Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vergesellschaftung missglückt
Hallo zusammen,
ich schreibe heute das erste Mal, daher ein paar kurze Infos. wir hatten bis vor kurzem 3 Legehennen (aufgrund von einem Marderangriff nur noch drei), ein Isahuhn, ein Blausperber und ein Sussex. Es waren unsere ersten, daher auch Hybriden, wir waren noch unwissend. Damit die drei nicht so alleine sind haben wir jetzt 5 Junghühner geholt. 2 Italiener, 1 Blumenhuhn, 1 Araucaner, 1 Goldsperber. Hahn leider nicht, da streiken die Nachbarn. Wir haben leider nur einen Stall, daher können wir nicht zuerst separieren. Am ersten Tag hatten wir die Neuen in einem 4x1,10m Auslaufgehege, angrenzend an den Stall im Freilauf der alten Hennen. Abends haben wir die alten Hennen in das Gehege dazu geholt. Es gab natürlich Gehacke und Gepicke, aber es hielt sich in Grenzen und alle sind dann brav in den Stall spaziert. Jetzt wird es von Tag zu Tag schlimmer. Tagsüber sind alle im Freilauf, es gibt genug Futter und Trinkstellen und man kann sich aus dem Weg gehen. Die neuen Hühner (auch die, die schon legen) haben panische Angst und flüchten, sobald die Alten kommen, obwohl sie gar nicht wirklich viel machen. Mal wegjagen vom Futter, eine kleine Drohgebärde, mehr nicht. Abends ist es besonders schlimm. Die Alten wollen die Neuen in den Stall treiben, warten regelrecht, dass endlich alle kommen und fühlen sich scheinbar verantwortlich. Aber die Neuen kommen vor lauter Angst nicht. Bis alle drin sind, oh man. Ständig flattert ein Huhn verängstigt wieder raus. Tagsüber sitzen sie aber zeitgleich im Gruppenlegenest und legen. Ohne Gepicke. Ich verstehe das nicht. Einfach abwarten? Einen kleinen Stall kaufen und die Neuen doch noch eine Zeitlang zum Schlafen separieren? Wie gesagt. Ich habe keine Ahnung.
Was würdet ihr raten????
Vielen Dank
Chiller
Gockelmeisterin
12.06.2023, 23:31
Ich würde einfach abwarten. Das wird schon. Ist natürlich nicht schön an zu schauen, aber die müssen das unter sich ausmachen. Ich würde nur darauf achten, dass die neuen Hennen genug Futter und Wasser aufnehmen können.
Sorgen würde ich mir nur machen, wenn Blut fließt.
Neuzüchterin
13.06.2023, 07:29
Hast du die Milben im Blick? Es kann schon mal vorkommen,das die Hühner deswegen nicht in den tall wollen.Ansonnsten gib ihnen lecker Futter abends in den Stall und warte ab.Manchmal dauert das eingewöhnen
Schwanzfeder
13.06.2023, 08:21
1-2 Wochen Eingewöhnungszeit halte ich für normal.
Bei mir waren manche Hybriden schon sehr zickig, andere nicht. Wenn sie nicht alle gleichzeitig auf eine losgehen und kein Blut fliesst, geht es doch, da würde ich das Ganze beobachten (nicht zu sehr ...). Schau, dass die neuen genug Wasser kriegen bei der Hitze und fressen können.
Abends haben wir die alten Hennen in das Gehege dazu geholt. Es gab natürlich Gehacke und Gepicke, aber es hielt sich in Grenzen und alle sind dann brav in den Stall spaziert. Jetzt wird es von Tag zu Tag schlimmer. Tagsüber sind alle im Freilauf, es gibt genug Futter und Trinkstellen und man kann sich aus dem Weg gehen.
Wenn die Vergesellschaftung missglückt ist, wie Du selbst schreibst, dann musst Du etwas ändern. Vor allem das zusammensetzen in das kleine Auslaufgehege ist der Sache nicht dienlich.
