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Thema: 3 Hähne auf 5 Hennen - wie erkennen, ob eine Henne leidet?

  1. #51
    Gast
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    Zitat Zitat von Bea65 Beitrag anzeigen
    Es gibt tatsächlich Studien die sich mit genau diesem Thema befassen. Und zwar wie weit sich Hühner von ihrem mobielen Stall in der gewerblichen Hühnerhaltung entfernen. Und dabei ist herrausgekomen, das die große Mehrheit der Tiere sich nur wenige Meter von Stall entfernen und die ihnen zur Verfügung stehende Fläche nicht nutzen, weil diese nur aus einer strukturlosen Wiese besteht. Stellt man aber Sichtschutzwände und weitere Gegenstände auf, oder bepflanzt die Fläche mit Bäumen und Sträuchern verändert sich das Verhalten der Tiere. Sie nutzen deutlich mehr Fläche.

    Und daraus schließe ich, das ein kl. sehr gut strukturiertes Gehege keine Katastrophe ist, weil Hühner als Djungelbewohner in erster Linie Struktur brauchen.
    Tut mir leid, aber wie möchtest du 20qm strukturieren? Wie viele Ebenen ziehst du da ein, damit es wirklich Abwechslung bringt? Für mich klingt das nur nach Ausruhen auf der eigenen Bequemlichkeit.
    Und die heutigen Hühner können (oder sollten) nicht mehr mit ihren Ursprüngen verglichen werden. Dafür hat der Mensch viel zu viel an ihnen herumgezüchtet.

    Meine Hühner haben nur 110qm Dauer-Auslauf, darauf steht eine Voliere von ca. 21qm. Das als dauerhafte Unterbringung wäre für mich aber unvorstellbar. Wie kann man 20qm bitte so sauber halten, dass sie sich nicht ständig in ihren eigenen Hinterlassenschaften suhlen müssen?
    Geändert von Gast CK (30.01.2023 um 10:53 Uhr)

  2. #52

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    Zitat Zitat von chaoskreativo Beitrag anzeigen
    Tut mir leid, aber wie möchtest du 20qm strukturieren? Wie viele Ebenen ziehst du da ein, damit es wirklich Abwechslung bringt? Für mich klingt das nur nach Ausruhen auf der eigenen Bequemlichkeit.
    Und die heutigen Hühner können (oder sollten) nicht mehr mit ihren Ursprüngen verglichen werden. Dafür hat der Mensch viel zu viel an ihnen herumgezüchtet.

    Meine Hühner haben nur 110qm Dauer-Auslauf, darauf steht eine Voliere von ca. 21qm. Das als dauerhafte Unterbringung wäre für mich aber unvorstellbar. Wie kann man 20qm bitte so sauber halten, dass sie sich nicht ständig in ihren eigenen Hinterlassenschaften suhlen müssen?
    Das frage ich mich auch, ich habe über 600qm (muss leider einzäunen wegen Raubwild) am Waldrand mit Sträuchern, Bäumen, Unterständen und Bauten und selbst da denke ich manchmal, dass es schon eng aussieht, besonders aktuell, wo alles Matschwüste ist. Aktuell habe ich 12 Tiere. Im Sommer ist es sogar Wechselauslauf mit ab und zu frischer Wiese.
    Wegen der Hinterlassenschaften ist es mir nicht mal, die sieht man ja nicht so (zu Schneezeiten sind die Hühner nur um den Stall herum), zumal man das bisschen auch einmal die Woche sauber bekommt, aber da wächst nichts mehr, da ist nichts mehr, ein paar Brennesseln kämpfen sich durch, sonst scharren die Hühner nur ab und zu mal Schutt vom Vorbesitzer frei, ansonsten ist es einfach trist. Wie freuen die sich wenn sie im Laub scharren können, ein paar Kräuter zupfen können, hier und da Würmer und Insekten finden.

