Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Altdeutsche Landhühner
Die Altdeutschen Landhühner, beschrieben im Buch von Dr. Blanke 1908- Nachfahren der ersten Hühner Europas und Grundstein vieler Hühnerassen - es gibt Sie noch. Mit Ausnahme der asiatischen Rassen.
Bauern- oder auch als Landhühner bekannt wurden bereits vor ca. 1000 Jahren die ersten Hühner in Europa eingeführt. So erreichten die ersten Hühner über Griechenland schließlich Italien, Spanien und Nordeuropa. Die größte Verbreitung der Hühner haben wir allerdings den Römern zu verdanken.
Die durch Vereinszüchtung geforderten lokalen Landschläge, das Verschwinden der Kleinbäuerlichen Haltung, sowie die Einführung der Industriehühner verdrängten die Haltungsintensiveren uralten Landhühner.
Durch die Bemühungen einiger engagierter Züchter aus Deutschland, Österreich,Italien und Frankreich ist es gelungen in den letzten Jahren den Erhalt dieses unverfälschten Schlages zu sichern. Dadurch wurde das nützliche Verhalten wie gut ausgeprägter Bruttrieb, gute Muttereigenschaften und Befruchtung erhalten.
Das alte deutsche Landhuhn war von Figur nicht groß, von schlanken, eleganten Formen mit lyraförmigen Umrisslinien ohne scharfe Winkel, von feinem Knochenbau, aber muskulös, mit voller, breiter und tiefer Brust, kurzem oder mäßig langem Rücken. Der Kopf war klein, rund, der Kamm meist einfach, niedrig und nicht sehr tief gezackt, beim Hahn aufrecht stehend, bei der Henne entweder aufrecht oder hinten schwach umliegend, die Ohrscheiben bläulichweiß, oft rot umrandet oder mit roten Äderchen durchzogen. Gesicht rot, die Läufe unbefiedert und wie der Schnabel schieferblau oder hornfarbig. Das Gefieder war in den Farben sehr verschieden, aber glanzreich, etwas hart, jedoch namentlich Halsbehang und Sattelbehang soiwe Schwanz reich entwickelt, beim Hahn mit langen Sichelfedern. Die Henne hat einen gut entwickelten Legebauch. Schon die Formen ließen das Huhn als gutes Legehuhn erkennen, und es war dies auch, wo es nicht durch schlechte Pflege und Inzucht heruntergekommen war. Der Fleischansatz war gering, das Fleisch aber saftig und wohlschmeckend. Das Huhn war von lebhaftem Wesen, fleißig im Futtersuchen und streifte gern weit umher; ein Hauptvorzug war seine Abhärtung, die es in den Stand versetzte, unser raues Klima mit seinen häufigen Witterungsumschläge zu ertragen. Gut ausgeprägter Bruttrieb ebenso gutes führen der Küken. Es würde auch dann seinen wirtschaftlichen Eigenschaften den besten ausländischen Rassen nicht nachstehen und wegen seiner Gewöhnung an unsere klimatischen Verhältnisse für den Bauernhof das beste Huhn sein; ja es wurde auch durch zweckentsprechende Zuchtwahl in gleichmäßigen Formen und regelmäßiger Zeichnung herangezüchtet, den Schönheitssinn des Liebhabers befriedigen; denn es war durch Reichtum und Glanz der Farben ausgezeichnet. Es gab regionale leichte Unterschiede der einzelnen Typen.
Beheimatet im gesamten deutschsprachigen Raum sowie in weiteren angrenzenden Nachbarländern.
RasPeterson
06.12.2024, 15:14
Welche Rassen wären Deiner Meinung nach altdeutsche Hühner? Rheinländer, Bergische Kräher, Schlotterkämme, Altsteirer ?
Teetrinkerin
06.12.2024, 16:23
Die durch Vereinszüchtung geforderten lokalen Landschläge, das Verschwinden der Kleinbäuerlichen Haltung, sowie die Einführung der Industriehühner verdrängten die Haltungsintensiveren uralten Landhühner.
