Seite 9 von 23 ErsteErste ... 567891011121319 ... LetzteLetzte
Ergebnis 81 bis 90 von 228

Thema: Was bedeutet der Klimawandel für unsere Hühnerhaltung?

  1. #81
    Avatar von Wilde Hummel
    Registriert seit
    01.02.2021
    PLZ
    22
    Beiträge
    3.177
    Themenstarter
    Das mit dem Mulchen mache ich in meinem Auslauf auch. Wir haben eine alte Buche, deren Laub wir im Herbst in den Auslauf geschafft haben. Ich habe auch den Eindruck, dass das dem Boden gut tut. Er verdichtet sich nicht so. Trotzdem ist jetzt leider alles völlig ausgetrocknet. Ich hoffe aber, dass das besser wird, wenn ich so von Jahr zu Jahr den Humusanteil vergrößern kann und gleichzeitig noch etwas Bentonit zugebe. Mit dem Laub kann man gleichzeitig CO2 im Boden speichern.

    Die Idee mit den Totholzstapeln zum Schutz der Baumwurzeln finde ich genial, die werde ich mir sofort abgucken! Ich habe bisher Ziegelsteine auf den Wurzelscheiben verteilt, aber Totholzstapel sind echt viel besser. Darunter kann man dann noch mulchen, ohne dass die Hühner das wegscharren können, und der Mulch hält ebenfalls feucht.
    0, 2 gr. Orpingtons, 0, 2 Mixe, 16 Küken

  2. #82
    Avatar von Quarkkuchen
    Registriert seit
    01.01.2022
    Beiträge
    691
    Zitat Zitat von Wilde Hummel Beitrag anzeigen
    den Humusanteil vergrößern
    Etwa 10kg organisches Material je Quadratmeter für wenig wasserhaltige Böden, Herr Hummel wird sich ob der armstärkenden Übungen freuen (braucht er dann eigentlich auch keine Heizung mehr, wenn er im Winter nur genug zu graben bekommt...) Dabei gibt es ein paar Dinge zu beachten, um den Stickstoffanteil im Boden nicht ungünstig zu beeinflussen.

    (mal wieder Englisch, aber wenn's um Gärten geht
    https://www.rhs.org.uk/plants/for-places/sandy-soils
    https://www.rhs.org.uk/soil-composts...-use-in-garden
    auch
    https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/...02_info_bf.pdf
    https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/...04_info_bf.pdf

    Die Hühnerkaka, als Zunder einer richtigen Heißkompostierung, ist in diesem Zusammenhang Gold wert, finanziell gesehen mehr als die Eier.

    Leider läßt sich "No-Dig" auf von Hühnern besuchten Flächen nur bedingt umsetzen. Ich grabe daher (wie ich hier schon einmal beschrieben hatte) eifrig tiefe Kompostgruben, auch mal nur ein spatenbreites aber tiefes Loch, und decke diese, wie von Krähbert praktiziert, mit Astschnitt und dergleichen ab, beachte: "Stehendes Holz ist wertvoller als liegendes" für die Insektenwelt. Von diesen Inseln aus bleibt auch im "Auslauf" immer etwas stabil grün, man kann dann mit geeigneten Futterpflanzen nachhelfen. Der Buchweizen steht in diesem Jahr wunderbar, ich habe gerade erst wieder eine rothaarige Hummel, der woanders der Treibstoff ausgegangen war, auf die hübschen Blüten gesetzt, der war die Begeisterung anzuhören.
    Prinzipiell bin ich geizallergisch dagegen, irgendwelches kompostierbares Material vom Grundstück zu schaffen, ich schleppe heran.

    Den Klimanlageneffekt der Bäume konnte ich in diesem Jahr gut beobachten, etwa 4-5°C weniger als die offizielle Schattentemperatur hatten wir darunter immer, s.a. https://www.wetteronline.de/wetterti...3-27fc698aa69a
    Man muß leider auch dazusagen, daß man sich mit größeren Bäumen nicht nur Freunde macht, selbst wenn alle Abstandsregelungen eingehalten und übererfüllt werden. Der Klang der Motorsäge ist nun einmal lauter als das Zwitschern der Vögel.
    Die Bäume, die "Zukunftssicher" sein könnten, sind eigentlich forstwirtschaftlich immer noch in der Erprobung. Also da lohnt es, sich vor dem dauerhaften Pflanzen nach dem jeweiligen regionalen Stand zu erkundigen und Empfehlungen einzuholen.

