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Der Fall im LK Coburg betrifft tatsächlich eine private Kleinhaltung (Tierhaltung von bis zu 50 in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln) von etwa 50 Tieren. Diese sollen alle an AI verendet bzw. bei Eintreffen des Räumtrupps bereits moribund gewesen sein. Daher gibt es keine Sperrzone, es wird aber auf die Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen hingewiesen.
Eine genauere Eingrenzung der Position kommt dann erst, wenn der WAHIS Bericht vorliegt.
https://www.np-coburg.de/inhalt.land...338cfe324.html
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D-A-CH
Im Bezirk Gmünd, Niederösterreich ist ein zweiter Schwan mit Verdacht auf AI gefunden wurden.
https://www.noen.at/gmuend/schutzmas...uend-448469888
Aufgrund des Falles im LK Coburg, ruft auch der LK Haßberge zur Beachtung der Biosicherheit bei Geflügelhaltungen auf.
https://www.hassberge.de/topmenu/sta...6ac54d7825b974
Europa
Italien meldet drei weitere Kleinhaltungen und einen gemischten bäuerlichen Bestand in Trevisio.
https://www.trevisotoday.it/cronaca/...mbre-2024.html
Ungarn meldet „nur“ eine Enten Elterntierhaltung.
Im polnischen Grenzland bei Urad wurden 16 tote Schwäne gefunden und später positiv getestet. Die Fundregion liegt nahe Eisenhüttenstadt auf deutscher Seite.
https://www.slubice24.pl/wiadomosci/...rtwych-labedzi
In Tschechien wieder eine private Kleinhaltung. 11 Hühner sind sehr schnell verendet. Geschehen in Kamenický Šenov bei Novy Bor, etwa 15 km von der sächsischen Grenze entfernt.
https://genus.cz/regiony/ceskolipsko...ka-n615319.htm
Die Niederlande verhängen aufgrund der Bestandsfälle in Putten und Kleve eine landesweite Aufstallungspflicht. Die Industrieverbände jubeln.
https://www.pluimveebedrijf.nl/dierg...riep-toeneemt/
Asien
Süd-Korea meldet zwei neue Bestandsfälle.
Bei Konya, Türkei scheint der Seuchenzug noch nicht zu einem Ende gekommen zu sein. WAHIS berichtet, das mittlerweile 33 Betriebe dort geräumt wurden, teilweise laufen Maßnahmen zur Zeit noch. Insgesamt sind hier jetzt knapp 5 Millionen Tiere Opfer der AI gewurden.
WAHIS
Amerikas
In dieser Woche werden zwischen Quebec und Montreal, Kanada drei neue Bestandsfälle gemeldet.
https://www.tvanouvelles.ca/2024/11/...ctee-au-quebec
Ein EU Bericht bemängelt das Überwachungssystem gegen AI in Brasilien. Man bescheinigt eine ausreichende Sicherheit, da es bei den Daten zu zur Anzahl der durchgeführten Untersuchungen Lücken geben soll. Brasilien sieht das natürlich ganz anders.
https://www.euractiv.de/section/land...pe-kontrollen/
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Heute mal wieder USA. Ich muß gestehen, ich habe mich jetzt davor etwas herumgedrückt.
Der letzte Bericht war vom 09.11. Einfach frustrierend, was da abgeht. Aber einige von Euch werden es schon mitbekommen haben, es gibt das nächste infizierte Kind, diesmal in Kalifornien. Bestandsfälle nehmen ebenfalls zu und Milchvieh, stellt neue Rekorde auf. Aufgrund des Umfanges teile ich dieses Mal den Bericht.
