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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Iltis gesichtet



Batakie
24.11.2013, 11:31
Hallo,

seid einigen Tagen treibt sich ein schwarzes marderähnliches Tier in unserer Scheune und im Hühnerstall rum. Ich hab es immer nur kurz gesehen und halte es für einen Iltis, da Nerze ja eher selten sind.
Es ist eher klein, so ca 20 - 25cm lang und dunkel.

Mir ist positiv aufgefallen, das es keine Ratten mehr giebt, deswegen frage ich mich, ob eine freidliche Wohngemeinschaft mit den Hühnern möglich wäre.
Das Tier scheint zwar Eier zu fressen, aber den Hühnern hat es bis jetzt nichts getan.
Jetzt wollte ich erstmal abwarten, ob es den Hühnern überhaupt gefährlich wird.

Es wäre schon toll so einen Rattenfänger zu haben, deswegen frage ich euch:

Hat jemand Erfahrungen mit diesen Tieren? Kann man mit denen leben oder muß man es Einfangen?

Gruß

Klaus

hühnerleiter
24.11.2013, 11:57
Iltisse sind tatsächlich hervorragende Rattenfänger.
Leider sind Deine Hühner aber ebenfalls sehr stark durch ihn gefährdet.

Laura
24.11.2013, 12:23
Hallo Klaus,
bei uns gibt es schon immer Steinmarder. Wir hatten noch nie einen Hühnerangriff von diesen Tieren. Ich liebe sie nicht, aber ihre Lieblingsspeise sind nun mal Ratten. Der Iltis ist ja noch etwas kleiner, aber trotzdem ist er auch ein Raubtier. Zwerghühner und Küken würden ich nachts schon in einen sicheren Stall lassen.
Gruß, Laura

hühnerleiter
24.11.2013, 12:29
Nicht nur Zwerghühner und Küken sind gefährdet. Der Iltis nimmt auch Enten oder große Hühner!

Floda
24.11.2013, 12:29
Der Iltis zählt zu den Mardern, und das erübrigt schon die Frage ob er den Hühnern gefährlich werden kann. In der Regel jagen z.Bsp. Marder nicht an ihrem Schlafplatz und verteidigen diesen auch gegen andere Marder.
Das heisst in der Umgebung wird nach Futter gesucht/gejagt aber "zu hause" nicht. Ob das aber jeder Marder/Iltis auch weiß möchte wohl niemand ausprobieren und seine Tiere aufs Spiel setzen.
Meiner Meinung nach hat ein Iltis im Hühnerstall nichts verloren und ich würde alles tun um ihn von den Hühnern fern zu halten.
Zur Nahrung der Iltisse gehören: Vögel, Eier und Nagetiere.
Bekanntlich gehören Hühner zu den Vögeln, nur eben größer wie unsere Wildvögel (Amsel, Star, Meise oder Finken und Spatz).
LG Floda

Batakie
24.11.2013, 13:45
Ist mir schon klar, das der Iltis ein Raubtier ist und Hühner fressen KÖNNTE.
Er ist nun schon ca 2 Wochen da un HAT noch keins gefressen und wenn er eins töten WÜRDE, dann würde ich auch nicht lange fragen.

Interessant finde ich es, das bei Laura sogar Marder leben, die nicht an die Hühner gehen.
Vielleicht ist ja ein friedliches Zusammenleben doch möglich?

Kücken habe ich in einem anderen Gebäude untergebracht, das hoffentlich sicher ist vor Eindringlingen.

Hat denn jemand schonmal einen Iltis auf seinem Grundstück gehabt?
Es würde mich interessieren, was ihr für Erfahrungen gemacht habt. Soweit ich mich jetzt informiert habe leben Iltisse gern am Wasser, was es bei uns viel giebt. Sie jagen wohl eher am Boden und klettern nicht so gut wie Marder. Lieblingsspeise sind Frösche.

