Apropos was die Hersteller/Züchter versprechen... auch die meisten Rassestandards versprechen eine höhere Legeleistung als gemeinhin erreicht wird, so zumindest mein Eindruck hier bei Verfolgung entsprechender Threads.
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Apropos was die Hersteller/Züchter versprechen... auch die meisten Rassestandards versprechen eine höhere Legeleistung als gemeinhin erreicht wird, so zumindest mein Eindruck hier bei Verfolgung entsprechender Threads.
1.17 Gr. Wyandotten, 3 Rot- und 3 Grünleger
Ja, klar. Die Industrie verspricht ja die Eieranzahl bei den Hühnern, die sie in ihren Bedingungen halten. Die können dann "ruhigen Gewissens" (was ein Ausdruck an dieser Stelle!) die verwertbare Eieranzahl als Werbung durchaus versprechen.
Aber ob es der 0815-bunte-Hybriden-Halter die Tiere auch so hält, dass diese Eierzahl ohne Windeier auskommt - das ist eher unwahrscheinlich. So ein Hobby-Halter bekommt auf jeden Fall die Eieranzahl, die versprochen wurde und in der industriell-kontrollierter Haltung durchaus erreicht wurde. Nur halt nicht in der selben Qualität. Oder er hat halt Glück oder enorm viel Wissen über Jahre gesammelt, dass sein Futter und Haltungsbedingungen optimal zu diesen Hybriden passen. Was aber - wie ich bis jetzt aus vielen Beiträgen im Forum mitbekommen habe - nur bei wenigen Hobbyhaltern der Fall ist. Immer gibt es Probleme mit Windeiern und dünnen Schalen - auch im 1. Legejahr. Ab dem 2. Jahr nehmen diese Probleme noch zu, aber in der Eingangsfrage geht es wohl um die Hybriden im 1. Jahr.
Ich selbst habe 3 "verdünnte" Hybriden bei mir: das sind 3 Mixe aus Lohmann braun und CL. Mir wird es ehrlich gesagt schwindelig, wie sie legen! Obwohl es, eigentlich gesehen, schon die "zweifache Verdünnung" ist, wie ich es jetzt verstehe. Die Lohman braun sind also - nach Hinweis von Dorintia - nicht mehr auf 350-365 getrimmt, wie in den Industrie-Anlagen, von denen man dann die RdH´s bekommt. Sondern sie sind dann wohl schon einmal "verdünnt", damit sie beim Hobby-Halter als "bunte Hybriden" wenigstens die ersten Jahre gut überstehen können. Dann wurde zu dieser "einmal verdünnten" Lohmann braun CreamLegbar dazu gekreuzt, woraus meine Olivleger entstanden.
Also diese Olivleger sind etwas, was man in der "begeisterten Sprache" durchaus als "fleißige Leger" bezeichnen kann. Nachdem sie angefangen haben, haben sie fast jeden Tag gelegt und aus drei ist jetzt nur die eine in die Mauser gegangen. Gsd. Ich hoffe, die zwei weiteren machen es ihr endlich nach.
Das ist jetzt mein einmaliges Experiment mit solchen jungen Mixen, in denen außer CL auch "böses" Lohmannblut fließt. Wenn zu mir so ein Huhn den Weg in der Zukunft finden soll, dann nur als altes, bzw. rettungsbedürftiges Tier. Mich erschreckt schon diese Hartnäckigkeit beim Legen. Auch die Größe der Eier zum Körperverhältnis finde ich bedenklich.
Zum Vergleich: meine Pawlowskaja legen auch viel zu große Eier im Verhältnis zu ihrer Körpergröße. Aber: sie glucken und machen somit eine großzügige Pause. Und dann machen sie auch noch die zweite Pause im Winter beim Mausern. Da können sie sich von so einer Legeleistung ordentlich erholen. Damit kann ich leben.
Lieben Gruß, Roksi
1,1 Maxi Homo Sapiens 2,2 Mini Homo Sapiens 3,1 Felis silvestris f. catus, Apes mellifera und die bunte Truppe
Mein Nachbar hat um die 40 Legehybriden, die ältesten 2 Jahre alt aber er kauft jedes Jahr um die 10 neue vom Geflügelwagen.
Eierausbeute im Moment bei 40 Legehybriden im Holzstall, Futter nur Legekorn, kein Licht im Stall: 2-6 Eier am Tag
Wir: 40 Rassehühner (Bresse und Marans), gemauerter Stall, Futter: Deuka Zucht und Weizen, Licht im Stall: 10-12 Eier am Tag, Zwerg-Seidenhühner: 7 Hennen, kein Licht im Holzstall, Futter; Deuka Zucht und Weizen, Eier: 4-5 am Tag
Ich denke das sagt erst mal alles![]()
Roksi
Ich tue mich sehr schwer mit dem Begriff "nicht artgerechte Züchtung".
Das Eierlegen ist genetisch in der Art "Huhn" vorhanden. Es ist wohl von Anfang an im Zuge der Haustierwerdung der Art forciert worden, aber diese Forcierung wäre nicht möglich gewesen, wenn die Art an sich nicht die genetischen Vorraussetzungen dazu mitgebracht hätte. Ganz vereinfacht gesagt: Die Legeleistung eines heutigen Hybridlegehuhns war schon im Urhuhn als Möglichkeit der Entwicklung der Art angelegt.
Nimm den Hund. Ist ein Mops als eine Spielart und Entwicklung der Arteigenen Genetik eine weniger artgerechte Züchtung als ein Schäferhund oder ein Spaniel?
Oder nimm das Schaf. Wie "artgerecht" ist ein Fell, das geschoren werden muß, weil der eigentlich "natürliche" Fellwechsel nicht mehr funktioniert. Auch das ist das Ergebnis der gezielten Potenzierung bestimmter genetischer Eigenschaften, also von "Zucht".
Praktisch jedes Haus-/Nutztier hat sich unter der mehr oder weniger gelenkten Zucht durch den Menschen innerhalb seiner arteigenen Genetik vom Wildtyp entfernt. Mal mehr, mal weniger stark. Aber immer innerhalb dem von der arteigenen Genetik vorgegebenen Spielraum. Nicht immer steht oder stand Gewinnstreben dahinter. Einem Kaninchen Ohren anzuzüchten, die so lang sind daß sie auf dem Boden schleifen, ist das eine "nicht artgerechte Züchtung", obwohl da wahrscheinlich kein an Gewinnoptimierung orientierter Konzern dahintersteht?
Legehybriden sind genau wie Masthybriden im Grunde das Produkt einer bis zu den Grenzen ausgereizten Potenzierung der arteigenen genetischen Möglichkeiten, also durchaus nicht eine "nicht artgerechte Züchtung".
Trotzdem ist es für mich eine traurige Entwicklung, denn man spricht den Endprodukten (ich benutze dieses Wort mit Absicht) dieser Zuchtarbeit jedes Recht auf Respekt ab. Man sieht sie viel zu oft nicht als Lebewesen, sondern als Produktionseinheit, und das sollte nicht sein.
Auf die Fähigkeit, die arteigenen Bedürfnisse auszuleben und zu genießen, hat die angezüchtete Leistung zumindest bei den Legehybriden, wenig Auswirkungen. Da ist die Haltung ausschlaggebend.
Wie lange ein Huhn gesund leben und alt werden kann, ist aber wiederum in der Genetik verankert. Wobei die tatsächliche Dauer eines Lebens von sehr vielen anderen Faktoren abhängig ist. Ist die kurze Lebenszeit der meisten Hybridhühnern artgerecht oder nicht? Wie alt wird ein Wildhuhn im Durchschnitt? Wie alt wird ein Rassehuhn im Durchschnitt?
"alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)
Für eigene Familie reichen die Rassehühner auf jeden Fall. Entsprechendes "Vermehrungs-Management" vorausgesetzt.
Wir haben kein Licht im Stall und durch die Glucken, die ja im Sommer pausierten, aber dann im Herbst wieder anfingen zu legen, haben wir jetzt tatsächlich im Winter genug Eier nicht nur für uns, sondern auch für den Schwiegervater. Im Moment habe ich 7 Rassehühner und die 3 besagten CL/Lohmann-Olivleger. Im Herbst hatten wir etwa 1 Ei pro Tag, seit Winteranfang 2, und seit ein Paar Tagen - 3 Eier. Ohne Unterbrechung.
Ich denke, für "normale" Ansprüche sind die Hybriden sogar problematischer, weil sie viel mehr Wissen rund um die Haltung voraussetzen und gar mehr Kosten erzeugen können. Die da wären: Licht und Futter.
Wir haben gar kein Licht und unsere Tucken legen im Winter trotzdem.
Ich verfolge folgendes Prinzip: jede Glucke darf Küken haben. Von diesen Küken muss ich mich hart von allen bis auf ein einziges trennen. Ich hatte z.B. in diesem Sommer zwei Glucken und 15 Küken. Habe zwei Rassen ausgebrütet. Alle Küken bis auf zwei Stück (1 x Lakenfelder und 1 x Marans) wurden als Jungtiere noch im Herbst verkauft. Somit habe ich junges Blut in diesem Jahr und freie Plätze noch für weitere Jahre. Im nächsten Jahr wird es das gleiche sein: alle Glucken dürfen dann. Wenn es viel zu viele Glucken sind, dann teile ich die BE in kleineren Mengen auf. Und von jeder neuen Rasse, die ich ausbrüte, darf dann jeweils ein Jungtier zu Hause bleiben. Alle anderen werden vermittelt. Bis jetzt ist diese Rechnung sogar mit Hähnen ausgegangen. Da stoße ich immer ein Dankgebet, dass sie ihre Chance bekommen dürfen.