Hier möchte ich gerne z.T. widersprechen. Für das Verschwinden ist hauptsächlich das Aufkommen der Hybridhühner verantwortlich. Die vereinsorganisierte Geflügelzucht hat dagegen im Gegenteil dazu beigetragen, dass es heute überhaupt noch diese Rassevielfalt gibt. Ohne diese würde es viele Rassen nicht mehr geben. Was mit dieser Zucht jedoch nicht abgedeckt werden konnte, waren die Landhühner, die innerhalb ihrer Rasse ein großes Variationsspektrum aufweisen. Deswegen eignen sie sich nur bedingt für die Ausstellungszucht. Ja, hätten sich diese Landschläge eher für die Vereinszucht geeignet, würde es noch mehr von diesen geben. Der Auslöser für deren Verschwinden war und ist jedoch das genormte Industriehuhn - und das selbst schon in den Zeiten, als es noch kleinbäuerliche Haltung gab.
Bohus-Dal
07.12.2024, 08:07
Das ist mal interessant! Wo gibt es denn heute diese Hühner, wer züchtet sie, wo kann man Bilder sehen?
In Schweden gibt es 11 Landrassen (https://www.kackel.se/hons/), die alle aus solchen ursprünglichen unveränderten Landschlägen abstammen. Man gibt sich große Mühe, sie zu erhalten, keinesfalls dürfen andere Rassen eingekreuzt werden.
Das Bjurholmhuhn (https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/72587-Das-Bjurholmhuhn) wurde erst 2011 entdeckt. Hier eine Sensation, in Deutschland hätten die meisten sie als uninteressante Mixe abgetan. Ich denke immer, solche Hühner muß es doch logischerweise überall gegeben haben, ob es nicht doch noch unentdeckte Reste in anderen Ländern gibt?
Für das Verschwinden ist hauptsächlich das Aufkommen der Hybridhühner verantwortlich
Also hier passierte das schon früher, die traditionell vorhandenen Hühner wurden durch gut legende Leghornlinien verdrängt, die den Leuten regelrecht aufgedrängt wurden. Nur die stursten Menschen hielten an ihren Landhühnern fest und bewahrten sie so vorm Aussterben.
Welche Rassen wären Deiner Meinung nach altdeutsche Hühner? Rheinländer, Bergische Kräher, Schlotterkämme, Altsteirer ?
Hallo, keine dieser. Die von dir aufgeführten Rassen sind aus diesen unter anderen hervorgegangen und deutlich jünger.
Altdeutsche Landhühner ist keine Rasse sondern ein Landschlag die nicht alle so gleich sind wie durchgezüchtete Rassen zu Gunsten der Tiere.
Ähnlich wie bayerische Landhühner oder die österreichischen Steinpipl usw..
Bohus-Dal
08.12.2024, 06:57
Schöne Hühner! Sind das Deine? Ein richtiger Hahn-Hahn wie er in ein Bilderbuch gehört.
Moin, ja das sind Tiere aus meiner Zucht. Ja das sind sie….
Bohus-Dal
08.12.2024, 09:14
Wo hast Du sie her?
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Einige aus Tirol, Frankreich,Dänemark und Süddeutschland.
wolfswinkel7
08.12.2024, 09:21
Deine Hähne sind ja richtig schön!
Sehen aus wie aus dem Bilderbuch :love
Auf welcher Grundlagen züchtest du denn?
Mit irgendeiner Rasse startet man ja.
Bohus-Dal
08.12.2024, 09:25
Einige aus Tirol, Frankreich,Dänemark und Süddeutschland.
Ja aber konkret. Heißt das. Du hast dort Züchter von solchen alten Resten gefunden?!
Ein interessantes Thema, ich muß aber leider dazwischengrätschen.
Die Altdeutschen Landhühner, beschrieben im Buch von Dr. Blanke 1908- Nachfahren der ersten Hühner Europas und Grundstein vieler Hühnerassen - es gibt Sie noch. ...
