Seite 25 von 29 ErsteErste ... 15212223242526272829 LetzteLetzte
Ergebnis 241 bis 250 von 285

Thema: Holen Wölfe eigentlich auch Hühner aus dem Stall?

  1. #241
    Exilschwäbin Avatar von Gwenhwyfar
    Registriert seit
    29.07.2014
    Ort
    Ostfriesland
    PLZ
    26***
    Land
    Deutschland
    Beiträge
    1.144
    hein, auch diese Tiere liegen mir sehr am Herzen. Mit ein Grund, warum ich nicht so begeistert davon bin, wenn Freigängerkatzen in der bei uns heimischen Fauna auf Beutezug gehen.
    Und ich bin auch pro Fuchs, Habicht und Co., obwohl ich durch diese Tiere selbst auch schon sehr herbe Verluste einstecken musste.
    Wenn der Eindruck entsteht, es ginge mir hier "nur" um den Wolf, dann täuscht das. Mir liegen all unsere heimischen Tiere am Herzen. Hier gehe ich nur speziell auf den Wolf ein, weil es in dem Faden eben um den Wolf geht.
    Vor meiner eigenen Haustür versuche ich im Einklang mit allen Wildtieren zu leben und ich würde es ebenso wenig gut heißen, wenn hier jemand den Abschuss aller Füchse, Habichte, Marder ect. fordern würde.
    Dass alle Haustiere in Ställen gehalten werden sollen, verlangt ja keiner. Aber dass man als Halter seine Tiere entsprechend sichern muss, ist auch nicht gleichbedeutend mit Stallpflicht.
    Gegen den Habicht habe ich viele Büsche und Sträucher gepflanzt, gegen den Fuchs einen Stromzaun gezogen.
    Manche Menschen spüren den Regen, andere werden einfach nur nass

  2. #242
    Bio- Nerd
    Registriert seit
    28.03.2010
    PLZ
    5...
    Beiträge
    18.429
    Hein, dann wende Dich doch einmal vertrauensvoll an die Landwirtschaftskammer oder derartige Institutionen. Oder an Zypern, Malta, Frankreich, Italien, dass die unsere mühevoll gehegten und geschützten Vögel nimmer auffressen, weil's ja schon jahrhundertelang Tradition so ist. In der EU ist die Praxis inzwischen verboten, richtig, aber weniger geworden ist dennoch nicht.
    Und wenn die Vögel das Mittelmeer geschafft haben, ist da noch die nordafrikanische Küste, wo kilometerweit die Netze gespannt stehen, um die Vögel abzufangen. Und die sind Nicht- EU... Und pochen auch auf ihre jahrtausendealten Gewohnheitsrechte... Das wären die zwei Hauptansatzpunkte: Unsere Agrar- und Forstwirtschaft, deren Hunger auf Piepmätze.
    Für die Wiesenfauna wären dann auch die entsprechenden landwirtschaftlichen Stellen die Ansprechpartner- oder die Bundesregierung mit ihrem vorrangigen Ziel, Export- Weltmeister zu werden, koste es, was es wolle...
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  3. #243
    Rassegeflügelzüchter Avatar von Ernst
    Registriert seit
    26.04.2005
    PLZ
    31604
    Land
    Niedersachsen
    Beiträge
    3.575
    Zitat Zitat von hein Beitrag anzeigen
    Um einfach mal ein paar Tiere zu nennen!

    Z. B. viele Heuschreckenarten stehen auf der roten Liste - und da besonders die Maulwurfgrille

    Jeder 6. oder 7. Vogelart ist bedroht

    Das sind nur mal ein paar Beispiele!
    Ja Hein, das hast Du sehr gut erkannt. Und wenn es dann die Landwirtschaft schafft sich so zu organisieren, dass u. A., die von Dir genannten Arten wieder eine reale Chance zum überleben haben, dann wird's auch noch für einige Wölfe reichen.

    Ein Haus ohne Bücher ist arm,
    auch wenn schöne Teppiche seinen Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.
    Hermann Hesse

  4. #244
    Avatar von Ira
    Registriert seit
    18.02.2005
    Ort
    272xx
    Beiträge
    6.310
    Das ist wieder Gerede, wenn Leute keine Ahnung haben. Muss man ich nicht haben, obwohl ich auch nicht in der Materie stehe.
    Gegen Habicht, Fuchs und die anderen Genannten kann man sich sehr kostengünstig wappnen, was auch umweltfreundlich geht. Gegen Wolf, Bär, und andere große Räuber kann man keine Weidetiere schützen. Wenn die richtig Hunger haben oder einfach auf Haustiere eingeschossen, dann hält sie kein Zaun, auch kein Strom auf. Siehe normale Schafe, Rinder, Pferde - die gehen auch durch, über den Zaun, wenn sie wollen.

