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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wer macht denn sowas? Franz wurde überfallen!



hennenhotel
10.02.2013, 20:59
Hallo, Hühnerwirte.
Wir haben ja noch nicht soooo lange Hühner. Bislang war auch alles prima, aber heute gab es einen Angriff. Folgendes Szenario:
Wir kommen gegen 18 Uhr nach Hause, es beginnt bereits zu dämmern und ich schaue routinemäßig nach, ob alle Hühner (1/4) im Stall sind. Doch da sitzen nur zwei auf der Stange. Hahn Franz und zwei Mädels sind weg.

Es ist jetzt nicht sooo ungewöhnlich, dass mal nicht alle drin sind, da unsere Stalltür automatisch öffnet und schließt. Manchmal verpasst der Hahn das richtige Zeitfenster und die Hühner bleiben solidarisch mit ihm draußen.
Doch heute fand sich keine Spur von den Vermissten. Also haben wir den Auslauf mit Taschenlampen abgesucht und stießen dann auf einen "Kampfschauplatz". Viele Spuren im Schnee, zahlreiche große und kleine Federn, aber kein Blut. Wir vermuteten das Schlimmste: Raubtier, Raubvogel, Hungriger Nachbar ...

Bei der weiteren Suche fanden wir Hahn und Hennen schließlich im hintersten Winkel im Stall. Versteckt hinter dem Sack mit Hühnerfutter. Dem Hahm sah man sofort an, dass es ihm nicht gut geht. Er hatte Blut am Kamm und sah ziemlich zerfleddert aus. Er ließ sich sehr leicht fangen, war sehr schwach. Auf dem Rücken fehlt ihm auf einer Fläche von ca. 5 Quadratzentimetern jede Feder, auch die Flügel sehen lädiert/ausgedünnt aus.
Diese Verletzungen passen gut zu den gefundenen Federn im Ausflauf.

Den Hennen geht es scheinbar gut, sie haben auf jeden Fall keine sichtbaren Verletzungen.
Jetzt sitzen alle wieder auf der Stange, ich habe die Türautomatik ausgeschaltet. Die sollen morgen tagsüber mal im Stall bleiben und ihren Hahn gesund pflegen.
Hat jemand eine Idee, welches Tier solche Verletzungen herbeiführt?
Der Kamm sieht beinahe so aus, als hätte ein kleines Maul da hineingebissen.

Mein Vater sagt, eine Katze stromere ständig dort herum. Auch habe ich gestern noch Katzenspuren im Schnee des Auslaufs gesehen.

Machen Katzen sowas?

Trauen sich Marder bereits am Nachmittag ins Wohngebiet?

Der Auslauf befindet sich direkt neben der Straße, nicht gerade einsam gelegen.

Naja, hoffentlich erholt sich der Franz wieder.
Vielen Dank für Tipps zur Aufklärung dieses Hühnerüberfalls. Ich lade schonmal die Luftflinte, um der Katze den Arsch zu polieren, wenn ich sie mal dabei erwischen sollte, dass sie dem Hahn ans Hemd will.

Laura
10.02.2013, 21:22
Wenn du noch Spuren im Schnee findest, würde ich morgen bei Tageslicht mal genauer schauen. Einfacher geht es ja gar nicht, um den Täter zu finden. Wenn du dir unsicher bist mach ein paar Fotos, hier gibt es bestimmt jemand,der die Spuren zuordnen kann. Von der Beschreibung her würde ich auf einen Hund tippen, aber sichte erst mal deinen Auslauf.
Gruß, Laura

pantoffelmieze
10.02.2013, 21:34
Ich tippe auf einen Greifvogel, da kommt wohl am ehesten ein Habicht in Frage.

Jetzt wo überall Schnee liegt haben die warscheinlich Hunger.

Es gibt aber ein paar gute Beiträge im Thema "Fuchs du hast die Gans gestohlen".

