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Schwanzfeder
30.04.2024, 13:37
Und das soll dann ein "Landhuhn" sein!?
Danke für die Info. Für mich steht fest, dass ich dort niemals einen Kurs besuchen werde.

Vero123
30.04.2024, 14:22
Der Fairness halber muß ich aber sagen, dass die restlichen "Herden", also die Junghahn-Truppe und vermutlich auch ein Teil der Nachzucht draußen gehalten werden, es gibt einen Mobilstall und die Hähne sind in nem Bauwagen mit Steckzaun. Die Bodenhaltung in den wirklich unschönen Abteilen sind die Tiere die in der "Leistungsprüfung" sind. Soweit ich weiß kommen von denen die Bruteier. Die werden auch nach einer Saison im Schlachtkurs verwertet..... Zumindest war es vor ca 3 Jahren so, da hatte ich die Kurse dort belegt. In den Abteilen leben wenn ich mich recht erinnere, ca 200 Tiere. Also 10 Abteile. Und die sahen immer alle so aus wie man sich keine harmonische Hühnertruppe vorstellt...

Schwanzfeder
30.04.2024, 19:02
Na toll, Schlachten nach 1 Jahr, wie im Hühnerknast. Vermutlich sind die dann auch vor lauter Licht- und Nährstoffmangel ausgemergelt. Grade die Zuchttiere. Unter solchen Bedingungen weiss man doch gar nicht, wie überlebensfähig die auf einem Bauernhof wären, wo die selber einige jahrelang Küken ausbrüten sollen. Ob die das überhaupt richtig können, testet man auch nicht. Das Konzept macht für mich immer weniger Sinn.

Vero123
30.04.2024, 20:02
Ich glaube, das Konzept ist auch ein anderes. Es ist eine Hochschule, sie lehren Tierhaltung. Sie zeigen verschiedene Haltungen, es gab zumindest vor einigen Jahren noch die Standardlegehennen a‘la Lohmann braun in einer Standard Innenhaltung, also auch Bodenhaltung, 350 Tiere in zwei Abteilen. Dann die „neue“ Haltung im Mobilstall, die Hähnchenmast mit Auslauf und Bauwagen und dann die Kleingruppen in der Leistungsprüfung. Die Studenten lernen die Haltungen, die Art, wie der Kötzel „seine Rasse“ gezüchtet hat, was bei welcher Haltung zu beachten ist, wahrscheinlich auch das betriebswirtschaftliche. Es ist kein Vorzeige-Biobetrieb sondern ne Lehranstalt. Die Haltungsformen entsprechen dem was es in der Landwirtschaft gibt. Die Haltung in der Leistungsprüfung sehe ich sehr negativ, aber grundsätzlich muss man die züchterische Arbeit an den Italienern honorieren. Die Ausstellungszucht zerstört nunmal die Leistung dieser ehemaligen verbreiteten Landrasse, auf der Lipsia haben sie die Ausstellungstiere auch mal in einer Leistungsprüfung gezeigt, da haben die besten gerade mal 110 Eier im Jahr gelegt. Das schafft bei mir ne Mix-Henne inclusive Glucken, brüten und führen… Die Triesdorfer Italiener sind nicht Show-gezüchtet, schaffen deutlich mehr Eier und haben für mich mehr mit der Landrasse Italiener zu tun als die Ausstellungstiere in zig Farbschlägen.

Silmarien
30.04.2024, 20:17
Die Ausstellungszucht zerstört nunmal die Leistung dieser ehemaligen verbreiteten Landrasse, auf der Lipsia haben sie die Ausstellungstiere auch mal in einer Leistungsprüfung gezeigt, da haben die besten gerade mal 110 Eier im Jahr gelegt.

Dann von mir jetzt mal die Frage, ob wir -im Sinne von Hobby-/Liebhaberhalter- überhaupt wollen, dass die Hennen eine sehr hohe Legeleistung haben mit allen bekannten negativen Auswirkungen auf deren Gesundheit?

Kleinfastenrather
30.04.2024, 20:34
Dann von mir jetzt mal die Frage, ob wir -im Sinne von Hobby-/Liebhaberhalter- überhaupt wollen, dass die Hennen eine sehr hohe Legeleistung haben mit allen bekannten negativen Auswirkungen auf deren Gesundheit?

Das ist hier nicht das Thema.

Ich sehe es wie Vero, es ist eine konventionelle Agraruniversität (in Bayern). Es st Standard das Hühner im wirtschaftlichen Sinne so gehalten werden.
Und die haben es noch gut im Gegensatz zu Elterntieren von Lohmann und co. Die werden in schönen kleinen Käfigen gehalten.

Und ja, die Aufzucht ist auch draußen, mit Mobilstall.
Ich halte es übrigens für Schwachsinn das die Tiere ohne Auslauf mehr legen, aber das ist halt die Meinung, darauf wird beharrt. Beim WGH haben die LSL mit ganz normalen Auslauf und Stall in Hobbyhaltergröße im Schnitt auch 330 Eier gelegt.

Klar ist die Haltung kacke, das sollte man sich auch beeusst sein. Die Tiere an sich finde ich aber trotzdem interessant, die können ja nichts dafür das sie in den Anlagen Leistungsgeprüft werden.

Vero123
30.04.2024, 21:38
Ich sehe das mit der Leistung eben auch positiv. Ein Huhn das auf 240 Eier im Jahr kommt, ist dennoch robust und hat keine Legedarmprobleme wie die Leistungstiere mit 330 Eiern, bei denen in der Spezifikation (!) steht „eine zweite Legeperiode ist nicht vorgesehen“… Ich habe noch zwei Italiener aus Triesdorf und bin mit ihnen sehr zufrieden! Sie legen ordentlich, aber sind fit und gesund, die Eier im jetzt zweiten Jahr sind weder zu klein noch zu groß, sie sind fit und agil. Bei den Triesdorfer Landhühnern hatte ich wie viele hier Pech mit Befruchtung und Schlupf, was vielleicht auf die Haltung oder Kreuzungsprobleme zurückzuführen ist (?). Aber auch hier finde ich es nicht verkehrt, ein buntes Landhuhn zu haben, das für „Otto-Normalverbraucher“ ordentlich genug legt und dabei gesund und munter mehrere Jahre alt werden kann.
Warum haben denn die „Hobbyhybriden“ von Lohmann & Co dermaßen reißenden Absatz? Die Hobbyhalter suchen ein buntes Huhn das gut legt. Bei den Rassetieren ist es halt häufig nicht mehr der Fall, zumindest wenn ich dieses für mich unglaublich markante Beispiel der Italiener mit den Legetabellen damals auf der Lipsia vor Augen habe. Über die Robustheit der Rassen lässt sich ja auch philosophieren, bei häufiger Inzucht, kleinem Genpool etc.

Warum also nicht Tiere aus einer wissenschaftlich begleiteten Zucht mit „landhuhn-gerechter“ Legeleistung? Daher unterstütze ich den Grundgedanken durchaus, auch wenn die Haltung der Zuchttiere mir nicht zusagt.

Einen Punkt zum Nutzen habe ich noch: Bei einer Besichtigung der Abteile im Rahmen eines Kurses haben wir damals schon die Anfänge der Landhuhn-Zucht gesehen. Die ersten Tiere hatten einen echt übergroßen Wickelkamm, die Hälfte der Tiere mindestens hätte im Freilauf (was ja üblich ist) massive Einschränkungen in der Sicht gehabt. Hab ich dann auch gleich angemerkt, Kötzel meinte ja da arbeiten sie dran, aber einer der Teilnehmer hat gleich gesagt „ist doch wurst, geht nur drum ob sie wirtschaftlich legen“. Wennste dann aber im Monat mehrere Hühner Verlust hast weil sie den Greif nicht sehen konnten, was nützt dann die Leistung… Aber so sind die Halter…

SetsukoAi
01.05.2024, 12:17
Warum haben denn die „Hobbyhybriden“ von Lohmann & Co dermaßen reißenden Absatz?

Weil sie billig sind und man so jedes Jahr einfach neue kauft. Die Arbeit mit Aufzucht und Impfung haben ja andere...









... aber grundsätzlich muss man die züchterische Arbeit an den Italienern honorieren. Die Ausstellungszucht zerstört nunmal die Leistung dieser ehemaligen verbreiteten Landrasse, auf der Lipsia haben sie die Ausstellungstiere auch mal in einer Leistungsprüfung gezeigt, da haben die besten gerade mal 110 Eier im Jahr gelegt.




… Ich habe noch zwei Italiener aus Triesdorf und bin mit ihnen sehr zufrieden! Sie legen ordentlich, aber sind fit und gesund, die Eier im jetzt zweiten Jahr sind weder zu klein noch zu groß, sie sind fit und agil.



