Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vogelgrippe 2018 was kommt auf uns zu
Huhnihunde
11.01.2018, 11:05
Liebe Foristen,
da der Vogelgrippefaden 2017 langsam etwas unübersichtlich wird und wir ein neues Jahr haben, erlaube ich mir einen neuen Faden zu diesem unerquicklichen Thema zu eröffnen.
Am 09.01. wurden in Südengland (Dorset) 3 wildlebende Schwäne tot aufgefunden. Am 10.01. wurde eine Infektion der Tiere mit H5N6 bestätigt.
http://www.oie.int/wahis_2/public/wahid.php/Reviewreport/Review?page_refer=MapFullEventReport&reportid=25663
Das Vogelgrippegeschehen in Südkorea hält unvermindert an.
http://www.oie.int/wahis_2/public/wahid.php/Reviewreport/Review?reportid=25595
http://www.cidrap.umn.edu/news-perspective/2018/01/uk-reports-h5n6-wild-swans-study-assesses-live-bird-markets
Huhnihunde
11.01.2018, 12:21
Nachdem die Vereinigten Arabischen Emirate bereits am 24.12.2017 einen Importstop für Geflügel und Geflügelprodukte aus dem von der Vogelgrippe betroffenen Saudi Arabien verfügt haben, folgte am 02.01.2018 ein Importverbot für Geflügel/Geflügelprodukte aus Russland.
Am 04.01.2018 wurde nun ein sofortiger Importstop für Geflügel und Geflügelprodukte aus den Niederlanden verhängt.
Der letzte (bekannte) Ausbruch fand in den Niederlanden auf einer Entenfarm am 08.12.2017 statt.
https://www.thenational.ae/uae/health/netherlands-chicken-and-egg-imports-latest-to-be-banned-by-uae-1.692756
Petra Maria
11.01.2018, 15:39
Meldung der süddeutschen vom 7.1. - Fundtag war allerdings bereits der 26.12.17:
7. Januar 2018, 22:04 Uhr
Kranke Ente an der Amper
Fall von Vogelgrippe in der Stadt Dachau
Das Landratsamt meldet einen Vogelgrippe-Fall in der Stadt Dachau. Dieser habe jedoch vorerst keine Konsequenzen für Geflügelhalter in Stadt und Landkreis. Am zweiten Weihnachtsfeiertag war am Rande der Amper in der Nähe der Schillerstraße in Dachau eine kranke Ente gefunden worden. Das Tier wurde vom Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit untersucht und dabei der Influenza-A-Virus, Subtyp H5N6, festgestellt. Ein solcher Befund sei "gerade in dieser Jahreszeit nicht außergewöhnlich und insoweit auch nicht besorgniserregend", teilt das Landratsamt mit. Weitergehende Maßnahmen seien laut Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz nicht notwendig. Das Gebiet um den Fundort wird vom Veterinäramt des Landratsamtes Dachau aktiv beobachtet. Bei dem erkrankten Tier handelte es sich um eine Tafelente. Die Art ist etwas kleiner als die der Stockente. Die männlichen Tiere zeichnen sich durch ihr silbrigweißes Gefieder, den rotbrauen Kopf und schwarze Brust aus. Die weiblichen Tiere haben graubraunes und weißlichbraunes Gefieder.
LG
Petra Maria
Jim Beam
11.01.2018, 19:04
Ich danke für diesen neuen Thread,
unter Kunstfleisch und Schweinepest waren die mir wichtigen Informationen kaum noch zu finden.
Alles interessante Themen, aber in einem Hühnerforum doch eher "Off Topic" angesiedelt.
Miss Boogle
11.01.2018, 19:05
Könnte der Threat bitte unter Aviäre Influenza verschoben werden? Hier bei den „normalen „ ansteckenden Krankheiten geht er evtl. unter
Danke :)
Huhnihunde
11.01.2018, 20:19
Japan möglicher neuer Vogelgrippeausbruch am 11.01.2018
https://sumikai.com/japan/nachrichten-aus-japan/ermittler-melden-moeglichen-vogelgrippe-ausbruch-in-der-kagawa-praefektur-208747/
Japan bestätigt hochpathogene Form der Aviären Influenza, das Keulen von 91.000 Hühnern hat begonnen.
https://www.japantimes.co.jp/news/2018/01/11/national/japan-reports-first-suspected-bird-flu-case-livestock-winter/#.Wle6_NG1KhA
weiß einer, wie lange schon Fälle aus Südkorea gemeldet werden? In vier Wochen fängt dort die Winterolympiade an.
Huhnihunde
12.01.2018, 06:07
weiß einer, wie lange schon Fälle aus Südkorea gemeldet werden? In vier Wochen fängt dort die Winterolympiade an.
Der erste Fall des Seuchenzuges 2017/2018 in Südkorea wurde am 17.11.2017 gemeldet und am 19.11.2017 als H5N6 bestätigt. Diese Meldung wurde als "Eilmeldung" vom OIE veröffentlicht, so dass zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt war um welche Vögel Art es sich handelt. Erst im Folgereport ist die Vogelart als Enten (Elterntiere) spezifiziert.
http://www.oie.int/wahis_2/public/wahid.php/Reviewreport/Review?reportid=25260
Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, wurden die Vogelgrippe üblichen Schutzmaßnahmen getroffen und die betroffenen Geflügelbestände gekeult.
Etwa 10 Tage nach Ausbruchsbeginn wurde bekannt, dass aufgrund einer möglichen Gefährdung der am 09.03.2018 beginnenden Olympischen Winterspiele, offizielle Vertreter lokaler Regierungen Geflügelfarmen aufsuchten. Den Farmern wurde bis zu 92.000€ geboten, damit sie auch nicht betroffene Geflügelbestände keulen.
http://www.dw.com/en/bird-flu-scare-latest-to-rattle-south-koreas-winter-olympics/a-41562001
Könnte der Threat bitte unter Aviäre Influenza verschoben werden? Hier bei den „normalen „ ansteckenden Krankheiten geht er evtl. unter
Danke :)
:) erledigt
Huhnihunde
12.01.2018, 09:36
Namibia verlängerte am 10.01.2018 das bestehende Importverbot für Geflügel/Geflügelprodukte aus Belgien.
Um den eigenen Bedarf zu decken importiert Namibia Geflügel/Geflügelprodukte üblicherweise aus hauptsächlich aus Südafrika. Weitere Lieferanten sind die Niederlande, Belgien, Brasilien und Argentinien.
Der Importstop aus Südafrika besteht weiter, wird aber vermutlich in den nächsten Tagen aufgehoben, da sich Südafrika seit 09.01.2018 wieder als Vogelgrippe-frei sieht.
https://www.reuters.com/article/us-health-birdflu-namibia/namibia-resumes-poultry-imports-from-belgium-idUSKBN1EZ2CC
https://www.timeslive.co.za/news/south-africa/2018-01-09-the-spread-of-bird-flu-looks-to-have-stopped-in-the-cape/
Ein Importstop aus den Niederlanden in Richtung Namibia besteht zur Zeit (noch) nicht. So können die Niederlande die Exporte die sonst in die Vereinigten Arabischen Emirate gehen, Richtung Namibia umleiten. Wie praktisch.:cool:
Hühnerhelga
12.01.2018, 16:18
Ich hab hier noch nichts von Vogelgrippe gehört, will aber nichts heißen.
Dafür gibt es jetzt die Afrikanische Schweinepest;)
Huhnihunde
12.01.2018, 16:22
Dafür gibt es jetzt die Afrikanische Schweinepest;)
Damit bist du ganz weit Vorne :cool:
Infos, Berichte, Überlegungen zur ASP findest du in diesem Faden:
http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/100655-Afrikanische-Schweinepest-Marktbereinigung
Warnehof
12.01.2018, 18:37
Die Woche über hat sich doch wieder reichlich angesammelt, was sich mit neuen und "alten" Ausbrüchen beschäftigt. Daher heute schonmal eine Sammlung von Meldungen.
Neben diesen Meldungen ist noch die weiterhin verwirrende Lage in Saudi Arabien zu nennen, welche ich versuche mal bis Sonntag aufzuarbeiten. Jeden Tag kommen dort 3 - 4 neue positive Tests dazu, bei mittlerweile über 3100 durchgeführten Beprobungen.
OT: Google hat offensichtlich am „news“ Algorithmus gedreht, was die Sache nicht verbessert. Man wird seit heute regelrecht überflutet mit alten und nicht zum Suchbegriff passenden news, was die Zusammenstellung nicht eben einfacher macht.
Russland: Letzte Aufräumarbeiten in Kostroma auch mit Hilfe des Militärs. In der Umgebung wurden alle Bestände geimpft. Auch 4 „Verweigerer“ wurden überzeugt.
http://kostroma.mk.ru/articles/2018/01/09/voennye-pomogayut-likvidirovat-ptichiy-gripp-na-fabrike-pod-kostromoy.html
Irak: Es muß EIN Wildvogel gewesen sein, der dern Virus gebracht hat. Sie wissen nur nicht was für einer.
https://www.globalmeatnews.com/Article/2018/01/09/Iraq-culls-35-000-chickens-amid-bird-flu-outbreak
In der Ukraine (Nähe Krim) gibt es ein rätselhaftes Massensterben von Wildvögeln. AI und ND wird mittlerweise ausgeschlossen, man vermutet Vergiftung durch Futter oder Wasser. Untersuchungen laufen noch. Es wird von 5.000 Tieren gesprochen.
https://korrespondent.net/ukraine/3926777-v-khersonskoi-oblasty-pohybly-tysiachy-dykykh-ptyts
Iran importiert Eier aus Kasachstan wegen der Ausfälle durch AI. Vereinzelt wird in Medienberichten ein Zusammenhang zwischen AI und den Protesten im Iran gezogen. Der Eierpreis ist um 50% gestiegen (auch andere Nahrungmittel haben sich stark verteuert).
http://www.kazakh-zerno.kz/novosti/mirovoj-rynok-selskogo-khozyajstva-i-prodovolstviya/242022-iran-planiruet-importirovat-kurinye-yajtsa-eshche-polgoda
Japan: Erste Mastanlage in der Präfektur Kawagawa mit 51.000 Broilern positiv auf AI H5N6 getestet. Weitere Anlage mit 40.000 Broilern wird ebenfalls gekeult. Die Koordinaten des OIE Berichtes weisen unfreundlicherweise auf die Position des Rathauses und nicht auf die der Farmen.
http://www.scmp.com/news/asia/east-asia/article/2127881/japan-confirms-bird-flu-has-been-found-livestock-and-now-will
http://www.oie.int/wahis_2/temp/reports/en_imm_0000025653_20180112_190129.pdf
Russland: Die im Mai von H5N8 betroffene Geflügelfarm Laishevskaya in Tatarstan, bekommt keine Genehmigung zur Wiederaufnahme des Betriebes. Man weigert sich dort, das noch in den Silos vorhandene Futter zu vernichten. Die Veterinärbehörden befürchten hier noch eine Gefahr und haben nun per Klage die Vernichtung des Futters gefordert.
https://rt.rbc.ru/tatarstan/freenews/5a575bfa9a79476843a52417
Saudi Arabien: Die freundlichen Taubentotschläger aus dem Twitter Video sollen jetzt wohl ein Dudu bekommen.
http://www.gdnonline.com/Details/301812/Video-Workers-suspended-for-beating-H5N8-infected-birds-to-death
Wenn man sich bei Youtube mal etwas tiefer in die vorhandenen Nachrichtenmitschnitte zum Thema einarbeitet, findet man da einiges unapetitliches, zum Bsp. die Verbrennung lebender Hühner auf Java als Ritual zum Start einer Großkeulung und Ähnliches. Auch die ganz „normalen Keulungsaktionen“ sehen in anderen Ländern bisweilen etwas sehr „barbarisch“ für das deutsche Auge aus. Es kommt aber nur viel zu selten in die (westliche) Öffentlichkeit.
Vereinigtes Königreich: Der Ausbruch in der Abbottsbury Swannery scheint sich auszuweiten. Man ist jetzt bei 18 infizierten Tieren.
https://www.farminguk.com/News/Eighteen-wild-birds-confirmed-with-bird-flu-in-Dorset_48346.html
https://flutrackers.com/forum/forum/europe/europe-h5n8-tracking/h5n8-tracking-uk/788031-uk-hp-h5n6-avian-influenza-in-mute-swan-in-dorset-oie-january-10-2018
http://abbotsbury-tourism.co.uk/swannery/
In der Swannery war es bereits 2008 (H5N1; 3 Tiere) und 2016 (H5N8; 9 Tiere) zu positiven Befunden gekommen.
Huhnihunde
13.01.2018, 15:21
Taiwan meldet heute einen neuen Ausbruch der Vogelgrippe.
Diesmal ist eine Entenfarm betroffen. 39.000 Tiere müssen gekeult werden. Es wird vermutet, dass es sich um einen H5N2 Ausbruch handelt, da im Einzugsgebiet der Entenfarm bereits im Dezember eine Hühnerfarm von H5N2 betroffen war. Da es sich um ein Gebiet mit vielen Geflügelbetrieben handelt, werden hier weitere Ausbrüche befürchtet.
http://www.xinhuanet.com/english/2018-01/13/c_136893279.htm
Warnehof
13.01.2018, 19:15
Aus Dordrecht in den Niederlanden wird ein Verdachtsfall auf AI gemeldet.
DORDRECHT - Die Gemeinde Dordrecht erforscht die Tauben im Wantijpark. Manche Pfauenschwänze wurden tot aufgefunden und einige Tauben haben gesundheitliche Probleme.
Da die Symptome denen der Vogelgrippe ähneln, tragen die Pflegekräfte vorsorglich Schutzkleidung, Handschuhe und Masken. Insgesamt befinden sich 40 Pfauenschwänze im Park.
Ich vermute mal die in Übersetzung Pfauenschwänze genannten Tiere sind Pfautauben. Näheres wird uns Wageningen wohl am Anfang der Woche mitteilen können.
http://www.dordrecht.net/nieuws/2018-01-13-21573-mogelijk-vogelgriep-in-dordts-wantijpark.html
Huhnihunde
14.01.2018, 09:57
Ein neuer Ausbruch von H5N1 in Kambodscha wird heute in der Presse gemeldet.
Am 09.01.2018 wurde eine Hühnerhaltung Nähe der Hauptstadt Phnom Penh positiv auf diese Virusvariante getestet. Bereits Ende Dezember wurde aus einer anderen Provinz des Landes ein Vogelgrippeausbruch mit H5N1 gemeldet.
Ob der heute gemeldete Ausbruch wieder die gleiche Massenhaltung betrifft wie bei dem Ausbruch 2005 ist noch nicht zu eruieren. Nach Auskunft des kambodschanischen Gesundheitsministeriums erkrankten zwischen 2005 und 2014 mehr als 50 Menschen an dieser humanpathogenen Variante, 37 von ihnen verstarben.
http://www.khmertimeskh.com/50101839/bird-flu-alert-in-sen-sok-district/
Jim Beam
14.01.2018, 13:03
Mir graut es jetzt schon vor dem angesagten Wetter,
kalt und frostig ...
da werden alle Güllebunker und "Abfall"-haufen auf den Feldern verteilt ... notfalls mit Sondergenehmigungen,
hier konnte seit dem Herbst kein Bauer mehr aufs Feld um dergleichen zu tun ... selbst provisorische Auffanglager wurden bereits genehmigt ... warum auch immer ....
mal abwarten, ob die Sterblichkeitsrate der Wildvögel dann wieder ansteigt und welche offiziellen Begründungen es dafür geben wird ...
Danie2012
14.01.2018, 13:47
@ Jim Beam: Genau diese Befürchtung habe ich auch. Hier bei uns sind die Felder seit dem Herbst so nass, dass gerade mal der Mais geerntet werden konnte. Gegüllt oder sonstwas wurde kaum. Den ganzen Winter über bis jetzt gab es kaum Frost, die Landwirte konnten mit ihren Treckern nicht auf die Felder. Jetzt ist längerer Frost angesagt, es kann also der Mist auf die Felder ausgebracht werden. Im Thread zur Vogelgrippe 2016 wurden eindrucksvolle Fotos von Misthaufen aus Großgeflügelbetrieben gezeigt, in denen totes Geflügel lag.... und die Vogelgrippe tauchte im Herbst 2016 bei den Wildvögeln auf...
Ich hoffe nicht, dass es jetzt mit Verspätung wegen des nassen Wetters wieder passieren wird. Hinzu kommt noch, dass viele Großgeflügelbetriebe noch nicht ausgestallt haben, denn es werden hier in unserer Gegend viele L-Eier, kaum M-Eier angeboten, was m.E. zeigt, dass "alte" Legehennen "am Werk sind". Und unsere hiesigen Geflügelhändler konnten seit dem Herbst 2016 keine Legehennen anbieten. Sie sagten, wegen des Fipronilskandals sind Legehennen knapp geworden. Der Mist der Großgeflügelbetriebe kommt also auch bald auf die Felder.
Das Geschehen um die Vogelgrippe verfolge ich erst seit 2016, ich weiß nicht, wann in den Jahren davor die Vogelgrippen ausgebrochen sind, ob es da vielleicht auch einen Zusammenhang mit dem Wetter und der Ausbringung des Mists auf den Feldern gibt?
Huhnihunde
14.01.2018, 13:55
Aus dem Südosten der Türkei (Provinz Mardin) wird ein Vogelgrippeausbruch in einer Putenhaltung gemeldet. Nachdem am 13.01.2018 zwei Tiere positiv getestet wurden, sind insgesamt 609 Puten gekeult worden. Zusätzlich wurde jegliches Geflügel des betroffenen Dorfes zur Keulung eingesammelt.
http://www.hurriyetdailynews.com/town-quarantined-609-birds-killed-over-bird-flu-in-turkeys-southeast-125687
Um welchen Subtyp es sich handelt läßt sich z.Zt. noch nicht eruieren.
Huhnihunde
16.01.2018, 09:19
Saudi Arabien meldet heute drei weitere H5N8 Fälle. Solange kein Mensch mit diesem Virus infiziert wäre, sehe man keinen Grund zur Sorge. Laut saudischem Gesundheitsministerium wurde dieser Virusstamm erstmalig 1983 in Irland beschrieben und findet sich seitdem weltweit. Man vermutet den Eintrag aus Zugvögeln.
http://www.arabnews.com/node/1226691/saudi-arabia
Bei dem am 26.12.2017 festgestellten Ausbruch in Indien handelt es sich ebenfalls um H5N8, wie gestern mitgeteilt wurde.
Eine Einschleppung durch Zugvögel aus Sibirien und China wird vermutet.
https://www.telegraphindia.com/india/wiped-bird-flu-back-201405
Huhnihunde
17.01.2018, 17:03
Saudi Arabien meldet heute drei weitere H5N8 Fälle. Solange kein Mensch mit diesem Virus infiziert wäre, sehe man keinen Grund zur Sorge. Laut saudischem Gesundheitsministerium wurde dieser Virusstamm erstmalig 1983 in Irland beschrieben und findet sich seitdem weltweit. Man vermutet den Eintrag aus Zugvögeln.
http://www.arabnews.com/node/1226691/saudi-arabia
Und nochmal vier neue Fälle aus Saudi Arabien. Betroffen sind wohl vornehmlich kleine Geflügelhändler, die ihre Ware auf Kleintiermärkten verkaufen. Die betroffenen Verkaufsstände wurden zerstört bzw. geschlossen.
http://www.saudigazette.com.sa/article/526388/SAUDI-ARABIA/New-bird-flu-cases-detected-in-Riyadh
Huhnihunde
18.01.2018, 15:17
In ganz England sind jetzt Biosicherheitsmaßnahmen für Geflügelhaltungen einzuhalten.
Schottland sieht noch keinen Handlungsbedarf.
http://www.bbc.com/news/uk-scotland-scotland-politics-42733222
Huhnihunde
18.01.2018, 20:20
Weitere Untersuchungen zu Verdachtsfällen finden z.Zt. in England ca. 200km vom ersten Ausbruchsort statt.
https://www.coventrytelegraph.net/news/local-news/animal-sanctuary-forced-close-over-14172923
Nochmal zum zweiten Ausbruch in England
http://www.poultryworld.net/UK/Articles/2018/1/Bird-flu-discovered-in-England-Prevention-zone-imposed-237102E/
Huhnihunde
19.01.2018, 13:52
13 tote Wildvögel in Warwickshire, UK. Verdacht auf H5N6.
https://leamingtonobserver.co.uk/news/bird-flu-in-warwickshire-prompts-warning-to-poultry-keepers-4603/
Huhnihunde
19.01.2018, 18:34
Im Iran wurden in den letzten zehn Monaten 17 Millionen Hühner vorbeugend ob weiterer Vogelgrippeausbrüchen gekeult. Insgesamt waren fünfzehn Provinzen von Ausbrüchen betroffen.
https://www.tasnimnews.com/en/news/2018/01/14/1627811/iran-culls-millions-of-chickens-to-curb-bird-flu-official
England geht offensichtlich richtig die Düse:
Seit gestern ist, wie bereits berichtet, England komplett zum Beobachtungsgebiet erklärt worden.
In dem unten verlinkten Artikel heißt es dazu: Zusätzlich zu den auferlegten Biosicherheitsmaßnahmen müssen auch Teiche und andere Wasserstellen, die sich auf dem Gelände von Geflügelhaltungen befinden, übersetzt werden. Die Desinfektionsmaßnahmen sollen sich nicht nur auf die Ställe sondern auch auf zugehörige Fußwege und das Haus erstrecken.
Diese Anweisungen betreffen jegliche Größe und Form der Geflügelhaltung (auch Taubenhaltungen werden nicht ausgenommen).
http://www.nottinghampost.com/news/local-news/people-who-keep-birds-told-1090719
Huhnihunde
20.01.2018, 17:50
Auch heute wieder Neues von der Vogelgrippe:
England
In der Nähe von Essex wurde heute Vormittag ein Naturreservat wegen dem Verdacht auf einen Vogelgrippeausbruch geschlossen, nachdem dort wohl tote Wilvögel gefunden wurden. Über Art der Vögel wird keine Angabe in dem Artikel gemacht. Das Reservat soll mindestens solange geschlossen bleiben bis die Todesursache herausgefunden wurde.
Im gleichen Artikel ist ein Video zu finden, welches mich persönlich beunruhigt:
In den USA (La Jolla/Kalifornien)
ist es Wissenschaftlern gelungen eine Mutation des H7N9 Virus zu kreieren welches an die Proteinhülle andockt. So ist das Virus in der Lage zum Artensprung vom Vogel zum Menschen. Diese Mutation hat das Potential einer Pandemie bei Vögeln und Menschen.
Die Forschung wäre notwendig, um zu erfassen wieviele Schritte für den Artensprung notwendig sind um eben eine solche Pandemie zu verhindern.
http://www.essexlive.news/news/essex-news/bird-flu-outbreak-closes-nature-1093845
Taiwan
meldet zwei neue Ausbrüche. Insgesamt wurden mehr als 13.000 Hühner und Enten betroffen. Nachdem auf einer Hühnerfarm vor einigen Tagen 6000 Hühner verendet waren, wurden weitere 6000 Hühner gekeult. Auf einer Entenfarm in der Nähe wurden 1300 Tiere getötet. Es handelt sich um die Virusvariante H5N2.
Die Spitze der Vogelgrippeausbrüche wird in Taiwan zwischen Januar und April verzeichnet. Seit Beginn dieses Jahres gab es bereits zwölf Ausbrüche.
http://www.xinhuanet.com/english/2018-01/20/c_136911360.htm
Huhnihunde
21.01.2018, 10:06
Südkorea
Der Beginn der olympischen Winterspiele in Südkorea rückt näher und es wird am 15.01.2018 ein neuer Verdachtsfall gemeldet. Eine Bestätigung um welchen Virustyp es sich handelt steht noch aus.
Der neue Ausbruchsort befindet sich etwa zwei Stunden Autofahrt vom Austragungsort der Spiele, PyongChang, entfernt.
Diesmal ist eine Hühnerhaltung mit 500 Tieren betroffen, von denen 10 (!) Tiere verendet waren.
Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre dies der zweite Fall, der aus der Nähe von Seoul gemeldet wird. Insgesamt sind ohne diesen neuen Verdachtsfall seit November 2017 elf Vogelgrippeausbrüche in Südkorea gezählt worden. Bis auf einen Ausbruch fanden diese in der Hochburg der Entenhaltung von Südkorea in der Provinz Jeolla statt.
http://english.yonhapnews.co.kr/business/2018/01/15/0501000000AEN20180115009800320.html
http://www.precisionvaccinations.com/avian-influenza-h5n6-bird-flu-reported-near-seoul-south-korea
Huhnihunde
21.01.2018, 12:23
Japan
Seit 1Vogelgrippe- Alarmstufe ausgerufen.
Nachdem bereits gemeldeten Vogelgrippeausbruch vom 12.01.2018 auf einer Geflügelfarm in der Provinz Kagawa, wurde der Verdacht auf H5N6 bei einem Habichttotfund von Anfang Januar bestätigt. Der Habicht wurde in einem südlichen Distrikt von Tokyo (Ota Ward) gefunden.
https://www.japantimes.co.jp/news/2018/01/17/national/highly-pathogenic-avian-influenza-detected-dead-goshawk-found-tokyo/#.WmRxSNG1KhC
Bitte entschuldigt, dass ich soviele Einzelmeldungen einstelle. Leider ist die Suche in den internationalen Meldungen nicht ganz leicht. Möchte auch vermeiden, Fälle doppelt zu posten.
Huhnhilde
21.01.2018, 12:46
Danke nochmal an alle, die uns auf dem Laufenden halten. Ich lese hier mit, bin aber heilfroh, dass es nicht sooooo viel zu lesen gibt.
Huhnihunde
22.01.2018, 18:05
Nun geht es leider weiter mit den heutigen Meldungen zur Vogelgrippe.
Der bereits gemeldete Verdachtsfall in Warwickshire/UK hat sich bestätigt. Bei den dreizehn tot aufgefundenen Wildvögeln wurde die Infektion mit H5N6 festgestellt. Das in der Nähe des Fundortes liegende Naturschutzgebiet bleibt bis auf weiteres für den Publikumsverkehr geschlossen.
http://www.bbc.com/news/uk-england-beds-bucks-herts-42776773
In Indien geht man gerne etwas unkonventionelle Wege zur Vermeidung einer weiteren Ausbreitung der Geflügelpest.
Leider finde ich die Meldung in der die Seuchentrupps die Kadaver vergraben nicht wieder. Aber auch diese Nachricht verdient Aufmerksamkeit. Hier werden Blutproben von allen Vögeln genommen die von der letztbetroffenen Provinz Karnatakas weiter verkauft werden. In der letzten Woche wurden 7000 Proben entnommen, 5000 wurden bis jetzt mit negativem Ergebnis ausgewertet. Außerdem werden Stallbetreiber dazu angehalten Medizin in die Ställe zu sprühen.
https://www.mumbailive.com/en/civic/many-cases-of-bird-flu-in-karnataka-bmc-releases-advisory-on-bird-flu-19775
Wer bis jetzt glaubte, dass von weichgekochten Eiern keine Gefahr ausgeht, wird aufgrund dieses Artikels unruhig. Wer nicht vollständig hartgekochte Eier verzehrt, hat gute Chancen sich mit der Virusvariante H5N1 zu infizieren. Da nicht anzunehmen ist, dass infizierte Hühner überhaupt noch solange überleben, dass sie Eier legen, darf man diese Meldung wohl nicht überbewerten.
http://www.newindianexpress.com/cities/bengaluru/2018/jan/03/bengaluru-dead-chicken-tests-positive-for-bird-flu-1743088.html
Huhnihunde
23.01.2018, 13:50
Hongkong
Eine beunruhigende Meldung kommt heute aus Hongkong:
In einer Lieferung Tiefkühlhühnchen wurde nach Probekontrollen die Kontamination mit einem H5 Virus entdeckt.
Die Lieferung kam aus China und wurde dort am 15.01.2018 produziert.
Die Ware wurde in Hongkong bereits vollständig verkauft. In dem betroffenen Geschäft werden nur tiefgefrorene Hühner verkauft, kein Lebendgeflügel.
Um welche Virusvariante es sich handelt ist noch nicht bekannt. Käufer werden zur Vorsicht aufgerufen.
http://www.thestandard.com.hk/breaking-news.php?id=101946&sid=4
http://7thspace.com/headlines/539616/h5_virus_detected_in_chilled_chicken_sample_taken_ from_fresh_provision_shop_in_mong_kok.html
Huhnihunde
23.01.2018, 14:10
Der letzte Positive Befund aus HK datierte bereits vom 12.01.2018. Hier wurden mit H5N6 belastete Ententeile in einem Geschäft gefunden.
http://www.scmp.com/news/hong-kong/health-environment/article/2130222/chicken-sample-hong-kong-vendor-positive-bird-flu
(war leider nicht schnell genug, um meinen vorangegangenen Beitrag zu erweitern)
Huhnihunde
23.01.2018, 17:33
Leider noch eine weitere Meldung.
Afghanistan meldet zwei Vogelgrippeausbrüche in der Nähe von Kabul. Beide Ausbrüche betreffen private Haltungen. In der einen Haltung sind 6 Hühner gestorben, in der anderen 15.
Es handelt sich um eine Infektion mit einem hochpathogenen H5 -Virus. Subtyp noch nicht bekannt.
https://www.reuters.com/article/us-health-birdflu-afghanistan/afghanistan-reports-two-bird-flu-outbreaks-oie-idUSKBN1FC1XY
Huhnihunde
24.01.2018, 10:31
Guten Morgen liebe Foris,
zuerst die gute Nachricht.
England:
Das Naturreservat in Ware/Hertfordshire öffnet seine Pforten wieder für das Publikum.
Hier waren 19 Wildvögel positiv auf H5N6 getestet worden.
Die Gefahr für Besucher wird als sehr gering angesehen.
http://www.bbc.com/news/uk-england-beds-bucks-herts-42794426
England/Asien:
Aufgrund der am 16. Februar beginnenden Feierlichkeiten zum chinesischen Frühlingsfest (chinesisch Neujahr) wird mit einer großen Reisewelle von England Richtung China/Honkong/Taiwan etc. gerechnet. Die nationalen Gesundheitsbehörden geben daher eine Reisewarnung bzgl. Vogelgrippe für diese Länder heraus. Gleichzeitig hat man selbstverständlich Angst vor einer Einschleppung der in China aktiven Humanpathogenen Viren. Weshalb rückkehrende Reisende, die binnen 10 Tagen nach Rückkehr grippeähnliche Symptome verspüren, aufgefordert werden, sich sofort in ärztliche Behandlung zu begeben.
https://www.getwestlondon.co.uk/news/west-london-news/chinese-new-year-travellers-heading-14191843
China:
Auch in China selbst wird mit einem weiteren Ausbruch gerechnet und gewarnt (falls der nicht bereits stattfindet, siehe gestrige Meldungen aus HongKong!) Aus China selbst sind die Nachrichten HongKong betreffend dazu (noch) nicht veröffentlicht.
Aufgrund der bereits bekannten auch Humanpathogenen Virenstämme gilt hier höchste Alarmstufe. Man hat die berechtigte Angst der Virenverschleppung durch die zum Frühlingsfest einsetzende "Völkerwanderung", gleichzeitig gelten die Monate Januar bis März als Hochsaison des Auftretens von H5N7.
Das chinesische Frühlingsfest ist Hauptreisezeit der Chinesen besonders auch innerhalb des Landes.
Etwa 4% der Weltbevölkerung sind dann unterwegs!
https://newsinfo.inquirer.net/963199/new-wave-of-bird-flu-likely-to-hit-soon-chinese-expert-warns
Huhnihunde
25.01.2018, 18:21
Etwas verwirrende Nachrichten kommen heute aus dem Irak:
Nachdem seit Anfang Januar dort in nur einer Provinz mehr als 7600 Vögel der Vogelgrippe zum Opfer fielen und der Irak bereits bekannt gegeben hatte, dass es in verschiedenen Provinzen zu H5N8 Ausbrüchen gekommen war, wird heute von bisher fünf Menschen berichtet, die an Vogelgrippe verstorben sein sollen. Ob gleichzeitig ein Humanpathogenen H5N1 Ausbruch stattfindet?
http://www.kaztag.kz/en/news/detail.php?ID=594962
In Taichang/Taiwan wurden nach einem hochpathogenen H5N? Ausbruch mehr als 1400 Enten einer Farm gekeult.
http://focustaiwan.tw/news/asoc/201801250025.aspx
Huhnihunde
25.01.2018, 19:39
Eine interessante Vorabveröffentlichung des erst am 29.01.2018 erscheinenden Vaccine Journal läßt Hoffnung aufkommen!
Offensichtlich ist es im Pirbright Institute/Surrey/UK einer Gruppe von Wissenschaftlern des Biotechnology and Biological Science Research Council (BBSRC) gelungen den lange bekannten Marek Impfstoff durch das "einschleusen" von anderen Virussequenzen so zu modifizieren, dass der Impfstoff auch gegen Infektiöse Bursitis (Infectious Bursal Desease/IBD) wirkt. Den Wissenschaftlern ist es durch diese neue Technik möglich auch Virensequenzen des Newcastle Desease/ND und der Aviären Influenza/AI so zu verändern, dass sie in den Marek Impfstoff eingeschleust und ein Kombinationsimpfstoff hergestellt werden kann, der einen langanhaltenden Schutz gegen viele Geflügelkrankheiten darstellt. Noch dazu soll es sich um eine relativ preiswerte Methode der Impfstoffherstellung handeln (Boehringer ist bereits in die Forschung involviert).
