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Thema: Erfrierung

  1. #1

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    Erfrierung

    Liebe Hühnerfreunde,

    wir haben ja erst seit diesem Frühjahr Hühner und demzufolge den ersten Winter zu überstehen.

    Nun habe ich heute bei unserem Hahn blutende Stellen am Kamm bemerkt. Nach dem ich hier eifrig nachgelesen habe, sieht es mir wie Erfrierung aus.

    Meine Hühner gehen derzeit gar nicht aus dem Stall - freiwillig, irgendwie scheinen sie Riesenangst vor dem Schnee zu haben. Im Stall haben sie dick Stroh, allerdings auch Entlüftung, wegen der Feuchtigkeit. Wie auch immer...

    Die letzten beiden Tage war ich nur morgens und Abends in der Dämmerung im Stall, da ist mir nichts aufgefallen. Heute habe ich das Ganze bemerkt. Den Hahn, es ist ein Italiener mit wirklich großem Kamm, hab ich eingefangen und die wunden Stellen am Kamm mit Tyrosur-Puder (kommt bei mir immer bei entzündeten Wunden zum Einsatz, weil es desinfiziert und trocknet) behandelt. Am Hals waren die Federn etwas verklebt vom Blut, es sah für mich so aus, als wäre er gepickt worden. Ich hab ihn jetzt im Stall separiert. Fressen und trinken tut er, aber so richtig gut scheint er sich nicht zu fühlen. Er ist natürlich auch verwirrt darüber, dass er nicht zu den Hennen kann.

    Was meint ihr, ist jetzt das Richtige? Ist es wahrscheinlich, dass die Hühner ihn "anpicken" und ist es deshalb besser, ihn erst einmal getrennt zu halten? Oder mache ich damit alles schlimmer? Wie stehen die Chancen auf Genesung - soll ich ihn lieber erlösen oder kann das wieder werden?

    unsichere Grüße
    Kamerhuhn

  2. #2
    Avatar von pantoffelmieze
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    Hallo Kamerhuhn,

    meine Hühner setzen derzeit nur selten die Füßchen aus dem Stall - ergo bewegen sie sich auf engerem Raum als sonst.

    Bisher habe ich noch nie irgendwelche Streitereien oder Mobbing bei Hühnern erlebt.

    Gestern das erste Mal, ich glaube das ist einfach ein wenig Streß für die Tiere.

    Das Hähne mal was abkriegen ist nichts Außergewöhnliches , wenn die Wunde nicht entzündet ist würde ich nichts nehmen, was den Kamm bei Kälte noch mehr austrocknen (also keine Zinksalbe o.ä) nimmt mehr was fetthaltiges, Vaseline oder Lanolin, das schutzt den Kamm auch vor Erfrierungen.

    Ich würden den Hahn wieder zu den Hennen lassen, das Rausnehmen gibt nur Unruhe, wenn er sonst keine Verhaltensänderungen an den Tag legt.

    Erfrierungen kannst du an einer Verfärnung des ganzen Kammes oder Teilen, vor allem an den Spitzen erkennen (dunkelblau bis schwarz) ist aber noch nicht kalt genug.

    Ich versuche es derzeit mit Beschäftigungstherapie, heute gab es einen Eimer voll Dinkelspelz mit Mehlwürmern zum Scharren.

    Stell doch mal ein Bild ein, wie alt ist denn dein Hahn ?

    LG Tina
    Der Himmel wird erst schön durch ein paar Wolken.1.1.3 the family, 1.1 PS, 1 Hundemädchen , 1 Katze, 1.11.10 Hühner (alles Mögliche)

  3. #3

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    Danke für deine Antwort, Tina!

    Mein Hahn ist ungefähr ein Jahr alt, hat sich über den Sommer aber gut etabliert. Bild muß ich mal sehen, ich bin da echt blöde...

    Ich hab auch gedacht, dass es nicht sooo kalt war, aber der Kamm ist teilweise dunkel, leicht glasig und blutet an ein paar Stellen. Wenn es nicht so winterlich wäre, hätte ich den Hahn mal sachte gesäubert, vor allem die verklebten Federn am Hals, aber ich wollte ihn nicht zusätzlich naß machen...

  4. #4
    Avatar von pantoffelmieze
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    Kann es sein, das er den Kopf irgendwo durchgezwängt hat ?
    z.B. um an was Leckeres zu kommen.

    Grüße Tina
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  5. #5

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    Hallo,

    die Wunden sollten abgeheilt sein, bevor der Hahn zu den anderen gesetzt wird, ansonsten ist gerade bei Langeweile (wetterbedingt nur noch im Stall) damit zu rechnen, daß er gleich wieder von den Hennen angefressen wird. Wenn sie das erstmal raus haben, werden sie immer weitermachen und den Hahn so lange traktieren, bis wieder leckeres Blut fließt.

    In jedem Fall wäre es ratsam, nach dem Zurücksetzen eine Weile dabei zu bleiben um ggf. sofort eingreifen zu können.

