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Amerikas
USA: Zuerst mal die blanken Zahlen, Stand 23.06. 4:00 CET. Die Zahlen erhöhen sich zur Zeit fast stündlich. Ich vermute aber mal, dass es Sonntags auch in den USA sowas wie WE gibt.
Gesamtanzahl liegt bei 126 Herden.
Michigan 25
Idaho 26
Texas 20
Colorado 18 +8
New Mexiko 8
South Dakota 5
Iowa 11 +4
Kansas 4
Minnesota 6
Ohio 1
North Carolina 1
Wyoming 1
Die APHIS Karte ist jetzt um einen Reiter zur Zeitspanne der Anzeige erweitert wurden. In Standardeinstellung zeigt sie jetzt die Fälle der letzten 30 Tage (51), was deutlich geringer ist als die Gesamtanzahl mit 112 (Stand letzte Änderung 21.06.). Ob, das jetzt nur Zufall oder Absicht ist, ist zur Zeit nicht ganz klar. Wer die kleine Filterkontrolle oben links in der Karte nicht sieht, könnte jedenfalls verwirrt sein.
Ebenfalls für etwas Verwirrung sorgt zur Zeit eine Angabe in der darunterliegenden Liste. Während bisher alle Rinderherden als Milchvieh angegeben wurden, gibt es jetzt eine Herde aus Colorado, welche am 18.06. festgestellt wurde, bei der die Produktionsart den Eintrag „Sonstige“ trägt. Könnte sich hier um eine Bullenmast handeln, welche neue Tiere aus einem betroffenen Milchviehbetrieb bezogen haben. Bisher wurde nirgends von nicht laktierenden Tieren in den betroffenen Milchviehbetrieben berichtet. Hier gilt es wieder, wie so oft, abzuwarten.
In den Sioux und Cherokee Counties im Bundesstaat Iowa ist es nach Dauerregen zu Überflutungen am Rock River gekommen. Beide Counties sind von Ausbrüchen in Milchvieh- und Geflügelbeständen gemeldet. Ein Klärwerk mußte die Arbeit einstellen. (Und irgendwo wurde auch noch kontaminierte Milch gelagert – pers. Anmerkung) Was soll man dazu noch sagen?
Hat sich schon jemand Gedanken über Maßnahmen in Intensivhaltungen bei Überflutungen gemacht? Egal ob mit AI kontaminiert oder nicht, da dräut die nächste Widerlichkeit in Zeiten der Klimaextreme.
https://kesq.com/news/2024/06/22/flo...again-in-heat/
Weiterhin stehen die Maßnahmen (oder besser Nichtmaßnahmen) der US Behörden in der Kritik. Obwohl geschätzt, 1 Million Schnelltests auf AI bereitliegen sind bisher bei dem Stand von 126 offiziell festgestellten infizierten Milchviehherden, gerade einmal 45 Mitarbeiter dieser Anlagen getestet wurden. Das wird mittlerweile als „Blindflug“ bezeichnet.
https://www.cbsnews.com/news/bird-fl...nkId=476406770
Aufgrund der Gesamtsituation und dem neuerlichen Fall in einem Lebendtiermarkt in San Francisco empfiehlt das California Departement of Agriculture komerziellen Geflügelproduzenten ihre Tiere für den Rest des Jahres 2024 aufzustallen und allen anderen, die Tiere wenn irgend möglich von Wildvögeln zu trennen..
https://www.cdfa.ca.gov/ahfss/Animal...Influenza.html
Ozeanien
In Australien gibt es gute und schlechte Nachrichten. Die Gute: Die Legehennenanlage bei Sydney, bei der H7N8 festgestellt wurde, beinhaltet nicht 400.000 Tiere wie zu erst von mir geschätzt, sondern nur 280.000. Die Schlechte: Eine weitere Anlage mit etwa 87.000 Tieren etwa 1,5 Kilometer nördlich, innerhalb des Schutzbereiches wurde bei Kontrolluntersuchungen jetzt auch positiv festgestellt. 2 weitere Anlage sind in unmittelbarer Nähe.
