Sehr geehrter Herr Minister Habeck, sehr geehrter Herr Börner,
der Ausbruch der Vogelgrippe H5N8 am Plöner See fordert uns zum schnellen Handeln auf. Wir alle wissen mittlerweile, dass die Vogelgrippe in Wildtieren kein Reservoir findet. Bei hoher Tierdichte führt sie zum schnellen Tod, im Freiland verliert sie sich wegen fehlender Tierdichte wieder. Daher sind ausnahmslos alle vergangenen Ausbrüche auf andere Ursachen zurückzuführen.
Hielte sich der Virus im Wildvogelbestand, hätte die Grippe auch in den Herkunftsländern der Wildtiere ausbrechen müssen (nicht der Fall) und die Tiere wären gar nicht erst hier angekommen. Seit Wochen haben wir aber stabile Winterbestände am großen Plöner See. Treten nun aber plötzlich inselhaft Vogelgrippefälle in hohem Ausmaß auf, müssen sich die Tiere vor Ort angesteckt haben. Dies gilt umso mehr, als sich Reiher- und Tafelente fast ausschließlich aus dem Wasser ernähren.
Mögliche Ursachen sind, Fischfutter aus Geflügelkot, Düngung der umliegenden Felder mit selbigem oder das illegale Ausbringen von verendeten Tieren aus Intensivtierhaltungen im Umland. Dies sollte umgehend, bevor die Spuren sich verlieren, nachgeforscht werden.
Über Mittel und Wege dazu biete ich Ihnen einen Informationsaustausch an, ebenso über das besprechen wirklich sinnvoller Schutzmaßnahmen die nicht der Üblichkeit der bisherigen Maßnahmen entsprechen. Das angefügte Dokument gäbe einen Einblick, kurze Erläuterungen vor Ort dürften aber hilfreich sein.
Der Unterzeichner war Gast in der Diskussionsrunde von Herrn Matthiesen (Grüne) im Landtag S.H. zum H5n1 Ausbruch 2006, sowie einer Diskussionsrunde im Bundestag 2007 von Frau Höhn. Ich bin ehemaliger Vorstand des Nutztierschutzverbandes Provieh, und der Vorsitzende des Rassegeflügelzuchtvereines Flensburg. Ich bin sicher, zu der Expertenrunde auf das Potenzial des Landesverbandes Schleswig-Holsteinischer Rassegeflügelzüchter, von Provieh, dem VHGW und von den Autoren des anhängenden Artikels zurückgreifen zu können.
Eine Kopie dieser email werde ich publizieren. Ich hoffe in einem Bundesland, welches nicht von der Wirtschaftsgeflügellobby beeinflusst wird, auf eine ergebnisoffene Diskussion.
Mit freundlichem Gruß
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