    Zitat Zitat von Wilde Hummel Beitrag anzeigen
    Ich werde im Herbst noch einen Pfirsichbaum ans Hühner Haus pflanzen, wenn es jetzt schon so warm ist, kann man sich auch daran erfreuen, dass Sorten möglich werden, die es früher nicht waren.
    Das kannst Du ausprobieren, zu bedenken ist aber, daß vor allem die Wetterextreme zunehmen, nicht allein die Temperatur. Starkregen, Sturm, Hagel, Staunässe müssen Pflanzen, die es milde lieben, auch verdauen können. Vom plötzlich möglichen Umschlag auf ungewöhnlichen Frost nicht zu sprechen.

    Der Garten im Klimawandel: https://www.lwg.bayern.de/gartenakad...4893/index.php

  3. #83

    Registriert seit
    09.06.2020
    Ort
    Dalmatien
    Land
    Kroatien
    Beiträge
    2.099
    Danke für den letzten link, habe ich direkt gespeichert.
    Gruß Mate und die beste Ehefrau der Galaxis

  4. #84

    Registriert seit
    07.07.2020
    Beiträge
    1.090
    Zitat Zitat von Quarkkuchen Beitrag anzeigen
    Die Hühnerkaka, als Zunder einer richtigen Heißkompostierung, ist in diesem Zusammenhang Gold wert, finanziell gesehen mehr als die Eier.
    Gutes Stickwort. Dieses Jahr ist mir der Kompost so heiß geworden, dass ich mir die Finger an meinem "Fühlstab" verbrannt habe. War vorher schon sehr heiß - und dann hab ich den Stall sauber gemacht.

  5. #85
    Avatar von Quarkkuchen
    Registriert seit
    01.01.2022
    Beiträge
    691


    Ich habe, die Hand fachmännisch per Gynäkologenhandschuh geschützt, mal manuell in den Thermokompost reingegraben, um etwas Platz zu schaffen. Das war wie Händewaschen in England, wo die "Mischbatterie" bis heute (Churchill entdeckte sie als Gast bei Stalin) in den meisten "Cottages" in ihrer Existenz tapfer ignoriert wird.
    Ganz erstaunlich, nicht, was da für Energie drin steckt.
    Leider werden meine Vorschläge, die Hühnerkacke auch zur Heizung des Hauses heranzuziehen, um von den Zeitenwirren die totale Unabhängigkeit zu erwerben, vom weiblichen Teil des Haushalts jedesmal im Keime erstickt.
    Charles Dowding, der No-Dig-Meister, hat einen mit Pferdemist gestopften Würfel in seinem Glasgewächshaus stehen, so etwas schebt mir ja auch vor, aber ich muß wahrscheinlich warten, bis die Marke mit den angebissenen Apfel mit einem iHeat die CO2-neutrale Sofaheizung revolutioniert.

  6. #86
    Avatar von Wilde Hummel
    Registriert seit
    01.02.2021
    PLZ
    22
    Beiträge
    3.177
    Themenstarter
    Danke für deine wie immer spannenden Hinweise, Quarkkuchen! Da lese ich mal rein.
    Verrätst du uns auch noch, wie man mit Hühner Häufchen heizen könnte ( wenn man gelassen wird)?
    0, 2 gr. Orpingtons, 0, 2 Mixe, 16 Küken

  7. #87
    Putzfee auf Zeit Avatar von anna.u
    Registriert seit
    27.05.2009
    Ort
    Hühnchen-Dorf
    PLZ
    31
    Land
    Niedersachsen
    Beiträge
    18.519
    Als wir vor 17 Jahren das Haus gekauft haben, war auf 1000 qm nix als Gras, sollte beim Vorbesitzer eine Pferdeweide werden. Herr U, der an keiner Baumschule/Gartencenter vorbeikommt, ohne ein "ist doch preisgesenktes" Bäumchen zu kaufen, hat 2/3 davon mit Bäumen und Sträuchern zugepflastert. Manches zu dicht und nicht immer logisch
    Aber was soll ich sagen: heute haben wir einen gut beschatteten Hühnerauslauf mit Weiden, Haselnuss, einem Feldahorn, Fichten und einer dichtem Berberitzenhecke.
    Daneben noch einen Bereich mit Birken und Weiden, der einen ganz eigenen Flair entwickelt hat: immer schattig aber nicht dunkel. Und alles - der Auslauf und der Baumgarten- sind selbst in den letzten Wochen kühl und angenehm gewesen.
    Und da ich auch nicht so ein Ordnungsfreak bin, liegen Holzstapel oder auch mal abgeschnittenes Grünzeug herum.
    Wie schon mal weiter oben gesagt: da wachsen dann Brennesseln oder Diesteln, auch das Gras erholt sich darunter.
    Es ist natürlich nichts, was man jetzt auf die Schnelle gegen die Hitzesommer machen kann. Aber ein überzeugendes Beispiel, was Bäume vermögen.