Wir dürfen also gespannt sein was dabei herauskommt!
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0264410X17317784
http://www.poultryworld.net/Health/Articles/2018/1/Modified-Mareks-vaccine-could-protect-against-multiple-diseases-239141E/
Huhnihunde
26.01.2018, 19:50
Heute bis jetzt glücklicherweise nur diese Meldung aus England:
Nach bisher drei unabhängigigen Vogelgrippeausbrüchen bei Wildvögeln gilt für ganz England weiterhin, dass jede Geflügelhaltung die vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen einhalten muß.
Aufgrund der unterschiedlichen Ausbruchsorte wird damit gerechnet, dass es in diesem Winter zu Ausbrüchen in Geflügelhaltungen kommen wird.
https://www.farmersjournal.ie/bird-flu-prevention-zone-extended-to-wales-341795
Huhnihunde
27.01.2018, 16:48
Taiwan:
In einer Entenfarm wurde H5N2 bestätigt. Alle 3979 Enten wurden bereits gekeult.
In diesem Jahr hat es in Taiwan bis heute bereits 16 Vogelgrippeausbrüche in kommerziellen Geflügelhaltungen gegeben.
159.621 Tiere wurden gekeult.
http://focustaiwan.tw/news/asoc/201801270014.aspx
Südkorea:
Die olympischen Spiele rücken näher und wieder ein neuer Ausbruch.
Diesmal ist die Provinz Gyeonggi betroffen, nur 43 km südlich der Hauptstadt Seoul in einer Legehennenhaltung mit 147.000 Tieren. Alle Mitarbeiter der Farm stehen für die nächsten sieben Tage unter Quarantäne. In der Region werden jetzt alle Geflügelhaltungen beprobt. Jeglicher Handel mit Geflügel und Geflügelprodukten auf traditionellen Märkten wurde für die Provinz untersagt.
http://m.yna.co.kr/mob2/en/contents_en.jsp?cid=AEN20180127003500315&domain=3&ctype=A&site=0100000000&input=rss
Huhnihunde
28.01.2018, 18:15
Südkorea
Auch heute, knapp zwei Wochen vor Beginn der olympischen Winterspiele, wird erneut ein Vogelgrippeausbruch in Südkorea gemeldet.
Nachdem bei dem gestrigen Ausbruch, etwa 40 km von Seoul entfernt, H5N6 bestätigt und etwa 190.000 Hühner gekeult wurden, meldet das Gesundheitsamt heute einen Ausbruch in der gleichen Provinz Gyeonggi in einer Legehennenhaltung etwa 70 km von Seoul entfernt. Es sind ca. 174.000 Tieren betroffen.
In einem Radius von 500m um die Ausbrüche sollen noch mehr als 400.000 Tiere gekeult werden. Bis jetzt wurden knapp 500.000 Eier vernichtet, die Vernichtung von weiteren 500.000 Eiern ist angeordnet.
Als Vorsorge vor weiteren Ausbreitungen werden Haltungen mit mehr als 50.000 nun von Wächtern bewacht und die Einhaltung der Hygienevorschriften überwacht.
Sämtliche Mitarbeiter der betroffenen Farmen wurden unter Quarantäne gestellt.
http://mengnews.joins.com/view.aspx?aid=3043911
Südafrika
Aus Südafrika verdichten sich in den letzten Wochen die Warnungen vor einem Vogelgrippeausbruch in diesem Winter.
Als Virusreservoir wird hier die Seeschwalbe vermutet. Aber auch die winterlichen Haltungsbedingungen mit geschlossenen Ställen und einer unzureichenden Be- und Entlüftung setzen die Immunabwehr des gehaltenen Geflügels herab.
https://www.fin24.com/Companies/Agribusiness/warning-that-sa-is-still-at-risk-for-bird-flu-in-2018-20180128-2
Es ist schon einfach hoch interessant, daß sich in Deutschland in diesem Winter so quasi fast nichts an Fällen mit AI entdecken läßt - mit Ausnahme der knapp eine Handvoll gemeldeten Fälle ... als wäre das Virus in unserer Umwelt wie weggeblasen ;) ...
Viele Grüße von Mathias
Huhnihunde
28.01.2018, 19:47
Es ist schon einfach hoch interessant, daß sich in Deutschland in diesem Winter so quasi fast nichts an Fällen mit AI entdecken läßt - mit Ausnahme der knapp eine Handvoll gemeldeten Fälle ... als wäre das Virus in unserer Umwelt wie weggeblasen ;) ...
Viele Grüße von Mathias
Deine Worte in Gottes Gehörgang!
In England ist man mit dem Thema noch nicht durch.
Ich traue dem Frieden hier noch nicht...
https://www.wired-gov.net/wg/news.nsf/articles/Avian+influenza+bird+flu+in+winter+2017+to+2018+27 012018100500?open
Warnehof
28.01.2018, 20:15
Es ist schon einfach hoch interessant, daß sich in Deutschland in diesem Winter so quasi fast nichts an Fällen mit AI entdecken läßt - mit Ausnahme der knapp eine Handvoll gemeldeten Fälle ... als wäre das Virus in unserer Umwelt wie weggeblasen ;) ...
Viele Grüße von Mathias
Hat irgendwer Infos aus einem der Landesuntersuchungsämtern, wie viele Proben bisher geprüft wurden? Vielleicht sind die hiesigen Spaziergänger durch die Medien einfach nicht ausreichend motiviert wurden jeden toten Vogel zu melden. Ich lese zwar dutzende Berichte über die aktuellen Ausstellungen der organisierten Züchters, aber nichts zur Aufmerksamkeit bezüglich AI. Die Veterinäre starren wohl alle wegen ASP mit schreckerstarrten Gliedern gen Osten, wie das Kanickel auf die Schlange. Da bleibt wohl kein Blick für die einheimische Fauna.
Ich traue dem Frieden hier noch nicht...
wurde eben vom Tierversandunternehmen angerufen das laut Veterinäramt keinerlei Tiere aus unserem PLZ Gebiet (76..) versendet werden dürfen!
Warum wieso das konnte mir der Herr nicht sagen!
(Ich wollte Kaninchen versenden)
Weiss evtl. wer was da los ist? Irgend eine ansteckende Krankheit?
Oder nur ein Behördlicher-Verwaltungs- wirrwarr?
Warnehof
28.01.2018, 20:25
Der Vedacht auf Vogelgrippe im Wantjipark in Dordrecht hat sich nicht bestätigt
http://www.dordrecht.net/nieuws/2018-01-19-21609-geen-vogelgriep-in-dordts-wantijpark.html
Dafür gibt es in Rhoon in den südlichen Niederlanden einen Fall bei einem Privathalter. Die Tiere des Bestandes wurden gekeult, zusätzliche Maßnahmen wurden nicht ergriffen.
https://www.levendehave.nl/nieuws/vogelgriep-bij-hobbypluimvee-rhoon
Laut OIE handelt es sich um 32 Vögel verschiedener Rassen, nicht um Geflügel.
http://www.oie.int/wahis_2/temp/reports/en_fup_0000025786_20180125_184111.pdf
legaspi96
28.01.2018, 20:27
Ich traue dem Frieden hier noch nicht...
Ich auch nicht!
The worst thing that could happen is Stallpflicht im Frühjahr/Sommer :bash Im Winter geht das ja alles noch aber im Frühjahr/Sommer kommen die Milben und dann geht im Stall gar nichts mehr! Was aber sicher so gewollt ist.
Grüße
Monika
Huhnihunde
29.01.2018, 19:24
Dafür gibt es in Rhoon in den südlichen Niederlanden einen Fall bei einem Privathalter. Die Tiere des Bestandes wurden gekeult, zusätzliche Maßnahmen wurden nicht ergriffen.
https://www.levendehave.nl/nieuws/vogelgriep-bij-hobbypluimvee-rhoon
Laut OIE handelt es sich um 32 Vögel verschiedener Rassen, nicht um Geflügel.
http://www.oie.int/wahis_2/temp/reports/en_fup_0000025786_20180125_184111.pdf
Das ist ein interessanter Ausbruchsort.
Viele Wasserläufe und somit sicher verlockend für Wildvögel (das Land ist vorwiegend mit Gewächshäusern zugepflastert), bewegt sich hier ein Großteil des LKW-Verkehr aus/nach England (so nicht die Route Calais-Dover genommen wird) von der Fähre Harwich-Hoek van Holland auf der A15 in Richtung D vorbei.
Südkorea/Nordkorea:
Nachdem Südkorea versucht die Vogelgrippeausbrüche in den Griff zu bekommen (zur Desinfektion werden jetzt auch Dronen eingesetzt), wurde heute bekannt, dass Nordkorea massive Probleme mit der Influenza H1N1 (Schweinegrippe) hat. Durch das Rote Kreuz wurde mitgeteilt, dass es seit 01.12.2017 bis 16.01.2018 80.000 bestätigte Fälle gibt. Bis jetzt sind drei Kinder und ein Erwachsener an der Grippe verstorben. Weitere 120.000 Verdachtsfälle werden aus ganz Nordkorea gemeldet, 28% davon aus der Hauptstadt Pyongyang. Hilfeersuchen gingen an die WHO, UN und UNICEF.
Eine offizielle Stellungnahme liegt noch nicht vor.
Aufgrund der "neuen Öffnung" Nordkoreas mit Entsendung von Teilnehmern, Begleitern und Kadern zu den olympischen Winterspielen und des gleichzeitigen Trainings der Skiläufer Südkoreas in Nordkorea(!) wird ein Verschleppen der Influenza nach Südkorea befürchtet.
https://www.voanews.com/a/flu-outbreak-in-south-north-korea/4229269.html
http://english.hani.co.kr/arti/english_edition/e_national/829874.html
https://www.washingtonpost.com/news/early-lead/wp/2018/01/29/with-olympics-set-to-begin-south-korea-is-still-working-to-eradicate-the-avian-flu/?utm_term=.c05b5ed5b783
Huhnihunde
30.01.2018, 17:08
Hat irgendwer Infos aus einem der Landesuntersuchungsämtern, wie viele Proben bisher geprüft wurden? Vielleicht sind die hiesigen Spaziergänger durch die Medien einfach nicht ausreichend motiviert wurden jeden toten Vogel zu melden. Ich lese zwar dutzende Berichte über die aktuellen Ausstellungen der organisierten Züchters, aber nichts zur Aufmerksamkeit bezüglich AI. Die Veterinäre starren wohl alle wegen ASP mit schreckerstarrten Gliedern gen Osten, wie das Kanickel auf die Schlange. Da bleibt wohl kein Blick für die einheimische Fauna.
Die "offizielle Zählsaison" des Wildvogelmonitoring mit Vogelgrippebeprobung über die Jägerschaft der Bundesländer läuft noch bis 31.01.2018. Die Zahl der mindestens einzureichenden Proben variiert z.T. in einzelnen Bundesländern. Interessant finde ich, dass in einzelnen Bundesländern eine Aufwandsentschädigung (zwischen 5,- und 10,-€) für eingereichte Proben gezahlt wird.
Eventuell sind die Jäger hier nicht sonderlich an Vogelgrippenachweisen interessiert? Wäre ja auch blöd, wenn sich das Revier in der Jagdsaison in ein Sperr-/Beobachtungsgebiet mit Bejagungsverbot wandelt....
Hier in der großen Stadt würden die Leute jeden humpelnden Schwan melden. Ist wohl dieses Jahr -noch- zu warm, die Gewässer sind alle frei, die Tiere müssen nicht auf den "gedüngten" Äckern gründeln.
https://www.colditz.info/news-543-Ausweitung-des-Monitoringprogramms-fuer-Aviaere-Influenza-(AI)-bei-Wildvoegeln-2017.html
Orpington/Maran
30.01.2018, 17:28
Zitat aus dem englischen Bericht Public Health England advises the risk to public health from H5N8 and H5N6 avian influenza is very low and the Food Standards Agency has said the disease poses no food safety risk for UK consumers. also,das Risiko von den beiden Grippeerregern ist niedrig, und diese Erkrankungen bergen keine Gefahren für die englischen Verbraucher !
Warnehof
30.01.2018, 20:16
20.01.18
Iran: Die Zahlen haben sich laut einem neuen Bericht jetzt auf 21 Millionen getöteter Tiere erhöht.
http://afludiary.blogspot.de/2018/01/iranian-moa-reports-21-million-birds.html
[quote] Translate
Rafieeipour sagte, dass mehr als 16 Provinzen des Landes an der (suprapubischen?) Krankheit der Vögel beteiligt waren, sagte, dass 421 Fälle dieser Krankheit in den Provinzen identifiziert wurden, von denen 114 in der Provinz Qom sind.[quote/]
Huhnihunde
31.01.2018, 12:20
England:
Mittlerweile wurden an sechs unterschiedlichen Orten positive H5N6 Befunde öffentlich.
Die neuesten Fälle betreffen Möven. Besonders beunruhigend ist die Tatsache, dass sich Möven bei entsprechender Witterung auch weit im Inland aufhalten. Dadurch besteht die Gefahr, dass eine Verschleppung des Virus auch in nicht Küstennahe Geflügelhaltungen.
https://www.farminguk.com/news/Gulls-risk-spreading-bird-flu-as-six-sites-now-test-positive-throughout-England_48492.html
Warnehof
31.01.2018, 16:25
Es gibt eine Studie zum Ausbruch in Biddinghuizen. Wurde frisch vom CDC als Vorab veröffentlicht.
https://wwwnc.cdc.gov/eid/article/24/4/17-2124_article
stehen ein paar sehr interessante Details drin.
Der Ausbruch erfolgte in Stall 1 bei 5 wöchigen Enten und nicht bei den frisch eingesetzten in Stall 2. Das Verlustdiagramm zeigt eine erhöhte Sterblichkeit in Stall 1 direkt nach dem Einsetzen. Wohl "Transportverluste" und normal, jedenfalls wird das nicht weiter betrachtet. Was aber putzig ist, die Küken in Stall 2 wurden angeblich erst am 7.Dez eingesetzt, also zum Zeitpunkt der Feststellung.
Und dann noch die (berechnete) Vermutung, das der Virus bereits 2015 in Sibirien entstanden ist:
Translate
Das N6-Gensegment ist verwandt mit dem von HPAI H5N6-Viren in Griechenland, Japan und Taiwan, für die ein gemeinsamer Vorfahr um den November 2015 geschätzt wurde. Darüber hinaus unterscheidet sich das H5N6-Virus in den Niederlanden von dem in Griechenland durch die PA und PB2-Gensegmente. Dies deutet darauf hin, dass das H5N6-Virus in den Niederlanden nicht durch die fortgesetzte Verbreitung des Virus in Griechenland (oder Europa) im Februar 2017 entstanden ist, sondern wahrscheinlich eine separate Einführung im Zusammenhang mit der Migration von Wildvögeln im Herbst 2017 darstellt Sie kam in Brutgebieten in Sibirien vor, wo sich eine große Anzahl wilder Vögel ansammelt, und das Virus könnte sich durch Langstreckenflüge infizierter Zugvögel verbreitet haben.
Als Beweis für den Wildvogeleintrag werden wie gewohnt die naheliegenden Rastplätze für Zugvögel aufgeführt. Daneben natürlich auch die tot gefundenen Schwäne und Taucher am Veluwemeer, wobei diese wieder einmal nach dem Ausbruch und der Keulung des Betriebes gefunden wurden. Womit sich (mal wieder) die Frage nach Ursache und Wirkung stellt.
Alles in allem sehr interessant, solch kurzfristige Analysen würde ich mir in Deutschland auch wünschen.
Huhnihunde
31.01.2018, 20:53
Es gibt eine Studie zum Ausbruch in Biddinghuizen. Wurde frisch vom CDC als Vorab veröffentlicht.
https://wwwnc.cdc.gov/eid/article/24/4/17-2124_article
stehen ein paar sehr interessante Details drin.
Der Ausbruch erfolgte in Stall 1 bei 5 wöchigen Enten und nicht bei den frisch eingesetzten in Stall 2. Das Verlustdiagramm zeigt eine erhöhte Sterblichkeit in Stall 1 direkt nach dem Einsetzen. Wohl "Transportverluste" und normal, jedenfalls wird das nicht weiter betrachtet. Was aber putzig ist, die Küken in Stall 2 wurden angeblich erst am 7.Dez eingesetzt, also zum Zeitpunkt der Feststellung.
Und dann noch die (berechnete) Vermutung, das der Virus bereits 2015 in Sibirien entstanden ist
Eine wirklich interessante Meldung!
Stall 2 wurde angeblich erst am 7. Dezember neu mit ca 8200 Küken eingesetzt.., sehr merkwürdig...!
Sieht man sich die Statistik von Stall 1 an wird man Misstrauisch:
Zunächst beginnt diese mit Einsetzen der Eintags-Küken am 09.11. nicht bei 0 sondern schon darüber (schon tot aus der Transportboxen in den Stall gefallen. Nun ja.). Die Statistik gibt hier schon eine ungenaue Zahl von ca. 8000 Küken an, wir lesen aber in dem Bericht, dass die Ställe mit je 8200 Tiere besetzt sind. Der erste Peak am 10.Lebenstag (13.11.) zeigt eine Mortalität von 410 Tieren (5%). Am 20.Lebenstag kommen noch etwa 160 dazu (ca 2%)
Die "Farmerzählung" zwischen 05. und 06.12. (!) zeigt am ersten Punkt einen sprunghaften Anstieg um ca 330 Tiere. Dies wären schon zu diesem Zeitpunkt eine Mortalitätsrate über den "erlaubten" 10% der insgesamt im Verlauf der gesamten Mastdauer (ca 40 Tage) "üblich/Norm" ist.
Auch aufgrund der "zeitgleich!?" auftretenden klinischen Symptome in diesem Stall und der an diesem Tag vorgenommenen gemeinsamen Todesfall-Zählung durch Farmer und Veterinäramt hätte eine Neubelegung eines weiteren Stalles gar nicht vorgenommen werden dürfen.
Aufmerksam wurde der Farmer wohl durch die abnehmende Wasser-und Futteraufnahme zwischen 03.12. und 05.12., an diesem Tag wurde die Aufzeichnung abgebrochen! Am 06.12. zählt zunächst der Farmer, dann gemeinsam mit dem Veterinäramt, die (statistische) Mortalitätsrate steigt......
Dass vor diesem Hintergrund eine Neubesetzung eines weiteren Stalles mit zufahrendem Transport etc. stattfand, dürfte zumindest fraglich sein.
Ein weiteres beunruhigendes Detail des Berichts ist ein wenig versteckt: offensichtlich scheint das Virus so schnell zu mutieren, dass die therapeutische Wirkung des gegen Humanpathogene Virusvarianten (u.a. H5N1) eingesetzten Wirkstoffes Oseltamivir (u.a. Tamiflu) herabgesetzt ist.
Dies ist besonders interessant vor dem zur Zeit in Asien stattfindenden Seuchenzuges.
Auch die Verknüpfung eines "Verkehrsknotenpunktes" Sibirien mit dem jährlichen, weltweiten Vogelzug wird als "Ausgangspunkt" für Weiterverbreitung und Mutationen propagiert.
Warum immer wieder Sibirien?
Was gibt es dort, was Mutationen in so extrem kurzer Zeit unterstützt?!
Immer kalt, als Brut-/Futtergebiet für wasserliebende Wildvögel seit Jahrtausenden in den Sommermonaten wichtig.... Was hat sich hier in den letzten Jahren geändert...?!
https://wwwnc.cdc.gov/eid/article/24/4/17-2124-f1
Huhnihunde
31.01.2018, 22:42
In der EU ist unheimliche Ruh..., nur England gibt Laut,... Brexit ick hör dir trappsen..., in anderen Ecken der Welt geht derweil die Post ab!
Erbil, Kurdische Republiken (?!):
Nach den Ausbrüchen im Iran und Irak wird ein Importstop für 39 Staaten nach Kurdistan verhängt.
http://www.rudaw.net/mobile/english/kurdistan/31012018
Vietnam:
Erstmalig über das chinesisch Neujahr/Frühlingsfest werden Ärzte, Kliniken und Pflegepersonal angewiesen eine 24 Stunden Notversorgung für Patienten mit Verdacht auf Vogel-/Schweinegrippe einzurichten.
http://vietnamnews.vn/society/422138/medical-workers-to-be-on-duty-during-tet.html
Südkorea:
Dank der olympischen Winterspiele nähert sich das Auge der Welt diesem Teil Asiens, unabhängig von politischen Machtspielen..., aber war und ist Sport nicht immer ein Teil der Politik...
https://www.washingtonpost.com/news/early-lead/wp/2018/01/29/with-olympics-set-to-begin-south-korea-is-still-working-to-eradicate-the-avian-flu/?utm_term=.1554028cbd01
https://nypost.com/2018/01/30/swine-bird-flu-outbreaks-slam-south-north-korea-ahead-of-olympics/
Wir alle sind zur Zeit verwundert (und erfreut!), dass sich in den internationalen Nachrichten wenig bis nichts aus unserer/der EU-Region findet...
Das mag an der "Großwetterlage", in welche Richtung auch immer man diesen Ausdruck interpretieren möchte, liegen.
Drücken wir die Daumen, dass dieser Kelch (Seuchenzug) auch weiterhin an uns vorüber gehen wird.
Huhnihunde
01.02.2018, 16:54
Auch heute leider wieder einige Meldungen:
Afghanistan:
Eine weitere Provinz im Osten des Landes ist betroffen, die Nachbarprovinz meldet Verdachtsfälle.
Immerhin weiß man hier schon genau: Wildvögel verbreiten die Seuche weiter Richtung östliche Provinzen. Welche Vögel hier für die Ausbreitung gesorgt haben und wie genau die Vögel das Virus in die Hühnerhalten einbringen wird leider nicht mitgeteilt. Dabei wäre eine Information darüber sicher für die ganze Welt interessant.
http://www.tolonews.com/afghanistan/poultry-farmers-lose-millions-amid-bird-flu-outbreak
Iran:
Aus dem Iran werden aus drei bisher nicht betroffenen Provinzen Vogelgrippeverdachtsfälle gemeldet.
Bisher sind ca 16 Provinzen von der Vogelgrippe (H5N8) betroffen. Neben der Aviären Influenza treten in den Hühnerhaltungen mittlerweile auch verstärkt andere Erkrankungen auf. Um welche Erkrankungen es sich handelt wird nicht mitgeteilt.
Bisher wurden wegen des Seuchenzuges 21 Millionen Vögel gekeult, dabei handelte es sich in 73% der Fälle um Legehennen.
Immerhin hat man nun ein temporäres Exportverbot von Geflügel und Geflügelprodukten nach Aserbaidschan erlassen.
Warum dies erst jetzt geschieht erschließt sich mir nicht.
http://en.apa.az/world-news/asia-news/21-million-birds-lost-to-h5n8-virus-iran-s-veterinary-organization.html
http://en.apa.az/azerbaijan-economy/agrarian-industry/state-veterinary-service-restriction-on-imports-of-poultry-products-from-iran-remains-in-effect.html
England:
Der nationale Gesundheitsdienst gibt Verhaltensempfehlungen für den Fall, dass Humanpathogene Virusvarianten auf der Insel landen.
https://www.express.co.uk/life-style/health/913143/bird-flu-uk-nhs-infection-outbreak-spread-virus-avian-symptoms-signs
Nordkorea:
Nordkorea bestätigt mehr als 80.000 H1N1-Infektionen ("Schweinegrippe") bei Menschen.
https://edition.cnn.com/2018/01/31/health/influenza-outbreaks-korea-winter-olympics/index.html
Huhnihunde
01.02.2018, 20:23
Und schon geht's weiter:
Kambodscha:
Nachdem in der letzten Woche 60 Hühner Krankheitssymptome zeigten, wird heute ein neuer H5N1 Verdacht gemeldet.
http://www.khmertimeskh.com/50105842/suspected-bird-flu-outbreak-in-mondulkiri/
Warnehof
02.02.2018, 10:46
@Huhnihunde
Du hast den Kernpunkt mit der Neubelegung der Küken sehr schön herausgearbeitet. :resp
Eine Neubelegung wäherend der Feststellung eines akuten Ausbruches ist schon "überraschend".
Kurz zu dem von Dir angesprochenen Thema Oseltamivir und Deiner Vermutung der hohen Mutationsrate. Die von Dir zitierte Tabelle zeigt die Risikofaktoren für eine Übertragung auf den Menschen bzw. die Gefahr einer Epidemieauslösung. Diese Faktoren werden nur eher selten mit in den Studien veröffentlicht, wenn keine oder nur wenige Faktoren positiv sind. Hier sollte gezeigt werden, dass die Gefahr einer Übertragung praktisch nicht vorhanden ist. Es gibt Studien bzw. Berichte aus China die immer wieder zeigen, dass die Viren gegen ein oder mehrere Therapeutikum resistent sind. Will sagen es gibt immer wieder Stämme die eine Resistenz aufweisen.
Warum Sibirien? An Sibirien hat sich, abgesehen von der Erderwärmung nicht so viel verändert. Dort sind unverändert Brutgebiete für eine immens große Zahl an Wildvögeln. Was sich verändert hat ist der Geflügelfleischkonsum und eine Ausweitung der landwirtschaftlichen Flächen in China. Durch die Mengen an Mastgeflügel und den verbreiteten Lebendmärkten wird die Mutationsrate, durch die Märkte die Verbreitung gefördert. In beiden Fällen ist die Wahrscheinlichkeit eines Austrages in die Wildpopulation deutlich gestiegen. Durch die landwirtschaftlichen Flächen könnte sich das Zugverhalten so verändert haben, das eine Ausbreitung von neuen Virenstämmen begünstigt wird.
zw.lachs
02.02.2018, 18:53
http://www.landtag.sachsen.de/de/aktuelles/tagesordnungen-protokolle-des-plenums/tagesordnung/1172
TOP 17 Seite 40
Hallo Freunde,
es ist endlich nach langem politischem hin und her geschafft. Die Petition die vor über einem Jahr unter dem Aktionsbündnis Vogelfrei von N. Zimmer ins leben gerufen von vielen anderen tatkräftig unterstützt und letztendlich von mir bearbeitet und mit Julia, Heidi mit Mann, Sigried und Frank sowie mir am 21.06.2017 im Sächsischen Landtag an den Landtagspräsidenten übergeben wurde, ist durch und wird der Bundesregierung wie geplant zugestellt. Was lange wehrt, wird Gut. Es war ein langer harter Weg bis zu diesem Erfolg. Zwischenzeitlich wurde im Hühnerforum ja mitgeteilt das die Petition durch sei, was allerdings eine Fehlinfo war, da es seitens der Politik wohl einiges an Irrwegen und Fehlinformationen gab. Nach dieser Veröffentlichung habe ich mit viel hin und her in enger Zusammenarbeit mit der besten Politikerin aus meinem LK die Aufklärung betreiben können und letztendlich der Petition zu ihrem Recht verhelfen können. Das ich dieses Wissen und die Infos bis jetzt zurückgehalten habe tut mir sehr leid aber war notwendig um nichts weiter durch irgendwelche öffentliche Kommentare zu gefährden. Ich danke allen die sich so für die Petition eingesetzt haben. Danke Danke Danke.
Miss Boogle
02.02.2018, 20:08
Danke zw.lachs :)
Und Danke an alle Mitstreiter!!!
:)
Stallknecht
02.02.2018, 22:59
:bravo:bravo:bravo:bravo
:partytime
Warnehof
03.02.2018, 10:37
Danke zw.lachs für die Neuigkeiten. :laola
Das die politischen Mühlen langsam mahlen und es eine Menge verschlungener Pfade zu einem Ergebnis gibt kann ich nur aus eigener Erfahrung aus dem letzten Jahr bestätigen.
Daher auch von mir Danke für Deinen Einsatz und danke an alle Unterstützer.
:danke
Huhnihunde
03.02.2018, 14:30
Danke zw.lachs für die Neuigkeiten. :laola
Das die politischen Mühlen langsam mahlen und es eine Menge verschlungener Pfade zu einem Ergebnis gibt kann ich nur aus eigener Erfahrung aus dem letzten Jahr bestätigen.
Daher auch von mir Danke für Deinen Einsatz und danke an alle Unterstützer.
:danke
Diesem Dank kann ich mich vollumfänglich anschließen!:jaaaa::resp
Leider wird die dazugehörige Drucksache 6/12162 unter dem Top 17 nicht angezeigt, so ist mir der genaue Wortlaut noch nicht bekannt.:grueb Kann das evtl. jemand hier reinstellen?
Wir können nun nur hoffen, dass der Bundestag einer Gesetzesänderung in unserem Sinne zustimmt, woran ich ehrlich gesagt auch vor dem Hintergrund des weltweiten Geflügelpestgeschehens zweifele.:-X
England:
England meldet heute morgen einen weiteren Ausbruch. Es wurden neun tote Wildvögel (H5N6?) in dem Bezirk Rutland (Nähe Oakham) gefunden. Ich nehme an, dass es sich bei dem Fundort um Rutland Water handelt. Rutland Water ist der flächenmäßig größte Stausee Englands. Er ist als Überwinterungsgebiet für Gänse bekannt. Außerdem befindet sich hier ein Brutgebiet von Fischadlern. Gleichzeitig führen in der Nähe des ca. 180km nordöstlich von London gelegenen Gewässers die schnellsten Verkehrsrouten von Harwich (Fähre Harwich/Rotterdam) in die nördlichen Industriegebiete Englands.
https://www.stamfordmercury.co.uk/news/business/bird-flu-reported-in-rutland-area-1-8362401
Auch die Geflügelzüchter und -Verkäufer in England sind not amused. Nachdem im letzten Jahr alle Zucht- und Verkaufsschauen aufgrund der Geflügelpest abgesagt wurden, dürfen dieses Jahr solche Veranstaltungen stattfinden. Leider halten sich die Käufer aus Angst vor der Vogelgrippe zurück. Auch haben Züchter deshalb aufgegeben.
https://www.fginsight.com/news/news/bird-flu-makes-poultry-buyers-nervous-51527
Südkorea:
Bereits gestern gab es einen weiteren Verdachtsfall. Diesmal Wildvögel. Bekomme leider im Augenblick den Artikel nicht auf um ihn hier zu verlinken.
zw.lachs
03.02.2018, 18:47
[QUOTE=Huhnihunde;1653786]Diesem Dank kann ich mich vollumfänglich anschließen!:jaaaa::resp
Leider wird die dazugehörige Drucksache 6/12162 unter dem Top 17 nicht angezeigt, so ist mir der genaue Wortlaut noch nicht bekannt.:grueb Kann das evtl. jemand hier reinstellen?
TOP 17 musst Seite 40 suchen. Einzeln ist das Dokument noch nicht verlinkbar.
Huhnihunde
03.02.2018, 19:17
[QUOTE=Huhnihunde;1653786]
TOP 17 musst Seite 40 suchen. Einzeln ist das Dokument noch nicht verlinkbar.
So sieht bei mir Top 17 aus wenn ich den von dir angegebenen Link öffne.
Würde dort gerne nach einer Seite 40 suchen aber wie geht das?
http://up.picr.de/31716754xc.jpg
zw.lachs
03.02.2018, 19:27
klickst auf grüne Drucksache und wirst zu den Petitionen weitergeleitet. Dort Seite 40 und du bist da wo du hin möchtest.
Huhnihunde
04.02.2018, 04:08
klickst auf grüne Drucksache und wirst zu den Petitionen weitergeleitet. Dort Seite 40 und du bist da wo du hin möchtest.
Ich hatte mich falsch ausgedrückt und das falsche Foto veröffentlicht, bitte entschuldige.
Natürlich klicke ich auf die grüne Drucksache. Da erscheint dann Nr. der Drucksache, Überschrift und Unterschrift. Dazwischen gähnende Leere:unsicher.
Schau, so sieht es aus:
http://up.picr.de/31720085bp.jpg
Habe zur Kontrolle auch mal unter anderen Tops die Drucksachen geöffnet. Bei den meisten funktioniert das problemlos, bei einigen sieht das Ergebnis wie oben auf dem Foto aus.:(
***altsteirer***
04.02.2018, 08:43
Ich spucke ja nur ungern in die Suppe, aber das Gefühl, welches ich gestern nach erstmaligem Lesen hatte, hat sich bislang nicht geändert. Vielleicht kann mir ja jemand helfen, das ganze positiver zu sehen. :)
Zitat aus genannter Drucksache:
"Überprüfung der Verordnung zum Schutz gegen die Geflügelpest
a) Die Aufhebung der generellen Stallpflicht
Das Geflügelpest Virus in Wildvögeln stellte (und stellt) eine kontinuierliche Gefahr für den direkten und indirekten Eintrag in Geflügelhaltungen dar. (Anmerkung ***altsteirer***: Vogelgrippe/Aviäre Influenza hätte auch gereicht)
Mit der Anordnung der „generellen“ (landesweiten) Stallpflicht im November 2016 folgte das Land der Risikoeinschätzung des Nationalen Referenzlabors (Friedrich Loeffler Institut FLI) im Zusammenhang mit der Risikobewertung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz aufgrund landesspezifischer Risikofaktoren wie Geflügeldichte, Infrastruktur, Wildvogeldichte und routen sowie Umweltfaktoren unter Berücksichtigung der Geflügelpestausbrüche in Polen und Tschechien. Insofern war das Aussprechen einer landesweiten Stallpflicht in Sachsen als vorsorgliche und konsequente Maßnahme gegen die Ein- oder Verschleppung der Geflügelpest in heimische Haus und Nutzgeflügelbestände zunächst nachvollziehbar."