  3. #53

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    Auch wegen der aktuellen Diskussion hier im Forum: bitte in diesem Thread nicht über Beas Auslauf diskutieren 😇😇😇
    Zur eigentlichen Frage: ich teile da voll und ganz @sils Meinung. Und die Wahrscheinlichkeit, dass 3,5 nicht (dauerhaft) gut geht ist deutlich höher als umgekehrt. Ich könnte mir vorstellen, dass ein nicht mehr sehr aktiver Althahn mit einem Junghahn gerade noch so harmoniert, je nach Charakter der Hähne.
    Die Frage ist: Wie alt sind die Junghähne denn genau? Und die Hennen (vermutlich zum Teil Schlupfgeschwister der Hähne??) -sind sie schon legereif? Falls nämlich gerade keine geschlechtsreifen bzw. legenden Hennen vorhanden sind, gibt es auch wenig Grund für die Hähne, sich in die Haare zu kriegen, und auch die Hennen sind dann noch nicht "Objekt der Begierde". Das wird sich allerdings bald ändern. Ein Plan B wäre sinnvoll, einen bzw. zwei Hähne dauerhaft zu separieren wäre zumindest für mich keine Lösung.
    @AnnMul: Warum möchtest du denn alle Hähne behalten? Ist der jetzige Zustand nur vorübergehend (z.B. weil du einen Nachfolger für den Althahn suchst und dich nicht entscheiden kannst) oder soll das idealerweise dauerhaft so sein?
    Rein rationell wäre es doch sinnvoller, mehr Hennen und weniger Hähne zu halten Und wenn die Hähne so lieb sind, dass du dich nicht trennen möchtest, dann wäre es doch im Sinne der Hähne, wenn du dich zeitnah um einen schönen neuen Wirkungskreis bemühen würdest (zumindest für einen von den beiden).

  4. #54

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    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen
    Nein, ein kleines Gehege (sofern es tatsächlich gut strukturiert ist), ist keine Katastrophe, es kann aber zu einer werden. Genau wie ein Hahn zu Hennen Verhältnis von 1:2 nicht zwangsläufig Leid für alle Beteiligten bedeuten muß - es kann aber dennoch zum Desaster werden.
    In diesem Zusammenhang muß man die Aussage, daß das Wildhuhn in sehr kleinen Familienverbänden unterwegs ist, kritisch genug werten um sie nicht als Freibrief herzunehmen. Unsere Hühner sind, Hennen wie Hähne, keine Wildhühner mehr. So wie die Hennen deutlich mehr Eier legen als ein Wildhuhn, sind in vielen Fällen auch die Hähne deutlich potenter und triebiger. Deswegen: Beobachten, Beobachten, Beobachten, ehrlich zu sich selbst sein (red ich mir das jetzt schön oder verschließe ich gar die Augen?) und wenns nötig wird eingreifen. So hart es einem selber ankommt: Extrem triebige Hähne gehören genau wie extrem unterdrückte Hähne schnellstmöglich aus der Gruppe herausgenommen. (Mache ich übrigens auch mit extrem zickigen oder extrem unterdrückten Hennen.) Bei mir landen solche Kandidaten ohne weiteren Umweg in der Truhe. Sie einzeln zu halten oder sie weiterzugeben in eine möglicherweise ungewisse Zukunft ist nicht meins.
    Dem kann ich nur zustimmen!!!
    Grüße Bea

    P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  5. #55
    Regimegegner Avatar von sm20
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    Zitat Zitat von Dylan Beitrag anzeigen
    Und das funktioniert bei dir? Nun staune ich doch. Ich kenne das halt so, dass dann die rangniedrigen Hähne kein so schönes Leben haben, sie trauen sich beispielsweise nicht aus dem Stall, müssen ständig auf der Hut sein usw. Da habe ich halt schon den Eindruck, dass sich die unterdrückten Hähne nicht wohl fühlen.
    Ja, es funktioniert so, wie ich das hier gelegentlich beschreibe. Das Hahn-Hahn-Problem sehe ich übrigens aus Erfahrung nicht als "alt gegen jung", sondern "jung gegen alt" besser gesagt, "gesund gegen krank". Habe letztes Jahr den Chef unter den Junghähnen hervorgekratzt. Der war krank, die Jungs haben das gemerkt, bevor ich es erkennen konnte (Histomonaden).

