Kompletter Kopf Skalpiert, Behandlung

[Gina2]

Pyolysin war vielleicht zu DDR-zeiten ein Wundermittel, aber heute gibt es schon bessere Mittel. Das hilft nur bei bakteriellen Infektionen. Bei solchen Verletzungen am Huhn sind auf jedenfall auch noch eine Vielzahl andere Keime mit dabei. Octenisept zum Säubern z.B. oder Betaisodona-Salbe oder Lösung ist die bessere Wahl.
Ich würde das Huhn noch nicht schlachten. Warte doch erst mal, wie es sich entwickelt. Das sieht nach 1-2 Tagen schon ganz anders aus!

[Redcap]

Welche anderen Keime?

Pyolysin ( keimfreies Filtrat aus Staphylokokken-, Streptokokken-, Escherichia-coli-, Pseudomonas-aeruginosa- und Enterokokken-Bouillon-Kulturen, konserviert mit 0,45% Phenol): 25g ; Zinkoxid: 6,9g; Salicylsäure: 0,5g; Hilfsstoffe: Paraffin, Stearylstearat, Partialestergemisch, Weißes Vaselin, Geruchsstoff Anwendungsgebiete PyolysinR-Salbe wird angewendet bei Abszessen, Wundliegen, Hauteiterungen, Entzündungen an Amputationsstümpfen, Schweißdrüsenentzündungen, Gerstenkorn(Hordeolum), Furunkel, hämorrhoidalen Reizzuständen, Eiterflechte(Impetigo), Mastitis, Nasenfurunkel,Entzündungen des äußeren Ohres, Panaritium, Wundrose( Erysipel ),Hautdefekten zwischen den Zehen, Entzündung im Gewebe(Phlegmone), sekundär infizierten Ekzemen, Unterschenkelgeschwür(Ulcus cruris), Verbrennungen, Scheidenentzündung, Wundinfektionen.

[Murmeltier]

Das wird mich auch interessieren, welche Keime ausser bakterielle Infektionen können bei Wunden gefärlich werden?

[kniende Backmischung]

Hallo, ihr Lieben,

Bin zwar kein TA, aber Tierarzthelferin mit 30 Jahren Erfahrung, was solche und ähnliche Fälle angeht. Habe schon alles mögliche an Federviehzeug gehabt und bei Verletzungen versorgt. Es sieht oft viel spektakulärer aus, als es dann für den betreffenden Vogel wirklich ist. Verletzungen und Knochenbrüche heilen bei Vögeln unglaublich schnell und mit Infektionen hat man meist auch Glück, dass nichts passiert. Ich hab halt nur mit Hühnern nicht genug Erfahrung, was Haltung und Brut angeht, weil die letzten hatten wir in meiner Kindheit.

Wenn das Huhn nicht apatisch in der Ecke hockt, mit geschlossenen Augen, sondern frisst und sich annähernd normal verhält, sehe ich keinen Grund es zu töten. Und zwar NICHT deshalb, weil ich persönlich eine Behandlung versuchen würde, sondern, weil Aussicht auf Heilung besteht und es keine chronische Krankheit ist. Ein Ende der Unannehmlichkeiten für das Huhn ist abzusehen und es kann wieder ein normales Leben führen.

Es kommt natürlich auch auf die persönliche Einstellung des Besitzers an, ob er eine Behandlung durchführen möchte. In der Regel heilt sowas erstaunlich gut! Ohne,dass ich jetzt das Ausmaß der Verletzung kenne, reicht es meist, die Wunde sauber und geschmeidig zu halten.

LG Silvia

[Gina2]

Welche anderen Keime?
Na, auf jeden Fall Pilze oder Viren.Die spielen zwar eine nicht so große Rolle, aber ich denke gerade bei Tierverletzungen gibts immer Mischinfektionen. Da hat man mit den neuen Mitteln einfach alles abgedeckt.Geht doch viel einfacher.

[Nadita]

Hallo zusammen,

oh, so viele Antworten...

Vorab: an schlachten denke ich bislang nicht. Der Hahn kommt weg, ganz klar, die Henne macht einen guten Eindruck, also bleibt sie. Bei 5 Eiern wöchentlich ist mir als Vegetarier die Entscheidung leicht gefallen: für die Eier und gegen Fleisch...
Für mich war vor allem wichtig zu wissen, wie ich mit der Wunde nach der Erstversorgung umgehe. Den DDR-Geheimtip werde ich mir gleich ansehen, da eine Stelle anfängt zu Eitern trotz Desinfektion mit Octenisept und einer Panthenol-Salbe.

