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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zwergseidenhahn - unklare Symptomatik



Hühnerjette
10.05.2015, 23:33
Mal wieder bin ich ratlos, momentan steckt der Wurm wieder drin.
Musst letzte Woche schon meinen ZC-Hahn aus 2014 einschläfern lassen, weil er von heute auf morgen nicht mehr aus dem Stall kam und massive Gleichgewichtsprobleme hatte. Der TA entdeckte Durchfall und meinte, er sei bereits wohl durch eine chronische Darmerkrankung so abgemagert, dass er vor Schwäche nicht mehr stehen konnte. Deswegen das Taumeln. Nun lief er aber am Vortag noch ganz normal mit, verjagte den rangniederen Hahn, trat die Hühner, krähte, fraß...Ergebnis der Obduktion steht noch aus.

Jetzt zum Seidi: Vor einigen Wochen ein Atemwegsinfekt - röcheln, niesen, rumstehen. AB-Gabe verweigert, also hab ich ihn machen lassen. Er erholte sich augenscheinlich gut, fraß, trank, krähte (sehr heiser) und begleitete schnatternd seine Mädels. Nun seit Mittwoch plötzlich nur Rumstehen, im Stall mit Kopf unterm Flügel. Ich hatte ihn schon für tot erklärt und vermute, dass er zwei Tage gar nicht gefressen hat. Laufen ging nur taumelnd - meine Mutter wollte ihn schon zum TA bringen, um das zu beenden. Was es ist, weiß der ja wie immer auch nicht... Freitag letzter Versuch: Eigelb-Traubenzucker-Tee-Mischung bereitet und ein paar Tropfen in den Schnabel gegeben. Plötzlich fing er an, nach Körnern zu picken (hatte ihm ein paar extra gestellt), traf aber die Schale nicht. Samstag erneuter Versuch durch Hinhalten der Körnerschale, nachdem ich ihn mit Oreganotee-per-Spritze geärgert habe. Siehe da - er pickt gierig die Körner auf. Er muss einen Mordhunger gehabt haben...Auffällig: Er pickt nur von seiner Sicht aus betrachtet nach rechts an den Rand der Schale. Heute noch extremer: Gierig werden die Extra-Körner verschlungen, dabei aber ständig über den rechten Rand hinaus gepickt - als würde er die Schale doppelt sehen. Er taumelt noch immer, war aber heute den ersten Tag wieder draußen. Wackelig, aber schon am Hang unterwegs! Sogar ein paar Warnlaute wurden ausgestoßen und mit dem einzigen Nicht-Brüti geschnattert. Dennoch steht er häufig herum und hat die Augen geschlossen. Putzen funktioniert gut!

Wer weiß, was mich morgen erwartet, aber hatte jemand sowas auch schon?
Ursprünglich dachte ich an einen Rückfall des Schnufpens, bin aber mittlerweile bei einer neurologischen Erkrankung (Schlaganfall mit Neglect? - Infektion des Gehirns?) angelangt.

Den TA brauch ich nicht fragen, der weiß es auch nicht...

Günter Droste
11.05.2015, 09:46
Kokzidiose
Starker Wurmbefall
einseitig erblindet

Die geschildeten Symtome treten aber nun nicht plötzlich binnen 24 Stunden auf. Bitte auch den restlichen Bestand einmal kontrollieren. Brustbein abtasten, Kotprobe zum TA usw.

Hühnerjette
11.05.2015, 10:10
Danke Günter! Kokzidien sind tatsächlich ein Problem, ich werde wieder eine Probe einsenden müssen. In der Regel stellt sich ein mittelgradiger Befall heraus. Ich warte nur noch die Ergebnisse des anderen Hahns ab - der lief aber in der anderen Gruppe. Die Tiere sind verhältnismäßig dünn ums Brustbein, die Seidis generell. Sie laufen in der Mixgruppe mit.

Diese Symptomatik kam tatsächlich plötzlich. Ich hatte angenommen, er hätte einen Rückfall des Atemwegsinfekts erlitten. Bis er dann auch noch neben die Schüssel zielte...Durchfall scheint er nicht zu haben, das Gefieder ist sauber. Einige andere haben aber immer mal Durchfall.

Unsere Spatzenpopulation ist grenzwertig...

Günter Droste
11.05.2015, 12:40
.. momentan steckt der Wurm wieder drin. ...

Um was wollen wir wetten, das dem tatsächlich so ist?
Ich behaupte einmal die von dir geschilderten Probleme sind haltungsbedingt.


.. Einige andere haben aber immer mal Durchfall ...
Wahrscheinlich wird draußen gefüttert => viele Spatzen => Übertragung von Krankheiten u. Würmern usw.