    Durch den Stromzaun sterben ein Haufen anderer Arten, vor allem seltene Amphibien und Reptilien. Pferde und Rinderweiden dicht einzuzäunen ist finanziell unvorstellbar, da deren Ausmaße zig Hektar annehmen und das auch für die Arten von Nöten ist.
    Außerdem nützt uns hier aktuell kein Zaun, da mehrfach wirkungslos, trotz 8000V.
    Wenn man Natur-nahes Weiden betreibt zwecks Naturschutz, kann man keine hunderte von Weidetieren nicht jede Nacht in einen Stall treiben.
    Dann muss man die Heide und viele andere Kulturlandschaften einfach umpflügen oder Wald aufforsten. Viele Flächen mit seltenen Arten wird es dann nicht mehr geben.

    Hühner kann man außerdem zügig Reproduzieren, das geht bei aussterbenden Rassen, wie der Moorschnucke nicht so schnell. Da ist jedes Tier kostbar. Aber wem erzähle ich das. Der Wolf war nie vom Aussterben bedroht, außer auf Honshu vielleicht.
    BIETE: Eggs
    SUCHE: Weltfrieden

  5. #245
    Bio- Nerd
    Registriert seit
    28.03.2010
    PLZ
    5...
    Beiträge
    18.429
    Dann muss man die Heide und viele andere Kulturlandschaften einfach umpflügen oder Wald aufforsten. Viele Flächen mit seltenen Arten wird es dann nicht mehr geben.
    Wären solche Flächen wirtschaftlich rentabel zu nutzen, wäre das schon längst geschehen- völlig ungeachtet jeglicher Naturschutzaspekte- glaub' mir... Und wieviele Flächen, auf denen bis vor kurzem noch seltene Arten lebten, wurden allein bei Euch für den Biogas- Mais ohne mit der Wimper zu zucken geopfert?
    Jäger, die vor 10 Jahren noch 1000 ha mit Wiese, Feld, Hasen und Rebhühnern hatten, haben auf derselben Fläche heute 900 ha Mais stehen... Nur, weil Biogasanlagen boomten.
    Der Naturschutz ist einen feuchten Kehricht wert, wenn die Wirtschaft schreit, so sieht es mal aus. Ist etwas nur einigermaßen profitabel nutzbar, zählen die Belange des Naturschutzes aber auch gar nix, GAR nix mehr...

    Kleines Beispiel?
    In den letzten deutschen Flachland- Lebensraum des Birkwilds bei Celle haben sie Schweinemastanlagen und die Tönnies- Schlachterei gebaut... Die nächsten Birkwildvorkommen finden sich eher nur zufällig noch in Deutschland, in der Rhön und in den Alpen. Das aber auch nur, weil sich daran gesunde Populationen anschließen.
    Was zählte mehr? Millionen Profit oder 250 komische Flederwische, völlig ungeachtet dessen, dass es die letzten innerdeutschen sind?
    Auf die 250 kommt es für die Art nun auch nicht mehr an- um langfristig unbeschadet zu überleben müssten es a) doppelt soviele sein und b) Austauschmöglichkeit mit anderen Populationen geben. Ist beides nicht gegeben, also ist der ganze Hokuspokus darum nicht mehr als Idealismus und eine Farce, weil diese Population sich ja nirgendwo hin mehr ausbreiten kann, wenn sie denn mal wieder einen Boom erlebte...
    Aber Getreideanbau ist auf den armen Böden da nicht möglich, Wald auch unrentabel, also kann man es großzügig dem Naturschutz überlassen, und selbst dem auch nur im unbedingt nötigen Rahmen...
    Geändert von Okina75 (27.11.2015 um 23:44 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  6. #246