Aber im Einzelnen:
Michigan 29
Idaho 35
Texas 26
Colorado 64
New Mexiko 9
South Dakota 7
Iowa 13
Kansas 4
Minnesota 9
Ohio 1
North Carolina 1
Wyoming 1
Oklahoma 2
Kalifornien 402 + 144
Utah 13
Gesamt 616
Gehaltene Säugetiere anderer Arten:
Minnesota Ziegen 1 B3.13. Gemischte Kleinhaltung
Idaho Alpaca 1 B3.13. Gemischte Kleinhaltung
Oregon Schweine 1 D1.2. Gemischte Kleinhaltung
Gesamt 3
Humanfälle USA (bestätigt durch CDC)
Bundesstaat Milchvieh Geflügel Unbekannt BS Total
Kalifornien 28 +7 0 1 +1 29 +8
Colorado 1 9 0 10
Michigan 2 0 0 2
Missouri 0 0 2 2
Oregon 0 1 +1 0 1 +1
Texas 1 0 0 1
Washington 0 11 0 11
Gesamt 32 +7 21 +1 3 +1 56 +9
Unbestätigt 4
Milchviehherden in Kalifornien werden wohl deutlich besser getestet, als noch vor einem Monat. Bisher sollen erst 9 Herden aus der Quarantäne entlassen wurden sein. 402 Bestände entsprechen 36,5% aller kalifornischen Bestände, das sollte sich auch in den Milchpreisen auswirken. Mittlerweile gibt es in großen Teilen Kalifornien H5 positive Befunde in den Abwasserwerten. Da Milchtankproben nur einmal wöchentlich genommen werden, besteht wohl eine Überwachungslücke.
https://lacounty.gov/2024/11/01/h5-a...ing-situation/
https://www.cdc.gov/nwss/rv/wwd-h5.html
https://data.wastewaterscan.org/trac...ChartId=462734
Ganz unabhängig davon wurde in St. Petersburg, Florida ebenfalls H5 im Abwasser festgestellt.
Man kann natürlich allgemein fragen, wie die Werte in den Jahren zuvor gewesen wären, alös noch nicht getestet wurde. Ebenso verhält es sich mit den Humanfällen zu denen ich weiter unten kommen. Wie viele von ihnen wären früher entdeckt wurden? Insbesondere bei leichten oder asymtomatischen Verläufen.
Auch in Pennsylvania wird mit verpflichtenden Milchtankbeprobungen begonnen. Im Gegensatz dazu, hatte der Bundesstaat mit der zweitgrößten Milchviehherde nach Kalifornien (1,7 Millionen) Wisconsin (1,2 Millionen) bisher weder Ausbrüche, noch wurden dort Beprobungen angeordnet. Man kann nur hoffen, die wissen was sie tun.
https://www.pa.gov/en/agencies/pda/n...-industri.html
Der unbekannte Humanfall in Kalifornien ist ein Kind im Alameda County. Hier wurde, bei leichtem Verlauf, schwach positiv auf H5 AI getestet. Erster Test war positiv, ein zweiter Test negativ. Es ist nicht bekannt, ob ein serologischer Test auf AK durchgeführt wurde. Man vermutet eine Co.Infektion mit anderen Erkältungserregern. Genaueres zum Subtypen ist noch nicht bekannt. Die Eltern hatten ebenfalls Atemwegsinfekte, aber bei ihnen konnte kein H5 nachgewiesen werden.
https://www.cdc.gov/media/releases/2...-bird-flu.html
https://www.cidrap.umn.edu/avian-inf...-mild-symptoms
Der Humanfall in Oregon steht im Zusammenhang mit der Räumung der Legehennenanlage in Clackamas County.
Neues zu den infizierten Schweinen in Oregon. Der Halter hat angegeben, das er eines seiner Schweine dabei beobachtet hat, wie es eine verendete Ente gefressen hat. Die Tiere hatten wohl viel Auslauf, eventuell ja an die Teiche auf dem Grundstück. Da das Geflügel teilweise im gleichen Stall untergebracht war, dürfte damit der Verbreitungsweg recht sicher sein.
https://www.nationalhogfarmer.com/li...ifestyle-farms
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USA
Das Geflügel.
