@Hühnerjette
Kann es sein, dass du mit Allgemeinplätzen die Welt zu erschlagen versuchst?
LG - ChiBo
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@Hühnerjette
Kann es sein, dass du mit Allgemeinplätzen die Welt zu erschlagen versuchst?
LG - ChiBo
Alle wird man natürlich nie erreichen können. Ich kann jetzt auch nur von meiner Gegend sprechen. Hier habe ich zumindest den Eindruck, dass ein Teil der Bevölkerung bei einem Teil der Lebensmittel umdenkt. Bei uns boomen die qualitativ hochwertigen und aus artgerechterer Tierhaltung stammenden Lebensmittel gerade. Produkte von kleinen Höfen und selbst Hergestelltes wird gerne gekauft. Aber ich habe auch den Eindruck, dass es in der Stadt ein bisschen anders ist. Mir kommt oft vor, je weiter die Menschen weg sind vom Ort wo die Lebensmittel produziert werden, desto fremder wird ihnen das Ganze. Nach dem Motto, ich trinke Milch, aber das Zeug was aus dem Euter kommt ist eklig, ich esse gern Fleisch, aber Schlachten ist so brutal und Tierquälerei.
Ist aber nur meine Meinung, ich will nicht sagen, dass es sicher so ist. Es kommt mir nur so vor...
Vielleicht kommt daher auch die Einstellung, man kann einfach die billigen Sachen kaufen, ohne das es große Auswirkungen auf Andere hat.
Das habe ich gerade auf Youtube angeschaut, sehr interessant wie ich finde.
http://www.youtube.com/watch?v=_Y_sTmDtNtc
Meine Eltern sehen nicht nur zu wie ich mist baue sondern sie unterstützen mich dabei!
Da ich Eier weder kaufe noch verkaufe bin ich bei den Eierpreisen meist nicht so auf dem Laufenden. Trotzdem kann ich die allgemeine Empörung hier nicht nachvollziehen. Es geht nicht um bessere Haltungsbedingungen sondern um gesunkene Einstandspreise.
Die Discounter geben diesen Preisvorteil an ihre Kunden weiter – und sind dafür die Bösen? Dann müssten sie ja, wenn sie trotz sinkender Einkaufspreise die Verkaufspreise erhöhen, ganz besonders gut sein.
Geht’s noch blöder?
ja, Borger wir sind blöd. Schön, daß Du Mitgefühl mit den Disountern hast.
Wenn die Mineralölkonzerne und Energiekonzerne ihre Preisvorteile nicht an den Verbraucher weitergeben, warum sollten das die Discounter machen?
Das ist doch alles Augenwischerei.
@Nicolina: Das musst du missverstanden haben oder ich drücke mich falsch aus. Der Eierpreis hat mit dem Zuwanderungsthema rein gar nichts zu tun. Die Migranten sind nur durch einen kurzen Kommentar in einem meiner Beispiele mit ins Boot gehüpft und wurden natürlich sogleich aufgegriffen.
@ChiBo: Nein, kann nicht sein. Ich habe nur Beispiele genanntEin bisschen Polemik gehört dazu.
