Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Legekorn und Weizen - Wann?
Hallo,
ich füttere meine 10 Hybriden mit Legekorn als Allgemeinfutter und zusätzlich bekommen sie noch Weizenkörner.
Möchte das Legekorn nicht den ganzen Tag bereitstellen, da ich damit schon schlechte Erfahrungen gemacht hab...
Deshalb meine Frage:
Ist es besser das Legekorn morgens zu geben und den Weizen abends? Oder vielleicht umgekehrt? Oder ist es im Grunde doch egal? ???
Danke für eure Antworten
VLG Joggl
Murmeltier
24.09.2010, 20:26
Hybriden werden nicht von Legekorn fett, sondern von Weizen. Legekorn wird für Eierproduktion verbraucht, aber Weizen taugt nicht so gut da für, zu viel Energie und zu wenig Eiweiß. Überflüssige Energie wird als Fett abgelagert.
Zu Alleinfutter soll man keine Körner zufuttern und es soll ganzen Tag zu Verfügung stehen.
Original von Murmeltier
Hybriden werden nicht von Legekorn fett, sondern von Weizen. Legekorn wird für Eierproduktion verbraucht, aber Weizen taugt nicht so gut da für, zu viel Energie und zu wenig Eiweiß. Überflüssige Energie wird als Fett abgelagert.
Zu Alleinfutter soll man keine Körner zufuttern und es soll ganzen Tag zu Verfügung stehen.
Super gut Erkannt 8)
Mariechen
26.09.2010, 16:36
Original von hein
Original von Murmeltier
Hybriden werden nicht von Legekorn fett, sondern von Weizen. Legekorn wird für Eierproduktion verbraucht, aber Weizen taugt nicht so gut da für, zu viel Energie und zu wenig Eiweiß. Überflüssige Energie wird als Fett abgelagert.
Zu Alleinfutter soll man keine Körner zufuttern und es soll ganzen Tag zu Verfügung stehen.
Super gut Erkannt 8)
Nun, meine bisherigen Erfahrungen bestätigen das so nicht.
Ich habe hauptsächlich braune Legehybriden im ersten Lebensjahr. Die Hühner bekommen als Hauptfutter eine selbst gemischte Getreidemischung, die hauptsächlich aus Weizen besteht (dazu Bruchmais, Gerste, Nackthafer). Sie fressen außerdem viel Grünfutter und Kleintierchen die sie beim Scharren finden. Legemehl oder Legekorn habe ich noch nie gegeben. Das Futter steht fast den ganzen Tag zur Verfügung.
Die Legeleistung war in den letzten Wochen im Schnitt pro Henne bei mehr als 9 Eiern in 10 Tagen! Eigewicht zwischen 50 und 72 g. Mit dieser Legeleistung bin ich mehr als zufrieden.
Fett sind die Hennen nicht geworden - meines Erachtens hat das auch damit zu tun, daß sie sich viel bewegen und so viele Eier legen.
vogthahn
26.09.2010, 17:30
Original von Mariechen
Original von hein
Original von Murmeltier
Hybriden werden nicht von Legekorn fett, sondern von Weizen. Legekorn wird für Eierproduktion verbraucht, aber Weizen taugt nicht so gut da für, zu viel Energie und zu wenig Eiweiß. Überflüssige Energie wird als Fett abgelagert.
Zu Alleinfutter soll man keine Körner zufuttern und es soll ganzen Tag zu Verfügung stehen.
Super gut Erkannt 8)
Nun, meine bisherigen Erfahrungen bestätigen das so nicht.
Ich habe hauptsächlich braune Legehybriden im ersten Lebensjahr. Die Hühner bekommen als Hauptfutter eine selbst gemischte Getreidemischung, die hauptsächlich aus Weizen besteht (dazu Bruchmais, Gerste, Nackthafer). Sie fressen außerdem viel Grünfutter und Kleintierchen die sie beim Scharren finden. Legemehl oder Legekorn habe ich noch nie gegeben. Das Futter steht fast den ganzen Tag zur Verfügung.