    Registriert seit
    14.05.2012
    Beiträge
    17.397
    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    Wären solche Flächen wirtschaftlich rentabel zu nutzen, wäre das schon längst geschehen- völlig ungeachtet jeglicher Naturschutzaspekte- glaub' mir... Und wieviele Flächen, auf denen bis vor kurzem noch seltene Arten lebten, wurden allein bei Euch für den Biogas- Mais ohne mit der Wimper zu zucken geopfert?
    Jäger, die vor 10 Jahren noch 1000 ha mit Wiese, Feld, Hasen und Rebhühnern hatten, haben auf derselben Fläche heute 900 ha Mais stehen... Nur, weil Biogasanlagen boomten.
    Der Naturschutz ist einen feuchten Kehricht wert, wenn die Wirtschaft schreit, so sieht es mal aus. Ist etwas nur einigermaßen profitabel nutzbar, zählen die Belange des Naturschutzes aber auch gar nix, GAR nix mehr...
    Das sehe ich genauso.
    Und unterschreibe auch die Beiträge von Gwen, dass heimische Wildtiere "hier" ihren Lebensraum haben und wir,
    die wir Nutz- oder Hobbytiere halten, jene dann entsprechend schützen müssen.


  7. #247
    genannt Heini Avatar von hein
    Registriert seit
    27.12.2008
    Ort
    zw. Nienburg u. Sulingen
    PLZ
    3162
    Land
    Deutschland/Niedersachsen
    Beiträge
    17.833
    Zitat Zitat von Gwenhwyfar Beitrag anzeigen
    hein, auch diese Tiere liegen mir sehr am Herzen. Mit ein Grund, warum ich nicht so begeistert davon bin, wenn Freigängerkatzen in der bei uns heimischen Fauna auf Beutezug gehen.
    Und ich bin auch pro Fuchs, Habicht und Co., obwohl ich durch diese Tiere selbst auch schon sehr herbe Verluste einstecken musste.
    Wenn der Eindruck entsteht, es ginge mir hier "nur" um den Wolf, dann täuscht das. Mir liegen all unsere heimischen Tiere am Herzen. Hier gehe ich nur speziell auf den Wolf ein, weil es in dem Faden eben um den Wolf geht.
    Vor meiner eigenen Haustür versuche ich im Einklang mit allen Wildtieren zu leben und ich würde es ebenso wenig gut heißen, wenn hier jemand den Abschuss aller Füchse, Habichte, Marder ect. fordern würde.
    Dass alle Haustiere in Ställen gehalten werden sollen, verlangt ja keiner. Aber dass man als Halter seine Tiere entsprechend sichern muss, ist auch nicht gleichbedeutend mit Stallpflicht.
    Gegen den Habicht habe ich viele Büsche und Sträucher gepflanzt, gegen den Fuchs einen Stromzaun gezogen.
    Ich meinte dich ja nicht persönlich sondern die Allgemeinheit!

    Denn würde man für jede Tierart die bedroht ist so viel Geld ausgeben, so würde es der Tierwelt besser gehen! - Wobei man ja auch noch sagen muss, das der Wolf ja nicht mal bedroht ist sondern NUR hier wieder eingebürgert wird oder wurde. Und jetzt wie ein Heiliger da steht, den man kein Haar krümmen darf. Im Gegenteil! Alle Tiere darf er..... nur nicht dem Wolf........
    „Sorglosigkeit scheint das neue Markenzeichen der deutschen Politik zu sein.

    Gepaart mit einer grünen Lust an der Deindustrialisierung,
    die letztlich in den ökonomischen Niedergang mündet.“



  8. #248
    Avatar von Mara1
    Registriert seit
    23.11.2012
    Land
    Ungarn
    Beiträge
    10.716
    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    Wären solche Flächen wirtschaftlich rentabel zu nutzen, wäre das schon längst geschehen- völlig ungeachtet jeglicher Naturschutzaspekte- glaub' mir... Und wieviele Flächen, auf denen bis vor kurzem noch seltene Arten lebten, wurden allein bei Euch für den Biogas- Mais ohne mit der Wimper zu zucken geopfert?
    Jäger, die vor 10 Jahren noch 1000 ha mit Wiese, Feld, Hasen und Rebhühnern hatten, haben auf derselben Fläche heute 900 ha Mais stehen... Nur, weil Biogasanlagen boomten.
    Der Naturschutz ist einen feuchten Kehricht wert, wenn die Wirtschaft schreit, so sieht es mal aus. Ist etwas nur einigermaßen profitabel nutzbar, zählen die Belange des Naturschutzes aber auch gar nix, GAR nix mehr...

