Weil du geschrieben hast, für jedes Familienmitglied ein Huhn.....
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Auf die Gefahr hin, daß manche jetzt empört reagieren.
Ja, 30, oder auch 40 qm sind nicht viel, aber man kann daraus, wenn man möchte, einen Lebensraum machen, in dem 4 bis 5 Hennen alle ihre arttypischen Bedürfnisse ausleben können.
Ja, es ist natürlich viel schöner, wenn Hühner soviel Platz haben, wie sie nutzen wollen, aber das reine Platzangebot macht noch keinen hühnergerechten Lebensraum.
Nein, ich rede nicht davon, auf möglichst kleinen Raum möglichst viele Hennen zu stopfen und sich so eine Haltung schönzureden.
Und ja, je weniger Platz den Hühnern zur Verfügung steht, desto mehr ist der Halter in der Pflicht, dafür zu sorgen, daß die Hennen nicht leiden unter der Enge und daß sie nicht in ihrem eigenen Dreck leben müssen.
Der Auslauf ist so, wie er jetzt aussieht, ganz unabhängig von der Fläche nicht Huhngerecht, Da kann man sich hier im Forum unzählige Tipps holen, wie das geändert/verbessert werden kann. Auch, wie mit wenig Aufwand vielleicht doch noch etwas mehr Platz für die Hühner abgezwackt werden kann.
Ansonsten, Nicht jeder hat mit optimalen Bedingungen angefangen, aber sehr viele haben inzwischen sich Gedanken gemacht, dazugelernt und auch verstanden, daß ein Huhn mehr ist als eine federtragende Eierlegemaschine.
@sil da bin ich voll bei dir. Ich kann jetzt nicht auf die schnelle 100 qm mehr her zaubern. Der Aussenbereich wird noch mit Versteck Möglichkeiten, Verschattung etc. ausgestattet. 🤓
Bei 4-5 Hennen auf der vorhandenen Fläche bin ich ganz bei Sil.
Du sollst ja nicht 100qm herzaubern, sondern der Fläche entsprechend weniger Tiere holen.
Sie machen dir das ganze eh zur Mondlandschaft, das wird viel Arbeit für euch. Besonders bei Regenwetter und im Winter ist es nicht zu unterschätzen.
https://up.picr.de/49612511xo.jpg
Das ist der Auslauf bei meinem Nachbarn: 200 qm, 20 Hybridhennen...sie bekommen exquisites Futter ( er arbeitet im Futterhandel) . Die Fläche ist entweder eine Wüste oder eine einzige Matschfläche.
Ich hab ihn wenigstens beigebracht, dass im heißen Sommer paar Paletten als Schatten hingestellt werden.
Trotzdem also genug Platz da wäre, ist keine "Struktur" da und die Hühner haben trotz ausreichender Fütterung kein schönes Leben...
Danke für das (hoffentlich) aufrüttelnde Bild. Ich bin immer traurig, wenn ich an sowas auf einer Radltour vorbeikomme. Es wäre so einfach, zumindest ein wenig Struktur und Abwechslung da rein zu bringen, aber selbst dafür reicht es bei vielen nicht. Sind halt Nutztiere und da wird nicht drüber nachgedacht… Und immer dieser totverdichtete Boden, und daneben liegt der geschniegelte grüne Garten. Die Tiere sehen ständig grün auf das sie wollen- und kommen dennoch nie hin…
@sil: da muss keiner empört sein, das hast du ganz wunderbar geschrieben!
Eben weil viele von uns mit zu wenig Platz oder zu vielen Hennen oder unzähligen anderen Fehlern angefangen haben, wissen ja die meisten hier von den daraus resultierenden Konsequenzen.
Deshalb ärgern mich solche Aussagen wie: "Der Platz (30m2) reicht locker für 8-10 Hühner! Die nehmen da keinen Schaden!"
Kaum jemand, der schon länger Hühner hält und sich mit den Tieren beschäftigt, würde dieser Aussage zustimmen. (Ausser man möchte Provit daraus schlagen......)
Und natürlich ist Fläche allein auch zu wenig. Ein Mindestmaß sollte den Tieren aber meiner Meinung nach zur Verfügung stehen.
Die anfänglichen Angaben des TE stimmen mittlerweile ja nicht mehr überein.
Jetzt sind es weniger Hennen auf mehr Raum, den man bestimmt zu einem schönen Hühner Garten gestalten kann.
Mit der Zeit werden dem TE die Ratschläge und Hinweise, die im Moment vielleicht unnötig oder übertrieben erscheinen, verstehen.
Die meisten von uns sind mit einer falschen Vorstellung in die Hühnerhaltung gestartet.
Hier leben schon seit vielen Jahren Hühner auf der gleichen Fläche, meist um die 20 Tiere.
Gut 600m² umzäunt und übernetzt, waldähnlich bewachsen mit Fichten, Bäumen und Büschen, nur ca. 1/4 direkte Sonneneinstrahlung.
Der Auslauf ist platt, ohne Grasnarbe.
Die ersten zwei Jahre wuchs noch etwas, dann zwei Jahre nur noch Wegerich, dann nix mehr.
Inzwischen habe ich mich vom romantischen Bild des freilaufenden Hühnchens auf der blühenden Kräuterwiese verabschiedet.
Tatsächlich leben unsere Tiere ein nahezu perfektes artgerechte Leben indem sie Schutz unter Büschen und Bäumen haben, im Laub scharren und alles herabfallende von den Bäumen untersuchen.
Sie buddeln sich selbst ihre Badelöcher und genießen es unter den Bäumen in Sicherheit zu chillen.
Den Rasen unter ihren Füßen, dafür eine zwar grüne aber wenig gestalltete Einöde ohne Schutz, vermissen sie sicher nicht.
Tägliche großzügige Gabe von Kräutern und Grünzeug ist hier obligatorisch.
Hat es mal länger geregnet matschen sie liebend gerne in der Pampe und freuen sich wie kleine Kinder, auch da vermissen sie Rasen sicher nicht.
Auch ich stimme @sil zu wie es geschrieben wurde.
Ein gut strukturierter, abwechslungsreicher auch kleinerer Auslauf mit wenig Wiese ist sinnvoller als eine große offene Rasenfläche für unsichere hektische Tiere.
Und, nebenbei bemerkt, jedes (Hobby-)Huhn dass die Sonne sehen, Regen und den Wind spüren kann ist per se erst mal gut bedient, auch im etwas zu klein bemessenen Auslauf.
Optimieren kann man immer und gut wenn jemand sie hier danach erkundigt.
Also 47m² für 6 Hühner sind ja knapp 8m² pro Huhn (7,83333333m²)
Damit finde ich könnt ihr schonmal anfangen und dann seht ihr ja, wie es läuft.
Als Rasse würdet ihr also eine wollen die
- groß ist (-> Fleisch liefert)
- gut legt (-> Eier liefert)
- geringeren Platzbedarf hat
- nicht viel gluckig wird
Falls ihr auch kein "Schnickschnack" wollt wie Federfüße, Hauben, Bärte usw wären vermutlich Australorps, Plymouth Rocks und Welsumer eine ganz gute Wahl
Mir fallen da ganz spontan mal wieder die Bresse Hühner ein.
- Sehr frohwüchsig und ausgezeichnetes Fleisch
- Eier ~200 stk.p.a.
- Platzbedarf? Meine Bresse sind deutlich weniger aktiv als Sussex oder ein paar noch vorhandene Hühnerhof-Hybride. Nutzen trotzdem das ganze Grundstück.
- Soweit ich informiert bin, wird bei der BresseHuhn Zucht auf einen geringen Bruttrieb geachtet.