Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vorteile - Nachteile von Hybriden u. Rassenhühner
Gänseblümchen
16.01.2011, 14:43
Hallo
Man liest ja hier im Forum öfters schlechtes über Hybriden. Ich möchte nun mal konkret nach Unterschieden zwischen Rassenhühner und Hybriden fragen.
Meine Frage richtet sich an Hühnerhalter, die persönlich erfahrung haben mit Rassenhühner UND Hybriden
Bei gleicher Haltung - ich gehe von Freilandhaltung aus:
-Wer war/ist gesünder?
-Wer langlebiger?
-Mit wem gab / gibt es mehr probleme? - Welche?
Dass Hybriden mehr Eier legen dürfte klar sein, danach frag ich jetzt nicht. Und da Schönheit geschmacksache ist, frag ich danach auch nicht. ;)
LG Gänseblümchen
das hängt maßgeblich davon ab was du mit der Hühnerhaltung bezweckst. Wenn du nur Spaß an einer bunten Hühnerschar hast und ab und an Frühstückseier möchtest würde ich dir zu einem gemischten "Hühnerhaufen" raten. Ich habe alles querbeet und bin ganz zufrieden dami.
Meist ist es aber so, dass einem nach einiger Zeit eine bestimmte Rasse besonders gefällt - dann möchtest du züchten und dazu braucht es reinrassige Tiere.
Züchterei ist wesentlich anstrengender als Hobbyhaltung, weil du immer für einen guten Zuchtstamm sorgen musst. Andererseits wirst du überzählige reinrassige Hühner leichter los als gemischte Artgenossen, kannst vielleicht sogar Bruteier abgeben.
Ich habe sowohl Rassehühner als auch Hybriden gehabt und eigentlich keinen Unterschied in der Robustheit festgestellt - dem Fuchs schmecken auch alle gleich gut ;D
Legeleistung und Temperament sind natürlich von Rasse zu Rasse verschieden - da kommt es dann aber auch wieder darauf an welche Hybriden du hast - sind also auch nicht alle gleich.
LG Angelika
vogthahn
16.01.2011, 15:15
bezüglich Robustheit, Krankheiten usw. konnte ich keine Unterschiede feststellen
Rassehühner haben nur je nach Rasse einen anderen "Charakter" als die Hybriden
natürlich haben Rassehühner noch einen mehr oder weniger gut entwickelten Bruttrieb, während Hybriden kaum brüten
langlebig sind bei mir allerdings keine Hühner, sondern werden spätestens geschlachtet, wenn sie im im 3. Lebensjahr sind und kaum noch legen
phoenix27
16.01.2011, 15:19
Hallo :)
Ich halte beides , in Freilandhaltung , und meine Damen dürfen auch ihre Rente geniessen.
Wenn Du bei Hybriden die schwarzen , weissen und braunen meinst , sind Rassehühner wesentlich langlebiger.
Hochleistungshybriden bekommen oft Probleme mit dem Legetrakt , und sterben früher oder später an den Folgen. Das ist bei Rassehühnern eher selten der Fall.
Es gibt aber auch eine Hybridenart namens " Blausperber" , die sind sehr robust und legen auch im hohen Alter noch ab und zu ... diese Hybriden stehen den Rassetieren in nichts nach. Meine jüngste davon starb mit 6 Jahren - die drei haben die schwarzen , weissen und braunen um Jahre überlebt.
Gesünder ... wenn man die Legetraktgeschichten der Hybriden mal rausnimmt , sind beide Arten gesund und robust. Es ist nicht so , dass eine Hybride schneller eine Erkältung bekommt als ein Rassehuhn.
Probleme gabs bei mir mehr mit den Hybriden , aber das liegt eher an der Kurzlebigkeit dieser Tiere. Legenot , Tumore ... bei älteren Hybriden fast die Regel , bei Rassehühnern kommt das eher selten vor.
Hybriden wurde erzeugt , um ca. 2 Jahre jede Menge Eier zu legen. Gesundheit ist bei diesen Tieren Nebensache , denn die Industrie lässt die Tiere eh nicht älter werden als maximal 2 Jahre.
Für mich hab ich beschlossen , dass ich keine schwarzen , weissen und braunen Hybriden mehr hole. Wenn , dann Blausperber , oder "Rassehybriden" wie Marans+ , Sussexhybriden etc.
Diese Hybriden sind , grob gesagt , ein Mix aus Hybride und Rassetier. Da hab ich bisher immer gute Erfahrungen gemacht , meine alte Sussexhybride ist auch bereits 6 Jahre alt und war nie krank.
Noch was zu den Rassehühnern: Wenn man eine eher seltene Rasse hat , kann es zu Inzuchtschäden kommen. Diese Tiere sind dann auch wieder anfälliger ...
LG,
phoenix27
katja maria
16.01.2011, 19:02
Hallo Gänseblümchen,
deine Frage , ob Hybriden nun besser als Rassehühner sind oder nicht, beschäftigt mich auch schon seit einigen Wochen. Ich habe nämlich auch 2 Blausperber und 2 Bovans. Im Internet fand ich, dass Hybriden Hochleistungshühner sind, die auch ständig ihr Hochleistungsfutter brauchen. Für die Kleintierhaltung seien diese Hühner nicht geeignet, weil sie draußen ja auch Sand und Würmer fressen und dann nicht mehr genug Hochleistungsfutter aufnehmen können. Außerdem brauchen sie Tageslicht von 14-16 Stunden, um in dieser Zeit all das nötige Futter aufnehmen zu können. Ich war zuerst total frustriert. Denn meine Hühner habe ich seit 9 Monaten (sie sind jetzt etwas über 1 Jahr alt). Ich habe einen schönen stall, ein großes Gehege und sie dürfen auch ab und zu in unseren Garten. Ich habe den Eindruck, dass es ihnen gut geht.Sie bekommen aber neben Körnern und Gemüse auch Legemehl. Ohne das würde es ihnen schlecht gehen (lt.dem Text im Internet).
Nun bin ich glücklich, zu lesen, dass diese Hühner durchaus auch 6 Jahre alt werden können.Ich will auch nicht züchten, sondern nur liebe, schöne und glückliche Hühner haben.
Mich würde die Erfahrung von anderen auch sehr interessieren. Wie denken eingefleischte Hühnerfans darüber ? Sollte man lieber doch die alten Rassen erhalten?
LG
Katja Maria
phoenix27
16.01.2011, 19:33
Hallo Katja :)
Es geht beides. Ich halte neben Hybriden auch Stämme von Altsteirern und Brabanter Bauernhühnern.
Dazu hab ich noch je 2 oder 3 Hennen von anderen seltenen Rassen , um zu sehen , wie die so charakterlich sind. Es sind meistens alte Landhuhnrassen , die vom Verhalten noch recht "ursprünglich" sind. Allerdings fliegen die auch sehr gut *g*
Zum Erhalt einer Rasse brauchst Du nebenher nur ein Gehege mit einer kleinen Voliere zum Schlafen , dann kannst Du den Rassehuhnstamm abtrennen , wenn Du BE haben willst. Ansonsten laufen alle zusammen.
Ich züchte auch nicht , ich vermehre BE ;) Wenn ein besonders schönes Tier fällt , kommt das natürlich in den Stamm , der Rest wandert zur Legetruppe.
Allerdings muss man hier aufpassen , dass ab und an frisches Blut reinkommt - also Zukauf von Tieren , die meistens recht teuer sind. Für meinen letzten Zuchthahn musste ich einfach 650 km fahren , der Hahn kostete 70 Euros. Und das war kein preisgekröntes Tier ;)
zu deinen Hybriden: Gib ihnen Legemehl , und vermeide zuviele Leckerlies.
Dann hast Du auf jeden Fall ein paar Jahre Freude dran. Gerade die Blausperber können recht alt werden. Meine älteste war 8 Jahre alt , leider
ist sie im letzten Sommer spurlos verschwunden :(
LG,
phoenix27
katja maria
16.01.2011, 19:52
Hallo Phoenix27,
danke für deine Antwort. Wenn meine Hühner recht alt werden, dann würde ich mich sehr freuen. Die sind jetzt schon handzahm.
Mit den Leckerlis muß ich dann wohl aufpassen. Sie bekommen jeden Tag was extra von mir- Nudenl, Kartoffeln etc. da mische ich dann manchmal noch Quark bei und 1xpro Woche Bierhefe (hab ich im Forum gelesen).Der Bauer meinte, dass ich jeden Tag noch was extra geben soll. Soll ich dann besser keine Kohlenhydrate mehr geben? werden die dann zu fett? Salat und Gurke gelten doch nicht als Leckerlis- oder ?
LG Katja
Gänseblümchen
16.01.2011, 19:54
Bei mir ist es eben so, dass ich mich - vor 1,5 Jahren - nach langem überlegen für 2 Amrock und 2 Sussex (bunt) Hennen entschieden habe, eben auch weil hier im Forum immer von Hybriden abgeraten wird.
Ich hatte aber leider von anfang an viele Probleme mit ihnen. Sie legten sehr spät, und auch sehr wenige Eier, dann oft Windeier, waren öfters krank, und trotz TA besuchen lebt jetzt nach 1,5 Jahren nur noch eine Amrockhenne.
Ich habe mich dann für 4 Hybriden entschieden, da ich von den Rassenhühnern ziemlich enttäuscht war.
Ich habe aber nicht die normalen weissen, braunen, schwarzen, sondern: http://www.geisser-trupro.ch/junghennen.php?r=5
Amberlink, Sussex, Andalusier, und eine Schwarze mit weissem Hals.
Ich habe die Hybriden nun etwa ein halbes Jahr, und sie sind super! :) Bis jetzt alles Bestens. Ich weiss, das ist noch keine lange Zeit, aber bei den Rassenhühnern hatte ich schon im ersten halben Jahr Probleme.
Ok, dass sie mit dem Legetrakt probleme bekommen können ist dann wohl ein Nachteil.
Hybriden wurde erzeugt , um ca. 2 Jahre jede Menge Eier zu legen. Gesundheit ist bei diesen Tieren Nebensache , denn die Industrie lässt die Tiere eh nicht älter werden als maximal 2 Jahre.
Ich frage mich eben, wie wichtig in der Rassenzucht die Gesundheit, und Eierleistung ist, wenn die Henne dafür ein perfektes Federkleid hat?? Mit welcher wird wohl weitergezüchtet, mit der Gesünderen oder der Schöneren? ..Man kann natürlich nicht alle Züchter in den gleichen Topf werfen, das ist schon klar.. Aber trotzdem kommt mir der Gedanke.
Waldfrau2
16.01.2011, 20:10
Hallo,
meine ersten Hühner waren 5 schwarze Legehybriden, die habe ich legereif vom Geflügelhändler gekauft und ein gutes Jahr (bis letzten Sommer) behalten. Seit einem knappen Jahr habe ich Rassehühner, seit letztem April Zwerg-Orpington, im Sommer Sussex-Küken gebrütet (1 wahrscheinlich Mix mit Marans), dazu seit August ein Lachshahn. Ziel ist bei mir die extensive Zucht von Lachshühnern, d. h. sobald ich den neuen Stall habe, kommen ein paar Lachshennen dazu.