  6. #6
    Avatar von catrinbiastoch
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    Ich schwöre auf Johanniskrautöl beim Huhn . Innerlich und äußerlich . Ab zweistelligen Minusgraden reibe ich Kämme und Kehllappen damit ein . Bei solchen Temperaturen sorge ich durch Rotlicht für einen frostarmen und trockenen Stall . Viele im Forum sind dagegen . Ich hatte noch nie Probleme durch Rotlicht . Es vermeidet das Erfrieren von Trinkwasser und Hühnerkämme . Die angewärmte Luft fördert die Feuchtigkeit durch die Belüftung raus . Den Hahn würde ich , so wie kein Blut fließt zurück setzen . Hühner überleben sicher -20 Grad . Nur Wohlbefinden für diese Tiere ist echt was Anderes . L.G. Catrin
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  7. #7
    Avatar von dehöhner
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    Zitat Zitat von catrinbiastoch Beitrag anzeigen
    Hühner überleben sicher -20 Grad . Nur Wohlbefinden für diese Tiere ist echt was Anderes . L.G. Catrin
    Die Ansicht teile ich voll und ganz mit Catrinbiastoch.
    Vor allem bei unisolierten Ställen können große Minustemperaturen im Stall entstehen. Vor allem bei großkämmigen Hähnen kommt es dann zu Erfrierungen. Ich kann jetzt nicht beurteilen, ob es bei deinem Hahn eine Erfrierung ist oder eine reguläre Verletzung.
    Ich habe 2 Italiener Mix- Hähne. Ich habe in den Ställen Dunkelstrahler angebracht, um Erfrierungen zu vermieden. Seitdem habe ich damit auch keine Probleme mehr. Auch Erkältungen sind weniger geworden.
    Da ich Volieren habe, kann ich die Tiere auch bei hohem Schnee rauslassen, da die Volieren ja Schneefrei sind.

    dehöhner

  8. #8
    Avatar von ahoeh
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    Zitat Zitat von hühnerling Beitrag anzeigen
    Hallo,

    die Wunden sollten abgeheilt sein, bevor der Hahn zu den anderen gesetzt wird, ansonsten ist gerade bei Langeweile (wetterbedingt nur noch im Stall) damit zu rechnen, daß er gleich wieder von den Hennen angefressen wird. Wenn sie das erstmal raus haben, werden sie immer weitermachen und den Hahn so lange traktieren, bis wieder leckeres Blut fließt.

    In jedem Fall wäre es ratsam, nach dem Zurücksetzen eine Weile dabei zu bleiben um ggf. sofort eingreifen zu können.
    Ich schließe mich Hühnerlings Meinung an. Lass ihn ein paar Tage extra sitzen, damit die Wunde etwas verheilt und nicht wegen des Blutes daran rumgepickt wird.
    Italienerkämme sind meist als erstes von Erfrierungen betroffen. Ich habe auch bei einem auch bereits leichte Stellen an den Kammspitzen enteckt. Dieses Jahr ist dies schon früh. Ich hatte noch gar nicht damit gerechnet. Normaler Weise reibe ich die Kämme und Kehllappen mit Melkfett ein um dies zu verhindern. Das ist nun ab sofort auch wieder angesagt. Das hilft ganz gut und pflegt die Kämme auch noch.

    Viele Grüße
    Andrea
    Italiener rebhuhnhalsig - La Flèche schwarz, blau-gesäumt - Houdan - Pommerngänse gescheckt

  9. #9

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    Ihr Lieben,

    vielen Dank für eure Antworten!

    Das mein Hahn sich irgendwo verletzt hat, schließe ich eigentlich aus. Es gibt zwar Drahtgitter im Stall, weil im Sommer nur eine Hälfte genutzt wird aber die sind zu eng, um mit dem Kopf durchzukommen. Jetzt war die Innentür immer offen, damit es etwas mehr Auslauf drinnen gibt. Gestern hatte ich die Tür dann zugemacht, den Hahn auf der einen Seite und die übrige Schar auf der anderen Seite.

    Den Hahn hat es ganz schön erwischt. Das Wundpuder hat, glaub ich, schon etwas geholfen, der Kamm sieht nicht mehr so geschwollen aus, sondern eher eingefallen und gelblich. Ich hab die Behandlung wiederholt, ihn heute Abend wieder zu den anderen gelassen und geschaut, was passiert. Er ist gleich mit auf die Stangen und wurde in Ruhe gelassen. Morgen schaue ich weiter, werde aber euren Rat befolgen und ihn zumindest den Tag über lieber separieren, solange noch Blut zu sehen ist.

    Eine Wärmelampe haben wir nun auch installiert - die einen sagen so, die anderen so. Wir versuchen, einen guten Weg für unsere Hühnerschar zu finden. Auch wenn die Vorsorge für meinen Hahn zu spät kommt, den Winter hab ich offenbar unterschätzt. Ich hoffe, er erholt sich wieder. Im gesunden Zustand hätte ich mich ohne Not gar nicht an ihn rangetraut, da war er ganz schön kampflustig und hat mich ein paar mal böse gehackt, als ich nicht aufgepasst habe.

    In meinem Hühnerbuch habe ich gelesen, dass die Tiere bei starker Verschmutzung (oder Parasiten) gebadet werden sollen. Ist das Käse oder sollte ich das vom Blut verklebte Federkleid doch säubern? Entschuldigt, wenn ich nerve - eure Erfahrungen sind sehr wertvoll für mich.

    liebe Grüße
    Kamerhuhn

  10. #10

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    Hallo,

    man kann mithilfe eines feuchten Microfasertuches die Federn gut reinigen. Einfach immer von oben nach unten einige der Federn durch die Finger mit dem Lappen ziehen, das hatte damals bei meinem Hahn gut funktioniert. Abschließend das Ganze mit einem trockenen Microfasertuch wiederholen oder vorsichtig auf schwacher Stufe trockenföhnen.

    Allerdings dürfte Deinem Hahn aufgrund seiner Kammerfrierungen das Föhnen sicherlich zu große Schmerzen bereiten und wäre für ihn daher besser nicht anzuwenden.

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