachkommen Schädigungen
aufweist.

Heinz

Irgendwo hast Du recht, Bertrand. Man muss net alles der Fachwelt glauben, doch eins ist auch sicher. Wenn Du die von uns prognostizierten Erfahrungen machst, brauchst net lang nachdenken, warum. Dies beziehe ich in erster Linie aufs Raushelfen beim Schlupf. Ich würde sagen, das ist eine normale Entwicklung, die jeder Laie durchmachen muss. Auch wir waren mal in dem Stadium, insbesondere meine Wenigkeit.

Auch das Abkühlen der Eier ist durchaus als natürlich anzusehen. Dennoch bezweifle ich, dass man diesbezüglich die Kunstbrut kopieren muss, wie es sogar in Brutanleitungen zu lesen ist. Sicher ist, dass so manche Glucke das Gelege oft Stunden alleine lässt, um zu baden oder zu fressen. Doch dann brütet sie normal weiter, ohne spezielle Nachteile. Man meint sogar, dass dadurch der Austausch an verbrauchter Luft aus dem Ei verbessert wird. Jedenfalls verzichte ich seit eh und jeh auf das tägliche Abkühlen von 5 Minuten oder so, da ich mit dem Schlupf bei Kunstbrut seit Jahren zufrieden bin. Individuelle Anlage der Henne (Schlupfrate ist für Hennen spezifisch), respektive ein Mindestmaß an Nährstoffversorgung ist da schon wesentlich voraussetzender.

Darf man Küken aus dem Ei helfen?

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