Und den anderen Threat werde ich auch gleich durchforsten, hatte nur einen ganz alten aus 2009 gefunden und nicht wirklich Hilfe gefunden...
Danke euch für die Tips und Ratschläge!!!

Wenn ich es schaffe, stelle ich nachher noch Bilder vom Unglückshuhn ein. Sieht wirklich übel aus...

[ptrludwig]

@ Mariechen
dazu kann ich nur sagen, dass für mich jeder TA die Pflicht hat Leiden zu lindern. Und wenn es nur ein Huhn ist. Da ist es mir wurst, ob er grad in anderen "Dimensionen" unterwegs war. Man verlangt von mir, dass ich den letzten "Schlachtgaul" genauso behandle wie einen zigtausend teuren Springcrack. (davon abgesehen, dass das für mich eine Selbstverständlichkeit ist), also verlang ich auch vom TA, dass er sein Bestes zu tun hat, egal welches Tier vor ihm liegt. Dazu ist er meines Erachtens verpflichtet, sonst hätte er den Beruf nicht wählen dürfen....
Was er sich dabei denkt, ist mir egal, Hauptsache er behälts für sich....

LG Conny

Für dieses Leiden benötigt man keinen Tierarzt, man sollte das Huhn schlachten um ihm Qualen zu ersparen. Wenn ich sehen würde, das ein Huhn schwer verletzt ist, dann würde ich es umgehend schlachten und nicht tagelang nach einem Tierarzt suchen. Hühner sind zum Essen und Eier legen da und nicht um mit ihnen zu experimentieren, um zu sehen wie schwer sie verletzt sein können um sie noch zu heilen. Ich könnte so etwas gar nicht anschauen, da schaut schon der Knochen raus und es wird immer noch an der Wunde rumgepfuscht. Das ganze nennt sich dann Tierliebe und Hühner retten.

[Orpingtonfan]

@ptrludwig
ich glaube nicht, dass du verstanden hast was ich sagen will....
ich habe von "Leiden lindern" geschrieben, was für mich das erlösen einschließen würde.
Aber das Argument, dass ein Huhn nicht in das "Dimensionsdenken" oder in den "Anspruch auf Freizeit" eines TA paßt, find ich, kann man so nicht stehen lassen.

Wenn mein Mann beruflich unterwegs ist, müsste ich zum Erlösen auf einen TA zurückgreifen, und dann will ich aber nicht auf den Knien daherrutschen.....

Mein TA hat schon tausende von Euronen an unseren Pferden verdient, und wenn es ihm sein Berufsethos schon nicht gebietet, dann hoffentlich der Anstand, unsere Hühner zu behandeln....

[Redcap]

Der hat auch nicht verstanden, dass das Huhn kein Leiden zeigt, das können die nämlich.
Ansonsten kann man Schmerzen mit Ibuprofen (entzündungshemmend) abhelfen ... wenn einem das Aspirin im Pyolysin nicht reicht.

[Mariechen]

Wir hatten hier genau diesen Fall. Henne von Hahn skalpiert, ärztliche Hilfe bekommen, Hahn geschlachtet. Die Henne kam auf Isolierstation bis die Wunde verheilt war. Als die Henne wieder in die Truppe zurückgegliedert wurde, hat sie versucht die Position eines Hahns einzunehmen, hat die anderen Hennen versucht zu treten und selbst angefangen zu krähen. Da ihr Benehmen große Unruhe erzeugte und nicht akzeptabel war, wurde nachträglich als Ursache für den blutigen Konflikt festgestellt: diese Henne hielt sich (wahrscheinlich) selbst für einen Hahn und wollte einen echten Hahn über die Truppe nicht akzeptieren. Der Hahn hat sozusagen gegen einen "Rivalen" gekämpft. Die Entscheidung den Hahn geschlachtet zu haben und die Henne zu retten, wurde nachträglich als falsch angesehen und bereut. Schließlich wurde auch die Henne geschlachtet um der Tyrannei ein Ende zu machen.