Ach super, danke das du die "Tollen" Italiener aus Triesdorf erwähnst... Hier mal Bilder von den "Spitzentieren". Hab von den 40 Eiern (2 x geliefert bekommen) ja insg. 4 Hennen weil der Schlupf ja so "Mega gut war", wie bei Triesdorf halt so üblich. Hab jetzt nur 2 vor die Linse bekommen. Die Legen genau so wie die Italiener eines Züchters der auf Ausstellungen geht. Hab nämlich 2 Goldfarbige Hennen vom Ausstellungszüchter. Die Eier sind genau so groß, oder klein wie die der Triesdorfer. Also ich kann da keinen Unterschied erkennen. Die Triesdorfer hatten aber alle schiefe Zehen, bei der einen konnte ich die noch Tapen, daher sind die gerade. Bei den anderen war ich zu spät, und so sieht das dann aus. Die sind auch kleiner wie die vom Züchter.

Was nutzt mir Leistung wenn sie schiefe Zehen haben???





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Dorintia
01.05.2024, 12:24
Ich frag mich ja bei dem ganzen Hype um Triesdorfer Hühner, die im übrigen auch von unseren Steuergeldern finanziert werden, warum es dann eben nicht schon die "Hobby-Hybriden" für die entsprechende Zielgruppe tun.
Warum will/wollte man da was neues "erfinden"?

Bollenfeld
01.05.2024, 12:34
Ich frag mich ja bei dem ganzen Hype um Triesdorfer Hühner, die im übrigen auch von unseren Steuergeldern finanziert werden, warum es dann eben nicht schon die "Hobby-Hybriden" für die entsprechende Zielgruppe tun.
Warum will/wollte man da was neues "erfinden"?

Weil man eine Landrasse erzüchten wollte, die wirtschaftlich mit den Hybriden mithalten kann und die ethischen Ansprüchen der Biohaltung genügt. Daher auch die Haltung der Prüfungstiere, die soll der Haltung in der konventionellen Bodenhaltung ähnlich sein. Es geht darum eine Rasse zu erzüchten, die mit den Ansprüchen der konventionellen Hühnerzucht klar kommt. Man will bewußt kein Bullerbü sondern robuste, unkomplizierte und wirtschaftliche Hühner. Das in den Prüfungsgruppen die Haltungsbedingungen gleich sein müssen, versteht sich von selbst, denn ansonsten hat man keine Vergleichbarkeit und die Prüfung wäre umsonst.

Warum es mit den Bruteiern der Triesdorfer so oft Probleme gibt weiß ich nicht, aber da scheint es Verbesserungsbedarf zu geben!

Schwanzfeder
01.05.2024, 16:04
Ich versteh` ehrlich gesagt immernoch nicht, wieso man stattdessen nicht alte Rasselinien wieder mehr auf Leistung züchtet und endlich erkennt, dass die Einpferchung und maximale Ausbeutung auf nur wenigen Quadratmetern ein Auslaufmodell ist (übrigens auch bei "Bio"). Mich wundert`s bei dieser Haltung überhaupt nicht, wieso die Schlupfquote so schlecht ist und schlimme Knickzehen vorkommen; das wäre bei meinen Tieren sicher auch so, wenn ich sie so halten würde. Ich glaube nicht daran, dass man eine Rasse züchten kann, die alle Zuchtziele der Triesdorfer erfüllt: unter miesen, nicht artgerechten Bedingungen ein lebenstüchtiges Landhuhn, das zudem noch fast jeden Tag legt, trotzdem erfolgreich brütet und zudem noch steinalt wird:-[

Bei meinen (Marans, Dorking) habe ich zT mehr als 180 Eier/Jahr/Henne und spare mir das Geld für die jährlich zu ersetzenden Hybriden (die kosten inzwischen auch fast 20 Euro). Die Dorking legen hier auch im Winter moderat, ohne Lichtprogramm. Kann nicht nachvollziehen, wieso das für den Privatgebrauch nicht reichen soll.

Die meisten Leute hier halten mE nach keine Rassen, weil sie nicht wissen, wo sie die herbekommen sollen; es sind oft ältere Leute ohne Internet und nicht so "wendig". Die nehmen halt das, was vor der Tür steht und das ist einmal im Monat der Gefügelwagen.

Vero123
01.05.2024, 16:47
Grundsätzlich denke ich, dass es bei jedem Schlupf zu Problemen kommen kann, also ich hatte mit den Italienern keine Probleme und bin sehr zufrieden. Sie legen bei mir besser als Tiere aus Ausstellungszucht.
Das mit der Zucht alter Rassen auf Leistung ist halt so ne Sache. Auf je mehr Merkmale man züchtet, umso mehr Nachwuchs braucht man um alle Merkmale zu erhalten. Daher spielt die Leistung nunmal bei Ausstellungszucht eine untergeordnete Rolle. Leider gibts halt zu wenig Züchter, die sich einer Rasse verschrieben haben und die auf Leistung selektieren, damit zumindest der Rassestandard erreicht wird. Geht hier nicht um Hochleistungstiere und Konkurrenz für die Hybriden, sondern einfach nur darum, überhaupt auf den Rassestandard in Sachen Eierzahl zu kommen. Schönes Beispiel von mir: Kraienköppe… Laut Rassestandard gut legende Landhühner mit über 200 Eiern im Jahr. Der Züchter damals als ich Bruteier wollte „na wenn sie optimal gefüttert werden, kommen sie vielleicht auf 140 Eier“… Er hat uns dann mit den Bruteiern eine 1jährige Henne geschenkt, die er geschlachtet hätte, weil sie brüten wollte. Was soll ich sagen, dieses Huhn hat ein einziges Mal gebrütet, wie ein Uhrwerk, perfekt geführt und danach? Hat sie nur noch Eier geschissen, kam trotz brüten und führen auf 220 Eier im ersten Jahr bei uns und hat die Schlagzahl nur geringfügig reduziert in den Folgejahren. Ein absolutes Traumhuhn. Wäre beim Züchter geschlachtet worden weil die Rasse nicht brüten soll…

Zu den Triesdorfern: Ich habe in einem Kurs gehört, um eine halbwegs wirtschaftliche Haltung kommerziell zu führen, müssen die Tiere stabil ca 220 Eier im Jahr liefern. Geht um landwirtschaftliche Nutzung! Und stabil 220 Eier im Jahr schaffen wenig Rassen… Es gibt die Bresse, und was noch? Mir ist in unserem Umkreis keine kommerzielle Nutzung anderer Rassen bekannt, die so eine Leistung bringen und noch als Schlachtkörper verwertbar sind. Und das braucht ein Betrieb der unter anderem davon leben möchte…

SetsukoAi
01.05.2024, 18:20
Grundsätzlich denke ich, dass es bei jedem Schlupf zu Problemen kommen kann,

Jo, sicher... Aber nicht bei 2 unterschiedlichen Bruten mit je 20 Eiern Triesdorfer und je 20 Eiern Italiener (also insg. 80 Eier) und bei beiden Male war der Schlupf mies. Bei Angela war der Schlupf auch 2 x Mies bei 2 Touren.

Und bei mir hatte NUR die Italiener schiefe Zehen. Ich brüte ja auch immer noch meine eigenen Eier mit, lasse ja keinen 2000 Euro Brüter für ein paar Eierchen laufen.

Das kannste jetzt halt drehen und wenden wie du willst, die Bruteier von Triesdorf sind Scheiße und fertig, und dann auch noch teuer für Scheiße. Was will man dann noch schön reden?

Schwanzfeder
01.05.2024, 20:34
[QUOTE=Vero123;2196367]
Ich habe in einem Kurs gehört, um eine halbwegs wirtschaftliche Haltung kommerziell zu führen, müssen die Tiere stabil ca 220 Eier im Jahr liefern.
[\QUOTE]

Ja, das ist es ja gerade ... dass die in Kursen und Lehrbüchern nur die EINE richtige Wirtschaftsweise vermitteln, zufällig gerade die der Massenproduktion. Da wird auch erzählt, dass man Glyphosat braucht, weil die Pflanzen sonst nicht wachsen, und gebeiztes Saatgut von Monsanto. Und immer größere Mähmaschinen, und deswegen müssen die Felder trostlos und viereckig sein.