Nachdem ich die Rassehühner hatte, die auch munter und lebhaft sind, kamen mir die Hybriden vom Wesen her schon fast neurotisch vor, irgendwie viel aufgedrehter. Aber ich hatte sie auf jeden Fall von Anfang an lieb, sie waren sehr neugierig und auch schlau. Aber praktisch vom ersten Schneetag an haben sie angefangen, Federn zu fressen, und sie haben es einfach nicht wieder aufgehört, nicht mit Ergänzungsfutter, falls es auf Mangelernährung beruht, nicht mit Fedpick oder Blauspray, auch nicht im Frühjahr, mit vergrößertem Auslauf, ein riesiger Haufen Baumhäcksel hat sie vielleicht mal 2 Tage vom Federnfressen abgebracht. Da es mir in diesem Zustand nicht möglich war, sie mit den anderen Hühnern zu vergesellschaften, habe ich mich nach 8 Monaten Federfressen zum Schlachten entschlossen, es ging platzmäßig nicht anders, weil ich eine Baustelle hatte. Allerdings muß ich sagen, trotz des eingeschränkten Federkleides waren sie vergnügt und guter Dinge und haben gut gelegt. Zum Glück haben sie keine Wunden gefressen. Ich weiß nicht, ob Rassehühner unter den gleichen Bedingungen auch so extrem Federn gefressen hätten.
Ich hatte jetzt auch einmal Federfressen bei den Rassehühnern, das war allerdings offenbar mangelbedingt, die Tierchen hatten Würmer und evtl. deshalb nicht alle Nährstoffe, die sie brauchten. Nach Wurmkur und Mineralergänzungsfutter hat das Federfressen sofort wieder aufgehört. Ansonsten haben sie die sieben Wochen mit Schnee im gleichen Haus wie letztes Jahr die Hybriden ohne Verhaltensstörungen prima überstanden.
Wontolla
16.01.2011, 21:05
Hühner die man schon als Küken grillen kann und schlachten muss und die dann eigentlich nur nach Gewürz und Fett schmecken widerstreben mir. Wenn es wenigstens nur die männlichen Tiere betreffen würde, fände ich es noch praktisch und überlegenswert.
Für mein Ermessen werden bei der Zucht von Hybriden längst ethische Grenzen überschritten. Das betrifft auch Legehybriden, deren Hähne nichts hergeben und für die Aufzucht zu unrentabel sind. Nicht mal zur Weiterzucht kann man sie gebrauchen. Dass sie sofort nach dem Schlupf getötet werden, verschafft den Produzenten einen eheblichen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber dem Züchter von Rassehühnern.
Wer uniforme Nur-Lege-Hühner, gesund und leistungsfähig haben will, ist mit Hybriden gut bedient. Das liegt weniger an den genetischen Eigenschaften, als an der professionellen Aufzucht. Gegen Krankheiten sind sie fast immun, weil sie schon ca. 20 Impfungen erhalten bevor sie dem Käufer anvertraut werden. Da sie zudem abgeschottet von der Aussenwelt, bei optimalen Temperaturen und mit optimiertem Futter, ohne jegliche Leckerlies, aufwachsen, legen sie frühzeitig und gleichmässig.
Ganz anders sieht das bei Rassehühnern aus. Die werden von Amateuren unter meist suboptimalen Bedingungen aufgezogen. Robustheit erreicht man durch Abhärtung und Gesundheit durch Selektion. Tatsächlich machen schwache oder kränkliche Tiere auf Ausstellungen selten einen guten Eindruck.
Die Aufzucht so kleiner Mengen wie in der Rassehuhnzucht alltäglich, erhöht die Futterkosten und ist doppelt unrentabel, weil auch die Hähne aufgezogen werden. Unbedarfte Käufer und das sind die meisten die sich dann doch für Hybriden entscheiden, vergleichen jedoch den Preis für ein Rassehuhn mit dem für Hybriden. Darum ist der Verkauf von guten Rassehühnern denkbar unattraktiv. Ganz gezielt fragen Sparfüchse nach Fehlertieren, erwarten aber insgeheim Hennen die den Hybriden ebenbürtig sind. Das geht immer schief.
Einen Vorteil haben Lokalrassen: sie sind den regionalen Witterungsverhältnissen am besten angepasst.
legaspi96
16.01.2011, 21:15
Ich habe Hybriden, Mixe, Australorps und Altsteirer.
Die weißen Hybriden waren sehr hektisch im Wesen, das sind die weißen Altsteirer allerdings auch. Sie rennen hin und her und man weiß eigentlich nie wo sie eigentlich hin wollen.
Die braunen und schwarzen Hybriden sind viel ruhiger, einfach nett. Genauso wie auch die Mixe und die Autralorps, die eh nichts erschüttern kann.
Mit Federfressen hatte ich noch nie Probleme. Bruttrieb haben bei mir eher die Hybriden und die Mixe. Die Australorps sitzen machen gar keine Anstalten brüten zu wollen. Mal sehen, wie es bei den Altsteirern ist. Die sind vom letzten Jahr.
Grüße
Monika
Hallo, dann möchte ich auch meinen Senf dazu geben. Als allererstes möchte ich mal mit einem Vorurteil aufräumen. Vom biologischen Standpunkt sind Hybriden die Nachommen von Eltern, die verschiedenen Arten angehöhren. Maultiere sind wohl die bekanntsten Vertreter, für einen Nachkommen der Verpaarung Huhn/Fasan gilt das auch. In der Geflügelzucht hat sich dieser Begriff auch durchgesetzt, wenn reine Linien gekreuzt werden und der Nachkomme anders aussieht als seine Eltern. Für uns relevant sind das dann die weißen , braunen und schwarzen Legehybriden sowie die Mastkücken. Etwas ganz anders sind die Sussex, Sperber oder Italiener die der Geflügelhandel auf den Märkten verkauft. Bei denen sehen die Eltern genau so aus wie ihre Nachkommen, es hat keine Hybridzucht stattgefunden. Es sind einfach nur Rassehühner die nach völlig anderen Kriterien gezüchtet werden als beim Pokalzüchter. Leistung und Vitalität ist wichtig, das Aussehen zweitrangig. Möglicherweise wurde mal was eingekreuzt, aber das macht der kleine Züchter ja auch manchmal.
Ich habe immer ein paar Rassehühner mitlaufen. Das knuddelige Aussehen der Lachs/Faverolles, die schönen Farbschläge der silberschwarzen Wyandotten oder Sprenkelhühner wie Möven oder Silberbrakel kann mir der Geflügelhandel nun mal nicht liefern. Zum Einkreuzen eignen sich die Tiere auch immer, der enge Genpool begünstigt den Heterosiseffekt.
Die Beobachtungen sind nun mal die, daß es immer die Rassehühner erwischt, wenn mal eine Krankheit im Anmarsch ist, von der Leistung ganz zu schweigen. Vitalität ist nun mal nicht ihre Stärke.
Auch ich bin Mitglied in einem Verein, aus Prinzip nichtausstellend. Mit völligem Unverständnis sehe ich erwachsene Männer mit ernsten Mienen an Käfigen stehen und sich über die Farbe eines Federchens streiten. Al das was ein Huhn ausmachen sollte wird dabei nicht berücksichtigt und als Resultat ist die nächste Generation noch unbrauchbarer. Es wäre schade wenn die alten schönen Rassen irgendwann aussterben, nur dieser Ausstellungswahnsinn erhählt sie nicht, er macht sie kaputt. Doch ich bin ein Rufer in der Wüste, massive finanzielle Interessen von führenden Leuten in den Vereinen und Organisationen werden eine Rückkehr zur Vernunft mit allen Mitteln bekampfen.
lakimeier
17.01.2011, 19:20
Es gibt Züchter die züchten nur für die Ausstellung, welche die nur auf Leistung züchten und einige die beides können ;)
Pralinchen
17.01.2011, 20:05
Bei den braunen Hybriden gibt es auch wieder Unterschiede. Die die wir praktisch "von Klein auf" zugekauft haben, sind wesentlich gesünder, als die die aus Bodenhaltung freigekauft wurden.
Das Wesen der braunen Hybriden ist eigentlich recht lustig. Sie sind rotzfrech, völlig distanzlos und seeeehr verfressen. Kann schon sein, daß man einer Henne mal auf die Zehen latscht, weil sie zwischen den Beinen rumwuseln muß. Oder man gräbt ein Loch im Garten und hat ein nettes Häufchen Erde auf der Schaufel wo obenauf ein Huhn thront, während ein zweites sich sofort ins Loch stürzt um ja den 1. sichtbaren Wurm zu fangen.
Dazu legen sie gut. Werden halt nicht so alt und bekommen eher Krankheiten. Sind optisch nicht herausragend.
Die ältesten Hennen bei uns sind eigentlich alles Grünleger. Sind sehr angenehme Hühner und legen zuverlässig.
Auch die Araucaner sind eher ruhiger, leise. Legen aber nicht so wahnsinnig gut. Für mich ok.
LG, Andrea
Gänseblümchen
17.01.2011, 20:22
Vielen dank für all die intressanten Antworten!
renrew bringt es für mich irendwie auf den Punkt.
Etwas ganz anders sind die Sussex, Sperber oder Italiener die der Geflügelhandel auf den Märkten verkauft. Bei denen sehen die Eltern genau so aus wie ihre Nachkommen, es hat keine Hybridzucht stattgefunden. Es sind einfach nur Rassehühner die nach völlig anderen Kriterien gezüchtet werden als beim Pokalzüchter. Leistung und Vitalität ist wichtig, das Aussehen zweitrangig.
Dann sind das wohl wirklich meine Hühner, denn genau das will ich doch, Leistung und Vitalität. Das Aussehen ist nebensache, bzw. geschmacksache, mir gefallen meine Hybriden sehr.
Mit völligem Unverständnis sehe ich erwachsene Männer mit ernsten Mienen an Käfigen stehen und sich über die Farbe eines Federchens streiten. :laugh ;)
Wontolla, mich stört nicht wenn Hybriden anscheinend nicht schmecken, ich esse meine Hühner nicht. Das mit den Hähnen ist aber tatsächlich traurig.
Etwas intressiert mich aber noch: Wenn jemand wie ich, nur vier Rassenhühner hält, die dann öfters nicht legen, sei es, weil es Winter ist, oder sie gerade in der Mauser sind, oder was auch immer, soll ich dann in dieser Zeit (und das war eine lange Zeit bei mir) keine Eier essen, oder soll ich sie beim Bauer nebenan kaufen, der aber mit bestimmtheit Hybriden hält? - So hab ich das damals gemacht, und fand das einfach komisch. Noch schlimmer ist es natürlich, wenn man die Eier dann im Supermarkt kauft, von Hybriden, die garantiert ein schlechteres Leben haben als meine..
Wontolla
17.01.2011, 20:36
Original von Gänseblümchen
Etwas intressiert mich aber noch: Wenn jemand wie ich, nur vier Rassenhühner hält, die dann öfters nicht legen, sei es, weil es Winter ist, oder sie gerade in der Mauser sind, oder was auch immer, soll ich dann in dieser Zeit (und das war eine lange Zeit bei mir) keine Eier essen, oder soll ich sie beim Bauer nebenan kaufen, der aber mit bestimmtheit Hybriden hält? - So hab ich das damals gemacht, und fand das einfach komisch. Noch schlimmer ist es natürlich, wenn man die Eier dann im Supermarkt kauft, von Hybriden, die garantiert ein schlechteres Leben haben als meine..
Ich kann da nicht allgemeingültig antworten. Für mich habe ich entschieden, dass wir in der Zeit wenig bis keine Eier brauchen. Glücklicherweise haben mich bis jetzt immer befreundete Züchter anderer Rassen versorgt.