    Kleines Beispiel?
    In den letzten deutschen Flachland- Lebensraum des Birkwilds bei Celle haben sie Schweinemastanlagen und die Tönnies- Schlachterei gebaut... Die nächsten Birkwildvorkommen finden sich eher nur zufällig noch in Deutschland, in der Rhön und in den Alpen. Das aber auch nur, weil sich daran gesunde Populationen anschließen.
    Was zählte mehr? Millionen Profit oder 250 komische Flederwische, völlig ungeachtet dessen, dass es die letzten innerdeutschen sind?
    Auf die 250 kommt es für die Art nun auch nicht mehr an- um langfristig unbeschadet zu überleben müssten es a) doppelt soviele sein und b) Austauschmöglichkeit mit anderen Populationen geben. Ist beides nicht gegeben, also ist der ganze Hokuspokus darum nicht mehr als Idealismus und eine Farce, weil diese Population sich ja nirgendwo hin mehr ausbreiten kann, wenn sie denn mal wieder einen Boom erlebte...
    Aber Getreideanbau ist auf den armen Böden da nicht möglich, Wald auch unrentabel, also kann man es großzügig dem Naturschutz überlassen, und selbst dem auch nur im unbedingt nötigen Rahmen...
    Es gibt halt Flächen, die für den Naturschutz wertvoll und erhaltenswert sind, und die nur erhalten werden können durch Beweidung mit "passenden" Tieren wie z.B. Heidschnucken. So sind diese Flächen über lange Zeit entstanden und viele Tiere und Pflanzen haben dort, und nur dort, ihren Lebensraum. Umpflügen und Mais anbauen wird wohl keiner, wenn der Boden dafür taugen würde hätte man es vermutlich längst gemacht. Aber auch ohne Umpflügen oder Aufforsten bleiben diese Flächen nicht erhalten, wenn die vierbeinigen Landschaftspfleger ihre Arbeit nicht mehr machen. Dann wachsen dort über kurz oder lang halt irgendwelche genügsamen Büsche und ein paar Bäume. Klar ist das dann auch wieder Lebensraum für Wildtiere, aber eben nicht für die, die sich z.B. auf die Heide als Lebensraum eingestellt haben. Und die sind - im Gegensatz zum Wolf - auf genau diesen Lebensraum angewiesen.

    Ich habe mich wirklich gefreut, als ich gehört habe es gibt wieder ein paar Wölfe in Deutschland. Ich bin kein Wolfsgegner. Nur frag ich mich wirklich, warum gerade um den Wolf so ein Aufstand gemacht wird - von beiden Seiten. Die einen weil sie geradezu panische Angst haben vor dem bösen Wolf, die anderen, weil der Wolf hierzulande für viele so etwas wie die "heilige Kuh" ist, der man nur ja nichts tun darf. Warum eigentlich?

    Der Wolf ist für mich genauso ein Wildtier wie viele andere auch. Vom Aussterben bedroht ist er nicht wirklich, oder? Der Wolf hat für mich seine Daseinsberechtigung genauso wie Fuchs und Habicht und Hase und Igel und und und.... trotzdem wird da sehr mit zweierlei Maß gemessen. Der Wolf darf alles und wird geschützt um jeden Preis. Warum eigentlich? Auch wenn man den Wolf in Deutschland wieder haben will, muß man doch auch abwägen, ob es nicht noch anderes erhaltenswerte gibt, das wichtiger sein könnte als ein Rudel Wölfe, das sich auf Schafe eingeschossen hat, weil die leichte Beute sind.

    Wenn Wölfe es unmöglich machen, daß z.B. Heideflächen durch Beweidung mit Schafen erhalten bleiben, sollte schon auch mal die Frage erlaubt sein, ob man wirklich diese Flächen verwildern lassen will, nur der Wölfe wegen. Dann leben dort zwei Rudel Wölfe, hurra hurra! Andere Tiere und Pflanzen, die auf die Heide spezialisiert sind, und wirklich nirgends anders leben können, verlieren damit aber ihren Lebensraum und verschwinden, vielleicht sogar für immer. Macht aber nichts, die sind vielleicht klein und unscheinbar, und vor allem haben sie nicht so medienwirksame Unterstützung wie die Wölfe. Würde man um andere, wirklich bedrohte Tiere und Pflanzen so einen Aufwand betreiben wie im die Wölfe wäre Deutschland vermutlich ein einziger großer Naturpark.