LG Tina

Pudding
10.02.2013, 22:19
auf eine Katze würde ich zu allerletzt tippen!
Schon gar nicht bei einem Hahn,wenn der mit den Flügeln zuschlägt.....!:cluebat

hennenhotel
10.02.2013, 22:31
Es sind übrigens Zwerg-Welsumer, sind ja nicht die Größten. Daher haben die auch "nicht viel im Flügel".
Nen Greifvogel hatte ich auch im Verdacht, nur müsste doch dann auch eine Art "Loch" im Nacken des Hahns sein, verursacht vom Schnabel. Stattdessen ist einfach eine kahle Stelle da.

Laura
10.02.2013, 22:49
Genau diese kahle Stelle deutet auf einen Hund hin. Ein Fuchs hätte wohl weitergemacht, es sei denn er wurde gestört. Ein Hund läßt erst mal los, wenn er das Maul voll Federn hat. Ein Fuchs beißt auch gezielter zu und hält sich nicht mit den Flügeln auf. Ein Greif greift sich das Huhn erst mal, daß heißt es müßten tiefe Löcher zu sehen sein. Mit den Flügeln hält sich ein Greif auch nicht auf, zumal es ein kleiner Hahn war. Nach deiner Beschreibung würde ich einen Gelegenheitsräuber verdächtigen. Ein kleinerer Hund oder habt ihr noch andere kleine Räuber in eurer Gegend ?
Gruß, Laura

Okina75
10.02.2013, 23:30
Hy!

Klingt erstmal nach Habicht, das Rupfbild am Hahn...
Wenn da aber Spuren sind, und da öfter eine Katze rumlungerte: Ja, manche Katzen haben die Vermessenheit, sich an Hühner ranzumachen, erst recht, wenn das Zwerghühner sind!
Unterscheidung Marder- und Katzenspur ist ganz einfach. Katzen haben immer vier Zehen in der Spur, vorne wie hinten, während Marder fünf Zehen zeigen, und sie rupfen ihre Beute, indem sie die Vorderbeine draufstemmen, die Beute runterdrücken, und erstmal rupfen.
Wie sehen denn die Kiele der Federn aus? Sind sie ganz, an einem Stück wie bei Mauserfedern, oder wie abgebissen, also ohne Spitze?

PS: Steinmarder leben im Siedlungsbereich, da müssen die sich nicht erst reintrauen ;).

cimicifuga
10.02.2013, 23:40
meine katzen haben sich früher z.b. für fasane interessiert (gibts hier häufig) - hab öfters beobachtet wie sie fasane belauert haben. konnten aber nie einen fangen.
wenn ich mir jetzt vorstelle, dass ein zwergwelsumer ja eher zierlicher ist als ein fasan und vielleicht auch weniger scheu, dann könnte katze schon auch in frage kommen.

nutellabrot19
11.02.2013, 00:17
ich tippe auch auf Greif.

siri
11.02.2013, 07:53
Als meine Hühner von einem Hund angegriffen wurde, hatten sie am Rücken ein grosses Loch, einem bis auf den Knochen die ganze Haut weggebissen. Ich hätte nie geglaubt dass sie es überleben. Doch mit Antibiotikabehandlung
heilte es relativ schnell zu. Erstaunliche Tiere.
Grüssli Siri

hennenhotel
11.02.2013, 08:22
Hui, vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Heute morgen habe ich die größten Federn eingesammelt und den Schauplatz in Augenschein genommen. Leider haben wir gestern Abend die meisten Spuren zertrampelt, scheint mir. Spuren von ins Fleisch gerammten Krallen habe ich keine entdeckt und ein Hund kommt da nicht rein oder raus. Mein Verdacht erhärtet sich auf: Katzenarsch.

Die Federkiele sind intakt, also herausgerissen. Darunter nicht nur die flauschigen Daunen, sondern auch ne ganze Hand voll der großen, langen.

Okina75
11.02.2013, 14:22
Hy!

Wenn die Kiele ganz waren, insbesondere die großen, spricht das für Greifvogelattacke.
Da die aber ungestört nicht wieder von der Beute ablassen (es sei denn, der Hahn befreite sich selber), hat eventuell die Miez den Greifer verscheucht, und wollte sich dann selber bedienen (auch wenn das arg verwegen klingt).