Ja und nein. Den Eindruck bekomme ich zumindest in Gesprächen auch. Aber ob es letztlich so umgesetzt wird, hängt auch ein bisschen von der Bequemlichkeit und den Möglichkeiten ab. Wir wohnen hier sehr ländlich und ich würde liebend gern regionale Lebensmittel kaufen, nur wird das hier so gut wie gar nicht angeboten. Ich muss nicht 3,90€ für's Kilo Hack bezahlen, es darf auch gern teurer (und damit weniger) sein! Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen? Die normal arbeitende Bevölkerung (und dazu zähle ich ja nicht mal, bin ja Student) kann auch nicht mal eben unter der Woche vormittags zum Wochenmarkt gehen, die sind auf Supermärkte angewiesen (hier der Brückenschlag zu den Leuten mit den 50 - 60 Arbeitsstunden pro Woche). Und wenn der Supermarkt nur billig bietet, muss man es kaufen. Wer hat denn die Zeit, noch 3 Dörfer weiter zum Tante Emma Laden zu fahren, in dem evt. Wurst von Bauer Ernstfried und Äpfel vom Gut um die Ecke angeboten werden? Dazu kommt dann eben die clevere Werbung, in der die glücklichen Hühner auf der Eierverpackung herumspringen und man erachtet es nicht als notwendig (der innere Schweinehund schon gar nicht), für Lebensmittel ein Trara zu veranstalten. Das ist meiner Meinung nach EINE der praktisch bedingten Gründe, weshalb wir so verkorkst einkaufen. Ich hoffe mal nicht, dass es den meisten Menschen einfach egal ist, was bei ihnen auf dem Teller liegt und wie es vorher gequält wurde. Sie wissen es einfach nicht bzw. sind zu weit weg.Hier habe ich zumindest den Eindruck, dass ein Teil der Bevölkerung bei einem Teil der Lebensmittel umdenkt. Bei uns boomen die qualitativ hochwertigen und aus artgerechterer Tierhaltung stammenden Lebensmittel gerade. Produkte von kleinen Höfen und selbst Hergestelltes wird gerne gekauft.
Japp! Es wird "denen" ja so vermittelt bzw. sie kennen die Kehrseite der Medaille nicht. Deswegen halte ich Aufklärung für immens wichtig, wenn auch nicht unbedingt fruchtend. Und dennoch: Wer so entfernt von den Lebensmitteln ist wie wir heutzutage, wer keinen Bezug mehr zum Ausgangsprodukt oder den einzelnen Produktionsschritten hat, der hat auch keine Vorstellung von Preisen oder davon, dass sein Kalbsbraten mal große Kulleraugen hatte (und dass man aus Respekt zum Tier diesen auch würdigen, aufessen, nicht wegschmeißen und nicht all zu häufig essen sollte).Vielleicht kommt daher auch die Einstellung, man kann einfach die billigen Sachen kaufen, ohne das es große Auswirkungen auf Andere hat.
Ich habe schon soooo vielen erzählt, wie Masthähnchen (also das, was mal die Hühnerbrust auf dem Teller war) gehalten werden, dass sie sich gegenseitig tottreten, nach 30 Tagen nicht mehr stehen können und dann mit einer Kehrmaschine zum Schlachter gebracht werden, dass es den Menschen eigentlich schon hätte vergehen müssen, aber nix. Da wird kurz das Gesicht verzogen, "Oh, wie schrecklich" gesagt, sein Mitleid verkündet und am nächsten Tag doch wieder Wiesenhof-Hühnerbrust für 2,99€/Packung in den Einkaufswagen gelegt.
Unsere Gesellschaft ist sehr krank und ich habe keinen Plan, wie wir sie (mich nicht ausgenommen) wieder gesund bekommen...
Das Leben fällt, wohin es will.
Ich bin übrigens auch Studentin.
Deshalb finde ich die Idee von unserem Adeg - Markt so gut, dass sie regionale Produkte zu einem nachvollziehbaren Preis anbieten. Da ist dabei: Speck, Käse, Verhackert, Grünleger- Eier, Wachteleir, Räucherfische, Schotten, Butter u. ä. Es läuft, glaube ich, recht gut. Mein Vater verkauft dort unseren Käse.
Grüß euch
Ich weiß schon lange nicht mehr, was Eier im Laden kosten.
Mein Eierpreis orientiert sich am Futterpreis.
Kann mich an mangelnder Nachfrage der Kunden nicht beklagen. Habe fast immer zu wenig Eier.
Und "Geiz ist Geil" finde ich nicht verwerflich.
Wenn 5kg Zwiebel um 20 CENT mehr kosten, als 1 kg Zwiebel: Dann kaufe ich die 5 kg.
Die kommen übrigens aus der gleichen Schütte und der Bauer bekommt deswegen nicht mehr, oder weniger.
Fleisch? Ich kaufe nur halbe Schweine, aus artgerechter Haltung.