    Ich will nicht alle Wölfe weg haben. Ich finde nur, man sollte halt versuchen, sie als eins von vielen Wildtieren zu betrachten. Das kann auch bedeuten, daß man in einer Gegend dann eben keine Wölfe duldet, oder daß man mal ein Wolfspaar abschießt, das sich auf Schafe spezialisiert hat. Denn die bringen das dann natürlich auch allen ihren Jungen bei.

    Warum gibt es in Sachen Artenschutz immer nur schwarz und weiß? Die einen würden am liebsten alle Wölfe ausrotten, die anderen jeden Wolf beschützen um jeden Preis. Es muß doch auch einen Mittelweg geben, nicht nur schwarz oder weiß, sondern grau in verschiedenen Grautönen - so wie die Wölfe eben.

    LG
    Mara

  9. #249

    Registriert seit
    19.02.2014
    Beiträge
    2.477
    Themenstarter
    Zitat Zitat von Mara1 Beitrag anzeigen
    ...
    Warum gibt es in Sachen Artenschutz immer nur schwarz und weiß? Die einen würden am liebsten alle Wölfe ausrotten, die anderen jeden Wolf beschützen um jeden Preis. Es muß doch auch einen Mittelweg geben, nicht nur schwarz oder weiß, sondern grau in verschiedenen Grautönen - so wie die Wölfe eben.

    LG
    Mara
    Hallo Mara,
    was du da schreibst finde ich sehr gut. Du bist eher pro Wolf, ich bin eher skeptisch ob er noch in unsere überbevölkerte Landschaft passt aber genau das mit dem Mittelweg, mit den Grautönen zwischen schwarz und weiss geht mir auch durch den Kopf. Übrigens nicht nur beim Wolf sondern bei vielen ähnlichen Fragen: Wäre z.B. auch eine Mischung zwischen bio-und konventioneller Landwirtschaft sinnvoll, gibt es eine gute Schnittmenge zwischen Abendland und Morgenland, eben kann man gute Aspekte von gegensätzlichen Seiten vereinen?

    Um aufs eigentliche Thema zurück zu kommen: Ja, es gibt wohl Übergriffe von Wölfen auf Hühner aber nüchtern betrachtet, derzeit nur sehr selten (und so spät dass man sich um Kinder angeblich keine Sorgen machen muss ).
    Also objektiv betrachtet, geht vom Wolf derzeit nur eine relativ kleine Bedrohung für meine/unsere Hühner aus, während seien Präsenz im Ökosystem von der Mehrheit der Experten wohl eindeutig als positiv bewertet wird. Da die Wolfspopulation wächst, kann man die Fragestellung ja mal im Hinterkopf behalten und dann im Fall der Fälle über geeignet Schutz- und/oder Entschädigungsmassnahmen nachdenken. Bei der Hühnerproblematik findet man da vielleicht sogar schneller eine befriedigende Lösung als bei den Schafhaltern, bei denen, nach meinem Eindruck, schon ein bisschen die Gefahr besteht, dass sie als Verlierer aus der aktuellen Entwicklung herausgehen werden und in machen Gebieten aufgeben müssen, weil man den Gedanken des sich selbst regulierenden Ökosystems höher bewertet als die Ausübung ihrer Lebensweise und die Erhaltung einer (künstlichen) Kulturlandschaft.

    Gruss, Oliver
    Geändert von Oliver S. (28.11.2015 um 11:28 Uhr)

  10. #250
    genannt Heini Avatar von hein
    Registriert seit
    27.12.2008
    Ort
    zw. Nienburg u. Sulingen
    PLZ
    3162
    Land
    Deutschland/Niedersachsen
    Beiträge
    17.833
    Zitat Zitat von Mara1 Beitrag anzeigen
    Es gibt halt Flächen, die für den Naturschutz wertvoll und erhaltenswert sind, und die nur erhalten werden können durch Beweidung mit "passenden" Tieren wie z.B. Heidschnucken. So sind diese Flächen über lange Zeit entstanden und viele Tiere und Pflanzen haben dort, und nur dort, ihren Lebensraum. Umpflügen und Mais anbauen wird wohl keiner, wenn der Boden dafür taugen würde hätte man es vermutlich längst gemacht. Aber auch ohne Umpflügen oder Aufforsten bleiben diese Flächen nicht erhalten, wenn die vierbeinigen Landschaftspfleger ihre Arbeit nicht mehr machen. Dann wachsen dort über kurz oder lang halt irgendwelche genügsamen Büsche und ein paar Bäume. Klar ist das dann auch wieder Lebensraum für Wildtiere, aber eben nicht für die, die sich z.B. auf die Heide als Lebensraum eingestellt haben. Und die sind - im Gegensatz zum Wolf - auf genau diesen Lebensraum angewiesen.

