Erste Schritte sind eingeleitet. Ich habe jemanden vom Verein gefunden, der sogar Schlachter ist und morgen zu mir kommen will.
Erste Schritte sind eingeleitet. Ich habe jemanden vom Verein gefunden, der sogar Schlachter ist und morgen zu mir kommen will.
Geändert von huhniphil (18.05.2021 um 16:25 Uhr)
Das erste Mal ist das schwerste. Leg für Dich fest, wie weit Du dabei sein möchtest. Der Zuchtkollege und Dein Mann schaffen das sicher auch alleine, wenn es für Dich emotional zu belastend ist. Es ist keine Schande, sich da (evtl auch nur erstmal) raus zu nehmen.
Dein Hahn hatte ein Leben, ein recht langes sogar - vor allem verglichen mit einem Baby-Hybrid-Huhn, welches mit 6-7 Wochen und ca. 2,5kg Lebendgewicht (und kaum noch zu artgemäßer Bewegung fähig) im Schlachthof endet.
Gruß sternenstaub
Wie habt ihr entschieden? Wie geht es dir?
Kokido von den Hühnern
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Hahn Bolle und der Althahn Geralt sind nicht mehr. Ich habe sie heute noch einmal getrennt voneinander und mit ein paar ihrer Hennen auf die grüne Wiese in die Sonne gelassen. Ich habe ihnen einen schönen Möhrensalat mit Reis und Quark zum Mittag gemacht. Als der Schlachter kam, habe ich ihm den ersten Hahn überreicht und mich dann um die Ecke zurückgezogen, Augen zu, Ohren zu und geweint. Dann der zweite Hahn ebenso. Mein Mann war aber direkt dabei und hat zugesehen. Es ging recht schnell. Danach haben wir jeder zwei Schnäpse getrunken. Anschließend war ich gut abgelenkt, Einkaufen beim fahrenden Hofladen, es kam eine nette Dame, die Pflanzen abgeholt hat und danach eine freundliche Nachbarin, die mir von ihren eigenen Hühnerproblemen erzählt hat. Mein Mann hat derweil die Hähne beerdigt - ja, schüttelt ruhig mit dem Kopf und sagt: Verschwendung. Doch mehr war heute einfach nicht mehr drin.
Man muss nicht jedes Tier komplett verwenden. Gerade das erste Schlachten ist ziemlich hart und ich finde, es hat Respekt verdient, dass du die Verantwortung für das Wohl der Gruppe und auch für die Hähne übernommen hast.
Wer sich Tiere anschafft, ist nun mal auch für ihr Ende verantwortlich und du hast dich dem gestellt. Das muss wirklich reichen für den Beginn.
Ich drück dich.
Kokido von den Hühnern
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Wirklich eingebuddelt? Die Seele der Tiere lebt doch weiter. Wenn sie geschlachtet werden, dann sage ich dem Hahn, das es mir leid tut. Das ist auch keine Lüge, ich mag ungern schlachten. Aber es muß halt sein. Alles andere wäre Tierquälerei. Dann wird er betäubt, und dann kommt der Stich. Wenn das Blut raus fließt, dann ist der Hahn sehr ruhig. Erst wenn die Seele sich aus dem Hahn befreit, das siehst du, indem der Hahn abwechselnd sich mit den Flügeln räkelt, dann wünsche ich der Seele, dem lebendigen des Hahnes ein gutes Zuhause. Zum Schluß flattert er nochmal kurz. Und wenn das Blut raus ist, indem das Leben ist, dann ist die Seele vom Körper getrennt. Der Hahn lebt weiter, nur in einer anderen Form. Das lebendige im Hahn, die Seele kannst du nicht töten. Ja, es ist schade drum, uns wurden die Tiere gegeben zum Nutzen, nicht zum Wegwerfen. Wenn ein Tier krank ist, okay, dann würde man das kranke mitessen, das essen wir auch nicht. Aber ein gesundes Tier? Ich lege Wert darauf, das Tiere ein schönes Leben genossen haben. Jedes Tierleid isst man mit, so denke ich es zumindest. Ein gut gehaltenes, gesundes Tier mit Betäubung geschlachtet, das schmeckt vorzüglich. Bei Tisch bedanke ich mich nochmals. Ich habe da absoluten Frieden drüber. Gut, das du die erste Etappe geschafft hast. Das Leben der Hähne kannst du nicht töten, weil das Leben, die Seele weiterlebt.
Das habe ich ihnen auch gesagt und "verzeih mir bitte", doch an der Frage, ob es wirklich eine Seele gibt, darüber streiten sich Theologen und Philosophen. Ich neige zum Pan(en)theismus, bin aber ein Zweifler. Wenn es sie wirklich geben sollte, dann glaube ich, daß Tiere ebenso eine Seele haben wie Menschen bzw., daß eigentlich ALLES EINS ist.
Dein Gedankenchaos macht dich menschlich. Warum sollen die Tiere keine Seele haben? Lass dich nicht verrückt machen. Die Tiere hatten bis zum Ende ein gutes Leben, welches sich nicht durch die Dauer sondern durch die Qualität messen lässt.
Für manche Dinge braucht es weder einen Beweis noch einen Gegenbeweis.
Du hast verantwortlich gehandelt und das Gruppenwohl spielt eine große Rolle.
Ein dauerhaftes Leben in Einzelhaft wäre keine Alternative für die Hähne gewesen.
Du warst der "Fuchs" und die Hähne waren einfach zu langsam. Sie hätten beim verteidigen der Hennen auch ihr Leben verloren. Das "Resultat" wäre das gleiche.
Sie fehlen, aber der Gruppe wird sich neu sortieren. Das Leben geht weiter...
Kokido von den Hühnern
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