Eine landesweite Stallpflicht als Empfehlung des FLI zu deklarieren soll in unserem Interesse sein? Die Behörden haben mit der landesweiten, pauschalen Aufstallung erstmal alles richtig gemacht? Das ist die Essenz des ersten Absatzes unserer Petition?
Die epidemiologische Lage indes verlief sehr dynamisch und entwickelte sich konstant weiter. Aufgrund der epidemiologischen Entwicklung wurde die allgemeine Stallpflicht von der Landesdirektion Sachsen (LDS) mit Bescheid vom 20.03.2017 aufgehoben. In der Nachbetrachtung des epidemiologischen Verlaufs der Seuchenzüge der Jahre
2005/2006 und 2016/2017 zeigt sich jedoch weitergehender wissenschaftlicher Forschungs und Auswertungsbedarf hinsichtlich der Ursachen bzw. Übertragungswege bzw. der Festlegung praktikabler Schlussfolgerungen für die Seuchenprophylaxe.
Dies betrifft insbesondere das Vorgehen bei Nachweisen in der Wildtierpopulation. Bei künftigen, ähnlichen epidemiologischen Lagen sollte das Risiko der weiteren Ausbreitung des Geflügelpest Virus mit dem Interesse einer artgerechten Haltung besser abgewogen werden.
Eine risikobasierte Aufstallung, wie sie vom FLI favorisiert wurde, stellt eine gravierende Einschränkung für viele Geflügelhaltungen im Freistaat Sachsen dar. Ob eine landesweite („generelle“) Stallpflicht angeordnet wird, muss deshalb genau abgewogen werden. Künftig sollten die örtlichen Gegebenheiten stärker berücksichtigt werden, so dass es zu differenzierten Entscheidungen der lokalen Veterinärbehörden vor Ort kommt.
Auch wenn hier der erste Absatz etwas relativiert wird; Unglücklicher kann man es kaum formulieren. Oben Verständnis für die pauschale, landesweite Aufstellung, die man selbst als Empfehlung des FLI verkauft, hier der Verweis, dass bereits die risikobasierte Stallpflicht schon ein Problem ist. Wichtig wäre gewesen das Risiko zu konkretisieren. Bspw. Totfund, oder Ausbruch, Pufferzone, 14 Tage Stallpflicht.
Niemand wird sich politisch gegen Empfehlungen des FLI stellen. Ein Herausarbeiten und Aufzeigen der vorsorglichen Übererfüllung, seitens der Behörden, wäre wichtig gewesen. Ebenso, wie zu konkretisieren, welche Minimalvorgaben gerade noch den Vorgaben des FLI entsprechen könnten.
Ausnahmen von der Stallpflicht sollten künftig bereits in der Tierseuchenrechtlichen Allgemeinverfügung benannt werden, z.B. für Laufgeflügel und Wassergeflügel. Das Stellen von individuellen Anträgen sollte die Ausnahme und nicht der Regelfall sein.
Der bislang abverlangte Zeit Kosten und Verwaltungsaufwand hatte für private Tierhalter das zuträgliche Maß überschritten. Das sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz sollte zusammen mit den weiteren Veterinärbehörden nach Möglichkeiten der Verwaltungsvereinfachung suchen."
Insgesamt fürchte ich, dass da nicht viel bei rumkommt. Ein Papier mit dem Tenor "für den Kleinhalter ärgerlich, aber das FLI empfiehlt."
Vielleicht schenken sie uns demnächst die Dokumentation über die Legeleistung, und sagen dann sie wären den privaten Tierhaltern, soweit es im Rahmen der Gefahrenabwehr möglich sei, entgegengekommen.
Aber ein herzliches Dankeschön an alle, die sich so unermüdlich dahinter geklemmt haben! Vielleicht male ich das Szenario ja auch zu düster...
Liebe Grüße, Markus
Die HPAI-Problematik auf Sibirien als Verteilungsstation und Asien als Entstehungsort zu beschränken, greift zu kurz.
Nachfolgend noch ein paar interessante Fakten. Auch außerhalb Asiens ist HPAI laut OIE zwischen 1997 und 2008 in Australien, Europa, Afrika, Nord- und Südamerika zehn Mal entstanden. Sieben Ausbrüche waren H7, drei waren H5 (D.J. Alexander & I.H. Brown: History of highly pathogenic avian influenza. Rev. sci. tech. Off. int. Epiz., 2009, 28(1), 19-38.
Sehr interessant ist der HPAI-Ausbruch 2004 in Kanada, dort wurde HPAI bei der Entstehung in flagranti in einer Hühnerfarm erwischt: in der Haltung wurde sowohl ein niedrig- als auch ein hochpathogener H7N3-Virus nachgewiesen (J. Pasick, Y. Berhane & K. Hooper-McGrevy: Avian influenza: the Canadian experience. Rev. sci. tech. Off. int. Epiz., 2009, 28(1), 349-358.
2015 beispielsweise wieder HPAI H7N7 in Deutschland (FLI-Tiergesundheitsjahresbericht 2015).
Bemerkenswert ist auch, dass laut EFSA-Gutachten HP H7 in Europa in Wildvögeln nicht nachgewiesen wurde, die Übertragung von HP H7 also offensichtlich wildvogelunabhängig erfolgte (EFSA 2017: Avian influenza. doi: 10.2903/j.efsa.2017.4991). In Frankreich konnte laut EFSA die HPAI-Verbreitung entlang der Hauptrouten der Geflügeltransporte nachverfolgt werden (EFSA; 2017: Avian influenza overview October 2016–August 2017. doi: 10.2903/j.efsa.2017.5018.
Und LP H9N2 ist laut FLI-Tiergesundheitsjahresberichten seit Jahren in hunderten deutschen Putenhaltungen präsent, aber nahezu überhaupt nicht in Wildvogelpopulationen. Es wird also trotz Biosicherheitsmaßnahmen durch die Geflügelwirtschaft bzw. deren Strukturen erfolgreich verbreitet.
Dass HP H5N8 trotz seines 206/17 häufigen Erscheinens dieses Jahr in D nicht in Erscheinung tritt, passt auch überhaupt nicht zu der (auch vom FLI) gerne geäußerten Hypothese, dass HPAIV in der Umwelt überdauern.
Das FLI schreibt selbst in seiner Risikoanalyse vom 8.11.17 zu HPAI in den USA 2014/15, dass nicht die Wildvogelpopulationen, sondern die Intensivgeflügelhaltung letztlich die persistierende Quelle für Viren-Austräge war.
All diese Punkte sind wissenschaftlich belegt. Sollten die Befürchtungen von Markus wahr werden und die Kleinhalter weiterhin zu Gunsten, oder eher zur Beruhigung der Geflügelwirtschaft (die die HPAI-Problematik letztlich zu verantworten hat) die Leidtragenden sein, sind sie gut als Argumente für einen sachgerechten Umgang mit HPAI gegenüber Behörden und noch besser Politik geeignet.
Grüße
b5irin
Huhnihunde
04.02.2018, 11:59
http://www.landtag.sachsen.de/de/aktuelles/tagesordnungen-protokolle-des-plenums/tagesordnung/1172
TOP 17 Seite 40
Hallo Freunde,
es ist endlich nach langem politischem hin und her geschafft. Die Petition die vor über einem Jahr unter dem Aktionsbündnis Vogelfrei von N. Zimmer ins leben gerufen von vielen anderen tatkräftig unterstützt und letztendlich von mir bearbeitet und mit Julia, Heidi mit Mann, Sigried und Frank sowie mir am 21.06.2017 im Sächsischen Landtag an den Landtagspräsidenten übergeben wurde, ist durch und wird der Bundesregierung wie geplant zugestellt. Was lange wehrt, wird Gut. Es war ein langer harter Weg bis zu diesem Erfolg. Zwischenzeitlich wurde im Hühnerforum ja mitgeteilt das die Petition durch sei, was allerdings eine Fehlinfo war, da es seitens der Politik wohl einiges an Irrwegen und Fehlinformationen gab. Nach dieser Veröffentlichung habe ich mit viel hin und her in enger Zusammenarbeit mit der besten Politikerin aus meinem LK die Aufklärung betreiben können und letztendlich der Petition zu ihrem Recht verhelfen können. Das ich dieses Wissen und die Infos bis jetzt zurückgehalten habe tut mir sehr leid aber war notwendig um nichts weiter durch irgendwelche öffentliche Kommentare zu gefährden. Ich danke allen die sich so für die Petition eingesetzt haben. Danke Danke Danke.
Aufgrund dieser Meldung hatte ich angenommen, dass sich im Wortlaut der Drucksache die in der Petition geforderten Maßnahmen wiederfinden und daraus ein Antrag zur Gesetzesänderung an den Bundestag resultiert.
Leider ist es mir, wie aus meinen vorangegangenen Antworten ersichtlich, nicht möglich die Drucksache zu lesen.:neee:
@ altsteirer: Danke, für die Einstellung in Auszügen!:)
Aus den zitierten Teilen der Drucksache kann ich unabhängig vom Inhalt noch nicht einmal herauslesen, dass es hier bereits eine fertig ausgearbeitete Empfehlung zur Abstimmung einer Gesetzesänderung gibt.
Vielmehr wird an die Veterinärbehörden und das sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz zurückverwiesen. Diese "sollten" zunächst einmal eruieren, ob im Falle eines erneuten Vogelgrippeausbruchs bei Wildvögeln (!, die Möglichkeit eines Erstausbruchs in einer Geflügelhaltung wird nicht berücksichtigt) andere Maßnahmen als eine flächendeckende generelle Aufstallungspflicht möglich sind. Örtliche Gegebenheiten "sollten" stärker berücksichtigt werden, für den betroffenen Halter "sollte" das Verfahren vereinfacht werden.
Die Empfehlung des FLI wird nicht in Fage gestellt. Gleichzeitig räumt man zwar weiteren Forschungsbedarf ein, aber welcher Amtsveterinär hätte den Mut sich der Empfehlung entgegenzustellen?
Insgesamt wird für mich in der Drucksache lediglich überlegt, ob es bei einem erneuten Seuchenbeginn notwendig ist wieder eine flächendeckende generelle Aufstallungspflicht auszusprechen. Oder ob man es wie andere Bundesländer macht, die um den Ausbruchsort Sperr- und Beobachtungsgebiete mit entsprechender Aufstallungspflicht anordnen.
Lediglich die Formulierung, dass im Falle einer Anordnung eine differenzierte Aufstellung des aufzustallenden Geflügels angegeben werden sollte, läßt auf den ersten Blick eine Verbesserung vermuten. Bei näherer Betrachtung wird aber klar, dass es sich hierbei um die Änderung der Auslegung eines Bundesgesetzes handelt (lediglich Tauben sind bisher von der Aufstallungspflicht ausgenommen) zu der dem Bundesland Sachsen weiterführende Erkenntnisse vorliegen müßten.
Leider muß ich mich bei meinem bisherigen Kenntnissstand der Einschätzung von Markus anschließen.:(
@ b5irin : Danke für die Interessante Info. Der Verteiler Sibirien als "Verkehrsknotenpunkt von Wildvögeln" wird von den Verfechtern der Wildvogelthese propagiert.
zw.lachs
04.02.2018, 13:41
Was habt ihr von der Petition denn erwartet ? Das daraufhin das bestehende Gesetz sofort geändert wird ?
Wichtig ist erstmal das die Petition als solches unter "Beachtung" an den Bundestag geht. Dort trifft sie auf noch zwei Petitionen mit ähnlichem Inhalt. Das ist gut da dadurch mehr Interesse bekundet wird seitens der Geflügelhalter etc.
Das einige Punkte aus dem schwachen Petitionstext mittlerweile politisch anders gesehen werden als vor einem Jahr sollte klar sein. Die gesamte Sachlage hat sich verändert. Stallpflicht als solches ist seit Frühjahr 2017 aufgehoben. Wie das Verhalten der Behörden 2017 zeigt bei LPAI Fällen ist man ja schon auf einem besseren Weg als 16/17. Die wichtigste Forderung , die Änderung der GPVO ist ja an den Bundestag überwiesen.
Das aufgrund der Petition keine Anträge an den Bund gestellt wurden ist eigentlich auch klar, Anträge müssen von Ausschüssen und nicht vom Petitionsdienst gestellt werden. Allerdings gab es ja schon verschiedene Anträge an die Staatsregierung ohne die Petition. Dies sind zwei Paar Schuhe.
Ohne dies alles wie es gelaufen ist wäre die Petition nie im Bundestag angekommen und wäre im Nirgendwo verschwunden.
***altsteirer***
04.02.2018, 13:59
@b5irin: Danke für die schöne Auflistung, wo die offiziellen und sehr einseitig beleuchteten Verbreitungswege keine befriedigende Erklärung liefern. Dieser Weg muss unbedingt weiter verfolgt werden und genau so wissenschaftlich, wie Du es tust, immer wieder Gegenstand der Diskussion sein.
Andererseits ist es ja nunmal so, dass ein Gutachten auf EU Ebene und auch die Erklärungen hierzulande sich eindeutig auf den Wildvogel als größten Vektor eingeschossen haben.
Dagegen wird auf kurze Sicht kein ankommen sein. Insofern hätte ich das hier:
Insgesamt wird für mich in der Drucksache lediglich überlegt, ob es bei einem erneuten Seuchenbeginn notwendig ist wieder eine flächendeckende generelle Aufstallungspflicht auszusprechen. Oder ob man es wie andere Bundesländer macht, die um den Ausbruchsort Sperr- und Beobachtungsgebiete mit entsprechender Aufstallungspflicht anordnen.
schon als kleinen Erfolg verbucht. Allerdings wird ja in der Drucksache die landesweite Stallpflicht Sachsens als der FLI Empfehlung Folge leistend, und vermeintlich risikobasiert dargestellt.
Und da harkt es für mich. Das war ein etwa 4 Monate dauernder, pauschaler Rundumschlag.
Einer risikobasierten Aufstallung werden wir auf kurze Sicht kaum entgehen können. Da wäre für mich das Mittel der Wahl zu zeigen, was andere Bundesländer unter risikobasiert verstehen.
Baden-Württemberg hat nach anfänglichem Aktionismus das Hirn eingeschaltet (danke@b5irin), Niedersachsen hatte gleich die Traute besonnen zu reagieren.
Das wäre mMn der erste Schritt in die richtige Richtung. Aber nicht "politische Amokläufe" der unerbittlichsten Landesregierungen nachträglich als "risikobasiert" und "FLI Empfehlung folgend" adeln.
Und das im Namen der Kleinhalter...
@ altsteirer: Danke, für die Einstellung in Auszügen!:)
Bitte. Die Auszüge sind in dem Punkt Stallpflicht übrigens vollumfänglich, mehr steht da nicht.
Liebe Grüße, Markus
***altsteirer***
04.02.2018, 14:06
@zw.lachs:
Du hast natürlich, wie auch einige andere, besonders viel Zeit und Herzblut in die Petition gesteckt. Ich möchte Deinen unzähligen, in die Sache investierten, Stunden auch wirklich nicht mit Undank begegnen.
Aber ich halte den Text für so weichgespült, dass er schon nichtssagend ist, bevor er den Bundestag überhaupt erreicht.
Wenn das unsere Maximalforderungen sind, die oben ankommen, dann sehe ich die Sache einfach mit gemischten Gefühlen...
Trotzdem danke nochmal und einen schönen Sonntag,
Markus
metasequoia55
04.02.2018, 14:40
ich entnehme daraus erst mal, dass das vorrangige ziel, nämlich die überprüfung der geltenden geflügelpestVO vom landtag sachsen befürwortet und damit im bundestag zur diskussion gestellt wird.
nach vorlage im bundestag wird die drucksache einer entsprechenden fachkommision zur inhaltlichen bewertung vorgelegt werden, worauf mit sicherheit weitere diskussionen folgen.
dass durch die geltende geflpestVO die rassegeflügelzüchter übermäßigen problemen ausgestezt waren wird ja eindeutig angesprochen und kritisiert (und damit profitieren auch die hobbyhalter).
zum einen wird deutlich darauf verwiesen, dass es durch die aufstallung zu: gravierenden Einschränkungen für viele Geflügelhaltungen im Freistaat Sachsen gekommen ist, zum anderen wird ebenfalls deutlich angesprochen, dass handlungsbedarf besteht: In der Nachbetrachtung des epidemiologischen Verlaufs der Seuchenzüge der Jahre
2005/2006 und 2016/2017 zeigt sich jedoch weitergehender wissenschaftlicher Forschungs und Auswertungsbedarf hinsichtlich der Ursachen bzw. Übertragungswege bzw. der Festlegung praktikabler Schlussfolgerungen für die Seuchenprophylaxe., welcher ja bislang vom FLI geflissentlich ignoriert wurde.
@altsteirer: ich glaube nicht, dass mit dem satz: Insofern war das Aussprechen einer landesweiten Stallpflicht in Sachsen als vorsorgliche und konsequente Maßnahme gegen die Ein- oder Verschleppung der Geflügelpest in heimische Haus und Nutzgeflügelbestände zunächst nachvollziehbar." die aufstallung als gegenmaßnahme gutgeheißen werden sollte. es handelt sich hierbei wohl eher um eine feststellung von tatsachen...es war ZUNÄCHST nachvollziehbar.
denn im nächsten absatz heißt es: Die epidemiologische Lage indes verlief sehr dynamisch und entwickelte sich konstant weiter. soll heißen: es kam anders als man sich vorgestellt hatte, die maßnahmen waren für die katz.
dass es möglich ist, mit der überstellung der petition seitens des sächsischen landtages an den bundestag, bereits eine gesetzesvorlage zu liefern, ist wohl illusorisch. das politische parkett ist rutschig und jede fraktion muss wohl auch auf eine formulierung ihrer forderungen und anregungen achten, um ihr anliegen überhaupt ins gespräch zu bekommen.
natürlich wäre mir persönlich auch ein kanonenschuss, der die geflpestVO auf einen schlag ändert, lieber gewesen, aber politik ist nun mal die gangart der kleinen schritte und langsamen änderungen. und im prinzip können wir es doch schon als erfolg verbuchen, dass sich übehaupt eine fraktion unserer sorgen annimmt und unsere wünsche unterstützt.
für uns ergibt sich daraus meiner ansicht nach die verpflichtung, jetzt nicht die hände in den schoß zu legen und abzuwarten was andere für uns tun, sondern auf politischer ebene ständig zu bohren und nachzuhaken.
Andererseits ist es ja nunmal so, dass ein Gutachten auf EU Ebene und auch die Erklärungen hierzulande sich eindeutig auf den Wildvogel als größten Vektor eingeschossen haben.
Dagegen wird auf kurze Sicht kein ankommen sein. Insofern hätte ich das hier:
Sollte es weiter bei "den Wildvögeln" als Hauptvektor bleiben, müssen sie erst einmal nachvollziehbar erklären, wie das mit der Verbreitung von H7 oder H9N2 durch Wildvögel funktionieren soll. Wenn man diese Frage laut und oft genug stellt, wird man sie nicht ignorieren können.
Da andernorts Vollgenomanalysen durchgeführt werden, hat man hierzulande auch damit begonnen. Und die zeigen nunmal, dass Sekundärinfektionen in der Geflügelwirtschaft eher die Regel als die Ausnahme sind. Das liest man auch zunehmend in den Veröffentlichungen des FLI´s, auch wenn es dort (noch?) nicht in entsprechender Gebühr betont wird.
Ich denke, man sollte also mal vorsichtig optimistisch sein. Und wenn nicht, bieten die Veröffentlichungen von EFSA und FLI genügend Argumente (andere natürlich auch), die Wildvogelhypothese in Frage zu stellen.
Wenn das Ganze dann wieder über Presse und Politik erfolgt, wird es zumindest langfristig Erfolg haben, da bin ich überzeugt. Spätestens, wenn der Masse der Rassegeflügelzüchtern klar ist, wo die Schwerpunkte der HPAI-Problematik wirklich liegen.
Grüße
b5irin
metasequoia55
04.02.2018, 17:57
...und deshalb braucht es weiterer und permanenter aufklärung. jeder verbraucher, rassegeflügelzüchter, hobbygeflügelhalter und opa franz von nebenan, der künftig seine eier und sein fleisch nicht mehr unkritisch und unter dem aspekt billig aus der tiefkühltruhe zieht, sondern die haltungsbedingungen hinterfagt, ist ein weiterer unterstützer für die sache. wandel braucht nun mal (leider) zeit, auch wenn wir die wahrscheinlich nicht unendlich haben....
wandel braucht nun mal (leider) zeit, auch wenn wir die wahrscheinlich nicht unendlich haben....
Wenn in unserem südöstlichsten Bundesland eine Ente mit HPAI H5N6 gefunden wird, ohne dass gleich landesweit die Stallpflicht ausgerufen wird, dann wandelt es vielleicht bereits ein bisschen .....
Huhnihunde
04.02.2018, 18:47
Sollte es weiter bei "den Wildvögeln" als Hauptvektor bleiben, müssen sie erst einmal nachvollziehbar erklären, wie das mit der Verbreitung von H7 oder H9N2 durch Wildvögel funktionieren soll. Wenn man diese Frage laut und oft genug stellt, wird man sie nicht ignorieren können.
In England scheinen die Wissenschaftler eher unbeeinflusst von der Geflügelwirtschaft agieren zu können.
Diese Untersuchung beschäftigt sich damit wie einzelne Virusvarianten die Artenschranke vom Vogel zum Säugetier/Mensch überwinden. Hintergrund ist eine befürchtete Pandemie, da bekannt ist, dass die Virusvariante H7N9 bei engem Kontakt und unzureichenden hygienischen Bedingungen von Geflügel auf den Menschen übertragbar ist. Hier wurde bei 1500 gemeldeten Humanfällen bis 2013 eine Mortalität von 40% festgestellt. Eine Infektion von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.
Bei H9N2 kam es sehr schnell zu einer Übertragung auf Mäuse, so dass auch Mäuse das Virus verbreiten können.
Da H9N2 fähig ist genetisches Material an H7N9 anzukoppeln, wäre es denkbar, dass über einige Zwischenschritte eine Infektion von Säugetieren mit H7N9 stattfindet und die Virusverbreitung auf den Menschen nicht nur an einen engen Kontakt mit Geflügel gebunden ist.
Welche Gensequenz es H9N2 ermöglicht so schnell auf Mäuse überzuspringen ist noch nicht bekannt.
So wie ich den Bericht verstehe, scheint der Viruseintrag über Wildvögel schnelle Verbreitung und Mutation keine Rolle zu spielen.
http://www.poultryworld.net/Health/Articles/2018/2/Scientists-to-look-into-how-rapidly-bird-flu-can-adapt-to-infect-humans-243947E/
In Hessen hat man jetzt ein Lager mit "Seuchenequippment" eingerichtet:
http://m.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/wetzlarer-einrichtung-steuert-tierseuchen-schutz-in-hessen-15423555.html
***altsteirer***
04.02.2018, 18:58
Wenn in unserem südöstlichsten Bundesland eine Ente mit HPAI H5N6 gefunden wird, ohne dass gleich landesweit die Stallpflicht ausgerufen wird, dann wandelt es vielleicht bereits ein bisschen .....
Oder es liegt daran, dass dieses Jahr mit der ASP eine andere "Sau" durch's Dorf getrieben wird. Dass sie dieses Jahr nämlich viel klüger wären, als letztes Jahr glaube ich kaum.
Wenn man diese Frage laut und oft genug stellt, wird man sie nicht ignorieren können.
Ich hoffe es sehr! Bislang schlagen "sie" sich ja wacker.
Liebe Grüße, Markus
Nicolina
04.02.2018, 23:20
Zur Info:
Ich bekam von zw.lachs im Oktober die offizielle Info, dass die Petition im Bundestag angekommen ist - ohne diese hätte ich auch nicht dazu hier oder bei fb geschrieben.
Ohne dies alles wie es gelaufen ist wäre die Petition nie im Bundestag angekommen und wäre im Nirgendwo verschwunden.
Das empfinde ich als frech. Denn ich hatte eine andere Adresse in Bayern über die die Petition an den Bundestag eingereicht hätte werden können, aber du wolltest diese mittels deiner politischen Kontakte unbedingt übernehmen.
(Und dass du selbst mich erst vorgestern über den anderen Verlauf der "Dinge" informiert hast, ist auch wieder so ein Ding..)
dennoch - nun ist sie ja da wo sie hin sollte ...
@Huhnihunde
Das humanpathogene H7N9 basiert größtenteils auf H9N2:
https://www.cdc.gov/flu/pdf/avianflu/h7n9-reassortment-diagram.pdf
Da H9N2 seit Jahren in der deutschen Geflügelwirtschaft sehr verbreitet ist, kann nicht ausgeschlossen werden (die Formulierung kann nicht nur das FLI), dass auch hierzulande in der Intensivgeflügelhaltung Virus-Varianten entstehen, die dem Menschen gefährlich werden können. Die Voraussetzungen sind jedenfalls gegeben.
Sobald die Politik das begriffen hat, wird sie die Anfälligkeit der Intensivgeflügelhaltung für HPAI ernster nehmen.
Huhnihunde
05.02.2018, 08:21
@Huhnihunde
Das humanpathogene H7N9 basiert größtenteils auf H9N2:
https://www.cdc.gov/flu/pdf/avianflu/h7n9-reassortment-diagram.pdf
Da H9N2 seit Jahren in der deutschen Geflügelwirtschaft sehr verbreitet ist, kann nicht ausgeschlossen werden (die Formulierung kann nicht nur das FLI), dass auch hierzulande in der Intensivgeflügelhaltung Virus-Varianten entstehen, die dem Menschen gefährlich werden können. Die Voraussetzungen sind jedenfalls gegeben.
Sobald die Politik das begriffen hat, wird sie die Anfälligkeit der Intensivgeflügelhaltung für HPAI ernster nehmen.
Das denke ich auch.
Die Diskussion um Vogelgrippe dürfte in der Boulevardpresse schon bald wieder losgehen nachdem diese Meldung aus England heute Nacht rauskam:
Bei sieben Schwänen die zu der 70 köpfige Herde der Königlichen Schwanenhaltung auf Windsor gehören wird ein Ausbruch der Aviären Influenza vermutet.
http://www.dailymail.co.uk/news/article-5351337/Bird-flu-kills-SEVEN-Queens-swans-Windsor.html
metasequoia55
05.02.2018, 08:38
nicole, so wie ich das nochmal nachgelesen habe, hast du wohl etwas falsch interpretiert. marko hatte sogar den zwischenstand regelmäßig gepostet, nämlich dass die petition im sächsischen landtag diskutiert wird und er hatte auch das protokoll davon gepostst (auch in FB, wo du ja auch vertreten bist). ich finde es bedauerlich, dass wir nicht wie früher seite an seite für unser gemeinsame sache kämpfen können, auch wenn wir andere wege gehen.
letztendlich ist es doch unerheblich, wer welchen beitrag geleistet hat. mein beitrag war auf grund meiner erkrankung auch wesentlich geringer als der von marko, julia, thomas oder bernd. und ich fühle mich nicht "übergangen", denn auch mein kleines scherflein hat ein winziges stück zum gesamtgelingen beigetragen. entscheidend ist, dass wir gemeinsam etwas erreicht haben. nicole, bitte geh in dich, es braucht jeden einzelnen, auch jetzt noch, um einen endgültigen erfolg zu erzielen. streiten ist das letzte was wir brauchen.
Warnehof
05.02.2018, 10:16
Diesem Dank kann ich mich vollumfänglich anschließen!:jaaaa::resp
Leider wird die dazugehörige Drucksache 6/12162 unter dem Top 17 nicht angezeigt, so ist mir der genaue Wortlaut noch nicht bekannt.:grueb Kann das evtl. jemand hier reinstellen?
Wir können nun nur hoffen, dass der Bundestag einer Gesetzesänderung in unserem Sinne zustimmt, woran ich ehrlich gesagt auch vor dem Hintergrund des weltweiten Geflügelpestgeschehens zweifele.:-X
Schau mal, ob Du das pdf über diesen Link lesen kannst:
https://drive.google.com/open?id=18ZzS9ReuGrqAQ-LoD8Ydd44vTteIVfsI
Warnehof
05.02.2018, 10:31
Wenn in unserem südöstlichsten Bundesland eine Ente mit HPAI H5N6 gefunden wird, ohne dass gleich landesweit die Stallpflicht ausgerufen wird, dann wandelt es vielleicht bereits ein bisschen .....
Sie haben nach den Erkenntnissen der Bund-Länderarbeitsgruppe und der daraus resultierenden Punkte für die, in ferner Zukunft vielleicht mal irgendwann in Kraft zu setzenden, novellierte GefPSchVO gehandelt. Was aber eher nicht zugunsten der Privathalter gedacht ist. Man hat schlicht festgestellt, dass durch die massive Ausweisung von Sperrbezirken, die gewerbliche Geflügelhaltung aufgrund Verbringungsverboten stark gelitten hat.
Was da vermutlich auf die Geflügelhalter zukommt, lässt sich im Tagungsband der 2. nds. Tiergesundheitstage nachlesen.
https://www.tierseucheninfo.niedersachsen.de/download/126074/Tagungsband_zum_2._Nds._Tiergesundheitssymposium_2 017.pdf
Ab Seite 4 geht es um "Aktuelles zur Rechtsetzung „Geflügelpest“"
Auf Seite 5 enthält der vorletzte Punkt die verklausulierte Aussetzung von Sperrbezirken bei Einzelfunden.
zw.lachs
05.02.2018, 10:39
Zur Info:
Ich bekam von zw.lachs im Oktober die offizielle Info, dass die Petition im Bundestag angekommen ist - ohne diese hätte ich auch nicht dazu hier oder bei fb geschrieben.
Das empfinde ich als frech. Denn ich hatte eine andere Adresse in Bayern über die die Petition an den Bundestag eingereicht hätte werden können, aber du wolltest diese mittels deiner politischen Kontakte unbedingt übernehmen.
(Und dass du selbst mich erst vorgestern über den anderen Verlauf der "Dinge" informiert hast, ist auch wieder so ein Ding..)
dennoch - nun ist sie ja da wo sie hin sollte ...
Zur Info an alle und Nic.
Ich werde und möchte mich hier nicht streiten oder sonstiges, was ich aber möchte ist Klarheiten schaffen.
@ Nic, was du als Frech bezeichnest ist meinerseits etwas falsch rübergebracht worden und von dir entsprechend falsch verstanden. Kann passieren bei dieser Art von Kommunikation. Das Thema Kommunikation ist dabei das Thema warum es zu solchen Unstimmigkeiten kommt.Meine Nummer ist bekannt und ich bin jederzeit bereit mit jedem zu sprechen ( ist aber nicht erfolgt ) also bleibt nur Mail oder der Weg übers I Net was nicht immer gut ist.
Die Info das die Petition im Oktober durch sei hatte ich aus Dresden erhalten und an dich weitergeleitet. Das 3 Wochen später alles wieder anders lautete seitens des LT. war ein Schock und die Petition lief Gefahr abgelegt zu werden. Dies habe ich dir mitgeteilt als alles endlich in trockenen Tüchern war, letzte Woche. Warum ? Die Petition musste verteidigt werden und es spielten innerpolitische Geplänkel dabei eine Rolle. Frau Kagelmann und ich haben dann in etlichen Gesprächen, Treffen und Schreiben alles wieder ins Lot und letztendlich ans Ziel gebracht. Dies alles habe ich bewusst zurückgehalten da Gefahr bestand durch irgendwelche Posts die Veröffentlicht worden wären aus Unmut über die Politik , alles in Gefahr zubringen. Sollte man verstehen zumal du ja mit einem etwas leicht politisch gereiztem Unterstützer den Schriftverkehr zur Petition geteilt hast.
Da dein Kontakt in Bayern damals ja relativ fix war und Bayern in Sachen Stallpflicht etc. nichts unternommen oder unterstützt hat wäre es sinnlos geworden die Petition dort erfolgreich einzureichen. Wer hätte denn über diesen langen Zeitraum die Petition dort unterstützen und begleiten können und sollen ? nach Einreichung ?
In Sachsen liefen ja schon zu der Zeit Anträge zum Thema. Die Koppelung des ganzen war also politisch gesehen und für die Öffentlichkeit der nahezu perfekte Weg um etwas in Bewegung zu bringen und auf unsere gemeinsamen Nöte aufmerksam zu machen.
Warnehof
05.02.2018, 11:25
Und mal wieder zum Tagesgeschäft, jetzt war ich mal schneller als Huhnihunde (bätsch) :).
Frankreich meldet für Sonntag drei neue Ausbrüche in benachbarten Ortschaften. Genauer reden wir wieder von LPAI, welches vermutlich bei Screeningkontrollen entdeckt wurde. Dieses mal in der Bretagne.