Die Legeleistung war in den letzten Wochen im Schnitt pro Henne bei mehr als 9 Eiern in 10 Tagen! Eigewicht zwischen 50 und 72 g. Mit dieser Legeleistung bin ich mehr als zufrieden.
Fett sind die Hennen nicht geworden - meines Erachtens hat das auch damit zu tun, daß sie sich viel bewegen und so viele Eier legen.
im ersten Legejahr, vor allem am Beginn und im Sommerhalbjahr, können sie eine Fehlernährung schon noch einigermaßen verkraften, allerdings ist dann später ein Rückgang bis zur völligen Einstellung der Legetätigkeit mit Mauser durchaus möglich, da sie die benötigten Nährstoffe für die Eierproduktion im Notfall aus dem eigenen Körper ziehen
auf längere Sicht ist es also schon besser, die Nährstoffzuführung gleichmäßig übers Jahr zu gewährleisten, im Winter ist Deine Fütterung für Hybriden jedenfalls zu eiweißarm
vogthahn
26.09.2010, 17:33
Original von Joggl86
Hallo,
ich füttere meine 10 Hybriden mit Legekorn als Allgemeinfutter und zusätzlich bekommen sie noch Weizenkörner.
Möchte das Legekorn nicht den ganzen Tag bereitstellen, da ich damit schon schlechte Erfahrungen gemacht hab...
Deshalb meine Frage:
Ist es besser das Legekorn morgens zu geben und den Weizen abends? Oder vielleicht umgekehrt? Oder ist es im Grunde doch egal? ???
Danke für eure Antworten
VLG Joggl
Legekorn früh so viel, das es bis zum frühen Abend weggefressen wird, dann nochmal eine Ration als Abendessen; Körnermischung gebe ich nur als Leckerli oben drauf, dann stehen sie schon abends vorm Stall und warten ;)
maritamaus
26.09.2010, 17:36
Grundsätzlich spricht nichts dagegen Hybriden mit einer Getreidemischung zu füttern. Besonders, wenn sie draußen sich bewegen und auch Getier fressen können.
Aber es fehlen trotzdem Mineralien und vor allem Protein und Metionin. Dieses müsste noch zugefüttert werden in Form von Mineralfutter(mit Metionin) und Eiweißfutter (zb. Erbsen, Soja).
Ich habe eine gemischte Truppe und habe Legekorn zur freien Verfügung stehen. Zusätzlich bekommen sie Abends etwas Getreide mit Mineralfutter und Bierhefe. Hin und wieder gibt es dann noch Weichfutter und halt Gemüse und so.
Meine Hühner sind nicht zu dick und legen gut. Also denke ich mal ist das ok.
Mariechen
26.09.2010, 18:17
im ersten Legejahr, vor allem am Beginn und im Sommerhalbjahr, können sie eine Fehlernährung schon noch einigermaßen verkraften, allerdings ist dann später ein Rückgang bis zur völligen Einstellung der Legetätigkeit mit Mauser durchaus möglich, da sie die benötigten Nährstoffe für die Eierproduktion im Notfall aus dem eigenen Körper ziehen
auf längere Sicht ist es also schon besser, die Nährstoffzuführung gleichmäßig übers Jahr zu gewährleisten, im Winter ist Deine Fütterung für Hybriden jedenfalls zu eiweißarm
Du meinst, daß sie körpereigene Reserven ausbeuten. Diese Reserven sind aber ausschließlich aus Getreide und Freilauf entstanden.
Im Winter beabsichtige ich mit Milch-Mais-Mast zu ergänzen, was Körner zu wenig an Eiweiß haben.
Wenn sie während der Mauser keine und im Winter weniger legen, würde ich das normal finden. Schließlich helfe ich auch nicht mit künstlichem Licht nach. Jeder braucht mal eine Erholungspause.
