Krähen töten Hühner

Guten Morgen Andreas,

Du brauchst nicht versuchen mich hier dümmer zu machen, als ich bin ;)
Genau das was Du schreibst sagt doch sinngemäß der letzte Absatz in meinem vorherigen Post! Natürlich ist das nur Rumgedoktere an Symptomen. Ich weiß auch, dass wir hier nächstes Jahr keine Kiebitzplage bekommen, wenn ich 5 Krähen schieße! Noch nie haben, in einem intakten Ökosystem, die Prädatoren spürbar ihre Beutetiere reguliert. Die Häufigkeit der Beutetiere hat vielmehr Einfluss auf die Anzahl der Prädatoren.
Aber Du weißt doch selber nur allzugut wie unsere Kulturlandschaft mittlerweile aussieht. Und in diesem Ungleichgewicht der Lebensräume gibt es eben Arten, die auf der Gewinnerseite stehen und solche bei denen ein geräubertes Gelege schon ein Problem ist! Und für dieses Gelege kann die Krähenbejagung eine wichtige Stellschraube sein.
Jungkrähen schmecken übrigens nicht schlecht (bombastisch will ich jetzt nicht sagen), auf der letzten DVD der Deutschen Jagdzeitung ist allerdings ein Bericht über einen, ich glaube schottischen, Spitzenkoch und ein Krähenrezept, welches ich unbedingt ausprobieren möchte!
Geschossenes Raubwild wird bei uns übrigens gestreift, oder wenigstens der Jagdhundeausbildung zugeführt. Da gibt es keinen "Müll".
Also kein Grund patzig zu werden!

Auf ein weiterhin einträchtig, respektvolles Miteinander,

Markus

@altsteirer
Stänkern liegt mir fern. .. aber das Missverständniss hat sich ja zum Glück geklärt. :-)


Übrigens habe ich auch schon mal einen Jäger sagen hören, dass Krähen gut schmecken sollen. Allerdings ist es eben bei uns eher unbekannt, dass man diese Tiere auch essen kann und wohl daher eher die Ausnahme.
Ich finde die Alternative geschossene Krähen zu essen auf jeden Fall eine sinnvollere Form der Verwertung, als sie zur Abschreckung irgendwo aufzuhängen. Auf Dauer wird das meiner Meinung nach ohnehin nur mäßigen Erfolg haben.

Zitat:

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Zitat von kniende Backmischung

Hein, anders rum wird ein Schuh draus: Die anderen Vögel verschwinden nicht wegen der Krähen - die Krähen sind die einzigen, die noch bleiben, bzw. eine Lebensgrundlage finden.

Es gab in verschiedenen Bundesländern in der Vergangenheit groß angelegte Abschüsse, wo tausende Krähen und Elstern abgeschossen wurden, um die zurückgehenden Populationen von kleinen Singvögeln zu "entlasten".
Die Massenabschüsse hatten nirgendwo einen nennenswerten Einfluss auf die Bestände. Sie erholten sich nicht, bzw. gingen trotzdem zurück. Es ist der Rückgang von geeignetem Lebensraum und die Vernichtung der Lebensgrundlage, was zum Rückgang der Populationen führt. Und daran sind nicht die Rabenvögel schuld, sondern wir!

Krähen und Elstern sind einfach anpassungsfähiger, als viele andere Vögel.

LG Silvia

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Denn ist es aber seltsam, das wir jetzt wieder Singvögel und Niederwild haben! - Eben kurz nach dem die Krähen und Elstern weg waren kamen sie langsam wieder zurück!

In den letzten 3 Jahren habe ich auch keine Krähe oder Elster mehr gesehen, die die Singvögelnester geplündert haben! Wie kommt das?

Sonst wurden bei uns die Nester laufend geplündert - es gab Jahre, da haben die Singvögel keine Jungtiere mehr aufziehen können - eben weil laufend ihre Nester geplündert wurden

An der Lebensgrundlage für die Singvögel und dem Niederwild hat sich bei uns nichts geändert

Ich halte es durchaus für möglich, dass auch erwachsene Hühner von einem Schwarm Krähen getötet werden. Warum? Weil ich zwei Erlebnisse mit Rabenkrähen hatte.
Beim ersten Mal versuchte eine Stockente mich von ihren Küken wegzulocken und "spielte flügellahm" auf einer Wiese. Daraufhin kam sofort eine Rabenkrähe angesaust, stürzte sich auf die Stockentenmutter und hakte auf ihren Kopf und Köper ein. Selbst als die Ente sofort die Schauspielerei aufgab und aufflog wurde sie noch ein Stück von der Krähe verfolgt, bis die Ente ihrerseits zum Gegenangriff überging.

Das zweite Erlebnis war, dass unsere Schafherde mit zwei Wochen alten Lämmern von einem über 50köpfigen Rabenkrähenschwarm belagert wurde. Die Mutterschafe hatten einen Ring um die Lämmer gebildet und die Krähen versuchten von allen Seiten an die Lämmer zu kommen als ich dazukam. War wie bei Hitchcock!!