Interessanterweise, gab es letzte Woche gerade die Mitteilung, das die Screeningkontrollen bis März fortgesetzt werden sollen. Was bei den kleinen Entenhaltern zu teils recht heftigen Reaktionen geführt hat, es kam unter anderem, zu den in Frankreich ja immer sehr beliebten, Autobahnblockaden durch kleine Gruppe von Aktivisten.
https://france3-regions.francetvinfo.fr/nouvelle-aquitaine/landes/grippe-aviaire-periode-auto-controles-elevages-est-prolongee-1413815.html
Und nun kam es wieder zu neuen Funden. Und es wird gekeult. Während letztes Jahr noch die Weiterführung der Mast und Schlachtung erlaubt wurde, scheint das jetzt nicht mehr möglich. Damals, sollten die Tiere in die Stopfanlagen und wurden wegen anstehendem Transportes getestet. Möglicherweise sind die jetzt getesteten Tiere jünger und es gibt keine Möglichkeit sie in Hallen unterzubringen (Stopfenten werden ja vor dem Stopfen in Freilandhaltung aufgezogen) oder man reagiert damit auf die Proteste? Mal sehen, ob es dazu noch weitere Info gibt.
https://www.ouest-france.fr/bretagne/pontivy-56300/morbihan-grippe-aviaire-confinement-dans-trois-elevages-de-canards-5546870
Und danke Huhnihunde für die Fleißarbeit. Meine Augen wissen es sehr zu schätzen, dass ich die Veröffentlichung neuer Meldungen nicht mehr alleine mache. :flowers
Sie haben nach den Erkenntnissen der Bund-Länderarbeitsgruppe und der daraus resultierenden Punkte für die, in ferner Zukunft vielleicht mal irgendwann in Kraft zu setzenden, novellierte GefPSchVO gehandelt. Was aber eher nicht zugunsten der Privathalter gedacht ist. Man hat schlicht festgestellt, dass durch die massive Ausweisung von Sperrbezirken, die gewerbliche Geflügelhaltung aufgrund Verbringungsverboten stark gelitten hat.
Was da vermutlich auf die Geflügelhalter zukommt, lässt sich im Tagungsband der 2. nds. Tiergesundheitstage nachlesen.
https://www.tierseucheninfo.niedersachsen.de/download/126074/Tagungsband_zum_2._Nds._Tiergesundheitssymposium_2 017.pdf
Ab Seite 4 geht es um "Aktuelles zur Rechtsetzung „Geflügelpest“"
Auf Seite 5 enthält der vorletzte Punkt die verklausulierte Aussetzung von Sperrbezirken bei Einzelfunden.
Es hat bereits letztes Frühjahr angefangen zu wandeln, so schnell wie die Aufstallung plötzlich selbst in Bayern nicht mehr notwendig war, obwohl die Faktenlage auch nicht anders war als in den Wochen zuvor. Auch wenn die Interessen/Forderungen der gewerblichen Geflügelhalter für Behörden/Politik sicherlich größere Bedeutung haben - der Unmut der Kleinhalter wurde registriert.
Dass in Cloppenburg die Verbreitung nicht über Wildvögel erfolgt ist, hat man auch bei den offiziellen Stellen wahrgenommen.
Und wenn man dann noch bereits nach Verordnungen handelt, die noch nicht einmal gültig sind, dann ändert sich doch schon etwas .....
Warnehof
05.02.2018, 13:13
Und dann kommt da noch diese "fragwürdige" Meldung aus Mosul:
Es wird berichtet, dass 9 Menschen an VOGELgrippe verstorben seien. Insgesamt wurden 22 Personen mit ähnlichen Symptomen in Krankenhäuser eingeliefert. Ich hoffe sehr, es wird sich wie in anderen Fällen (Marokko, Italien) als Fehlinterpretation herausstellen und es handelt sich um eine der Grippestämmen, welche auch bei Vögeln vorkommen können. Ich erinnere nur an die Gleichstellung der "spanischen Grippe" mit Vogelgrippe in den Meldungen zum 100 jährigen "Jubileum". Wenn da nicht zum Schluß ausdrücklich auf die recht aktuellen H5N8 Ausbrüche in Geflügelhaltungen verwiesen würde.
https://kurdistan.ru/2018/02/02/news-31780_Mosul_ptichiy_gripp_unes_zhizni_9_chelovek.h tml
Huhnihunde
05.02.2018, 13:30
@warnehof : Danke für den PDF Link jetzt kann ich alles lesen und für die Blumen:rotwerd
Vier alte Augen sehen manchmal mehr als zwei!
Honkong:
Hongkong hat sämtliche Importe von Geflügelerzeugnissen aufgrund des LPAI Falles aus Frankreich untersagt. Das ist für die Französische Wirtschaft insofern besonders ärgerlich, da Ministerpräsident Macron erst Anfank Januar in Peking hochoffizielle Gespräche mit China über die Versorgung des chinesischen Marktes mit französischen Fleisch- und Geflügelprodukten geführt hat. Dies wird auch der Grund sein, warum jetzt rigoros gekeult wird, wo man im letzten Jahr noch keine Veranlassung sah.
https://www.thecable.ng/hong-kong-suspends-import-poultry-products-france-bird-flu
https://www.connexionfrance.com/French-news/No-slaughter-for-12-000-Lot-et-Garonne-bird-flu-ducks
Huhnihunde
05.02.2018, 13:45
Und dann kommt da noch diese "fragwürdige" Meldung aus Mosul:
Es wird berichtet, dass 9 Menschen an VOGELgrippe verstorben seien. Insgesamt wurden 22 Personen mit ähnlichen Symptomen in Krankenhäuser eingeliefert. Ich hoffe sehr, es wird sich wie in anderen Fällen (Marokko, Italien) als Fehlinterpretation herausstellen und es handelt sich um eine der Grippestämmen, welche auch bei Vögeln vorkommen können. Ich erinnere nur an die Gleichstellung der "spanischen Grippe" mit Vogelgrippe in den Meldungen zum 100 jährigen "Jubileum". Wenn da nicht zum Schluß ausdrücklich auf die recht aktuellen H5N8 Ausbrüche in Geflügelhaltungen verwiesen würde.
https://kurdistan.ru/2018/02/02/news-31780_Mosul_ptichiy_gripp_unes_zhizni_9_chelovek.h tml
Eventuell handelt es sich bei den Verstorbenen um Opfer der Schweinegrippe? Wie in vielen anderen asiatischen Ländern und auch UK grassiert auch dort in der Region z.Zt. das H1N1 Schweinegrippevirus. Erbil ist nicht weit von Mossul entfernt.
http://www.rudaw.net/mobile/english/kurdistan/31012018
Eventuell handelt es sich bei den Verstorbenen um Opfer der Schweinegrippe? Wie in vielen anderen asiatischen Ländern und auch UK grassiert auch dort in der Region z.Zt. das H1N1 Schweinegrippevirus. Erbil ist nicht weit von Mossul entfernt.
http://www.rudaw.net/mobile/english/kurdistan/31012018
Zitat aus den o. g. Bericht: "........der Leiter des Dujail-Gemeinderats, sagte zu Rudaw, dass ein 25-Jähriger am Freitag an der "Schweinegrippe" in der Stadt starb........."
Das ist doch genauso, wie bei Facebook schon ein Leserbrief aus einer Zeitung veröffentlicht wurde, wo auch die Schweinegrippe über den Wolf als Zwischenwirt die verbreitet werden kann. Was auch nicht richtig ist.
Wenn irgendwo etwas gesagt wird, so muss es nicht unbedingt richtig sein!!
;) Übrigens, unsere Bürgermeister haben als Leiter des Gemeinderates auch schon vieles gesagt was nicht richtig war ;)
Warnehof
05.02.2018, 16:50
....
Das ist doch genauso, wie bei Facebook schon ein Leserbrief aus einer Zeitung veröffentlicht wurde, wo auch die Schweinegrippe über den Wolf als Zwischenwirt die verbreitet werden kann. Was auch nicht richtig ist.
...
Uns ist das wohl allen klar, das es oft gewollt oder ungewollt zu Verwechslungen der Zuordnung kommt. Ich halte es nur für wichtig, dass möglichst viele von uns Haltern Bescheid wissen, welch Wahnwitz verzapft wird, damit man den dumdreisten Versuchen Kapital aus solchen Fehlmeldungen zu schlagen entgegentreten kann. Informiert diskutiert es sich doch deutlich besser.
OT: Kurz zu der ASP - Wolf Nummer. Ploppt gerade in einem M-V Kreis hoch. Kreisbauernschaft und Kreisjägerschaft agumentieren mit der Wanderbereitschaft von Wolfrudeln und möchten die lokalen Bestände reduzieren, echt schräg.
Huhnihunde
05.02.2018, 18:08
Irak/Mosul:
In dieser Meldung ist von Toten durch eine Infektion mit AI die Rede. Darunter ein Mitglied des IS :teuf1
https://www.iraqinews.com/features/islamic-state-member-custody-dies-bird-flu-mosul-hospital/
In der nächsten Meldung heißt es wieder keine Toten. Der Vogelgrippeausbruch ist harmlos.
https://www.iraqinews.com/features/iraq-government-current-bird-flu-outbreak-harmless-no-deaths/
Iran:
Der Iran meldet heute einen H5N6 Ausbruch bei Wildenten in einem Nationalpark. 1300 Tiere sind tot/wurden getötet.
https://www.reuters.com/article/us-health-birdflu-iran/iran-reports-h5n6-bird-flu-among-wild-ducks-in-north-oie-idUSKBN1FP26U?rpc=401&
Schnickchen
05.02.2018, 22:30
Das FLI in "Schieflage"? Der Bundesrechnungshof kritisiert die Abhängigkeit von der Industrie...
https://drive.google.com/file/d/0B3yN0ZTsVMtYckFuS2l6LXhONnF6V0hJUUlJWmlKZDRBTk5r/view
Nicolina
05.02.2018, 22:52
@Marko @Siegrid
Ich will das Thema HIER auch nicht weiter diskutieren.
Verlege - wenn - meine Antwort in den passenden Faden: den der Petition.
Miss Boogle
06.02.2018, 10:09
Das FLI in "Schieflage"? Der Bundesrechnungshof kritisiert die Abhängigkeit von der Industrie...
https://drive.google.com/file/d/0B3yN0ZTsVMtYckFuS2l6LXhONnF6V0hJUUlJWmlKZDRBTk5r/view
...das war uns ja schon länger klar ;)
Lohmann und Konsorten ...
Warnehof
06.02.2018, 13:28
Irak/Mosul:
In dieser Meldung ist von Toten durch eine Infektion mit AI die Rede. Darunter ein Mitglied des IS :teuf1
https://www.iraqinews.com/features/islamic-state-member-custody-dies-bird-flu-mosul-hospital/
In der nächsten Meldung heißt es wieder keine Toten. Der Vogelgrippeausbruch ist harmlos.
https://www.iraqinews.com/features/iraq-government-current-bird-flu-outbreak-harmless-no-deaths/
Iran:
Der Iran meldet heute einen H5N6 Ausbruch bei Wildenten in einem Nationalpark. 1300 Tiere sind tot/wurden getötet.
https://www.reuters.com/article/us-health-birdflu-iran/iran-reports-h5n6-bird-flu-among-wild-ducks-in-north-oie-idUSKBN1FP26U?rpc=401&
Die Meldungen im Irak sind wirklich sehr spannend. Flutrackers meldete bereits am 16.01. (auch von mir unbemerkt), das es einen Toten gab. Und zwar im Zusammenhang mit einem Ausbruch in der Diyala Provinz, bei dem 43.000 Tiere betroffen waren.
https://flutrackers.com/forum/forum/middle-east/h5n1-tracking-ac/iraq/788423-iraq-media-report-human-seasonal-or-avian-flu-death-in-mosul-january-16-2018
Es handelt sich hierbei sehr wahrscheinlich um den am 27.12.17 festgestellten Ausbruch in Jedaidat Alshat, dieser wurde als H5N8 an das OIE gemeldet.
http://www.oie.int/wahis_2/public/wahid.php/Reviewreport/Review?reportid=25609
Interessanterweise melden die irakischen Behörden (laut Flutracker), dass es sich um H5N1 gehandelt hat. Irgendwer muß sich da ja wohl irren.
Für den Iran gibt es schon eine OIE Meldung wegen der Wildenten, anders als für die 21 Millionen (bin ich noch aktuelle) toten Tieren wegen H5N8, war man hier sehr schnell, offiziell am 31.1.18 festgestellt und schon gemeldet. Es wurden 100 Tiere getötet, insgesamt sollen 1.300 von 50.000 Tieren betroffen gewesen sein. Ich würde mal behaupten, dass es sich um grobe Schätzungen handelt. Wenn es tatsächlich so wäre, dass der Ausbruch (wie offiziell gemeldet) am 04.02.18 beendet war, wäre das ein ernsthaftes Problem für die Befürwortung der Wildvogelverbreitung. Würde mich mal interessieren, ob sich die Verantwortlichen über diesen Fakt bewußt sind. Mal sehen, ob der Iran auch weitere H5N6 Fälle öffentlich macht, wenn Sie in gewerblichen Farmen auftreten. Oder sind sie das bereits und werden ohne genaue Analyse als H5N8 gezählt? Die Fragen gehen uns wirklich nicht aus.
http://www.oie.int/wahis_2/temp/reports/en_imm_0000025874_20180205_185928.pdf
Schnickchen
06.02.2018, 15:02
...das war uns ja schon länger klar ;)
Lohmann und Konsorten ...
Ja, aber dass das beim Bundesrechnungshof aneckt, war mir zumindest neu.
Miss Boogle
06.02.2018, 15:53
Das stimmt - ich meinte auch eher, dass genügend Geld aus der Geflügelwirtschaft ins FLI fließt.
Aber sehr schön, dass das auch endlich im BRH angekommen ist. Vielleicht wird da auch noch etwas tiefer gegraben...
Warnehof
06.02.2018, 16:56
Das stimmt - ich meinte auch eher, dass genügend Geld aus der Geflügelwirtschaft ins FLI fließt.
Aber sehr schön, dass das auch endlich im BRH angekommen ist. Vielleicht wird da auch noch etwas tiefer gegraben...
Das meiste Geld kommt sicher aus anderen Mastindustrien, siehe Tönnies, zu denen es ja diese ganz besondere Verbindung gibt. Es ist jedenfalls bedenklich, dass man einerseits geförderte Forschung macht (Nebenbei bei Ausbreitungsstudien und den meisten anderen AI Fragestellungen wird auf die Länderzuständigkeit verwiesen) und andererseits völlig unabhängig, offizielle Risikoanalysen herausgibt. Das AI, ein spezielles Steckenpferd des Präsidenten des Institutes ist und sich hieraus, das starre Festhalten an zumindest fragwürdigen Positionen erklärt, zeigt sich übrigens gerade sehr schön bei seinen aktuellen Aussagen zur ASP. Hier steht er mitnichten auf Seiten der Lobbyvertreter, sondern argumentiert durchaus neutral und sachgebunden. Zumindest nachdem was ich bisher in den Agrarportalen von ihm dazu lesen konnte.
Trotzdem liegen mir weiterhin die aktuellen Studien des FLI sehr im Magen, ich habe beim Lesen derselben immer dieses Gefühl, das da was nicht mit rechten (wissenschaftlich neutralen) Dingen zugeht. Man meint bisweilen regelrecht sehen zu können, wo die sanft korrigierende Hand (oder die Scheere im Kopf des Verfassers) eingegriffen hat. Auch wenn Sie des öfteren nicht mit meiner Einschätzung übereinstimmen, habe ich dieses Gefühl bei internationalen, ebenfalls englischsprachigen, Studien nicht, also an dem besseren Sprachverständnis kann es nicht liegen.
Als Beispiel schiebe ich hier mal die aktuellen Radar Bulletins in die Diskussion. "Die" weil diese ja bekanntlich in zwei Länderversionen erscheinen, in der Schweizer und der Deutschen. Ich rede jetzt nicht, von den länderbedingt unterschiedlichen Warnungen. Es sind die Feinheiten die den Unterschied machen und bei mir dieses Gefühl erzeugen.
https://www.fli.de/de/publikationen/radar-bulletin/
https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/tiere/tiergesundheit/frueherkennung/radar.html
Noch einen kurzen Nachabsatz zum aktuellen Radar Bulletin. Die OIE meldete beim letzten Haltungsausbruch in den Niederlanden, dass es sich bei der betroffenen Privathaltung um "no poultry" handelte. Spannend wie die Niederländer offensichtlich Geflügel definieren :cool:
Zudem wurde am 22. Januar 2018 HPAI H5N6 in einer gemischten Hobbyhaltung in Südholland nachgewiesen. Nur die Puten und Pfauen zeigten klinische Symptome und erhöhte Mortalität, während sowohl die Gänse und Enten als auch die 12 Hühner klinisch gesund blieben.
und das sagt die OIE dazu
http://www.oie.int/wahis_2/public/wahid.php/Reviewreport/Review?reportid=25786
Warum an ADNS etwas anderes gemeldet wird als an die OIE ist mir jetzt auich nicht so ganz klar, aber offensichtlich
liegt manchmal nicht nur das FLI haarscharf neben der Wirklichkeit :jaaaa:
yrwelcome
06.02.2018, 17:20
...das war uns ja schon länger klar ;)
Lohmann und Konsorten ...
Danke herzlichst für das Ausgraben dieses Artikels,
Vor Jahresfrist, als wir die Abhängigkeit des FLI von der Industrie kritisierten, wollte man uns noch am liebsten dafür steinigen!
Schön, dass es diesmal vom Bundesrechungshof kommt.
Grüsse an Prof.Dr.Dr.hc und Consorten
Warnehof
06.02.2018, 17:36
Einmal Internationales
In Windsor wird es ernst. Laut Sun sind bereits 25 Schwäne verstorben und weitere 30 sind in sehr schlechtem Zustand, man rechnet wohl mit dem Verlust der gesamten Gruppe. Es soll sich wohl tatsächlich um H5N6 handeln, sagt jedenfalls die Sun.
https://www.thesun.co.uk/news/uknews/5509147/queen-swans-all-dead-windsor-bird-flu/
Auch die deutschen Medien fangen an darüber zu berichten. Ein Beispiel:
https://www.agrarheute.com/tier/vogelgrippe-mehr-20-tote-schwaene-grossbritannien-542428
In Taiwan ist H5N8 jetzt auch wieder da. Ein gestern gekeulter Bestand einer Entenfarm wurde jetzt positiv darauf getestet. Der erste Ausbruch seit Juli 2017.
http://news.sina.com.tw/article/20180206/25737024.html
Und eventuell ein neuer Ausbruch im Irak. Dementi, das die Grippetoten an Vogelgrippe gestorben sind. Warten wir mal ab, wann es verlässliche Meldungen gibt.
https://www.iraqinews.com/features/bird-flu-reaches-baghdad-official-says-humans-unaffected/
Und in Frankreich ist man wieder in 2 Dörfern in der Gers fündig geworden. H5N3 LPAI. Beide Bestände von etwa 10.000 Enten werden gekeult. Laut diesem Bericht sind Entenhalter, welche im letzten Winter ihre Herden verloren haben immer noch nicht entschädigt.
https://www.francetvinfo.fr/economie/emploi/metiers/agriculture/grippe-aviaire-10000-canards-abattus-dans-le-gers_2595668.html
Ja, aber dass das beim Bundesrechnungshof aneckt, war mir zumindest neu.
Aber hört sich doch gut an! Jedenfalls für uns eine Bestätigung, die man sich merken sollte
Wer weiss, was da noch mal kommt
Hier noch ein paar Zahlen auch wenn es teilweise OT sein könnte.
Hier zu lesen: https://www.bundesrechnungshof.de/de/veroeffentlichungen/bemerkungen-jahresberichte/jahresberichte/2016/langfassungen/2016-bemerkungen-nr-24-entwicklung-des-einzelplans-10-pdf
200359
Trotzdem liegen mir weiterhin die aktuellen Studien des FLI sehr im Magen, ich habe beim Lesen derselben immer dieses Gefühl, das da was nicht mit rechten (wissenschaftlich neutralen) Dingen zugeht. Man meint bisweilen regelrecht sehen zu können, wo die sanft korrigierende Hand (oder die Scheere im Kopf des Verfassers) eingegriffen hat. Auch wenn Sie des öfteren nicht mit meiner Einschätzung übereinstimmen, habe ich dieses Gefühl bei internationalen, ebenfalls englischsprachigen, Studien nicht, also an dem besseren Sprachverständnis kann es nicht liegen.
Diese Einschätzung kann man nur teilen. In den FLI-Veröffentlichungen zur AI finden sich Wildvögel immer in Großbuchstaben, während die Probleme durch die Geflügelwirtschaft drei Schriftgrößen kleiner und wesentlich neutraler dargestellt werden.
Sieht man sich Veröffentlichungen des FLI´s von vor 7,8 Jahren an, war es damals noch anders. Über die Gründe kann man nur spekulieren.
Es ist jedenfalls in der Wissenschaft schon lange akzeptiert, dass Industriefinanzierung bei Forschungsergebnissen zu einem Bias führt.
Vor wissenschaftlichem Publikum vertritt das FLI aktuell seine Wildvogelthese wesentlich zurückhaltender. Es scheint schon bewusst zu sein, dass diese in Fachkreisen nicht uneingeschränkte Zustimmung finden wird.
Die internationale Literatur ist bezüglich der Verbreitungswege objektiver und das macht es ja gerade so interessant, FLI und Behörden damit zu konfrontieren :-).
Huhnihunde
06.02.2018, 18:33
Das FLI in "Schieflage"? Der Bundesrechnungshof kritisiert die Abhängigkeit von der Industrie...
https://drive.google.com/file/d/0B3yN0ZTsVMtYckFuS2l6LXhONnF6V0hJUUlJWmlKZDRBTk5r/view
Da hat sich das FLI mit Tönnies einen heißen Kanditaten für eine Kooperation in den Laden geholt.
Der Bundesrechnungshof wird vor der Skandalchronik, die das Unternehmen Tönnies seit vielen Jahren begleitet, hoffentlich besonders kritisch hinterfragen. Lohndumping, Falschetikettierung, Bestechungsvorwürfe etc..
Der jüngste Coupé gelang der Firma Tönnies Mitte Oktober 2016, hier konnte das Bundeskartellamt eine Strafe von 132 Millionen € wegen erwiesener Preisabsprachen nicht eintreiben, da die Firma Tönnies die betroffenen Sub-Firmen rechtzeitig liquidiert hatte. Dieses Vorgehen ist unter der Bezeichnung "Wurstlücke" in die juristischen Fachbücher eingegangen.
Und hier kommt grade noch eine Meldung aus dem Iran, die vor den gemeldeten und wieder dementierten Fällen im Irak von Interesse sind.
H5N8 bei Menschen festgestellt.
http://www.spa.gov.sa/viewfullstory.php?lang=en&newsid=1717602
Huhnihunde
06.02.2018, 18:52
Und hier kommt grade noch eine Meldung aus dem Iran, die vor den gemeldeten und wieder dementierten Fällen im Irak von Interesse sind.
H5N8 bei Menschen festgestellt.
http://www.spa.gov.sa/viewfullstory.php?lang=en&newsid=1717602
Sorry, die Meldung kommt und betrifft natürlich Saudi Arabien. :spieg
***altsteirer***
07.02.2018, 08:03
@schnickchen: Danke für den Ausschnitt. War mir ein Vergnügen ihn per e-mail an die Leute weiterzuleiten, deren Augenbrauen sich letztes Jahr noch äußerst skeptisch zusammenzogen, wenn ich mit solchen "Verschwörungstheorien" um's Eck kam... ;D
@warnehof und @b5irin: Danke auch für die objektive Einschätzung von jemandem, der die internationale Literatur studiert und es versteht sie fachlich einzuordnen!
Liebe Grüße, Markus
Huhnihunde
07.02.2018, 08:05
Irland:
HPAI bei einem am 31.01.2018 aufgefundenen Weißkopfseeadler bestätigt (H5N6)
http://www.agriland.ie/farming-news/bird-flu-case-confirmed-in-ireland/
Südkorea:
H5N6 bestätigt. Hühnerfarm mit 24.000 betroffenen Tieren. Der 17. bestätigte Fall seit Beginn des Seuchenzuges im November letzten Jahres.
http://english.chosun.com/site/data/html_dir/2018/02/07/2018020700916.html
Indien:
Bei etwa 200 tot aufgefundenen Krähen könnte AI nicht bestätigt werden. Man vermutet, dass die Vögel vergiftetes Wasser getrunken haben.
http://www.newindianexpress.com/states/odisha/2018/feb/07/dead-crows-spark-scare-1769591.html
Huhnihunde
07.02.2018, 10:28
Weiter geht's.
Vietnam:
Vietnam stuft das Risiko eines H7N9 Ausbruchs mit heutiger Meldung als sehr hoch ein.
Als Grund wird das Wetter und der gemeinsame Grenzverlauf mit China angegeben.
Warum gerade das Risiko H7N9 als sehr hoch eingestuft wird und als Grund u.a. die Grenze zu China angegeben wird, kann nur vermutet werden.
Aus Vietnam ist bis heute keinen einzigen Fall mit H7N9 gemeldet worden. Dafür sind die Virusvarianten H5N1 und H5N6 weiter aktiv. Der H5N1 Seuchenzug hat seit 2003, 65 menschliche Todesopfer zur Folge. Dies ist eine der höchsten Todesraten weltweit (bezogen auf gemeldete Ausbrüche). Der letzte H5N1 Ausbruch wurde aus Nordvietnam im Juli 2017 gemeldet.
https://e.vnexpress.net/news/news/vietnam-issues-bird-flu-warning-after-latest-human-case-reported-in-china-3709324.html
Huhnihunde
07.02.2018, 17:26
Saudi Arabien:
In den letzten 24 Stunden wurden keine weiteren H5N8 Ausbrüche festgestellt.
In den letzten 24 Stunden wurden aufgrund der Positiv-Testung auf H5N8 bei 123 Vögeln (Hühnern?) vorsorglich die Keulung von mehr als 37.000 Vögeln (Hühnern?) vorgenommen.
http://www.spa.gov.sa/viewfullstory.php?lang=en&newsid=1718046
China:
Hauptversammlung zu den Unternehmensergebnissen 2017 von Sinovac am 06.02.2018.
Sinovac entwickelt als größtes Biotech Unternehmen Chinas diverse Impfstoffe.
https://www.prnewswire.com/news-releases/sinovac-holds-2017-annual-general-meeting-of-shareholders-300595027.html
Huhnihunde
07.02.2018, 20:33
Israel:
HPAI (H5N8) bei Wildvogel (Eule).
https://uk.reuters.com/article/uk-health-birdflu-israel/israel-finds-case-of-severe-h5n8-bird-flu-sounds-all-clear-idUKKBN1FR2RN?rpc=401&
Warnehof
07.02.2018, 21:58
Nachtrag zu Israel. Nahe Jerusalem, wurde ein Uhu mit schweren neurologischen Symptomen gefunden. Er verstarb einen Tag später und wurde positiv auf H5N8 getestet.
http://www.oie.int/wahis_2/temp/reports/en_imm_0000025897_20180207_204247.pdf
In Frankreich gibt es eine weitere Keulung von 4.200 Enten wegen positivem H5 Befund im Bezirk Loire-Atlantique. Bei weiteren 12.000 Tieren in der Vendeé besteht der Verdacht auf AI. Die Tiere werden bis zur Bestätigung und der Keulung eingesperrt. In beiden Fällen scheint es sich um LPAI zu handeln, welcher bei Screeningkontrollen entdeckt wurde.
https://www.20minutes.fr/societe/2216375-20180207-grippe-aviaire-troupeau-4200-canards-abattus-loire-atlantique
https://france3-regions.francetvinfo.fr/pays-de-la-loire/vendee/suspicion-grippe-aviaire-vendee-12-000-canards-confines-1418525.html
jetzt auf BR fängt gerade eine Sendung an: Keime aus dem Stall - geht um die antibiotikaresistenten Keime aus der Gülle
Huhnihunde
08.02.2018, 13:06
Saudi-Arabien:
Die gestrige Meldung wurde korrigiert an, es hat in den letzten 24 Stunden doch zwei H5N8 Ausbrüche gegeben.
http://www.spa.gov.sa/viewfullstory.php?lang=en&newsid=1718276
Derweil sprechen verschiedene Länder immer wieder Importverbote von Geflügel/Geflügelprodukten aus, deren Sinnhaftigkeit merkwürdig anmutet. Zeitpunkt der Feststellung einer HPAI und Importverbot liegen z.T. mehrere Wochen auseinander.
Philipinen:
In Manila wurde heute ein Importstop für Geflügel und Geflügelprodukte aus den Niederlanden verhängt.
http://www.manilatimes.net/ph-stops-importation-birds-poultry-netherlands/378964/
Saudi-Arabien:
Verhängt Importstop für Geflügel/Geflügelprodukte aus Indien
https://www.reuters.com/article/us-saudi-birdflu-india/saudi-arabia-temporarily-bans-poultry-imports-from-india-over-bird-flu-idUSKBN1FS1BJ
Südkorea:
Darf seine traditionelle Hühnersuppe wieder nach China importieren. Was vermutlich eher politische als Seuchenhygienische Gründe hat.
http://m.yna.co.kr/mob2/en/contents_en.jsp?cid=AEN20180208009600320&domain=3&ctype=A&site=0100000000&input=rss
Huhnihunde
08.02.2018, 17:00
Neues aus Saudi-Arabien:
In Jeddah hat sich in den letzten 24 Stunden eine Person mit H5N8 infiziert.
http://www.spa.gov.sa/viewfullstory.php?lang=en&newsid=1718462
Warnehof
08.02.2018, 19:12
Ich fange nochmal kurz mit Israel und englischer Sensationspresse an. Der Daily Star hat heute den UHU Fund IN Jerusalem zum Thema gemacht mit der reißerischen Überschrift: „Ängste vor einer globalen Pandemie nach dem Fund von hochpathogenem Vogelgrippe Virus“.
https://www.dailystar.co.uk/news/latest-news/680343/israel-bird-flu-h5n8-owl-jerusalem-world-organisation-animal-health-global-pandemic
Weiter unten kommt, dann noch der unvermeidliche Verweis auf die „spanische Grippe“ mit einigen Anmerkungen zu der Gefährlichkeit von H7N9 und H5N1.
Ich finde es wirklich schön, dass wir in den deutschen Medien solche, uns aus dem letzten Jahr nur zu bekannten, Sensationsmeldungen noch nicht lesen mussten.
Nun aber noch zu einigen Fakten, ich hatte mir gestern nochmal den Fundort laut Koordinaten vom OIE näher angesehen. Der besagte Uhu wurde nicht irgendwo in einem Vorort gefunden, sondern mitten in der City, kurz vorm Jaffator. Direkt neben dem Fundort ist ein Einkaufzentrum, und die Gebäude dort sehen jetzt nicht nach dem Sitz einer Veterinärbehörde aus, auf die ja eventuell auch hätte der Verweis deuten können. Und immerhin sind die Koordinaten mit unglaublichen 9 bzw. 10 Nachkommastellen angegeben. Ich hatte mir auch nochmal die Temperaturen der letzten Tage angesehen, zwischen 6°C und 28°C.
Jetzt zu meinen zwei Fragen an die Wissenden: Sind Uhus für Aufenthalte in Städten bekannt, in Europa meines Wissens nicht, oder?
Es wird im Zusammenhang mit dem Vogel immer von „migratory bird“ gesprochen, sind Uhus nicht Standvögel? Können sich die ornithologisch Wissenden dazu bitte einmal äußern? Danke.
Warnehof
08.02.2018, 19:39
Frankreich meldet einen weiteren Positivbefund von H5N3 LP. Dieses Mal in einem Putenbestand von 6.000 Tieren in der Vendee. Nach klinischen Auffälligkeiten wurden am vergangenen Montag Proben gezogen und heute vorde LP bestätigt.
https://france3-regions.francetvinfo.fr/pays-de-la-loire/maine-et-loire/cholet/grippe-aviaire-elevage-chemille-6-000-dindes-vont-etre-abattues-1419147.html
Nochmal als Nachtrag, laut OIE waren fast alle der bisher auffälligen Entenbetriebe in diesem Winter bei Beprobungen wegen des anstehenden Transportes in die Stopfbetriebe aufgefallen. So wie der erste Betrieb, dem das verbringen erlaubt wurde, dieses wird jetzt nicht mehr erlaubt. Wie Huhnihunde schon schrieb, vielleicht hängt das mit den Exportproblemen zusammen. Jedenfalls steigt die Unruhe unter den kleineren Entenmäster in Frankreich wieder gewaltig an.
Ich denke mal wir müssen nicht über das Tierwohl bei Stopfentenproduktion sprechen, da werden wir alle einer Meinung sein. Aber wie schon in anderen Berichten nebenbei angeklungen, gibt es nun einen sehr ausführlichen Bericht über die Merkwürdigkeiten und Verzögerungen bei der Auszahlung der staatlichen Entschädigungen, der Ausbrüche von letztem Winter. Heute habe ich noch erfahren, das angeblich bereits 48 Entenmäster Selbstmord begangen haben sollen (wie gesagt "haben sollen"). Man lässt die Betriebsinhaber in Frankreich offenbar am ausgestreckten Arm verhungern.
https://france3-regions.francetvinfo.fr/nouvelle-aquitaine/deux-sevres/niort/depistage-grippe-aviaire-est-prolonge-deux-sevres-1419133.html
***altsteirer***
08.02.2018, 19:42
Jetzt zu meinen zwei Fragen an die Wissenden: Sind Uhus für Aufenthalte in Städten bekannt, in Europa meines Wissens nicht, oder?
