Lichtprogramm

[linde]

Original von vogthahn
Legehybriden tust Du keinen Gefallen damit!
Überlege mal, wieviele Stunden sie ohne Futter auskommen müssen, wenn sie 15.30 in den Stall und sofort schlafen gehen.
Obwohl sie tagsüber Futter zur freien Verfügung haben, kommen meine abends rein und fressen noch 1 Stunde ausgiebig, scharren und trinken.
Wenn sie gleich schlafen gehen, kommt das auf Dauer einer Unterernährung nahe!

Danke für den Hinweis - ich lerne ja gerne dazu. Wenn ich das dann richtig vestanden habe, dann müsste eine Lichtsteuerung in den Stall die einerseits die Lichtverhältnisse draußen berücksichtigt also mit der Dämmerung einschaltet, andererseits unabhängig davon zu einer festen Uhrzeit die Hühner schlafen schickt also zeitgesteuert abschaltet.

Ich beobachte jetzt schon, dass die Hühner, wenn ich sie um 7 - 8 Uhr rauslasse den ganzen Tag nur eines tun: Fressen, fressen und nochmals fressen. Geht allerdings die Sonne unter, dann verziehen sie sich in den Stall und setzen sich trotz Beleuchtung zum Schlafen auf die Stange.

Kann ich mit höherer Energie- bzw. Nährstoffdichte des Futters die geringeren Fresszeiten wettmachen?

[linde]

Original von Wontolla
Hühner stammen aus tropischen Gegenden, wo der Tag, ebenso wie die Nacht, ca. 12 Stunden (+/-1) und die Dämmerung ca. 10 Minuten dauert. Man sollte meinen, dass diese Zeiten für Hühner optimal wären. Offensichtlich ist das aber nicht so.

Sonst würden die Lieben nicht im Sommer erst abends 21.30 Uhr oder noch später schlafen gehen. Anscheinend gehen unsere Hühner mit dem hiesigen Sonnenstand mit.

Nach meinen Beobachtungen ist das rasseabhängig und man darf nicht verallgemeinern. Was für die Legemonster der Hühnerindustrie gilt, trifft keineswegs auf Cochins, Lachs- und andere Rassehühner zu. Da scheint jede Rasse ihre Eigenarten zu haben.
Hybriden haben einen derart schnellen Stoffwechsel, dass sie 12 und mehr Stunden ohne Nahrungsaufnahme nur schwer ertragen können.

Wenn ich aber sehe, wie schwer sich meine Hybrid-Damen morgens kurz nach 7 Uhr tun, den Stall zu verlassen und welche Komplimente ihnen der Hahn machen muss, dass sie sich bewegen wollen, sollte ich wohl eher die Beleuchtung abends etwas verlängern, um ihnen noch etwas Körneraufnahme im Stall zu ermöglichen, oder?

Meine Lachshühner kommen damit durchaus klar. Ihnen ist es ziemlich egal ob Lichtprogramm oder nicht. Sie legen so oder so kein Ei mehr oder weniger. Natürlich freuen sie sich über ein langes Lichtprogramm. So können sie tagsüber öfters dösen, insgesamt mehr fressen und werden fett und faul. Selbst wenn so eine Henne schon 40 Wochen alt ist, Legebeginn ist im Februar, falls das Wetter genehm ist, und nicht vorher.
Die Paduaner sind da ganz anders. Denen geht ein Lichtprogramm an der Kloake vorbei. Man geht auf die Stangen, wenn der Kropf gut gefüllt ist und das Tageslicht nachlässt. Erst wenn nichts mehr im Kropf ist, bequemt man sich zur Nahrungsaufnahme von der Stange. Vor acht Uhr geht da gar nichts.

So benimmt sich meine kleine1,3-Herde auch. Ich war bisher der Meinung, das sei normal so. Nach den vielen Einträgen hier im Thread weiß ich nun gar nicht mehr, ob ich da auf dem richtigen Dampfer bin.