Bei Legemehl habe ich Bedenken, erstens weil ich nicht sicher weiß, ob da Hormone drin sind.
Zweitens weil die verwendeten Bestandteile teils chemisch hergestellt sind (Metionin), teils aus Ländern importiert werden, die ich nicht nachvollziehen kann (Dioxinskandal für biologisches Hühnerfutter in 2010 durch Getreide aus der Ukraine!!!).
Dritttens aus Umweltgründen (unnötige, lange Transportwege für Legefutter).
maritamaus
26.09.2010, 19:01
Also zumindest die langen Transportwege von dem Legemehl kann ich ausschließen, da das Futter was ich jetzt füttere hier in der Nähe hergestellt wird. Und diese Mühle nutzt auch das Getreide von den hiesigen Bauern. Und was ich auch super finde, es ist nicht nur Soja als Eiweißlieferant drin, sondern auch 10% Erbsen.
Woher allerdings die Zusätze kommen weiß ich nicht.
vogthahn
26.09.2010, 19:34
Original von Mariechen
im ersten Legejahr, vor allem am Beginn und im Sommerhalbjahr, können sie eine Fehlernährung schon noch einigermaßen verkraften, allerdings ist dann später ein Rückgang bis zur völligen Einstellung der Legetätigkeit mit Mauser durchaus möglich, da sie die benötigten Nährstoffe für die Eierproduktion im Notfall aus dem eigenen Körper ziehen
auf längere Sicht ist es also schon besser, die Nährstoffzuführung gleichmäßig übers Jahr zu gewährleisten, im Winter ist Deine Fütterung für Hybriden jedenfalls zu eiweißarm
Du meinst, daß sie körpereigene Reserven ausbeuten. Diese Reserven sind aber ausschließlich aus Getreide und Freilauf entstanden.
Im Winter beabsichtige ich mit Milch-Mais-Mast zu ergänzen, was Körner zu wenig an Eiweiß haben.
Wenn sie während der Mauser keine und im Winter weniger legen, würde ich das normal finden. Schließlich helfe ich auch nicht mit künstlichem Licht nach. Jeder braucht mal eine Erholungspause.
Bei Legemehl habe ich Bedenken, erstens weil ich nicht sicher weiß, ob da Hormone drin sind.
Zweitens weil die verwendeten Bestandteile teils chemisch hergestellt sind (Metionin), teils aus Ländern importiert werden, die ich nicht nachvollziehen kann (Dioxinskandal für biologisches Hühnerfutter in 2010 durch Getreide aus der Ukraine!!!).
Dritttens aus Umweltgründen (unnötige, lange Transportwege für Legefutter).
prinzipiell stimme ich Dir schon zu, aber wenn es sich um Legehybriden handelt, dann muß man diese schon von Rassehühnern unterscheiden
LH wurde z.B. eine Mauserzeit weggezüchtet; also bei optimaler Fütterung
machen sie keine und wenn, dann eine Teilmauser, die man kaum bemerkt und wo sie auch nur wenig in der Legeleistung nachlassen
starke Mauser und Legepause ist also ein deutliches Anzeichen für Fehlernährung (oder krankheit, Parasiten usw.) und keine Erholung!
Im Winter beabsichtige ich mit Milch-Mais-Mast zu ergänzen, was Körner zu wenig an Eiweiß haben.
es gibt leider Eiweißarten, die sie brauchen, aber nur wenig in hiesigen Futterpflanzen vorkommen, ebenso bestimmte Spurenelemente; DU mußt diese also trotzdem irgendwo zukaufen, und dann sind sie auch wieder industriell hergestellt ;)
Hormone sind nicht im LM; schon lange verboten ;); andere Unsicherheiten gibts natürlich immer, aber es muß nicht der ukrainische Bauer sein, sondern kann auch der benachbarte Landwirt sein, der Monsanto-Dünger auf seine Maisfelder wirft und das Dir nicht unbedingt unter die Nase reibt ;)
alles, was Du nicht höchstselbst anbaust, birgt die Gefahr des Betruges in sich und ist für den Laien schlecht nachvollziehbar :-/
vogthahn
26.09.2010, 19:36
Original von maritamaus
Also zumindest die langen Transportwege von dem Legemehl kann ich ausschließen, da das Futter was ich jetzt füttere hier in der Nähe hergestellt wird. Und diese Mühle nutzt auch das Getreide von den hiesigen Bauern. Und was ich auch super finde, es ist nicht nur Soja als Eiweißlieferant drin, sondern auch 10% Erbsen.