Herausstechend bei den Geflügelbestandsfällen, sind wohl die beiden ersten je dokumentierten Fälle auf O´ahu im Bundesstaat Hawaii. Hier wurden eine Tierauffangstation für Enten und eine kleinere Privathaltung am 05. bzw. 07.11. positiv getestet. Die zweite im Rahmen der Veterinärkontrollen. Ebenfalls getestet wurden 29 von 34 Kontaktpersonen, erfreulicherweise alle mit negativem Testergebnis. Es handelt sich hier um eine seit 2022 bekannte Subtype 2.3.4.4b A3.
https://www.khon2.com/local-news/avi...uck-sanctuary/
https://health.hawaii.gov/news/newsr...ian-influenza/
In Kalifornien steigt die Zahl betroffener Geflügelhaltungen ebenfalls stetig. Schwerpunkt hier sind Puten- und Broilerhaltungen. Aber auch Legehennen und Kleinhaltungen sind von Zeit zu Zeit betroffen. Der Schwerpunkt liegt auch hier klar im Central Valley.
In den USA ist es aufgrund der hohen Dynamik mittlerweile ähnlich schwer den Überblick zu behalten wie in Kanada. Die Meldungen an WAHIS geschehen teilweise mit drei Wochen Verzögerung, daher versuche ich mal einen Überblick über die APHIS Daten seit 01.11..
Staat…………....County.......…….Haltungsart….Anzahl Bestände
Alaska……….....Matanuska S....Kleinhaltung.....1
Arizona………....Pinal…………......Legehennen…...1
Colorado……....Weld…………......Kleinhaltung…...1
Hawaii……….....Honolulu…….....Kleinhaltung…...2
Illinois……….....Henry……….......Kleinhaltung…...1
Kalifornien…....Fresno……….....Broiler……….......3
………………………..……….............Puten Eltern.....1
………………………………….............Puten………….....3
……………….......Kern…………......Legehennen…...2
……………….......Kings……….......Broiler………......2
…………………………………............Kleinhaltung…...1
……………….......Marin…………....Enten………….....1
……………….......Merced………....Puten………….....2
……………….......Sacramento…..Puten………….....1
……………….......San Joaquin…..Broiler………......1
……………….......Stanislaus……..Puten………….....1
……………….......Sonoma…….....Kleinhaltung…..1
……………….......Tulare………......Kleinhaltung…..1
Minesota……....Martin……….....Kleinhaltung…..2
Montana……....Flathead……....Kleinhaltung…..1
……………….......Missoula……....Kleinhaltung…..1
Oregon………....Jackson……....Kleinhaltung…..1
……………….......Malheur………..Kleinhaltung…..1
Utah………….....Piute…………....Puten…………....2
South Dakota..Lake…………....Kleinhaltung….1
Washington….Okanogan….....Kleinhaltung….1
………………..Snohomish….......Kleinhaltung….1
………………..Stevens…….........Kleinhaltung….1
………………..Whatcom…….......Kleinhaltung….1
Macht zusammen 39 Bestandsfälle.
Außerhalb Kaliforniens sind insbesondere Kleinhaltungen betroffen, was vermuten lässt, das hier freilaufendes Geflügel mit Wildvögeln direkten oder indirekten Kontakt hatte. In Kalifornien hingegen, ist der Großteil aufgestalltes Industriegeflügel im Central Valley. Nach dem Videoaufnahmen, die ich bisher gesehen habe, ist hier wohl Staub aus den Milchviehhaltungen der Hauptüberträger. Die verschiedenen Haltungsformen liegen teilweise nur durch Zäune abgetrennt direkt nebeneinander. In den Kuhcoralen, es gibt keine Stallanlagen, gibt es keinen Halm, keinen Strauch, nur nackten Boden und Aufnahmen von den Geflügelhaltungen zeigen unbefestigte Wege. Perfekte Bedingungen mit ein wenig Wind. Alleine die beiden Legehennenbetriebe in Kern County hatten über 3 Millionen Tiere im Bestand.
Die Liste der Wildvögel füllt sich ebenfalls zusehends. Allerdings ist man in den USA noch deutlich langsamer mit der Analytik bei Wildvögeln, als in Deutschland. Von daher sind viele gerade festgestellten Tiere schon im Oktober oder September beprobt wurden. Sehr viele Tiere wurden wohl bei der Jagd erlegt und anschließend beprobt. Ich vermute mal, die Tiere selber sind bereits lange verspeist. Was aktuell gefunden, aber noch nicht analysiert wurde lässt sich nur vermuten.
https://www.aphis.usda.gov/livestock...ons/wild-birds
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Ob dafür der Dauerwind verantwortlich ist?