Wenn bei mir neue Hühner dazu kommen, dann werden sie zunächst getrennt. Das hat den Vorteil, dass sie ungestört Nahrung aufnehmen können und dass sie sich langsam durch Sichtkontakt kennen lernen. Nach 2 - 3 Tagen setze ich sie im Auslauf mit dazu, passe aber auf, dass es kein größeres gehacke und gepicke gibt. Wird mir das zu bunt unterbinde ich es.
Abends gehen die Neuen zuerst in den Stall und ich setze sie in die Legenester, die ich mit einem Stück Volierendraht davor sichere. Am nächsten Morgen geht es dann umgekehrt, die Älteren zuerst raus. Innerhalb weniger Wochen ist es dann so, dass sie zusammen gehalten werden können, ohne dass ich mir größere Sorgen machen muss.
Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Antworten. @ Hirsch , Sie sind im großen Freilauf. Wir haben am ersten Abend die alten Hühner zu den neuen Hühnern in das kleine Auslaufgehege gesetzt, da die Neuen so agil, fit und ängstlich waren, dass wir befürchteten sie im großen Freilauf nicht mehr eingefangen zu bekommen. So wie du die Vergesellschaftung beschreibst ist es natürlich optimal, die Bedingungen habe ich leider nicht.
Milben habe ich nochmal kontrolliert, da sind keine. Futter und Wasser bekommen die neuen Hühner definitiv genug, da genügend Platz und Angebot da ist.
Allein sind die neuen Hühner auch nicht, da sie sich in ihrer 5 er Gruppe aufhalten.
Im Freilauf werden sie mal von einem beliebten Sandbadeplatz, Schattenplatz, Futter verjagt, dass hält sich aber stark in Grenzen und da es genügend Alternativen gibt und sie nicht verfolgt werden, ist das auch nicht so schlimm.
Die neuen im Stall füttern geht nicht, sie sind uns gegenüber genauso ängstlich und hauen ab, wenn wir mit Leckerlis kommen.
Problematisch ist halt, dass die alten Hühner früher ins Bett wollen, als die neuen Hühner und diese dazu bringen wollen in den Stall zu gehen. Da wir dann auch mal gehackt und gejagt und die neuen Hühner verstehen das scheinbar nicht richtig. Blut fließt nicht.
Vielleicht braucht es wirklich noch mehr Zeit. Wie gesagt, im Legenest sitzen neu und alt friedlich nebeneinander und legen.
Also einfach noch mehr Geduld haben???
Viele Grüße
Chillen
Schwanzfeder
13.06.2023, 14:16
Wo ist jetzt das Problem? Dass die abends ein bisschen rumgescheucht werden?
Es ist aus meiner Sicht eine ganz normale Eingewöhnung-Hackordnungs-Umstellphase und du wirst nicht drumrum kommen, geduldig zu sein.
Neuzüchterin
13.06.2023, 17:29
Mach doch Abends mal Leckerlie in den Stall und immer das selbe Geräusch.Hühner lassen sich da ganz gut trainieren
Ich glaube hier liegt auch irgendwo ein Missverständnis bei der Beobachtung vor.
Die alten Hühner wollen doch niemals die Neuen zu Bett bringen, damit sie selbst endlich schlafen gehen können.
Normalerweise versuchen sie eher alles um die Grünschnäbel nicht ins gemeinsame Schlafgemach zu lassen.
Selbst meine Junghühner vom letzten Jahr schleichen jeden Abend im Halbdunkel als letztes in den Stall und versuchen möglichst unauffällig einen Platz zu finden.
Bei jedem vorschnellen Versuch werden sie immer noch gnadenlos von den Stangen gehackt.
Dorintia
13.06.2023, 19:02
Ja, das würde ich genauso interpretieren.
Einzig ein souveräner Hahn würde geschlechtsreife Hennen evtl. "reinholen" bzw. einfach mal gucken gehen wo die sind wenn er sie vermisst
Wo ist jetzt das Problem? Dass die abends ein bisschen rumgescheucht werden?
Es ist aus meiner Sicht eine ganz normale Eingewöhnung-Hackordnungs-Umstellphase und du wirst nicht drumrum kommen, geduldig zu sein.
Das Problem ist, das die neuen Hühner total verschreckt sind und wegflitzen, sobald wir oder die alten Hühner auf der Bildfläche erscheinen. Da habe ich einfach Sorge, dass das bleibt, weil so ja gar keine Gelegenheit ist, dass sie mehr Vertrauen fassen. Im Gegenteil, weil sie wegflitzen jagen die Alten dann doch hinterher, um sie zum Stall zu treiben. Das macht den Kleinen aber noch mehr Angst. Im Stall Leckerlies anbieten mit Geräusch ist schwierig. Die neuen Hühner reagieren nicht darauf, die alten schon. Dann ist alles weggefuttert. Daher bin ich ein bisschen ratlos. Tagsüber ist es ruhig, jeder hat Zeit und Gelegenheit zum Chillen, Sandbaden, Fressen und Trinken. Morgens nach dem Aufstehen spritzen die Kleinen verschreckt aus der Tür und abends halt. Sie wollen auf Abstand zu den Alten bleiben und das geht im Stall halt nicht. Daher hatten wir überlegt zum Schlafen für die Neuen einen zweiten Stall zu holen, bis sie sich besser eingewöhnt haben. Auslauf wäre trotzdem für alle der Gleiche, aber da klappt es ja. Nur, das sind natürlich ziemliche zusätzliche Ausgaben, die ich gerne sparen würde und ob sie dann in den separaten Stall gehen, wenn der im gleichen Auslauf steht ist ja auch fraglich.
VG Chiller
Ich glaube hier liegt auch irgendwo ein Missverständnis bei der Beobachtung vor.
Die alten Hühner wollen doch niemals die Neuen zu Bett bringen, damit sie selbst endlich schlafen gehen können.
Normalerweise versuchen sie eher alles um die Grünschnäbel nicht ins gemeinsame Schlafgemach zu lassen.
Selbst meine Junghühner vom letzten Jahr schleichen jeden Abend im Halbdunkel als letztes in den Stall und versuchen möglichst unauffällig einen Platz zu finden.
Bei jedem vorschnellen Versuch werden sie immer noch gnadenlos von den Stangen gehackt.
Hm, gestern standen die drei Alten jeweils im Abstand von ca 1 m hintereinander vor dem Stall und haben zugesehen, wie die Neuen reingegangen sind. Als ein neues Huhn wieder rausgeflattert ist, ist ein Altes hinterher und hat es Richtung Stall getrieben. Als das nicht geklappt hat, sind die drei Alten rein, das Junghuhn zum Schluss. Ein kurzer Tumult, dann war Ruhe und Klappe zu. Vorgestern haben die Alten auch gewartet, bis alle Junghühner drin waren. Wenn sie dann reingehen, vertreiben sie die Junghühner von ihren Lieblingsplätzen, aber nicht aus dem Stall. Raus flattern die Junghühner nur, weil sie panisch werden, sobald sich die Alten nähern.
chtjonas
13.06.2023, 19:18
...Wir haben leider nur einen Stall, daher können wir nicht zuerst separieren. ...
Wie groß ist Dein Stall denn? Und wie ist der denn geschnitten?
Ließe sich da vielleicht eine Sichtschutz anbringen um einen Bereich wenigstens optisch bisschen abzutrennen?
???
Stelle doch mal paar Bilder rein! Geht sehr gut mit picr.de
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Dann sind die Bilder auch gleich leserfreundlich und groß im Beitrag eingebunden.
Schwanzfeder
13.06.2023, 19:44
Hast du mehr als eine Stange im Stall? Wenn nicht, dann ran ans Holz ... . Und bitte tiefer anbringen als die alte Stange und mit gehörigem Abstand.
wolfswinkel7
13.06.2023, 21:42
Die Vergesellschaftung ist immer nicht einfach für den Halter und die neuen Hennen, ich hatte bis jetzt immer Glück, das es eigentlich immer sozial verlief.