Woher allerdings die Zusätze kommen weiß ich nicht.
ich habe mir mal die Zutatenliste einer örtlichen Mühle angesehen
wenn ich nicht genau hingesehen hätte, wäre mir die Zutat: "genverändertes Soja" entgangen...
und sogar der Verkäufer wußte nix davon... :o
Mariechen
26.09.2010, 19:57
Original von maritamaus
Also zumindest die langen Transportwege von dem Legemehl kann ich ausschließen, da das Futter was ich jetzt füttere hier in der Nähe hergestellt wird. Und diese Mühle nutzt auch das Getreide von den hiesigen Bauern. Und was ich auch super finde, es ist nicht nur Soja als Eiweißlieferant drin, sondern auch 10% Erbsen.
Woher allerdings die Zusätze kommen weiß ich nicht.
Das finde ich gut, daß du da drauf achtest. Die Großunternehmen sollten sich in Zukunft dran gewöhnen, daß der Verbraucher danach fragt, was in einer Mischung drin ist und woher es wirklich kommt.
Es kann ja nicht sein, daß wir Mais 1000de km umherfahren, und damit die Straßen verstopfen und Abgase produzieren während unsere Bauern in der Region nicht wissen, wie sie ihre Ernte verkaufen können. Und ich vertraue darauf, daß wir weniger Gifte und z.B. Radioaktivität im Boden haben als die Ukrainer oder Weißrussen.
Mariechen
26.09.2010, 20:04
[i]
prinzipiell stimme ich Dir schon zu, aber wenn es sich um Legehybriden handelt, dann muß man diese schon von Rassehühnern unterscheiden
LH wurde z.B. eine Mauserzeit weggezüchtet; also bei optimaler Fütterung
machen sie keine und wenn, dann eine Teilmauser, die man kaum bemerkt und wo sie auch nur wenig in der Legeleistung nachlassen
starke Mauser und Legepause ist also ein deutliches Anzeichen für Fehlernährung (oder krankheit, Parasiten usw.) und keine Erholung!
Danke für die Info, denn das war mir noch nicht so bekannt, wie die Legehybriden sich da anders verhalten.
Im Moment beobachte ich keine Unterschiede zwischen Rassenhühnern und Legehybriden. Ich habe nämlich beides. Werde aber wachsam sein, wie sie sich weiter entwickeln.
Außerdem fressen unsere Hühner wirklich sehr viel lebendes Eiweiß in Form von Regenwürmern und dergleichen.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß die natürliche Umgebung nicht das alles an Bestandteilen hegeben sollte, was ein Huhn für die Eierproduktion braucht. Heute z.B. haben sich 6 Hühner über einen Erdhaufen hergemacht, und die fettesten Würmer herausgezogen ... Da bräuchte ich viele Erbsen und Sojabohnen, um so was aus dem Sack zuzufüttern.
Bei den Sojabohnen ist es leider so, daß die importierten aus Brasilien kommen, wo die ganzen Felder mit Roundup (sehr giftiges Spritzmittel) behandelt sind, und die Sojabohne genverändert ist. Bio-Soja aus Deutschland ist nicht genverändert.
Original von Mariechen
Es kann ja nicht sein, daß wir Mais 1000de km umherfahren, und damit die Straßen verstopfen und Abgase produzieren während unsere Bauern in der Region nicht wissen, wie sie ihre Ernte verkaufen können. Und ich vertraue darauf, daß wir weniger Gifte und z.B. Radioaktivität im Boden haben als die Ukrainer oder Weißrussen.
