Feldforschungen an Bankiva- Hühnern?
Hallo, liebe Mitforisti!
Diese Frage interessiert mich anhand einiger Lebensfakten und der Fütterungs- und Haltungspraktiken unserer Putten doch sehr. Nämlich ob es irgendwo auf der Welt denn schon mal langfristige Feldforschungen an wilden Bankivahühnern in ihrem Biotop gab, und was diese Forschungen ergeben haben.
Wenn ich nämlich sehe, mit welcher Gier sich die Hühner beispielsweise bei jeder Gelegenheit über tierische Kost hermachen, beinahe ganz egal, wie diese aussieht (sei es nun Katzen- Nassfutter oder Fleischfetzen, die an einem frischen Hirschgerippe übrig blieben), gehe ich jede Wette ein, dass die sich in ihrer Heimat überwiegend carnivor ernähren, und weit weniger Körnerchens etc. fressen, als sie bei uns bekommen.
Die frei lebenden Buschhühner damals hat ja beispielsweise auch kein Mensch mit kiloweise Weizen gefüttert, und hinderlich an deren umfassendem Gedeihen war wohl eher das Klima als Nahrungsumstände... Und da in der Natur eher kein gehaltvolles Getreide wächst, sondern nur saisonal fruchtende und natürlicherweise weit verstreute Wildgräser, kann ich mir nicht vorstellen, dass Hühner die Nahezu- Vegetarier und nur Gelegenheits- Fleischfresser sind, als die sie gelten, eher stelle ich mir das umgekehrt vor...
Und um da eventuelle neue Haltungs- und Fütterungspraktiken zu überdenken, die eventuell erst wirklich artgerecht sind, hätte ich dazu sehr gerne die Erfahrungen von Euch gehört, insbesondere auch von Wildhuhnhaltern und Buschhuhn- Vertrauten...
Gibt es Freilandforschungen insbesondere zur Ernährung an Bankiva- und/ oder Buschhühnern/ anderen halbwild lebenden Haushühnern?
Mit großem Interesse,
Andreas
Das ist ja mal ein guter Thread - danke Andreas! ..gerade erst entdeckt.
Genau all diese Gedanken mache ich mir auch. Und ebenso vermisse ich genauere Infos sehr, Filme und Beiträge jeder Art, die mal Genaueres aussagen würden.
Vor Urzeiten habe ich mal einen TV-Beitrag gesehen - ich meine es waren Bankiva. Ich erinnere mich noch daran, daß ein Hahn etliche Hennen hatte. Eine Henne suchte im dichten Buschwerk einen Platz für die Eiablage. Als das Nest 'voll' war, setzte sie sich und der Trupp zog weiter. Dann schlüpften die Küken und sie verbrachte eine 'gewisse' Zeit mit den Kleinen. Als sie soweit waren mithalten zu können, ging sie mit ihnen die Truppe suchen und alle 'staunten' und begrüßten die Neuen interessiert und angeregt. Mehr Details kann ich leider nicht mehr abrufen. Zu der Zeit hatte ich noch keine Hühner - nicht einmal den Plan je welche zu halten :)
In meiner Erinnerung taucht immer die Zahl 25 auf. Ob es nun so viele Hennen waren, oder es sich um die jährlich gelegten Eier einer Henne handelt, weiß ich nicht mehr unterzubringen.
Ich meine aber, daß es unter günstigen Umständen zwei Bruten im Jahr waren.
Das Eiweiß-Thema unserer Hühner läßt mich auch nicht los. So lange meine Truppe Freilauf von morgens bis abends hatte, habe ich nur Körner zugefüttert. Und jetzt neulich, als mal ein paar milde Tage waren und kein Schnee - allerdings kalter Wind - habe ich mich entschieden mal ein paar Stunden mit meinen Hühnern durchs Gelände zu gehen, weil ich mir Sorgen machte, daß sie nicht genug Grünzeug bekommen. Denn Mehlwürmer verfüttere ich jeden Tag reichlich! Und was machen diese Tiere ?? Ich dachte sie würden sich auf die Gräser und Kräuter stürzen... Aber nix da - es wurde gescharrt als gäbs kein Morgen. Als ich sie dann wieder Richtung Stall lotste, haben sie dann doch noch hektisch am Gras gezupft.
Klar ist, daß unsere Haushühner schon andere Nahrung brauchen, da sie ständig Eier legen. Trotzdem wäre es irre interessant, wie das alles so bei wilden Hühnern aussieht. Sie werden sicher eine Zeit lang vor der Eiablage andere Nahrung zu sich nehmen als in der übrigen Zeit - vermute ich.