https://www.canberratimes.com.au/sto...farm/?cs=14231
Allgemein
Das FLI hat ein erstes Zwischenergebnis seines Infektionsversuches an Kühen mitgeteilt. Hierbei wurden Kühe mit der amerikanischen Mutante B 3.13 oder mit einem europäischen Stamm über die Zitzen inokuliert. Bei beiden Stämmen zeigte sich, bei den behandelten Tieren, die selbe Symptomatik. Demnach ist es also keine Frage des Stammes, sondern der Biosicherheit an den Melkanlagen.
https://www.fli.de/de/aktuelles/kurz...rhalb-der-usa/
Wer des Englischen mächtig ist und noch einmal von einem ausgesprochenern Experten auf dem Gebiet der aviären Influenza hören möchte, was sich da, denn nun wirklich, bei der Ausbreitung der aktuellen H5N1 zuträgt, den empfehle ich ein Webinar des Sydney Infectious Disease Institute. In diesem Webinar erläutert der niederländische AI Experte Thijs Kuiken die Ereignisse der letzten Jahre.
https://www.youtube.com/watch?v=ImFD8sLFfvo
Die Delegierten der American Veterinerian Medical Association haben auf ihrer Konferenz in Austin, Texas mit Mehrheit dafür gestimmt, den Ventilation Shutdown als menschlich ethische Keulungsmethode einzustufen. Der Hintergrund ist, dass nur Endschädigungszahlungen an Betriebe geleistet werden, die ethisch verantwortbar keulen. Das Video bitte nur schauen, wenn man Tierleid erträgt. Es werden Aufnahmen von leidenden Tieren gezeigt.
https://www.youtube.com/live/BhEMiudmR_4
Ein erster Kombiimpfstoff gegen AI ist jetzt in der EU zugelassen wurden. Es handelt sich um den Impfstoff Innovax-ND-H5 von MSD Animal Health. Es schützt ebenfalls gegen Marek und ND und ist ein In-Ovo bzw. First day Impfstoff.
https://www.nieuweoogst.nl/nieuws/20...aten-in-europa
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@Warnehof: Lieber Warnehof, ich möchte mich ganz herzlich für diesen:
https://www.youtube.com/watch?v=ImFD8sLFfvo
hochinteressanten Video Link bei dir bedanken. Es ist wirklich spannend zu hören, dass das hochpathogene Aviäre Influenza Virus H5N1 kein natürliches Virus ist, sondern durch Mutation von von niedrigpathogenen AI Viren in der Tierindustrie entstanden ist.
Die Tierindustrie will immer alles auf die Wildvögel schieben, das wird hier eindeutig widerlegt, das Gegenteil ist der Fall, die Wildvögel sind erst durch die Mutationen in der Tierindustrie infiziert worden. Eine globale Katastrophe für die Wildtiere….
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Seit 8 Wochen die ersten Neuzugänge im TSIS.
28.06. Wildgänse x2, Kleve
Auch aus Polen, Spanien und Frankreich habe ich vereinzelte Meldungen von Möwenfunden.
Von gestern ist noch ein RND Interview mit Christian Drosten, der sich zu seiner Einschätzung der H5N1 Situation in Hinblick auf eine Pandemiegefahr äußert. Er hat sich gewohnt zurückhaltend geäußert, allerdings verweist auch er, genau wie Virologen weltweit auf die mangelnde Dateneinsichtsmöglichkeiten und einiges mehr, was hier schon Thema war.
https://www.tagesspiegel.de/wissen/d...-11925890.html
Asien
In Indien scheint das Geschehen weiterhin nicht zur Ruhe zu kommen. Insgesamt sollen jetzt etwa 60.000 Tiere gekeult werden, bisher war von 46.000 Tieren die Rede.
https://www.news9live.com/state/kera...ppuzha-2592415
Auffällig eine Meldung aus China. Hier wurde bei 43 verendet aufgefundenen Wildvögeln, auf einer Insel vor der Küste von Zhejiang, H5N6 festgestellt.
Ozeanien
Die Ausbruchsserie in Australien wächst weiter in Umfang der betroffenen Bestände, wie auch der Bundesstaaten. Der zweite Ausbruch in NSW, war eine Anlage für Freilaufbroiler, nicht Legehennen.
Der aktuellste Ausbruch nahe Canberra betrifft wiederum eine Legehennenanlage. Hier wurden 170000 Tiere Opfer von H7N8 und Keulung.