Habe keine representativen Zahlen, hatte da aber was im Hinterkopf.
http://www.mittelbayerische.de/region/neumarkt/gemeinden/neumarkt/uhus-sorgen-in-der-stadt-fuer-aufsehen-22797-art1357474.html
Kommt vor.
Liebe Grüße, Markus
Warnehof
08.02.2018, 19:56
Zum Schluß für heute noch einmal nach Windsor. Das es jetzt 40 tote Tiere sind, rechtfertigt sicher nicht schon wieder eine Meldung. Aber ich möchte Euch die Bilder des "Sun" typischen Berichts nich vorenthalten, insbesondere das Bild 3. Ob da hinterher auch desinfiziert wird? Bei Bild 4 scheint schon geknabbert wurden sein.
https://www.thesun.co.uk/news/5526145/queen-windsor-swan-flock-bird-flu-toll/
Habe keine representativen Zahlen, hatte da aber was im Hinterkopf.
http://www.mittelbayerische.de/region/neumarkt/gemeinden/neumarkt/uhus-sorgen-in-der-stadt-fuer-aufsehen-22797-art1357474.html
Kommt vor.
Liebe Grüße, Markus
Bad Segeberg im Kalkberg, viele. Überlingen in der Stadtmauer. Kommt auf Stadtgröße, Gesamtpopulation, Lichtaufkommen in der Stadt und Nahrungsangebot an.
Huhnihunde
09.02.2018, 08:36
Indien:
Nach den Krähen sterben jetzt Enten.
Wie schon berichtet wurden vor wenigen Tagen ca. 200 verendete Krähen gefunden. Hier wurde verseuchtes Trinkwasser als Todesursache vermutet. Dennoch sind 57 Tiere zur Beprobung eingeschickt worden. Das Ergebnis steht noch aus. Nun wird heute aus der gleichen Gegend von einem Entensterben berichtet, es wurden 54 Proben zur Ursachenfindung von toten und lebenden Enten genommen. Gleichzeitig wurden Bodenproben von umliegenden Äckern gesammelt um diese auf Gifte und Pestizide zu untersuchen.
Die verendeten Krähen wurden recht unkonventionell durch "tiefes" vergraben entsorgt.
(Diese Entsorgungsform wurde schon im letzten Jahr bei einem bestätigten Ausbruch in einer anderen Provinz von örtlichen Veterinärbehörden empfohlen - leider ist der diesbezügliche Artikel im Nirwana des www entschwunden.)
http://www.newindianexpress.com/states/odisha/2018/feb/09/after-crows-ducks-drop-dead-1770630.html
Irak:
Nachdem bereits propagiert wurde, dass der Vogelgrippeausbruch in der Provinz Dyjala unter Kontrolle wäre, wird von einem neuen Ausbruch in einer Hühnerhaltung berichtet.
Die IraqiNews berichtet weiter, dass seit Beginn der Ausbrüche bereits viele infizierte Menschen in unterschiedlichen Regionen des Landes starben, was offizielle Stellen in den letzten Monaten dazu veranlasste tausende von infizierten Vögeln zu töten. (So wie ich diese Meldung verstehe: Erst Keulung als bereits Menschen infiziert und gestorben sind?! Dies mag an der prekären Versorgungslage der Bevölkerung liegen.)
Von den "bekannten" vier menschlichen Todesfällen im Januar wurde an anderer Stelle schon berichtet.
https://www.iraqinews.com/features/one-infected-case-bird-flu-recorded-iraqs-diyala/
Warnehof
09.02.2018, 10:57
Bad Segeberg im Kalkberg, viele. Überlingen in der Stadtmauer. Kommt auf Stadtgröße, Gesamtpopulation, Lichtaufkommen in der Stadt und Nahrungsangebot an.
Gut, mit Deiner und Altsteirers Antwort wäre also die erste Frage beantwortet. Mäuse und Ratten sind also ein besseres Argument als die natürliche Scheu. Ich wundere mich nur darüber, dass solch große Eulen mitten in der Innenstadt vorkommen.
Von anderer Seite habe ich den Tipp bekommen, dass es sich vielleicht nicht um, den beim OIE angegebenen, Bubo Bubo, sprich den altbekannten Uhu, handeln könnte, sondern eher um Bubo ascalaphus, den Wüsten- oder Pharaouhu. Der könnte eventuell besser passen, da kleiner. Beide Arten kommen jedenfalls in Israel vor.
Laut Wikipedia sind allerdings beide Arten Standvögel, wieso dann in den Medien von "migratory bird" gesprochen wird, bleibt also zunächst ein Rätsel. Da würde ich gerne noch eine ornithologische Einschätzung haben.
***altsteirer***
09.02.2018, 11:15
Da würde ich gerne noch eine ornithologische Einschätzung haben.
Damit kann ich leider nicht dienen, aber nur so eine Idee: Es gibt ja zwischen Zug- und Standvögeln noch die Strichvögel. Teils mit fließenden Grenzen. Ob das auf den Wüstenuhu zutrifft? Keine Ahnung!
Falls ja; Wie weit dann dieser Begriff "Strichvogel" im Englischen, noch dazu in den Medien, differenziert wird?
Liebe Grüße, Markus
Huhnihunde
09.02.2018, 15:22
Damit kann ich leider nicht dienen, aber nur so eine Idee: Es gibt ja zwischen Zug- und Standvögeln noch die Strichvögel. Teils mit fließenden Grenzen. Ob das auf den Wüstenuhu zutrifft? Keine Ahnung!
Falls ja; Wie weit dann dieser Begriff "Strichvogel" im Englischen, noch dazu in den Medien, differenziert wird?
Liebe Grüße, Markus
Soweit ich das bisher blicke, wird diesbezüglich nicht differenziert.
Ob das allerdings von den Medien oder evtl. eher von den informierenden offiziellen Stellen ausgeht?!
Es ist immerhin viel leichter die Ursache der Ausbrüche den wildlebenden Vögeln -egal ob Zug- oder Strichvogel- zuzuschreiben als dem Austrag des Virus aus Geflügelhaltungen. Dieser Weg wird ja auch, unbeirrt durch anderslautende Forschungsergebnisse, weiterhin vom FLI als höchstwahrscheinlichste Ursache propagiert.
In Indien macht man jetzt z.B. Alarm bzgl. eines möglichen Virenreservoirs in einem Nationalpark. Es sind noch keine Vögel erkrankt, trotzdem sammelt man Proben. Die letzten Ausbrüche in Indien gingen allerdings von Geflügelhaltungen aus. Es ist wohl einfacher einen "Wildvogelsündenbock" zu kreieren, als die unzulänglichen Haltungs- und Hygienebedingungen zu ändern.
Ausnahme in der zeitlichen Abfolge bei Totfunden sind z.Zt. die 200 toten Krähen und danach das Entensterben. Wobei hier noch gar nicht klar ist woran Krähen und Enten eingegangen sind.
https://www.indiatoday.in/pti-feed/story/bird-flu-alert-sounded-in-bhitarkanika-national-park-1166002-2018-02-09
Hier noch ein interessanter Artikel aus dem Guardian vom letzten Jahr über die Gefahr von Massenhaltungen in Asien und deren Austrag von AB-resistenten Keimen und Vogelgrippeviren.
https://www.theguardian.com/environment/2017/aug/14/asia-factory-farming-creating-global-health-risks-report-warns
Huhnihunde
10.02.2018, 09:27
Südkorea:
Der bereits am Dienstag gemeldete Vogelgrippeverdacht in einer Legehennenhaltung wurde heute als H5N6 bestätigt.
Man vermutet als Überträger Zugvögel die die Farm umgebende Felder aufsuchen.
http://m.world.kbs.co.kr/news/news_detail.htm?no=133855&category_code=Dm&lang=e
:Martina:
10.02.2018, 10:11
Jetzt zu meinen zwei Fragen an die Wissenden: Sind Uhus für Aufenthalte in Städten bekannt, in Europa meines Wissens nicht, oder?
In Salzburg brütet seit Jahren ein Uhupaar. Zwar auf einem der kleinen "Stadtberge", aber dieser liegt mitten innnerhalb der Stadt Salzburg https://www.stadt-salzburg.at/internet/wirtschaft_umwelt/natur/stadtberge/moenchsberg_370694/pflanzen_und_tiere_des_berges_370071.htm
vogelgrippe ausbruch bei Nandus Meck Pomm Schwerin Stadt Meldung vom 9.2.18
suchen könnt ihr selber
https://tsis.fli.de/Reports/Info_SO.aspx?ts=015&guid=00ec0ce3-c7eb-4e57-81f6-37c92feb5f7e
hier der link
Warnehof
10.02.2018, 11:35
Die NWZ hat heute einen Artikel zu einer weiteren Infoveranstaltung in Thüle herausgebracht. Dieses mal ging es um Vogelgrippe und die Biosicherheit in Mastställen.
https://www.nwzonline.de/cloppenburg/wirtschaft/thuele-gefluegelmast-erstattungen-werden-gekuerzt_a_50,0,3603106164.html
Im Detail wieder einige interessante Infos.
Warnehof
10.02.2018, 16:18
Mal was schönes aus M-V. Die Feuerwehr, hat einen festgefrorenen Jungschwan aus dem Rostocker Stadthafen gerettet.
https://www.svz.de/regionales/blaulicht/video-feuerwehr-befreit-eingefrorenen-schwan-id19047571.html
In Belgien gibt es einen neuen ND? (PMV?) Ausbruch bei einem Hobbyzüchter.
https://www.hln.be/regio/nevele/pseudo-vogelgriep-vastgesteld-bij-duivenmelker~a993e963
Der Ausbruch ist etwa 70 km von dem PMV Ausbruch in Frankreich vom 08.12.17 entfernt. Aufgrund der zeitlichen Verzögerung, wäre es sicher falsch zu diesem Zeitpunkt von einem Zusammenhang zu sprechen. Aber in unserem so großen Europa fällt das schon auf.
Die Niederlande beschäftigen sich zur Zeit sehr intensiv mit den Übertragungswegen der AI.
Teilweise große Ratlosigkeit, teilweise, das Altbekannte. Aber Auslauf bleibt der größte Risikofaktor, so die eine Überschrift:
https://www.nieuweoogst.nu/nieuws/2018/02/10/uitloop-blijft-grootste-risico-vogelgriep
http://www.boerderij.nl/Pluimveehouderij/Nieuws/2018/2/Meer-risicovogels-rond-HPAI-besmette-bedrijven-246099E/
Die derzeitige Antwort scheint Abschottung zu lauten.
Huhnihunde
10.02.2018, 18:13
Zum NWZ Artikel:
Gut, dass die TSK im "Verdichtungsgebiet" (kann das mal "verschlankt" werden?) der Tiermassenhaltungen mit deutlichen Abschlägen reagiert, wenn einfachste Hygienestandarts nicht eingehalten werden. Hier reagiert die Tierseuchenkasse wie jede Versicherung, die erstmal ihre Zahlungspflicht überprüft. Schlimm nur, dass dann das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.
Die Veterinäre scheinen zu erkennen, dass es noch erhebliche Defizite in dem einen oder anderen Betrieb gibt, derweil sich das FLI in vornehmer Zurückhaltung übt...
Warum es immer noch keine Vorschrift ist für jeden dieser Betriebe einen Hygienebeauftragten zu benennen, der die Einhaltung aller Hygienerichtlinien überwacht und dokumentiert, verstehe ich nicht.
Immerhin legt die EU Gurkenkrümmungsgrade und Größe von Treckersitzen fest. Bzgl. der anzuwendenden Hygienemaßnahmen in Massentierhaltungen oder bei dem Auftreten einer Vogelgrippe scheint jedes (Noch-)EU-Land sein eigenes Süppchen zu kochen.
Zu den Meldungen aus NL:
NL ist wohl klar, dass das Virus nicht durch die Luft in den Stall kommt (meiner Meinung nach wird es eher durch die Ventilation nach außen getragen) sondern u.a. durch kontaminierte Schuhe eingetragen werden kann und das in Gebieten mit vielen Wasservögeln die Wahrscheinlichkeit eines endemischen Vorkommens des Virus höher ist und das man dann "Risikobasiert" aufstallen sollte....
In England
ist Aufstallen trotz verschiedenster AI Ausbrüche kein Thema. Natürlich darf das Geflügel raus. Lediglich das Um- und Übernetzen des Auslaufs, sowie das für Wildvögel nicht erreichbare Füttern und Tränken, sowie allgemeine Hygieneregeln (Bekämpfung Mäuse/Ratten, Schuhwechsel, etc.) sind vorgeschrieben.
In England gehört neben dem Gardening, die Geflügelhaltung zu einem weit verbreiteten, beliebten Hobby. Selbst Schulen oder Kindergärten haben neben eigenen Gartenprojekten oft eine Schuleigene, kleine Hühnerhaltung.
Es sind auch keine Keulungen der von AI betroffenen Schwäne von Windsor vorgesehen. Man ist hier der Ansicht, dass sich die Seuche in einem Wildvogelbestand "totläuft". Nur wenn ein Vogelgrippeausbruch eine Geflügelhaltung betrifft, deren Tiere/Produkte für den menschlichen Verzehr bestimmt sind, würde eine Keulung angeordnet.
Nachdem in Irland
H5N6 bei dem tot aufgefundenen Seeadler bestätigt wurde, gilt auch hier Übernetzungspflicht und Abschottung vor Wildvögeln:
https://www.irishtimes.com/news/environment/first-case-of-bird-flu-strain-confirmed-in-co-tipperary-1.3386811
Derweil bestätigt Saudi-Arabien
erneut H5N8 in seinem 24 Stunden Bulletin:
http://alriyadhdaily.com/article/8735d7b6c14149e9a244a0ff07cc3f23
Die Niederlande beschäftigen sich zur Zeit sehr intensiv mit den Übertragungswegen der AI.
Teilweise große Ratlosigkeit, teilweise, das Altbekannte. Aber Auslauf bleibt der größte Risikofaktor, so die eine Überschrift:
https://www.nieuweoogst.nu/nieuws/2018/02/10/uitloop-blijft-grootste-risico-vogelgriep
http://www.boerderij.nl/Pluimveehouderij/Nieuws/2018/2/Meer-risicovogels-rond-HPAI-besmette-bedrijven-246099E/
Im EFSA-Bericht zur AI September bis November 2017 steht (doi:10.2903/j.efsa.2017.5141): in Italien 50 Fälle HPAI A H5N8 bei kommerziellen Haltungen, 13 bei privaten. Die 13 Kleinhaltungen hatten Auslauf, aber nur eine von 50 Großhaltungen.
Freilandhaltung scheint also für Großhaltungen nicht unbedingt der Risikofaktor Nr. 1 zu sein.
Rein theoretisch ist der dahintersteckende Gedanke ja nachvollziehbar. Aber das erhöhte HPAI-Risiko von Freilandhaltungen scheint durch andere Risiko-Faktoren bei geschlossenen Intensivhaltungen noch deutlich überlagert zu werden.
Einerseits vermutlich durch die schlechten Haltungsbedingungen (Tierdichte, Stallhygiene), andererseits sind die Tiere in Intensivhaltungen durch den unzureichenden Antigenkontakt immunologisch sicherlich deutlich weniger kompetent (wobei die Genetik der Hochleistungs-Linien wahrscheinlich auch eine Rolle spielt) als ein unter tiergerechten Bedingungen ausgewachsenes Rassetier.
Dass bedeutet nicht, dass letztere nicht anfällig für HPAI sind, aber zumindest bei niedrigen Virendosen (aerogene Verbreitung?) kommt es möglicherweise nicht so häufig zur Infektion.
In dem Bericht wird auch realisiert, dass Sekundärinfektionen, die bei den 50 kommerziellen Haltungen immerhin die Hälfte der Fälle ausmachten, ernst genommen werden sollten. Vielleicht kommt das bei den offiziellen Stellen hierzulande ja mal auch irgendwann an ...
Huhnihunde
11.02.2018, 17:13
Saudi-Arabien:
Das 24 Stunden Bulletin meldet heute einen neuen Ausbruch H5N8 in Riyadh. Es wurden mehr als 3000 Vögel getötet.
http://www.spa.gov.sa/viewfullstory.php?lang=en&newsid=1719337
Herzlichen Dank an alle, die uns hier unermüdlich mit Infos versorgen. :bravo
Im letzten Jahr war ich hier im Hüfo intensiv mit der Vogelgrippe beschäftigt, und hatte sehr viel Pressemitteilungen gelesen.
Immer wieder tauchten in der kalten Jahreszeit Infos auf, dass mit der zunehmenden Wärme, z.B. im Frühling, die Viren verschwinden würden.
Mich wundert es nur, dass in den warmen Gegenden, wie letztens in Indien, und jetzt in Riad, angeblich Vogelgrippeausbrüche stattfinden.
Gibt es da Erklärungen, haben die Forscher neue Erkenntisse gewonnen, oder habe ich da was falsch verstanden?
Herzlichen Dank an alle, die uns hier unermüdlich mit Infos versorgen. :bravo
Im letzten Jahr war ich hier im Hüfo intensiv mit der Vogelgrippe beschäftigt, und hatte sehr viel Pressemitteilungen gelesen.
Immer wieder tauchten in der kalten Jahreszeit Infos auf, dass mit der zunehmenden Wärme, z.B. im Frühling, die Viren verschwinden würden.
Mich wundert es nur, dass in den warmen Gegenden, wie letztens in Indien, und jetzt in Riad, angeblich Vogelgrippeausbrüche stattfinden.
Gibt es da Erklärungen, haben die Forscher neue Erkenntisse gewonnen, oder habe ich da was falsch verstanden?
Ich weiß nicht, wie es in Arabien aussieht, aber Haltungen (sowohl Klein-, als auch Groß-) in Indien oder Südostasien sind in Sachen Hygiene "etwas" anders als die hierzulande. Das dort insbesondere im Mist Viren trotz generell höherer Temperaturen ganz gut überdauern können, ist durchaus vorstellbar.
In Italien gab es ja auch im Sommer noch Fälle, die häufig als Austräge/Verschleppungen aus kommerziellen Haltungen eingestuft wurden.
Die zweite Ad-hoc-Erklärung wäre, dass es dort mittlerweile vielleicht Subtypen gibt, die temperaturresistenter sind.
Die zweite Ad-hoc-Erklärung wäre, dass es dort mittlerweile vielleicht Subtypen gibt, die temperaturresistenter sind.
Das ist zu befürchten, denn es ist ja nicht so, dass Viren grundsätzlich nie in Wärme überdauern. Davor habe ich echt Schiss. (@b5irin: hast du "The Viral Storm" von N. Wolfe gelesen? ==> populistisch, aber nicht uninteressant)
Huhnihunde
12.02.2018, 17:57
Herzlichen Dank an alle, die uns hier unermüdlich mit Infos versorgen. :bravo
Im letzten Jahr war ich hier im Hüfo intensiv mit der Vogelgrippe beschäftigt, und hatte sehr viel Pressemitteilungen gelesen.
Immer wieder tauchten in der kalten Jahreszeit Infos auf, dass mit der zunehmenden Wärme, z.B. im Frühling, die Viren verschwinden würden.
Mich wundert es nur, dass in den warmen Gegenden, wie letztens in Indien, und jetzt in Riad, angeblich Vogelgrippeausbrüche stattfinden.
Gibt es da Erklärungen, haben die Forscher neue Erkenntisse gewonnen, oder habe ich da was falsch verstanden?
Diese Untersuchung aus dem Jahr 2004 von Lohmann beleuchtet die Tenezität von AI-Viren ein wenig näher:
http://lohmann-information.de/content/l_i_3_04_artikel4.pdf
Die Stabilität eines Virus in der Umwelt hängt von den Faktoren Temperatur, Feuchte, pH-Wert sowie Struktur und Zusammensetzung des umgebenden Milieus ab. Ein umhülltes Virus wie AIV reagiert dabei etwas labiler, da die Proteinhülle empfindlicher auf veränderte Umgebungsvarianten reagiert. Dabei nimmt die Infektiosität in logarithmischer Weise ab.
Das AIV benötigt bei 56 Grad Celsius (ab dieser Temperatur beginnt Eiweiß zu denaturieren) etwa 3 Stunden, bei 60 Grad Celsius ca. 30 Minuten um vollständig abgetötet zu werden.
Gleichzeitig gibt die Studie an, dass das Virus in Flüssigmist mit 55 Grad Celsius noch etwa eine Stunde, bei 20 Grad Celsius noch etwa 2 Wochen, bei 5 Grad Celsius noch 9 Wochen nachweisbar ist.
Das Virus benötigt ein eher alkalisches Milieu, die "natürliche" Fleischreifung bei totem Geflügel erreicht jedoch keinen so sauren pH-Wert, dass das Virus abstirbt. Deshalb soll Geflügel vor dem Verzehr auch vollständig durchgegart werden und das in Indien z.T. praktizierte Vergraben von infiziertem Geflügel ist absolut kontraproduktiv, da sich das Virus dann auch noch im Sicker-/Grundwasser verteilt.
Ein umgebendes Milieu mit viel Sauerstoff und UV-Strahlung schadet dem Virus, die Anwesenheit von Proteinen oder die Emulgation in Fetten oder Fett-Proteingemischen erhält die Infektiosität.
Oberflächen die Porös und Saugfähig sind bieten hier noch besonders gute Umgebungsstrukturen für das Virus.
Zuwegungen und Außenarbeitsbereiche von den Ställen aus Beton, Asphalt, Sand...?
Zwischen einzelnen hier untersuchten Virustypen (H7N1,H5N2,H5N9) wurden dabei kaum Unterschiede festgestellt.
Interessant ist allerdings die Anhaftung und Nachweisbarkeit des infektiösen Virus an den Federn unterschiedlicher Spezies. Hier wird besonders darauf hingewiesen, dass es bei Entsorgung/Keulung immer zu einem unkontrollierbaren/unbeabsichtigtem Federaustrag in die Umgebung kommt.
Die kontaminierten Federn wurden dabei bei Zimmertemperatur untersucht. Die Verweildauer des Virus Betrug dabei auf Pekingentenfedern ca. 72 Stunden, bei Hühner-, Bussard- und Taubenfedern ca. 48 Stunden.
Natürlich irritiert es zunächst, dass es besonders in warmen Ländern zu Ausbrüchen kommt. Sicher ist der Hygienestandard in einigen Ländern nicht sehr hoch und dürfte die Verbreitung des Virus sichern.
Gleichzeitig darf man davon ausgehen, dass z.B. in Saudi-Arabien in den gewerblichen Haltungen vergleichbare Hygienestandarts wie in Deutschland die Regel sind.
In Saudi-Arabien werden z.Zt. Tagestemperaturen von etwa 27 Grad Celsius gemessen, die Nachtemperaturen liegen bei über 20 Grad Celsius. Um die Temperaturen in den Geflügelställen auf ein möglichst "produktives" Maß für die Eier und Fleischproduktion zu bekommen und die Letalität des Geflügels durch Hitze zu senken, ist es daher üblich die Ställe zu Klimatisieren.
Allein Klimaanlagen bilden schon, unabhängig von dem verwendeten Kühlmittel (CO2 oder ölhaltige Emulsionen zur Schonung der Kupferrohre), eine gute Unterschlupfmöglichkeit für Bakterien, Viren und Pilzen. Hier ist eine regelmäßige Wartung und Desinfektion, Wechsel der Filtermedien dringend notwendig. Gleichzeitig trocknet klimatisierte Luft die Schleimhäute aus, so dass eine höhere Anfälligkeit für die Besiedelung mit Keimen besteht.
Nun zu den Meldungen.
Saudi-Arabien
meldet heute keinen weiteren Ausbruch. In den letzten 24 Stunden wurden mehr als 8000 Stück Geflügel getötet.
Iran:
Im Irak wurden bis jetzt mehr als 40% der gesamten Geflügelbestände getötet (25 Millionen). Dies führt zu Versorgungsengpässen bei Eiern/Geflügelfleisch. Die Türkei liefert seit geraumer Zeit Eier.
https://www.dailysabah.com/economy/2018/02/12/iran-slaughters-40-percent-of-its-poultry-imports-eggs-from-turkey-amid-bird-flu-panic
Das ist zu befürchten, denn es ist ja nicht so, dass Viren grundsätzlich nie in Wärme überdauern. Davor habe ich echt Schiss. (@b5irin: hast du "The Viral Storm" von N. Wolfe gelesen? ==> populistisch, aber nicht uninteressant)
@Vamperl: Das Buch kenne ich nicht, aber auch wenn keine dramatischen Szenarien eintreten werden, sollte man AI zumindest ernst nehmen.
Die US-Behörden, die auf Partikularinteressen eher weniger Rücksicht nehmen, betrachten die auch aus der deutschen Geflügelwirtschaft gut bekannten Subtypen H7N7 und H9N2 jedenfalls mit Aufmerksamkeit:
https://wwwnc.cdc.gov/eid/article/24/3/17-1852_article
b5irin, vielen Dank für deine Antwort.
Herzlichen Dank, Huhnihunde, für die ausführliche und sehr interressante Erklärung.
Ich wundere mich nur, dass das kompetente Forschungsinstitut in den mittlerweile 11 Jahren noch keine Forschungsergebnisse über die Überlebensmöglichkeiten der H*N*Viren, unter verschiedenen Umweltbedingungen, dokumentiert hat.
Nicolina
12.02.2018, 23:20
Findet jemand den Zeitungsartikel, der vor ein paar Tagen bei fb kursierte und in dem es um die Hinterfragung der eingesetzten Gelder beim FLI ging?
edit gefunden:
Ist aber so leider schlecht lesbar
http://up.picr.de/31812397ju.jpg
Ich wundere mich nur, dass das kompetente Forschungsinstitut in den mittlerweile 11 Jahren noch keine Forschungsergebnisse über die Überlebensmöglichkeiten der H*N*Viren, unter verschiedenen Umweltbedingungen, dokumentiert hat.
kompetentes Forschungsinstitut?
Welches meinst Du ??? :-) Vorgefasste Meinungen und kompetent (was ich mit objektiv gleichsetzte) widersprechen sich.
Wenn Du nennenswerte Arbeiten zur AI suchst, musst Du international (bei PubMed bzw. Behörden, aber auch Dissertationen) suchen. Ich würde mal sagen, die USA sind federführend, aber auch aus China und Korea kommt einiges relevantes. Die Italiener waren zum aktuellen Geschehen auch sehr aktiv und informativ.
Die Arbeiten vom FLI sind eher deskriptiv. Selbst was kürzlich publiziert wurde ist, ist für mich keine nachvollziehbare Aufarbeitung des HPAI H5N8-Seuchengeschehens 2016/2017 in D.
Systematische Vollgenomsequenzanalysen, auf die zu Recht das US-Landwirtschaftsministerium setzt, wären das geeignete Mittel, die Übertragungswege herauszufinden und zu gewichten. Technisch sind die mittlerweile normales "Biologenhandwerkszeug", man müsste es nur in großem Umfang durchführen.
Vielleicht sind auch mehr Daten vorhanden, als öffentlich gemacht. International unterscheidet man auch meist zwischen kommerziellen und privaten Haltungen, das FLI fasst beides zusammen.
Falls jemand zufällig mal offizielle Zahlen gefunden hat, wie sich die HPAI H5N8-Fälle 2016/17 in kommerziell und privat aufgliedern, würde mich die Information interessieren. Bei ca. 75 Fällen gab es eine Zwischenbilanz, aber über eine abschließende Zahl bin ich noch nicht gestolpert.
Solange jedenfalls die Übertragungswege, die erfolgversprechendere Angriffspunkte bieten, noch nicht hundertprozentig geklärt sind, wird sich für die Tenazität niemand interessieren, zumal es dazu doch schon einiges an Wissen gibt.
Schnickchen
13.02.2018, 08:36
Findet jemand den Zeitungsartikel, der vor ein paar Tagen bei fb kursierte und in dem es um die Hinterfragung der eingesetzten Gelder beim FLI ging?
edit gefunden:
Ist aber so leider schlecht lesbar
http://up.picr.de/31812397ju.jpg
Hier nochmal der Link
https://drive.google.com/file/d/0B3yN0ZTsVMtYckFuS2l6LXhONnF6V0hJUUlJWmlKZDRBTk5r/view
kompetentes Forschungsinstitut?
Welches meinst Du ??? :-) Vorgefasste Meinungen und kompetent (was ich mit objektiv gleichsetzte) widersprechen sich.
b5rin, ohhhh, das mit "kompetent" war Sarkasmus.
Wir hatten uns im letztjährigen Vogelgrippefaden sehr oft über die Infos aus diesem Institut geärgert, und auch lustig gemacht, weil immer und immer wieder der gleiche Mist (Aufstallung bis zum warmen Frühjahr, Verbreitung durch Wildvögel, usw.) Gebetsmühlenartig geleiert wurde.
Erforschung anderer Einschleppungswege wurden total abgelehnt, auch die tatsächlichen Todesart wurde bei verendeten Vögeln nicht erforscht.
Herzlichen Dank für deinen interessanten Bericht.
LG Floyd
Huhnihunde
13.02.2018, 10:51
Iran:
Der Iran meldet einen neuen Ausbruch. Diesmal handelt es sich nicht um H5N8, sondern um den Virusstrang H5N6. Der Ausbruch wird aus einer Entenfarm in der nordwestlichen Provinz Gilan gemeldet. Diese Provinz liegt am Kaspischen Meer mit dem wichtigsten Außenhandelshafen des Iran.
https://financialtribune.com/articles/economy-domestic-economy/81783/new-strain-of-avian-flu-spreading
Indien:
In Indien rätselt man über die Ursache eines Pelikansterbens.
Vogelgrippe, Verwurmung oder doch wie die Einwohner vor Ort vermuten das Abholzen der Bäume und die Strahlung der neu errichteten Mobilfunkantennen?
http://bangaloremirror.indiatimes.com/news/state/karnataka-the-curious-case-of-mandyas-pelican-deaths/articleshow/62876845.cms
Warnehof
13.02.2018, 11:36
Iran:
Der Iran meldet einen neuen Ausbruch. Diesmal handelt es sich nicht um H5N8, sondern um den Virusstrang H5N6. Der Ausbruch wird aus einer Entenfarm in der nordwestlichen Provinz Gilan gemeldet. Diese Provinz liegt am Kaspischen Meer mit dem wichtigsten Außenhandelshafen des Iran.
https://financialtribune.com/articles/economy-domestic-economy/81783/new-strain-of-avian-flu-spreading
Indien:
In Indien rätselt man über die Ursache eines Pelikansterbens.
Vogelgrippe, Verwurmung oder doch wie die Einwohner vor Ort vermuten das Abholzen der Bäume und die Strahlung der neu errichteten Mobilfunkantennen?
http://bangaloremirror.indiatimes.com/news/state/karnataka-the-curious-case-of-mandyas-pelican-deaths/articleshow/62876845.cms
Iran: Der Naturpark in dem bei Wildenten H5N6 festgestellt wurde, liegt ebenfalls am kaspischen Meer in der Provinz Gilan, wo jetzt der Ausbruch in der Entenfarm gemeldet wurde. Interessanterweise wird im Artikel angegeben, dass es sich um den auf Menschen übertragbaren Stamm handeln soll. Noch etwas mehr zum H5N8 (H5N1?) steht hier:
http://afludiary.blogspot.de/2018/02/iran-media-reporting-40-of-nations.html
Laut einem iranischen Artikel sind bisher 40% des iranischen Geflügels an AI gestorben (getötet wurden). Es geht mal wieder einiges durcheinander, da es weiter heisst dass es sich um H5N1 gehandelt habe.
Über die toten Pelikane wurde zuerst am 18.12. berichtet. Damals sollten Proben in Bhopal untersucht werden. Das ist ja jetzt schon einen Augenblick her, da sollte es eigentlich (auch in Indien) bereits Ergebnisse geben.
http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/98569-Vogelgrippe-2017-was-kommt-auf-uns-zu?p=1636741&viewfull=1#post1636741
Huhnihunde
13.02.2018, 11:44
Ergänzend zu der Meldung aus dem Iran von heute morgen möchte ich darauf hinweisen, dass es bereits einen Vogelgrippeausbruch vor einigen Tagen in dieser Provinz gab. Es waren Wildenten im Nationalpark von H5N6 betroffen.
https://financialtribune.com/articles/economy-domestic-economy/81583/bird-flu-afflicts-wild-ducks-in-north
Jetzt war Warnehof schneller ;D
Wirklich schwer die Meldungen aus dem Iran zu sortieren/zuzuordnen... Manchmal denke ich dabei an die Märchchen aus 1001 Nacht.:laugh
Warnehof
13.02.2018, 11:47
Solange jedenfalls die Übertragungswege, die erfolgversprechendere Angriffspunkte bieten, noch nicht hundertprozentig geklärt sind, wird sich für die Tenazität niemand interessieren, zumal es dazu doch schon einiges an Wissen gibt.
Ich verweise mal darauf, dass H5N1 als endemisch in Ägypten, Indonesien und Vietnam gilt bzw. lange Zeit galt. Auch in Westafrika scheint es sich festgesetzt zu haben. Alles warm (feuchte?) Länder. Hier spielt sicherlich die leichte Weiterverbreitung im Wechsel Wildvogel/ Hausgeflügel durch unzureichende Abtrennung eine Rolle. Denn nur die Hausgeflügel werden bemerkt und gemeldet, zumindest die in den größeren gewerblichen Haltungen. Damit sind immer genug Wirte vorhanden. Interessant dabei ist aber auch, dass Zugvögel recht offensichtlich auf dem Flug nach Norden, nichts davon mitbringen. Gerade die Rückkehrer über Ägypten sollten doch eine Spur von H5N1 hinterlassen.