    Drück mir die Daumen, daß es so bleibt, ich habe mich nämlich auch schon vor die 3, die jetzt die 3 Althähne sind, gestellt und ihnen gesagt, daß es sein kann, daß ich sie umbringe, wenn sie so weiter machen... Viel hat nicht gefehlt. Die hatten gerade gemeinschaftlich den Althahn abgesetzt und drehten abends ggü. den Hennen mächtig auf, das war nicht schön. Das hörte dann aber von selbst auf, als die Hennen sich zum Brüten zurückzogen. (Die Hähne liefen dann wochenlang mit einer Henne, die anderen waren mit Küken beschäftigt. Und nein, sie haben die eine Henne nicht totgefickt.)

    Von den jetzt 9 Hähnen sind 6 Junghähne. Die Althähne (3 Brüder von 2020) bilden eine Gruppe mit den 5 Althennen, und bleiben unter sich. Die 2 ältesten Junghähne haben sehr zeitig eigene Gruppen gebildet. Der eine hat 5 (!) Junghennen bei sich und seine Gruppe vermischt sich mitunter ganz entspannt mit der Alt-Gruppe, geht aber fast die ganze Zeit eigene Wege. Der andere hat 3 Junghennen und locker alle restlichen Junghähne bei sich. Die jüngsten Junghähne stromern auch zeitweise alleinoder zu zweit herum und haben sozusagen viel Freizeit. Aber da herrscht bisher kein Streß und die jungen haben auch schon den Bogen raus, wie und wo man eine Henne begatten kann. Sie machen das auch ordentlich und lieb. Gerade habe ich sogar etwas beobachtet, was mich dann doch sehr überrascht hat. Der ranghöchste Junghahn schläft an der höchsten Stelle im Stall, immer mit 2 Junghennen, an jeder Seite eine. (Es sind nicht dieselben, mit denen er tagsüber unterwegs ist.) Dann kommt (immer als allerletzter, wenn schon alle ruhig sitzen, sucht der sich einen Platz aus) der jüngste Junghahn und fliegt da hoch und flattert und flattert und flattert und drängelt sich hartnäckig zwischen Henne und Hahn. Der rangniederste drängelt also den ranghöchsten weg und der nimmt das hin, also die sind sowas von lieb veranlagt, daß es mich umhaut. Ansonsten haben sie ihre Rangfolge und der eine hebt schnell die Flügel und macht sich schlank, wenn der andere kommt, das funktioniert. Die 3jährigen Hennen sind selbstbewußt, da bekommen die Junghähne mitunter eine geballert, wenn sie nerven. (Eigentlich wären die Hennen den Hähnen unterlegen, aber die Hähne gehen nicht mit voller Kraft gegen die Hennen vor.) Die Omas (6jährig) wollen überhaupt nicht, daß sich ein Junghahn zu sehr nähert, heben die Flügel und machen ein unfreundliches Geräusch oder ergreifen die Flucht. Ich hoffe, daß es, wenn bald die Hormone richtig sprießen, ebenso lieb weitergeht.

    --
    Übrigens, wer von den Diskussionsteilnehmern hat denn schon über längere Zeit eigene Erfahrungen mit "mehreren Hähnen bei zu wenig Hennen" gesammelt? Ich meine jetzt wirklich kontinulierlich über eine längere Zeit.
    Garten ohne Hühner ist wie Baum ohne Ast.