Nun, es stellt sich die Frage, was ethisch grenzwertiger ist.
Tiere durch Impfungen zu immunisieren, oder durch verlustreiche Selektion robuster zu machen. Dabei ist nachgewiesen, dass die natürliche Immunisierung zu verzögertem Wachstum (Kümmerlinge) und reduzierten Leistungen führt (eigentlich logisch, aber wenn man den Kampf gegen die Natur lieber auf Kosten der Tiere führt ...). Wobei der Formalismus wiederum kontraproduktiv für die Legeleistung ist. Die Körperproportionen, die rassetypisch gefordert werden, bieten oft keine Grundlage für bessere Legeleistungen.
http://img842.imageshack.us/slideshow/webplayer.php?id=silouette.jpg
Wontolla
17.01.2011, 23:33
Das Immunisieren durch Impfungen macht Tiere nicht genetisch robuster. Bei Hybriden spielt das auch keine Rolle. Sie sind Endprodukte. Rassehühner, speziell beim Züchter, sind potentielle Elterntiere. Die kann man nur durch Selektion genetisch verbessern. Konsequente Selektion ist auch bei Lohmann, Hendrix etc. eine tragende Säule der Zucht.
Dass natürliche Immunisierung zu verzögertem Wachstum und geminderter Leistung führt, ist jedem erfahrenen Züchter geläufig. Da greift dann die Selektion und die ist nicht ein Kampf gegen die Natur. Sie ist ein Merkmal der Natur und dort knallhart und grausam. Der Kampf gegen die Natur findet jedoch in der Hybridenaufzucht statt. Die müssen ja auch nur 80 Wochen halten, wenigstens zu 80 Prozent. Wachstumsverzögerungen und Leistungseinbrüche vermeidet man durch Impfungen und Medikamente. Die genetischen "Kümmerlinge" sterben dann eben früh. Aber auch nur, wenn sie beim Hobbyhalter landen. In der Regel haben sie alle nach 80 Wochen ausgedient und kommen auf afrikanische Märkte. Das scheint mir ethisch grenzwertiger.
Dass Körperproportionen einer hohen Legeleistung im Wege stehen kennen wir schon von den Bankivas und den Masthybriden.
Quizfrage: Wer hat generell höhere Titer? Geimpfte oder durch Infektion gestresste Tiere? Wer ist also folglich besser immunisiert/robust? Jetzt mal Köpfchen anstrengen! ;) Warum glaubt Ihr dass die Geflügelindustrie so großen Wert auf Gesundheitsvorsorge gerade bei den Zuchttieren legt?
Selektion auf Resistenz wurde immer wieder versucht, ging aber immer auf Kosten der Leistung.
vogthahn
18.01.2011, 08:32
aber wenn man den Kampf gegen die Natur ....
genau das ist der Denkfehler!
Kämpfen, gegen :neenee:
Deine Hühner finden das bestimmt lustig, denn die dürfen ihn ausfechten. :roll
Falls Du nicht verstehst, worin der Kampf besteht ... die natürliche Selektion, oder Wachstumsregression durch Krankheitserreger. Die Widersacher sind Bakterien und Viren, Parasiten und Räuber.
Wozu habt Ihr eigentlich Ställe, eigentlich solltet Ihr konsequenterweise Eure Tiere auch den restlichen Feinden zur natürlichen Selektion überlassen, wer das nicht überlebt ist es doch nicht wert, oder? Denen fehlen elementare Instinkte. :jaaaa:
vogthahn
18.01.2011, 09:08
in einer natürlichen Umwelt ginge das wohl, wenn durch den Kampf gegen die Natur aber die Habichte, Füchse usw. keine natürliche Nahrungsquellen mehr finden und sie Hühner mitten im Dorf fressen müssen, liegts ja wohl am Menschen :roll
ich habe übrigens erst ein einziges Huhn durch Räuber verloren, ohne meinen Garten in ein Hochsicherheitsgefängnis zu verwandeln, liegt womöglich an der noch halbwegs intakten, vielfältig gestalteten Umgebung?
Die Du für Habichte geschaffen hast? ;D
Das Problem sind die unterschiedlichen Arten der Wertschätzung.
Die "Wirtschaft" findet möglichst viele Eier für ihr Wohlbefinden zuträglich;
Der Mann hinter dem Ausstellungskäfig findet es angenehm, wenn er über Federn streiten kann;
Und ich zum Beispiel finde das, was natürlich langsam von sich aus wächst, für mein Wohlbefinden am wertvollsten.
Und dann wären noch die Tiere, mit denen wir leben und sie nutzen.
Wie finden die´s am besten?
Eigentlich ist es eine rein subjektive Sache eines Jeden, zu erahnen, was dem Wohlbefinden des Tieres oder der Natur und nicht zuletzt sich SELBST zuträglich ist.
Leider muß man dazu das Denken ausschalten...
Mariechen
18.01.2011, 13:48
-Wer war/ist gesünder?
-Wer langlebiger?
-Mit wem gab / gibt es mehr probleme? - Welche?
Die Rassehühner sind langlebiger als die Hybriden.
Hybriden legen praktisch immer Eier, bis sie ausgepowert sind. Rassehühner legen zu bestimmten Zeiten weniger Eier, und sie brüten auch mal.
Vom Charakter her finde ich Rassehühner um einiges netter als Hybriden.
Hybriden legen bald nach der 21. Woche Eier, Rassehühner können dafür gut und gerne 8 Monate brauchen, bis sie legen.
Eierpause: Die Eierpause bei den Rassehühnern kann man auf verschiedene Weise überbrücken
- indem man eine Zeitlang einfach auf Eier verzichtet
- indem man sich mit anderen Hühnerhaltern am Ort zusammentut. Du schenkst ihm Eier wenn er gerade mal keine hat, er schenkt dir ein paar wenn du dringend welche brauchst (damit habe ich beste Erfahrungen gemacht-gut zur Nachbarschaftspflege)
- man friert aufgeschlagene Eier portionsweise ein, wenn es gerade mal Eierschwemme gibt. Mit dem Flüssigei kann man Kuchen und Pfannkuchen backen in Zeiten wo es mal keine gibt.
-
Waldfrau2
18.01.2011, 15:26
Es gibt noch eine andere Möglichkeit, die eifreie Zeit zu überbrücken: Man sieht zu, daß man jedes Jahr ein paar Kükenhennen zieht, die dann mit Legen anfangen, wenn die älteren in die Legepause gehen. Ich habe mir auch noch gedacht, daß ich mehrere Arten Legehennen haben möchte, in der Hoffnung, daß die eine Rasse früher und die andere später in die Pause geht.
vogthahn
18.01.2011, 15:47
Original von Waldfrau2
Es gibt noch eine andere Möglichkeit, die eifreie Zeit zu überbrücken: Man sieht zu, daß man jedes Jahr ein paar Kükenhennen zieht, die dann mit Legen anfangen, wenn die älteren in die Legepause gehen. Ich habe mir auch noch gedacht, daß ich mehrere Arten Legehennen haben möchte, in der Hoffnung, daß die eine Rasse früher und die andere später in die Pause geht.
jepp!
Wenn man selber Küken nachzieht und sich dafür eine Brutmaschine zulegt, kann man sehr gut managen, das man im Winter Junghennen hat, die mit Legen anfangen, wenn die vorjährigen Mausern.
Die Eier sind dann zwar kleiner, aber besser als gar keine.
Fendtman_moni
22.01.2011, 14:00
Schmecken die Hühner denn nach 3 Jahren noch, sind sie dann noch schön zart im Fleisch?
vogthahn
22.01.2011, 15:12
man kann sie lange kochen und daraus Suppe und Frikassee machen
Wenn man es richtig und gut findet, dass nahezu der gesamte Welt-Eierkonsum von 5 Hühner-Produzenten dominiert wird, dann ist es nur folgerichtig seine Hühner von Lohmann oder Hendrix zu kaufen.
Von welchem Weltkonzern ist Dein Computer, Betriebssystem und Auto?
Du Böse ... eigentlich solltest Du nur Fortbewegungs- und Kommunikationsmittel nutzen, die regional angebaut werden.
Wontolla
26.01.2011, 11:32
Original von Redcap
Von welchem Weltkonzern ist Dein Computer, Betriebssystem und Auto?
Du Böse ... eigentlich solltest Du nur Fortbewegungs- und Kommunikationsmittel nutzen, die regional angebaut werden.
Dieses Konstrukt wäre nur dann plausibel, wenn man wüßte, wer Eier erfunden und die Rechte daran hat.
Waldfrau2
26.01.2011, 13:12
Recht hast Du, Wontolla, und außerdem geht es hier um die Beherrschung der Nahrung! Die ist wichtiger im Leben als ein Computer.
Die Kreationisten würden sagen, der Liebe Gott.
Manch einer ist aber von all diesen Dingen beruflich abhängig, ohne die es kein Ham Ham gäbe.
Mariechen
28.02.2011, 14:55
Ich beziehe mich nochmal auf die Ausgangsfrage.
Meine ersten Hühner waren Hybriden, die jeden Morgen pünktlich brav ein schönes großes Ei legten. Nun habe ich noch zwei verschiedene Hühnerrassen und stelle einen gravierenden Nachteil fest. Wenn man Hybriden hat, gewöhnt man sich so sehr an die "Legemaschine", so daß man nur noch schwer begreift, wenn ein Rassehuhn drei Tage lang im Winter kein Ei legen will. Dabei waren Rassehühner immer das Normale. Rassen mit einer Legeleistung von unter 100 Eiern pro Jahr waren auch mal normal. Kleinere Eier waren normal. Legepausen waren normal.
Die hochgezüchteten Hybriden haben uns daran gewöhnen lassen, daß ein Haushuhn täglich, pünktlich, zuverlässig ihr Norm-Ei legt, mit Hochleistungsfutter, versteht sich. Verständlich daß viele Hobby-Hühnerhalter eben auch sagen: ich will Eier, keine Hühner nur zum Angucken, und deswegen mißbilligend auf Rassehühner herabschauen.
Jedem der aus Überzeugung Rassehühner hat, und auf's Eiergeld nicht angewiesen ist, würde ich von der Anschaffung von Legehybriden deswegen abraten.
vogthahn
28.02.2011, 15:15
da stimme ich zu
man kann allerdings auch beide "Systeme" klug miteinander verbinden und kann auf einen akzeptablen Mittelweg kommen:
"ordentliches" Futter und kluges Herdenmanagement können dazu beitragen, das ganzjährig eine etwa gleichbleibende Legeleistung erzielt wird, auch mit Rassehennen (natürlich sind nicht alle Rassen dafür geeignet), man muß sie aber dann auch selbst ausbrüten usw., hat also wesentlich mehr Arbeit als wenn man Hybriden kauft; dieser Aspekt ist auch nicht zu unterschätzen...
micha 87
28.02.2011, 18:58
mag sein das ich mich täusche, aber haben nich die meisten leute hier ihre hühner weil sie spaß im umgang und mit der haltung haben und nich die eierproduktion im vordergrund steht.
bei mir ist es definitiv so!
vogthahn
28.02.2011, 19:15
man kann auch Spaß daran haben, seine Haltung und "Ernte" zu optimieren ;)
ich halte Hühner u.a. auch, um wenigstens ein paar Tieren das Leben in der Massentierhaltung zu ersparen, die Nachbarn würden ja ihre Eier sonst dort kaufen
Gänseblümchen
28.02.2011, 19:30
Natürlich. Genau aus diesen Gründen habe ich mich anfangs auch für Rassenhühner entschieden.