Warnehof
13.02.2018, 11:48
Ergänzend zu der Meldung aus dem Iran von heute morgen möchte ich darauf hinweisen, dass es bereits einen Vogelgrippeausbruch vor einigen Tagen in dieser Provinz gab. Es waren Wildenten im Nationalpark von H5N6 betroffen.
https://financialtribune.com/articles/economy-domestic-economy/81583/bird-flu-afflicts-wild-ducks-in-north
Jetzt war Warnehof schneller ;D
Bitte gern geschehen. :laugh
Huhnihunde
13.02.2018, 19:06
Guten Abend liebe Foristen,
nachdem Saudi-Arabien gestern keinen Ausbruch meldete, sind es heute gleich drei.
Saudi-Arabien:
In den letzten 24 Stunden wurden aus Riyadh, Damman und Zulfi drei neue H5N8 Ausbrüche gemeldet. Knapp 150.000 Vögel (Hühner?) wurden getötet.
http://www.spa.gov.sa/viewfullstory.php?lang=en&newsid=1720332
Azerbaidschan
zeigt sich vollkommen unbeeindruckt von den umgebenden Vogelgrippeausbrüchen. Hier wurde bislang kein Fall gemeldet.
https://en.trend.az/business/economy/2860347.html
Nachdem etwa 40% (25.000000) des Geflügels im Iran gekeult wurde fragt man sich woher der Iran und auch Saudi-Arabien jetzt Eier und Geflügel/Geflügelprodukte beziehen.
Im Iran scheinen vornehmlich Legehennenhaltungen von den Ausbrüchen betroffen. So dass die Eierpreise deutlich steigen.
https://financialtribune.com/articles/domestic-economy/80932/egg-prices-surge-so-do-chicken
Die Türkei liefert ca. 50 LKW-Ladungen Eier pro Woche an den Iran. Schon im letzten Jahr haben Polen und Russland ihre Schlachtkapazitäten für die arabische Region erheblich erweitert. Mittlerweile exportiert Russland, aus eigens dafür "Halal"- zertifizierter Schlachtungen, etwa 30% seiner gesamten Geflügelschlachtungen (wer bei Halal jetzt auch an Wiesenhof denkt befindet sich auf der richtigen Spur) Richtung arabische Staaten.
Da der letzte Ausbruch in Russland noch nicht allzulange her ist, Russland jedoch ein großes Land ist, weiß ich nicht mehr, ob der Iran einen Importstop für russisches Geflügel verhängt hat. Der letzte Ausbruch in Russland wurde am 29.12.2017 gemeldet.
https://www.globalmeatnews.com/Article/2017/11/22/Polish-lawmakers-draft-bill-to-ban-non-stun-slaughter
https://www.globalmeatnews.com/Article/2017/12/04/Russia-to-promote-halal-poultry-internationally
Huhnihunde
14.02.2018, 16:14
Beunruhigende Neuigkeiten aus Asien, wo z.zt. Chinesisch Neujahr gefeiert wird und deshalb sehr viele Menschen auf Reisen sind.
China/HongKong:
Aus China wird heute die weltweit erste Infektion eines Menschen mit H7N4 gemeldet. Merkwürdigerweise ist jedoch kein diesbezüglicher Vogelgrippeausbruch bekannt/gemeldet!
http://www.scmp.com/news/hong-kong/health-environment/article/2133419/hong-kong-alert-after-china-confirms-worlds-first
Huhnihunde
14.02.2018, 18:33
Ghana:
meldet heute einen Vogelgrippeausbruch im Südwesten des Landes. H9N2. Betroffen sind mehr als 4000 Tiere aus einem Bestand von ca. 17.000. Was immerhin eine Sterblichkeit von fast 25% macht....?! Wie lange das Virus bei dieser Rate schon im Bestand ist kann nur vermutet werden....
Die Überlebenden Tiere werden gekeult.
https://www.reuters.com/article/us-health-birdflu-ghana/ghana-reports-severe-bird-flu-on-farm-oie-idUSKCN1FY2G6?rpc=401&
Taiwan:
ruft anläßlich des chinesischen Neujahrsfestes, alle Reisende nach Festland-China zu erhöhter Vorsicht auf.
UK hatte dies vor einigen Tagen ebenso getan.
Wer einmal erlebt hat, wie es in dieser besonderen Zeit in China zugeht kann diese Warnungen nachvollziehen.
https://www.taiwannews.com.tw/en/news/3364152
Huhnihunde
15.02.2018, 10:21
Heute berichtet die internationale Presse über den bereits gestern hier veröffentlichen weltweit ersten Fall einer humanen Infektion mit H7N4. Habe nur zwei Meldungen hier verlinkt, da der Wortlaut fast identisch ist.
Die deutschen Medien schweigen still.
https://uk.reuters.com/article/uk-health-birdflu-china/china-reports-first-human-case-of-h7n4-bird-flu-idUKKCN1FZ08M?rpc=401&
https://sputniknews.com/asia/201802151061678975-china-bird-flu/
Wahrscheinlich aufgrund der allgemeinen Welle von grippalen Infekten in D, zeigt hier die Süddeutsche anhand von Grafiken wie ein Virus mutieren kann, die Artengrenze überwindet und Infektionen von Mensch zu Mensch möglich werden.
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/influenza-warum-grippeviren-so-gefaehrlich-sind-1.3863993
Warnehof
15.02.2018, 12:29
Im Iran gibt es jetzt Meldungen über Funde von toten Wildvögeln in einem Teheraner See. Es soll sich ebenfalls um H5N6 handeln.
http://ru.apa.az/novosti-mira/novosti-azii/v-iranskoj-provincii-gilyan-obnaruzhen-virus-h5n6.html
Translate
Heute hat der iranische Landwirtschaftsminister Mahmoud Hodzhati im Zusammenhang mit einem neuen Ausbruch der "Vogelgrippe" an die Bevölkerung appelliert. Er stellte fest, dass von diesem Virus gefangene Zugvögel im Teheraner See Khalidzh-e-Fars gefunden wurden. In diesem Zusammenhang wurden die notwendigen vorbeugenden Maßnahmen ergriffen.
Weiterhin gibt es Berichte darüber, dass die neu gefundenen H5N6 Viren auf den Menschen übertragbar (demnach also einer der chinesischen Stämme?) seien. Ich verlinke hier mal einen Bericht von BBC / Persia:
http://www.bbc.com/persian/iran-43050034
Translate
Einer der Veterinärbeamten im Iran hat über die Ankunft einer neuen Art von "ultra akuten Vögeln" im Iran berichtet, dass das Virus "die Fähigkeit besitzt, auf Menschen übertragen zu werden".
Daneben gibt es einen weiteren ausführlichen Artikel hier:
http://fararu.com/fa/news/348653/%D9%87%D8%B4%D8%AF%D8%A7%D8%B1-%D9%88%D8%B1%D9%88%D8%AF-%D9%86%D9%88%D8%B9-%D8%AC%D8%AF%DB%8C%D8%AF-%D8%A2%D9%86%D9%81%D9%84%D9%88%D8%A2%D9%86%D8%B2%D 8%A7-%D8%A8%D9%87-%D8%A7%DB%8C%D8%B1%D8%A7%D9%86
Kurz eine Ergänzung zu dem Fall in Ghana. OIE meldet den Fall als H9N2 HPAI. Ob es sich hierbei um einen Übertragungsfehler oder um eine fehlerhafte Typisierung handelt, oder ob es sich tatsächlich um einen mutierten H9N2, der sonst nur als LPAI bekannt ist handelt, werden wir sicher noch erfahren. Da H9N2 sowohl als beteiligt bei den Reassortments von H5N1 in N5N6 und H5N8 gilt und innerhalb der Geflügelindustrie weltweit zu großen Verlusten führt, wäre das eine für die Industrie (und die sie stützende Politik?) neue bedrohliche Nachricht.
http://afludiary.blogspot.de/2018/02/a-curious-oie-notification-from-ghana.html
Und sogar den Dänen ist Ghana eine Meldung wert:
https://www.information.dk/telegram/2018/02/ghana-finder-farlig-fugleinfluenza-h9n2-paa-kyllingefarm
Zimbabwe gilt wieder offiziell als frei von Vogelgrippe
https://bulawayo24.com/index-id-news-sc-national-byo-128123.html
Huhnihunde
15.02.2018, 18:11
Vietnam:
H5N1 bei Routinekontrolle entdeckt.
http://www.phnompenhpost.com/national/bird-flu-detected-prey-veng
HongKong:
Nach der Bekanngabe des ersten Falles einer menschlichen Infektion mit H7N4, scannt die Grenzpolizei von Hongkong an der Grenze HongKong zu Mainland-China alle aus China Einreisenden auf Fieber. Menschen mit erhöhter Temperatur sollen umgehend für ein Screenings ins Krankenhaus gebracht werden.
http://www.poultryworld.net/Health/Articles/2018/2/First-human-case-of-H7N4-confirmed-248869E/
Saudi-Arabien:
Mal wieder H5N8.
http://www.spa.gov.sa/viewfullstory.php?lang=en&newsid=1721286
forstgarten
15.02.2018, 22:25
Emission von Keimen in die Umwelt:
Die ARD-Panorama-Sendung am heutigen 15. Februar berichtet u. a. über den Austrag multiresistenter Keime aus Stallungen in Cloppenburg, komisch, da läutet bei mir was...
https://daserste.ndr.de/panorama/index.html
(Die Mediathek braucht aktuell wohl noch etwas...)
Also bei Bakterien ist der Weg raus aus dem Stall damit nachgewiesen, nur das AI-Virus findet gegenläufig immer wieder den Weg aus der Umwelt IN die Ställe ???
Also bei Bakterien ist der Weg raus aus dem Stall damit nachgewiesen, nur das AI-Virus findet gegenläufig immer wieder den Weg aus der Umwelt IN die Ställe ???
Das "Nicht-Raus" gilt nur für Deutschland. In den USA wurde HPAI Virus RNA bis in 1000 m Umkreis von infizierten Großhaltungen nachgewiesen:
Torremorell et al., 2016: Investigation into the Airborne Dissemination of H5N2 Highly Pathogenic Avian Influenza Virus During the 2015 Spring Outbreaks in the Midwestern United States. Avian Dis. 60(3):637-43. doi: 10.1637/11395-021816-Reg.1.
Da das FLI aber bisher dergleichen Befunde nicht reproduzieren konnte, gelangen nationale Viren nur in die Ställe hinein, nicht aber hinaus. Hoffentlich halten sie sich auch an die FLI-Weisung.
Methodisch ist die Viren-Fängerei wohl nicht ganz so einfach, aber man könnte in den USA ja einfach mal um technische Unterstützung anfragen, wenn es hier nicht klappt.
Danie2012
16.02.2018, 07:43
Ich hoffe sehr, dass Verantwortliche des FLI hier mitlesen. Ganz im Ernst. Denn Lesen bildet bekanntlich weiter. Und das scheint dort wirklich nötig zu sein. Es sei denn, sie halten wissenschaftlich fundierte Forschungsergebnisse für Otto-Normalverbraucher zurück....
Huhnihunde
16.02.2018, 08:33
Nachtrag zu dem H9N2 Ausbruch in Ghana:
Auffällig ist, wie von @warnehof schon geschrieben, dass dieser Ausbruch als HPAI gemeldet und auch von der OIE als hochpathogener Ausbruch eingestuft wird, obwohl H9N2 sonst als niedrigpathogene Virusvariante klassifiziert wird, die schon lange in Afrika kursiert.
Rätselhaft ist weiter, dass der Ausbruch erst mehr als einen Monat nach Beginn des Seuchengeschehens offiziell gemeldet wird.
Der Ausbruch begann bereits am 03.01.2018. Es starben mehr als 4000 Hennen, die restlichen, Überlebenden ca. 16.000 Hennen wurden gekeult Erst am 14.02.2018 wurde an das OIE gemeldet!
Der Ausbruchsort ist eine Legehennenhaltung in der Grenzstadt Dornaa/Ghana an der Grenze zur Elfenbeinküste. Hier wird reger Handel betrieben. Eintagsküken kommen aus Elfenbeinküste nach Ghana, ebenso wie Futtermittel. Ghana exportiert die ausgemusterten Legehennen nach Elfenbeinküste.
Weitere Untersuchungen des jetzt als HPAI H9N2 Virus laufen.
http://www.cidrap.umn.edu/news-perspective/2018/02/high-path-h9n2-infects-ghana-poultry-raising-concern
Es sei denn, sie halten wissenschaftlich fundierte Forschungsergebnisse für Otto-Normalverbraucher zurück....
Nein, das glaube ich nicht. Sie haben nur einfach nichts gefunden. Wenn in der Wissenschaft andernorts aber etwas plausibel nachgewiesen wurde, akzeptiert man das in der Regel und schließt es nicht einfach für eine sehr ähnliche Problematik/Situation aus.
Was seitens des FLI´s (und des BMEL´s) öffentlich sehr zurückhaltend bzw. gar nicht betont wird, ist der Umstand, dass HPAI zumindest hierzulande bzw. in westlichen Ländern nicht ein Problem der Geflügelhalter, sondern der Massengeflügelhalter ist. Dann müsste man dieses System ja ändern ....
Aber ein bisschen lernfähig sind sie schon:
"The most important lesson learned during the epidemic was the finding of substantial gaps in farm biosecurity and the impact of HPAI in an area of high poultry density, i.e., substantial farm-to-farm spread."
aus: Highly Pathogenic Avian Influenza H5N8 Clade 2.3.4.4b in Germany in 2016/2017.
Globig A, Staubach C, Sauter-Louis C, Dietze K, Homeier-Bachmann T, Probst C, Gethmann J, Depner KR, Grund C, Harder TC, Starick E, Pohlmann A, Höper D, Beer M, Mettenleiter TC, Conraths FJ. Front Vet Sci. 2018 Jan 24;4:240. doi: 10.3389/fvets.2017.00240.
und im Radarbulletin steht:
Bei viele Ausbrüchen kam es zu Übertragungen von Betrieb zu Betrieb, diese können nicht mit Wildvögeln in Verbindung gebracht werden, sondern wurden in den meisten Fällen vermutlich durch Biosicherheitsmängel und hohe Geflügeldichte begünstigt.
Diese "Erkenntnis" ist nicht ganz neu, darauf wurde von WAI und allen anderen Kritikern in den letzten Jahren ja nicht gerade selten hingewiesen.
Jetzt müssen sie beim FLI nur noch begreifen, dass durch die vielgepriesenen Biosicherheitsmaßnahmen das Problem auch nicht wirklich in den Griff zu kriegen ist, denn sie beeinflussen weder die hohe HPAI-Anfälligkeit der Geflügelwirtschaft, noch die HPAI-Viren-Austräge aus derselben. Allerdings wird das gerade international als "die" Maßnahme gegen HPAI propagiert, das FLI plappert da nur nach.
Sollte natürlich 2017 H9N2 aus den deutschen Putenhaltungen verschwinden, hatten sie hinsichtlich der Effektivität der BSM recht. Auf den Tiergesundheitsjahresbericht 2017 bin ich schon gespannt.
Warnehof
16.02.2018, 10:50
Neuer Verdachtsfall in Frankreich. In der Vendee wurde bei einer Routinekontrolle wieder ein Verdacht auf AI ausgelöst. 15.000 Mularden sind jetzt in Qurantäne.
https://actu.fr/societe/un-nouveau-foyer-grippe-aviaire-detecte-vendee_15553527.html
Huhnihunde
16.02.2018, 13:25
Neuer Verdachtsfall in Frankreich. In der Vendee wurde bei einer Routinekontrolle wieder ein Verdacht auf AI ausgelöst. 15.000 Mularden sind jetzt in Qurantäne.
https://actu.fr/societe/un-nouveau-foyer-grippe-aviaire-detecte-vendee_15553527.html
Der neue DEFRA Bericht vom 14.02.18 (Karte S.2, Info S.3):
England beobachtet die Ausbrüche in Frankreich sehr genau.
Von 12/17 bis 02/18 meldete Frankreich aus kommerziellen Entenhaltungen fünf mal H5N3 LPAI, fünf mal H5 ? LPAI (Gers, Loire Atlantique, Lot, Garonne, Morbihan, Vendee) und zwei Mal H5N3 HPAI in Putenhaltungen.
Die infizierten Enten zeigen keine klinische Symptomatik.
Dass LPAI zu HPAI mutiert scheint selten, aber bei Gebieten mit hoher Geflügeldichte ist die Gefahr gegeben.
https://www.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/681747/avian-flu-wild-birds-H5N6-180213.pdf
http://tvthek.orf.at/profile/Am-Schauplatz/1239/Am-Schauplatz-Maschine-Huhn/13965613/Am-Schauplatz-Maschine-Huhn/14243080
Huhnihunde
16.02.2018, 18:29
@Lina: das Video braucht ewig lange zum Laden:-[Magst du kurz zusammenfassen worum es darin geht?:)
Saudi-Arabien:
das 24Stunden Bulletin heute mit Zahlenroulett. Es wird kein neuer Fall gemeldet. Dafür sind es jetzt nur noch 130 statt gestern 170 registrierte Ausbrüche.
http://www.spa.gov.sa/viewfullstory.php?lang=en&newsid=1721502 (tel:1721502)
England:
H5N6 die Nächste. Kingston/Rv. Thames, Schwan.
http://www.yourlocalguardian.co.uk/news/kingstonnews/16027267.Bird_flu_outbreak_confirmed_in_Kingston/
Weiterhin für ganz England:Biosecurity Maßnahmen einhalten. Keine Pläne für Keulungen u.a.
https://www.lexology.com/library/detail.aspx?g=fb3a6da4-0783-44be-b656-8467109c6cf9
USA:
Die Virusvariante H7N9 wird immer noch erforscht.
Das H beinhaltet Genomsequenzen von Enten (wild/Haltung?), das N kommt von Wildvögeln. Dann wäre da noch etwas was Genomsequenzen von Hühnern trägt...
Uups, wie ist das geschehen? Böse Feder.
https://www.npr.org/sections/health-shots/2018/02/15/586099520/first-human-case-from-new-bird-flu-how-many-more-strains-are-out-there
@Lina: das Video braucht ewig lange zum Laden:-[Magst du kurz zusammenfassen worum es darin geht?:)
Bei mir ging's ganz schnell mit Laden. Kann mir das blöde Geschwätz aber nicht lange anhören. Nach "Weils Hühnerfleisch so g'sund is..." hab ich wieder aus gemacht.:spei:stupid (Es geht wohlgemerkt um Huhn aus Massentierhaltung. Ich gönne jedem hier sein selbst gezogenes Hähnchenfleisch!)
Zum Thema:
Frau mit Vogelgrippe infiziert jetzt auch bei gmx & Co. :-/
https://www.gmx.net/magazine/gesundheit/h7n4-vogelgrippe-infektion-menschen-nachgewiesen-32806338
In der Dokumentation fängt's mit der typischen Werbung an, dass es den österreichischen Hühnern ja so viel besser geht, als allen anderen in Europa. Trotzdem gab es monatelang keine Drehgenehmigung für einen Massentierhaltungsstall. Immer wieder wird deutlich ausgedrückt, dass es Hühner wie früher nicht mehr gibt, sondern man alles bei einem Konzern bestellt. Klar, dass das hier jeder weiß. Aber für die üblichen Konsumenten wird das sicher nicht klar sein. Auch die Biohühner sind so ein Zuchtergebnis, obwohl die österreichische Handelskette so wirbt, als kämen die Produkte von einer eigenen Hühnerrasse. Die Biohähne, die nun nicht mehr umgebracht werden, sehen aufgrund der Zucht aufs Eierlegen ziemlich verhungert aus und auch Biolegehennen sind nach eineinhalb Jahren Tierfutter. Ich finde es gut gemacht, sachlich und doch den Kunden die Augen öffnend. Klar gesagt wird, dass man produziert, was die Kunden kaufen.
Huhnihunde
17.02.2018, 15:20
Indien:
Bei drei toten Krähen H5N1 bestätigt. Proben von naheliegender Geflügelhaltungen sollen negativ sein.
Die toten Vögel sollen nun tief vergraben oder verbrannt werden....
http://www.newindianexpress.com/states/odisha/2018/feb/17/odisha-alert-after-crow-deaths-traced-to-bird-flu-in-paradip-1774502.html
Huhnihunde
17.02.2018, 17:22
Türkei:
Verdacht eines Vogelgrippeausbruchs in Corum? In den internationalen Meldungen kann ich noch nichts finden:unsicher
https://flutrackers.com/forum/forum/middle-east/h5n1-tracking-ac/turkey-ab/790323-turkey-avian-flu-suspected-in-%C3%A7orum-province?_=1518789375124
Huhnihunde
18.02.2018, 10:31
Jemen:
Todesursache Infektionen mit AI?
http://www.aljazeera.com/news/2018/02/yemens-health-crisis-suspected-cases-bird-flu-180218090434368.html
Huhnihunde
18.02.2018, 18:06
Saudi-Arabien:
24 Stunden Bulletin. 11230 Hühner gekeult, kein neuer H5N8 Ausbruch.
http://www.spa.gov.sa/viewfullstory.php?lang=en&newsid=1722141
Indien:
Ergänzend zu der gestrigen Meldung. Bis 30. Januar wurden in der Region etwa 40 tote Krähen gefunden. Einige Krähen wurden positiv auf H5N1 getestet. Bisher ergibt die Beprobung der benachbarten Geflügelhaltungen keinen positiven AI Befund.
https://timesofindia.indiatimes.com/city/bhubaneswar/paradip-panics-as-3-crows-test-positive-for-bird-flu/articleshow/62968890.cms
Huhnihunde
19.02.2018, 11:44
Südafrika:
H5N8 bei Wildvögeln bestätigt.
http://www.enca.com/south-africa/avian-flu-detected-in-seabird-species
Warnehof
19.02.2018, 13:27
Radolfzell - ISS:
Nun hat es doch endlich geklappt. Die Antenne für das große alles erklärende Projekt "Icarus" ist jetzt auf der ISS angegekommen. Nachdem der letzte Start vor einem halben Jahr ja danebenging, hat es die Antenne jetzt geschafft nach oben zu kommen. Das gute Stück soll jetzt im Sommer an die ISS montiert werden. Mit der Antenne wollen die Ornithologen entsprechend besenderte Vögel genau und umfassend beobachten. Unter anderem geht ja auch um das tatsächliche Zugverhalten Europa - Sibirien. Na dann werden wir ja in 5 - 10 Jahren wissen wie die Vogelgrippe zu uns kommt, vielleicht. :cool:
https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Antenne-soll-vom-Weltall-aus-die-Tierwelt-erforschen-364053.html
Warnehof
19.02.2018, 13:32
Nochmal kurz Deutschland: Genauer M-V, ganz genau Schwerin. Seit dem 10.02. haben wir ja im TSIS "Nandus" unter AI stehen und sonst nichts. Der zuständige Amtveterinär hat auf Nachfrage dazu mitrgeteilt, das es sich um H11N4 handelt. Das Tier ist an einer Darm- Blinddarmentzünding verstorben und wurde routinemäßig überprüft und dabei wurde AI festgestellt. Dieses wäre im TSN meldepflichtig (warum es dann auch im TSIS zu lesen ist, ergab sich aus der Antwort noch nicht). Auf weitere Details warte ich noch.
Warnehof
19.02.2018, 13:43
Südafrika:
H5N8 bei Wildvögeln bestätigt.
http://www.enca.com/south-africa/avian-flu-detected-in-seabird-species
Es handelt sich bei den betroffenen Vögeln um 7 Afrikanische Pinguine, von denen 1 die Erkrankunmg wohl überlebt hat. Man hat die Tiere an 6 verschiedenen Stellen, an der Küste der West Kap Provinz gefunden. Damit dürfte der Alarmzustand, derauch in den letzten Wochen ohne neue Ausbrüche in den Haltungen Südafrikas medial aufrechterhalten wurde, wieder um einen Zacken schjärfer werden.
https://www.timeslive.co.za/news/sci-tech/2018-02-19-african-penguins-succumb-to-avian-flu-in-the-cape/
Warnehof
19.02.2018, 20:54
In Frankreich wird es am Dienstag wieder zwei Keulungen in Entenbeständen geben. Ein bereits am Freitag als verdächtig eingestufter Betrieb mit 2.000 Enten und ein weiterer mit 7.400 Tieren, sind in der Präfektur Gers positiv auf H5N3 LPAI getestet wurden. Die mittelständischen Entenmäster die sich im Verband der "wütenden Enten" zusammengeschlossen haben, verweisen auf die Ungefährlichkeit des Virenstammes und auf die bisher nur unvollkommen erfolgten Entschädigungen. Unter anderem werden die Stopfbetriebe und die Stopfleber verarbeiter überhaupt nicht entschädigt, da sie ja keine Tiere gekeult bekommen haben.
https://www.francebleu.fr/infos/agriculture-peche/grippe-aviaire-pres-de-10-000-canards-abattus-dans-le-gers-ce-mardi-1519053226
Huhnihunde
20.02.2018, 18:44
USA:
Aufgrund der Humanpathogenen Potenz einiger aviärer Influenzastämme wurde in den USA ein neuer Schnelltest für H5,H7,H9 auf den Markt gebracht. Dieser dient dazu Virusvariante, Medikation und Impfstoff bei Menschen festzustellen/festzulegen.
https://www.eurekalert.org/pub_releases/2018-02/ii-nvp021618.php
Saudi-Arabien:
Ein neuer Fall in den letzten 24 Stunden (Karjh, H5Nacht), 4933 Geflügel gekeult.
http://www.spa.gov.sa/viewfullstory.php?lang=en&newsid=1723056
Warnehof
21.02.2018, 10:55
Wieder mal etwas ausführlicher zu Frankreich.
In der Gers wurden gestern, wie angekündigt, die knapp 10.00 Enten gekeult, welche positiv auf H5N3 LPAI getestet wurden. Die Vereinigung der „wütenden Enten“ kritisiert die Maßnahmen und bezweifelt die Zuverlässigkeit der Beprobung und der Zweckmäßigkeit der angeordneten Biosicherheitsmaßnahmen. In einem der Bestände wurden nur 2 der 4 beprobten Ställe positiv getestet, obwohl der Mäster feststellt, dass er keine Unterschiede bei der Versorgung der Tiere gemacht hat. Nocheinmal wird darauf verwiesen, dass zwar die Mäster, nicht aber die Verarbeiter entschädigt werden. Dazu unten mehr.
https://www.sciencesetavenir.fr/animaux/animaux-d-elevage/grippe-aviaire-plus-de-9000-canards-abattus-par-precaution-dans-le-gers_121389
Die Stopfleberindustrie klagt über die Produktionsverluste durch die AI Ausbrüche der letzten zwei Jahre. Die Produktion ist im Vergleich zu 2015 um 40% zurückgegangen und es wird 2-3 Jahre dauern bis wieder das alte Niveau erreicht sein wird. Außerdem belasten die angeordneten Biosicherheitsmaßnahmen die Betriebe stark, es wird von durchschnittlich 20.000€ je Betrieb gesprochen.
https://www.20minutes.fr/societe/2224395-20180220-grippe-aviaire-production-foie-gras-sud-ouest-mettra-plusieurs-annees-remettre
Die (für die Franzosen) gute Meldung kommt aus den Niederlanden. Die EU und die französische Regierung haben sich jetzt auf einen Entschädigungsfonds von € 97 Millionen für Mäster und Verarbeiter der Stopfleber Industrie geeinigt, die Schäden in den letzten zwei Jahren erlitten haben.
http://www.boerderij.nl/Pluimveehouderij/Nieuws/2018/2/Frankrijk-keert-slachtoffers-vogelgriep-bijna-100-miljoen-uit-249689E/
Schweden meldet im OIE einen toten Seeadler mit H5N6. Geschehen bereits am 28.01. gestern an OIE gemeldet.
http://www.oie.int/wahis_2/temp/reports/en_imm_0000025986_20180220_193541.pdf
Huhnihunde
21.02.2018, 19:21
Saudi-Arabien:
Neu in den letzten 24h H5N8 in Riyadh, mehr als 400.000 Tiere gekeult.
http://alriyadhdaily.com/article/bc10f087d02b474eaccab3b8cd5c45fa
England:
Wegen/Trotz diverser Ausbrüche im Königreich ist Freiland erlaubt, lediglich Übernetzung wird empfohlen.
Das Risiko humaner Infektionen wird auf gering hochgestuft.
https://www.gazettelive.co.uk/news/teesside-news/bird-flu-defra-issues-advice-14318531
Schnickchen
21.02.2018, 22:14
Hier nochmal das Auftreten von H5N6 als Chronik zusammengefasst
http://rgzv-cimbria.de/Blog_eintrag.php?id=235
Huhnihunde
21.02.2018, 22:17
Iran:
Der traurige, müde, allem ergebene Blick der Hühner auf dem Foto spricht Bände... Lebewesen. Benutzt. Verbraucht.
27 Millionen Hühner wurden im Iran seit Beginn des letzten Vogelgrippeausbruchs gekeult.
https://financialtribune.com/articles/economy-domestic-economy/82325/27m-chickens-culled-since-avian-flu-outbreak
Warnehof
22.02.2018, 00:23
Frankreich lässt uns heute nicht mehr los.
Eine neue Meldung im OIE von heute, enthält einen Fund von H5N2 LPAI in einer Gruppe von Enten (Elterntiere), welche vor einem geplanten Transport in die Schweiz getestet wurden. Es handelt sich um 600 Tiere, welche am 15.02. getestet und am 19.02. positiv gemeldet wurden. Was weiter geschehen ist wurde im Report nicht aufgeführt.
http://www.oie.int/wahis_2/temp/reports/en_fup_0000025999_20180221_205613.pdf
Es könnte sich hierbei um einen Betrieb handeln, der sich auf Ziergeflügel spezialisiert hat. Jedenfalls ist der Sitz sehr nahe an den angegebenen Koordinaten. Neben Wassergeflügel, hat er auch verschiedene Hühnerrassen im Angebot.
http://lescanardsdemormal.com/index.html
Weiterhin gab es am Dienstag eine weitere Keulung in der Vendee. Es handelte sich um einen Betrieb mit 16.000 Enten.
https://www.francebleu.fr/infos/agriculture-peche/grippe-aviaire-16-000-canards-abattus-en-vendee-1519235271
rund um Deutschland wütet H5N8. Hier hört und liest man nichts. Ist das politisch dieses Jahr verpönt? Oder wird dieses Jahr anders getestet? Oder wird H5N8 einfach ignoriert, weil letzten Winter einige Geflügelhalter mal energisch geworden sind? Oder beachten die Konzerne jetzt tatsächlich die Biosicherheitsmaßnahmen? Und sorgen so dafür, dass die Erreger aus der Industrie nicht mehr ins Freiland kommen? Gab es diesen Winter auch Beobachtungen, dass Kadaver auf die Felder ausgebracht wurden? Fragen über Fragen.
http://orf.at/stories/2426035/2426036/
...Mutierter Vogelvirus...Heute nimmt man an, dass sich die Spanische Grippe aus einem Vogelvirus entwickelt hat. So ist dieser Virus - laut aktuellen Theorien - mit wilden Wasservögeln weitergezogen und hat über deren Ausscheidungen Menschen in mehreren Ländern parallel infiziert. Diese Erstinfizierten hätten dann weitere Personen infiziert, die die Grippe mit der Wanderungsbewegung des Krieges in die Welt trugen.
;)
Warnehof
22.02.2018, 14:11
Einige von Euch werden es auf FB schon bemerkt haben, es gibt ein neues Papier der Grünen Niedersachsen zum Umgang mit der Vogelgrippe. Genauer handelt es sich hierbei um einen Antrag zur Landesdeligiertenkonferenz der Grünen NDS. in Oldenburg am 10./11. März.
https://ldk.gruene-niedersachsen.de/wp-content/uploads/2018/02/wa-03_vogelgrippe--raus-aus-der-sackgasse.pdf
Der Antrag wurde von den Landesarbeitsgemeinschaften (LAG) Tierschutzrecht und Landwirtschaft und ländliche Räume eingebracht. Er basiert auf einem etwa 7 Seiten langen parteiinternen Positionspapier, welches seinerseits wiederum zu Teilen auf Punkten basiert, welche hier im Rahmen des AVF erarbeitet wurden. Also wenn einigen von Euch Punkte bzw. Forderungen verdächtig bekannt vorkommen, dann habt ihr recht. Die damals erarbeitetete Liste findet Ihr auf der AVF HP:
https://www.aktionsbuendnis-vogelfrei.com/%C3%BCber-das-avf/unsere-ziele-das-fordern-wir/
Zumindest mal ein kleines Ergebnis langwieriger Arbeit, das eigentlich schon früher das Licht der Welt erblicken sollte. Dummerweise kam allen Beteiligten, da der Parteiübertritt einer grünen Abgeodneten zur CDU und damit vorgezogene Neuwahlen, dazwischen. Glücklicherweise sind wir dieses Jahr von öffentlichkeitswirksamen Industrieausbrüchen und den damit verbundenen Folgen für unsere Tiere verschont geblieben. Trotzdem gibt es noch eine Menge (auch politischer) Überzeugungsarbeit zu tun.
