Sehr geehrte Frau Dr. Heiß, sehr geehrter Herr Eskildsen,
2007 waren wir bereits einmal in Kontakt. Zur Erinnerung: Damals habe ich für die Nutztierschutzorganisation PROVIEH und den BDRG an der Klage gegen die Aufstallungsanordnung geklagt. Gescheitert sind wir letztlich daran, das Verbände einfach zu langsam in Ihren Entscheidungsfindungen sind und das letzte Quentchen Überzeugung gerade den Rassegeflügelzüchtern fehlte.
Ich schätze Sie beide sehr. Sie, Frau Dr. Heiß, haben mit Ihrem von Menschlichkeit geprägten Bericht gezeigt, dass auch Menschen, die Ihr Geld mit Tieren verdienen, nicht verroht sein müssen. Ausserdem zeigt der Bericht, dass Sie über weitaus mehr Sachverstand verfügen, als die sogenannten Experten des FLI! Ihr Bericht über Wermersdorf hat für die Sache vielleicht mehr Gutes getan, als Sie selber sich vorstellen können. Tausende Menschen, die die Kraft dazu aufbringen konnten es zu lesen, haben nicht nur Tränen geweint, sondern wurden ermuntert, für die Sache aufzustehen und etwas zu verändern.
Danke!
Ihnen, Herr Eskildsen gehört ohnehin meine ungeteilte Anerkennung. Nicht nur, dass Sie als Pionier der Freilandhaltung tätig sind. Ich erinnere ein Telefonat geprägt von Menschlichkeit. Das ist etwas was Ihrer Konkurrenz rund um Familie Wesjohann vollständig abgeht. Um so bedauerlicher, dass gerade Sie in Dithmarschen unnötigerweise gesundes Geflügel sinnlos umbringen lassen mussten.
Um dieses Mal etwas schneller zu sein, haben wir eine private Arbeitsgruppe gegründet siehe dazu auf www.rgzv-cimbria.de/h5n8. Wir haben einen guten Ansatz gefunden, um dieses Mal zumindest eine Chance zu haben, gemeinsam mit Herrn Büge (Rechtsanwalt, der bei der Klage um die BSE-Tötungs AO erfolgreich war) zum Erfolg zu kommen.
Ich habe zwei Bitten an Sie:
1) Unterstützen Sie unsere Sache durch eine Spende, wenn Sie daran glauben, dass wir uns wehren sollten.
2) Treten Sie wieder in einen Gedankenaustausch mit uns. Es kann und darf nicht sein, dass die Freilandhaltung, egal ob zu Hobbyzwecken oder aus tiergerechter Produktion, unter dem Deckmantel der Vogelgrippe aus dem Markt gedrängt wird. Unabhängig davon, dass Ihre Tiere ja gesund waren, also natürliche Immunisierung geschafft haben, ist es entscheidend nachzuweisen, woher diese tatsächlich den Erreger haben. An einen Wildvogel glaubt ja keiner ernsthaft. Es kommen Geflügeltransporte in Frage - nutzen Sie nur firmeneigene LKW? Was ist mit den Transportkörben, der Brüterei? Natürlch das Futter vor der Weidephase, ggf. die Einstreu usw. Für Informationen über die Produktionskette wäre ich dankbar.
Wir schreiben dies als offenen Brief, sichern Ihnen aber selbstverständlich gerne zu, dass Ihre Entscheidungen zu den Punkten 1) und 2) nicht veröffentlicht werden.
Mit freundlichem Gruß
Mathias Güthe
für das Aktionsbündnis
Klage gegen die Aufstallungspflicht
p.s. Nachdem Sie Zeit hatten, sich hierzu Gedanken zu machen, werde ich versuchen, Sie morgen telefonisch zu erreichen. Mehr Zeit habe ich leider nicht, ansonsten droht die Angelegenheit zu verfristen.