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Thema: Wie kann man verhindern dass Hähne aggressiv werden?

  1. #21
    Avatar von kniende Backmischung
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    Auch Hähne haben, wie andere Tiere, ihren eigenen Charakter. Manche sind so gelassen und souverän, dass sie durch nix aus der Ruhe zu bringen sind. Andere sind leicht erregbar und temperamentvoll. Diese neigen auch eher zu spontanen Reaktionen und können bei falschem Umgang aggressiv werden.

    Dass sie bei gegebenen Umständen kämpfen, liegt in ihrer Natur! Der Trick ist, das nicht auszulösen. Also ihm nicht die Hennen streitig machen (sie locken und füttern), sie nicht vor seinen Augen "angreifen" (hochheben), sich nicht im falschen Moment zurückziehen (!) - dafür ist ein bissi Beobachtungsgabe von Nöten ... sonst meint er nachher, du hättest Respekt vor ihm.

    Bei meinem Hahn, der durch falschen Umgang der Meinung ist, dass man Menschen bekämpfen muss, ist es wichtig, dass ich ihn nicht bedränge, aber dennoch keinen Rückzieher mache. Ich bewege mich also langsam, gehe ihm aber nicht aus dem Weg, er muss mir weichen.
    Bei mir war es die Urlaubsvertretung, die sich genau falsch verhalten hat, als der Hahn getestet hat (da war er ca ein Jahr alt) ... nach zwei Wochen hatte ich ne schwarze Furie im Stall
    Mit viel Geduld komm ich aber jetzt wieder gut mit meinem Göckel klar

    Meine Erfahrung ist, dass es nicht am "Tüddeln oder nicht" liegt. Ich hatte Hähne aus Kunstbrut, die getüddelt wurden und nett waren - Hahn "Lisa", der so frech ist, ist von einer Glucke aufgezogen worden.

    LG Silvia
    Geändert von kniende Backmischung (18.01.2015 um 08:28 Uhr)
    Das sind die Weisen, die über den Irrtum zur Wahrheit reisen.
    Die im Irrtum verharren, das sind die Narren.
    F. Rückert
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  2. #22

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    Smile - Silvia
    Hahn Lisa - is ja cool.
    Also wir betüddeln unsere Küken alle - Ausnahme Naturbrut.
    Heisst die werden hochgenommen, die werden aus der Hand gefüttert usw.
    Auch die Hähne!! Und wir hatten bis dato noch keinen Hahn den wir wegtun mussten weil er aggressiv ist.
    Wie gesagt - wir geben ihnen die Flegelzeit (wenn sie meinen sie müssen alles und jeden angehen - auch uns - verschaffen uns aber auch Respekt) und wenn es dann nicht aufhört, dann muss er weg. Es geht nicht so ein Tier
    zu halten und mit dem ggf. noch weiterzuzüchten. (Ich sag nur Eiersammeln... oder versorgen).
    Wir haben trotzdem keine Schafe im Stall sondern Hähne die sich artgerecht verhalten. Jetzt lassen sie sich natürlich nicht mehr hochnehmen - der Protest ist gross, das ausweichen und der Fluchtversuch normal *g* Aber ab und an sind sie dran. (Fuss- und Ringkontrolle mit Pflege) Ausstellungen *gg* usw.
    Ich heiz aber auch nicht einfach so in den Stall rein.
    Ich klopf an die Tür - Tier wissen es kommt wer - dann in die Stallgasse, und schon mal mit den Hühnern quasseln und dann eben langsam in die einzelnen Gehege rein. Kein Tier in die Ecke stellen - immer Fluchtmöglichkeit lassen, wobei ich bei unseren Ramis aufpassen muss, dass ich die nicht totlatsche - die gehen nicht weg - die wollen gestreichelt werden oder Futter aus der Hand...
    Und da muss man sich eben auch die Zeit nehmen. Hähne stehen jetzt immer wachsam daneben. Die stellen sich mir auch vor die Füsse - dann anreden und weitergehen - langsam... und schon ist gut (bei uns)

  3. #23
    Hahnenflüsterer Avatar von Rocco
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    Zitat Zitat von diane Beitrag anzeigen
    Ich glaube, es steckt einfach drin oder nicht. Da kann mir auch gerne ein Rocco"Flüsterer" mit seinen Streichelhähnen was anderes erzählen wollen. Diese Tüddelei halte ich persönlich auch für unnatürlich und nicht artgerecht gegenüber dem Tier.
    Diane, ich muss hier mal schnell was richtigstellen.
    Dich interessiert die Eier- bzw. die Fleischproduktion. Mich interessiert das Verhalten der Tiere. Ich zwinge die Tiere zu nichts, die kommen von alleine. Dann probiere ich aus, was sie mitmachen und was nicht. Das führt zu einem stressfreien Umgang. Bei Dir klappt das nicht, weil Du sehr viele hast, bei mir sind es nur wenige.
    Bei Dir bekommen aggressive Tiere das Beil, bei mir noch eine Chance, weil mich der Umgang mit solchen Tieren interessiert. Schlachten kann man immer noch.