Auch das ist unser grosses Problem! In diesem Fall sind es die Ukrainer oder Weißrussen - die können eben für ein paar Euros Korn produzieren.
Unsere Landwirte müssen das doppelte an Einnahmen fürs Korn haben um überhaupt die Kosten decken zu können!
Und da ist eben der Verbraucher gefragt - er muss nicht immer auf den Billigpreis achten sondern auf das woher und denn muss er auch bereit sein, vielleicht das Doppelte dafür zu zahlen!
Aber wer zahlt schon gerne das Doppelte, wenn er es für den halben Preis haben kann!? Aber ich bin da ja genauso - ich hole mir den Weizen direkt vom Bauern - eben weil der Froh ist, wenn er 14 Euro für 100kg bekommt!
Mariechen
27.09.2010, 10:13
Original von hein
Auch das ist unser grosses Problem! In diesem Fall sind es die Ukrainer oder Weißrussen - die können eben für ein paar Euros Korn produzieren.
Unsere Landwirte müssen das doppelte an Einnahmen fürs Korn haben um überhaupt die Kosten decken zu können!
Und da ist eben der Verbraucher gefragt - er muss nicht immer auf den Billigpreis achten sondern auf das woher und denn muss er auch bereit sein, vielleicht das Doppelte dafür zu zahlen!
Aber wer zahlt schon gerne das Doppelte, wenn er es für den halben Preis haben kann!? Aber ich bin da ja genauso - ich hole mir den Weizen direkt vom Bauern - eben weil der Froh ist, wenn er 14 Euro für 100kg bekommt!
In Weißrußland ist ja bekanntlich das größte Reaktorunglück passiert. Wie kann man von dort Getreide oder Mais für Bio-Hühnerfutter (ausgerechnet BIO!) beziehen??? Ein gutes Gefühl habe ich dabei nicht, auch nicht angesichts des Umweltbewußtseins osteuropäischer Staaten.
Und ich glaube nicht, daß dieses Biofutter dann für den Verbraucher billiger war, letztlich wird es dem Hersteller Gewinn bringen, das allein zählt.
Da ich nicht genügend Vertrauen in die Transparenz der Futtermittelhersteller habe, mische ich mir mein Hühnerfutter selber. Das hat gleich den Nebeneffekt, daß die regionale Landwirtschaft unterstützt werden und lange Verkehrswege entfallen.
Wer jedoch industriell hergestellte Futtermittel kauft, sollte unbedingt genau nachfragen, und den Leuten "auf die Füße treten"! Denn schließlich gelangt das Zeug in die Nahrungskette. Auf Behörden zu zählen, ist keine Garantie.
Mother Goose
27.09.2010, 10:43
Ich fuettere nur Legekorn, lasse die Huehner im Garten Wuermer, Kaefer und Gras fressen und gebe ihnen ab und zu Obst- und Gemuesereste, aber keinen zusaetzlichen Weizen. Das sind im Prinzip nur leere Kalorien, und die brauchen sie bei ausreichender Fuetterung nicht. Ich fuelle morgens den Napf auf, und gewoehnlich ist da auch abends noch was drin.
Bei Getreide, dass aus der Ukraine, Weissrussland etc. kommt, waere ich hoechst skeptisch (Tschernobyl laesst gruessen). Da wuerde ich mir doch lieber einen Biobauern suchen, wenn ich schon mein eigenes Futter mische.
LG,
Annika
Mariechen
27.09.2010, 12:02
Original von Mother Goose
Ich fuettere nur Legekorn, (... ) aber keinen zusaetzlichen Weizen. Das sind im Prinzip nur leere Kalorien, und die brauchen sie bei ausreichender Fuetterung nicht.
LG,
Annika
Diese Aussage finde ich etwas gewagt. Denn Weizen als volles Korn war schon seit Jahrtausenden eine vollwertige Nahrungsgrundlage für den Menschen.
