Das, was ich mache, ist also befremdlicher, als selber das Beil zu schwingen, weil man das Fleisch selbst lecker findet?
Übrigens, niemand hat mir bis jetzt die Antwort auf die Frage geliefert, die ich bezüglich Familie gestellt habe. Aber es wurde ordentlich kritisiert.
Also was ist nun:
was macht ihr denn mit der eigenen Familie, die sich anders ernährt, als ihr? Sie unterstützen oder abweisen? Oder einen 3. Weg? Welcher ist es? Würde mich sehr interessieren. Denn auf Familien gründet unsere Gesellschaft und die ganzen Ethik- und Moralvorstellungen.
Ich denke auch, die Frage ist nicht wirklich schwer.
Ansonsten:
unsere Handweise unterscheidet sich nur in einem Punkt:
ich vermehre die Hähne und lasse sie töten, ohne schlechtes Gewissen zu haben, dass sie bei wilden Tieren auf dem Teller landen.
Ihr vermehrt und tötet die Hähne mit schlechtem Gewissen, dass sie auf eurem Teller landen.
Interessant finde ich, dass wenn jemand selbst Diskomfort empfindet, es für denjenigen unangenehm ist, dass ich im Gegenteil keins empfinde.

Ist es das Bedürfnis nach kollektivem Leiden?
Oder dass man im Inneren doch spürt, dass Tiere wegen eigenes Leckerbissen zu töten, doch eeeeetwas falsch wäre?
Ich würde auch keine Tiere für jemanden anderen töten lassen. Ausnahme ist meine Familie, weil sie nun Mal in meinem Leben besonderen Wert hat. Für diesen Wert würde ich alles tun. "Sogar" etwas völlig Konträres zu meinen eigenen Ideal-Vorstellungen.
Und ihr? Euch ist eure ideale Vorstellung wichtiger, als eigene Familie? Nein? Ja?
Ich denke auch, die Frage könnte man differenzierter stellen. Beispiele:
Frage 1: "Tut es euch weh, das Tier zu töten, weil ihr selbst das lecker findet?"
Frage 2 "Tut es euch weh, das Tier zu töten, weil eure Familie Eier lecker findet?"
Frage 3 "Tut es euch weh, das Tier zu töten, weil jemand anderer das lecker findet?"
usw.
Ich würde antworten:
1. ja. Daher bin ich vegan.
2. nein. Daher vermehre ich Hähne und lasse sie töten. Würde ich das nicht tun, wäre meine Familie indirekt für das Schreddern der Bruderhähne verantwortlich und für alle getöteten Hennen, die unter widrigen Bedingungen höchstens nur 1,5 Jahre leben müssten.
3. ja. Daher mache ich das auch nicht (z.B. als Metzger arbeiten)
Indem ich meiner Familie Zugang zu Eiern ermögliche, wobei alle Hennen, die diese Eier legen, alt und grau von alleine sterben dürfen und Hähne bei Top-Bedingungen aufwachsen dürfen und in der Wildstation ohne Hennen-druck in extra für sie eingerichteten Volieren auf ihren sowieso von wilder Natur vorgesehenen Tod warten, soll ich nach eurer Vorstellung tatsächlich schlechtes Gewissen entwickeln?

Lesezeichen