Miss Boogle
22.02.2018, 15:42
;) das sind doch mal positive Nachrichten ;)
Huhnihunde
22.02.2018, 18:21
Nach den positiven Nachrichten für uns, hier die 24 Stunden Meldung aus
Saudi-Arabien:
heute wurde ein neuer H5N8 Ausbruch in Kharj festgestellt. Hier wurde bereits ein Ausbruch am 20.02. gemeldet. Eventuell handelt es sich um eine andere Geflügelhaltung. Heute wurden aufgrund des neuen Ausbruchs 13.204 Hühner gekeult.
http://alriyadhdaily.com/article/ce0a2ec57b7b4fb395110eba166051be
rund um Deutschland wütet H5N8. Hier hört und liest man nichts. Ist das politisch dieses Jahr verpönt? Oder wird dieses Jahr anders getestet? Oder wird H5N8 einfach ignoriert, weil letzten Winter einige Geflügelhalter mal energisch geworden sind? Oder beachten die Konzerne jetzt tatsächlich die Biosicherheitsmaßnahmen? Und sorgen so dafür, dass die Erreger aus der Industrie nicht mehr ins Freiland kommen? Gab es diesen Winter auch Beobachtungen, dass Kadaver auf die Felder ausgebracht wurden? Fragen über Fragen.
Hallo elja,
dieses Jahr sind keine Wahlen! Da bracht sich keiner durch blinden Aktionismus beim Volk einen "Namen" machen.
Außerdem gibt es in diesem Jahr ja einen neuen "Seuchenherd" (ASP), der ist warscheinlich medienwirksamer als die Wildvogelgrippe!
Deine Signatur gibt doch schon die Erklärung. Die Wahrheit über das letzte Jahr dürfen wir doch garnicht erfahren.
LG Eberhard
... Und außerdem hat das AI-Seuchengeschehen die TSK letztes Jahr 40 Mio. Euro gekostet ... und wegen des Fibronil-Skandals letztes Jahr sind die Eier knapp geworden ... da würden großartige Keulungen jetzt sehr unpassend kommen ...
IRONIE aus ;) ...
Viele Grüße von Mathias
Warnehof
22.02.2018, 19:32
Und nun meldet auch Vietnam mal ein H5N6 Ereignis. Bei Haiphong im Norden Vietnams wurde jetzt in einem gemischten Hühner/Entenbestand von 3.200 Tieren der AI-V nachgewiesen. Die noch lebenden Hühner werden nun gekeult. Der Besitzer hat erst sehr spät Verluste bei seinen 3.000 Hühner gemeldet, stattdessen hat er wohl zunächst versucht selbst zu behandeln und tote Tiere zu entsorgen. Aber das eigentlich spannende an dem Fall ist die Tatsache, das die 200 Enten nicht gekeult werden. Warum?
Translate
Seine Familie füttert 3.200 Vögel, darunter 3.000 Hühner und 200 Enten. Von diesen wurden 200 Enten geimpft, also keine klinischen Anzeichen der Krankheit. Die neuen 45 Tage alten Hühner, die in Thai Nguyen gekauft wurden, haben kein Quarantänezertifikat, sind nicht gegen die Vogelgrippe geimpft worden ....
Also, die Enten sind geimpft und zeigen keine klinischen Symtome. Wie war das mit Enten und unauffälligem Verlauf? Von serologischen Untersuchungen der Enten steht jedenfalls nichts im Bericht. Aber das mit dem Zertifikat, könnte natürlich auch in Deutschland spielen.
https://laodong.vn/suc-khoe/hai-phong-phat-hien-gan-3000-con-ga-nhiem-cum-ah5n6-592504.ldo
Beachtenswert auch die ausgefeilte Räumungsmethodik, die im Bild dargestellt wird. Die Bildunterschrift lautet übrigens: "Nimm Geflügel, um es zu zerstören."
Weitere Bilder finden sich dann auch noch hier:
http://vietbao.vn/Xa-hoi/Xuat-hien-o-dich-cum-AH5N6-tren-gia-cam-tai-Hai-Phong/181731910/157/
Nach diesem Bericht, haben zum Zeitpunkt der Keulung noch 800 Hühner gelebt.
Huhnihunde
23.02.2018, 06:41
Indonesien:
Meldet heute einen Vogelgrippeausbruch aus einer Quarantänestation. Die 320 Agaponiden und 92 Pfauen wurden am 20.01.2018 aus Zypern importiert.
Die Vögel befanden sich noch in Quarantäne als der Ausbruch begann, so dass es keinen Virusaustrag gab. Alle Tiere wurden gekeult.
https://m.kumparan.com/@kumparannews/92-burung-merak-dan-320-love-bird-dimusnahkan-karantina-soekarno-hatta
Frankreich:
Auch in Frankreichs Entenhaltungen geht es weiter LPAI
http://www.oie.int/wahis_2/public/wahid.php/Reviewreport/Review?page_refer=MapFullEventReport&reportid=25996
Warnehof
23.02.2018, 19:57
Da es ja gerade ruhiger geworden ist, hier mal was fürs Gemüt. Da prallen in Schönfeld. Sachsen gerade einige Amtschimmel mit voller Wucht aufeinander, wegen 2er Schwäne. Und ja es hat auch was mit Vogelgrippe zu tun, irgendwie.
https://www.radiodresden.de/beitrag/schlossteich-von-schoenfeld-weissig-vielleicht-bald-ohne-schwaene-525434/
Huhnihunde
23.02.2018, 23:09
USA:
Hier werden Sie geholfen.
Neue App in Kalifornien. Sie hilft sowohl dem Massenbetrieb als auch dem enthusiastischen Halter mit kleinem Geflügelbestand. Sobald sich z. B. ein Wildgänseschwarm in Ihrer Gegend niederlässt werden Sie informiert und können entscheiden: Geflügel einstallen oder draußenlassen.
(Evtl. auch eine Idee für die gebeutelte Tierseuchenkasse hierzulande. Risikoverlagerung mit Nutzung einer App?)
http://www.feedstuffs.com/news/website-helps-california-poultry-producers-monitor-avian-flu-risk
Warnehof
24.02.2018, 14:03
USA:
Hier werden Sie geholfen.
Neue App in Kalifornien. Sie hilft sowohl dem Massenbetrieb als auch dem enthusiastischen Halter mit kleinem Geflügelbestand. Sobald sich z. B. ein Wildgänseschwarm in Ihrer Gegend niederlässt werden Sie informiert und können entscheiden: Geflügel einstallen oder draußenlassen.
(Evtl. auch eine Idee für die gebeutelte Tierseuchenkasse hierzulande. Risikoverlagerung mit Nutzung einer App?)
http://www.feedstuffs.com/news/website-helps-california-poultry-producers-monitor-avian-flu-risk
Danke Huhnihunde.
Mit meinem Firefox öffnet die Seite unfreundlicherweise nicht ihre Pforten. Erst mit dem grundinstallierten Explorer kann ich es lesen. Ist auf jedem Fall ein interessanter Ansatz.
Interessant ist auch was ich noch in Brandenburg gefunden habe. Auf dem ehemaligen Fliegerhorst Neuhardenberg, möchte ein Landwirt in den alten Wartungshallen 154.000 Masthähnchen einziehen lassen. Nicht das der freundliche Herr schon über 300.000 Tierchen in Letschin betreut, aber so sind sie halt die Animal Hoarder, ein bisschen was geht immer noch.
Was hat das nun mit unserem Thema zu tun? Nun Neuhardenberg ist ein Zentrum der Entenmast, inkl. Brütereien, wie wir letztes Jahr ja erarbeitet haben und liegt am Rande des Oderbruchs, unweit einiger größerer Wasservogelreviere. Also geradehin ideal, dort noch mehr Viehzeuchs hinzuschaffen. Wer mal auf Okina´s Ausbruchskarte schauen möchte, Neuhardenberg ist letztes Jahr auch in Sachen Vogelgrippe (in eben den Entenmasten) nicht ganz unbeschadet davon gekommen. Der Mensch ist lernfähig, heißt es immer, na wers glaubt...
https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1640922/
Und noch mal der Link zur Karte:
https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=1D5PXXcL0QfBMku2PVBRmzxwWpsc&ll=52.59832826981036%2C14.365029649999997&z=5
Warnehof
24.02.2018, 14:04
Und noch was für unserere Leseratten:
Studie über die Einträge von H5N8 nach Ägypten in 2017.
https://wwwnc.cdc.gov/eid/article/24/5/17-1935_article
Huhnihunde
25.02.2018, 08:54
Indien:
Wie schon berichtet, wurden am 18.02.2018 in Paradip drei tote Krähen gefunden. H5N1 wurde nun bestätigt. Bei um den Fundort gelegenen Geflügelhaltungen wurde am Samstagabend mit den Keulungen begonnen. Problematisch ist, dass es in der Gegend Slums mit tausenden Kleinhaltungen gibt.
http://odishatv.in/odisha/body-slider/bird-flu-confirmed-in-paradip-278461
http://www.newindianexpress.com/states/odisha/2018/feb/25/bird-flu-in-paradip-culling-from-today-1778546.html
Südafrika/Indien:
Wissenschaftler aus Südafrika entwickelt neues Test-Kit. Preiswert und innerhalb weniger Stunden soll es mit diesem Set möglich sein verdächtiges Geflügel auf das vorliegen von LPAI bzw. HPAI zu testen.
http://www.thehindu.com/news/cities/Hyderabad/kit-to-detect-bird-flu-in-a-few-hours-waiting-in-the-wings/article22847503.ece
Huhnihunde
25.02.2018, 18:08
Saudi-Arabien:
mal wieder. In den letzten 24h...
http://www.spa.gov.sa/viewfullstory.php?lang=en&newsid=1726995
Indien:
Nach H5N1 Ausbruch im Regierungsbezirk Paradip werden in der Restriktionszone weitere Proben gesammelt. Laut offiziellem Statement für die Kleinhaltungen: Keine Panik...
http://www.orissapost.com/bird-flu-alert-sounded-in-kendrapara/
Das "Nicht-Raus" gilt nur für Deutschland. In den USA wurde HPAI Virus RNA bis in 1000 m Umkreis von infizierten Großhaltungen nachgewiesen.Da das FLI aber bisher dergleichen Befunde nicht reproduzieren konnte, gelangen nationale Viren nur in die Ställe hinein, nicht aber hinaus. Hoffentlich halten sie sich auch an die FLI-Weisung.
Da muss ich mich jetzt ergänzen. Es sind nicht nur die AI-Viren in den Niederlanden und den USA, die sich aus Großhaltungen heraus über Wind verbreiten dürfen, denen in Frankreich ist es jetzt auch erlaubt:
Scoizec et al.: Airborne Detection of H5N8 Highly Pathogenic Avian Influenza Virus Genome in Poultry Farms, France
Front. Vet. Sci., 13 February 2018 | https://doi.org/10.3389/fvets.2018.00015
Ich bin nur gespannt, wann das FLI einräumt, dass auch in D die aerogene Verbreitung von AI eine Rolle spielt. 2018 oder 2019?
Sie werden nicht drumherum kommen, ohne sich selbst in der scientific community lächerlich zu machen. Die wissenschaftlichen Studien zur Thematik sind eindeutig.
Warnehof
26.02.2018, 15:30
Ich bin nur gespannt, wann das FLI einräumt, dass auch in D die aerogene Verbreitung von AI eine Rolle spielt. 2018 oder 2019?
Sie werden nicht drumherum kommen, ohne sich selbst in der scientific community lächerlich zu machen. Die wissenschaftlichen Studien zur Thematik sind eindeutig.
Da diese Art von Untersuchungen Ländersache sind, so wie das Wildvogelmonitoring, kann das FLI da beruhigt die Hände in den Schoß legen. Weiterhin kann das Institut, damit auch auf fehlende Forschungsergebnisse verweisen. Aber diesen Bund-/Länderhickhack haben wir ja nicht nur bei Tierseuchen.
Da bekanntlich Viren ja nicht über Ländergrenzen kommen, gelten selbstverständlich auch unterschiedliche Gesetzmäßigkeiten bei der Verbreitung. :cool:
Warnehof
26.02.2018, 15:39
Neuer Ausbruch in den Niederlanden. In Oldekerk, Groningen wurde eine Geflügelhaltung am Sonntag positiv auf H5 getestet. 36.000 Tiere werden gekeult. Oldekerk liegt etwa 60 km vom Emsland entfernt. Das gibt sicher wieder Aufregung mit der neuen Landesregierung.
http://www.dutchnews.nl/news/archives/2018/02/bird-flu-found-on-factory-farm-in-groningen-36000-birds-destroyed/
https://www.wur.nl/nl/Expertises-Dienstverlening/Onderzoeksinstituten/Bioveterinary-Research/show-bvr/Vogelgriep-in-Oldekerk.htm
Laut folgendem Bericht handelt es sich um Hühner (keine Enten, keine Puter).
http://www.dvhn.nl/groningen/Vogelgriep-in-Oldekerk-einde-voor-36.000-kippen-video-22945671.html
Auch ein Hühnerschlachthof liegt innerhalb des Beobachtungsgebietes, er mußte seine Arbeit einstellen.
Da diese Art von Untersuchungen Ländersache sind, so wie das Wildvogelmonitoring, kann das FLI da beruhigt die Hände in den Schoß legen. Weiterhin kann das Institut, damit auch auf fehlende Forschungsergebnisse verweisen.
So einfach wird es für das FLI nicht, schließlich macht es die Risikoeinschätzungen zu HPAI. Deswegen müssen sie über den internationalen Stand der Wissenschaft hinsichtlich AI-Verbreitung a) informiert sein und diesen b) auf der nationalen Ebene berücksichtigen bzw. plausibel bewerten.
Ich habe noch ein paar andere Punkte, aber ich werde in nächster Zeit dort mal anfragen ob sie ihre Meinung bezüglich aerogener Verbreitung nicht ändern wollen. Das LAVES hat es ja auch schon getan.
Huhnihunde
26.02.2018, 18:41
Ich bin nur gespannt, wann das FLI einräumt, dass auch in D die aerogene Verbreitung von AI eine Rolle spielt. 2018 oder 2019?
Sie werden nicht drumherum kommen, ohne sich selbst in der scientific community lächerlich zu machen. Die wissenschaftlichen Studien zur Thematik sind eindeutig.
Ich denke wir alle hier warten auf eine Aussage des FLI :cool:
In der internationalen Forschungs-/Wissenschaftsgemeinde taucht das Institut bei Forschungsergebnissen zur Vogelgrippe mittlerweile nicht mal mehr unter ...ferner liefen... auf.
Das FLI hat vor nicht allzulanger Zeit erst etliche Milliarden für Ausbau/Umbau für die Ebola Forschung erhalten.
Mit dieser Erkrankung ist Deutschland zwar glücklicherweise in der Regel nicht belastet aber man kann ja nie wissen...
Das FLI wird sich mit einer Aussage zur AI, die den Erkenntnissen der Internationalen Forschung entspricht und die den jahrelang hier propagierten FLI-Statements widersprechen, sicher noch solange wie möglich zurückhalten.
Nicht dass doch noch jemand mal darauf kommt zu Fragen, was eigentlich mit den ganzen Geldern zur Erforschung der Aviären Influenza geschehen ist.
In Ermangelung von Wildschweinflug/-zug hält sich das FLI zur Ausbreitung der Schweinegrippe immerhin an den naheliegenden hauptsächlichen Verbreitungsweg der Virenverschleppung durch den Menschen. Hier mußte die Agrarlobby ihren Weg (zumindest öffentlich ohne Unterstützung des FLI) der Politikbeeinflussung, alleine gehen.
Wer gut schmiert, der gut fährt. Also keine Schonzeit mehr für das wilde Schwein. Schade nur, dass die Politik hierfür die Jäger benötigt..., wobei in der Politik sicher der eine oder andere einen "Jadgschein" bekommen könnte...
Nun zu den Niederlanden.
Interessanterweise berichten von dem Geflügelpestfall Nähe Gronigen heute auch die Französische Presse in englischer (internationaler) Sprache.
Über die Vogelgrippeereignisse in Frankreich findet man aus Frankreich selbst in englischer Sprache nichts...
Ein Schelm der Böses dabei denkt.
EU..., internationaler Handel...
http://www.france24.com/en/20180226-bird-flu-outbreak-dutch-farm
Vietnam:
In Vietnam stehen die Chancen recht gut, dass es zu weiteren Ausbrüchen kommt.
Nachdem, wie bereits berichtet, ein Geflügelfarmer Geflügel aus dubioser Quelle in Nordvietnam (Cave: Chinesisches Grenzgebiet) gekauft hatte und er zunächst selbst versucht hatte zu Keulen etc., sind ihm 200 Enten, die "gesund" waren, gelassen worden. Diese wurden geimpft. Na, denn...
http://vietnamnews.vn/society/423386/viet-nam-faces-risk-of-bird-flu-outbreak.html
Warnehof
27.02.2018, 12:42
Neues aus den Niederlanden: Wenig überraschernd handelt es sich um H5N6. Der betroffene Betrieb liegt ziemlich direkt an einem Kanal, womit dann wohl offiziell schnell eine Erklärung für den Eintragungsweg gefunden sein dürfte. Gegenfrage meinerseits wäre, entwässert der Betrieb vielleicht auch in den Kanal? Und zu guter letzt, es handelt sich bei dem Bestand um Broilerelterntiere.
https://www.rtvnoord.nl/nieuws/190839/Vogelgriep-in-Oldekerk-is-besmettelijke-variant-H5N6
https://www.pluimveeweb.nl/artikelen/2018/02/vogelgriep-bij-pluimveebedrijf-in-oldekerk/
In einem weiteren Bericht wird ausgeführt, dass der Besitzer noch zwei weitere Betriebe besitzt, welche gerade beprobt werden. Auch zu den möglichen Eintragungswegen, wird sich geäußert:
Translate
Wie sich die Grippe in diesem Unternehmen entwickelt, wird untersucht, sagt Bruggink. "Es kann durch Kontamination durch eine Feder, Staub oder Po von wilden (wandernden) Vögeln wie Enten oder Schwänen verursacht werden. Es könnte aber auch sein, dass das Virus von einem anderen Unternehmen stammt und über Abtransport oder Transport bei der Familie Abma landet. "
http://www.dvhn.nl/groningen/Door-vogelgriep-getroffen-kippenboer-Oldekerk-maanden-dicht-22949452.html
Warnehof
28.02.2018, 15:24
Und man könnte mal wieder sagen: Typisch. Wir haben es ja immer gewusst.
Im Zoo von Sofia sind zwei Wasservögel, ein Schwan und eine Ente, positiv auf AI getestet wurden. Was ist daran jetzt so besonders, werdet Ihr fragen? Die Beiden waren Teil einer insgesamt 119 Vögel umfassenden illegalen Tierlieferung nach Bulgarien. Ale Tiere wurden gekeult. Der Zoo steht jetzt unter Quarantäne.
Also typisch ist jetzt nicht unbedingt, dass das in Bulgarien passiert, sondern das ohne Rücksicht auf Verluste Profit im Vordergrund steht. Wenn Ihr den ganzen avianflu diary Bericht lest, gibt es da noch einen weiteren Bericht über einen an der Grenze gestoppten misserabel betreuten Tiertransport, der Tiere aus halb Europa aufgesammelt hat und nach Bulgarien schaffen sollte.
http://afludiary.blogspot.de/2018/02/bulgarian-nvs-confirmed-avian-flu-in-2.html
Huhnihunde
28.02.2018, 19:05
@Warnehof: ebensolche illegalen Transporte scheinen ja auch dem Seuchengeschehen in Vietnam zugrundeliegen. Auch wenn es sich hier um eine "Drittweltstaat-Haltung" handelt, der man allenfalls Unwissen oder mangelnde monetäre Möglichkeiten unterstellen mag....
Das Seuchengeschehen in NE
hat nun auch Eingang in die internationale Presse via Reuters gefunden. Mal sehen, wann diese Meldung in D auftaucht.
https://www.reuters.com/article/us-health-birdflu-netherlands/netherlands-confirms-highly-pathogenic-h5n6-bird-flu-outbreak-idUSKCN1GC2LM
Und, oh Wunder, eine natürliche, frische Belüftung/Luft tut Hühnern und Personal in den Haltungen gut. Genauso wie auch eine Temperatur die 21Grad C möglichst nicht übersteigt.... Das vermindert die Gefahr eines Vogelgrippeausbruchs.
Wer hätte das von uns "Free-Range" Geflügelhaltern gedacht?!
http://www.southwestfarmer.co.uk/news/livestock/16055773.Naturally_ventilated_free_range_poultry_s heds_need_better_air_quality/
Warnehof
01.03.2018, 11:23
Bisher gibt es zwei Meldungen aus dem deutschsprachigen Raum, eine in agrarspezifischen Medien, die andere aus Österreich. Das Thema dürfte für Allgemeinmedien einfach zu uninteressant sein.
https://www.agrarheute.com/tier/vogelgrippe-niederlanden-542944
http://www.nachrichten.at/nachrichten/weltspiegel/Vogelgrippe-auf-Gefluegelfarm;art17,2825827
Nichtsdestotrotz gehe ich mal davon aus, dass bei den Veterinärämtern im Emsland und in der Grafschaft Bentheim durchaus die Alarmglocken von ASP auf AI umgeswitcht sind.
Huhnihunde
01.03.2018, 11:46
Ist diese Ente in Holland (Ijsselmeer) neu?
Ausbruchsbeginn (Entdeckung) 20.02., Virustest 23.02., Bekanntgabe 27.02.2018
H5N6 nicht die asiatische Linie sondern mit Viruskomponenten aus H5N8.
http://www.oie.int/wahis_2/public/wahid.php/Reviewreport/Review?reportid=26023
England:
Gestern drei neue Fälle.
http://www.poultryworld.net/UK/Articles/2018/2/UK-detects-more-avian-flu-as-Dutch-get-to-grips-with-H5N6-243489E/
Warnehof
01.03.2018, 13:57
Für UNS ist diese Ente neu. Für die Verantwortlichen in NL wohl nicht. In dem Fall ist es interessant, dass man sich bei der OIE Meldung von Oldekerk, dieser einsamen armen Ente wieder erinnert hat und sie prompt mitgemeldet hat. Weder zeitlich noch räumlich ist sie von Belang, aber macht sich halt gut. Kaum gibt es einen Ausbruch in einem (in diesem Fall wirklich mal hermetisch abgeschlossenen) Industriebetrieb, schon ist auch eine passende Wildente gefunden. :pfeif
Was UK betrifft. Ist eine Meldung vom 01.02. Habe mich gerade über fehlende OIE Meldung gewundert.
Huhnihunde
01.03.2018, 14:30
Für UNS ist diese Ente neu. Für die Verantwortlichen in NL wohl nicht. In dem Fall ist es interessant, dass man sich bei der OIE Meldung von Oldekerk, dieser einsamen armen Ente wieder erinnert hat und sie prompt mitgemeldet hat. Weder zeitlich noch räumlich ist sie von Belang, aber macht sich halt gut. Kaum gibt es einen Ausbruch in einem (in diesem Fall wirklich mal hermetisch abgeschlossenen) Industriebetrieb, schon ist auch eine passende Wildente gefunden. :pfeif
Was UK betrifft. Ist eine Meldung vom 01.02. Habe mich gerade über fehlende OIE Meldung gewundert.
Du hast vollkommen recht, das Datum war mir durchgerutscht. War nur über die UK Meldung gestolpert weil es hier wohl Ähnlichkeit bzgl. des Virus gibt (H5N6/H5N8).
Das es ein irgendwie geartetes Konstrukt für einen Wildvogeleintrag geben wird, werden wir sicher bald lesen können. Wahrscheinlich sind die Schwäne der Königin schuld...:jaaaa: Oder irgendjemand hat die Ente aus UK mitgebracht um sie im passenden Moment in NE zu präsentieren.
Gestern habe ich vergessen zu erwähnen, dass man in Saudi-Arabien die Vogelgrippe wohl immer noch nicht in den Griff bekommt. Am 28.02. wurden wieder mehr als 10.000 Tiere gekeult.
http://www.spa.gov.sa/viewfullstory.php?lang=en&newsid=1731621
Warnehof
01.03.2018, 17:24
Ich kann ich aber etwas beruhigen. Du hast es sicher vorhergesehen, dass es einen neuen Fund geben wird, hast halt nur den falschen Link erwischt. :cool: Hier ist dann der richtige:
http://www.bbc.com/news/uk-wales-politics-43245447
In Wales wurde ein verendeter Bussard positiv getestet.
Huhnihunde
02.03.2018, 09:40
Irland:
Hier ein interessanter Artikel zu dem am 31.01.2018 tot aufgefundenen Seeadler.
H5N6 wurde bestätigt. Ob dies die Todesursache war wird jedoch vom Veterinäramt nicht bestätigt. Lediglich, dass der Vogel Virusträger war.
Das Tier wurde 2017 in einer Aufzuchtstation geboren. Jungtiere sind bei der Jagd noch nicht so erfolgreich, so dass sie sich häufig von gefundenem toten Wild ernähren. Bereits im Oktober 2017 wurde der Adler mit dem Verdacht einer Bleivergiftung (bleihaltige Munition in Beutetiere) für 10 Tage veterinärmedizinisch betreut und danach mit guter Kondition und dem stattlichen Gewicht von 6,5kg als gesund entlassen.
Neben dem AI-Virus wurde der tote Vogel auch positiv auf Rattengift getestet. Offensichtlich hatte er vor seinem Tod ein Rattengift belastetes Beutetier erwischt.
http://clarechampion.ie/sea-eagle-confirmed-to-have-avian-flu/
Ob der kürzlich in Schweden gefundene Seeadler auch so gründlich untersucht wird? Oder der gestern in UK/Wales gefundene Bussard?
Immerhin darf davon ausgegangen werden, dass in UK wegen der Vogelgrippeausbrüche z.Zt. vermehrt Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt werden....
Saudi-Arabien:
Neuer Ausbruch, neue Gegend...
http://www.spa.gov.sa/viewfullstory.php?lang=en&newsid=1732088 (tel:1732088)
das OIE hinkt hinterher.
http://www.oie.int/wahis_2/public/wahid.php/Reviewreport/Review?page_refer=MapFullEventReport&reportid=26033
Warnehof
02.03.2018, 11:29
Um nocheinmal auf Huhnihundes prophetische Gaben zurückzukommen. ;)
England hat an die OIE am 01.03. tatsächlich gemeldet und zwar 6 neue Ausbrüche, alles Wildvögel. Auch zweimal Aasfresser und quer über das Land verteilt. Und alle Ausbrüche angeblich am 28.02. amtlich geworden. :grueb
http://www.oie.int/wahis_2/public/wahid.php/Reviewreport/Review?page_refer=MapFullEventReport&reportid=26044
Warnehof
02.03.2018, 11:41
Und weiter gehts. Auf Seeland in Dänemark wurde nun auch ein verendeter Seeadler positiv getestet. Scheint, das das etwas frische Wetter, jetzt seine Opfer fordert. Da wohl keine großen Suchaktionen stattfinden, werden nur nicht die geschwächten und an der Kälte und an Mangelernährung verstorbenen Enten gefunden, sondern wie letztes Jahr ja auch, die Aaasfresser, die davon profitieren.
http://cphpost.dk/news/bird-flu-discovered-in-dead-eagle-on-zealand.html
Warnehof
02.03.2018, 11:47
Frankreich meldet dann mal wieder 8.500 Enten, in der Nähe von Nantes.
https://www.ouest-france.fr/sante/grippe-aviaire/virus-aviaire-8-500-canards-vont-etre-abattus-dans-les-deux-sevres-5599029
Huhnihunde
02.03.2018, 19:21
Um nocheinmal auf Huhnihundes prophetische Gaben zurückzukommen. ;)
Silberhelles Kichern :laugh, war an dem Tag tatsächlich über eine aktuelle UK-Meldung im www. gestolpert...konnte sie dann nicht wiederfinden.:-X Manchmal schwirrt einem der Kopf bei diesen vielen internationalen, oft widersprüchlichen Nachrichten.
Was mich z. Zt. verwundert ist, dass das OIE die Infos erst meldet/gemeldet bekommt, wenn hier der Ausbruch schon einige Tage bekannt ist?!
Gestern wurde z.B. auch erst Paradip/Indien vom OIE gemeldet.
Aktuell geht es in Frankreich (Enten) und in Dänemark (Seeadler, H5N6) weiter:
http://cphpost.dk/news/bird-flu-discovered-in-dead-eagle-on-zealand.html
http://www.deux-sevres.gouv.fr/Actualites/Presence-d-un-virus-de-l-influenza-aviaire-detecte-sur-un-elevage-de-la-commune-de-Cirieres
Huhnihunde
02.03.2018, 21:09
Russland:
Was veranlasst die TASS dazu folgende Meldung herauszugeben?
http://tass.com/society/992514
Wir erinnern uns an den letzten Ausbruch in Russland? Dort wurde das Militär zur Eindämmung des Ausbruchs hinzugezogen. Danach: Still ruht der See...
Etliche Anrainerstaaten beziehen weiter Geflügel aus den Weiten Russlands, z.B. Azerbaidjan...
China:
H5N9?
http://wj.hanzhong.gov.cn/xwdt/xqdt/201803/t20180302_498631.html
Warnehof
03.03.2018, 10:13
Das letzte Opfer der Höllohe?
https://www.mittelbayerische.de/region/schwandorf-nachrichten/er-war-ein-gluecksfall-fuer-die-hoellohe-21416-art1619944.html
Ja, ich erinnere mich. Der Herr Landrat hatte von Wörth gelernt, und es wurde sofort am nächsten Morgen alles weggekeult, damit Proteste und Einsprüche keine Chancen mehr hatten.
Sogar die beliebte Krähe Laura musste dran glauben.
Huhnihunde
04.03.2018, 18:36
Saudi-Arabien 24 h Bulletin:
Weiterer Ausbruch in Karhj. Neu in Huraymila. Gekeulte Tiere in den letzten 24h: 2860.
http://www.spa.gov.sa/viewfullstory.php?lang=en&newsid=1732991
China:
Januar/Februar Übersicht des "National Animal Monitoring H7N9" meldet am 28.02. einen neuen Fall bei einer Ente von einem "Freimarkt" in der Stadt Nanan/Provinz Fujian. Alles andere 0%.
http://www.syj.moa.gov.cn/dwybfk/201802/t20180228_6137566.htm
Huhnihunde
05.03.2018, 18:13
Bulgarien:
Bulgarien meldet heute morgen einen H5N8 Ausbruch in einer Legehennenfarm mit 140.000 Tieren in Dobrich, Nähe der Rumänischen Grenze.
http://www.bta.bg/en/c/DF/id/1758371
Huhnihunde
06.03.2018, 21:57
Bulgarien:
Nachtrag zu der gestrigen Meldung.
Nachdem bereits am 26.02.2018 erste Anzeichen auf ein Problem in dem Betrieb bemerkt wurde, sind noch am gleichen Tag Proben eingesandt worden.
Das Ergebnis H5N8 wurde dem Betrieb am späten Nachmittag des 28.02.2018 bekannt. Seit diesem Zeitpunkt werden weder Eier noch Geflügel aus dem Betrieb verkauft. Bis zum Ende der Woche werden mehr als 139.000 Legehennen gekeult.
OIE-Meldung?!
http://www.focus-fen.net/news/2018/03/06/428347/by-the-end-of-the-week-139000-egg-laying-hens-and-60-tonnes-of-eggs-will-be-destroyed-at-the-farm-in-general-toshevo-where-a-bird-flu-outbreak-occured.html
USA:
LPAI in Putenfarm im Süden der USA, Missouri.
http://www.oie.int/wahis_2/public/wahid.php/Reviewreport/Review?page_refer=MapFullEventReport&reportid=26085
China:
H7N9 Ausbruch in der Provinz Shanxi
Frankreich:
9000 Enten gekeult.
https://www.francebleu.fr/infos/agriculture-peche/precigne-9000-canards-abattus-par-precaution-apres-un-signalement-de-grippe-aviaire-1520353219
Russland:
Was veranlasst die TASS dazu folgende Meldung herauszugeben?
http://tass.com/society/992514
Wir erinnern uns an den letzten Ausbruch in Russland? Dort wurde das Militär zur Eindämmung des Ausbruchs hinzugezogen. Danach: Still ruht der See...
Etliche Anrainerstaaten beziehen weiter Geflügel aus den Weiten Russlands, z.B. Azerbaidjan...
China:
H5N9?
http://wj.hanzhong.gov.cn/xwdt/xqdt/201803/t20180302_498631.html
Huhnihunde, der Link aus China ist ja wirklich hochinteressant.
Irgendwie lese ich da was von Ente süss-sauer raus. :grueb 8)
Nee, Spass bei Seite.
Aber was mir noch durch den Kopf schwirrt, werden die Zugvögel eigentlich nicht mehr als Verbreiter beschuldigt?
In den Bulgarien-Links kann ich auch nichts finden.
Habe gerade was in dem Link vom 01.02., Ausbruch in England, gefunden.
Huhnihunde
07.03.2018, 06:10
Aber was mir noch durch den Kopf schwirrt, werden die Zugvögel eigentlich nicht mehr als Verbreiter beschuldigt?
"Contact with wild species" in der OIE Meldung vom 04.03.2018 der H5N8 Ausbrüche im Irak taucht der wilde Verbreiter auf. Leider ist das OIE mit der Benennung der "wild species" (Vögel, Mäuse, Löwen...?) genauso zurückhaltend, wie mit der Information um welche betroffenen Vögel es sich handelt. Allein die Zahl des Geflügels deutet darauf hin, dass es sich um Lege- oder Masthuhnhaltungen handeln könnte.
http://www.oie.int/wahis_2/public/wahid.php/Reviewreport/Review?page_refer=MapFullEventReport&reportid=26073
China:
Informationen in englischer Sprache bzgl. des Grippe-/Vogelgrippegeschehens im Land zu bekommen ist schwierig. Dies kann zum Einen an der restriktiven Informationspolitik liegen, zum Anderen auch in einer anderen Motivation bzgl. des Gesamtgeschehens.
Interessant ist in diesem Zusammenhang evtl. den stetig steigenden Börsenkurs des Biotech Unternehmens Sinovac zu betrachten. Das chinesische Staatsunternehmens Sinovac gehört schon länger zu den weltweit führenden Impfstoffentwicklern: SARS, Hepatitis B, H1N1 um nur einige zu nennen.
Früher versorgte das Unternehmen ausschließlich die chinesische Regierung, hochrangige Kader und das Militär, sowie den internationalen Exportmarkt mit Impfstoffen. Zunehmend wird nun auch die chinesische Bevölkerung versorgt.
Global geht im Augenblick die Befürchtung einer potentiell tödlichen Influenza-Pandemie. Die Zunahme weltweiter Grippe-Erkrankungsfälle mit Todesfolge beruhigt z.Zt. leider nicht.
Als gemeinsamer Nenner der unterschiedlichen menschenpathogen Virusstränge wurde schon 2013 die Mutation aus verschiedenen Aviären Gensequenzen beschrieben.
https://www.prnewswire.com/news-releases/sinovac-amends-shareholder-rights-plan-300609269.html
http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736%2813%2960938-1/fulltext?_eventId=login
Huhnihunde
08.03.2018, 04:49
Huhnihunde, der Link aus China ist ja wirklich hochinteressant.
Irgendwie lese ich da was von Ente süss-sauer raus. :grueb 8)
Da hast du fast richtig gelesen. Es heißt aber Ende mit Ente süss-sauer! :-X
Seit gestern Nachmittag folgen dem inoffiziellen Gemunkel zu den Ereignissen in China die ersten internationalen Pressemeldungen.
China:
H5N6 Ausbruch in Entenfarm. Mehr als 24.000 Enten in Großfarm verendet.
H7N9 Ausbruch in "Backyard" Haltung mit nur etwa 1000 Legehennen. Etwa 800 Vögel verendet.
https://www.express.co.uk/news/world/928491/bird-flu-china-avian-flu-H5N6-Guangxi-Province-health-news
https://www.reuters.com/article/us-health-birdflu-china/china-reports-highly-pathogenic-h5n6-h7n9-bird-flu-outbreaks-oie-idUSKCN1GJ2D7?rpc=401&
Saudi-Arabien:
Das gehört ja mittlerweile fast zur traurigen Routine. Das H5N8 Ausbruchsgeschehen geht weiter.
Zwei neue Fälle.
http://www.spa.gov.sa/viewfullstory.php?lang=en&newsid=1734478
Warnehof
08.03.2018, 12:20
In Haaren im Emsland wird eine 3 km Sperrzone für neue Geflügelhaltungen um einen Geflügelschlachthof eingerichtet, um Produktionsausfälle wegen eines Vogelgrippefalles zu vermeiden. Dummerweise sind hiervon aber nicht nur die gewerblichen Haltungen betroffen, sondern auch private Kleinhaltungen. Für bestehende Haltungen gibt es Bestandsschutz.
https://www.noz.de/lokales/haren/artikel/1030504/drei-kilometer-um-schlachterei-in-haren-kein-weiterer-stall
Warnehof
08.03.2018, 12:22
In Frankreich sind wieder zwei Bestände mit zusammen 20.000 Tieren positiv auf H5 getestet wurden.
https://www.20minutes.fr/societe/2233255-20180307-grippe-aviaire-pres-20000-canards-abattus-maine-loire
Danie2012
08.03.2018, 17:17
In Haaren im Emsland wird eine 3 km Sperrzone für neue Geflügelhaltungen um einen Geflügelschlachthof eingerichtet, um Produktionsausfälle wegen eines Vogelgrippefalles zu vermeiden. Dummerweise sind hiervon aber nicht nur die gewerblichen Haltungen betroffen, sondern auch private Kleinhaltungen. Für bestehende Haltungen gibt es Bestandsschutz.
https://www.noz.de/lokales/haren/artikel/1030504/drei-kilometer-um-schlachterei-in-haren-kein-weiterer-stall
Ich hoffe, diese beabsichtigte Regelung wird nicht von weiteren Gemeinden übernommen. Das würde ja letztendlich bedeuten, dass dann (auch) Hobbyhalter eine Erlaubnis für die Geflügelhaltung einholen müssten. Und diese würde nicht erteilt werden, wenn z.B. "schützenswerte" Großbetriebe in der Nähe sind... Glück dann für die, die eine "genehmigte" Geflügelhaltung haben und (noch...) Bestandsschutz genießen!
Das, was in Haren passiert, ist eine enorme Beeinträchtigung der dortigen Hobbyhalter und denen, die es noch werden wollen.
Warnehof
09.03.2018, 10:02
@Danie2012
Erstaunlich das man die Erfahrungen in den Niederlanden nicht aufgreift. Wir hatten da jetzt zwei Ausbrüche in gewerblichen Haltungen und beides Mal waren dort Geflügelschlachtbetriebe betroffen. Es war für 2 Tage standstill und danach hatte man Transportkorridore ausgewiesen und weiter ging die Produktion. Wenn man diese Korridore im Vorfeld festlegen würde und die Vets entsprechend Plomben vorhalten würden, könnte man eine Betriebsunterbrechung sicherlich noch kürzer halten. Ich vermute mal aus der Wortwahl, das den Vets ohnehin klar ist, das es eine ganze Anzahl von nicht gemeldeten Privathaltungen gibt. Und man möchte diesen nicht nachspüren, sehr merkwürdig.
Warnehof
09.03.2018, 10:06
Mal was neues aus Italien. Am 5 März hat man dort H5N8 amtlich in einem Legehennenbetrieb mit 92.000 Hennen festgestellt. Klingt jetzt nicht nach Freilandshaltung.
http://www.izsvenezie.com/avian-influenza-italy-updates/
Zwei benachbarte Betriebe mit zusammen 40.000 Puterküken, wurden gleich mitgekeult.
http://giornaleditreviglio.it/cronaca/focolaio-aviaria-abbattuti-135mila-capi/
Prinzipiell muß man beachten, dass die Rückreisewelle der Zugvögel bereits begonnen hat, also kommen die Tierchen jetzt wieder aus ihren Rastgebieten heraus. Warum es jetzt aber, wie in den Niederlanden einen abgeschlossenen Betrieb erwischt hat und nicht eine Kleinhaltung oder einen Freihaltungsbetrieb, lässt mal wieder zwei Schlüsse zu. Entweder hält man es mit der Biosicherheit nach den Erfahrungen des letzten Jahres immer noch nicht so genau und/oder er gibt einen anderen Eintragungsweg als Wildvögel. Mal sehen, wie das FLI das erklären wird.
Warnehof
09.03.2018, 10:28
Der Vollständigigkeit halber hier der Link zum aktuellen Radar Bulletin füer Februar 2018. Der neue Haltungsfall in den Niederlanden lag nach dem Redaktionsschluss.
https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00011455/Radar_Bulletin_Deutschland-Februar_2018_oeffentlich.pdf
Warnehof
09.03.2018, 10:32
Frankreich scheint wieder etwas gefunden zuhaben. Wieder LPAI in Enten, diesesmal 16.600 Tiere in Lege.
http://www.lefigaro.fr/flash-actu/2018/03/08/97001-20180308FILWWW00245-loire-atlantique-un-foyer-de-grippe-aviaire-16600-canards-tues.php
Huhnihunde
09.03.2018, 10:43
In Frankreich sind wieder zwei Bestände mit zusammen 20.000 Tieren positiv auf H5 getestet wurden.
https://www.20minutes.fr/societe/2233255-20180307-grippe-aviaire-pres-20000-canards-abattus-maine-loire
@Warnehof
Ist dies noch ein neuer Fall, 16.000 Enten, H5Nx? Scheint in einem anderen Distrikt zu sein:
http://www.loire-atlantique.gouv.fr/content/download/30738/214830/file/projet%20CP%20IA%202018-03-07.pdf
Auch in Ägypten scheint es wieder neue Ausbrüche zu geben. Leider noch keine englischen Meldungen verfügbar.
https://www.shorouknews.com/news/view.aspx?cdate=07032018&id=3a7495b2-b10d-4c4b-8b67-d945e18c671d
@ Warnehof: Sehe grade, du hast den Fall in Frankreich auch gesehen.
Warum es jetzt aber, wie in den Niederlanden einen abgeschlossenen Betrieb erwischt hat und nicht eine Kleinhaltung oder einen Freihaltungsbetrieb, lässt mal wieder zwei Schlüsse zu. Entweder hält man es mit der Biosicherheit nach den Erfahrungen des letzten Jahres immer noch nicht so genau und/oder er gibt einen anderen Eintragungsweg als Wildvögel. Mal sehen, wie das FLI das erklären wird.
Den gibt es doch schon offiziell. Laut EFSA (basierend auf offiziellen italienischen Quellen) hatten sie in Norditalien in über 50% der Fälle in kommerziellen Haltungen Verschleppungen zwischen den Betrieben. Und selbst das FLI spricht für Deutschland 2016/17 von einer substantiellen Übertragung zwischen den Betrieben durch die Geflügelwirtschaft.
Diese Erkenntnis müsste jetzt nur noch in entsprechender Form Eingang in den Umgang mit HPAI finden. Verschärfte BSM werden dafür nicht ausreichen.
Huhnihunde
09.03.2018, 19:00
Irland:
H5N6, Bussard, 2.Fall in in Irland.
Opfer oder Überträger..., wir hier wissen die Antwort.
http://www.agriland.ie/farming-news/second-case-of-bird-flu-confirmed-in-ireland-this-year/
Warnehof
09.03.2018, 19:54
Und Frankreich heute zum zweiten. H5N3 in Entenhaltung mit 7.450 Tieren am Finistere.
https://www.ouest-france.fr/bretagne/grippe-aviaire-un-cas-de-contamination-dans-le-finistere-7-450-canards-abattus-5612417
Und dann noch zum dritten einen Verdachtsfall mit 8.000 Tieren.
https://www.ladepeche.fr/article/2018/03/08/2755772-suspicion-de-grippe-aviaire-8000-canards-abattus-preventivement.html
Warnehof
09.03.2018, 20:44
Den gibt es doch schon offiziell. Laut EFSA (basierend auf offiziellen italienischen Quellen) hatten sie in Norditalien in über 50% der Fälle in kommerziellen Haltungen Verschleppungen zwischen den Betrieben. Und selbst das FLI spricht für Deutschland 2016/17 von einer substantiellen Übertragung zwischen den Betrieben durch die Geflügelwirtschaft.
Diese Erkenntnis müsste jetzt nur noch in entsprechender Form Eingang in den Umgang mit HPAI finden. Verschärfte BSM werden dafür nicht ausreichen.
Ja, im Prinzip hast Du recht. Aber bei diesen Aussagen ging es um die Verbreitung während einer laufenden Ausbruchswelle in Norditalien. Der zitierte Ausbruch ist der erste seit über 3 Monaten, damit also wohl nicht mit den Ausbrüchen im Sommer und Herbst 2017 zusammenhängend. Von einer direkten Übertragung aus anderen gewerblichen Haltungen kann also wohl nicht ausgegangen werden. Da es sich nicht wie sonst in Europa um H5N6 handelt, lässt einen Neueintrag erstmal unwahrscheinlich erscheinen. Beides macht diesen Fall auf jedem Fall beobachtenswert.
Das FLI bezog sich mit seiner Aussage wohl in erster Linie auf die Ausbrüche um Garrel. Daneben gab es die bekanntgewordene Verkettung von Ausbrüchen in den Kartzfehn Elterntierbeständen. Ansonsten steht indirekter Eintrag durch Wildvögel für das FLI immer noch ganz oben auf der Liste der Gefahren.
Huhnihunde
09.03.2018, 20:53
Japan:
Mal wieder Krähen, H5N6.
Opfer oder Überträger..., wir wissen die Antwort.
http://www.oie.int/wahis_2/public/wahid.php/Reviewreport/Review?page_refer=MapFullEventReport&reportid=26116
Italien:
Bergamo: Ausbruch in Legehennenhaltung mit 135.000 Tieren.
http://giornaleditreviglio.it/cronaca/focolaio-aviaria-abbattuti-135mila-capi/
Das FLI bezog sich mit seiner Aussage wohl in erster Linie auf die Ausbrüche um Garrel. Daneben gab es die bekanntgewordene Verkettung von Ausbrüchen in den Kartzfehn Elterntierbeständen. Ansonsten steht indirekter Eintrag durch Wildvögel für das FLI immer noch ganz oben auf der Liste der Gefahren.
Angesichts des Umstands, dass die beiden Gebiete einen großen Teil der Fälle in Geflügelhaltungen in D insgesamt ausmachen, wird eine Verallgemeinerung der Aussage zwangsläufig sein. Glücklicherweise befasst man sich ja nicht nur in D mit AI-Übertragungswegen und wenn regelmäßig geschlossene Großhaltungen am häufigsten von AI betroffen sind, zählen manche Leute doch eins uns eins zusammen.
Die Australier sehen die Gewichtung Geflügelwirtschaft/Wildvögel jedenfalls etwas realitätsbezogener:
Assessing the probability of introduction and spread of avian influenza (AI) virus in commercial Australian poultry operations using an expert opinion elicitation.
Singh M, Toribio JA, Scott AB, Groves P, Barnes B, Glass K, Moloney B, Black A, Hernandez-Jover M.
PLoS One. 2018 Mar 1;13(3):e0193730. doi: 10.1371/journal.pone.0193730. eCollection 2018.
Warnehof
11.03.2018, 17:50
Und nun wenden wir unseren Blick einmal nach Mexiko:
Zwei Ausbrüche mit H7N3 HPAI ca. 110 km voneinander entfernt. Der erste umfasst 1400 Rhodeländer Hennen und 500 ausgestallte Hennen aus einer gewerblichen Haltung af einem Bauernhof. Die 500 Hennen sind vermutlich geimpft gewesen und sind wohl nicht ganz legal von einem Zwischenhändler weitergeben wurden. So zumindest das, was ich aus der Übersetzung rauslese.
Im zweiten Fall, hat man eine Henne positiv getestet, der gesamte Kleinbestand von 26 Tieren wurde gekeult.
Wichtig ist den Verantwortlichen, dass dieses nicht die industrielle Produktion betrifft, obwohl...
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Auf dem Bauernhof Tausend 400 Vögel brüten Rhode Island und 500 Hühner Begriff Verlegung Zyklus befanden, wird vermutet, dass dieser den Rest infiziert, weil sie geimpft wurden, so vermutlich stammen aus kommerziellen Farmen in der Umgebung Los Altos de Jalisco, wo noch immer der Virus zirkuliert und durch irreguläre Mobilisierung, wurde von Zwischenhändlern verteilt.
Warnehof
11.03.2018, 18:22
Angesichts des Umstands, dass die beiden Gebiete einen großen Teil der Fälle in Geflügelhaltungen in D insgesamt ausmachen, wird eine Verallgemeinerung der Aussage zwangsläufig sein. Glücklicherweise befasst man sich ja nicht nur in D mit AI-Übertragungswegen und wenn regelmäßig geschlossene Großhaltungen am häufigsten von AI betroffen sind, zählen manche Leute doch eins uns eins zusammen.
Wir hatten eine Konzentration von Ausbrüchen in Niedersachsen mit Primäreintrag und Sekundärausbrüchen und wir hatten eine Verbreitung über Warenverkehr innerhalb einer Firma. Daraus zu verallgemeinern, ist genauso redlich, wie die Thesen des FLI, das ALLES mit Wildvögeln zusammenhängt. So einfach geht es in beiden Lagern leider nicht, das Thema ist nun einmal etwas komplexer und damit auch anspruchsvoller als viele Interessengruppen es gerne hätten. Denn damit lassen sich z.B. nicht die Primärfälle in industriellen Anlagen in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern oder Nordrhein-Westfalen erklären.
Die Australier sehen die Gewichtung Geflügelwirtschaft/Wildvögel jedenfalls etwas realitätsbezogener:
Assessing the probability of introduction and spread of avian influenza (AI) virus in commercial Australian poultry operations using an expert opinion elicitation.
Singh M, Toribio JA, Scott AB, Groves P, Barnes B, Glass K, Moloney B, Black A, Hernandez-Jover M.
PLoS One. 2018 Mar 1;13(3):e0193730. doi: 10.1371/journal.pone.0193730. eCollection 2018.
Hier mal kurz der Liink für alle die den Bericht ebenfalls lesen wollen:
http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0193730
Die Australier, die bekanntermassen eher wenig mit Vogelgrippe zu tun haben, schreiben nichts, was nicht schon lange bekannt ist. Obendrein, basiert die Studie auf einer Befragung von Fachleuten und nicht um die Auswertung von realen Ausbruchsfällen. Für den Primäreintrag (von LPAI wohlgemerkt) in eine gewerbliche Haltung sind die Fachleute ganz auf Linie mit anderen Fachleuten rund um den Erdball. Und um einen solchen Primäreintrag (allerdings HPAI) in eine Haltung in Italien ging es ja. Von daher kann ich hier Deiner Argumentation nicht folgen.
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Von den Einbringungswegen war der indirekte Kontakt mit Wildvögeln in allen Geflügelhaltungsbetrieben am wahrscheinlichsten , entweder über Fomites oder über eine kontaminierte Wasserquelle. In mehreren historischen Epidemien von HPAI, wurde die erste Einführung von H7 LPAI-Viren in eine Geflügelherde spekuliert von wilden Wasservögeln sein, die Oberflächenwasser kontaminierten, das zum Trinken verwendet wurde. Indirekter Kontakt über Formites (Geräte, Fahrzeuge oder Personen) wurde bereits früher für die Einführung von AI in Verbindung gebracht. Direkter Kontakt mit einem wilden Vogel oder seinen Fäkalien wurde eher mit Freilandhaltungen von Broiler und Legehennen Unternehmen, im Vergleich zu den Indoor-Housing-Systemen, in Verbindung gebracht.
Wir hatten eine Konzentration von Ausbrüchen in Niedersachsen mit Primäreintrag und Sekundärausbrüchen und wir hatten eine Verbreitung über Warenverkehr innerhalb einer Firma. Daraus zu verallgemeinern, ist genauso redlich, wie die Thesen des FLI, das ALLES mit Wildvögeln zusammenhängt. So einfach geht es in beiden Lagern leider nicht, das Thema ist nun einmal etwas komplexer und damit auch anspruchsvoller als viele Interessengruppen es gerne hätten. Denn damit lassen sich z.B. nicht die Primärfälle in industriellen Anlagen in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern oder Nordrhein-Westfalen erklären.
Der Punkt ist - worauf die EFSA im Gegensatz zum FLI auch hinweist - dass Sekundärausbrüche bei kommerziellen Geflügelhaltungen eine wesentlich größere Rolle spielen, als dies bisher hierzulande Beachtung findet. Hinzu kommt ebenfalls, dass in D eine aerogene Verbreitung bisher überhaupt noch realisiert wurde. Angesichts der internationalen Einschätzungen/Daten ist dies nicht nachvollziehbar.
Was die Australier anbelangt, ein bisschen Erfahrung mit HPAI hat man Down-Under mit 7 endemischen Seuchengeschehen schon.
Natürlich gibt es Primäreinträge über Wildvögel, aber glaubhaft belegt ist dies dann, wenn mit Vollgenomsequenzanalysen ein räumlicher Zusammenhang gezeigt ist. Das FLI postuliert einen Primäreintrag selbst dann, wenn es Wildvögel in Geflügelhaltungsnähe gab, ohne HPAI in Kotproben nachweisen zu können.
Dass kommerzielle Haltungen zumindest in Ländern mit "westlichen Standards" häufiger betroffen werden als Backyard, zeigt eine Vielzahl von Ausbruchsgeschehen (Niedersachsen, Italien, Südkorea, Kanada, USA ...), das ist bestimmt keine Verallgemeinerung.
Möglicherweise werden sie von Wildvögeln häufiger angeflogen, möglicherweise ist dies durch Verschleppung innerhalb der Geflügelwirtschaft zu erklären, möglicherweise reichen bei diesen Tieren auch wesentlich geringere Virendosen für eine Infektion aus (auch in dieser Richtung gibt es Literatur).
Es geht nicht darum, Primäreinträge durch Wildvögel als unmöglich zu betrachten, sondern eine fakten- bzw- seuchengeschehenentsprechende Gewichtung der Übertragungswege zu erreichen.
Huhnihunde
11.03.2018, 19:32
Ich glaube ihr habt beide recht. Viele Wege führen nach HxNx...
Das Hauptaugenmerk des FLI auf den "kreuz und quer, drüber und drunter" fäkierenden Wildvogels als Eintragsursache hat das Institut bzgl. der AI wohl ins wissenschaftliche Abseits befördert...
International meldet
Taiwan:
H5N2 auf einem Geflügelmarkt.
https://www.taiwannews.com.tw/en/news/3381530
Danie2012
12.03.2018, 09:28
Was mich verwundert ist, dass in diesem Winter keine infizierten Wildvögel zB. in Niedersachsen gefunden worden sind, obwohl es hier ein Wildvogelmonitoring gibt. Da ja 2016/17 AI unter den Wildvögeln (angeblich) grasierte, müssten doch sehr viele von ihnen Kontakt mit dem Virus gehabt haben. Da nicht Millionen Tiere tot vom Himmel gefallen sind, müssten sie Antikörper gebildet haben. Warum wird dann beim Monitoring in diesem Winter nichts gefunden? Ich dachte, dort wird aus dem Vorhandensein von Antikörpern auf eine AI-Infektion geschlossen? Können Vögel doch „komplett“ gesunden??
Huhnihunde
12.03.2018, 18:58
USA:
LPAI H7N1 in kommerzieller Broilerfarm. Bestätigung vom 09.03.2018
http://www.oie.int/wahis_2/public/wahid.php/Reviewreport/Review?page_refer=MapFullEventReport&reportid=26131
Irak:
H5N8 in Dilayah, 700 Hennen von 5000 gestorben. 4300 gekeult.
http://www.oie.int/wahis_2/public/wahid.php/Reviewreport/Review?page_refer=MapFullEventReport&reportid=26150
Mexiko:
2 Ausbrüche H7N3
Einmal Legehennenhaltung mit knapp 2000 Rhodeländer Hennen, der andere Ausbruch betrifft Kleinhaltung mit etwa 30 Tieren. Ebenfalls Rhodeländer.
Irgendwo hatte ich einen Artikel, in dem über den illegalen Import der Rhodeländer berichtet wurde. D.h. ohne Papiere, Impfbescheinigung etc., finde ihn grad nicht. Sorry.
https://uk.reuters.com/article/us-health-birdflu-mexico/mexico-reports-two-outbreaks-of-highly-pathogenic-h7n3-bird-flu-oie-idUKKCN1GO20N?rpc=401&
Frankreich:
H5N3
https://flutrackers.com/forum/forum/europe/europe-h5n8-tracking/h5n8-tracking-france/791505-france-4-new-outbreaks-of-low-pathogenic-avian-influenza-h5n3-in-birds-in-farms-gers-loire-atlantique-lot-et-garonne-finistere-oie-march-9-2018
Warnehof
13.03.2018, 12:00
Was mich verwundert ist, dass in diesem Winter keine infizierten Wildvögel zB. in Niedersachsen gefunden worden sind, obwohl es hier ein Wildvogelmonitoring gibt. Da ja 2016/17 AI unter den Wildvögeln (angeblich) grasierte, müssten doch sehr viele von ihnen Kontakt mit dem Virus gehabt haben. Da nicht Millionen Tiere tot vom Himmel gefallen sind, müssten sie Antikörper gebildet haben. Warum wird dann beim Monitoring in diesem Winter nichts gefunden? Ich dachte, dort wird aus dem Vorhandensein von Antikörpern auf eine AI-Infektion geschlossen? Können Vögel doch „komplett“ gesunden??
Zum einen wir hatten EINEN Fund von H5N8 in Stockente in der Grafschaft Bentheim. Aber das ist wie Du schon geschrieben hast, nicht die von vielen Fachleuten propagierte endemische Zweitwelle. Das mit den Antikörpern, klappt leider nicht so wie Du es beschreibtst. Antikörper werden bei serologischen Untersuchungen festgestellt, was durch Blutabnahme erfolgt. Diese klappt aber nur bei lebenden (oder frisch toten ??? ) Tieren, bei Totfunden werden Gewebeproben, auf Virus untersucht. Man müßte also aktives Monitoring in Fallenanlagen oder durch Abschuß betreiben um Antikörper festzustellen. In NDS wird dieses zwar getan (die Stockente wurde im Rahmen des aktiven Monitorings untersucht, sagt das zuständige Vet-Amt), wieviele der bis zum 12.12.17 untersuchten 800 Wildvögel passiv bzw. aktiv gemonitored wurden, müsste man mal beim Laves erfragen.
Warnehof
13.03.2018, 12:08
In Italien haben wir jetzt einen zweiten amtlichen H5N8 Befund. Diesesmal sind es Käfig Legehennen in Brescia. Gleiche Integration wie der letzte Legehennenbetrieb in Bergamo. Es waren keine klinischen Symptome feststellbar, Der Befund ergab sich im Rahmen der Kontrolle der zur Integration gehörenden Betriebe nach dem Ausbruch in Bergamo.
http://www.izsvenezie.com/avian-influenza-italy-updates/
Ich komme mal auf meine Frage vom letzten Ausbruch zurück. Die Produzenten scheinen nichts gelernt zu haben, die Vets aber schon.
Warnehof
13.03.2018, 12:17
Dass kommerzielle Haltungen zumindest in Ländern mit "westlichen Standards" häufiger betroffen werden als Backyard, zeigt eine Vielzahl von Ausbruchsgeschehen (Niedersachsen, Italien, Südkorea, Kanada, USA ...), das ist bestimmt keine Verallgemeinerung.
Möglicherweise werden sie von Wildvögeln häufiger angeflogen, möglicherweise ist dies durch Verschleppung innerhalb der Geflügelwirtschaft zu erklären, möglicherweise reichen bei diesen Tieren auch wesentlich geringere Virendosen für eine Infektion aus (auch in dieser Richtung gibt es Literatur).
Möglicherweiße fahren Kleinhaltungshalter auch nicht mit Traktoren durch ihren Stall. Und möglicherweise sterben in Deutschland mehr Hühner in Kleinhaltungen an Vogelgrippe als bekannt wird. Also nur möglicherweise...
Frag mal einen Epidemiologen nach der Datenbasis seiner Analysen. Ich hatte in der Richtung schon ein aufschlußreiches Gespräch.
Warnehof
13.03.2018, 12:35
Irland meldet einen dritten Verdachtsfall.
https://www.farmersjournal.ie/suspected-third-bird-flu-case-in-co-clare-354263
Und die Niederlande melden gerade ganz frisch einen Verdachtsfall in Kamperveen. Eine Entenhaltung die bereits 2014 und 2016 betroffen war, scheint jetzt wieder den Jackpot zu haben. Die Ställe liegen etwa 12,5 km nord-westlich des betroffenen Stalls in Biddinghuizen. Offizielle Stellen haben noch keine Erklärung abgegeben.
http://www.boerderij.nl/Pluimveehouderij/Nieuws/2018/3/Verdenking-vogelgriep-in-Kamperveen-258982E/
https://www.destentor.nl/kampen/vogelgriep-vastgesteld-bij-pluimveebedrijf-in-kamperveen~a58cd7d7/
Frankreich ist auch wieder fündig geworden. H5N3 LPAI in Herbers in der Vendee. 11.200 Enten.
https://actu.fr/pays-de-la-loire/herbiers_85109/grippe-aviaire-elevage-canards-herbiers-dans-viseur_15870159.html
Huhnihunde
13.03.2018, 14:10
In England war die Geflügellobby fleißig. Wenn Freilandhaltung-Masthähnchen aufgrund Veterinäranweisung wegen Vogelgrippe länger als 12 Wochen aufgestallt werden müssen, darf das Fleisch trotzdem als Fleisch aus Freilandhaltung verkauft werden.
Brüssel erlaubt den gleichen Besch... wie bei uns im letzten Jahr mit den Eiern.
https://www.farminguk.com/news/Free-range-status-for-broilers-now-apply-on-flock-by-flock-basis-Defra-confirms_48834.html
Möglicherweiße fahren Kleinhaltungshalter auch nicht mit Traktoren durch ihren Stall. Und möglicherweise sterben in Deutschland mehr Hühner in Kleinhaltungen an Vogelgrippe als bekannt wird. Also nur möglicherweise...
Es mag eine Dunkelziffer geben, aber wenn man die Zahlen zu den von mir genannten HPAI-Ausbrüchen schaut, dann sind meist rund 25% Kleinhaltungen betroffen und 75% kommerzielle Großhaltungen. Das sind die absoluten Werte, bei den relativen bezogen auf die Zahl der Haltungen sollte das noch deutlicher sein.
Das erklärt sich weder durch eine Dunkelziffer, noch durch die Verwendung von Traktoren.
Frag mal einen Epidemiologen nach der Datenbasis seiner Analysen. Ich hatte in der Richtung schon ein aufschlußreiches Gespräch.
Ja, das kann interessant sein, aber ein bisschen von sich überzeugt scheinen sie schon zu sein. FLI-Epidemiologen haben jedenfalls schonmal Zweifel an dem, was US-Epidemiologen so von sich geben.
Und wenn das LAVES dann noch sagt, dass epidemiologische Analysen öfters nicht ausreichend zur Klärung des Eintragweges sind, wird´s noch amüsanter.
Huhnihunde
13.03.2018, 17:49
Buthan:
Das Königreich Buthan meldet einen H5N1 Ausbruch in einer Privathaltung (für Massenställe wird das kleine, zwischen China und Indien gelegene Buthan, keinen Platz haben) von etwa 60 Hühnern. Die Hühner kamen (mal wieder) aus illegaler Quelle und wurden innerhalb der Tempelanlage gehalten.
Bei der illegalen Quelle handelt es sich meiner Meinung nach um China, genau wie bei den Fällen in Vietnam.
https://www.reuters.com/article/us-health-birdflu-bhutan/bhutan-reports-outbreak-of-severe-h5n1-bird-flu-oie-idUSKCN1GP237?rpc=401&
Warnehof
13.03.2018, 20:10
Bei unseren niederländischen Nachbarn klingt das immer so nett:
Extreem veel pech
Ja, bei jeder Vogelgrippewelle den Jackpot ziehen, könnte schon sehr viel Pech sein oder es hat vielleicht andere Ursachen.
https://www.ad.nl/economie/extreem-veel-pech-voor-eendenhouder-die-weer-getroffen-is-door-vogelgriep~a4bb54a2/
Wageningen bestätigt bisher nur H5, aber laut Medien ist die Keulung von 29.000 Enten im Gange.
https://www.wur.nl/nl/Expertises-Dienstverlening/Onderzoeksinstituten/Bioveterinary-Research/show-bvr/Vogelgriep-in-Kamperveen.htm
Das hier eingebundene Video zeigt den Betrieb.
https://www.destentor.nl/kampen/vogelgriep-vastgesteld-bij-pluimveebedrijf-in-kamperveen~a58cd7d7/
Was fällt auf, wenn man den Betrieb lokalisiert und etwas näher anschaut?
Wie in Biddinghuzen fällt auf, dass die beiden Stallgebäude unterschiedlich groß sind. Was die Vermutung von HerrnPetermann bestätigen könnte, dass es durch das Umstallen der etwa vier Wochen alten Jungenten zu Eintragungen kommt. Aber hierzu müssen wir erst einmal weitere Informationen zum Alter der betroffenen Tiere abwarten.
Im Dezember 2016 war dieser Betrieb ebenfalls betroffen, damals wurden 13.000 !!! Enten gekeult. Ja genau, nur halb soviel wie jetzt. Also, waren Küken damals noch nicht eingestallt?
Oder hat man im letzten Jahr erweitert? Zwischen 2011 und 2013 ist der linke (längere) Stall erweitert wurden, danach scheint optisch alles unverändert geblieben zu sein.
2014 war zunächst ein Vermehrungsbetrieb mit 10.000 Elterntieren für Masthähnchen positiv gemeldet, der Betrieb liegt an der gleichen Straße ca. 500 m entfernt.
Bei den unvermeidlichen Kontrollen innerhalb des 1 km Radius wurde dann auch der Entenbetrieb mit damals 14.600 Tieren ebenfalls positiv getestet. Der direkt angrenzende Masthuhnbetrieb des Bruders wurde damals ebenfalls geräumt.Beide konnten im Februar 2015 wieder aufstallen.
Ob die Reihenfolge der Infektionen allerdings der Reihenfolge der Entdeckungen entspricht, konnte ich noch nicht recherchieren.
https://www.pluimveeweb.nl/artikelen/2015/01/geruimde-bedrijven-maken-herstart/
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