Die alten Bauersfrauen haben ein Sprichwort: Mit Weizen gefüttert legen die Hühner ungeheißen (im örtlichen Dialekt reimt sich das). Es ist also lange bekannt, daß Weizen die Legeleistung von Hühnern optimal fördert.
Das Weizenkorn ist eine sehr hochwertige Nährstoffquelle. Es enthält ca 70 % Stärke, ca. 10–12 % Eiweiß (ca. 18 verschiedene Aminosäuren), ca. 2 % Fett (v.a. mehrfach ungesättigte Fettsäuren) und ca. 14 % Wasser. Des weiteren ist es reich an B-Vitaminen, Vitamin E, und Folsäure. Es ist mineralreich von Kalzium und Phosphor, zu Eisen, Magnesium und Kieselsäure. Viel Kalium, etwas Jod und bei günstigem Boden sogar Selen.
Was soll am Legekorn besser sein als am frischen Weizenkorn mit intaktem Keimling?
Legekorn enthält ja auch zu einem erheblichen Teil Weizenprodukte. Hier eine Rezeptur von Legekorn:
Sojaextraktionsschrot (HP-) aus geschälter Saat, dampferhitzt (*), Mais, Weizen, Ca-Carbonat, Weizengrießkleie, Weizenkleie, Grünmehl, Mono-Ca-Phosphat, Pflanzenfett mit pflanzlichen Raffinationsfettsäuren von Palm-, Raps-, Soja- (*) und Sonnenblumenöl, ZR-Melasse, Natriumchlorid
Übersetzt heißt das,
ein Sojaprodukt aus evt. gentechnisch erzeugtem Soja (außer bei Bio), vermutlich aus Brasilien importiert
Mais
Weizen in versch. Formen
(minderwertige?) Pflanzenfette aus industrieller Herstellung
Calciumphosphat
Zucker
Salz
Herkunft der Bestandteile nicht deklariert(?)
Fütterst du Legekorn, dann fütterst du eben auch zum großen Teil Weizen. Nur das zugesetzte Soja und das Ca-Phosphat machen noch den Unterschied. Und etwas Mais in den Sack zu mischen ist nun wirklich einfach.
Waldfrau2
27.09.2010, 16:17
Du schreibst ja selbst, daß der Weizen ca. 10-12 % Eiweiß-Anteil hat. Nun brauchen Legehybriden aber ca. 19-20 %, wie es im Legemehl enthalten ist. Wenn sie den Eiweißanteil irgendwo her bekommen, ist das schon in Ordnung, aber es ist ja offiziell auch verboten, den Hühner was fleischliches zu füttern, und da ist das gar nicht so einfach.
Ein Bekannter (hat allerdings keine Legehybriden, sondern Italiener) arbeitet im Kuhstall und hat von daher die Möglichkeit, die Hühner täglich mit Dickmilch zu füttern, zusätzlich zum Weizen, und die legen prima. Aber wer hat schon Milch, aus der man noch Dickmilch machen kann?
Mariechen
27.09.2010, 18:17
Original von Waldfrau2
Du schreibst ja selbst, daß der Weizen ca. 10-12 % Eiweiß-Anteil hat. Nun brauchen Legehybriden aber ca. 19-20 %, wie es im Legemehl enthalten ist. Wenn sie den Eiweißanteil irgendwo her bekommen, ist das schon in Ordnung, aber es ist ja offiziell auch verboten, den Hühner was fleischliches zu füttern, und da ist das gar nicht so einfach.
Ein Bekannter (hat allerdings keine Legehybriden, sondern Italiener) arbeitet im Kuhstall und hat von daher die Möglichkeit, die Hühner täglich mit Dickmilch zu füttern, zusätzlich zum Weizen, und die legen prima. Aber wer hat schon Milch, aus der man noch Dickmilch machen kann?