Hier wurde aus einem Buch zitiert ohne die Zitatregeln zu beachten. Dies kann für die Forenbetreiberin unangenehme Folgen nach sich ziehen. Wir sind deswegen gezwungen, einzugreifen und zu kürzen.
Hier sind die Nutzerbedingungen nachzulesen: https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/57916-Aktuelle-Nutzungsbedingungen.
Es empfiehlt sich, solche Rassebeschreibungen mit eigenen Worten zu formulieren und Zitate deutlich als solche zu kennzeichnen und auf wenige Sätze zu beschränken.
Bohus-Dal
08.12.2024, 11:33
Heißt das. Du hast dort Züchter von solchen alten Resten gefunden?!
Und werden die bei der Zucht etwa vermischt?! Es sollen doch sicher die lokalen Schäge erhalten bleiben? Ähnelt das dänische dem Dänischen Landhuhn?
Ein interessantes Thema, ich muß aber leider dazwischengrätschen.
Hier wurde aus einem Buch zitiert ohne die Zitatregeln zu beachten. Dies kann für die Forenbetreiberin unangenehme Folgen nach sich ziehen. Wir sind deswegen gezwungen, einzugreifen und zu kürzen.
Hier sind die Nutzerbedingungen nachzulesen: https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/57916-Aktuelle-Nutzungsbedingungen.
Es empfiehlt sich, solche Rassebeschreibungen mit eigenen Worten zu formulieren und Zitate deutlich als solche zu kennzeichnen und auf wenige Sätze zu beschränken.
Ist bekannt und deshalb in eigene Worte gefasst! :-X
Ja aber konkret. Heißt das. Du hast dort Züchter von solchen alten Resten gefunden?!
Richtig
Und werden die bei der Zucht etwa vermischt?! Es sollen doch sicher die lokalen Schäge erhalten bleiben? Ähnelt das dänische dem Dänischen Landhuhn?
Ähnlich wie bei den anderen Landschlägen die es noch gibt sind die letzten Restlinien zusammen geflossen.
Wie es auch beim isländischen Landnahmehuhn gemacht wurde.
Die Farbenvielfalt zeigt die Genetische Breite.
Und werden die bei der Zucht etwa vermischt?! Es sollen doch sicher die lokalen Schäge erhalten bleiben? Ähnelt das dänische dem Dänischen Landhuhn?
Ja, auch die dänischen sind daraus hervor gegangen, zumindest zeigt es viele identische Merkmale.
RasPeterson
08.12.2024, 13:23
Klingt ja sehr interessant Tunki. Gerne mehr Infos und natürlich Bilder.
Deine Hähne sind ja richtig schön!
Sehen aus wie aus dem Bilderbuch :love
Auf welcher Grundlagen züchtest du denn?
Mit irgendeiner Rasse startet man ja.
Ich orientiere mich an den Beschreibungen von damals was die Form angeht und natürlich selektiere auf Gesundheit, Bruttrieb,Vielfältigkeit in der Farbe, Muttereigenschaften, Eigröße und Legeleistung.
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Von dem Hahn habe ich vor 2 Wochen eine Kopie gekauft.
Ein Mix aus Zwerg-Wyandotte und einer französischen Rasse.
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Bohus-Dal
09.12.2024, 06:57
Ähnlich wie bei den anderen Landschlägen die es noch gibt sind die letzten Restlinien zusammen geflossen.
Wie es auch beim isländischen Landnahmehuhn gemacht wurde.
Ein bißchen wue beim Auerochsen. Wußte nicht, daß das bei den Isländern der Fall war.
Finde ich schade, war es nicht anders möglich? Das ist ja dann eine neue "Rasse", die es so eigentlich nie gegeben hat. Trotzdem wertvoll, die Gene zu erhalten.
Die Ungarn haben ja auch die Reste zusammen "gekehrt" um z.B. die rebhuhnfarbigen ungarischen Hühner zu erhalten.
https://up.picr.de/49010737vt.jpg
https://up.picr.de/49010728qw.jpg
Teetrinkerin
09.12.2024, 19:09
Boah *umfall* Der Hahn ist ja ne Wucht! So schööööön!