  6. #56

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    Zitat Zitat von sm20 Beitrag anzeigen
    Übrigens, wer von den Diskussionsteilnehmern hat denn schon über längere Zeit eigene Erfahrungen mit "mehreren Hähnen bei zu wenig Hennen" gesammelt? Ich meine jetzt wirklich kontinulierlich über eine längere Zeit.
    Wahrscheinlich kaum jemand! Macht ja auch selten Sinn, allein schon deshalb, weil Otto Normalverbraucher die freien Plätze eher mit (eierlegenden) Hennen als mit "nutzlosen" Hähnen besetzen würde.

    Deine Frage eignet sich eigentlich für ein eigenes Thema. Ich würde ihn allerdings ergänzend "Mehrere Hähne bei (theoretisch) zu wenigen Hennen - über Jahre" nennen. Ich fürchte nur, das Thema hat zu viel Konfliktpotential und die Diskussion würde sehr schnell die sachliche Ebene verlassen.

    Fakt ist wohl, dass man es sicherlich nicht empfehlen oder anregen sollte, schon gar nicht Anfängern. Aber ich habe in der Vergangenheit schon die ein oder andere Haltung mit vielen Hähnen erlebt, ohne dass es ausartete. Hauptsächlich bei Züchtern, die mehrere Farbenschläge hielten oder gar verschiedene Rassen. Oder auf Bauernhöfen, wo man es einfach laufen ließ.

    Viele werden glauben, wenn es schon mit zwei Hähnen nicht klappt, dann potenzieren sich die Probleme mit steigender Anzahl der Hähne. Zwei Beispiele:

    1) Mein Hahn kräht durchschnittlich 17x täglich. Ergo muss ich bei 10 Hähnen mit 170 Krähern rechnen, wenn nicht sogar mehr, da sie sich gegenseitig hochschaukeln würden.

    2) Mein Hahn tritt pro Stunde einmal, also müssen meine Hennen die zehnfache Anzahl ertragen und würden eine nach der anderen in kürzester Zeit zerfleddert.

    Diese einfache Addition ist so aber wohl nicht richtig. Das Verhaltensgefüge einer Hühnerherde mit vielen Hähnen ist ein ganz anderes als mit beispielsweise zwei Hähnen, wo einer unzweifelhaft irgendwann den kürzeren ziehen wird und häufig körperlichen Gefahren ausgesetzt ist. Mit drei Hähnen läuft es schon anders und bei einer Herde mit vielen Hähnen sind diese viel mehr mit sich selbst und den Ranglisten- als mit Fortpflanzungsfragen beschäftigt.

    Insgesamt spielen natürlich viele Aspekte eine Rolle (besonders das Platzangebot), aber die Verhältnisse sind ja von Haltung zu Haltung verschieden. Ich schenke den häufigeren Schilderungen von sm20 zu seinen 9 Hähnen jedenfalls Glauben und versuche die Angelegenheit nicht ganz so eingleisig zu betrachten.

    Aber selbstverständlich kann solch eine Art von Haltung ganz schnell im totalen Chaos enden, nicht dass ich hier missverstanden werde.

  7. #57

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    Krawatte, da muss ich dir voll und ganz recht geben
    Die Frage nach der Länge der Erfahrung ist ja relativ -ich, für meinen Teil, gerade jetzt lang genug
    Bei mir laufen aktuell:
    1,4 "Alttruppe",
    1,2 Schlupf von Ende Mai,
    (ursprünglich 1,4) jetzt 0,4 Schlupf von Mitte Juli
    Und (ursprünglich 4,3) jetzt 3,3 Schlupf von August
    Bis auf den August-Schlupf und eine mausernde Althenne legen alle Hennen. Hätte ich Platz in der Gefriertruhe frei, und würde ich nicht noch gern ein bisschen beobachten, welcher Junghahn evtl. bleiben darf, dann hätte ich vermutlich alle Junghähne bereits geschlachtet (bis auf vermutlich einen).
    Zu den Gründen: sobald einer der älteren Hähne einen anderen inflagranti erwischt, rennt er hin und zerrt ihn von der Henne. Einmal haben zwei Streithähne die Henne dann auch ein Stück mit geschleift. Zum Glück ist der Henne nichts passiert, ich möchte allerdings nicht riskieren, dass eine der Hennen verletzt wird. Meistens versucht der überlegene Hahn dann selbst, die Henne zu treten -allerdings ohne Balzen. Einfach schnell von der Seite am Kopf gepackt und drauf.... nicht gefährlich, aber toll finde ich das auch nicht.
    Einer der Junghähne, eigentlich mein Favorit, hat dann aus heiterem Himmel gemeint, er müsste meine Tochter angreifen. Beim Zweitversuch gab's eine Einladung zum Essen (ich hatte schon mal einen aggressiven Hahn, bei drei kleinen Kindern für mich ein absolutes No-Go).
    Und wie Krawatte schon sagte, auch ich habe lieber eine eierlegende Henne mehr, als einen Hahn.