Nur, es war nicht so, dass sie einfach mal ein paar Tage kein Ei gelegt haben, sondern Monate. Auch kränkelten sie immer wieder, und 3 starben trotz TA innert kürzester Zeit. Die Eier kauften wir meistens beim Bauer nebenan. Das kann es ja nicht sein.
Ein Herdenmanagement kann es bei mir leider auch nicht geben, da ich keinen Hahn mehr habe (wegen Nachbar) und ich auch nur einen kleinen Stall für ca. 6 Hühner habe.
Also, was machen??
Ich habe ja jetzt Hybriden, und bin bis jetzt sehr zufrieden, auch was die Gesundheit betrifft.
legaspi96
28.02.2011, 19:37
Gänseblümchen, dann hast Du einfach Pech gehabt mit den Rassehühnern.
Meine Australorps und auch die Altsteirer haben bisher noch nie gekänkelt.
Grüße
Monika
vogthahn
28.02.2011, 19:54
Original von Gänseblümchen
Natürlich. Genau aus diesen Gründen habe ich mich anfangs auch für Rassenhühner entschieden.
Nur, es war nicht so, dass sie einfach mal ein paar Tage kein Ei gelegt haben, sondern Monate. Auch kränkelten sie immer wieder, und 3 starben trotz TA innert kürzester Zeit. Die Eier kauften wir meistens beim Bauer nebenan. Das kann es ja nicht sein.
Ein Herdenmanagement kann es bei mir leider auch nicht geben, da ich keinen Hahn mehr habe (wegen Nachbar) und ich auch nur einen kleinen Stall für ca. 6 Hühner habe.
Also, was machen??
Ich habe ja jetzt Hybriden, und bin bis jetzt sehr zufrieden, auch was die Gesundheit betrifft.
ich denke auch, das das Pech war, oder die Tiere vom falschen Züchter...
bei so wenigen Hühnern würde ich versuchen, von einem Züchter fehlfarbige Rassehennen zu bekommen, jedes Jahr ein paar junge, und die älteren dann schlachten, oder Bruteier selbst ausbrüten bzw. bei einem Züchter ausbrüten zu lassen und dann selber aufziehen
ich hatte z.B. ein paar fehlfarbige Vogtländerjunghennen, die haben 1 Jahr durchweg gelegt, ca. 200 Eier, dann gemausert und im Frühjahr wieder angefangen, so könnte man jedes Jahr 3 junge holen, die legen ab Herbst den Winter durch bis zum nächsten Herbst, dann müssen wieder 3 neue anfangen usw. usf.
Gänseblümchen
28.02.2011, 20:34
Ja, das wäre sicher eine möglichkeit, allerdings bin ich eine "Kuschelhuhnhalterin" und möchte meine Tiere nicht schlachten. Mir ist es auch egal wenn sie dann nicht mehr so viel legen, hauptsache sie sind gesund, und legen soviel dass es für uns reicht. (zur Zeit verschenken wir viele Eier in der Verwandtschaft..)
hühner-Narr
28.02.2011, 20:41
Also aus meiner eigenen Erfahrung
Letzten herbst wurde meine Hühnerscharr auf zwei Mixe dezimiert
dann hab ich zwei Blausperber gekauft sehr nette Tiere legen fleißig
92% und sind ganz friedlich sogar zutraulich und zahm aber wenn sie nicht mehr legen kommen sie weg oder schon früher, mal sehen
vogthahn
28.02.2011, 22:29
@ Gänseblümchen: wenn man nicht sehr viel Platz hat, dann kann man nicht mehr legende Hennen nicht ewig behalten, mit 3-4 oder mehr Jahren legen sie nun mal kaum noch Eier, und irgendwann hat man dann einen Haufen Hühner, die nur fressen aber nicht mehr legen, das wird mit den Hybriden auch so sein und noch eher als bei Rassehennen
das mit dem Verschenken hat sich dann spätestens im nächsten Jahr erledigt, und in 2 Jahren mußt Du dann wieder Eier kaufen ;)
Hühnerfuchs
28.02.2011, 23:28
"....ich denke auch, das das Pech war, oder die Tiere vom falschen Züchter..."
Frage:
Wie erkennt man dann einen richtigen Züchter?
Hühnerfuchs
28.02.2011, 23:35
Original von Gänseblümchen
Natürlich. Genau aus diesen Gründen habe ich mich anfangs auch für Rassenhühner entschieden.
Nur, es war nicht so, dass sie einfach mal ein paar Tage kein Ei gelegt haben, sondern Monate. Auch kränkelten sie immer wieder, und 3 starben trotz TA innert kürzester Zeit. Die Eier kauften wir meistens beim Bauer nebenan. Das kann es ja nicht sein.
Ein Herdenmanagement kann es bei mir leider auch nicht geben, da ich keinen Hahn mehr habe (wegen Nachbar) und ich auch nur einen kleinen Stall für ca. 6 Hühner habe.
Also, was machen??
Ich habe ja jetzt Hybriden, und bin bis jetzt sehr zufrieden, auch was die Gesundheit betrifft.
Und auch mit Hybriden kann man kuscheln,und auch ein Hybridhuhn ist ein glückliches Huhn - weil es nicht in einer Legebatterie arbeiten muß :biggrin:,auch ich habe die Erfahrung gemacht dass ´die Hybridhennen von der Gesundheit her viel weniger Probleme machen, aber wie schon die Frage an Vogthahn lautet: woran erkenne ich den richtigen Züchter?
Pralinchen
01.03.2011, 08:06
Es ist tatsächlich so, daß Hühnis nur im 1. Legejahr wirklich gut legen, dann nimmt auch bei den Hybriden die Legeleistung ab. Allerdings legen diese Hennen für den Privatmenschen im 2. Jahr immer noch wirklich gut.
Es schadet nicht, sich ein paar hübsche Hühner für's Auge zuzulegen und noch ein paar Hybriden für die Eierversorgung. Sie machen bei uns keinen Streß, sind robust, sprich können auch gut Minusgrade vertragen und daß sie Hochleistungsfutter haben müssen kann ich nicht bestätigen.
Unsere alten Hybriden die jetzt im 4. Jahr sind haben kaum noch Legeleistung. Wie schon geschrieben wurde, hat man dann entweder viel Platz um sie mitlaufen zu lassen oder man muß seinen Bestand durch Schlachten jung halten. Ich habe zum Glück den Platz, bei mir laufen die Omis so mit.
LG, Andrea
Engelsburg
01.03.2011, 08:36
Original von Gänseblümchen
Nur, es war nicht so, dass sie einfach mal ein paar Tage kein Ei gelegt haben, sondern Monate. Auch kränkelten sie immer wieder, und 3 starben trotz TA innert kürzester Zeit. Die Eier kauften wir meistens beim Bauer nebenan. Das kann es ja nicht sein.
Ein Herdenmanagement kann es bei mir leider auch nicht geben, da ich keinen Hahn mehr habe (wegen Nachbar) und ich auch nur einen kleinen Stall für ca. 6 Hühner habe.
Also, was machen??
Hallo Gänseblümchen,
an Deiner Stelle würde ich gar keine Rassehühner halten. Ohne Hahn kannst Du die teuren Vorteile von Rassehühnern überhaupt nicht nutzen. Dazu wurde bereits alles Wichtige geschrieben und man kann es nur noch auf den Punkt bringen.
In Deinen Möglichkeiten Hühner zu halten, Zucht ist ja ohne Hahn ausgeschlossen, machen Hybriden am meisten Sinn. Da Du nicht schlachten kannst/willst, solltest Du Dich trotzdem mit dem Gedanken befassen, was mit den Althennen nach ca. zwei Jahren passieren soll. Entweder Du hast Platz und betreibst einen Gnadenhof für Althühner, oder Du hast irgendwann viele Hühner und fast kein Ei.
Da Du regelmäßig Eier wünschst, kommen in Deinem Fall nur Hybriden in Frage. Die bekommst Du ohne Aufwand regelmäßig zu einem vernünftigen Preis. Brüten macht für Dich auch keinen Sinn. Was machst Du denn sonst mit den männlichen Tieren?
Bei mir in der Nachbarschaft haben fast alle Hybriden. Als wir aufs Land gezogen sind, habe ich die Nachbarn gefragt, was für Hühnerrassen sie haben. Da wurde ich komisch angeschaut und die Antwort war immer: „Na Hühner halt“. Aber alle hatten die gleiche Aussage, wie:
Die sind bequem. Man bekommt jederzeit Nachschub, die Tiere sind gesund und munter, legen viele Eier, keiner braucht sich zu sorgen. Die brauchen Futter, Wasser, ab und zu misten, fertig“. Ich denke, sie haben nicht Unrecht. Es ist die bequemste Art der Hühnerhaltung. Ich habe mir auch schon überlegt, wie ich denn günstiger an mein „wohlschmeckendes, gutes Gefühl-Frühstücksei“ gelangen kann. Rassehühner legen nunmal die teuersten Eier. Das ist einfach so. Wenn man keine Ausstellerambitionen hat, dann ist die in Fragestellung berechtigt.
Allerdings möchte ich auf mein „teures Hobby“ nicht verzichten. Es gibt ja auch andere, wesentlich kostspieligere Freizeitgestaltungen. Ich halte drei getrennte Zuchtstämme Hühner. Somit auch drei Hähne. Die haben natürlich auch Hunger. Die Freude an der Zuchtarbeit möchte ich nicht missen. Es macht auch Spaß, die eigene Nachzucht aufzuziehen. Das ist für mich Freude pur. Allerdings schlachten wir unsere Tiere auch. Über kränkelnde Tiere kann ich nichts berichten. Ich hatte außer Legenot bei zwei Hennen, überhaupt keine Ausfälle oder ergendwelche Krankheiten.
Wenn ich keine Möglichkeiten hätte, wenigstens einen Hahn zu halten, würde ich auch Hybridhühner wählen.
Gruß Matthias
Wontolla
01.03.2011, 09:03
Hybriden? Nein danke!
Aber sie passen ausgezeichnet zur Junkfoodgeneration.
vogthahn
01.03.2011, 09:27
tja, wie erkennt man den "richtigen" Züchter?
vielleicht wäre diese Frage mal einen eigenen Thread wert?
es ist ja grade für Anfänger oder Umsteiger von Hybriden- zur Rassehuhnhaltung nicht leicht, "gute" von "schlechten" Züchtern zu unterscheiden
werde mal einen Thread aufmachen, aber erst in der Mittagspause, jetzt muß ich mal ein bissel arbeiten
Pralinchen
01.03.2011, 09:33
Original von Wontolla
Hybriden? Nein danke!
Aber sie passen ausgezeichnet zur Junkfoodgeneration.
Was für eine Aussage ist das denn? :neee:
@ Vogthahn, ja mach mal. Sind letztes Jahr auf einen zwar echt tierlieben Züchter gestoßen, aber die Hygiene war zum Heulen.
LG, Andrea
Ich habe eine gemischte Truppe (Rassehühner, Hybriden und Mischlinge) !
Alle sind gesund und Munter und ich habe auch immer ein paar Eier am Tag. Ich glaube nicht das man sagen kann die Einen sind robuster als die Anderen, es kommt auf die Haltung der Tiere an .
Hühner die vernachlässigt und schlecht gehalten werden sind natürlich anfälliger für Krankheiten als Hühner die gut versorgt werden .