Da bleibt eine Unbekannte in der Gleichung: das Eiweiß aus den Würmern und Insekten, das sie außer im Winter das ganze Jahr über in Mengen vertilgen. Da kommen wir dann leicht auf 20 % Eiweiß. Denn die Hühner halten sich nicht an Gesetze, sie fressen was ihnen am besten schmeckt. ;)
Wir haben auch Rohmilch zur Verfügung. Im Winter denke ich dran, gekeimte oder gekochte Hülsenfrüchte zuzufüttern. (Oder gepoppte Bio-Sojabohnen.) Sprossen mögen sie sehr gern.
Es gibt übrigens eine Sache, die noch viel mehr Vitamine hat als Weizen: gekeimter Weizen!
Mother Goose
27.09.2010, 19:50
Ich muss mich der Waldfrau anschliessen was den Proteinbedarf angeht. Der waere bei alleiniger Weizenfuetterung nicht optimal gedeckt, und gerade Legehybriden, die praktisch "Turboleger" sind, kaemen damit allein nicht zurecht.
Insekten als grosse Unbekannte sind so eine Sache. Wenn Huehner taeglich im Garten rumstoebern koennen, kommen sie vielleicht auf die restlichen 10% Protein, die sie brauchen, vielleicht auch nicht. Ich fuer meinen Teil moechte da keine Ratespiele spielen und stelle ihnen lieber ein vollstaendiges Futter hin, das ihre Beduerfnissen angepasst ist.
Was moegliches genveraendertes Sojaschrot aus Brasilien betrifft: ich fuettere nur Biofutter aus Kanada (ich wohne nahe der kanadischen Grenze), nichts aus Brasilien, China etc.
Da unsere Familie rohe Ziegenmilch trinkt, bekommen die Huehner davon Reste hingestellt; bei dem schwuelen Wetter ist die auch immer schnell dick.
Insgesamt halte ich es so, dass ich morgens soviel Legekorn hinstelle, dass die Huehner den ganzen Tag davon frei fressen koennen. Da sie tagsueber zusaetzlich Gruenzeug, Milch und Krabbeltiere futtern, ist davon abends meist etwas uebrig.
LG,
Annika
Mariechen
27.09.2010, 19:58
In Deutschland ist das mit dem Soja anders. Alles Soja für den Großverbrauch wird aus Südamerika importiert. So viel ich weiß ist hier bei uns im Land nur unverändertes Soja erlaubt anzubauen, und Biofutter ist immer nicht genverändert.
Mit dem Komposthaufen ist das so: so lange der was "hergibt" an Fleisch, haben die Hühner pralle Kröpfe, aber weiche, nicht mit Körnern gefüllte. Die Körner lassen sie dann sogar mal stehen, bzw. picken nur wenig davon.
Und wir haben mehrere solcher Haufen, abwechselnd zur Verfügung. Das macht natürlich nur Sinn bei wenigen Hühnern und viel Platz.
Mother Goose
27.09.2010, 20:10
Was, Biofutter darf in Deutschland genveraendertes Zeug enthalten? Iiihhhh!!! :o Hier darf es das nicht. :neee: Zum Glueck ist mein Futterverkaeufer der totale Biofanatiker; der achtet darauf, dass sich nichts genveraendertes ins Futter einschleicht.
Mehrere Komposthaufen...tja, damit kann ich leider nicht aufwarten. Meine Huehner wuerden das bestimmt moegen.
LG,
Annika
vogthahn
27.09.2010, 22:46
Und wir haben mehrere solcher Haufen, abwechselnd zur Verfügung. Das macht natürlich nur Sinn bei wenigen Hühnern und viel Platz.
und auch nur im Sommerhalbjahr!