Ja, das sind wunderschöne Hähne. Ich hatte 11 und konnte fast alle gut unterbringen/verkaufen. Ich hatte schon einen Schlachttermin und sie dann doch mal bei den Kleinanzeigen inseriert. Innerhalb 2 Tagen waren 5 verkauft und das immer zu Hennen. :)
Der Hahn auf dem Bild ist damals zu Sanne hier aus dem Hüfo umgezogen.
Bohus-Dal
10.12.2024, 06:39
Die Ungarn haben ja auch die Reste zusammen "gekehrt" um z.B. die rebhuhnfarbigen ungarischen Hühner zu erhalten.
Ach! Wußte ich auch nicht. Dann waren die recht einheitlich? Jedenfalls schon mal der gleiche Farbschlag. Ich denke halt immer an die schwedischen Landrassen und stelle mir vor, man hätte, um die fast ausgestorbenen Schwarzhühner zu retten, beispielsweise Öländische Zwerghühner eingekreuzt. Dann wäre ja nicht viel von den typischen Eigenschaften übrig geblieben.
Hier https://www.ferto-hansag.hu/de/ungarische-huhnerrassen.html nur mal ein kurzer Link.
Das wird in Ungarn von staatlichen Stellen gemacht. Die haben da Zuchstätten für Geflügel, Rinder, Schafe usw. in denen diese alten Rassen gezüchtet werden.
Magduci hat damals diese Hühner mitgebracht. Als "nicht Ungar" hat man zu der Zeit gar keine bei den Zuchtstätten bekommen.
Von ihr hab ich 2016 beim Osterwichteln von den rebhuhnfarbigen 30 BE geschenkt bekommen und trotz widriger Umstände, Aufstallpflicht bei ihr, Postversand etc. sind 21 Küken geschlüpft.
Es gibt aber auch gelbe und Sperber. Stanzi hatte (glaub ich) auch gelbe Ungarn.
Bohus-Dal
11.12.2024, 06:43
Danke für den Link! Bißchen spärlich; falls ich mal Zeit habe, würde ich da mehr drüber lesen wollen
Ein bißchen wue beim Auerochsen. Wußte nicht, daß das bei den Isländern der Fall war.
Finde ich schade, war es nicht anders möglich? Das ist ja dann eine neue "Rasse", die es so eigentlich nie gegeben hat. Trotzdem wertvoll, die Gene zu erhalten.
Ist das nicht eine etwas "enge" Sichtweise? Alle Rassen sind durch Kreuzungen entstanden und gerade die Hühnerrassen wurden im Laufe ihres Bestehens auch immer wieder durch Einkreuzen anderer Rassen an Vorlieben und grade vorherrschende Moden angepasst.
Wenn ich mein angelesenes und tatsächlich eher oberflächliches Wissen über urprüngliche Landrassen zusammenkratze, dann ist deren Entstehung hauptsächlich auf geographische Abgrenzungen zurückzuführen, wobei es Handel (und damit Berichte über andere Gegenden) ja schon seit der Frühzeit des Menschen gab, und ich die Vorstellung gar nicht so abwegig finde, daß bei diesem Handel auch mal Bruteier oder sogar lebende Hühner als Handelsware galten. Es ist zumindest belegt, daß es z.B. vor dem Siegeszug der Hybriden einen regen Handel von Italienischen Hähnen nach Süddeutschland gab, weil "jeder" die hochgelobten Eigenschaften der Italienerhühner auch in seinem Bestand haben wollte. Diese Eigenschaften waren aber weniger auf ein perfektes Äußeres definiert, sondern auf Leistung. (Wobei mich gerade der Gedanke streift, ob nicht die Nachfrage erst dazu geführt hat, auch auf eine bestimmte Farbe und Form wert zu legen. Wer sieht einem kunterbunten Hahn schon auf den ersten Blick die Herkunft an?)