Die beiden Legehennenbetriebe gehören zum gleichen Konzern, dürfte also Personal oder Fahrzeug induzierte Verbreitung sein. Die Freilaufbroiler, lagen vermutlich zu nahe am ersten Seuchengegehöft.
https://www.pacefarm.com/
Auch aus dem Gebiet um Meredith-Lethbridge kommt wieder ein neuer Fall, mit H7N3, in einem Legehennenbetrieb. Dieser war wohl eine Freilaufanlage, dürfte aber schon länger aufgestallt gewesen sein.
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Amerikas
Hier bleibt es dabei. Es wirkt alles wie ein Verkehrsunfall in Zeitlupe, bei dem man nicht wegschauen kann. Ich hoffe wirklich, es handelt sich hier nicht, um eine völlig schläfrige Behördenstruktur, sondern das man weiß was man tut. Sonst dürfte die Situation, demnächst etwas ausufern.
Wie gewohnt, zuerst die Zahlen, die vermutlich heute nacht bereits wieder Makulatur sein werden. Wir sind jetzt bei 140 bestätigten Fällen in Milchviehbetrieben (+ Alpaka/Ziegen)
Michigan 25
Idaho 28 +2
Texas 21 +1
Colorado 26 +8
New Mexiko 8
South Dakota 5
Iowa 13 +2
Kansas 4
Minnesota 7 +1 (Korrektur jetzt inkl. Ziegen)
Ohio 1
North Carolina 1
Wyoming 1
Der fragliche Rinderbestand in Colorado, der als „Andere“ eingestuft war, wurde mittlerweile auf „Milchvieh“ geändert.
Möglicherweise ist es wirklich so, dass nur dort was gefunden wird, wo gesucht wird. Es gibt einige Hinweise auf eine mögliche Ausweitung bei den Bundesstaaten, aber noch gibt es keine Identifizierung von möglicherweise betroffenen Beständen. Ohne freiwillige Meldung eines betroffenen Farmers passiert, in noch nicht offiziell betroffenen Bundesstaaten, nämlich nichts.
Es gibt im APHIS die Meldung über eine infizierte Katze aus Oklahoma, diese wurde bereits im März gefunden und im April getestet, aber erst jetzt veröffentlicht. Der Fundort liegt an der Grenze zu Texas. Aus Oklahoma gibt es keine Meldungen über infizierte Milchviehbetriebe. Der letzte Ausbruch bei Hausgeflügel ist aus dem Januar 2024. Bei getesteten Konsummilchproben waren 10 von 12 positiv.
Auch aus Kalifornien kommen Meldungen über Funde. Hier sind es drei Klärwerke in San Francisco. In der Region gab es im Dezember eine große Anzahl von Fällen in gewerblichen Geflügelhaltungen und zuletzt den Fall in einem Lebendvogelmarkt Anfang Mai, die Region gilt nicht als Milchviehregion. Es gibt kleinere Bestände, vermutet wird aber, dass es sich um Abwässer aus Geflügelbetrieben bzw. um menschliche Abwässer handelt.
Mehrere Bundesstaaten, haben jetzt für Messen und Auktionen Verfügungen herausgegeben, in denen die Testung von Vieh im Vorfeld geregelt wird.
https://www.michigan.gov/mdard/-/med...aeff688e467e05
Auch Staaten, die offiziell noch keine Fälle haben, passen die Regeln an, wie z.B. Michigan.
https://odanews.wpengine.com/oda-iss...tion-for-hpai/
Gut zu wissen, das die Maßnahmen alle potentiell von AI betroffenen Arten bei Messen betreffen, auch Schweine. Auch wenn es hier keine Meldungen über H5N1 Infektionen gibt, gibt es Fälle von H1N1v, welche bei Mitarbeitern von Schweinemasten festgestellt wurden. Es handelt sich hierbei um 3 Fälle in Pennsylvania. Auch wenn es keine aktuell bekannten Fälle mit dem H5N1 B3.13 Stamm in Pennsylvania gibt, ist es eine Erinnerung daran, das in Schweinebeständen Schweinegrippe nicht unüblich ist und die Tiere als das Mischgefäß für neue Varianten angesehen werden.
https://www.cdc.gov/flu/spotlights/2...ported-PA.html
Michigan ist zur Zeit der Staat, der sich am meisten mit der Materie zu beschäftigen scheint. Es wurde jetzt bekannt, dass man eine serologische Studie bei Personen, die mit infizierten Kühen arbeiten, durchführen will, um herauszufinden inwieweit es asymtomatische Infektionen bei den Mitarbeitern gibt. Immerhin ein Anfang.
https://www.cidrap.umn.edu/avian-inf...serology-study
Weitere Fälle beim Geflügel.
