Anja,
Verminex, Ballistol und auf sein Lager viel Kieselgur.
LG Ulrike
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Anja,
Verminex, Ballistol und auf sein Lager viel Kieselgur.
LG Ulrike
FRONTLINE NEIN ! Wo nicht mal Parasiten zu finden sind . Ich denke eher in Piafs Richtung . Eine Überlegung wäre noch kaltgepresstes Kokosöl . Ersetzt das Fett , erstickt und schreckt ab bei vielen Krabbeltieren , kann ohne Bedenken auf genommen werden . Nicht böse sein...,vom Alter her .., könnte der Ganter doch auf seiner letzten Reise sein ? L.G. Catrin
Nach über vier Wochen 4x täglich Kropfsonde kann Henry seit letzten Sonntag wieder fressen! :)
Ich hatte ihn vergangenen Freitag einem zweiten Tierarzt vorgestellt (Endoskopie), der eine fast ausgeheilte Verletzung an der Zungenunterseite festgestellt hat, die er sich gut als Ursache für das Dilemma vorstellen kann. Eine Zungenseite war bei der Untersuchung noch geschwollen.
Ich hatte Henry vor zweieinhalb Wochen zu mir ins Haus geholt, weil Henrys Gehege flussaufwärts in einer Regennacht sein gesamtes Gehege geflutet hatte. Als ich ihn morgens vorfand, war er nass bis auf die Haut und völlig unterkühlt, so dass es in den Tagen darauf nur darum ging, ihn am Leben zu erhalten.
Das gelang, er bekam ein Antibiotikum und wurde täglich fitter.
Insgesamt hatten wir neben der Zungenlähmung noch mit Trichomonaden und zwei versch. E.coli-Stämmen zu kämpfen, hinzu kam ein Bandwurm. Die Ergebnisse von der Trichomonaden-Kontrolle bekomme ich morgen, denke aber, auch das ist nun ausgestanden.
Henry ist so "fit", wie man nach sechs Wochen ohne selbständige Ernährung eben ist. Er ist blass, aber guter Dinge, sein Gefieder ist längst nicht ausreichend eingefettet für auch nur einen Regenguss, aber er bemüht sich redlich, sich nun wieder ausreichend zu pflegen, was dank der wieder beweglichen Zunge auch gut klappt.
Der Darm ist aufgrund der vielen Chemie hinüber, Henry hat Blähungen und fester Kot und Salatmatschpampe wechseln sich ab.
Seit Montag darf er tagsüber in meinen (!) kleinen Garten, schaufelt dort nahezu manisch Erde in eine Wasserschüssel, gründelt darin herum, frisst Gras und Körnchen und brüllt über den Gartenzhaun zu seiner Familie hinüber, von der auch Antwort bekommt.
Extreme Sorgen machte ich mir vorgestern und gestern Nacht, weil Henry schwer atmete, teilweise gar hechelte. Ist dies auch heute Nacht noch so, muss ich ihn wieder dem Tierarzt vorstellen, um Dinge auszuschließen wie Lungenentzündung, Aspergillose, Luftsackmilben oder andere Dinge, von denen ich noch gar nichts weiß... Vorstellen könnte ich mir jedoch, dass die Nahrungsumstellung nach zwei Wochen hungern zu Beginn, dann vier Wochen Kükenstarterbrei per Sonde Bauchweh auslöst und solche Blähungen, dass sie auf die Lunge drücken.
Insgesamt ist die Tendenz gut, die Rekonvaleszenz wird aber noch dauern.
Interessant (mal wieder): Ohne Diagnostik bzw. Zwangsernährung über einen langen Zeitraum hätte man Henry irgendwann tot draußen aufgefunden und es schlicht auf sein Alter geschoben...
Zu Deinem letzten Satz, im Prinzip sind ja die zunehmende Abwehrschwäche, Muskelabbau aufgrund meist Arthrose bedingter verringerter Bewegung etc ein Zeichen des Alterns. Altersschwäche korreliert mit zunehmend eingeschränkter Funktionalität der Organe oder des Abwehrsystems. Das sollte einen nicht dazu veranlassen, mit der Therapie für alte Lebewesen aufzuhören, sicher nicht, aber die Anfälligkeit per se wird irgendwann Grund des Alterstodes sein. Das widerspricht sich also nicht. Ich bin auch froh über jeden uralten Kandidaten bei mir, ein ehemaliger Stadttäuber ist mal so etwas von alt, dass ich nicht mehr weiss wie er das überhaupt noch schafft. Absolute Bewunderung meinerseits, als recht altes Tier (laut TA) wurde er vor mehr als 12 Jahren mit schleifendem Flügel und zertrümmertem Kopf gefangen, seitdem habe ich ihn ....