    Dazu noch ein OT: die Nachbarn waren über die Pflanzungen von Herrn U auch erst nicht begeistert. Jetzt beschatten die Bäume ihr Haus... das finden sie inzwischen toll!
    LG Anna

    Blumenhahn Gustav mit zwei Damen, Lucky & Friends, Mandy und Herr U

  8. #88
    Avatar von Quarkkuchen
    Registriert seit
    01.01.2022
    Beiträge
    691
    Zitat Zitat von Wilde Hummel Beitrag anzeigen
    Verrätst du uns auch noch, wie man mit Hühner Häufchen heizen könnte ( wenn man gelassen wird)?
    Im einfachsten Aufbau mit einem (z.B. wasserwärmenden) Biomeiler nach Jean Pain (in der Königsklasse allerdings mehrere Dutzend Kubikmeter groß).
    Sein Tun bekommt von Zeit zu Zeit immer mal wieder Aufmerksamkeit (meistens in Abhängigkeit vom Öl- und Gaspreis):
    http://www.bioenergie-region.de/imag.../MA-Arbeit.pdf
    https://www.sciencedirect.com/scienc...67010021001104

    Hühnermist ist eigentlich auch als Brennstoff geeignet, der es mit Hackschnitzeln etwa im Heizwert aufnehmen kann:

    https://inis.iaea.org/collection/NCL...6/34066586.pdf
    "Der untere Heizwert hängt von der Feuchtigkeit ab und liegt zwischen 2.5 und 4 kWh/kg (bezogen auf die feuchte Masse)"

    https://www.binder-gmbh.at/wp-conten...-2017_V1.0.pdf
    "Eine durchschnittliche Legehenne produziert rund 25kg Kot pro Jahr mit einem Energieinhalt von ca. 2,4
    kWh/kg."

    Dabei entsteht wertvoller Dünger (das ist alles schon recht gut untersucht):
    https://vtechworks.lib.vt.edu/handle/10919/103199
    https://www.eeer.org/journal/view.php?number=919
    https://www.mdpi.com/2076-3298/6/5/50/htm
    https://content.ces.ncsu.edu/poultry...tilizer-source
    https://www.noble.org/news/publicati...or-fertilizer/
    https://extension.okstate.edu/fact-s...ertilizer.html

    Zum Totholz noch etwas (die sog. Benjeshecke):
    https://www.nabu.de/umwelt-und-resso...nte/25136.html

    Zitat Zitat von anna.u Beitrag anzeigen
    ...ein überzeugendes Beispiel, was Bäume vermögen.
    Genau, Anna - man muß das eigentlich an einem brutalen Hitzetag mal am eigenen Leib verspüren, um es zu schätzen; der Urinstikt (bzw. die Reste davon) läßt den Körper von selbst nach solchen Orten suchen.

  9. #89
    Avatar von Wilde Hummel
    Registriert seit
    01.02.2021
    PLZ
    22
    Beiträge
    3.177
    Themenstarter
    Dann hat Herr U mit seinem Hühnerwald ja alles richtig gemacht und war seiner Zeit voraus!

    Auf meinem Grundstück standen schon vor 20 Jahren, als ich es gekauft habe, etliche riesige Bäume, eigentlich zu viele für 740 m2. Für die Hühner gibt das nun prima Schatten. Für den Boden im Auslauf ist es aber wohl nicht so gut. Der Wurzel Druck ist so groß und die großen Bäume ziehen so viel Wasser, dass dort schon bevor ich die Hühner hatte nichts anderes wuchs als Giersch, und selbst der konnte sich nicht an allen Stellen halten.
    Die Bäume werfen jedes Jahr 10 Kubikmeter Laub ab. Früher habe ich dafür jedes Jahr einen Gartencontainer bestellt. Eine Agraringenieurin hat mir dann mal gesagt, wie wichtig es gegen den Klimawandel ist, CO2 im Boden zu speichern, und mir geraten, dass Laub auf dem Grundstück zu behalten. Das versuche ich jetzt seit zwei Jahren.