Wenn ich die Fotos vom Themenstarter so sehe, dann würde ich, rein aus dem Bauch heraus, lieber von einem "Landschlag" sprechen wollen als von einer "Landrasse", denn grade bei Hühnern zeichnet sich die "Rasse" ja durch eine fast schon uniforme Optik aus, und in der heutigen Rassezucht wird ja auch weit mehr Wert auf die perfekte Optik als auf andere Eigenschaften gelegt.
Dem Themenstarter geht es um die Erhaltung eines (seines?) begrenzten Genpools mit Eigenschaften, die nicht sehr detailiert formuliert sind und deren Beurteilung mehr oder weniger im Ermessen des Halters liegt. Es ist ganz ohne Frage ein unglaublich interessantes Projekt, für mich besonders interessant eben weil es nicht um das Zählen von Kammzacken geht und weil der Schwerpunkt auf Leistungseigenschaften und optischer Vielfalt liegt.
Das Zusammenbringen verschiedener Populationen ist in diesem Zusammenhang für mich kein Verfälschen, schon gar nicht im negativen Sinn.
Bohus-Dal
11.12.2024, 10:30
Du hast doch Pferde. Stell Dir mal vor, man würde sagen, Isländer sind Wikingerpferde und sowieso ganz bunt, dann kann man da auch Fjordpferde, Gotlandsruss und Dölepferde und gleich noch Shetlandponies einkreuzen, weil die alle aus der Gegend stammen, aus der auch die Vorfahren der Islandpferde kamen. Aber im Gegenteil wollen die Isländer ja ihre Rasse um jeden Preis vor Einkreuzungen bewahren. So in etwa ist die Sicht auf die schwedischen Landrassen. Die Kriterien sind streng, die Dals-Pärlhöns und Torpardvärgar wurden z.B. nicht als Landrasse anerkannt, weil man nicht nachweisen konnte, daß sie seit langer Zeit unvermischt waren, auch wenn dies sehr wahrscheinlich ist. Hast Du Dir die Rassen in dem Link mal angeguckt? Die sind ja z.T. völlig verschieden und sollten auch meiner Meinung nach so bleiben. Einige sind innerhalb der Rasse viel variabler als Ausstellungsrassen es sind, alle Farben, verschiedene Kammformen, vereinzelt auftretende Seidenfiedrigkeit, befiederte Läufe oder nicht... Es wird nicht aufs Aussehen selektiert und natürlich nicht ausgestellt. Die Definition von Rasse ist schließlich nicht "etwas, das man ausstellt", auch wenn viele Züchter moderner Rassen das so sehen.
Wie das in anderen Gegenden war, weiß ich nicht und kann daher nicht beurteilen, ob eine Zusammenfassung sinnvoll war. Für mich klang halt Dänemark bis Tirol nach einem sehr großen Gebiet, in dem doch bestimmt auch völlig unterschiedliche Landhuhnschläge existiert haben müssen. Je nach Geschichte eines Landes (Völkerwanderungen, Besiedlungsdichte, Terrain, Kriege...) ist sicher mal mehr, mal weniger an unverfälschten alten Haustierrassen übrig geblieben. Wenn das in Ungarn so gehandhabt wurde, werden die sich schon was dabei gedacht haben. Aber ich finde es auch logisch, daß z.B. Gammalsvensk Dvärghöna näher verwandt mit Deutschen, Dänischen und sonstigen bankivaähnlichen Urzwergen ist als z.B. mit dem Blumenhuhn.
Danke für den Link! Bißchen spärlich; falls ich mal Zeit habe, würde ich da mehr drüber lesen wollen
Du kannst ja mal mit diesem Faden https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/94202-H%C3%BChner-im-Wald-halten/page11?p=1597448&viewfull=1#post1597448 anfangen. Da geht es hauptsächlich um die Ungarn.
Ich hab einiges an "Material" im Netz gefunden. Ich weiß aber nicht mehr, ob ich die links in dem Faden eingestellt hatte.
Wenn ich Zeit habe, schau ich mal nach.
Und hier https://www.nbgk.hu/magyar-tyukfajtak/
der Link zur Seite des ungarischen Instituts für Nutztiergenkonservierung.
