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Nicolina
Und auch dort wo ein HSH tatsächlich "frei" agiert, "zieht" er nicht mit seiner Herde durch die Landschaft,
sondern sichert sie dort, wo der Schäfer diese "platziert" hat. Denn bei aller "Selbständigkeit" folgt ein HSH, neben dem Schutz der Herde eben auch "Anweisungen".
Hi Nicolina,
doch genau das tun sie - nicht hier, aber da wo der Raum es noch zulässt.
Sie ziehen frei mit der Herde und alle zwei drei Tage kommt der Schäfer, bringt Futter und kontrolliert - Die Schafe bestimmen den Weg nach "Futterangebot", genauso bestimmen sie auch das Tempo. Wo es viel zu weiden gibt, geht es langsamer - wo wenig Futter ist, geht es fixer voran. Und so weiß der Hirte nicht auf den Punkt genau, wo sich seine Herde befindet. Aber durch die Erfahrung der Jahre kann er es gut eingrenzen.
In Gebieten wo das Wolfsmanagement wissenschaftlich begleitet wird, sind Biologen vor Ort, die wissen wo sich Wolfsrudel aufhalten und diese Infos an die Hirten weitergeben. Dann können diese Herden aus besonders gefährdeten Gebieten wegbringen, oder zusätzliche Hunde einsetzen, wenn zum Beispiel bekannt ist, dass ein Rudel Welpen zu versorgen hat und daher besonders dreist wird. So entwickelt sich dann eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen knorrigen (meist alten) Männern, die zwar viel von Schafen verstehen, aber ansonsten doch immer weitgehend unter sich blieben und den Biologen, die zunächst eher kritisch beäugt wurden. Dem Erfolg der angewandten Methodik konnte sich aber auch eine tief verwurzelte Hirtentradition nicht verschließen ...
Was die Auslese der Hunde angeht, ist man übrigens rigoros. Hunde die nicht sauber arbeiten (sich also tatsächlich absentieren, nicht nur um den Speisezettel mal mit einem Häschen oder Rebhuhn aufzubessern, sondern wirklich abzischen) oder die gesundheitliche Probleme haben, es röntgt da keiner auf HD oder ähnliches, ist kein langes Leben beschieden.
Umgekehrt ist ein guter HSH ein wertvoller Besitz, auf den man stolz ist und dessen Leistungen auch gerühmt werden, wenn man zusammensitzt.
Diese Hunde sind extrem selbständig, aber eben auch sehr stark an die Herde gebunden.
Der Züchter meines Hundes (selbst Schäfer, aber auch einer der Biologen) hatte einen Rüden zum Decken für eine seiner Hündinnen ausgeliehen. Von der Herde abgeholt und mit dem Auto 30 Kilometer wegebracht zu seinem Hof, damit er dort die Hündin deckt. Das hat der Rüde am dritten Tag auch erledigt und sich zum Schrecken des Züchters, nach getaner "Arbeit" einfach vom Acker gemacht - ein Hops über den Zaun und Tschüß.
Das war dem Hündinnenbesitzer natürlich saupeinlich, er sollte ja den Hund auch wieder zurückbringen.
Also den Rüdenbesitzer angerufen und "gebeichtet". Der hat sich bloß kaputtgelacht und gefragt wo das Problem sei - er erwarte den Rüden noch am selben Tag zurück bei der Herde, die natürlich inzwischen weitergezogen ist. Der Rüdenbesitzer, ein alter, sehr erfahrener Schäfer, hatte Recht: Der Rüde nahm seinen Platz bei der Herde zwischen den anderen beiden Hunden wieder ein, als sei nichts geschehen. Wie der Rüde ausgerechnet seine Schafe wiedergefunden hat? - Bitte frag mich nicht. Auch wenn die Ecke, wo sich das abgespielt hat, ein Nationalpark ist - Straßen gibt es da trotzdem - und Bewohner, sowie Touristen auch. Aber auf so einem "Trip" ist der Hund nicht im Dienst, da muss keiner Angst haben, der will nur zurück zu seinen Schafen und anscheinend sind diese Hunde sogar in der Lage, dem Strassenverkehr aus dem Weg zu gehen.
Das ist schon sehr "anders" und wäre hier nicht vorstellbar. Aber es funktioniert und es ist ungemein faszinierend, sich das vor Ort anzuschauen und auch zu sehen, wie sich das über Jahre entwickelt. Wenn man zum Beispiel einen Hund als wedelnden Welpen kennenlernt (der alles von seinen Eltern lernt - aber längst nicht so verspielt und unbekümmert daherkommt, wie ein Hüte- oder Jagdhund-Welpe) und ihn dann drei Jahre später wiedersieht, wie er gereift und ernst auf einem Felsen trohnt und auf "seine Schafe" blickt.
Und für alle die, die solchen Hunden eher skeptisch, wenn nicht gar ängstlich gegenüberstehen, habe ich mal im "Familienalbum" gestöbert:
Sie sind zwar groß und wer an ihre Schafe ran will, muss erst an ihnen vorbei - aber von "gefährlich für harmlose Menschen" doch weit entfernt:
Anhang 135323
Mit zehn Wochen schon ziemlich groß und fängt schon an zu "arbeiten"
Anhang 135324
Und das ist extra für Oliver mit Gruß ins Wallis: Ich kann Dir versichern, das Kleinkind lebt noch - und zwar unverletzt. Einjährige mit dreijährigem Rüden:
Anhang 135325
Liebe Grüße
Vom Medienhuhn
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Definitiv Tanja, solang sie von Anfang an lernen was sie dürfen und was nicht! Meine Tochter, damals gerade krabbelalter fand Hundefutter tierisch lecker, also hat sie sich die Schüssel zwischen die beine geschoben und immer brav geteilt, eins für Shiva, eins für sie. Meine Hündin kam nicht mal auf die Idee ihr futter einzuklagen, sie wartete geduldig bis die kleine das nächste stück herausgefischt hatte. Ein kleiner Junge um die 2 Jahre alt kam zu besucht und hatte grundsätzlich Angst vor Hunden, ich sagte Shiva sie soll sich klein machen und langsam, also robbte sie in Bundi Manier auf allen vieren zu ihm....was soll ich sagen, ihm war dieses Riesen Ungetüm zwar immer noch etwas unheimlich, aber er hat sie zumindest angefasst. Da ist mein Monster: Anhang 135328Anhang 135329Anhang 135330
Sie ist dreiviertel Kuvasz, und ein viertel keine Ahnung.