    Ich habe mich gerade durch deine Links gearbeitet Quarkkuchen, und verstanden, dass man beim Einbringen von organischen Material in die Erde wirklich sehr viel falsch machen kann, und dass ich bereits einiges falsch gemacht habe. Erstaunt und etwas erschreckt habe ich gelesen, dass man nur 0,3 cm Kompost pro Quadratmeter und ja ausbringen darf, bei Hühnermist die gleiche Menge sogar nur alle drei Jahre. Vermutlich habe ich diesen Wert an diversen Stellen überschritten. Außerdem habe ich meinen Kompost 20 Jahre lang immer im Herbst auf die Beete gebracht und nicht im zeitigen Frühjahr, wie es bei Sandboden richtig gewesen wäre. Nun weiß ich, dass dabei auch im Hausgarten das Risiko besteht, dass viel Nitrat ins Grundwasser ausgewaschen wird.
    Möglicherweise lag ich mit meiner Vermutung, dass mein Garten zusätzlich zu Küchenkompost , Hühnermist und Laub nicht auch noch die Überreste eines Kompostklos vertragen würde und es zu Nitratauswaschungen ins Grundwasser kommen könnte, doch nicht so falsch?
    Seit ich letztes Jahr die Hanfeinstreu und den Hühnermist im Garten verteilt habe, sind jedenfalls viele Stauden plötzlich übertrieben groß.
    Auch mein neu angelegtes Hochbeet habe ich vermutlich überdüngt, nun verstehe ich auch, warum der Mangold 90 cm hoch ist und es uns seit Monaten nicht gelingt, ihn aufzuessen. Im Gegenteil, wir befürchten, dass er eines Tages uns aufessen wird. Little shop of horror, man kennt die Risiken. Ich nähere mich dem Mangold nur noch mit dem Küchenmesser bewaffnet. In den Links habe ich jedoch gelesen, dass uns noch eine weitere Gefahr droht, vermutlich enthält unser Mangold unheimlich viel Nitrat. Ich sehe, es gibt noch viel zu lernen.

    Wenn eine Henne 25 kg Mist pro Jahr produziert, kommt da ganz schön was zusammen. Deswegen frage ich mich, wieso du , Quarkkuchen, noch organisches Material von außerhalb holst. Offenbar hat es damit zu tun, dass du es vergräbst und nicht an der Oberfläche verteilst, aber wieso das besser ist, habe ich noch nicht verstanden.

    Situationskomik: Ich fahre gerade durch Frankreich und habe eben das erste Autobahnparkplatz-Kompostklo meines Lebens kennengelernt, einschließlich Wurmkompostierung an Ort und Stelle. Die haben es drauf, die Franzosen.
    0, 2 gr. Orpingtons, 0, 2 Mixe, 16 Küken

  10. #90
    Cowgirl Avatar von Rohana
    Registriert seit
    13.04.2017
    Ort
    Oberpfalz
    PLZ
    93
    Beiträge
    5.177
    Möglicherweise lag ich mit meiner Vermutung, dass mein Garten zusätzlich zu Küchenkompost , Hühnermist und Laub nicht auch noch die Überreste eines Kompostklos vertragen würde und es zu Nitratauswaschungen ins Grundwasser kommen könnte, doch nicht so falsch?
    Das kommt ganz drauf an wann, wie und in welcher Form der Stickstoff aus diesen Quellen auf welche Fläche und wie "dick" ausgebracht wird. Du hast recht, man kann sehr viel falsch machen. Allerdings hat ein bewachsener oder zu begrünender, belebter Boden durchaus Möglichkeiten Dünger aufzunehmen und in Form von Humus zu speichern, bzw. Nährstoffe gleich in den Pflanzen zu verwerten. Da kommt auch viel auf deinen Boden und seine Zusammensetzung und Struktur an, und ob du Aufwuchs daraus abfährst oder nicht. Bei 4 Hühnern und einem Menschen (fiktives Beispiel) kommt nicht viel Stickstoff rein. Bei 40 Hühnern und 4 Menschen sieht das schon wieder anders aus.

Seite 9 von 23 ErsteErste ... 567891011121319 ... LetzteLetzte

Ähnliche Themen

  1. Film über Bio - Hühnerhaltung und Hühnerhaltung allgemein
    Von Überflieger im Forum Das Medienhuhn
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 12.03.2020, 13:12
  2. Klimawandel - verändertes Verhalten?
    Von andi im Forum Verhalten
    Antworten: 10
    Letzter Beitrag: 20.01.2007, 18:27

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •