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Thema: Legeleistung allgemein

  1. #1
    Avatar von Liebhaberstueck
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    Legeleistung allgemein

    Wir haben nun seit etwa 3 Jahren Hühner (Plymouth Rock), allerdings nur 3 Stück um unseren Eigenbedarf an Eiern zu decken. Nun ist langsam zu spüren, dass die Legeleistung ein wenig nachlässt und wir planen im nächsten Frühjahr noch 2 Junghennen dazuzukaufen. Jetzt bin ich gerade dabei Rassen zu vergleichen, weil wir evtl. eine zweite Rasse "ausprobieren" wollen doch bei meinen Recherchen ist eine Frage aufgekommen, die ihr mir vielleicht beantworten könnt:

    Es ist doch so, dass ein Huhn in seinem Leben eine genetisch festgelegte Menge an Eiern legt, richtig? eben so viele, wie der jeweilige Eierstock des Tieres hergibt.
    Wenn ich nun lese, dass eine Hühnerrasse im Jahr durchschnittlich 150 Eier legt, die andere 180 (nur zum Beispiel) bedeutet das, dass das Huhn, welches durchschnittlich mehr Eier pro Jahr legt auch schon nach kürzerer Lebenszeit aufhört Eier zu legen, oder haben diese Rassen dann einfach mehr Eier in ihren Eierstöcken zur Verfügung?

    Da wir unsere Hühner nicht schlachten werden, ist uns zwar wichtig, dass sie viele Eier legen, aber wichtiger wäre es, dass lange (und dafür dann vielleicht nicht ganz so viele Eier im Jahr) legen

  2. #2
    Avatar von ***altsteirer***
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    Schau mal hier:

    http://literatur.ti.bund.de/digbib_extern/dk042542.pdf

    Nur ein Bruchteil der vorhandenen Follikel wird zum fertigen Ei. Wieviele das sind ist abhängig von Rasse, Fütterung, Gesundheitszustand etc.
    Dass eine Henne keine Eier mehr legt, weil "das Depot leer" ist, kommt in der Praxis wohl kaum vor.
    4.29.31 Altsteirer

    "Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand." Charles Darwin

  3. #3
    Avatar von Liebhaberstueck
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    danke sehr, damit bin ich was die biologie angeht auf jeden fall schon mal schlauer.
    es ist also auch nicht so, dass hühner mit einer höheren jährlichen legeleistung früher aufhören zu legen, ja?

  4. #4
    Avatar von ***altsteirer***
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    Zitat Zitat von Liebhaberstueck Beitrag anzeigen
    es ist also auch nicht so, dass hühner mit einer höheren jährlichen legeleistung früher aufhören zu legen, ja?
    Im Extremfall vermutlich schon. Wenn ein Legehybrid in der industriellen Tierhaltung 320 Eier / Jahr legt, dann leidet der ganze Legeapparat, und das Huhn wird vermutlich mit 5 - 6 Jahren keine Eier mehr legen.

    Bei einem Rassehuhn macht es keinen praxisrelevanten Unterschied, ob in der Rassebeschreibung 150 oder 180 Eier angegeben sind.
    Bei guter Haltung und Fütterung kannst Du da schon noch 5 jährige Legerinnen in der Gruppe haben. Die Legeleistung nimmt aber dann schon deutlich ab.
    4.29.31 Altsteirer

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  5. #5
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    Zitat Zitat von ***altsteirer*** Beitrag anzeigen
    Schau mal hier:

    http://literatur.ti.bund.de/digbib_extern/dk042542.pdf

    Nur ein Bruchteil der vorhandenen Follikel wird zum fertigen Ei. Wieviele das sind ist abhängig von Rasse, Fütterung, Gesundheitszustand etc.
    Dass eine Henne keine Eier mehr legt, weil "das Depot leer" ist, kommt in der Praxis wohl kaum vor.
    Mit Hilfe von epigenetischen Mechanismen kann durch ideale Bedingungen bei der Fütterung und Gesundheitsvorsorge (z.B. durch Hygiene & Impfen) und Haltungsbedingungen (Licht, nicht zu viel Auslauf) über Generationen das Merkmal Rasse ( Genetik) manipuliert werden. So sind auch die Hochleistungsrassen entstanden.
    Eine der interessantesten Arbeiten über Epigenetik ist für mich die von Bélteky, J. (2013). Behavioral Epigenetics and the Effects of Domestication.
    Er beschreibt sehr umfangreich den Einfluss epigenetischer Mechanismen auf die Domestikation von Nutztieren und Haustieren, u.a. am Beispiel des Projektes von Belyaev:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Domesticated_silver_fox

    Hier gibts zwei Demo-Videos über die zahmen oder nicht zähmbaren Füchse.
    https://dogcogblog.wordpress.com/201...ox-experiment/

    Ausserdem:
    http://www.huehner-info.de/forum/sho...=1#post1177923

    Ich denke, das gibt einen Eindruck, welche Bedeutung epigenetische Mechanismen auf die Selektive Zucht haben.
    Auch Zuchtprojekte wie die von Roland Dam (verstorben am 05. März 2012) an den Barbezieux u.a. Rassen machen zuversichtlich, dass man innerhalb von 20 Jahren die Legeleistung (in Zahl & Gewicht) erheblich steigern kann.
    Man kann also das wieder zurecht biegen, was die Rassegeflügelzucht in den letzten 70 Jahren vergeigt hat.

    PS: Das Buch hab ich vorhin vergessen zu verlinken. Das beschäftigt sich auch sehr stark mit Epigenetik. Und ist in deutsch verfasst.
    https://books.google.de/books?id=L1U9AwAAQBAJ&dq
    Geändert von Redcap (02.08.2015 um 18:47 Uhr)

  6. #6

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    Zitat Zitat von ***altsteirer*** Beitrag anzeigen
    Im Extremfall vermutlich schon. Wenn ein Legehybrid in der industriellen Tierhaltung 320 Eier / Jahr legt, dann leidet der ganze Legeapparat, und das Huhn wird vermutlich mit 5 - 6 Jahren keine Eier mehr legen.

    Bei einem Rassehuhn macht es keinen praxisrelevanten Unterschied, ob in der Rassebeschreibung 150 oder 180 Eier angegeben sind.
    Bei guter Haltung und Fütterung kannst Du da schon noch 5 jährige Legerinnen in der Gruppe haben. Die Legeleistung nimmt aber dann schon deutlich ab.

    Ich hatte eine braune Hybridin die hat mit Ca. 7 noch 3 manchmal sogar 4 Eier die Woche gelegt. Aber immer nur für ein paar Wochen dann war Pause und so weiter. Auf ca. 80- 100 Eier ist Madam aber trotzdem noch gekommen(im Jahr)

  7. #7
    Avatar von ***altsteirer***
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    @Roy: Hast Du die schon als Junghenne bekommen, oder erst nach 15 Monaten in einem Legebetrieb?

    Ungeachtet dessen: Beachtliche Leistung!
    4.29.31 Altsteirer

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  8. #8

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    Hi. Als Junghenne habe ich sie bekommen. Ja ich war auch sehr erstaunt da ja immer gesagt wird das nach 2/3 Jahren Schluss ist. Ich muss aber sagen ich hatte danach nie wieder eine die so gut gelegt hat. Es war also eher ein Einzelfall.

  9. #9
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    Zitat Zitat von ***altsteirer*** Beitrag anzeigen
    Schau mal hier:

    http://literatur.ti.bund.de/digbib_extern/dk042542.pdf

    Nur ein Bruchteil der vorhandenen Follikel wird zum fertigen Ei. Wieviele das sind ist abhängig von Rasse, Fütterung, Gesundheitszustand etc.
    Dass eine Henne keine Eier mehr legt, weil "das Depot leer" ist, kommt in der Praxis wohl kaum vor.
    ** Mit Hilfe von epigenetischen Mechanismen kann durch ideale Bedingungen bei der Fütterung und Gesundheitsvorsorge (z.B. durch Hygiene & Impfen) und Haltungsbedingungen (Licht, nicht zu viel Auslauf) über Generationen das Merkmal Rasse ( Genetik) manipuliert werden. So sind auch die Hochleistungsrassen entstanden.
    Eine der interessantesten Arbeiten über Epigenetik ist für mich die von Bélteky, J. (2013). Behavioral Epigenetics and the Effects of Domestication.
    https://www.ifm.liu.se/biology/zoolo...an-Belteky.pdf
    Er beschreibt sehr umfangreich den Einfluss epigenetischer Mechanismen auf die Domestikation von Nutztieren und Haustieren, u.a. am Beispiel des Projektes von Belyaev:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Domesticated_silver_fox

    Hier gibts zwei Demo-Videos über die zahmen oder nicht zähmbaren Füchse.
    https://dogcogblog.wordpress.com/201...ox-experiment/

    Ausserdem:
    http://www.huehner-info.de/forum/sho...=1#post1177923

    Ich denke, das gibt einen Eindruck, welche Bedeutung epigenetische Mechanismen auf die Selektive Zucht haben.
    Auch Zuchtprojekte wie die von Roland Dam (verstorben am 05. März 2012) an den Barbezieux u.a. Rassen machen zuversichtlich, dass man innerhalb von 20 Jahren die Legeleistung (in Zahl & Gewicht) erheblich steigern kann.
    Man kann also das wieder zurecht biegen, was die Rassegeflügelzucht in den letzten 70 Jahren vergeigt hat.

    PS: Das Buch hab ich vorhin vergessen zu verlinken. Das beschäftigt sich auch sehr stark mit Epigenetik. Und ist in deutsch verfasst.
    https://books.google.de/books?id=L1U9AwAAQBAJ&dq

    PPS: Der Volltext wäre bestimmt auch interessant zu lesen.
    H. Niemann (2014). Zur Bedeutung der Epigenetik für Nutztierwissenschaft und Tierzucht. Züchtungskunde, 1/2014; 86: S. 9-18.
    http://www.zuechtungskunde.de/Inhalt...haXQuaHRt.html

    ** ein paar Sachen ergänzt

  10. #10
    Avatar von tosca
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    Das mit der Menge der Eier ist für einen Hobby Hühnerhalter , meines Erachtens nach, reine Utipie. Angaben von 280, 300 Eiern pro Tier/Jahr - sind unter normallen und hühnerwürdigen Bedingungen kaum zu erreichen. Wichtig ist doch, dass die Tiere glücklich und zufrieden leben und Eier legen . ein Ei mehr oder weinigen - ist das wirklich ein Problem?

    Bei Massenhaltung ist das was ganz anderes.

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