Na ja - dass bei so einer schier unglaublichen Menge an Tieren auf engstem Raum JEDER
Erreger leichtes Spiel hat, ist ja wohl logisch. Und dass speziell Puten extrem empfindlich
sind, ist auch keine ganz neue Erkenntnis. Wenn Du als Massentierhalter erkennst, dass
in deinem Bestand etwas nicht stimmt, ist der Verdacht auf H5...(wie auch immer begründet
der sein mag) doch ein echter Glücksfall. So kriegst du zumindest einen anständigen Teil des
Verlustes durch tote Tiere von der Seuchenkasse ersetzt. Bei anderen Todesursachen ist das
möglichweise nicht der Fall. Woran die Tiere wirklich litten und starben/gestorben wären, das
stellt sich nie heraus, wenn der Veracht H5 im Raum stand und/oder "vorbeugend" gekeult
wurde...Ich denke, dass von diesen Tierhaltern so wenig Widerstand gegen die staatlich ver-
ordnete Keulung kommt, hat schlicht betriebswirtschaftliche Gründe. Auf die Barrikaden gehen
die Kleinen, die noch einen emotionalen Bezug zu den Lebewesen haben, um die es hier eigentlich
geht...
Ich persönlich finde die Stallpflicht schlimm und mir will sich der Sinn der Massnahme nicht wirklich
erschliessen, aber ich nehme sie hin. Mir ist alles lieber, als hilflos daneben stehen zu müssen, wenn
meine Tiere getötet werden. Ich weiss nicht, wie ich damit umgehen würde und ich will es nicht herausfinden
müssen. Dass das eine (Stallpflicht) das andere (Zwangskeulung) nicht ausschliesst, macht es doppelt schlimm,
um nicht zu sagen - unerträglich. "Ersatz" aus der Seuchenkasse gibt es in meinem Fall nicht. Meinen Verlust
könnte man mit Geld oder neuen Hühnern nicht ersetzen.
Ich bin überzeugt, dass wir ganz schnell ganz viele industrielle Geflügelhalter im Boot hätten, wenn die
Schadenersatzzahlungen aus der Tierseuchenkasse erheblich eingeschränkt oder eingestellt würden.
Damit würde vermutlich auch die Sorgfalt deutlich steigen, mit der Biosicherheitsmassnahmen in den
industriellen Geflügelhaltungen umgesetzt werden - wenn du einen Verlust größtenteils selber tragen
musst....
kritische Grüsse,
Petra Maria
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