Dort werden die Hühner vorgestellt und noch viel mehr Geflügel. ;D
Du hast doch Pferde. Stell Dir mal vor, man würde sagen, Isländer sind Wikingerpferde und sowieso ganz bunt, dann kann man da auch Fjordpferde, Gotlandsruss und Dölepferde und gleich noch Shetlandponies einkreuzen, weil die alle aus der Gegend stammen, aus der auch die Vorfahren der Islandpferde kamen. Aber im Gegenteil wollen die Isländer ja ihre Rasse um jeden Preis vor Einkreuzungen bewahren.
Bohus-Dal, ich will mich nicht streiten. Tatsächlich findet man im Islandpferd alle Ursprungstypen (nach Schäfer), der Hauspferde, aber die geographische Lage, die Ansprüche der Züchter und die Umweltbedingungen haben das übriggelassen, was aus dem begrenzten Genpool am besten angepasst war. Es gibt übrigens auch Hinweise darauf, daß das vielbeschworene 1000jährige Importverbot, bzw Reinzuchtgebot immer wieder mal umgangen wurde, aber das nur am Rande.
Ich kann mir vorstellen, daß dieses "Rezept" auch bei Hühnern so funktionierte. Populationen entwickelten infolge von Abgeschiedenheit, Ansprüchen der Halter und Umweltbedingungen bestimmte, wahrscheinlich auch optische, "Alleinstellungsmerkmale", aber bei den ursprünglichen Landschlägen sicher in den seltensten Fällen gezielt auf Rassezucht ausgerichtet.
Insofern finde ich es legitim, sich Tiere aus verschiedenen Quellen zu holen und zu mischen, sofern sie die "Bedingungen", die der Halter an speziell diesen Landschlag stellt, erfüllen. Weil es vielleicht wichtiger ist, die Eigenschaften, nicht nur die optischen, innerhalb der Population zu erhalten als sich in genetischen Spitzfindigkeiten zu verzetteln?
Sind nur so meine Gedanken.
Persönlich frage ich mich oft, ob man den echten alten Rassen mit der strikten Reinzucht innerhalb einer sehr, sehr begrenzten Gesamtpopulation wirklich einen Gefallen tut.
Bohus-Dal
12.12.2024, 06:48
Danke Lisa für en Link! Bleibt nur noch zu hoffen, daß ich irgendwann wieder in der Lage sein werde, Texte zu lesen und zu verstehen, die aus mehr als drei Wörtern bestehen.
Bohus-Dal, ich will mich nicht streiten.
Um Gottes Willen, ich mich doch auch nicht, schon gar nicht mit Dir :freund Ich kann ja auch nicht beurteilen, was richtig und falsch ist, nur manche Dinge erscheinen mir logischer und richtiger. Wenn überhaupt kenne ich mich ein bißchen mit den schwedischen Landrassen aus, bei anderen stelle ich nur Fragen, weil ich dazulernen will.
Klar stammen die alle von irgendwelchen (allen möglichen) Hühnern ab, das Schwarzhuhn hat seinen vermuteten Ursprung in Mozambique und soll mit Seefahrern nach Norwegen gekommen sein! Und genau die Gedanken mache ich mir ja auch, insbesondere beim Schwarzhuhn, bei dem der Genpool meiner Meinung nach einfach zu klein ist. Der Landrasseverein leistet tolle Arbeit, Du wirst aber auch Beiträge von mir finden, in denen ich sie kritisiere.
@ Tunki, bitte erzähl mehr!
Ist das nicht eine etwas "enge" Sichtweise? Alle Rassen sind durch Kreuzungen entstanden und gerade die Hühnerrassen wurden im Laufe ihres Bestehens auch immer wieder durch Einkreuzen anderer Rassen an Vorlieben und grade vorherrschende Moden angepasst.