wenn Schnee liegt und der Boden gefroren ist, nützt die beste Wiese und der schönste Komposthaufen nix! :neee:
schon im Spätsommer ist der Eiweiß- und Vitamingehalt des Auslaufes nicht mehr bedarfsdeckend, geschweige denn im Herbst oder Winter
ich habe sogar mal eine Studie gelesen, wonach die einheimischen Futtertiere im Auslauf eher kontrapruduktiv sind, weil sie nicht alle/die falschen Eiweiße enthalten und zur Verdauung mehr Energie verbrauchen, als sie liefern
also, zumindest für Legehybriden sollte man da genau hinschauen, was man füttert, es kommt ja nicht nur auf die Menge an, sondern auch auf die Verhältnisse der einzelnen Komponenten untereinander sowie die Spurenelemente, die oftmals in Mitteleuropa nicht in ausreichendem Maße "in der Natur" vorkommen
Mariechen
28.09.2010, 10:00
Original von vogthahn
Und wir haben mehrere solcher Haufen, abwechselnd zur Verfügung. Das macht natürlich nur Sinn bei wenigen Hühnern und viel Platz.
ich habe sogar mal eine Studie gelesen, wonach die einheimischen Futtertiere im Auslauf eher kontrapruduktiv sind, weil sie nicht alle/die falschen Eiweiße enthalten und zur Verdauung mehr Energie verbrauchen, als sie liefern
also, zumindest für Legehybriden sollte man da genau hinschauen, was man füttert, es kommt ja nicht nur auf die Menge an, sondern auch auf die Verhältnisse der einzelnen Komponenten untereinander sowie die Spurenelemente, die oftmals in Mitteleuropa nicht in ausreichendem Maße "in der Natur" vorkommen
Wow, wer hat eine solche Studie bezahlt, und wer hat sie in Auftrag gegeben? Doch hoffentlich nicht die Agrarindustrie!?! ;)
Ich denke, daß man beim Futterplan für Hühner nicht einfach sagen kann: für die und die Rasse ist das das beste .... sondern immer ihre Lebensweise berücksichtigen muß. Legehybriden sind für Großställe gezüchtet (stimmt's?), dort sehen sie nie einen Grashalm oder einen Wurm, wahrscheinlich nicht mal Sonnenlicht. Und sie können sich wenig bewegen. Vielleicht ist für sie dann auch Astronautenfutter das beste.
Der Mensch hat ihnen ihren natürlichen Lebensraum genommen, dann muß er ihnen auch das Futter nehmen und etwas künstliches geben ... ( etwas krass formuliert). Sonst würden sie ja krank werden.
Ein Huhn daß in natürlicher Umgebung herumrennt, flattert und fliegt, scharrt und döst, hat doch einen ganz anderen Bedarf an Nahrung als ein Fabrikhuhn. Es hat Appetit auf lebendes Fleisch, auf Grünzeug, auf Steinchen .... Und darüber hinaus frißt es auch gern Getreide ... Wie auch immer. Ich vertraue drauf, daß der Instinkt meiner Hühner sie das Richtige fressen läßt, und das es so am Besten ist, wie es natürlich vorkommt (einschließlich Getreide, Mais, Kohl, im Winter Hülsenfrüchte). Solange sie so viele Eier legen und blendend aussehen, sehe ich kein Problem.
Waldfrau2
28.09.2010, 17:20
Mir fällt momentan auf, daß meine Zwerg-Orpis viel mehr Zeit für Chillen und andere Hobbies haben als zu Zeiten, wo sie Eier gelegt haben (momentan legt gar keine wegen Mauser, mal gegluckt, irgendwie noch keine Lust, chillen macht doch mehr Spaß etc.). Während der Eierlegezeit haben sie dauernd Futter gesucht.
lakimeier
28.09.2010, 20:24
Wobei der Unterschied zwischen Legehybriden und Rassehühnern schon eine unterschiedliche Fütterung verlangt, bei den alten Rassen erst echt. Lakenfelder kann man nicht ohne Getreidemisch füttern. Ich mische halb und halb. :jaaaa: Nur legemehl(nur im Winter bis zur Umstellung au Elterntierfutter) vertragen sie nicht. Im Moment noch Junghennenkorn, stelle jetzt um. Aber ohne Getreide geht gar nicht :neee:
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