Zwei Putenmasten in Minesota und Eine in Iowa mit zusammen 234.000 Tieren wurden neu im WAHIS eingestellt. Dazu kommt noch eine „Kleinhaltung“ mit 312 Tieren in Minesota. Die Region hat bereits mehrere Fälle in Milchvieh- und Putenbetrieben.
Über die Praxis Hühnermist an Kühe zu verfüttern hatte ich ja schon geschrieben. Der verlinkte Artikel ist gar nicht so sehr wegen des Textes interessant, sondern wegen dem illustrierenden Bild. Hier sieht man am Straßenrand stehende Beutel die mit Mist zum Mitnehmen gefüllt sind, für stolze 5$ pro Beutel. Auf jedem Fall teurer Kompost bzw. Zusatzfutter.
https://www.allaboutfeed.net/market/...crutiny-in-us/
Allgemeines
Zum WE wurden weitere 102 Sequenzen vom USDA veröffentlicht wurden. Neben Milchvieh sind jetzt auch 7x Puten und 1xHühner dabei. Bei den Hühnern tippe ich auf den Legehennenbetrieb im Sioux County. Wir können demnach mit weiteren Erkenntnissen zum möglichen Spillout von Milchvieh in die Umwelt und in Geflügelbeständen rechnen.
Eine neue Studie hat geprüft wie lange AI-V in Rohmilch auf Edelstahl und Gummioberflächen (Melkgeschirr) aktiv bleiben können. Hierbei zeigte sich das AI-V es über drei Stunden dauern kann, bis Influenzaviren inaktiviert werden.
https://www.cidrap.umn.edu/avian-inf...-unit-surfaces
In Laborversuchen mit AI-V, welche der infizierten Person in Texas entnommen wurden, wurde eine 16-fach verringerte Wirksamkeit von Tamiflu festgestellt.
https://fortune.com/2024/06/24/us-st...tbreak/?abc123
Die kanadische Lebensmittelüberwachung hat zwei sehr einprägsame Diagramme zu den Überlebenszeiten von AI-V bei 20°C und 4°C auf verschiedenen Oberflächen bzw. in verschiedenen Substraten veröffentlicht.
https://inspection.canada.ca/en/anim...luenza-viruses
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@leo94 Freut mich, wenn Dir der Link so gut weitergeholfen hat.
Das Thema Entstehung von H5N1 ist in jedem Fall spannend. Hier muß man aber beachten, dass die Intensivtierhaltung in China und insbesondere die Entenhaltung doch deutlich anders aussieht wie in Europa oder den USA. Wie weit verbreitet in Asien, werden auch hier Enten zumeist im Freilauf (im warsten Sinne des Wortes gehalten). Laufenten werden zum Beispiel in großen Herden in die Reisfelder geführt um dort Schädlinge aufzufressen und gleichzeitig den Boden zu düngen. Auch wurden eine große Anzahl von Entenhaltungen an Rastgewässern von ziehenden Wasservögeln angelegt.
Grundproblem bleibt natürlich, dass auch Stallhaltungen durch Federstäube ihren Anteil an Spillouts in die Umwelt haben, was so auch in Deutschland mittlerweile akzeptiert wird.
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Damit hatte ich jetzt gar nicht gerechnet. 91.000 Legehennen in der Grafschaft Bad Bentheim, direkt an der niederländischen Grenze, sind gekeult wurden, nachdem H7Nx im Bestand festgestellt wurde. Der Betrieb scheint ein Freilaufbetrieb zu sein, wenn dann allerdings von der Alibi Sorte. Er gehört zu einer niederländischen Unternehmensgruppe, die Anlagen in ganz Europa betreibt.
https://www.grafschaft-bentheim.de/g...-0027-2024.pdf
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Die werden uns spätestens im Herbst die Hölle heiß machen.
Erinnert mich an was....
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Mich auch…egal was die sich wieder ausdenken, mit mir nicht!