Das TSIS hat schlechte Nachrichten:
23.11. Legehenne >1/2J., Nordfriesland 24-015-00278
Damit noch offene Fallnummern: 273, 275, 277.
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Der Bestandsfall im LK Nordfriesland betrifft einen Freillauflegehennenbetrieb in Caecilienkoog. Dieser Betrieb war bereits aufgrund Wildvogelfund früher aufgestallt. Daher Eintragsweg noch unklar. Der Bestand betrug 10.000 Tiere.
https://www.nordfriesland.de/PDF/202..._ts=1732535600
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Zweite Meldung des Tages. Verdachtsfall in einer Puten Elterntierhaltung in Dornum, LK Aurich, sehr nahe Küste, wie in Nordfriesland.
Für 8.000 Tiere wird die Keulung vorbereitet. LAVES meldet H5, Ergebnis von FLI steht noch aus. Bei Dornum gab es 20.03.2020 einen Ausbruch in einer Puten Elterntierhaltung mit 10.000 Tieren. Könnte die Gleiche sein.
https://www.topagrar.com/gefluegel/g...-20009140.html
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USA
Nachtrag und Ergänzung zu gestern.
Bei dem Kind, das im Alameda County H5 positiv getestet wurde, handelt es sich um einen Säugling oder ein Kleinkind, bei dem Symptome in der Krippe bzw. bei der Tagesmutter aufgefallen sind und das im Rahmen des nationalen Influenza Schutzprogrammes getestet wurde. Das sehr junge Alter macht natürlich die Infektionsursachensuche nicht einfacher. Mit der Genomsequenz wird im Laufe der Woche gerechnet. Alameda County befindet sich in der San Fransisco Bay Area, welche jetzt große Mengen Zugvögel beheimatet. Es gäbe also mehrere mögliche Wege, über die die Infektionen geschehen ist.
Gestern platzte noch eine Nachricht aus Fresno, Kalifornien in die sonntägliche Stille.
In einer am 21.11. testgekauften Flasche Kuhrohmilch wurde H5 nachgewiesen. Im Gegensatz zu pasteurisierter Milch ist hier der Virus noch aktiv. Die Milch kommt von „Raw Farm LLC Fresno CA „, dem größten Produzent für Kuhrohmilch weltweit. Ich hatte diese Firma bereits früher einmal erwähnt, als es um Salmonellen in Rohmilch ging. Es ist bisher nicht bekannt, wie sich der Konsum auf Personen auswirkt. Ebenfalls gibt es bisher keine Erkenntnisse über Erkrankungen durch den Genuss der kontaminierten Charge.
Es wurde jetzt eine Charge des Betriebes zurückgeordert und die Behörden warnen wieder einmal vor dem Trinken von Rohmilch. Der Besitzer der Fa. hielt die Warnungen vor dem Konsum früher bereits für Hexenjagd und Rohmilchfans glauben sich mit dem Konsum der Milch immunisieren zu können (wenn sie denn glauben das Viren existieren).
Mal abwarten was die Untersuchungen in der Bestandsherde des Unternehmens ergeben wird.
https://www.statnews.com/2024/11/24/...virus-testing/
https://arstechnica.com/science/2024...-flu-outbreak/
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TSIS heute:
25.11. Schwäne, Wildenten, Hamburg, 24-015-00262 / 275
24.11. Pute, Aurich 24-015-00277
Wie oben zu sehen, ist der Bestandsfall bei Dornum nun bestätigt. Der Betrieb iost ein baugleicher zu dem betroffenen Betrieb von 2020, liegt aber nordöstlich von ihm etwa 3,5 km östlich von Dornum.
https://www.landkreis-aurich.de/file...25.11.2024.pdf
Erste Vorsichtsmaßnahmen: Der LK Mecklenburgische Seenplatte ordnet ab heute die Aufstallung von Beständen mit mehr als 5000 Tieren an.
https://www.nordkurier.de/regional/n...taelle-3108902
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TSIS Nachtrag (gerade entdeckt)
19.11. Schwäne, Hannover 24-015-00268