Rohana
01.05.2024, 21:38
Ja, das ist es ja gerade ... dass die in Kursen und Lehrbüchern nur die EINE richtige Wirtschaftsweise vermitteln, zufällig gerade die der Massenproduktion. Da wird auch erzählt, dass man Glyphosat braucht, weil die Pflanzen sonst nicht wachsen, und gebeiztes Saatgut von Monsanto. Und immer größere Mähmaschinen, und deswegen müssen die Felder trostlos und viereckig sein.
Man merkt schon dass du einen solchen Kurs noch nie von innen gesehen hast :laugh da sagt niemand dass du Massen produzieren sollst, nur dass am Ende des Geschäftsjahres im Schnitt halt n Plus unterm Strich stehen muss was für dich ökonomisch sinnvoll ist.
Und dass es bei regulärer Vermarktung eine gewisse Anzahl taugliche Eier pro Tier pro Jahr braucht, ist jetzt keine Überraschung. Wenn man draufzahlen will, nennt man das ganze halt Hobby ;)

Dylan
01.05.2024, 22:05
[QUOTE=Vero123;2196367]
Ich habe in einem Kurs gehört, um eine halbwegs wirtschaftliche Haltung kommerziell zu führen, müssen die Tiere stabil ca 220 Eier im Jahr liefern.
[\QUOTE]

Ja, das ist es ja gerade ... dass die in Kursen und Lehrbüchern nur die EINE richtige Wirtschaftsweise vermitteln, zufällig gerade die der Massenproduktion. Da wird auch erzählt, dass man Glyphosat braucht, weil die Pflanzen sonst nicht wachsen, und gebeiztes Saatgut von Monsanto. Und immer größere Mähmaschinen, und deswegen müssen die Felder trostlos und viereckig sein.

Schwanzfeder, ich würde dir diesen Bericht eines Vollblutlandwirtes empfehlen. Nur um mal zu verstehen, worum es bei den Problemen in der Landwirtschaft geht.

https://www.bauerwilli.com/schuldbekenntnis-eines-landwirts/


(https://www.bauerwilli.com/schuldbekenntnis-eines-landwirts/)Zu den Triesdorfer Hühnern: Ich bin gespannt, ob die Triesdorfer am Ende eine Rasse erzüchten, die ihren eigenen Anforderungen entspricht. Und ruhig weiter berichten.

Schwanzfeder
01.05.2024, 22:16
https://www.youtube.com/watch?v=JHCs9DdGaP8

Vero123
01.05.2024, 22:27
Ich glaube der Faden geht bisschen in die falsche Richtung. Wir sollten wieder aufhören auf Triesdorf zu schimpfen und die neuesten Erfahrungsberichte abwarten, wie die Tiere bei Angora-Angie sich entwickeln und ob die Leistung dem entspricht, weswegen sie sich die Eier ausgebrütet hat.
Aber wenn hier eine Wirtschaftlichkeit einer kommerziellen Hühnerhaltung gleichgesetzt wird mit „Massentierhaltung“ sind wir auf dem falschen Dampfer… Wir haben Hobbyhaltung, ich habe ausgerechnet dass zumindest bei mir die Futterkosten wieder reinkommen durch den Eierverkauf. Nicht zuletzt wegen der Umstellung von Showrassen auf ordentlich legende Zwie-Rassen und den daraus gezogenen Mixen. Aber die Kosten für die Haltung an sich, Stall, Umbauten, oder gar die Arbeitszeit, das ist Hobby und wird aus der Kasse bezahlt. Und sicher nicht aus dem Eiergeld…

Bollenfeld
01.05.2024, 22:57
Ich glaube der Faden geht bisschen in die falsche Richtung. Wir sollten wieder aufhören auf Triesdorf zu schimpfen und die neuesten Erfahrungsberichte abwarten, wie die Tiere bei Angora-Angie sich entwickeln und ob die Leistung dem entspricht, weswegen sie sich die Eier ausgebrütet hat.
Aber wenn hier eine Wirtschaftlichkeit einer kommerziellen Hühnerhaltung gleichgesetzt wird mit „Massentierhaltung“ sind wir auf dem falschen Dampfer… Wir haben Hobbyhaltung, ich habe ausgerechnet dass zumindest bei mir die Futterkosten wieder reinkommen durch den Eierverkauf. Nicht zuletzt wegen der Umstellung von Showrassen auf ordentlich legende Zwie-Rassen und den daraus gezogenen Mixen. Aber die Kosten für die Haltung an sich, Stall, Umbauten, oder gar die Arbeitszeit, das ist Hobby und wird aus der Kasse bezahlt. Und sicher nicht aus dem Eiergeld…

Das Triesdorfer Landhuhn soll aber erzüchtet werden um Landwirten eine wirtschaftliche Alternative zu Hybriden zu bieten. Da geht es um aktive Landwirtschaft zum Geldverdienen und nicht um Hobbyhaltung.

Vero123
02.05.2024, 06:41
Das ist mir klar und mein Post sollte das eigentlich unterstreichen. Wer Hühner kommerziell hält braucht eine gute Legeleistung und eine Möglichkeit, die Schlachtkörper zu verwerten. Dazu brauchts ein Huhn was auch noch fleischig ist UND gut legt. In welcher Hobbyhaltung hast du sowas schon… Und kommerziell heißt nicht Legebatterie und Massentierhaltung…

Rohana
02.05.2024, 07:18
Und kommerziell heißt nicht Legebatterie und Massentierhaltung…
Nicht zwingend, nein. Man mag kaum glauben dass wir mit 33 Kühen einen Vollerwerbsbetrieb haben - gut, da gehört Wald auch dazu. Aber was selten gesagt wird: Es gehört auch dazu, dass mein Mann nicht nur in der Ernte 7 Tage die Woche für mindestens 5 Stunden (Sonntag) arbeitet. Einen Stundenlohn darf man weder für ihn noch für meine Schwiegerleute ausrechnen, die offiziell nichtmal mehr bezahlt werden.

Wenn man also keine "Massen" an Tieren halten will, muss man sich die Produkte vergolden lassen, und das kann sich jeder selbst ausmalen wie einfach das ist, oder auch nicht. Gibt doch hier irgendwo einen Eierpreisthread :) und natürlich darf man seine eigene Arbeit nicht zu einem Lohn ansetzen den man sonstwo erzielen könnte.

Insofern finde ich das Triesdorfer Projekt nicht schlecht, man muss ja nicht alles den grossen Konzernen überlassen was es an Fortschritt in der Landwirtschaft geben könnte.

SetsukoAi
02.05.2024, 09:13
Wir sollten wieder aufhören auf Triesdorf zu schimpfen

... Wir haben Hobbyhaltung, ich habe ausgerechnet dass zumindest bei mir die Futterkosten wieder reinkommen durch den Eierverkauf. Nicht zuletzt wegen der Umstellung von Showrassen auf ordentlich legende Zwie-Rassen und den daraus gezogenen Mixen.


Man muss aber das negative erwähnen, das gehört dazu!

Zudem ist es bei mir auch wieder genau anders rum. Ich kann die Kosten von Strom, Wasser und Futter am besten durch den Verkauf von Showrassen und Bruteiern dieser Finanzieren.es macht schon einen Unterschied ob das Ei 2,50 (Brutei) oder 40 Cent (Speißeei) kostet. Und die Leute achten darauf das die reinrassig und reinfarbig sind. Mit Mixfarbigen Zwergseidenhühnern komm ich nicht weit. Daher reinrassig, reinfarbig und nach dem Standard gezüchtet ;-).

Ich hab auch ne Legegruppe mit reinrassigen und Mixen (von den Fotos oben) aber was aus der Gruppe verkauft wird bringt nicht so viel ein wie alles was von den reinrassigen verkauft wird.
Ich kann eine 4 Jährige Zwergseidenhenne für mehr Geld verkaufen als eine 4 Jährige Mixhenne.

Krawatte
02.05.2024, 09:51
Das kannste jetzt halt drehen und wenden wie du willst, die Bruteier von Triesdorf sind Scheiße und fertig...

Unabhängig vom Gehalt der Aussage ist das doch mal ein klares Statement! Wird nicht jedem passen, ab ich finde es einfach nur erfrischend...:)

Rohana
02.05.2024, 13:23
Das muss denen halt auch mal jemand so klipp und klar sagen wenn es denn so ist. Und zwar mehr als einer. Sollen die doch mal mit ihren eigenen Eiern ein paar Bruten machen und gucken ob das irgendwie "wirtschaftlich" sein kann, gell...

morgan
02.05.2024, 18:46
Das muss denen halt auch mal jemand so klipp und klar sagen wenn es denn so ist. Und zwar mehr als einer. Sollen die doch mal mit ihren eigenen Eiern ein paar Bruten machen und gucken ob das irgendwie "wirtschaftlich" sein kann, gell...