Schau mal bei deinem Ganter ob die Temperatur erhöht ist, das wäre ein Hinweis auf ein infektiöses Geschehen
Das ja, nur ist die Ursache für die Abwehrschwäche in Henrys Fall altersunabhängig. Wer zunächst am Verhungern und in der Folge zusätzlichem Stress wie Gefangenschaft oder Zwangsernährung ausgesetzt ist, hat kein funktionierendes Immunsystem mehr, ganz egal, wie alt er ist.
Temepratur messen, ok. Ich google mal die Normaltemperatur. Danke.
40,6°C, das ist mittlerer Wert bei Gänsen
Hallo Anja,
zur Stärkung des Immunsystems kann ich dir nur Echinacea Liquid ohne Alkohol empfehlen. Das kann man gut ins Trinkwasser geben.
Kann es sein, dass es Henry gestern zu warm war? War er in der Sonne ? Gänse und Hühner können ja nicht schwitzen, sondern nur wie Hunde "hecheln" wenn es ihnen zu warm ist. Das Hecheln muß aber wieder aufhören, wenn es kälter wird, bzw. zur Nacht, sonst ist da was nicht in Ordnung.
Schreib doch mal wie es mit dem Schnabel öffnen weiter ging.
LG
Sabine
Schön, Anja,
das Du uns auf dem Laufenden hältst.
Und, das scheinbar doch eine Ursache zu finden ist, die weniger schlimm als z.B. ein Hirntumor ist.
Obwohl ich mich schon Wunder, das eine Zungenverletzung eine Lähmung derselbigen auslösen soll.
Aber gut, wir sind keine Gans ( wenn mein Liebster jetzt mal wegliest) :roll
LG
Ulrike
Hallo zusammen,
das Hecheln scheinen kolikartige Schmerzen zu sein und dieses Phänomen hat bisher nicht wieder aufgehört. Stattdessen wird Henrys Output täglich schlechter, nahezu wässrig mit unverdauten Anteilen. Vorne rein, hinten raus, nur etwas zermatscht.
Draußen frisst er Gras von meinem Rasen, schaufelt Erde in eine Wasserschale und gründelt darin herum und hat Körnerfutter zur Verfügung - kein Hecheln.
Hole ich ihn abends in die Waschküche, ist alles gut, bis er beginnt, zu fressen (und das tut er fast pausenlos, er hat - im Haus! -riesigen, fast unstillbaren Hunger). Dann hechelt er mit weit geöffnetem Schnabel, bis eine Matschfontäne wieder herausschießt, umgeben von klarem Wasser.
Bis gestern dachte ich, es sei der abends gefütterte Salat und in der Tat scheint er Salat nur sehr schwer zu verdauen.
Heute Abend gab es (zum Körnerfutter) mal 4 Baguette-Scheibchen in Wasser (mit Benebac) - dieselben Symptome. Also stellte ich ihm eine Schüssel Erde aus meinem Garten hin, die er gierig aufnahm, ins Wasser legte und wieder gründelte - und das Hecheln wurde deutlich besser.
Heute habe ich Grit angeboten, weil ich dachte, das ihm wohl dringend Steinchen fehlen - auch das wurde gern genommen.
Trotzdem bin ich etwas verzweifelt, denn Henrys erste Kothaufen im Garten letzte Woche waren recht gut geformt, doch diesen Durchfall kann ich mir nicht recht erklären. Vielleicht zu wenig Benebac? Oder ist die Erde in meinem Rasen nicht gut für ihn? Braucht er größere Steinchen als Grit?
Ich wäre dankbar für einen Rat. Dass der Darm nach so viel Chemie streikt, verstehe ich, aber lassen sich diese Probleme nur damit und der Umstellung auf Frischfutter erklären? Und müsste es dann nicht allmählich besser werden?