Ich habe dann zwar einen Tag lang ARBEIT, aber das BESTE Fleisch um 2,88€
Knochen, 1/2 Kopf, 2 Füße, Innereien, Blut inklusive.
Übrigens: So lange dauert es nur, weil ich selber Speck mache (und ihn mit Gewinn verkaufe) und deshalb sofort einsalze.
Geiz ist Geil: Ja, aber nur, wenn man keine Fertigprodukte kauft, sondern schaut, wo es was günstig gibt, ohne sich SCHULDIG zu machen.
Warum sollte ich die Lohnnebenkosten von 2 Mitarbeitern (Metzger, Fleischereifachverkäuferin ) zahlen, wenn ich selbst ein Messer und eine Kühltruhe habe?
Übrigens: Die Schnitzel verkauft die SELBE Fleischerei, von der SELBEN Sau um knapp 13€ "einzeln"
Da bin ich mir zu geizig für.
lg
Willi
Leben ist tödlich, hören sie sofort damit auf.
Ich habe vor allem Mitgefühl mit mir selbst – und ich kann mich noch gut an eine Zeit ohne Discounter erinnern. Nein, aus meiner Sicht war das nicht besser.
Prinzip der Discounter ist es, große Mengen Ware in kurzer Zeit unter Verzicht auf „Beratung und Bedienung“ mit niedriger Handelsmarge umzuschlagen. Also mir gefällt das.
Vergleiche doch mal Discounter – Bioläden.
Welchen Anteil vom Endpreis bekommen die Erzeuger?
Welchen Anteil vom Endpreis bleibt beim Händler – und was zahlt er seinen Verkaufskräften?
Ach ja, und wenn die nächste Wildkamera oder sonstiger Schnickschnack beim Discounter ins Angebot kommen, dann macht man mal „großzügig“ eine Ausnahme und kauft beim „Bösen“.
Was die Öl- und Energiemultis betrifft, so ist deren Preisgestaltung massiv durch Gesetze, Steuern und Abgaben beeinflusst. Ich denke nicht, dass man die mit Discountern vergleichen kann.
@ Borger
Es ist mir allerdings ein Rätsel wie die Einkaufspreise für Eier angesichts der immer teurer werdenden Futtermittel sinken können.
Ich denke das Problem ist, dass Lebensmittel bei uns eine sehr geringe Wertschätzung erfahren.
Da wird sich Dosenfraß vom Discounter ( hat schonmal jemand Dosenravioli gegessen? Das kann doch niemanden schmecken) gekauft, auf der anderen Seite wird aber viel Geld für Handy, Plasmafernsehen etc. zum Fenster rausgeschmissen.
Beim Essen wird im Zweifel lieber zum billigeren Produkt gegriffen, das Handy muss aber das neuesete Modell sein.
Aufklärende Zettel in den Eierpappen sind zwar eine lobenswerte Idee, werden aber nichts änderen.
Es kann doch niemand ernsthaft annehmen, dass 10 Eier für 99ct. unter nachhaltigen und tierschutzgerechten Bedingungen produziert werden.
Es ist den meisten Menschen halt nur scheißegal.
Was soll man denn noch zu dem erwähnten Kommentar von Bunte Hühner sagen.
(Jemand hat ein XXL Schnitzel gegessen und auf die Frage nach den Produktionsbedingungen geantwortet das es nur schmecke wenn es auch richtig gelitten hat).
Da ist man doch mit seinem Latein am Ende!
Weiterhin ist es doch ein Problem das genau dieses Modell, in dem sich die Produktion auf einige Wenige, die immer mehr wachsen von der Politik gewollt und gefördert wird.
Die Subentionspolitik ist doch eine völlig falsche.
Warum werden große Hähnchenmastställe oder Großschlachterein, die Hungerlöhne zahlen von der EEG befreit?
Wo liegt da der gesellschaftliche Nutzen?
Genau dieses Modell wird doch politisch unterstützt, die Produkte werden doch künstlich durch Subventionen billig gehalten. Ohne diese Gelder sind diese Preise doch überhaupt nicht realistisch.
Geändert von hühnerleiter (15.01.2014 um 11:12 Uhr)
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