    Meine Hühner haben meistens einen sehr großen (unbeschränkten) Freilauf mit ausreichend Beschäftigung und können sich aus dem Weg gehen. Die Rangeleien konzentrieren sich allerdings auf morgens und abends, wenn alle vergleichsweise eng aufeinander sitzen -da hilft mir der große Auslauf dann auch nicht.

    So ganz verstehe ich nicht, warum @sm20 einen "Überhang" an Hähnen zu propagieren scheint, auch wenn drei ihrer Junghähne den Althahn sozusagen dahingemeuchelt haben.
    Am Tagesende muss jeder für sich entscheiden; jedes Tier und jede Haltung ist unterschiedlich, allgemein gültige Aussagen lassen sich nicht machen. Ich für meinen Teil möchte lieber nicht so lange warten, bis Hennen (oder konkurrierende Hähne) Schaden nehmen.

  8. #58

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    Was das von sm20 propagierte Hähne- Hennenverhältnis anbelangt, so führt dies bei Hühnerneulingen hinsichtlich ihrer Vorstellungen einer geplanten oder bereits angelaufenen Hühnerhaltung nur zu falschen Illusionen und sehe das Ganze nicht als beispielhaft. Ein Langzeitbetrieb dieses Missverhältnisses kann man sich und den Tieren ersparen, wenn sich das Chaos schon in der Entstehung anbahnt und sich von Tag zu Tag weiter steigert.
    Geändert von maethy (03.02.2023 um 15:45 Uhr)
    Tacheles Konversation kann zu Selbsterkenntnis führen

  9. #59
    Moderator Avatar von sil
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    Zitat Zitat von sm20 Beitrag anzeigen
    --
    Übrigens, wer von den Diskussionsteilnehmern hat denn schon über längere Zeit eigene Erfahrungen mit "mehreren Hähnen bei zu wenig Hennen" gesammelt? Ich meine jetzt wirklich kontinulierlich über eine längere Zeit.
    Ich hebe mal die Hand.
    Wobei: definiere "zu wenig"

    Das Verhältnis Hahn zu Henne ist bei mir seit vielen Jahren zwischen 1:2 bis 1:6. Ja, ich kenne auch abgetretene Hennen, meistens ist in jedem Jahr eine, vielleicht auch zwei dabei. Mittlerweile bin ich stark davon überzeugt, daß es nicht daran liegt, daß diese Hennen übermäßig von den Hähnen strapaziert werden, sondern daß es auch eine Art Eigentümlichkeit des Gefieders ist. Ich kann mir anders nicht erklären, warum die eine Henne zwei Tage, nachdem sie ihr erstes Ei gelegt, bzw ihre Legepause beendet hat, schon stark zertreten aussieht, während andere noch kurz vor der Mauser ganz adrett daherkommen. Und nein, es liegt nicht daran, daß diese Hennen pausenlos vergewaltigt werden. Es sind auch nicht die, die die meisten Eier legen.

