Zitat Zitat von Warnehof Beitrag anzeigen
Mal Aussagen bei denen ich Dir voll und ganz recht geben kann
Meine sonstigen Aussagen müssen sicherlich nicht stimmen, sind aber nicht aus der Luft gegriffen - Infektionen und Immunologie sind nicht gerade weit voneinander entfernt und seit Ende 2016 krame ich mich durch wissenschaftliche Veröffentlichungen zur AI.

Vielleicht können wir uns noch auf die beiden folgenden Punkte verständigen :-)?:

1) Wildvögel können die Ursache für HPAI-Einträge sein, sind aber nur ein untergeordneter von mehreren Übertragungswegen

2) Intensivgeflügelhaltungen haben (in Staaten mit westlichen Standards) ein deutlich höheres Risiko für HPAI als Kleinhaltungen.

BMEL und FLI sehen 2) zwar noch anders (und veröffentlichen in Globig et al., 2018 doch Zahlen zu D, die genau dies belegen), aber die wissenschaftliche Literatur zeigt dies unzweifelhaft.

Interessant und fast druckfrisch ist hierzu auch:

Napp et al., 2018: Emergence and spread of highly pathogenic avian influenza A( H5N8 ) in Europe in 2016-2017. Transbound Emerg Dis. 2018 Mar 14. doi: 10.1111/tbed.12861.

Im Widerspruch zu den Aussagen von FLI und BMEL steht darin, dass EU-weit 37% der betroffenen Haltungen weniger als 100 Tiere hatten, aber 51% mehr als 1000 Tiere (23% über 10 000 Tiere). Wenn man das jetzt noch auf die Anzahl der jeweiligen Haltungsform hochrechnet ...

HPAI entsteht nicht nur in Großhaltungen und verbreitet sich hauptsächlich innerhalb der Geflügelwirtschaft, sie betrifft auch meistens die Massengeflügelhaltungen und nicht Privathaltungen

Großhaltungsspezifische Maßnahmen zur Seuchenprävention wären also angebracht und nicht Dauer-Aufstallungen in Kleinhaltungen.

Ist auch nicht unlogisch. Die Immunkompetenz der Tiere in Intensivhaltungen ist reduziert und die Weitergabe des Erregers bei den Tierdichten besonders einfach. Bei so vielen Tieren auf engstem Raum kann sich ein Infektionsgeschehen (im Gegensatz zur Wildvogelpopulation) nicht totlaufen.