Eier werden das ganze Jahr gelegt, ob mit oder ohne Licht. Sie zu mehr zwingen zu wollen fände ich pervers. Die jungen fangen ja schon im Oktober an zu legen und die alten beginnen dann erst mit der Mauserpause.
Besonders während der Winterzeit halte ich es für bedeutend wichtiger, Hühner aller Rassen abends mit langsam verdaulichem Körnerfutter zu versorgen. Dann ist denen das Licht ziemlich egal.

Das tu ich auch so - gegen Mittag, wenn Legemehl, Weich- und Grünfutter zum größten Teil aufgegessen sind, gibts Körnermischung. Ich lasse die Hühner auch nur im kleinen Auslauf, dass sie nicht so viel Energie mit rumrennen vertun.

Natürlich geht das so bei Wirtschaftshuhnhaltern nicht. Die müssen ihre Hühner auspowern damit sie Profit abwerfen. Das geht aber auch nur noch mit den bedauernswerten Schöpfungen der Hybridenmassenvermehrer.

Ich habe zwar Legehybriden, will diese aber nicht auspowern, sondern einfach nur gut und artgerecht halten, ausreichend, vielfältig und abwechslungsreich ernähren. Wenn dazu eine ausgefeilte Beleuchtung gehört, will ich in nächster Zeit dafür sorgen, dasss die Hühner nicht im Dunkeln sitzen müssen, wenn sie eigentlich noch was fressen sollten.

[vogthahn]

Hallo, linde!

Wenn ich das dann richtig vestanden habe, dann müsste eine Lichtsteuerung in den Stall die einerseits die Lichtverhältnisse draußen berücksichtigt also mit der Dämmerung einschaltet, andererseits unabhängig davon zu einer festen Uhrzeit die Hühner schlafen schickt also zeitgesteuert abschaltet.

ja und nein

Eine Zeitschaltuhr, die, wie Bachstelze beschrieben hat, früh um 3 oder4 Uhr einschaltet und etwa 8 Uhr wieder abschaltet, würde auch reichen. Dann müßte man aber etwa gegen 15 Uhr füttern (Körner) und sicherstellen, das die Hühner frühmorgens Futter vorfinden.
Ist man z.B. abends später zu Hause, könnte man die Abendfütterung soweit hinauszögern, indem man die Zeituhr um 15Uhr das Licht einschalten läßt, z.B. 18 Uhr füttert und dann das Licht 20 Uhr abschalten läßt. Dafür dann erst 6 Uhr früh "wecken".
Ich habe eine elektronische Zeituhr, wo alle möglichen Ein-und Ausschaltzeiten eingegeben werden können, auch mehrmals am Tag.

Aber man muß sich nicht sklavisch an den empfohlenen Zeiten orientieren . Wichtig ist vor allem, das sie 12 Stunden fressen und abends einen Körnervorrat aufnehmen können. Wie das genau gestaltet wird, muß man nach seinen persönlichen Gegebenheiten einrichten, sooo unflexiebel sind die Hühner da nicht

Kann ich mit höherer Energie- bzw. Nährstoffdichte des Futters die geringeren Fresszeiten wettmachen?

Naja, Legemehl oder -Pellets wäre schon die beste Ernährung für Hybriden.
Im Vergleich zu selbstgemischtem Weichfutter fressen meine weniger, also scheint die Nährstoffdichte schon konzentrierter zu sein. Aber vielleicht liegt es auch nur am Geschmack?

Das Deine Hennen früh nicht raus wollen, ist wohl damit zu erklären, das sie demnächst gleich ein Ei legen wollen. Wenn ich früh zum Füttern komme, liegt schon ein Großteil der Eier in den Nestern.
Und bei dem Wetter gestern und heute sind sie gar nicht rausgegangen, obwohl ich ihnen etwas freigeschoben habe. Die wissen schon selber, wie sie Energie sparen können
Meine Rassehennen im anderen Stall (ohne Kunstlicht) legen aber auch gut (haben aber grade erst angefangen mit Legen), gehen aber trotzdem raus in den Schnee bzw. in den kleinen Unterstand vorm Stall.

Man sieht also, Huhn ist nicht gleich Huhn.

MfG