Habe die letzten zwei Jahre nicht mehr auf das Bestellformular geguckt. In den zurückliegenden Jahren war es so, dass es für Außenstehende (also uns ) nur Bruteier in gewissen Zeitintervallen gab. Desweiteren haben die auch Küken zum Verkauf auf monatelange Vorausbestellung angeboten und deshalb gehe ich davon aus, dass in den Zeiträumen, in denen man keine Bruteier bekommen kann, sie (die Lehranstalt) ihre Bruteier zum Selbstbrüten sammeln. Und von daher dürften die über die derzeitige Sachlage aus eigener Erkenntnisgewinnung im Bilde sein

Vero123
02.05.2024, 18:59
Morgans Post kann ich bestätigen, die haben dort zwei riesige Brutschränke mit denen sie selbst nachziehen.
SetsukoAi: Natürlich kannst du Seidis und ihre Bruteier besser verkaufen als einfache Mixe. Aber rechne dir mal aus, welche Leistung dahinter stecken müsste wenn du davon leben möchtest oder um nicht ganz so krass zu sein: sich deine Haltung zumindest komplett auf 0 rausgehen müsste. Arbeitszeit, Bauten, Brutautomat, Ausstellungen, alle Kosten decken durch den Verkauf von Tieren und Eiern… äh, ganzjährig natürlich…

Rohana
03.05.2024, 09:59
Habe die letzten zwei Jahre nicht mehr auf das Bestellformular geguckt. In den zurückliegenden Jahren war es so, dass es für Außenstehende (also uns ) nur Bruteier in gewissen Zeitintervallen gab. Desweiteren haben die auch Küken zum Verkauf auf monatelange Vorausbestellung angeboten und deshalb gehe ich davon aus, dass in den Zeiträumen, in denen man keine Bruteier bekommen kann, sie (die Lehranstalt) ihre Bruteier zum Selbstbrüten sammeln. Und von daher dürften die über die derzeitige Sachlage aus eigener Erkenntnisgewinnung im Bilde sein

Ich sag's mal so, wenn sie wissen dass die Eier ewig schlecht befruchtet sind und sie trotzdem abgeben, dann ist das eigentlich ein Scam. Ich kann mir einfach nicht vorstellen dass ein Verantwortlicher Mensch das macht, grade in einer Lehranstalt die ja auch einen Ruf zu verlieren hat.

Angora-Angy
03.05.2024, 14:02
Es ist nicht die Befruchtung das Problem, die war beide Male bei mir völlig in Ordnung. Das Problem war, dass die Küken nicht aus dem Ei gekommen sind. Ich kann jetzt nicht genau sagen, wie viele kurz vorm Schlupf, während des Schlupfes oder unmittelbar danach gestorben sind. Ich hatte beim ersten Mal nach überschreiten des 23. Tages einige Eier geöffnet, zum Teil haben die Küken darin zu dem Zeitpunkt gelebt, waren aber zu schwach zum Anpicken. Das rausholen haben sie logischerweise nicht überlebt, das hab ich nach zwei Versuchen sein gelassen. Und die wenigen, die doch aus dem Ei gekommen sind, sind dann nach wenigen Stunden gestorben. Entweder nie auf die Füße gekommen, sondern nur hilflos in der Luft gerudert, oder wackelig dahergestolpert und nicht in der Lage gezielt nach dem Futter zu picken. Eins ist fast eine Woche alt geworden und dann doch gestorben. Ganze drei haben bisher überlebt. Die zwei Gelben (je eins aus jeder Brut) machen sich soweit gut, beides Hennen. Das dritte (aus der zweiten Brut) hat X Beine, krumme Zehen trotz tapen und stolpert rum. Bei dem bin ich noch nicht sicher ob Hahn oder Henne.

Ich habe gestern den Brüter ausgemacht, nachdem der letzte Nachzügler (Opal Legbar) trocken war und keine weiteren Eier angepickt waren. Es waren 7 Eier von der einen und 8 von der anderen Quelle nicht geschlüpft. Ein Küken musste ich erlösen, das kam nicht hoch und hatte einen unförmigen Schädel, folglich wohl eine Missbildung, die das Hirn mit betraf. Im Kükenheim ist ein weiteres am zweiten Tag gestorben.

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morgan
03.05.2024, 18:00
Um einmal die Eingangssätze deines obigen Beitrages aufzufassen. Genau das erinnert mich auch an die 10 Bio-Eier bei meiner Brut, die ich aus dem REWE hatte. Von den 10 waren überraschend 6 befruchtet. Es ist jedoch nur 1 Küken geschlüpft. Die anderen 5 habe ich nach der Brut geöffnet und es befanden sich abgestorbene aber soweit ich erkennen konnte voll entwickelte Küken darin. Meine Schlußfolgerung ist, dass es mit der Qualität des Dotters, also dem Starterpack für das Küken, zusammenhängt. Rückschließend daraus folgernd, dass die Elterntiere nicht energetisch ausreichend ernährt wurden.

Schwanzfeder
04.05.2024, 09:22
Genau, das meine ich auch! Habe mit Biofutter eben auch schlechte Erfahrungen gemacht (zu wenig Aminosäuren, keine B-Vitamine). Und die armen Legehybriden müssen zudem noch mehr Eier legen als die Triesdorfer.

Ich verstehe nur nicht, wieso denen das in Triesdorf nicht selber aufstösst ... dann nützt doch auch der beste Brutschrank nichts. Oder wollen die vielleicht eine harte genetische Auslese, weil die Überlebenden mit Mangelfutter auskommen sollen? So à la genügsames Landhuhn? Wäre dann wohl Teil des Programms, dass man Großteil toter Küken hinnimmt. Dann sollte man aber vorher drauf hinweisen, wenn man BE verkauft.

Dorintia
04.05.2024, 11:42
....Oder wollen die vielleicht eine harte genetische Auslese, weil die Überlebenden mit Mangelfutter auskommen sollen? So à la genügsames Landhuhn? Wäre dann wohl Teil des Programms, dass man Großteil toter Küken hinnimmt. Dann sollte man aber vorher drauf hinweisen, wenn man BE verkauft.

Das wäre dann aber nicht sehr weit weg von der Massentierhaltung: möglichst viel Gewinn bei minimalstem Einsatz.

Rohana
04.05.2024, 13:59
Was spricht denn gegen die Absicht von "möglichst" viel Gewinn bei "möglichst" niedrigem Einsatz? Oder anders gefragt, wer wirtschaftet denn nicht nach diesem Prinzip??

Absterbende Küken wiedersprechen dem aber.

Dorintia
04.05.2024, 14:25
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, aber eben nicht auf Kosten der Tiere wie du selbst feststellst.
Trotzdem wird Lohmann und Co. ja immer obiges vorgeworfen, was unterscheidet jetzt Triesdorfer davon?

Lisa R.
04.05.2024, 15:22
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, aber eben nicht auf Kosten der Tiere wie du selbst feststellst.
Trotzdem wird Lohmann und Co. ja immer obiges vorgeworfen, was unterscheidet jetzt Triesdorfer davon?

In meinen Augen nix.

Bollenfeld
04.05.2024, 17:43
Was spricht denn gegen die Absicht von "möglichst" viel Gewinn bei "möglichst" niedrigem Einsatz? Oder anders gefragt, wer wirtschaftet denn nicht nach diesem Prinzip??

Absterbende Küken wiedersprechen dem aber.

Lohmann und Triesdorfer in einen Topf zu schmeißen ist fachlich voll daneben. Lohmann züchtet Hybridhühner, die derart an die Leistungsgrenze gehen, daß diese körperliche Schäden davon tragen und die Sterblichkeit grenzwertig ist. Triesdorf versucht ein Zweinutzungshuhn zu züchten, welches gesund und leistungsfähig ist und somit wirtschaftliche, aber auch ethische Vorraussetzungen erfüllt.

Schwanzfeder
04.05.2024, 22:01
Triesdorf versucht ein Zweinutzungshuhn zu züchten, welches gesund und leistungsfähig ist und somit wirtschaftliche, aber auch ethische Vorraussetzungen erfüllt.
Und wieviele Küken sollen dafür noch elendig im Ei verrecken?

Lohmann-Hennen kriegen in ihren Fabriken wenigstens ein Futter, das ihren unerreichbaren Bedürfnissen vergleichsweise nahe kommt (ausser in Biobetrieben, da kriegen sie das natürlich nicht). Die Triesdorfer kriegen anscheinend nichtmal ein Futter, was für "normale" Hühner ausreichend wäre, um gesunde Nachkommen zu erzeugen.

Schwanzfeder
04.05.2024, 22:05
Was spricht denn gegen die Absicht von "möglichst" viel Gewinn bei "möglichst" niedrigem Einsatz? Oder anders gefragt, wer wirtschaftet denn nicht nach diesem Prinzip??

Absterbende Küken wiedersprechen dem aber.

Ich wirtschafte nicht nach diesem Prinzip und mir reicht der Gewinn, den ich erziele. Wahrscheinlich bin ich damit etwas weltfremd und sehr idealistisch, ist mir aber egal. Ich will keinen dazu bekehren, will`s aber nur mal gesagt haben, weil hier selbstverständlich vom Gegenteil ausgegangen wurde.