Ob aber natürlich so ein "Management" für jeden was ist, sei dahin gestellt. Wer kein Problem damit hat, dass die Hühner 1 x Mal im Jahr einfach "ausgetauscht" werden, der wird mit bunten Hybriden gut bedient sein und benötigt keine solche komplizierten Vermehrungs-Strategien wie ich. Auch wäre dann in diesem Fall die Thread-Frage hinfällig, weil man viel mehr Eier von einem Hybridhuhn als von einem Rassehuhn auch in einer schlechten Haltung im 1. Jahr bekommen kann. Wer aber mit bunten Hybriden auch weiter Eier haben will, muss sich sehr viel Wissen und vielleicht auch neue Haltungs- bzw. Futterstrategien aneignen. Und dazu auch evtl. Erfahrung in der medizinischer Versorgung sammeln. Ehrlich gesagt, schon alleine wegen des letzten Punktes ist es mir zu viel. Da hoffe ich inständig, dass meine Olivleger keine gesundheitlichen Probleme in der Zukunft aufweisen werden. Und aus diesem Grund lasse ich in der Zukunft lieber Finger von Hybridtieren.
Lieben Gruß, Roksi
1,1 Maxi Homo Sapiens 2,2 Mini Homo Sapiens 3,1 Felis silvestris f. catus, Apes mellifera und die bunte Truppe
Weil jeder unter "artgerecht" wohl jeder etwas anderes versteht.
Einige würden meinen, artgerecht wäre für ein Tier nur das Leben, wo es sich problemlos in der Wildnis (eben als Art) vermehren und überleben kann.
Andere wiederum würden auch eine vom Menschen kontrollierte Haltung als "artgerecht" bezeichnen, wenn die Tiere mit genügend Futter gefüttert werden, sie von den Räubern geschützt werden und in den Vermehrungszyklus nicht eingegriffen wird.
Andere würden unter "artgerecht" auch Einmischung in Vermehrungszyklus halten.
Und die Steigerung wäre nicht einfach die Einmischung in Vermehrungszyklus, sondern Anzüchten der Eigenschaften, die in der Natur nicht in dieser Weise ausgeprägt waren. Wie eben die übermäßige Eierzahl und bei Masttieren - mehr Fleisch. Schließlich sind diese Tiere auch vermehrungsfähig und eine gewisse Anzahl dieser Tiere wird in der Wildnis auch (vielleicht) überleben.
Alles subjektives Verständnis von "artgerecht". Und ich selbst habe auch meine subjektive Vorstellung, was denn "artgerecht" ist. Zu diesem meinem eigenen Verständnis gehört z.B. extreme Eierzahl-Zucht nicht zu "artgerecht".
Als kleiner Exkurs:
nach der Tschernobyl-Katastrophe stellte man fest, dass Wildtiere keinerlei Mutationen aufwiesen, obwohl Wissenschaftler fest davon ausgegangen waren. Sprich entweder war die Strahlung direkt nach Explosion so hoch, dass die Tiere schlicht umkamen. Oder aber die Reststrahlung machte den Wildtieren gar nichts mehr aus. Sie vermehrten sich weiter ohne Missbildungen in den Gebieten, in denen die Menschen nicht mehr leben konnten.
Ganz anders sah die Lage bei Nutztieren aus. Und auch beim Menschen: nach der Katastrophe wurden Missbildungen und Mutationen sowohl beim Menschen als auch bei Nutztieren dokumentiert.
Das regt zum Nachdenken an...
Lieben Gruß, Roksi
1,1 Maxi Homo Sapiens 2,2 Mini Homo Sapiens 3,1 Felis silvestris f. catus, Apes mellifera und die bunte Truppe
Da bist du aber sehr falsch informiert. Die Mutationen in der Wildnis bei Pflanzen und Tieren sind ein riesiges Forschungsfeld. Ein kleines Beispiel:
http://www.dw.com/de/nukleare-unfäll...ren/a-19179109
nach 20 Jahren endlich wieder Hühner, spontaner Bruteier-Kauf bei Ebay, geliefert in die Packstation, Oktober 2014 erste Naturbrut... ein bisschen Natur in der Stadt..
Aktuell 3,35 New Hampshire, 3,7 Gänse, dazu Pferd, Hund, 3 Katzen und Bienen ...
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