    Allerdings, und das würde ich am liebsten ganz fett unterstreichen: Jeder Hahn, der sich nicht an die Spielregeln hält, die ich aufstelle, wird umgehend rausgenommen. Zeigt ein Junghahn Tendenzen zum "Vergewaltiger", wars das für ihn. Sucht einer immer wieder Streit, ebenso. Wirkt einer von den anderen unterdrückt oder wird er gar gemobbt, muß er umziehen.
    Ein Hahn, der hier Bleiberecht bekommt, ist wachsam, höflich zu den Hennen, akzeptiert meine Anwesenheit und ist tolerant gegenüber anderen Hähnen. Oft sehe ich aber auch, wie sich Freundschaften und Bündnisse zwischen Hähnen und Hennen entwickeln. Je älter ein Hahn wird, desto eher kristallisiert sich eine Art feste Partnerschaft zwischen ihm und einer oder zwei Hennen heraus. Die Junghähne, die sich von selbst in die Erwachsenengruppe integrieren, sind meist die, die dann auch bleiben.
    Mehrere Hähne teilen sich in die Aufgabe, die Hennen zu betreuen und zu bewachen, arbeiten bei einer echten Gefahr auch zusammen. Auch wenn sie sich nicht bis aufs Blut bekämpfen, muß man sich dennoch bewußt sein, daß sie gerade im jungen Erwachsenenalter in ständiger latenter Konkurrenz leben und daß man als Halter immer gefordert ist, im Zweifel einzugreifen.
    Mein Stall hat mehrere Abteile, so daß sie sich immer aus dem Weg und aus den Augen gehen können, auch das finde ich sehr wichtig für ein dauerhaftes friedliches Miteinander. Nicht nur für die Hähne untereinander, auch für die Hennen und das Miteinander von Hennen und Hähnen.

    Wer nicht eingreifen kann oder will, sobald die Stimmung von noch friedlich zu bedenklich umschlägt, genauso wer nur begrenzten Platz in Stall und/oder Auslauf hat, sollte sich meiner Meinung nach aber auf keinerlei Experimente einlassen. Da ist es wohl im Sinne aller Beteiligten besser, sich von vornherein von der Idee mehrerer Hähne zu verabschieden.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  10. #60
    Avatar von Gitti
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    Zitat Zitat von sm20 Beitrag anzeigen
    Übrigens, wer von den Diskussionsteilnehmern hat denn schon über längere Zeit eigene Erfahrungen mit "mehreren Hähnen bei zu wenig Hennen" gesammelt? Ich meine jetzt wirklich kontinulierlich über eine längere Zeit.
    Hab ich vorne schon beschrieben - es ging genau 13,5 Monate gut, dann wurde der Althahn von seinem Sohn tierarztreif geprügelt. Zu dem Zeitpunkt waren es 7 Hennen mit eben den beiden Hähnen. Und nein, den jungen Hahn wollte ich nicht behalten, der "taugte" als Hahn nicht so sonderlich und gefiel mir auch nicht.
    Mir hat dieses "Experiment" gereicht - und meine Hühner haben wahrhaftig viel Platz, könnten wenn sie wollten einfach so hunderte Meter weit rumstromern (je nach Richtung) und der dauerhaft geschützte Auslauf hat auch rund 200qm und ist gut stukturiert. Der Angriff erfolgte allerdings beim unbegrenzten Freilauf, wo sie sich eigentlich wirklich weiträumig ausweichen konnten.

    Und nein, ich hatte vorher nichts kommen sehen - obwohl ich das Verhältnis zwischen beiden Hähnen immer gut beobachtet habe, eben aus Angst vor Eskalation. Eigentlich habe ich mich gefreut, daß es bis dahin über ein Jahr so gut geklappt hatte....... der junge Hahn hatte 3 Hennen für sich auserkoren, da war das Verhältnis also auch relativ ausgeglichen.
    LG - Gitti mit Theo (2021) Uschi (2014), Ginger (2017), Wilma (2020), Kitty + Magda (2018 ), Traudel (2021), Fienchen (2022)

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