Wenn ich mein angelesenes und tatsächlich eher oberflächliches Wissen über urprüngliche Landrassen zusammenkratze, dann ist deren Entstehung hauptsächlich auf geographische Abgrenzungen zurückzuführen, wobei es Handel (und damit Berichte über andere Gegenden) ja schon seit der Frühzeit des Menschen gab, und ich die Vorstellung gar nicht so abwegig finde, daß bei diesem Handel auch mal Bruteier oder sogar lebende Hühner als Handelsware galten. Es ist zumindest belegt, daß es z.B. vor dem Siegeszug der Hybriden einen regen Handel von Italienischen Hähnen nach Süddeutschland gab, weil "jeder" die hochgelobten Eigenschaften der Italienerhühner auch in seinem Bestand haben wollte. Diese Eigenschaften waren aber weniger auf ein perfektes Äußeres definiert, sondern auf Leistung. (Wobei mich gerade der Gedanke streift, ob nicht die Nachfrage erst dazu geführt hat, auch auf eine bestimmte Farbe und Form wert zu legen. Wer sieht einem kunterbunten Hahn schon auf den ersten Blick die Herkunft an?)
Wenn ich die Fotos vom Themenstarter so sehe, dann würde ich, rein aus dem Bauch heraus, lieber von einem "Landschlag" sprechen wollen als von einer "Landrasse", denn grade bei Hühnern zeichnet sich die "Rasse" ja durch eine fast schon uniforme Optik aus, und in der heutigen Rassezucht wird ja auch weit mehr Wert auf die perfekte Optik als auf andere Eigenschaften gelegt.
Dem Themenstarter geht es um die Erhaltung eines (seines?) begrenzten Genpools mit Eigenschaften, die nicht sehr detailiert formuliert sind und deren Beurteilung mehr oder weniger im Ermessen des Halters liegt. Es ist ganz ohne Frage ein unglaublich interessantes Projekt, für mich besonders interessant eben weil es nicht um das Zählen von Kammzacken geht und weil der Schwerpunkt auf Leistungseigenschaften und optischer Vielfalt liegt.
Das Zusammenbringen verschiedener Populationen ist in diesem Zusammenhang für mich kein Verfälschen, schon gar nicht im negativen Sinn.
Sil, genau so ist es!
"Sil, genau so ist es!"
"Gerne, was genau?"
????????????????????
Bohus-Dal
27.12.2024, 06:57
Ich denke, er meint mich.
Na alles, was Du magst. Herkunft, Hintergrund/Geschichte, Zuchtziele (bei den Hedemora z.B. weiß ich, daß es da verschiedene Meinungen gibt über den Prozentsatz der gluckenden Hennen. Manche meinen, je mehr, desto besser, andere sagen, früher haben die auch nicht alle gegluckt, da man ja auch Eier brauchte. Und überhaupt bei dem Landrassen, es gibt Leute, die "bewahren" als etwas Statisches ansehen, also als dürfe man gar nicht selektieren. Was gibt es da so für Gedankengänge bei den Altdeutschen?), Eigenschaften wie z.B. Aufmerksamkeit, Legeleistung...
Zukunftspläne, Beliebtheit, Verbreitung?
Ich wünsche allen hier noch ein gesundes neues Jahr.
Hallo, Ziele sind den Alten Typ wieder zu verbreiten so wie diese Hühner früher waren ( nach alten Beschreibungen etc.), unter der Voraussetzung immer auf vitale und typische Tiere zu setzen.
Mit den Tieren die vorhanden sind haben wir eine gute genetisch breitaufgestellte Basis um sie zu erhalten und zu verbreiten. Bruttrieb müsste noch etwas gefestigt werden aber wie du schon geschrieben hast war das nicht in allen Populationen der Fall. Einige Linien haben den Bruttrieb stärker als andere. Dabei sollte man wissen wie die Vererbung von Bruttrieb und weiteren Eigenschaften ist.Wie bei den Hedemoras…., jeder Züchter oder Halter hat andere Ansichten und züchtet deswegen anders.Der eine möchte lieber weniger Glucken und mehr Eier oder oder oder. Meiner Meinung nach funktioniert es nicht ohne Selektion bei der Zucht.
Eine Erhaltung funktioniert wenn eine weitere Verbreitung und dem Landschlag typischen Eigenschaften nahe Zucht angestrebt wird.
LG
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