Alle Hühner haben ihre Daseinsberechtigung, egal ob Rassehuhn oder nicht !
brookhuhn
01.03.2011, 10:29
Bei mir laufen seit letztem Jahr auch Rassehühner (Sussexe) mit Hybriden zusammen und keines war bisher krank (bis auf die Federlinge abgesehen). Die Sussexe sind ruhig und gelassen, während die Hybriden echt kess und fordernd sind. Eier legen bei uns seit August (sic!) nur die Hybriden. Da mein Mann Ökonom ist, werden bei uns wohl immer Rassehühner (für mich) und Hybriden (für meinen Mann) zusammen laufen.
Liebe Grüße aus dem gesäßkalten MeckPom
Brookhuhn
Waldfrau2
01.03.2011, 13:40
Bei der Robustheit der Hybriden ist auch zu bedenken, daß sie von der Brüterei das volle Impfprogramm mitbekommen haben, während viele Rassehühner von kleinen Züchtern nur die vorgeschriebene ND-Impfung mitbekommen, vielleicht noch Marek und ein-zwei andere Sachen. Aber Hybriden haben eher so 18 Impfungen. Allerdings kann man beispielsweise bei Linnenkamp auch Rassehühner (natürlich nicht unbedingt in Ausstellungsqualität) mit vollem Impfprogramm erwerben.
Engelsburg
01.03.2011, 14:45
Original von Waldfrau2
Bei der Robustheit der Hybriden ist auch zu bedenken, daß sie von der Brüterei das volle Impfprogramm mitbekommen haben, während viele Rassehühner von kleinen Züchtern nur die vorgeschriebene ND-Impfung mitbekommen
Da hast Du natürlich völlig Recht. Ist bei mir auch so. Meine Tiere bekommen nur die ND-Impfung. Deshalb kommt bei mir auch kein lebendiges Huhn aus „fremden Landen“ in den Stall.
Gruß Matthias
irgendwie läuft dieses Thema auf eine Art Hybriden vs Rassehühner raus.
Warum eigentlich?
Hybriden sind genausowenig gut oder schlecht wie Rassehühner.
Entscheidend ist doch, was man für sich selbst aus dem Thema Hühnerhaltung macht.
Hybriden sind Hühner wie andere auch.
Sie sind zudem leicht zu bekommen, leicht zu halten und zuverlässige Eierleger. Dazu so zäh, dass man eigentlich erst, wenn sie tot umfallen merkt, dass sie krank oder unterversorgt waren 8)
Wer sich für Rassehühner entscheidet, muß sich ja nicht zwangsläufig gegen Hybriden entscheiden.
Und ganz ehrlich, Rassehühner zu halten kann sehr viel anspruchsvoller sein als die Haltung von Hybriden. Ganz abgesehen davon dass für manche Neueinsteiger die Legeleistung vieler Rassehühner mehr als enttäuschend sein kann.
Viele Hühneranfänger haben irgendwie im Kopf, dass sich eine Legeleistung von 150 Eiern im Jahr ziemlich gleichmäßig aufs ganze Jahr verteilt (so alle 3 Tage ein Ei, mehr brauch ich ja nicht...)
Hybriden bringen im ersten Lebensjahr tatsächlich beinahe jeden Tag ein Ei, dann setzen sie einen Monat aus und machen dann weiter mit einem Ei jeden zweiten Tag.
Wer jemals mit vor Glück klopfendem Herzen die Eier der eigenen Hühner aus dem Nest geholt hat, weiß, was das bedeutet....
Wenn sie dann im dritten Jahr vielleicht tot umfallen, hat das ja für alle, die nicht schlachten können/wollen auch wieder gewisse Vorteile)
Nein, jetzt bin ich bös geworden...
Ich finde, dass die Entscheidung für oder gegen eine Sorte Hühner jeder nur für sich selbst treffen kann.
Wenn ich für mich selbst die Entscheidung treffe, dass ich die industrielle Herstellung von Hühnern nicht unterstützen möchte (und für mich ist das der einzige Grund, der gegen den Kauf von Hybridhühnern spricht), dann muß ich mich gegen Hybriden entscheiden und alle Nachteile der Rassehuhnhaltung, angefangen von der Frage: Wie finde ich einen vernünftigen Züchter? über das Risiko der Lebensschwäche durch reine Schauzucht bis zum Thema Legeleistung tragen.
Wenn ich mich damit nicht belasten möchte, gehe ich zum Händler und hole mir Hybriden, biete denen ein schönes Leben, mache mir um die genausoviele Sorgen und Gedanken und Umstände wir für Nichthybriden und gut ist.
Freude an der Hühnerhaltung ist meiner Ansicht nach völlig unabhängig davon ob Rasse oder nicht.
Waldfrau2
01.03.2011, 15:42
Ich finde aber, auf die Ursprungsfrage sind viele gute Antworten gekommen. Jetzt kann sich jede/r eine Meinung bilden.
Freude an der Hühnerhaltung ist meiner Ansicht nach völlig unabhängig davon ob Rasse oder nicht.
Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen. Auch meine Hybriden haben mir unwahrscheinlich Spaß gemacht. Aber es lohnt sich in jedem Fall, die Vielfalt der Rassehühner kennenzulernen. Da gibt es ja wirklich für jeden Geschmack und jedes Temperament die passenden Hühnchen, und auch viele wahre Blickfänger dabei.
Wontolla
01.03.2011, 15:51
Original von sil
Hybriden sind Hühner wie andere auch.
Genau das ist eben ein Trugschluss. Es stimmt einfach nicht.
Nicht von Ungefähr kann man Hybriden nicht vermehren.
Pralinchen
01.03.2011, 16:04
Ach, werden Hybriden geklont?
Also unsere zuverlässigste Legehenne ist eigene Nachzucht und schlüpfte aus einem Leghornei, der Hahn war ein Mix. Diese Henne legt tatsächlich täglich ein Ei, seit sie halt Eier legt. Gut erkennbar an der ganz hellen Farbe ihrer Eier. Zudem ist sie auch noch recht pünktlich, nenne sie deshalb mein Achtuhrdreißighuhn.
Ich konnte bislang weder Vor- noch Nachteil für oder gegen Hybriden erkennen. Nur daß sie halt bissi fade in der Farbe sind, aber wen juckt das schon?
LG, Andrea
Engelsburg
01.03.2011, 16:06
Original von Wontolla
Original von sil
Hybriden sind Hühner wie andere auch.
Genau das ist eben ein Trugschluss. Es stimmt einfach nicht.
Nicht von Ungefähr kann man Hybriden nicht vermehren.
Gänseblümchen darf doch gar keinen Hahn halten. Schlachten will sie auch nicht. Sie möchte doch nur Eier. Wo zu vermehren?
Original von Wontolla
Original von sil
Hybriden sind Hühner wie andere auch.
Genau das ist eben ein Trugschluss. Es stimmt einfach nicht.
Nicht von Ungefähr kann man Hybriden nicht vermehren.
hybriden lassen sich sehr wohl vermehren, allerdings spalten sie wieder auf in nicht solch leistungsorientierte hühner...
Bachstelze
01.03.2011, 16:47
Hallo,
warum sollen die Nachkommen von Hybriden keine hohe Leistung bringen? Sie können doch nur in die Erbmerkmale, also auch die Legeleistungen ihrer Vorfahren aufspalten, und die sind alle viele Generationen hervorragend. Es kann den Nachkommen nur der letzte Leistungskick durch die Hybridisierung fehlen. Aber diese paar Eier spielen doch hier gar keine Rolle.
Genauso ist es, selbst F2-Generationen aus Kreuzungen mit dem Bankiva-Huhn erreichen schon die Leistungen von verzwergten Hybriden.
Engelsburg
01.03.2011, 17:31
Ich hatte mir auch schon überlegt, Hybriden zur Selbstversorgung zu halten.
Zur Fleischversorgung kann man Eintagsmastküken kaufen.
Wir waren mal bei einem Bekannten zum Essen eingeladen. Er kauft sich regelmäßig Eintagsmastküken und füttert sie bis zur Schlachtreife. Das Hähnchen hat hervorragend geschmeckt. Ein ca. 20 Wochen junges Hybridhuhn kostet ca. 7,5€ bis 8,5€. Ein Eintagsmastküken ca. 1€. So günstig können wir kein Tier produzieren.
Ohne Aussteller-Ambitionen und rein zur Selbstversorgung ist es immer eine Überlegung wert, Hybriden zu halten. Der Preis und die Kosten sind dabei natürlich auch immer ein Thema. Betriebswirtschaftlich betrachtet, ist die Zucht eine reine Liebhaberei.
Gruß Matthias
Wontolla
01.03.2011, 18:24
Original von Engelsburg
So günstig können wir kein Tier produzieren.
Hybriden sind Hühner wie andere auch.
Warum sind dann Hybriden günstiger?
Original von Wontolla
Original von Engelsburg
So günstig können wir kein Tier produzieren.
Hybriden sind Hühner wie andere auch.
Warum sind dann Hybriden günstiger?
Weil da die Masse den Gewinn macht?
Weil da nicht im 10-er oder 100-er Bereich gebrütet wird., sondern im zigtausender?
Weil das Huhn an sich als Betriebseinheit gesehen wird und Kostenkalkulationen ein unabdingbarer Bestandteil der Produktion sind?
Ich weiß es nicht, ich kann in solchen Abläufen nicht denken.
Ich finds schlimm, was da passiert, aber letztendlich kann das Individuum Huhn, das an den "Endverbraucher" verscherbelt wird, nichts dafür.
Es kann nichts für sein Werden und nichts für die Leistung, die es bringt.
Engelsburg
01.03.2011, 18:45
Original von Wontolla
Original von Engelsburg
So günstig können wir kein Tier produzieren.
Hybriden sind Hühner wie andere auch.
Warum sind dann Hybriden günstiger?
Kostet Dich ein von Dir produziertes, legereifes Huhn 8€?
Wontolla
01.03.2011, 19:41
Original von Engelsburg
Kostet Dich ein von Dir produziertes, legereifes Huhn 8€?
Ich produziere Hühner nicht. Ich erhalte eine Rasse. Damit sie nicht von den Hybriden noch vollkommen verdrängt wird.
Engelsburg
01.03.2011, 19:48
Original von Wontolla
Original von Engelsburg
Kostet Dich ein von Dir produziertes, legereifes Huhn 8€?
Ich produziere Hühner nicht. Ich erhalte eine Rasse. Damit sie nicht von den Hybriden noch vollkommen verdrängt wird.
Wieviel kostet Dich ein legereifes Erhaltungshuhn?
Wen man mit einem hybridhuhn und hahn züchtet spaltet man vorher gelaufene kreuzungszucht wieder auf. Hybriden sind die 2. generation einer 4 linien kreuzungszucht. Die jeweiligen vorteile der groselterntiere werden zu den elterntieren hin verengt und dan kommt ein hybridhuhn raus. Wen man mit dem hybridhuhn weiterzüchtet spaltet man die kreuzungszucht wieder auf und es kommen alle möglichen farben und leistungen der tiere heraus.
Man kann aber auf ein hybridhuhn ein rassehahn setzen dan geht die legeleistung der nachkommen leicht zurück aber man kriegt vorteile vom hahn hinein wie zumbeispiel wen die rassen besonders wetterfest ist .
Wontolla
01.03.2011, 20:12
Original von Engelsburg
Wieviel kostet Dich ein legereifes Erhaltungshuhn?