Laura
24.11.2013, 14:36
Ich gehe fest davon aus, daß auch andere Geflügelhalter Marder oder evtl. auch einen Iltis in der Nähe haben. Da sie aber eher nachtaktiv sind, werden sie nicht wahrgenommen.
Wenn ich hier einen Marder wegfangen würde, rückt direkt der Nächste nach. Das kann ich gar nicht verhindern. Wie gesagt: lieber ein Marder, als ständig Gift für Ratten auslegen. Nur weil so ein Tier den Hühnern gefährlich werde könnte, kann und werde ich es nicht einfach meucheln. Es gibt und gab hier viele Hühnerhalter, die nur durch Fuchs und Habicht Verluste hatten, noch nie vom Marder oder Iltis. Wir haben hier viel Wald und auch Weiher, es sind also genug da. Da müßte ich auch jeden Hund wegfangen, der mal wieder "nur spielen" wollte. Die sind weitaus gefährlicher, genauso wie manche Katze für meine Küken.
Gruß, Laura

Batakie
24.11.2013, 16:08
Hallo Laura,

solange den Hühnern nichts passiert ist das ok, man hat ja dann keinen Grund einzugreifen.
Ich finde es erstaunlich, das deine Marder nicht an die Hühner gehen, da scheint es wirklich regionale Unterschiede zu geben.
Bei uns war im Frühjahr ein Marder, der hat mehrere Hühner getötet. Mein Haushüter hat ihn dann vor der Hühnerstalltür erschlagen. Danach ist dann kein Huhn mehr weggekommen.

Ich persöhnlich hätte den Marder lieber mit einer Lebendfalle eingefangen, aber mein Haushüter ist da anders drauf.

Den Iltis habe ich erst für eine sehr kleine schwarze Katze gehalten weil ich nur den Schwanz mal gesehen habe. Erst jetzt hab ich erkannt, was es wirklich ist und mich gewundert, das es die Hühner nicht angegriffen hat.
Nun hat es auch mit den Ratten aufgeräumt und dadurch einen Pluspunkt gesammelt. Solange es die Hühner in Ruhe lässt soll mir das recht sein.

ekpaik
24.11.2013, 16:36
In schweren (Hunger-)Zeiten verringert sich dann allerdings auch die Chance, dass der "heimische" Marder die Hühner verschont und wenn der zu Besuch kommt dann meuchelt er solange, bis er nicht mehr kann oder keine lebenden Hühner mehr vorhanden sind.
Ob ein Iltis auch derartige Blutbäder anrichten entzieht sich meiner Kenntnis.
Nachts gehören, meiner Meinung nach, die Hühner marder- und iltissicher weggesperrt. Keine Experimente!
Vor drei Jahren hat mein Freund eine Bauschubkarre voll Hühner verbrannt.

Hornet
24.11.2013, 17:02
Iltisse sind absolute Nachtjäger-ist das Huhn im Stall dann passiert auch nichts!!! SO einfach ist das!

Gruß Hornet

nbk
24.11.2013, 18:36
Hatte auch schon vermutlich nen Iltis. (Er hat mir meine Wachteln gepickt). Ich denke mal, solange er bei dir Ratten und Eier findet, wird er die "grossen" in Ruhe lassen. Aber, was wenn keine Ratten mehr da sind und mal keine Eier?

Pudding
24.11.2013, 18:40
wir hatten bis jetzt nur Mauswiesel ;)!
Aber weder in den Stall noch in die Freivoliere kommt was rein!

Okina75
24.11.2013, 18:56
Hallo Batakie,

lebt Ihr in einer ursprünglich ziemlich feuchten, bzw. aktuell noch recht wasserreichen Gegend?
Wenn ja, erkundige Dich doch mal in Richtung Mink, das ist nämlich der einzige schwarze Marderartige hierzulande, der mir aus dem Stehgreif so einfällt. Auch Iltisse sind eher braun...

Grüße,
Andreas

Batakie
24.11.2013, 20:19
Hallo Okina,

hab auchschon an Minke gedacht, aber die sind eher selten. Den Kopf von dem habe ich nochnicht genau gesehen.
Ich kann nur sagen, das es dunkel ist, also kein Wiesel oder Marder.