Das interessante ist: Die Schafe stehen in einer Kläranlage. Dort sind immer so 20 Rabenkrähen, Elstern und neuerdings Dohlen. Mit denen gab es nie Ärger. Die Schafe haben also normalerweise keine Angst vor Rabenvögeln. Ausser vor DIESEM Trupp. Als dieser Trupp da war, war das ein geschlossener Schwarm. Die sonst überall rumlungernden anderen Rabenvögel waren weg. Der Schwarm ist zum Glück nie wieder aufgetaucht. Ich nehme an es war ein reisender Junggesellenschwarm.

"Mein" Krähenpaar neben der Hühnerweide war noch nie agressiv gegen die Zwerghühner (im Gegensatz zu den Elstern). Sie halten mir aber fremde Krähen, Reiher und den Habicht vom Hals.

Markus: Nix liegt mir ferner, als Dich für doof zu halten und zu machen, finde Dich eigentlich ganz ok! Bedenke aber bitte, dass hier viele Leute ohne einen Hauch Ahnung von der Materie sind, wie für mich ganz klar ein Post auf dieser und vorigen Seite/n des Themas beweist.
Manchmal sind Hopfen und Malz zwar unrettbar verloren, wie in dem speziellen Fall, aber man soll ja die Hoffnung nie ins Korn werfen, oder wie der Spruch ging ;). Und damit solche bislang oder standhaft Nicht- Wissenden zumindest einen winzigen Hauch abbekommen, wie es halt so läuft, schreibe ich so.

Ich empfehle zum Thema dieses Buch. Gerade, wenn's um statistische Nachweise des Einflusses von Krähenvögeln auf die übrige Vogelwelt und des Einflusses des Abschusses von Rabenvögel auf deren Populationsdichte geht.
Wenn man dem Titel glaubt und hauptsächlich Fakten zum Thema Intelligenz der Rabenvögel lesen möchte, wird man eher enttäuscht, das kommt (eben zugunsten der statistischen Berichte über s.o.), gemessen am Titel, eher zu kurz.

@ stefanie:

Dieser Hr. Reichholf ist mir durchaus bekannt. Deshalb wundert es mich keineswegs, dass in seinem Buch mit Statistiken "bewiesen" wird, dass Rabenvögel keinen Einfluss haben und der ganze Abschuss unnütz ist. Dieser Mann ist erklärter Jagdgegner und kann nicht als objektive Quelle herangezogen werden. Aber wie gesagt: ich gehe selbst mit offenen Augen durch die Welt weiß sehr wohl wo Rabenkrähen ein Problem sind, und wo eher nicht. Ich habe keine schwarz-weiß Kategorien im Kopf, bekomme keinen Bluthochdruck wenn ich einen Fuchs sehe und hege keinerlei Antipathien gegen das "Raubwild". Ich erachte es schlicht als sinnvoll, es in gewissem Rahmen auch zu bejagen!

Zitat:

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Zitat von ***altsteirer***

@ stefanie:

Dieser Hr. Reichholf ist mir durchaus bekannt. Deshalb wundert es mich keineswegs, dass in seinem Buch mit Statistiken "bewiesen" wird, dass Rabenvögel keinen Einfluss haben und der ganze Abschuss unnütz ist. Dieser Mann ist erklärter Jagdgegner und kann nicht als objektive Quelle herangezogen werden.

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Nur ein wenig Hintergrund zu "diesem Hr. Reichholf", oder "diesem Mann", wie du ihn nennst - wodurch er irgendwie unseriös herüberkommt (herüberkommen soll??) .................

Ich sage nur dass Hr. Reichholf grundsätzlich ein Problem mit der Jagd hat. Und daher wundert es mich nicht, wenn in seinem Buch steht, dass Krähenabschuss Humbug ist. Jeder wird Statistiken finden, mit denen er die eigene Meinung "belegen" kann.
Damit diskreditiere ich Hr. Reichholf in keinster Weise persönlich!

Zitat:

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Zitat von ***altsteirer***

Ich sage nur dass Hr. Reichholf grundsätzlich ein Problem mit der Jagd hat. Und daher wundert es mich nicht, wenn in seinem Buch steht, dass Krähenabschuss Humbug ist. Jeder wird Statistiken finden, mit denen er die eigene Meinung "belegen" kann.
Damit diskreditiere ich Hr. Reichholf in keinster Weise persönlich!

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Nicht damit - mit den Formulierungen "dieser Hr. Reichholf" und "dieser Mann". Klingt nach jemand Anrüchigem.

Prof. Reichholf ist Mitbegründer des BUND und war WWF-Präsidiumsmitglied - natürlich steht er auf Seiten des Natur- und Artenschutzes. Außerdem ist er ein durchaus angesehener Ornithologe. Insofern finde ich schon, dass du ihn persönlich diskreditierst, wenn du ihm unterstellst, dass er nur die Statistiken heranzieht , die seine "eigene Meinung" belegen, und dass er "keine objektive Quelle" ist. Es sind Forschungsergebnisse, die er anführt - nicht "Meinung". (Wobei Forschungsergebnisse natürlich durchaus eine Meinung begründen oder auch bestätigen können!). Bei dir hört sich "dieser Hr. Reichholf" wie eine unseriöse Quelle an.