    Kinder haben ohne Aufsicht nichts bei Hähnen zu suchen bis sie den Umgang beherrschen. Angst ist ein schlechter Berater. Aber sicheres Entgegentreten und Dominanz sowie Einfühlungsvermögen können bei Tieren Berge versetzten.

    In Gefangenschaft gibt es keine artgerechte Haltung, bei keiner Tierart.

    Ich will hier keine Diskussion lostreten sondern nur meine Meinung in den Raum stellen.

    mfg Rocco
    Meine Tiere kommen NICHT in den Topf und die wissen das!

  4. #24

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    Zitat Zitat von diane Beitrag anzeigen

    Ich glaube, es steckt einfach drin oder nicht. Da kann mir auch gerne ein Rocco"Flüsterer" mit seinen Streichelhähnen was anderes erzählen wollen. Diese Tüddelei halte ich persönlich auch für unnatürlich und nicht artgerecht gegenüber dem Tier.
    Hi,
    ich bin ganz neu in der Hühnerhaltung. Aber ich beobachte Tiere gerne. Und habe Hühner, weil ich Hühnern gerne zugucke. Und das tue ich viel/täglich/sehr lange.
    Was ich alles schon gelernt habe über Hühnerverhalten ist viel in Anbetracht der Tatsache, dass ich sie erst seit Kükenalter seit Aprill 2014 habe.

    Nun hatte ich 4 Hähne bei und habe die Zeit von April bis jetzt gespannt beobachtet wie sie sind, werden sich verhalten ect.

    Ich bin von Natur aus kein Mensch, der Tiere beduddeln muss. Ich ziehe meinen Genuss daraus, sie zu beobachten in ihrem natürlichem "Haustier" Verhalten.

    Meine Hähne sind alles unterschiedlichen Charackters. Einer hat NIE, auch nur gezuckt in meine Richtung, geht mir IMMER aus dem Weg, einer hält immer Abstand ist niemals in meine Richtung auch nur ansatzweise. Einer ist ein Mitläufer und richtet sich nach Cheffe. Und Cheffe hat mich einmal vollkommen überraschend für mich angesprungen.
    Seither hab ich ihn im Auge.
    Das ist der Hahn, der bleibt, die andern müssen leider weg.

    Das genau DIESER Hahn bleibt ist Zufall. Denn ich hatte in der Kükenkiste und auch später einen anderen Favoriten (auch farblich...heul)

    Dieser Hahn zeichnet sich dadurch aus, dass er Ruhe in die Gruppe bringt, immer wacham ist, nie aggressiv. Dennoch guckt er nach meinen Füssen/Beinen. Der Vorfall war im Sommer 2014. Ich bin so vorgegangen wie Rocco es hier beschreibt.

    Es ist nie wieder was gewesen. Allerdings habe ich ihn "im Auge".

    Ich respektiere selbstverständlich Menschen, die immer schon Tiere hielten aus wirtschaftlichen Gründen, für die es auch nichts besonderes ist. Für mich ist es etwas besonderes, weil ich mein Leben bis 2009 als Stadtmensch verbrachte und mir nun Tiere halte, weil ich jetzt den Platz habe.
    Dennoch bin ich nicht zwangsweise mit rosa Gummistiefeln und lakierten Nägeln im Stall und streichel sinnlos Tiere.
    Ich stand schon vorher mit beiden Beinen fest im Leben und jetzt immer noch. Ob mit oder ohne Huhn :-)

    Deshalb finde ich es nicht schön, wenn das immer als TÜDDELLEI abgetan wird.
    Leben und Leben lassen.


    PS: unser "kleiner" behinderter Hahn bleibt übrigens auch, ich hoffe das geht gut....
    Geändert von Heike H. (18.01.2015 um 10:39 Uhr)
    Nur weil ein Fisch in Gefangenschaft auch Wasser hat, heißt das noch lange nicht, dass er deshalb artgerecht gehalten wird.