Was die absterbenden Küken betrifft - die hoffen möglicherweise drauf, dass irgendwann weniger absterben, weil die Überlebenden mit den widrigsten Bedingungen klarkommen sollen.

Dylan
04.05.2024, 22:16
Und wieviele Küken sollen dafür noch elendig im Ei verrecken?

Lohmann-Hennen kriegen in ihren Fabriken wenigstens ein Futter, das ihren unerreichbaren Bedürfnissen vergleichsweise nahe kommt (ausser in Biobetrieben, da kriegen sie das natürlich nicht). Die Triesdorfer kriegen anscheinend nichtmal ein Futter, was für "normale" Hühner ausreichend wäre, um gesunde Nachkommen zu erzeugen.

Das ist jetzt eine reine Vermutung, oder? Ich bin schon auch dafür, Ursachen zu finden, aber doch nicht so?? Hat irgendjemand einen konkreten Anhaltspunkt dafür, dass die kein gescheites Futter kriegen?

wolfswinkel7
04.05.2024, 23:27
Ich wirtschafte nicht nach diesem Prinzip und mir reicht der Gewinn, den ich erziele. Wahrscheinlich bin ich damit etwas weltfremd und sehr idealistisch, ist mir aber egal. Ich will keinen dazu bekehren, will`s aber nur mal gesagt haben, weil hier selbstverständlich vom Gegenteil ausgegangen wurde.


Wieviele Hühner hast du denn?
Kannst du wirklich Dich und deine Familie mit deiner reinen Hühnerhaltung ernähren? Oder gibt's ein Haupteinkommen und die Hühner sind nur Hobby?

Kleinfastenrather
04.05.2024, 23:37
@Schwanzfeder: Ich glaube auch das es am Futter liegt, den Rest deiner Beiträge halte ich für Schwachsinn.

Biofutter oder nicht hat ja mal so gar nichts mit dem Thema zu tun, die Triesdorfer bekommen sicher keines. Aber klar, wer kennt sie nicht, die unterirdischen Brutergebnisse der Biobetriebe?!

Vielleicht bekomme sie eine Eigenmischung? Vielleicht ist ein Teil schimmlig geworden? Vielleicht ist es sonst irgendwie schlecht geworden? Man müsste schon eine Futteranalyse machen um da irgendwas erraten zu können.

Zum Vergleich Lohmann und Triesdorf, natürlich liegen da Welten zwischen. Die Ausmaße, die Käfighaltung der Elterntiere und künstliche Besamung bei Lohmann, Hybriden vs Rassetiere, Genetik, die Aufzucht in Hühnermobilen in Triesdorf. Es gibt eher mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten.
Klar sind beides Hühnerzuchten und beide nicht vorzeigemäßig wie eir es uns hier wünschen, davon sollte man sich aber nicht blenden lassen.

Fest steht: Die aktuellen Brutergebnisse aus Eiern aus Triesdorf sind unterirdisch, woran genau es liegen mag kann man nur raten.
Ich bitte darum das nicht zu kontrovers zu tun und beim Thema "Triesdorfer Landhuhn" zu bleiben.

Bollenfeld
05.05.2024, 10:06
Und wieviele Küken sollen dafür noch elendig im Ei verrecken?

Lohmann-Hennen kriegen in ihren Fabriken wenigstens ein Futter, das ihren unerreichbaren Bedürfnissen vergleichsweise nahe kommt (ausser in Biobetrieben, da kriegen sie das natürlich nicht). Die Triesdorfer kriegen anscheinend nichtmal ein Futter, was für "normale" Hühner ausreichend wäre, um gesunde Nachkommen zu erzeugen.

@Schwanzfeder

du legst dich mit deinen Behauptungen ganz schön weit aus dem Fenster. Kennst du die Brutergebnisse der Eier, die in Triesdorf selber ausgebrütet werden? Kennst du die Futterration der Triesdorferelterntiere? Kennst du die Haltungsbedingungen in Triedorf genau? Kennst du die Auswirkungen vom Versand der Bruteier?

Du stellst unhaltbare Behauptungen auf, nur damit du deine moralisch, ethisch und fachliche Überlegenheit demonstrieren kannst. Und das obwohl du selber nichts zur Verbesserung der Hühnerhaltung und Eierproduktion beigetragen hast. Deine eigene kleine Hühnerhaltung trägt zwar zu deinem Wohlbefinden, aber nicht zur Verbesserung der Hühnerhaltung für den Verbraucher bei. Du machst ein Projekt schlecht, was wenigstens versucht eine Alternative zu den üblichen Hybriden zu entwickeln und bedenkst nicht ansatzweise die Folgen deines Handelns.

Ich vermute der größte Verursacher von den Problemen mit den Bruteiern ist der Versand. Gerade in den Wintermonaten hat man da noch mit niedrigen Temperaturen und Temperaturwechseln zu tun. Dazu die Erschütterungen, wechselnde Lagerpositionen und der Versandzeitraum werden zu schlechten Brutergebnissen führen.

Ich persönlich finde, wenn aus 25 - 50 % der versendeten Bruteier Küken fallen, dann ist alles super. Beischlechteren Ergebnissen beklage ich mich nicht, denn ich weiß um das Risiko beim Bruteierversand.

Krawatte
05.05.2024, 10:23
Ich persönlich finde, wenn aus 25 - 50 % der versendeten Bruteier Küken fallen, dann ist alles super. Beischlechteren Ergebnissen beklage ich mich nicht, denn ich weiß um das Risiko beim Bruteierversand.

Meine Rede!

(Unabhängig von dem Triesdorf-Thema gesehen).

sil
05.05.2024, 14:06
Vorweg: ich habe keinerlei Erfahrung mit den Triesdorfer Hühnern. Ich finde es allerdings etwas gewagt, ein schlechtes Brutergebnis bei Versandbruteiern an der Rasse oder dem Versender festzumachen.
Ich lasse mir fast jedes Jahr 20 bis 50 Bruteier aus diversen Quellen (private und gewerbliche) zuschicken.
In verschiedenen Stadien der Brut abgestorbene Küken hatte ich schon bei mindestens 50% aller per Versand hier angekommenen Bruteiern. Mal sind nur wenige Eier eines Versenders betroffen, mal gar keine, dafür aber vielleicht alle oder fast alle eines anderen. Auffällig viele übrigens, die kurz vor Schlupf gestorben sind. Auch einige, die zwar den Schlupf so grade eben noch geschafft haben, dann aber gestorben sind. Im Verhältnis dazu kommt so etwas bei den Bruteiern meiner eigenen Truppe so gut wie nie vor. Umgekehrt hatte ich aber schon Rückmeldungen von Empfängern von Paketen aus meiner "Bruteiproduktion", ebenfalls mit noch im Ei abgestorbenen Küken.
Da ich aus der Fütterung keine Wissenschaft mache und auch kein spezielles Elterntierfutter vorlege, die Brutergebnisse aus der eigenen Truppe im eigenen Brutautomaten trotzdem mehr als gut sind, sehe ich das Risiko ziemlich eindeutig beim Versand.
Ohne etwas über Haltung und Fütterung eines Versenders zu wissen, nur aufgrund der Schlupfergebnisse von Versandeiern, Vermutungen anzustellen, hat sehr viel von Glaskugelseherei.

Angora-Angy
11.05.2024, 08:19
Ich finde es schon signifikant, wenn die gelieferten Eier kaum bis gar nicht schlüpfen, aber gleichzeitig bebrütete eigene zu 100%. Und wenn Eier der gleichen Rasse von anderen Anbietern dann den gutes Schlupfergebnis haben. Dann kann es ja eher nicht am Brutvorgang gelegen haben. Klar hat der Versand Einfluss auf die Eier, das bestreite ich gar nicht. 100% Schlupfrate erwartet ja gar keiner bei Versandeiern. Aber 3 Küken aus 80 Eiern ist schon extrem mager... gerade wenn andere ähnliche Ergebnisse melden, sehe ich da schon die Ursache beim Anbieter.