Machst Du Witze?
Jedes legereife Erhaltungshuhn hat mich 2009 146,75 € gekostet.
Jedes legereife Erhaltungshuhn hat mich 2010 116,42 € gekostet.
Würde ich Rassehühner "produzieren", sähe die Rechnung ganz anders aus. Dann kostete es nichts, denn es brächte Gewinn.
146 euro das aber nen teures huhn was fütterst dem gold ? Wen ich hühner ziehe kostet mich jedes huhn im alter von 6 monaten ca 20 euro. Bei 20 kücken bei 200 würd das schon ganz anders aussehen
Hühnerfuchs
01.03.2011, 20:16
Original von Pralinchen
Ach, werden Hybriden geklont?
Also unsere zuverlässigste Legehenne ist eigene Nachzucht und schlüpfte aus einem Leghornei, der Hahn war ein Mix. Diese Henne legt tatsächlich täglich ein Ei, seit sie halt Eier legt. Gut erkennbar an der ganz hellen Farbe ihrer Eier. Zudem ist sie auch noch recht pünktlich, nenne sie deshalb mein Achtuhrdreißighuhn.
Ich konnte bislang weder Vor- noch Nachteil für oder gegen Hybriden erkennen. Nur daß sie halt bissi fade in der Farbe sind, aber wen juckt das schon?
LG, Andrea
Stimmt ja nicht, auch Hybriden gibt es schon in verschiedenen Farben,ich hab meistens die gesprinkelten - sind richtig schön, bei gleicher Leistung wie die braunen.
Nun mal ehrlich...
Ihr wisst doch (fast) alle wovon ihr redet/schreibt.
Im Moment tauscht ihr doch nur noch - gewollt - eure konträren Meinungen und Standpunkte aus. Wohl wissentlich, dass ihr sie behalten wollt...
Engelsburg
01.03.2011, 20:18
Original von ulmer
146 euro das aber nen teures huhn was fütterst dem gold ? Wen ich hühner ziehe kostet mich jedes huhn im alter von 6 monaten ca 20 euro. Bei 20 kücken bei 200 würd das schon ganz anders aussehen
Wontolla mischt sein Futter selbst. Wahrscheinlich hat er deshalb so hohe Futterkosten.
Futter selber mischen ist billiger wie fertig kaufen. Auser man muss die mühle und alles erst kaufen.
Gänseblümchen
01.03.2011, 20:29
@ Gänseblümchen: wenn man nicht sehr viel Platz hat, dann kann man nicht mehr legende Hennen nicht ewig behalten, mit 3-4 oder mehr Jahren legen sie nun mal kaum noch Eier, und irgendwann hat man dann einen Haufen Hühner, die nur fressen aber nicht mehr legen, das wird mit den Hybriden auch so sein und noch eher als bei Rassehennen
Naja, wir werden sehen. Ich kenne z.B. jemanden, der hat eine 7 Jahre alte Hybridhenne, die noch Wöchentlich 3 Eier legt. Auch das gibt es anscheinend..
Und sonst, ich gehe jetzt mal nicht davon aus dass alle meine Hühner so alt werden, im Moment habe ich fünf, wenn z.B. noch eins stirbt, würde ich irgendwann wieder 2 Junge Hennen dazunehmen, die ja dann auch wieder gut legen. Ich nehme es mal vorzu.
Ich konnte bislang weder Vor- noch Nachteil für oder gegen Hybriden erkennen. Nur daß sie halt bissi fade in der Farbe sind, aber wen juckt das schon?
Stimmt ja nicht, auch Hybriden gibt es schon in verschiedenen Farben,ich hab meistens die gesprinkelten - sind richtig schön, bei gleicher Leistung wie die braunen
Kann ich auch bestätigen. Ich habe 4 verschiedenfarbige, alle sehr hübsch. Da wo ich sie her habe, gibe es sie in 8 verschiedenen Farben.
Wie, und ob sie in der Schweiz geimpft werden weiss ich nicht..
Engelsburg
01.03.2011, 20:34
Original von ulmer
Futter selber mischen ist billiger wie fertig kaufen. Auser man muss die mühle und alles erst kaufen.
Das mit dem selber mischen war nur ein Spaß.
Jeder weiß doch ganz genau, worum es geht.
Rassehühner sind nun mal die unwirtschaftlicheren Hühner, im Vergleich zu den Hybriden.
140 Euro pro huhn ist trotzdem völlig übertrieben. Da muss irgendwas mit gold gemacht werden
Original von Engelsburg
Original von ulmer
Futter selber mischen ist billiger wie fertig kaufen. Auser man muss die mühle und alles erst kaufen.
Das mit dem selber mischen war nur ein Spaß.
Jeder weiß doch ganz genau, worum es geht.
Rassehühner sind nun mal die unwirtschaftlicheren Hühner, im Vergleich zu den Hybriden.
Stimmt, es gibt aber immerwieder welche die denken man könne aus seinem Hobby soviel Profit schlagen das gut was übrig bleibt, da waren schon viele auf dem Holzweg.
Man kann es durch Eier und Fleisch verkauf etwas günstiger machen vielleicht sogar fast auf Null bringen, aber denke mal das wars dann auch schon.
Ich denke der der Hybride hällt möchte zuverlässig seine Eer haben und vielleicht noch dabei zu sehen, wie die Hühner so ihren Tag bestreiten(asser das Eier legen).
Wer Rassehühner hält möchte erhalten verbessern oder sonst was, für denjenigen zählen hald andere Dinge.
JEDEM DAS SEINE ;D
Drachenreiter
02.03.2011, 00:10
Hi,
interessant finde ich.
@ Wontolla - ein paar Dinge solltest du anders in die Kalkulation einrechnen. Siehe Abschreibung, langfr. bzw. kurzfr. Kosten.......
Seit ich mich Erinnern kann hatten wir Hühner, bei meinen beiden Großeltern in der Kindheit. Damals waren das sogar noch Rassehühner (vom Gefl. Händler) - vermutlich rebhunfarbige Italiener.
Auch in der Hybridlosen Zeit hatten die Leute Ihre Eier, vorausgesezt die Leute berücksichtigten ein paar Punkte. Aber in den letzten 30 Jahren sind ein paar dieser Punkte an Wisen unter den Tisch gefallen.
Vorteil der Hybriden - sie sind heute einfach "an jeder Straßenecke zu bekommen" - vgl. Billig Ramschwaren Läden., Legen gut Eier.
d.h. der oder die Halter/in muss sich eigentlich nich viel Mühe machen. Schnell ein paar braune, schwarze, weiße Hühner holen - falls sie nicht sogar von einem fahrenden Händler vorbeigebracht werden. Fertigfuttermischung wird meist gleich mitgeliefert oder angeliefert.
Bei Glück oder auch Pech kippen die Ind. Hühner nach 1-2 Jahren des Nachts von der Stange oder stehen 1-2 Tage mit eingezogenen Kopf herum bis sie das zeitliche segnet. Dan geht der Kreislauf wieder von vorne los: Händler Hühner holen, füttern, Eier essen, Hühner tod..........
Ich bin auch öfters in einem kleinem rum. Dorf gewesen wo der Gr0ßvater von Arbeitskol. gelebt hat. Dort gab es keine Hybriden sonder div. Rasslose oder Landhuhnmixe div. Rassen. Da ging der Hahn im Frühjahr einen Hühnerstall reihum weiter im Dorf. In diesen Dörfern dienen die Hühner noch zur Ernährung. Sprich dort wird die Nachzucht als Nahrung angesehen und die Hähne wandern indie Suppe, Pfanne......
Da spielt es keine Rolle ob der Junghahn 4 kg oder 2 kg hat. Die Hühner laufen dort teils noch frei herum, bekommen wenig Zufutter den Sommer über.........
Das war wohl zu Zeiten meiner UrUrGroßmutter bei uns auf dem Dorf auch noch so.
Übrigens seit der Großvater meiner rum. Arbeits. kol. gestorben ist sind die Hühner agbeschafft, das Haus auf dem Land verkauft und die Fam. ernährt sich vom praktischen Supermarkt.
Rassehuhn - Für den Laien und Neueinsteiger in der Hobbyhühnerhaltung ist es zunächst einmal recht schwer es zu finden. Der Rassegefl. Züchter muss sich ja heute verstecken (lästige Nachbarn die keine Hähne mögen, Tiere die einen Namen haben werden nciht gegessen.....)
Mit einem Rassehuhn egal welcher Rasse schaffe ich mir einen Kreislauf der mich unabhängig macht von dem Beschaffungswahn "Hybridhuhn".
Vielleicht sollten manche Leute nicht ein modernes Buch über Hühnerahltung kaufen sondern mal eins von vor 100 Jahren lesen.
Da steht schon drin das Küken die früh schlüpfen den Winter über legen. Auch weitere heute vielleicht nicht mehr so gern gesehene Punkte kann man darin finden.
Nachteil der meisten Rassehühner in unserer heutigen Zeit.
- Man braucht mindestens einen Stamm von 1.3 - 2.15 Tieren
und da ist das erste Problem vieler Leute der Hahn (unnötiger Futterfresser, Störenfried.......)
- Futterbeschaffung ist heute nicht mehr so einfach da es ja auch bei uns auf dem Dorf fast keinen Landwirt mehr gibt wo man mal schnell eben ein paar Körner für die Hühner bekommt.
- Rassehühner haben noch Bruttrieb und die Kuschelhuhnhalter und viele Hobbyhalter wissen dann nicht wohin mit den männlichen Tieren, denn die eigenen Tiere kann oder will man ja nicht essen. Dann schon lieber ein Hähnchen aus dem Supermarkt unbekannter Herkunft.
- Es gestaltet sich manchmal recht schwierig an seinen Erstbestand an Tieren zu kommen, da man vielleicht den Züchter um die Ecke seiner ausgewählten zukünftigen Rasse einffach übersieht oder aus Unkenntnis nicht findet. Oder aber der Züchter gar nicht gefunden werden will.
Tja mit den Hühnern ist es nicht einfach, warum geht wohl mancher Konsument in einen 1 Euro Laden (Geiz, Armut, Schnäppchenfang...) und der andere in ein gehobenens Ladenlokal mit besserer Auswahl - Appropos Auswahl - Jetzt frage ich mich aber warum der Geflügelhändler ums Eck den unwissenden Leuten die Hybriden als Rassehühner (Italiener, Sussex, ....) verkauft - sieht der Hybridhändler in den Rassehühner (die er vormals vor den Hybriden an den Mann/Frau brachte) wohl gar einen Vorteil ;)
Wontolla
02.03.2011, 00:30
Original von ulmer
146 euro das aber nen teures huhn was fütterst dem gold ? Wen ich hühner ziehe kostet mich jedes huhn im alter von 6 monaten ca 20 euro. Bei 20 kücken bei 200 würd das schon ganz anders aussehen
Ich habe nie behauptet, dass ich Hühner ziehe, was immer das bedeuten mag.
Ich erhalte eine Rasse und bringe sie züchterisch weiter. Natürlich gebe ich auch eine ganze Reihe von Hühnern zum angemessenen Preis ab.
Hühner die ich behalte, sind die "Erhaltungshühner". Die kommen mich teuer zu stehen. Das ist übrigens bei den Elterntieren der Hybriden nicht viel anders. Die kosten, trotz enormer Stückzahlen, schon als Küken 50,00 €uro!