  5. #25
    Avatar von diane
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    @Rocco: es tut mir leid mit meiner Wortwahl! Das "Flüsterer" war nicht abwertend dir gegenüber gemeint, ich wollte damit nur ausdrücken, dass es nicht mein Weg ist, mit aggressiven Hähnen so zu verfahren. Vor allem nicht bei Hinnerk, der eindeutig verhaltensgestört war, so wie er einige Hennen zugerichtet hat.
    Und ich hoffe, es kam auch nicht so rüber, als würde ich meine Tiere nicht wertschätzen
    Ich halte sie als Nutztiere, das ist richtig. Aber trotzdem bemühe ich mich immer, sie gut zu versorgen und versuche, ihnen ein artgerechtes Leben zu bieten.
    Ems, Bolle, Fritte, Ghanndi, Konrad, Kojak.
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  6. #26
    Avatar von schmoetzi
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    Danke für eure Antworten
    Also kann man Küken zähmen und die Hähne werden trotzdem nicht aggressiv?

  7. #27

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    Wir haben 2014 zwei Mechelner erbrütet (Kunstbrut). Einen Hahn und eine Henne.
    Beide Küken wurden von unseren Töchtern extrem "beschmust".

    Als halbwüchsige ist unser Karl-Heinz mit seiner Lieselotte immer sofort angerannt gekommen, wenn man gerufen hat.

    Als er dann zu krähen begonnen hat, hab ich beide wochenlang abends in den (trockenen) Erdkeller getragen, damit man ihn früh nicht krähen hört (der Stall war noch nicht schallisoliert).

    Wenn ich ihm morgens rausgelassen hab, war er immer extrem angepisst.
    Er ist dann immer sofort auf einen losgestürmt, und hat versucht, zu picken (Hose, Bein).

    Seit er nun immer mit seinen Mädels im Stall übernachtet, ist es wieder gut.
    Wenn ich in den Auslauf gehe kommt er angerannt und baut sich vor mir auf, streckt die Flügel etwas ab und pickt dann an irgendwelchem Zeug herum, das auf dem Boden liegt,
    aber böse ist er nicht.
    Manchmal pickt er auch in meinen Schuh, aber das wars dann schon.

    Ach ja, ein- zweimal hat er mich in die Hand gepickt, als ich wissen wollte, was er macht, wenn ich meine Hand nach ihm ausstrecke.
    Da hab ich ihm eine "leichte" gescheuert, das wars dann schon.

    Falls sich am Verhalten noch was ändern sollte, werd ich Roccos Strategie anwenden.

    Gruß, Hermann
    Geändert von Hermo (18.01.2015 um 11:25 Uhr)

  8. #28
    Avatar von schmoetzi
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    Also werden viele Hähne nur aggressiv wenn man ihnen die Hennen wegnimmt?

  9. #29
    Moderator Avatar von Kleinfastenrather
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    Dein Karl Heinz droht dir offensichtlich, sehr wahrscheinlich das er mal stärker angreift. Das ist ein typisches Beispiel, man hört immer wieder "er war so zahm und zutraulich, dann hat er uns plötzlich angegriffen"... Man sollte es also nicht riskieren, auch wenn es selten mal Hähne gibt, die so friedlich sind, dass sie nicht angreifen.

    LG Thorben
    Ein komplexes Problem hat keine einfache Lösung.

  10. #30
    Avatar von Jussi
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    Hallo schmoetzi,

    wir haben auch die Erfahrung machen müssen, dass genau die zahmsten Küken, später als Hahn gerne aggressiv wurden. Letztes Jahr hatten wir insgesamt 23 Küken aufgezogen. Wir haben alle gleich behandelt und auch intensiv kennengelernt und beobachtet. Es gibt einfach im Kükenalter schon Tiere, die total unerschrocken und zutraulich sind und andere, die von Natur aus eher scheu sind. Wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich mir als Hahn eher die scheue Variante aussuchen. Ansonsten haben wir uns letztes Jahr bewusst möglichst nicht mit den Junghähnen beschäftigt. Das heißt nicht, dass sie Menschenkontakt nicht kennen, aber wir haben sie eben einfach nicht extra beschmust. Bisher geht es damit gut und die zwei Hähne, die wir behalten haben machen ihren Job sehr gut. Locken und füttern die Hennen, geben Alarm wenn ein Greifvogel in der Nähe ist usw. Ich kann ohne Probleme in den Stall und den Auslauf gehen. Allerdings versuche ich, das möglichst selten zu tun. Zum Ausmisten lasse ich die Tiere immer gerne alle im Auslauf und mache die Tür zu. So haben wir alle voreinander unsere Ruhe. Außerdem stehe ich auch oft einfach ganz nah als stille Beobachterin am Gehege und vermittle einfach, dass von mir keine Gefahr droht.
    Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen.
    Gefiederte Grüße von den 2,12,15 unserer super tollen schwarzen Augsburger und 3/4 Augsburgerin Henny!
    Instagram: @augsburgerhuhn_erhaltungszucht

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