Wie finde ich den Eierfresser

Krähen gibt es hier - ich habe aber noch nie welche im Stall gesehen. - Und in den Kaninchenstall können sie ja auch keinen Fall

LG Angelika

Hi

ich tue mich ja offengestanden ein wenig schwer mit dieser Debatte, sie hat so etwas von >Bestrafung<:cluebat.
Schon die Bezeichnung Unart verweist darauf, dass das Problem eigentlich gar nicht verstanden wird. Wenn Tiere aus diesen fiesen Groß-bis Massenhaltungen in ihrer Not, sei es aus Nährstoffdefiziten oder umgebungsbedingten Verhaltenstörungen, Eier zerpicken, federn ausreissen oder gegenseitig anfressen, dann lässt sich das nicht einfach umdrehen. Sie fallen einem nicht dankbar um den Hals, sind ab sofort glückliche Hühner, alles braucht seine Zeit und auch ein entsprechendes Managament. Ich habe viele Psychohühner aus den Batterien geholt, dann gabs eben Eierverluste und ich habe Euronester gestellt, damit waren die meisten Eier gerettet und der Anreiz liess nach. Ich habe in hartnäckigen Fällen vor ihrer Nase Eier zerklopft und angeboten bis sie es über hatten:p.

Ok, ich habe keine Wirtschaftshaltung, insoweit ist es mir egal ob sie die Eier für sich oder für mich legen, aber es ist nicht ein Eierfresser auf Dauer dabei geblieben. Vielmehr ersticke ich hier zeitweilig in Eiern, weil die Altpsychos legen und legen und legen....

Wenn ihr Euch Hühnersuppe machen wollt, ist das ein eigenes Thema, aber bestraft nicht Tiere wegen Dingen, die sie nicht verschuldet haben. Es liegt immer am Management, auch in den Hobbyhaltungen.
Wenn Du Lust hast, kannst du sie mir verkaufen, Irma, ich bin mir sicher, sie normalisieren sich mit der
Zeit, wenn man das Umfeld entsprechend anpasst

Gruß piaf

Interessant, vielleicht kenne ich deshalb das Problem nicht. Ich habe auch viel zuviele Eier und der Überschuß wird schlicht hartgekocht und mit der Schale zerdrückt wieder verfüttert. Ein Defizit an tierischem besteht also nicht. Bin ja selber der Meinung, daß man einen Allesfresser wie ein Huhn nicht zum ausschließlichen Vegetarier machen sollte.

Bei Säugern weiß ich schon, daß sich Unarten die durch Langeweile entstehen übertragen und diese Dinge bekommt man kaum oder nur schwer weg. Ob Eierfressen eine Unart ist oder aus purer Not der Tiere entsteht, weil sie ja doch irgendwie überleben müssen, das müßte man über längere Zeit hinweg beobachten. Da hilft ja nur die verdächtigen Tiere länger separat halten und so auffüttern, bis sie wirklich genug haben.

@ Angelika, wenn Du Deine Verdächtigen jetzt separiert hast, liegen denn mehr Eier in den Nestern?

LG, Andrea

@pralinchen
In diesem Zusammenhang habe ich schon länger nach Informationsquellen gesucht, die sich mit der Problematik beschäftigen, inwieweit es event. nicht "natürlich" und wünschenswert sein könnte, arteigenes Eiweiß zu verfüttern. Mir widerstrebt es immer -obwohl viele es mit Erfolg tun und es auch in Büchern empfohlen wird- Küken mit gekochten Eiern zu füttern. Wenn man diesen Sachverhalt mal auf andere Vögel überträgt oder auf Säugetiere allgemein, wird es deutlicher. Bis auf die Muttermilch bei Menschen und Tieren, die ja speziell für die Ernährung der Kleinen produziert wird, werden Tierkinder in der Regel mit artfremdem oder pflanzlichem Eiweiß versorgt.
Hast du mal irgendwo etwas über diese Problematik gelesen?

Ich denke auch -um auf das eigentliche Problem des Eierfressens zurückzukommen -, dass nicht immer unbedingt ein Mangel in der Ernährung vorliegen muss bzw. ein abweichendes Verhalten durch schlechte Haltungsbedingungen, sondern dass es auch immer mal wieder Hühner gibt, die schnell lernen, wie lecker ein Ei schmeckt. Unsere Haushühner haben nicht mehr das ursprüngliche Instinktverhalten der Wildhühner und sind deshalb auch nicht in jedem Punkt mit ihnen zu vergleichen. Die Eierfresser sind vielleicht die pfiffigsten im Hühnerstall ... ;)
Womit ich aber nicht sagen will, dass es nicht viele Hühner gibt, die sich aufgrund von Mangelernährung oder falscher Haltung das Eierfressen angewöhnt haben.