Das ist auch der Unterschied. Meine "Erhaltungshühner" sind Elterntiere, Hybriden hingegen sind Endprodukte, die als wirtschaftliche Legemaschinen oder kurzlebige Fleischberge ihre zweifelhafte Daseinsberechtigung haben. Hybriden sind ganz sicher nicht Hühner wie andere auch.
Man muß aber auch eines bedenken wieviele sind von Hybride hier umgestiegen, auf Rassehühner, oder halten mittlerweile Rassehühner zur Zucht hauptsächlich.
Es fangen viele erst mit den Hybridhühnern an und lernen dann durch Foren wie diese, Märkte u.s.w. Rassen kennen.
Das Hybridhuhn ist für viele ein einsteiger Huhn, in allen möglichen Beiträgen kann man lesen das viele erst damit anfingen und dann die Rassen Kennen lernten.
Gruß Gizmo
Engelsburg
02.03.2011, 07:12
Wenn wir schon an die Hühnerhaltung wie sie vor 100 Jahren stattgefunden hat erinnert werden, dann sollten wir auch erwähnen, dass die wenigsten über einen entsprechenden Hof verfügen.
Meine Vorfahren stammen alle aus der Selbstversorgung. In den 60er bis etwa Mitte der 70er Jahren verbrachten wir unseren gesamten Sommerurlaub bei der Verwandtschaft auf dem Land. Die Hühner auf den Höfen waren sich immer selbst überlassen. Sie wussten ganz genau, wo sie zu welcher Tageszeit an Futter kommen. Da waren Kühe, Pferde, Schweine und Ziegen die gefüttert wurden. Die Hühner haben sich überall bedient. Um die Höfe herum gab es genug feuchte Plätze, Misthaufen, Gewerke etc., in denen immer eine Eiweißbombe zu finden war. Diese für Hühner paradiesischen Verhältnisse sind sehr selten geworden.
Ein Hahnenkrähen war Normal. Die meisten waren frühmorgens im Dunkeln schon im Stall.
Wahrscheinlich haben die meisten das Hahnenkrähen gar nicht mehr gehört. So war es schon immer und gehörte zu den Geräuschen des Landlebens dazu.
Heute Leben die Menschen anders. Sie haben sich an andere Geräusche gewöhnt und hören den 38tonner nicht mehr, der täglich Frühmorgens im Dunkeln vorbeifährt und den Discounter beliefert. Würde jetzt ein Hahn krähen, dann wäre es Ruhestörung. Wie soll man jetzt den Menschen erklären, was Arterhaltung bedeutet, warum ein Hahn seine Daseinsberechtigung hat, warum ein Hahn überhaupt kräht? Ganz ehrlich, ich hätte keine Lust darauf. Es macht keinen Sinn. Ich würde mich dabei fühlen wie Don Quichotte, oder wie ein Mensch, der unbewusst den Sinn seines Tuns nicht versteht.
Es gibt auch Menschen, die sich gerne eine kleine heile Welt schaffen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Warum sollen diese Menschen keine Hühner halten und ihr Frühstücksei aus ihrem Stall „ernten“, von ihren eigenen Hühner? Dazu brauch man keinen Hahn, der die Nachbarn aufscheucht, dazu braucht es keine Arterhaltung, dazu braucht es keinen Brüter, dazu braucht es keine züchterischen Ambitionen. Nein, das braucht es wirklich nicht. Es braucht Menschen, die in ihren meist begrenzten Möglichkeiten sich einen Traum erfüllen.
Sie möchten auch am Frühstückstisch sitzen und voller Stolz „ihr eigenes Frühstücksei“ verspeisen. Ich finde, wir brauchen diese Träumer, die glücklich über ihre Hühner sind, die keine negativen Gedanken oder ein schlechtes Gewissen dabei haben. Weil sie es nicht brauchen.
Es ist schön, wenn Menschen eine Philosophie haben und aus Überzeugung ihre Wahrheit kredenzen. Das ist das schöne in unserem Land. Jeder darf seinen Traum leben, nur haben manche die besseren Bedingungen dafür.
Hybriden sind dadurch keine schlechten Hühner und Hühner wie andere auch.
Gruß Matthias
Bachstelze
02.03.2011, 08:16
Zitiert von Wontolla:
"Hybriden sind ganz sicher nicht Hühner wie andere auch."
Hallo Wontolla,
das klingt so, als hättest Du nie Hybriden gehalten. Da lässt es sich leicht darüber reden.
Ich denke schon darüber nach, warum Wontolla meine Aussage: "Hybriden sind Hühner wie andere auch", so aufgebracht hat.
Sie gackern, sie scharren, sie zeigen, wenn man sie läßt, alle Verhaltensweisen, die ein Huhn ausmachen.
Sie legen Eier - zugegeben, sie legen in einem Jahr beinahe doppelt soviele Eier als ein durchschnittliches Rassehuhn, aber das allein kann sie doch nicht so anders machen als andere Hühner.
Sind also Hybridenzüchter anders als andere Hühnerzüchter?
Hybriden sind entstanden indem jemand die Regeln der Vererbung konsequent zuende gedacht und rigorose Auslese betrieben hat, aber auch Rassehuhnzüchter nutzen die Vererbungsgesetze und betreiben Auslese. Bei den einen, den Hybridzüchtern, steht der Kommerz im Vordergrund, bei den anderen andere Dinge. Was besser oder schlechter ist - wer soll denn das beurteilen? Der Wille Geld zu verdienen/billig zu wirtschaften zieht sich doch durch unser gesamtes Leben. Nur weil jemand in einem Bereich (z.B. der Hühnerhaltung) andere Ziele verfolgt, hat er gleich eine andere Art Hühner?
Oder sind Hybriden deshalb nicht wie andere Hühner, weil sie in der Nahrungsmittelproduktion einen anderen Stellenwert haben als Rassehühner? Aber das liegt am Menschen, der sie nutzt, bzw ausnutzt, nicht am Huhn selber.
Ich hab es schon mehrfach geschrieben, und wiederhole mich jetzt:
Ich habe für mich beschlossen, keine Hybriden mehr zu kaufen, weil ich die Industrie dahinter ablehne. Die "Produkte" dieser Industrie aber sind für mich Hühner wie andere auch, sei es Rassehuhn, sei es Bauernhofmix, und nicht verantwortlich zu machen für das, was man ihnen antut.
Original von sil
Ich denke schon darüber nach, warum Wontolla meine Aussage: "Hybriden sind Hühner wie andere auch", so aufgebracht hat.
Sie gackern, sie scharren, sie zeigen, wenn man sie läßt, alle Verhaltensweisen, die ein Huhn ausmachen.
Sie legen Eier - zugegeben, sie legen in einem Jahr beinahe doppelt soviele Eier als ein durchschnittliches Rassehuhn, aber das allein kann sie doch nicht so anders machen als andere Hühner.
Sind also Hybridenzüchter anders als andere Hühnerzüchter?
Hybriden sind entstanden indem jemand die Regeln der Vererbung konsequent zuende gedacht und rigorose Auslese betrieben hat, aber auch Rassehuhnzüchter nutzen die Vererbungsgesetze und betreiben Auslese. Bei den einen, den Hybridzüchtern, steht der Kommerz im Vordergrund, bei den anderen andere Dinge. Was besser oder schlechter ist - wer soll denn das beurteilen? Der Wille Geld zu verdienen/billig zu wirtschaften zieht sich doch durch unser gesamtes Leben. Nur weil jemand in einem Bereich (z.B. der Hühnerhaltung) andere Ziele verfolgt, hat er gleich eine andere Art Hühner?
Oder sind Hybriden deshalb nicht wie andere Hühner, weil sie in der Nahrungsmittelproduktion einen anderen Stellenwert haben als Rassehühner? Aber das liegt am Menschen, der sie nutzt, bzw ausnutzt, nicht am Huhn selber.
Ich hab es schon mehrfach geschrieben, und wiederhole mich jetzt:
Ich habe für mich beschlossen, keine Hybriden mehr zu kaufen, weil ich die Industrie dahinter ablehne. Die "Produkte" dieser Industrie aber sind für mich Hühner wie andere auch, sei es Rassehuhn, sei es Bauernhofmix, und nicht verantwortlich zu machen für das, was man ihnen antut.
:jaaaa: :daumenhoch
Wontolla
02.03.2011, 11:32
Original von Bachstelze
das klingt so, als hättest Du nie Hybriden gehalten. Da lässt es sich leicht darüber reden.
So kann man sich täuschen.
Jahrzehntelang kannte ich nichts anderes und war zufrieden damit, glaubte sogar gutes zu tun. Bereits in den frühen 70ern erstand ich meine ersten Hybriden auf dem Markt in Lebach; vom LKW. In den späten 70ern versorgten mich ausrangierte Farmhennen mit Eiern. Schon damals wurden Rassehuhnzüchter vom Rest der Bevölkerung belächelt oder nicht wahrgenommen.
Erst 1999 in Südostasien fiel mir auf, dass es Hühner gibt die nicht wie in Schul- und Bilderbüchern aussehen. Diese bankivaähnlichen Kämpfer wurden meine ersten "Rassehühner". Geschlachtet und gegessen hatte ich meine Hybriden auch nur selten. Zum Einen war mir das Schlachten sehr zuwider, zum Anderen gaben sie nichts her und schmeckten erbärmlich.
Aber ich bin zielstrebig und lernbegierig. Erst in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts wurde mir allmählich klar, dass Hybriden keine Hühner wie alle anderen sind. Sie sind durchgeimpfte Produkte aus der Retorte und zum schnellen Verbrauch bestimmt. Masthybriden können nur schwerlich länger als vorgesehen leben und sind nicht 1:1 reproduzierbar.
Das sind Legehybriden auch nicht. Diese sind reduziert auf wirtschaftliche Eierproduktion. Ihre robuste Gesundheit, ihre uniforme Erscheinung und ihre verlässliche Leistung verdanken sie einer kompromisslosen Auslese und dem professionellen Aufzuchtmanagement in sterilen Betrieben. Wem das als Rechtfertigung ihrer Haltung genügt, wird unter Rassehühnern nichts vergleichbares finden. Rassehuhnzucht ist Elterntierzucht und kann mit Hybridenproduktion nicht gleichgesetzt werden. Das sind verschiedene Welten.
Hybriden sind eben nicht Hühner wie alle anderen auch und wer ethisch oder moralisch höhere Ansprüche hat, kann um Hybriden nur einen großen Bogen machen.
Bachstelze
02.03.2011, 12:41
Hallo Wontolla,
ob ich nun auf Schönheit oder auf Leistung züchte, ist doch völlig egal. In beiden Fällen wird das Genom stark verändert. Die Haltungsweise einschließlich der Impfprogramme ist doch nur der Massenhaltung geschuldet und spielen in dem Moment, wenn die Hühner normal gehalten werden, gar keine Rolle mehr. Das Benehmen von Rassehühnern und Legehybriden ist so identisch, dass man keine Unterschiede findet, wenn man es unvoreingenommen betrachtet. Du musst mal alle Ressentiments beiseite legen, da wirst Du auch zu einer objektiven Einstellung kommen.
Ich habe ja nichts gegen die Rassegeflügelzucht, im Gegenteil, ich habe sie jahrzehntelang selbst betrieben. Aber ich habe etwas gegen Vorurteile.
Wontolla
02.03.2011, 14:09
Was hat das mit mir oder meinen Beiträgen zu tun? Schreibe ich so unverständlich?