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Angora-Angy
08.06.2024, 08:45
Zwischenstand: Von den Triesdorfern der Gruppe B sind noch zwei Tiere übrig :heul Das Gewitterwochenende hat ihnen mächtig zugesetzt, da haben ALLE Küken bisschen doof geguckt, auch die Alttiere waren nicht begeistert. Ich habe dann den gravierenden Fehler gemacht, ihnen die Impfung zu geben, die an jenem Samstag fällig war. Ganz schlechte Entscheidung! :wall
Meine Opal Legbar und -mixe haben leichte Verluste erfahren, da sind 4 von 21 Küken gestorben, aber die Triesdorfer B wurden rapide dezimiert. Die Triesdorfer A, die ich übergangsweise mangels anderem Platz in den Kaninchen-Quarantänestall (OSB, 200x80cm Grundfläche) gesetzt hatte, sind kreuzfidel und hatten überhaupt nichts gegen das Wetter oder die Impfung einzuwenden - rundum geschützt halt. In den doch offeneren Volieren war es feuchter und zugiger. Obwohl sie da natürlich auch Stalleinheiten dran haben, die aber kaum genutzt wurden. Den OL hab ich eine Wärmelampe hingehängt, die auch genutzt wurde.
Ich habe die verbliebenen TB in einen leeren Wachtelstall (=geschützt und trocken) verfrachtet und eine Wärmeplatte reingestellt. Lediglich eine Henne war die ganze Zeit fit, hat sich aber solidarisch mit dem anderen Tier gezeigt und ihn (?) bekuschelt. Ich HOFFE dass es ein Hahn ist, denn sonst hab ich wieder ein Problem mit Stammzusammenstellung. Die 3 original Triesdofer sind alles Hennen, auch bei der A-Gruppe scheinen die Hennen massiv in der Überzahl zu sein. Ich habe bisher 2 Hähne sicher als solche identifiziert. Was einen sonst freut, ist hier doch etwas ärgerlich. Der Plan war ja, einen A-Hahn mit den B-Hennen und verpaaren und einen B-Hahn mit den A-Hennen. Wenn es nun keinen B-Hahn gibt, hab ich wieder zu wenig Bandbreite in den Stämmen und kann womöglich nur A-Hennen mit A-Hahn verpaaren. Also Daumen drücken, dass die Gefiederzeichnung des hellen Vogels wirklich einen Hahn anzeigt. Ich hab ja noch keine Erfahrungswerte mit den Zeichnungen der Triesdorfer. Vom Kamm her ist er größer als die eindeutige Henne, aber situativ bedingt deutlich blasser als die klaren Hähne. Und dass er auch überlebt. Er schaut schon deutlich munterer und lief gestern im Stall rum.

Eventuell hab ich noch eine Möglichkeit, Jungtiere vom Lehrgang mitzubringen. Ich fahre in der ersten Juliwoche nach Kitzigen zum Lehrgang Sondergeflügel. Der Brutmeister aus Triesdorf soll dort anwesend sein. Und laut Kleinanzeigen gibt es zur Zeit in sinnvoller Nähe zum Lehrgangsstandort Jungtiere, die ich mir dann auf dem Heimweg holen könnte - wenn dann noch welche da sind... Ein oder zwei Hähne reichen ja.

Dylan
30.06.2024, 18:57
Ich war heute in Triesdorf und konnte die dortigen Ställe besichtigen. Die Hühner sind im Rahmen der Nutztierhaltung vorbildlich untergebracht; angemessene Besatzdichte, großzügiger Innnenstall mit Zugang zu Voliere draußen, kein Dreck, Futter zur freien Verfügung. Das erklärt natürlich nicht die schlechten Schlupfergebnisse; aber an der Haltung würde ich jetzt nicht rummeckern. Die Federn einiger fand ich an manchen Stellen etwas zerrupft, aber das ist auch wirklich alles.

Anbei ein paar unscharfe Bilder mit dem Handy geschossen:

Jede Zuchtgruppe hat ihr eigenes Abteil, nicht auf dem Bild sind die elektronischen Legenester:
Als Grünfutter haben sie diese Luzerneballen, aus denen sie auch fressen.
Da sind ein paar Triesdorfer:

https://up.picr.de/48289663sv.jpg

Hier ein paar Sundheimer
https://up.picr.de/48289679ke.jpg

Und hier ein Blick auf die unterteilten Außenvolieren:
https://up.picr.de/48289680sp.jpg

Vero123
30.06.2024, 20:25
Nun, bei Triesdorf scheiden sich ein bisschen die Geister :-[
Ich war heute auch dort und war von den Leistungsabteilen weiterhin nicht begeistert. Die Abteile mit Voliere (nur die eine Seite hat Volieren, also 50%) waren nur teilweise geöffnet, die anderen Hühner mussten drin bleiben. Besatzdichte stimmt allerdings, da geb ich Dylan recht, es sind wesentlich weniger Hühner pro Abteil als vor einigen Jahren. Die Außenvolieren sind wirklich dunkel, ebenso die Stallabteile. Ich fand man sieht das auch an den blassen viel zu „schlapprig“ hängenden Kämmen. So sehen auch die „Rettungshühner“ aus Bodenhaltung aus, bis die Kämme dann mit der Zeit draußen röter und stabiler werden. Aber ja, wie schon diskutiert, es ist eine Nutzhaltung zur Leistungsprüfung und keine Bio-Vorzeigehaltung.
Auffällig waren für mich die dokumentierten Leistungsdaten, die von den Triesdorfern und Italienern aushingen. Leider ohne eine Erklärung oder Legende unter den Tabellen. Wenn ich sie aber richtig gedeutet habe, lägen nahezu alle Tiere deutlich unter den angestrebten Werten. Mit einer sehr hohen Schwankung zwischen den Einzeltieren. Die ganze Bandbreite dabei, was mich besonders bei den Italienern gewundert hat, da sie diese ja schon über Jahrzehnte in der Leistungszucht haben.
Trotzdem ein wirklich schöner und aufschlussreicher Tag dort!

Dylan
30.06.2024, 20:31
Ja, dunkel fand ich es dort auch. Ich hatte mir wirklich überlegt, ob den Hühnern dort die Sonne fehlt. Und die Hühner waren gelangweilt, das sah man auch. Aber nicht alle haben ein Hühnerparadies zur Verfügung.

Vero123
30.06.2024, 21:47
Das stimmt und ich sage ja auch, dass Triesdorf als Lehranstalt agiert und nicht als Ponyhof. Aber dennoch finde ich persönlich, dass in der Nutztierhaltung noch ganz oft das Motto „das ham wir immer schon so gemacht“ vorherrscht. Mit etwas Beobachtungsgabe und einer Prise gutem Willen könnte man so viele kleine Verbesserungen erreichen. Ja man könnte mit etwas Aufwand und wenig Geld die Volieren heller machen, es wäre auch (dann natürlich mit mehr finanziellem Aufwand) möglich, der „anderen Seite“ auch Volieren anzubauen. Es wäre auch nicht wirklich aufwändig, der Legetruppe Hybridhühner in ihrem Bodenhaltungsabteil mehr Beschäftigung zu bieten, damit sie keine Federn mehr fressen oder ihre Mithühner blutig picken (Federpicken innerhalb von vielleicht 3min mehrfach gesehen, zudem eine blutig gepickte Henne).
Bei den Schafen ist mir ein Lamm mit abgeschnürtem Schwanz aufgefallen. Die Frau dort angesprochen, ja dann fällt nach ner weile der Schwanz ab und das machen sie mit den Schafen die zur Zucht gedacht sind wegen Hygiene. Jaaaaa, mir fehlt hier das Wissen, aber ist das noch zeitgemäß? Bei so einem kleinen Tier ist es eh nicht sicher ob es für die Zucht taugt, kann man dann nicht den Schwanz kupieren wenn das Tier älter ist und dann ordentlich mit Narkose? Muss man dem kleinen Wesen tagelang Schmerzen bereiten bis das Ding dann endlich abfällt? Ich weiß nicht, aber zwischen „Ponyhof“ und schonungsloser Nutzhaltung muss doch noch was sein was tierfreundlicher ist…? Die Haltung dort war tadellos, aber solche Sachen stören mich einfach…

wolfswinkel7
30.06.2024, 22:23
Ich hab in privater Haltung schon schlimmere Verschläge für Hühner gesehen, auch wenn dieser Anblick für manche evtl verstörend wirkt.