    Ich habe mich wirklich gefreut, als ich gehört habe es gibt wieder ein paar Wölfe in Deutschland. Ich bin kein Wolfsgegner. Nur frag ich mich wirklich, warum gerade um den Wolf so ein Aufstand gemacht wird - von beiden Seiten. Die einen weil sie geradezu panische Angst haben vor dem bösen Wolf, die anderen, weil der Wolf hierzulande für viele so etwas wie die "heilige Kuh" ist, der man nur ja nichts tun darf. Warum eigentlich?

    Der Wolf ist für mich genauso ein Wildtier wie viele andere auch. Vom Aussterben bedroht ist er nicht wirklich, oder? Der Wolf hat für mich seine Daseinsberechtigung genauso wie Fuchs und Habicht und Hase und Igel und und und.... trotzdem wird da sehr mit zweierlei Maß gemessen. Der Wolf darf alles und wird geschützt um jeden Preis. Warum eigentlich? Auch wenn man den Wolf in Deutschland wieder haben will, muß man doch auch abwägen, ob es nicht noch anderes erhaltenswerte gibt, das wichtiger sein könnte als ein Rudel Wölfe, das sich auf Schafe eingeschossen hat, weil die leichte Beute sind.

    Wenn Wölfe es unmöglich machen, daß z.B. Heideflächen durch Beweidung mit Schafen erhalten bleiben, sollte schon auch mal die Frage erlaubt sein, ob man wirklich diese Flächen verwildern lassen will, nur der Wölfe wegen. Dann leben dort zwei Rudel Wölfe, hurra hurra! Andere Tiere und Pflanzen, die auf die Heide spezialisiert sind, und wirklich nirgends anders leben können, verlieren damit aber ihren Lebensraum und verschwinden, vielleicht sogar für immer. Macht aber nichts, die sind vielleicht klein und unscheinbar, und vor allem haben sie nicht so medienwirksame Unterstützung wie die Wölfe. Würde man um andere, wirklich bedrohte Tiere und Pflanzen so einen Aufwand betreiben wie im die Wölfe wäre Deutschland vermutlich ein einziger großer Naturpark.

    Ich will nicht alle Wölfe weg haben. Ich finde nur, man sollte halt versuchen, sie als eins von vielen Wildtieren zu betrachten. Das kann auch bedeuten, daß man in einer Gegend dann eben keine Wölfe duldet, oder daß man mal ein Wolfspaar abschießt, das sich auf Schafe spezialisiert hat. Denn die bringen das dann natürlich auch allen ihren Jungen bei.

    Warum gibt es in Sachen Artenschutz immer nur schwarz und weiß? Die einen würden am liebsten alle Wölfe ausrotten, die anderen jeden Wolf beschützen um jeden Preis. Es muß doch auch einen Mittelweg geben, nicht nur schwarz oder weiß, sondern grau in verschiedenen Grautönen - so wie die Wölfe eben.

    LG
    Mara
    Mara - ganz meiner Ansicht!

    Und wenn ein Wolf sich auf Weidetiere spezialisiert hat, denn muss er weg! Ganz einfach!

    Darum müssen auch nicht gleich alle Wölfe verschwinden
    „Sorglosigkeit scheint das neue Markenzeichen der deutschen Politik zu sein.

    Gepaart mit einer grünen Lust an der Deindustrialisierung,
    die letztlich in den ökonomischen Niedergang mündet.“



Seite 25 von 29 ErsteErste ... 15212223242526272829 LetzteLetzte

Ähnliche Themen

  1. Hühner holen im Frühling
    Von Salome.H im Forum Naturbrut
    Antworten: 5
    Letzter Beitrag: 07.03.2023, 07:41
  2. Antworten: 17
    Letzter Beitrag: 29.12.2013, 18:33
  3. Was alles im Stall kalkt man eigentlich ?
    Von Hühner-Rookie im Forum Innenausbau
    Antworten: 6
    Letzter Beitrag: 13.07.2013, 19:35
  4. Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 18.11.2012, 23:05
  5. Antworten: 20
    Letzter Beitrag: 29.11.2007, 11:56

Stichworte

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •