Lichtprogramm

[bauernhof]

Endlich gibt es LED Energiesparlampen mit 1,5 Watt die wirklich eine sehr hohe Lichtausbeute haben.
Ich möchte nun über eine Schaltuhr ein Lichtprogramm machen.
Wann ist eigentlich die ideale morgentliche Einschaltzeit und die abendliche Ausschaltzeit?
Habe es jetzt auf 6 Uhr an und 20 Uhr aus gestellt.
Steigert das wirklich die Eiermenge in der dunklen Jahreszeit?

[XeroX]

Hi

Normal steigets schon, aber um wie viel weis ich nicht! Meine legen auch ohne künstlichem Licht fleißig

LG

[vonWelsum]

Den Hühnern soll ja vorzeitig vorgegaukelt werden, das es schon Sommer wird. Also müssen wir die Beleuchtungsdauer immer etwas verlängern. Ich denk so 1,5 Stunden im Monat.

[linde]

Ist es unbedingt nötig, den Hühnern eine andere Jahreszeit vorzugaukeln? Reicht es nicht aus, wenn sie sich im Sommer so richtig ins Zeug legen? Warum sollen Die Hühner nicht in ihrem natürlichen Rhythmus bleiben? Meinen Tieren lasse ich ihren Ablauf, so wie die Natur es vorgibt.
Ich habe meinen Stall auch mit einer batteriebetriebenen, ferngeschalteten LED-Leuchte, die es für 10 Euro im Baumarkt gab, beleuchtet. Die reicht aus, um den Hühnern bei Abend-Dämmerung den Weg auf die Sitzstangen zu weisen und im Bedarfsfall auch mal einen Kontrollblick in den Stall zu werfen.
Alle weiteren Ansätze, den Hühnerstall zu beleuchten halte ich für nicht artgerecht. Ein Hühnerstall ist ja kein Aquarium, das ein vollständig eigenständiges Biotop darstellt und von daher nach Belieben mit einer Zeitschaltuhr auf die Bedürfnisse des Betrachters eingestellt werden kann, sondern der Hühnerstall steht in einer natürlichen Umgebung und die Hühner richten sich nach dem Sonnenstand und gehen dann halt jetzt im Winter um 16.30 Uhr schlafen. Und diese Ruhephase sollte man ihnen auch gönnen.

[vogthahn]

Hallo, Bauernhof!

Wie das bei Rassehühnern ist, weiß ich nicht, habe ja erst seit 2 Jahren welche so "nebenbei".
Bei Legehybriden ist es so: Ohne Lichtprogramm haben meine früher im Winter weniger gelegt, ich schätze mal etwa 60-70% von dem, was sie im Sommer gelegt haben. Mit Lichtprogramm (ich hatte damals auch etwa 6-20 Uhr) legten sie fast genauso viel wie im Sommer. Manchmal sogar mehr (wenn der Sommer z.B. sehr heiß war und sie deswegen wenig gelegt haben, wurde das im Winter nachgeholt).
Oftmals hatten sie im Januar-Februar auch mal eine Phase, wo weniger gelegt wurde, manchmal wurde plötzlich zu Ostern eine Pause gemacht.

Ganz allgemein würde ich sagen, das mit Lichtprogramm mehr gelegt wird als ohne.

In meinem Hühnerbuch wird empfohlen, ab September schrittweise die Beleuchtungsdauer anzupassen, also sozusagen den 14-Stunden-Tag des Sommerendes beizubehalten. Dabei wäre es am Besten, früh ab 4 Uhr zu beleuchten. Mit Hahn und nahen Nachbarn ist das aber vielleicht nicht so günstig Ab 6 oder 6.30 geht auch.

MfG

[vogthahn]

Hallo, linde!

Legehybriden tust Du keinen Gefallen damit!
Überlege mal, wieviele Stunden sie ohne Futter auskommen müssen, wenn sie 15.30 in den Stall und sofort schlafen gehen.
Obwohl sie tagsüber Futter zur freien Verfügung haben, kommen meine abends rein und fressen noch 1 Stunde ausgiebig, scharren und trinken.
Wenn sie gleich schlafen gehen, kommt das auf Dauer einer Unterernährung nahe!

MfG

[Bachstelze]

Hallo,

das Licht soll doch nur dazu dienen, dass die Hühner mehr Futter aufnehmen können und dadurch besser legen können. Eine gute Lösung ist es, morgens 3 Uhr einzuschalten bis 8 Uhr und dann abends die natürliche Dämmerung wirken zu lassen. Aber es ist auch möglich, früh und abends zu beleuchten. Es kommt nicht zur plötzlichen Dunkelheit, da die Hühner sehr schnell rechtzeitig vor dem Ende der Beleuchtung auf die Sitzstangen gehen. Sie gewöhnen sich also an die Beleuchtung sehr schnell.

Die Beleuchtungsstärke muss nicht sehr groß sein, es genügt, wenn die Hühner das Futter finden. Eine Energiesparlampe mit 5 bis 8 Watt ist völlig ausreichend.

Gruß Bachstelze

[Wontolla]

Hühner stammen aus tropischen Gegenden, wo der Tag, ebenso wie die Nacht, ca. 12 Stunden (+/-1) und die Dämmerung ca. 10 Minuten dauert. Man sollte meinen, dass diese Zeiten für Hühner optimal wären. Offensichtlich ist das aber nicht so.
Nach meinen Beobachtungen ist das rasseabhängig und man darf nicht verallgemeinern. Was für die Legemonster der Hühnerindustrie gilt, trifft keineswegs auf Cochins, Lachs- und andere Rassehühner zu. Da scheint jede Rasse ihre Eigenarten zu haben.
Hybriden haben einen derart schnellen Stoffwechsel, dass sie 12 und mehr Stunden ohne Nahrungsaufnahme nur schwer ertragen können.
Meine Lachshühner kommen damit durchaus klar. Ihnen ist es ziemlich egal ob Lichtprogramm oder nicht. Sie legen so oder so kein Ei mehr oder weniger. Natürlich freuen sie sich über ein langes Lichtprogramm. So können sie tagsüber öfters dösen, insgesamt mehr fressen und werden fett und faul. Selbst wenn so eine Henne schon 40 Wochen alt ist, Legebeginn ist im Februar, falls das Wetter genehm ist, und nicht vorher.
Die Paduaner sind da ganz anders. Denen geht ein Lichtprogramm an der Kloake vorbei. Man geht auf die Stangen, wenn der Kropf gut gefüllt ist und das Tageslicht nachlässt. Erst wenn nichts mehr im Kropf ist, bequemt man sich zur Nahrungsaufnahme von der Stange. Vor acht Uhr geht da gar nichts. Eier werden das ganze Jahr gelegt, ob mit oder ohne Licht. Sie zu mehr zwingen zu wollen fände ich pervers. Die jungen fangen ja schon im Oktober an zu legen und die alten beginnen dann erst mit der Mauserpause.
Besonders während der Winterzeit halte ich es für bedeutend wichtiger, Hühner aller Rassen abends mit langsam verdaulichem Körnerfutter zu versorgen. Dann ist denen das Licht ziemlich egal.

Natürlich geht das so bei Wirtschaftshuhnhaltern nicht. Die müssen ihre Hühner auspowern damit sie Profit abwerfen. Das geht aber auch nur noch mit den bedauernswerten Schöpfungen der Hybridenmassenvermehrer.

[Dotti]

Moin!

Bei mir hat´s mit dem Licht nicht geholfen. Das hatte auch einen ganz einfachen Grund, es war zu kalt.
Sobald Minusgrade sind, verweigern meine fast komplett die Eierproduktion, was ja auch Sinn macht. Sobald die Temperaturen ansteigen, dauert´s einige Tage, dann geht´s wieder los.
Ich füttere abends Körnerfutter und erfahrungsgemäß bleibt das wesentlich länger als acht Stunden im Kropf. Man kann das sehen, wenn man die Hähne über Nacht vorm Schlachten einsperrt. Der Kropf ist bei ihnen erst nach sechzehn und mehr Stunden komplett entleert.
Legemehl scheint allerdings schneller durchzurauschen, darum spricht für mich einiges dafür, abends nochmal Getreide zu füttern.

[Bachstelze]

Hallo,

die Anregung zum Eierlegen durch Beleuchtung trifft natürlich nicht nur auf die sigenanten Hybridhennen zu. Auch alle auf Leistung gezüchteten Rassen wie Italiener, Leghorn, Amrocks, New Hampshire und viele mehr reagieren selbstverständlich darauf. Aner auch der Großteil der weniger legenden Rassehühner wird durch Beleuchtung zumindest im sehr zeitigen Frühjahr angeregt, die ersehnten Bruteier zu legen. Zu beachten ist aber aiuch, dass der Eiweißgehalt im Futter stimmt. Sollte man abends Weizen füttern, was aus den bereits angegebenen Gründen durchaus ratsam ist, muss man aber am Morgen dann ein sehr eiweißreiches Legemehl oder Legekonzentrat füttern. Nur dann können Eiweiß-, Vitamin- und Mineralstoffbedarf gedeckt werden. Weizen ist darin sehr arm.

Natürlich bezieht sich diese Diskussion nur auf die Hühner, die im Winter Eier legen sollen. Das war ja auch das Anliegen. Bei "Huschelhühnern" spielt das alles keine Rolle.

Mit artgerechter Haltung hat das alles auch nicht viel zu tun. Es geht hier ja um ein Zuchtprodukt, eben ein Teil unserer Rasse- bzw. die Hybridhühner. Deren Wohfühlansprüche sind sehr verschieden von den Wildhühnern, die gelegentlich gehalten werden und die sicher nicht auf die diskutierte Beleuchtung ansprechen und Anspruch auf eine artgerechte Haltung haben. Wir sollten eher von einer tiergerechten Haltung sprechen, auch wenn das kein amtlicher Begriff ist.

Gruß Bachstelze