Deshalb haben wir ja selbst Hühner um es anderst zu machen.;)

Vero ich kenn mich mit Schafen nicht aus, aber es ist eine gängige Praxis und der Eingriff des Tierarztes ist ja auch nicht schmerzfrei. Ich denke da spielt halt auch der Kostenfaktor mit rein.
Selbst abbinden = Centbetrag.
Tierarzt = unter nen fuffi wird's nicht kommen.
Das mal 30-40 Lämmer, oder sogar mehr, das kann sich jeder selbst durchrechnen. Evtl überlebt das eine oder andere nicht und schon hat der Züchter drauf gelegt (auch wenn es sich hier um eine Versuchsanstalt handelt die evtl nicht kostendeckend arbeiten muss).

https://www.lfl.bayern.de/itz/schaf/172856/index.php

Angora-Angy
30.06.2024, 22:55
Tja, das sind schon völlig andere Bilder als jene, die ich täglich an meinem Arbeitsplatz sehe (Bodenhaltungs-Legebetrieb). Da ist die Besatzdichte um ein Vielfaches höher. Ja, unsere Hennen haben vergleichsweise blasse Wickelkämme und es kommt gelegentlich vor, dass eine Henne regelrecht skalpiert wird. Das sind im Moment vorrangig die Spätentwickler, die Herde ist jetzt 26 Wochen alt und die Legeleistung fährt noch hoch. Ich habe jetzt angefangen, Silberspray draufzutun, wo die betroffene Henne noch lebt und Lebenswillen zeigt (sich wehren, Futter und Wasser aufnehmen wenn ich sie hinhalte). Bisher sind drei zerpickte Hennen versilbert der Nottötung entgangen, und ich habe keine davon später doch noch raustragen müssen. Gleiches mache ich mit anderweitigen kleinen Wunden, deren rote Farbe sonst zum Picken anregen würde, soweit ich der entsprechenden Henne habhaft werde. Unsere Damen bekommen Ytongsteine und Pickschalen zum Schnabelwetzen sowie Eierkartons zum Zerlegen, Muschelschrot in Säcken zum rausfummeln, und haben unter der Anlage Staubbade- und Scharrraum. Wenigstens sowas sollte ein Elterntierbetrieb und auch ein Leistungsprüfer schon können. Dann gäbe es weniger Kannibalismus aus Langeweile.

morgan
01.07.2024, 00:30
Bezugnehmend auf die beiden Besuchsberichte mal meine Meinung dazu:
Wenn Hennen in ihrer Legeperiode schlappe blasse Kämme haben, dann fehlt diesen Tieren etwas und folglich auch ihren Eiern. Wenn diese Eier auch noch als Bruteier verwendet werden sollen, dann ist es auch nicht verwunderlich, dass das eine miese Schlupfquote zur Folge hat. Die Frage ist wohl was den Tieren fehlt. @Dylan schreibt, dass sie "als Grünfutter Luzerneballen bekommen". Tja was ist denn so drinne in einem Luzerneballen? Bei der Luzerneernte (als Heu) geht es in allererster Linie um die Kleeblätter. Draussen im Freien kann die Luzerne deshalb nicht so wie Heu getrocknet und geerntet werden, weil durch das mehrfache Wenden, das Schwaden und anschl. das Pressen oder alternativ das Aufsammeln und Abladen per Ladewagen würden sämtliche Kleeblätter zu Staub auf den Boden verfallen und übrig würden nur noch die harten Stengel bleiben. Also wird die Luzerne nach dem Mähen in Trocknungsanlagen getrocknet und die Kleeblätter aufgefangen zum anteiligen Verpressen in Pellets oder gar als reine Luzernepellets. Die Stengel sind mehr oder weniger Abfall, jedoch als Luzernecops zur Pferdefütterung ganz gut zu gebrauchen, weil die Pferde halt sehr faserreichhaltiges Rauhfutter benötigen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese harten Stengel überhaupt von Hühnern zum Fressen aufgenommen werden, wohl eher zum Herauspicken aus den Ballen als Zeitbeschäftigung bzw. als Ersatz für das Federpicken bei ihren Artgenossen. Luzerneballen als Grünfutter anzupreisen kann man jemandem erzählen, der seine Hose mit der Kneifzange zumacht. Ich behaupte einfach mal: Wenn diese Tiere ausreichenden Zugang zu normalem Grün und Tageslicht erhalten würden, dann sähen die Kämme und die Schlupfquoten schon mal viel besser aus. Die praktizierte Art der Hennenhaltung mag wohl den Realitätsbedingungen der Industriegeflügelhaltung für die Speiseeierproduktion entsprechen, jedoch absolut nicht geeignet zur Bruteierproduktion.

Angora-Angy
22.08.2024, 15:08
Ich habe gestern Abend meine künftigen Zuchttiere sortiert. Himmel, was für Klopper! Die Hähne sind gerade 5 Monate alt und haben Beine wie Babyarme. Ich muss mal schauen, wie ich sie wiegen kann, das würde mich echt interessieren. Ich freue mich schon auf die ersten Nachkommen auf dem Teller.

Die älteste Henne müsste bald anfangen zu legen. Da ich sie aus der Herde geholt habe, sehe ich das dann.

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morgan
28.08.2024, 13:52
Seit dem Schlupf dieses Hühnchens vor 3 Jahren war ich mir bis gestern im unklaren darüber, ob es ein Mix aus CL und Triesdorfer oder aus einem reinen Triesdorfer BE aus Triesdorf geschlüpft ist. Während alle anderen CL-Triesdorfer-Mix-Hennen annähernd gleich aussehen und optisch mehr in Richtung CL tendieren, weicht diese Henne davon ab und geht optisch, insbesondere in Punkto Masse des Körperbaues, mehr in Richtung Triesdorf. Gestern nun habe ich sie bei Eierlegen erwischt und dieses 74 g schwere mintblaue Ei konnte ich ihr eindeutig zuordnen, so dass jetzt feststeht, dass sie eine CL- Mix ist.

https://up.picr.de/48604644dg.jpg

Angora-Angy
29.08.2024, 10:29
Ach ist die toll! Diese Farbe liebe ich sehr, leider sind alle so gefärbten Küken aus meinen drei Bruten eingegangen. Und auch noch grüne Eier, ich bin neidisch. Gut dass ich nicht weiß wo die Henne zuhause ist... :engel :laugh
Wirst du Triesdorfer Grünleger weiterziehen und zu festigen versuchen?
Kommt das Grün-Gen vom Vater oder von der Mutter, zwecks Nachbau? Meine Grünleger und Opal Legbar sind mir ein bisschen zu zierlich, ich will aber die Eifarbe nicht durch falsches Einkreuzen verlieren.

morgan
29.08.2024, 13:12
Ich habe in den Jahren 2020 und 2021 BE aus Triesdorf gebrütet. Der Hahn ist Schlupf 2020 und habe ihn für die Brut 2021 mit meinen CL-Hennen verpaart. Auf den weiteren Bildern zu sehen, seine Töchter (CL-Mix-Junghennen) auf dem Weg zur Legereife.
Die weitere Verpaarung mit Triesdorfer Genen verfolge ich nicht weiter, da sie zu sehr zum Glucken tendieren.

https://up.picr.de/48608215pf.jpg

Angora-Angy
30.08.2024, 13:23
Das erste Ei ist gestern erschienen. Noch etwas unförmig und klein, aber recht pünktlich. Die älteste Henne ist 27 Wochen alt.
Das heutige Ei ist schon nicht mehr ganz so schlank, aber auch noch sehr klein. 47g.https://uploads.tapatalk-cdn.com/20240830/e0bb25e5469dea557f7c9d390e35ad70.jpghttps://uploads.tapatalk-cdn.com/20240830/f9608459924341ffa0b8f031293e130b.jpg

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Angora-Angy
30.08.2024, 13:25
Ich habe in den Jahren 2020 und 2021 BE aus Triesdorf gebrütet. Der Hahn ist Schlupf 2020 und habe ihn für die Brut 2021 mit meinen CL-Hennen verpaart. Auf den weiteren Bildern zu sehen, seine Töchter (CL-Mix-Junghennen) auf dem Weg zur Legereife.
Die weitere Verpaarung mit Triesdorfer Genen verfolge ich nicht weiter, da sie zu sehr zum Glucken tendieren.

https://up.picr.de/48608215pf.jpgOha, na das mit dem Glucken muss ich auf mich zukommen lassen. Grundsätzlich ist ja nichts dagegen einzuwenden, wenn sie es nicht übertreiben.
Deine Verpaarung werde ich nachmachen. Den einen zugekauften Hahn hab ich schon in die MixHerde gesetzt.

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SetsukoAi
31.08.2024, 14:37
Das erste Ei ist gestern erschienen. Noch etwas unförmig und klein, aber recht pünktlich. Die älteste Henne ist 27 Wochen alt.
Das heutige Ei ist schon nicht mehr ganz so schlank, aber auch noch sehr klein. 47g.https://uploads.tapatalk-cdn.com/20240830/e0bb25e5469dea557f7c9d390e35ad70.jpghttps://uploads.tapatalk-cdn.com/20240830/f9608459924341ffa0b8f031293e130b.jpg

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Mit 27 Wochen haben sie aber schon recht spät gelegt finde ich. Meine Mischlinge (Silverruds x Marans) legen fast alle schon mit 22 Wochen.