Aber es ist natürlich, dass die anderen auch mal picken, die Ordnung muß ja hergestellt werden.
Versuch doch mal der sichere Hafen für die neuen zu sein.
Nimm dir spät nachmittags mal Zeit, hock dich in den Auslauf mit Leckerlis und streu mal aus. Die alten kommen weil sie dich kennen, aber die neuen werden neugierig und wollen das auch.
Es geht nicht von heute auf morgen, aber du wirst merken, es wird von Tag zu Tag besser.
Ich hab zwei neue Hennen, die sind immer die letzten draußen, mittlerweile warten sie auf mich :laugh
Sie bekommen eine Prise Mehlwürmer auf einen Tonuntersetzer gestreut, dieses Geräusch ist ein Signal das es jetzt Zeit für die Voliere ist, diese schließ ich dann wenn Sie drin sind, so um neun.
Um zehn komm ich nochmal schauen und wenn sie in der Voliere sitzen, dann hock ich sie in den Stall, da ist es um diese Uhrzeit dann dunkel und alles geht ohne Streß!
Oberste Priorität ist, Du musst die Ruhe selber sein und deinen eigenen Streß unterdrücken, das strahlt nämlich auf deine Hühner ab.
Alles braucht seine Zeit, manchmal klappt es in 2 Wochen, manchmal braucht es auch 4 Wochen, das kann dir keiner genau sagen!
Das mit den Fotos hat irgendwie nicht geklappt. Heute Abend war es ziemlich ruhig. Zwar ein ständiges Kommen und Gehen, aber gar kein Gepicke. Nur Drohgebärden ( hoch Aufrichten). Zum Schluss waren 2 Junghühner noch draußen, die sind dann mutig reingeflogen, gegangen, drinnen war kein Tumult. Vielleicht wird es noch und ich war zu ungeduldig. Ist heute erst der 4. Tag zusammen. Eine zweite Stange bekomme ich nicht rein. Der Stall ist zu klein dafür. Ein großer neuer Stall ist in Planung, dauert aber noch etwas. Vielen Dank für eure Tipps und für den Input. Ich habe es mir einfacher vorgestellt, aber vielleicht wird es noch. Im Auslauf war es heute komplett ruhig und heute Abend konnte ich mit meiner Tochter zusammen alte und neue Hühner mit Leckerli füttern. Bis auf unter einen Meter haben sie ruhig zusammen gefressen. Noch näher ging nicht, dann wurde gedroht, gejagt aber nicht.
Wahrscheinlich war ich wirklich zu ungeduldig.
Viele Grüße
Chiller
Schwanzfeder
14.06.2023, 09:11
Es dauert noch ein paar Tage. Mach` einfach gar nichts.
Ja, vermutlich bin ich wirklich zu ungeduldig. Heute ist das kleine Araucana Hühnchen ausgebrochen. Keine Ahnung, wie sie das geschafft hat. Als ich von der Arbeit kam lief sie über die riesengroße Wiese mit viel Gebüsch vom Nachbarn. An Einfangen nicht zu denken. Hatte ihr dann Futter und Wasser hingestellt und nach kurzer Zeit war sie bei uns im Garten und ist dann von selbst durch den Eingang ( von uns geöffnet) hereinspaziert. Die anderen sind mittlerweile nicht mehr so auf Abstand, es mischt sich zwar noch nicht aber der Abstand der Gruppen wird kleiner. Leider hat jetzt eins der neuen Hühner angefangen das kleine Araucana Huhn zu picken und vom Futter wegzujagen. Die ist jetzt wirklich ganz allein. Sie legt auch als einzige noch gar nicht. Vom Blumenhuhn hatten wir heute ein Mini 30 g Ei im Nest. Armes Hühnchen. Hoffentlich wird sie schnell ein bisschen größer!
Vielen Dank für eure Tipps!
Viele Grüße
Chiller
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