Da müßte ich jetzt tiefgründig nachdenken (ist jetzt gar nicht einfach, mein Mann rumort im Hintergrund). Falls ich jetzt irgendwo falsch denke, bitte korrigieren.
Schädlich ist arteigenes Eiweiß nicht. Der Körper unterscheidet zwischen tierischem Protein und pflanzlichem. Wobei alles was tierischen Ursprungs ist, leichter verarbeitet werden kann, da es schon mal assimiliert wurde - falls man das so ausdrücken kann. Allerdings braucht der Organismus die essentiellen Aminosäuren, ohne die geht es nicht. Auch die Leber braucht dringend einige AS um überhaupt funktionieren zu können. Diese müssen zugeführt werden. Ich glaube man liegt nicht schlecht grob zu unterscheiden: Ein reiner Pflanzenfresser ist darauf ausgelegt in schwierigen Verdauungsvorgängen alles was er braucht aus Pflanzen ziehen zu können. Ein Allesfresser kann das nur z.T. und muß auch tierisches aufnehmen bzw. profitiert davon. z.B. nimmt der Hund mit dem Magen- und Darminhalt von Rindern mit Enzymen versetztes Grünzeug auf und kann das dann auch verwerten. Geht der Hund selber grasen, kommt es unverdaut wieder.
Der Hühnerdarm ist nicht dafür ausgelegt Pflanzen so aufzuspalten und kurz und knapp gesagt das letzte herauszuholen wie Pferd und Rind das können.

Ich füttere jetzt nicht nur Eier. Ich wüßte nur sonst gar nicht wohin damit. Ich gebe vor allen Dingen auch gerne Rinderhack, nicht zuviel allerdings und auch nicht täglich.

Eier enthalten neben Eiweiß noch eine ganze Menge an Vitaminen, Fetten, Spuren- und Mengenelementen. Alles das was der Embryo im Ei auch zur Verfügung hatte. Meine Jungtiere sind jetzt 16 Wochen alt und bekommen noch immer täglich ihre 2 Eier (auf 5 Youngster). Das gab's vom 2. Lebenstag an und geschadet hat es in all den Jahren noch keinem Nachwuchs.

So denke ich jetzt einfach mal...

LG, Andrea

öhm- ich wollte hier nicht eine Diskussion über die Psychologie des Haushuhns lostreten - ich hatte lediglich gefragt, ob jemand einen Tip hat, wie man das Huhn herausfindet, welches die Eier frisst.

Ich habe weder Lust noch Zeit mit diesem Tier ein psychologisches Trainingsprogramm zu absolvieren- ich möchte es identifizieren, und..damit es mir nicht die restliche Truppe auch zum Eierfressen verleitet aus der Truppe entfernen. Aufessen erscheint mir als gute Lösung, denn ich bin keine Vegetarierin und kaufe auch Hähnchenfleisch im Laden. Deshalb essen wir auch regelmäßig von unseren Tieren (da weiß ich wenigstens was die gefressen haben). Ernährungsmäßig sind unsere Hühner gut dran, sie bekommen abwechslungsreiches Futter und genügend Freilauf.

Heute habe ich festgestellt um welches Huhn es sich handelt, es hat beide Eier, die ich in die Box gelegt hatte aufgefressen. Die anderen beiden haben die Eier nicht angerührt.

Ich danke euch für die Tips und eigentlich hat sich der Thread hiermit erledigt.

LG Angelika

Dann bleibt noch Guten Appetit zu wünschen.

Sind es denn jetzt mehr Eier?

LG, Andrea

:laughköstlich, Irma, nein es bedarf keiner gesonderten Psychotherapie, weder für Huhn noch für Halter, es gilt nur grundlegend für Tierhaltungen, es ist besser Ursachen zu suchen als Schuldige. Tierverhalten im häuslicher Umgebung unterliegt nun mal Einflüssen, die dem natürlichen System nicht unbedingt zuarbeiten. Das zu verstehen mag manchem zuviel sein, das muss jeder für sich entscheiden

Gruß piaf

@ Piaf, meist finde ich den Fehler und somit die Ursache bei mir selber. Schlimmer sind tatsächlich die Tiere die man von anderen Haltern bekommt und die solche Verhaltensmuster schon mitbringen. Man weiß ja nie, was der Vorbesitzer gemacht, getan, gedacht hat oder eben auch unterlassen hat.

LG, Andrea

@Piaf: Meine Antwort war nicht bös gemeint - ich bin froh das ich den Eierdieb so früh ausfindig machen konnte, ehe es die anderen Hühner auch noch lernen. Außerdem ist mir schon klar, dass das Huhn nichts dafür kann - es icht die ersten 6 Monate seines Lebens unter ganz schlimmen Zuständen gehalten worden. Der Fuchs holt die Hühner ja auch nicht aus Spaß, sondern weil sein Instinkt es ihm sagt.

@Pralinchen: heute waren es 7 Eier

LG Angelika