Angora-Angy
01.09.2024, 22:32
Wenn der Schlupf schon so katastrophal war, haben die Küken sicherlich keinen perfekten Start gehabt. Die Henne stammt ja aus dem ersten Schlupf, wo aus 40 Eiern ein einziges Küken entsprungen war. Sicherlich wird meine Fütterung auch nicht perfekt sein, ich habe Kükenfutter und Legefutter, ohne zig verschiedene Varianten für alle Altersstufen. Da lässt sich noch was drehen. Und ganz ehrlich, ich habe nichts dagegen, wenn die Henne erstmal körperlich fertig wird, bevor sie anfängt zu legen.
Ich hoffe nur, dass Form und Größe sich noch normalisieren... so sind die Eier nicht brutfähig (NATÜRLICH brüte ich keine Ersteier von Junghennen).
Jetzt kann ich nur weiter warten, bis die anderen nachziehen, die augenscheinlich bessere Startbedingungen hatten, wo die Schlupfrate besser war. Und dann halt schauen dass die nächste Generation besser startet.

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Angora-Angy
18.09.2024, 10:44
Also weit isses bisher nicht her mit der Legeleistung meiner Triesdorferinnen... Die zweite hat jetzt die 25 Wochen Marke geknackt, aber ich habe seit bestimmt zwei Wochen kein einziges Ei mehr, nach einem sehr winzigen. Kann an der mangelnden Beleuchtung liegen. Ich habe gestern angefangen, die neuen Automatikdimmer zu installieren, bin aber noch nicht fertig geworden, ALLE Ställe anzuschließen. Hoffentlich wird das dann mal und die kommen aus dem Knick...
Der erste Junghahn (der hässliche schwarze mit augenscheinlichem Kaulschwanz) wird in Bälde zum ersten Geschmackstest herangezogen. Dann wird das Mastgehege frei für einen künftigen Zuchtstamm. Die jüngeren Hähnchen könnten die Plätze mit einem weiteren Stamm tauschen, dann wären zwei Stämme im Licht. Der dritte muss dann sicherlich in die Aufzuchtvolieren zurück, wenn die Grünlegerjunghennen ausverkauft sind, was nicht mehr lange dauern dürfte.
Hoffentlich hat das mir bevorstehende sehr lange Wochenende vernünftiges Wetter für Außenarbeiten...

RasPeterson
18.09.2024, 12:46
Vielleicht ist es ja Jahreszeit gemäß, meine Hennen fahren die Eiproduktion auch gerade runter und fangen dann im Dezember wieder an. Ich hatte mich auch mal für die Triesdorfer interessiert, zumal es einen Züchter garnicht weit weg gibt. Die eher negativen Aspekte hier im Forum haben mich abgeschreckt. Ich werde daher, kommendes Jahr, mein eigenes Zwiehuhn "basteln". Mein bunter GaHmong Hahn bekommt ein paar Bresse, Marans, Oliveleger und ein paar andere "dicke" Hennen an seine Seite. Schön finde ich sie aber trotzdem.

Angora-Angy
19.09.2024, 09:39
Wenn Junghennen im Herbst anfangen zu legen, dann legen sie gemeinhin den Winter durch. Die gleichaltrigen aus eigener Zucht legen jedenfalls weitaus mehr. Ich gehe schon davon aus, dass sie von der demnächst beginnenden Beleuchtung profitieren werden. Ich gehe weiters davon aus, dass die "echten" Triesdorfer schon mit einem extremen Nachteil ins Leben gestartet sind, wenn man die Schlupfrate betrachtet. Ich finde es sehr schade und werde dennoch nicht gleich aufgeben. Wenn sich in der nächsten und übernächsten Generation keine Besserung zeigt, wo ich Einfluss auf die Bruteiqualität nehmen kann, dann muss ich wahrscheinlich schauen ob ich weitermache. Aber so leicht lasse ich mich nicht entmutigen...

Angora-Angy
06.10.2024, 21:59
Noch ein Tiefschlag. Die Hähne klappen einer nach dem anderen ab. Die zwei fast adult gekauften hatten Federlinge, aber normal stirbt ein Huhn davon ja nicht. Die anderen sehen unauffällig aus. Jetzt sind nur noch 3 von ein und derselben Herkunft übrig. Ich bin jetzt froh, dass ich das schlachten des vermeintlich überschüssigen Junghahnes aufgeschoben habe. Den wollte ich eigentlich gar nicht nutzen, weil er keine Schwanzfedern hat. Jetzt wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, oder ich habe nur zwei Hähne. Den Hennen geht es augenscheinlich gut, die sind fit und munter bisher. Legen aber nicht. Ich habe allerdings auch erst vor kurzem die Beleuchtung installiert. Irgendwie ist die Nummer frustrierend....

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Angora-Angy
18.11.2024, 08:41
Sooo, dank dem lieben Herrn 2Rosen habe ich seit Sonntag zwei frische Triesdorfer Herren im Stall! :jump Nochmal ganz lieben Dank fürs Mitbringen. :flowers
Die sind erst 14 Wochen alt und noch lange nicht fertig, und auch hier besteht wieder das Problem der mir unbekannten Aufzuchtbedingungen. Ich hab sie tatsächlich noch gar nicht in Ruhe und bei gutem Licht betrachten können. Zunächst sitzen sie in einer Quarantänebox und sollen erstmal zur Ruhe kommen, den Transport und Umgebungswechsel verdauen und sich an die Hunde gewöhnen. Und dann schau ich nach blinden Passagieren und dergleichen. Und wenn ich das Gehege der Masthähnchen leer habe (20 Hähne alleine schlachten... :wacko) spiel ich nochmal Hühnerhalma... Die zwei kleinen Buben müssen erstmal alleine in eine Voliere, bis sie groß genug sind um den Hennen Paroli bieten zu können.

Blindenhuhn
18.11.2024, 10:05
Da wünsch ich viel Erfolg!
Solltest du nicht einen Opal Legbar Hahn von 2Rosen bekommen oder verwechsle ich da was?

2Rosen
18.11.2024, 12:05
Zwei, die waren auch im Hähnchentaxi ;)

Blindenhuhn
18.11.2024, 12:09
Ah, danke! :laugh

Angora-Angy
25.11.2024, 22:18
Bin endlich mal dazu gekommen, zwei Stichprobeneier zu wiegen. So kann man sich verschätzen. Ich dachte sie sind verdammt klein. Aber sie haben das Mindestgewicht!
Und alle als groß empfundenen Eier hatten Doppeldotter. Um es also mit Loriot zu sagen, vielleicht stimmt was mit meinem Gefühl nicht...https://uploads.tapatalk-cdn.com/20241125/510e6fd5a39a8a82d5b981a3afcac406.jpg

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Angora-Angy
17.03.2025, 07:21
So langsam gehts los. Ich bin Eier am sammeln, der Brüter ist bisher halb voll. Ich nutze die schicke Funktion, dass er schaukelt, ohne zu heizen. Ich nehme in diesem Fall jetzt mal nahezu ungefiltert alle Eier, außer denen, die zu klein, verformt oder sonstwie unbrauchbar sind. Das heißt es werden auch Mixe rauskommen. Die gehen dann halt in den Verkaufspool, die Leute, die einfach nur was Buntes zum Eierlegen möchten, kaufen gern Mixhühner.
Ich werde dieses Jahr versuchen, die Hähne so bald wie möglich als Masttiere an den Mann zu bringen. Oder eben zeitig schlachten, auch wenn sie da noch nicht die mögliche Endgröße haben. Sachzwänge, ich hab halt nicht unbegrenzt Platz. Und die Triesdorfer wachsen schnell und sind schwer. Wenn denen noch 500g zum Endgewicht fehlen, sind sie trotzdem schon schwerer als die legebetonten Mixe der letzten Jahre.
Die älteste TL Henne, heute genau 13 Monate alt, sitzt auf 5 Eiern. Sie ließ sich partout auch bei kräftigen Minusgraden nicht entglucken. Sie ist aber bisher die einzige, die überhaupt gluckig wurde. Ob es ihre eigenen Eier sind, weiß ich nicht, sie sehen jedenfalls ziemlich gleich aus, müssen also von der selben Henne sein. Ich bin gespannt, wie sie sich als Mutter macht.

Angora-Angy
02.04.2025, 12:09
Brüter läuft, Befruchtung sieht vorerst relativ gut aus (Tag 10 heute).
Die Glucke ist aufgestanden, scheint ungebetenen Besuch gehabt zu haben. Es lag ein leer gefressenes Ei vor ihr, eins war ganz weg und eins angeditscht. Isses so, lässt sich nicht ändern. Die Hunde haben einige Tage später eine komplette Rattenfamilie ausgelöscht :bravo
Ein Hahn hat sich intensiv darum beworben, als erstes zum Geschmackstest anzutreten. Fing an mir regelmäßig von hinten in die Knie zu springen, Krallen und Schnabel voran. Mutter hat Schnitzel aus der Brust gemacht - groß und lecker! Geschmacklich ist die Rasse also sehr empfehlenswert :jaaaa: Aus dem Rest will sie vermutlich Frikassee machen, ich bin gespannt.