Drachenreiter
02.03.2011, 14:25
Betreffend der Unterschiede zwischen Hybridhuhn zu Rassehühnern muss ich noch anmerken, das ich seit August 8 Hybriden für meine Tante überwintert habe, bis dort der Stall fertig ist. Was ich hoffe das es die nächsten 2 Wochen soweit ist. Den Hybriden sind zwar etliche Instinkte noch angeboren aber mit meinen Hühnern wie Araucanas und Altsteirern können sie vom Verhalten und vom täglichen Tun nicht mithalten.
Die Hybriden haben sich nach der Einlebezeit ganz anders als meine Hühner aus Kunstbrut verhalten. Da fangen schon die Küken mit 4 Wochen zu scharren an...... Die Hybriden konnten wollten oder mochten ganz einfach nicht. Die Hybriden glaube ich wären noch immer ganz Dumm im Stall wenn ich ihnen keinen Hahn gegeben hätte. Seit der Hahn dann dabei war ging es dann etwas besser und der Hahn zeigt ihnen auch was bzw. ich möcht meinen der bringt ihnen was bei. Der hat sie regelrecht aus dem Stall getrieben und ihnen div. Sachen gezeigt.
Hühnermamma
02.03.2011, 15:52
Ich habe 2 Hybrideintagsküken und 4 Rasse-Mix-Küken ebenfalls max. 1 Woche alt von Hand aufgezogen und kann beim besten Willen keinen Unterschied feststellen. Meine Hybriden sind robust, clever, zutraulich bis frech und einfach Klasse. Vier Hybriden hatte ich mir legereif vom Händler geholt. Eine gesperberte musste ich einschläfern lassen, weil sie nicht mehr gehen konnte. Da war sie wohl ca. 1 Jahr alt. Eine weiß-schwarz-columbia Henne hatte nach ca. 3 Jahren vermutlich einen Tumor und musste auch eingeschläfert werden. Meine schwarze Hybridhenne ist im Winter im Ententeich ersoffen und die andere weiße Henne, (wurde mir auch als Sussex angedreht) ist im letzten Jahr um diese Zeit dem Habicht zum Opfer gefallen. Eine Amrockhenne ist auch mit 1,5 Jahren verstorben. Dem Mixhahn hat es nach 2 Jahren den Stecker gezogen. Er lag von einer zur anderen Stunde tot im Gehege ohne irgendwelche Anzeichen.
selbst "gebrauchte Batteriehybriden" sind nach kurzer Zeit wieder Vollhühner. ich hab sie ja nun seit zig Jahren aus unterschiedlichsten Haltungen und parallel Rassehühner. Auch ein gesondert gehaltener Hybridentrupp hatte ohne Anleitung durch Hahn oder Rassehühner nach einigen Wochen das komplette Hühnerhofverhalten drauf.
Gluckigkeit ist eher selten, ich kanns an einer Hand abzählen, dass eine Dame mal fest saß. Ob das anders ist wenn man sie als Küken holt, weiss ich nicht, meine kamen immer aus Batterien oder uralt aus Hinterhöfen
Gruß piaf
legaspi96
02.03.2011, 18:15
Drachenreiter, Deinen Beitrag von heute 00:10 Uhr fand ich sehr gut!
Deinen letzten Betrag kann ich nicht nachvollziehen. Meine Hybriden scharren wie die Weltmeister und die ersten, die ich ohne Hahn hatte, haben selbständig den Garten unsicher gemacht. Ich denke, das hat einfach mit der Haltung zu tun.
Was mich bei euch Rassegeflügelzüchtern stört ist, das ihr z.T. auch Kunstbrut betreibt. Somit nehmt ihr doch den Hühnern den eigenen Bruttrieb. Oder sehe ich das falsch?
Ich habe mir vor einigen Jahren 3 Australorps geleistet. Von denen hat noch keine jemals gebrütet. Bei den Altsteirer muß ich es abwarten, die sind ein knappes Jahr alt.
Gebrütet haben bei mir bisher nur die Hybriden. Dadurch habe ich Mixe, was mich nicht weiter stört. Aber von einem Rassehuhn täte ich schon erwarten, das es sich vermehrt.
Grüße
Monika
Drachenreiter
02.03.2011, 19:07
Original von legaspi96
Drachenreiter, Deinen Beitrag von heute 00:10 Uhr fand ich sehr gut!
Deinen letzten Betrag kann ich nicht nachvollziehen. Meine Hybriden scharren wie die Weltmeister und die ersten, die ich ohne Hahn hatte, haben selbständig den Garten unsicher gemacht. Ich denke, das hat einfach mit der Haltung zu tun.
Was mich bei euch Rassegeflügelzüchtern stört ist, das ihr z.T. auch Kunstbrut betreibt. Somit nehmt ihr doch den Hühnern den eigenen Bruttrieb. Oder sehe ich das falsch?
Ich habe mir vor einigen Jahren 3 Australorps geleistet. Von denen hat noch keine jemals gebrütet. Bei den Altsteirer muß ich es abwarten, die sind ein knappes Jahr alt.
Gebrütet haben bei mir bisher nur die Hybriden. Dadurch habe ich Mixe, was mich nicht weiter stört. Aber von einem Rassehuhn täte ich schon erwarten, das es sich vermehrt.
Grüße
Monika
also Monika,
beide Beiträge resultieren aus meinen Beobachtungen und Erfahrungen.
Wie gesagt die 8 Hybriden (die ich für meine Tante vorübergehend einquartiert habe) waren die ersten wochen im sep. Stall eigenartig. Das mag zum einen an der Umstellung eines Aufzuchtbetriebes in die neue Umgebung gelegen haben. Aber selbst nach einer Eingewöhnungsphase wurde das nicht besser. Erst mit Gockel kam dann sichtlich Besserung daher.
Die Kunstbrut hat es schon im Alten Ägypten gegeben und trotzdem haben sich auch dort die Hühner weiter vermehrt - sogar bis zum heutigen Tag. Auch bei uns haben Hybriden regelmäßig gebrütet, meist 1-2 Hennen auf 10-15 Hybriden. Aber auch die Tiere aus Kunstbrut können brüten.
Warum brüten dann aber deine Hybriden, die schlüpfen nur aus Kunsbrut. Es gibt halt Rassen die nicht brüten, weniger brüten........
Es gibt Rassen, denen man heute nachsagt das sie nicht brüten. z.B. Bergische Kräher - da kann man aber auch in alter Literatur schon nachlesen das auch früher diese Rasse eher weniger gebrütet hat und dann eher die alten Hennen die nicht mehr gelegt haben.
Anderseits habe und hatte ich Rassen die - obwohl Nichtbrüter - bei mir sehr gut gebrütet haben, wie meine gold. Paduaner Henne - Brakel ...
Für die Kunstbrut in der Rassegeflügelzucht ist aber auch teils eindeutig der BDRG schuld da die Ausstellungssaison nicht Naturbrutfreundlich gestaltet ist. Das könnte man terminlich anders legen ist aber nicht gewollt, denke ich mal.
Hühnermamma
02.03.2011, 19:45
@ piaf: Also meine 2 Mädels können sich beherrschen, was das Glucken angeht. Ist mir recht. Hab eh keinen Gockel mehr. Dafür hat meine Bielefelderin wieder Ambitionen. Für mich als Nichtzüchter ist das Thema gluckigkeit eher lästig.
Hühnerfuchs
02.03.2011, 20:09
Da hast du eben extrem dumme Tiere gehabt,meine laufen am ersten Tag nach dem Kauf aus dem Stall und scharren wie "Rassehühner" - ohne Hahn. :P
Hühnerfuchs
02.03.2011, 20:11
Dem Mixhahn hat es nach 2 Jahren den Stecker gezogen
:weglach :weglach
hühner-Narr
02.03.2011, 20:46
Um jetzt mal vom Thema abzuweichen aber mich interressiert es eigentlich
Hat eine Bielefelderhenne schonmal gebrütet weil ich noch nie etwas darüber gehört habe? :grueb
Hühnermamma
03.03.2011, 08:23
Meine wird oft gluckig. Brüten lasse ich sie nicht, hab ja keinen Gockel mehr.
Engelsburg
03.03.2011, 11:06
Hallo zusammen,
jetzt haben wir doch ein gutes Ergebnis. Es spielt also keine Rolle, was ein Hühnerhalten wählt. Rassehuhn oder Hybridhuhn, beide verhalten sich sich wie Hühner.
Die Aussage, dass die Hühner nichts dazu können, im Bezug auf die Firmenpolitik der Industrie und der Produzenten von Hybriden, finde ich ganz treffend. Ich denke auch nicht, dass die Hobbyhühnerhalter daran etwas ändern könnten, wenn sie keine Hybridhühner mehr kaufen. Schön ist, dass die wenigen Hybriden bei Hobbyhaltern ein wahrscheinlich schöneres Leben erwartet, als in der Massentierhaltung.
Ich denke, dass manch ein Züchter von Rassehühnern sein Fähnchen so hoch hält, dass er vor lauter nach oben schauen den Boden nicht mehr sieht. Das sollte allerdings keinen daran hindern, Hybriden zu halten.
Fazit:
Im Bezug auf Hybridhühner, sollten die Massentierhalter einiges Ändern, aber nicht die privaten Kleintierhalter. Hybridhuhn oder Rassehuhn ist Geschmacksache. denn beides sind Hühner.
Gruß Matthias
Original von piaf
Gluckigkeit ist eher selten, ich kanns an einer Hand abzählen, dass eine Dame mal fest saß. Ob das anders ist wenn man sie als Küken holt, weiss ich nicht, meine kamen immer aus Batterien oder uralt aus Hinterhöfen
Gruß piaf
Mein Nachbar hatte(er ist verstorben) immer nur Mixe.Von den 6-8 Hennen waren jedes Jahr wenigstens eine gluckig.Wenn ich mich recht erinnere,nur Lohmann braun.Wenn ihnen Eier gelassen wurden,kamen auch Küken.
LG Klaus
Pralinchen
03.03.2011, 14:15
Bei uns brauchen die neuen Hühner so 4-5 Tage bis sie zaghaft aus dem Stall gehen. Und wenn sie integriert sind, dann laufen sie mit den anderen raus und rein. Dabei war es noch immer egal, ob Hybrid oder nicht.
Hab noch nicht aufgepaßt, ob die aus der Massentierhaltung befreiten Hennen scharren lernen mußten. Heute können sie es und verhalten sich nicht anders als andere Hühner auch. Sie brauchten nur länger bis sie nicht mehr so gerupft aussahen.
Lernfähig sind sie jedenfalls. Als ich vor 2 Monaten die Hühner übernommen habe, kannten sie rohes Gemüse gar nicht und wollten es erstmal nicht fressen. Heute verschmähen sie gar nichts mehr.
Würde auch bestätigen, daß Hennen aus Naturbrut eher brüten als die aus Kunstbrut.
LG, Andrea
Gänseblümchen
03.03.2011, 20:37
Fazit:
Im Bezug auf Hybridhühner, sollten die Massentierhalter einiges Ändern, aber nicht die privaten Kleintierhalter. Hybridhuhn oder Rassehuhn ist Geschmacksache. denn beides sind Hühner.
Na, das ist doch ein schönes Schlusswort! :)
Ich denke, meine Ausgangsfrage ist in den vielen Beiträgen beantwortet worden. Vielen Dank, es war sehr spannend!
LG Gänseblümchen
Powered by vBulletin® Version 4.2.5 Copyright ©2025 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.