Wenn man rechtzeitig die Eier rausnimmt, werden keine geklaut und die Hühner auf der Stange kann es scheinbar nicht erreichen.

Gruß

Klaus

Okina75
24.11.2013, 20:50
Ja, die sind recht selten, aber in meiner Zeit in Berlin habe ich im südlich gelegenen Brandenburg um Blankensee rum (recht wasserreich) dennoch insgesamt zwei überfahrene gezählt. Hast Du Wildkameras. um das Tierchen auszuspionieren?

Grüße,
Andreas

ChiBo
25.11.2013, 00:03
Hi,

habe diesen Sommer einen Jäger "ausgequetscht", der mit Frettchen und Raubvögeln auf 'nem Bauernmarkt war, damit auf Jagd geht.

Der meinte, der Fuchs der meine Hühner frisst ist immer der aus dem Nachbar-Revier, nie der, der bei "mir" wohnt.
Füchse würden auch gerne mal mit Kaninchen in einem Bau zusammen wohnen. DIE sind dann "save", gefressen werden nur die von außerhalb. Daher käme der Ausdruck "Burgfrieden".

Fand ich sehr sehr interesserant.

Vielleicht lässt sich das ja übertragen auf deine Tierchen.

ChiBo

Okina75
25.11.2013, 01:58
Den Burgfrieden gibt es auf jeden Fall!
In Nachbarins Scheune nämlich hat dies Jahr eine Marderfähe ein Dreiergeheck aufgezogen (vielleicht max. 50 m Luftlinie von meinem Hühnerstall entfernt), dass einen Morgen im August ganz fröhlich um Halb Acht am Morgen auf unserem Scheunendach rumturnte und auf dem Ablaufrohr Rutschen spielte, kaum 30 m vom Hühnerstall entfernt ^^.

Und neulich komme ich an einem eher diesigen Spätnachmittag raus, höre recht aufgeregt die Amseln und Meisen einen Bodenfeind verbellen, und sehe von der Terrasse aus nur noch, wie was niedriges, langschwänziges und braunes den einen Ilex an Nachbarins Scheune hochspringt, und keine 4 m daneben meine Hühner, "geschützt" nur durch eine labberigen Maschendrahtzaun, die da in Ruhe ihre nachmittägliche Gefiederpflege zelebrieren.
Mir rutschte fast das Herz in die Hose!
Gerne wollte ich mir einreden, dass das bestimmt ein Eichhörnchen war (sind ja auch arge Nesträuber, von daher der Vogel- Unmut also verständlich), aberrrr so sehr ich auch spähte, da erklomm kein Eichkatzi die nächstliegenden Bäume oder dergleichen. Also muss das Getier in dem Strohboden verschwunden sein, an dem direkt der Ilex in die Höhe ragt, und somit war's die Marderin, die meine Hühnis keines Blickes würdigte.
Nachdem der Kloß im Hals geschluckt war und ich meine Damen und Herren (ergebnislos) befragt hatte, ob die Tomaten auf den Augen haben, nahm ich dass mit dem Burgfrieden eben als gegebene Sache hin, sehe aber natürlich weiterhin zu, dass der Stall zu kommt, sowie alle drin sind. Rein prophylaktisch ;)...

Etwas eng im Halse ist's mir freilich immer noch, weil vor allem das Jungvolk gerne mal bei Nachbarin im Dickicht verschwindet (mit Erlaubnis), und teilweise unter oder unmittelbar im Umkreis des besagten Ilex (Hülsbusch, Stechpalme, Palmweide...) rumscharrt. Da schnürt's mir schon den Kragen etwas zu, aber bislang sind sie alle wieder nach Hause gekommen... Pfffff, ist nicht so leicht, dem grinsenden Krokodil zu vertrauen, obwohl es ja anscheinend in so einer Situation wirklich nicht beisst...
Aber lieber so, als würde der Marder 500 m weiter hausen, und bei mir wäre dann ergo Jagdgebiet...

Grüße,
Andreas