Zwerg-Seidenhühner zusammen mit deutlich größeren Mixen => in der Hackordnung der Gruppe höchst wahrscheinlich am Ende einsortiert = > ständiger Stress usw.


Ich würde jetzt einfach einmal eine vernünftige Wurmkur machen, die Gruppenzusammensetzung dann gegebenenfalls nach der Größe der Tiere überdenken und evtl. neu zusammensetzen, dann die Art und Weise der Fütterung überdenken (ausnahmslos nur noch im Stall füttern) und im Hinblick auf einen Kokzidienbefall mit dem TA die Verabreichung von Baycox besprechen.

Die angesprochenen Atemwegsprobleme sind in den allermeisten Fällen lediglich Folgeerscheinungen von anderweitigen gesundheitlichen Problemen.

Hühnerjette
11.05.2015, 13:44
Ok, das klingt plausibel. Ich füttere zum Teil überdacht draußen. Ein Fehler, ich weiß. Die Spatzen okkupieren aber auch die Ställe und sitzen sehr gern auf dem Gestrüpphaufen, unter dem die Hühner gern sind.

Die Seidis laufen problemlos mit. Im Gegenteil: Sie hacken sogar z.T. die anderen vom Trog. Da seh ich nicht so das Problem, aber die Besatzdichte war bis heute zu hoch. Leider hat sich das von allein reguliert - der Fuchs war vorhin da und hat 6 schwere Tiere getötet :( Der Hahn wird wohl auch nicht überleben. Es ist verdammt ruhig grad...

Die Wurmkur nehme ich jetzt in Angriff, wär eh fällig. Ich danke dir, Günter. Der Hahn lief vorhin übrigens wieder fast normal mit, nachdem der Spuk ein Ende hatte...

Hühnerjette
17.05.2015, 22:08
@Günter Droste: Ich habe heute den Befund des ZC-Hahnes erhalten. Er lief zwar im Nachbargehege, aber ich denke doch, dass alle Tiere die gleichen Keime haben...

Er hatte eine Infektion mit einen speziellen Gallibakterium sowie eine nicht näher definierbare E.Coli-Mischinfektion. Pneumonie, Veränderungen an Leber, Milz, Nieren sowie eine Enteritis mit Nekrosen am Darm. Ursache dafür stand nicht drin - durch E.Coli? Ich fand das schon ziemlich heftig, weil man ihm rein gar nichts angemerkt hatte die Tage zuvor. Und gerade ihn habe ich ausführlicher beobachtet, weil ich ihn eigentlich weggeben wollte - wenn er sich nicht so gut mit dem zweiten ZC verstanden hätte.
Der Wurmbefall (Ascaridia und wie sie alle heißen) war geringgradig, Kokzidien auch geringgradig.

Der Seidenhahn humpelt noch immer etwas, frisst aber mittlerweile normal. Er tritt und kräht auch, vielleicht war es tatsächlich eine Art Schlaganfall?

Otto Gockel
18.05.2015, 20:01
Hallo Hühnerjette, ich habe so ziemlich das gleich Problem, die Einzelheiten spar ich mir. Mein Rat: versuche einen TA für Geflügel bzw. einen der vogelkundig ist zu finden. Ich bin dafür 65km gefahren, dass war´s wert.
LG Otto Gockel

Hühnerjette
18.05.2015, 23:35
Danke Günter für die PN! Ich zeige mal meine ca.900 qm Fläche für rund 30 (Zwerg)-Hühner:

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Für eine AB-Gabe auf Verdacht bin ich nicht so zu haben. In den feuchten Monaten ist der Lehmboden echt grenzwertig, aber jetzt im Sommer ist es ein Paradies. Wopher die Keime kommen, habe ich noch nicht ergründen können. Man müsste wirklich mal beobachten, ob es eher während der Regenzeit auftritt oder generell!

@Otto: Das ist gar nicht so einfach. Habe einen Haus-TA, der mäßig kompetent ist und eine liebe TÄ ein paar km weiter, die ich sehr schätze. Aber die riesige Geflügelerfahrung sehe ich da nicht - mehr den Willen.

Beetlejuice
19.05.2015, 07:59
Deine Bilder sind nicht sichtbar...

Hühnerjette
19.05.2015, 09:07
Ich dachts mir schon :(
Neuer Versuch...

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Das Gelände geht jeweils bis ganz oben an den Hang - manchmal sieht man die schwarzen Pfosten blitzen. Ich habs nun gestern nach Sonnenuntergang aufgenommen, als die Brigade schon schlafen gegangen ist...Es sind wegen der Hähne 3 Gehege geworden.