Hey zusammen,

ich habe im Mai sechs Indio Gigante Küken bekommen und würde mich gerne mit Euch über die Besonderheiten dieser Rasse austauschen. Fotos müssen natürlich auch hier rein .

Es gibt schon einen Faden unter "Fragen zu Hühnerrassen", in dem auch tolle Infos stehen, ich versuche mal den zu verlinken: https://www.huehner-info.de/forum/sh...=indio+gigante

Ich fange einfach mal an, meine bisherigen Erfahrungen zur Aufzucht zu berichten:
Ich habe vier 1-wöchige und zwei Eintagsküken gleichzeitig bekommen. Alle Küken waren gelb.

Zur Physis: Sie sind im Vergleich zu den anderen Rassen, die wir mit großziehen (Brahma, Amrock, Araucana, Barnevelder, Marans, Seidi, Australop, Cochin...aka die "Vergleichsgruppe" ) deutlich agiler und sportlicher. Sie überwinden im gleichen Alter deutlich größere Höhenunterschiede, klettern früher und geschickter, haben als Küken aber weniger gescharrt (kein von Streu verdecktes Futter, weniger Streu neben dem Aufzuchtkäfig). Ganz grundsätzlich hatten sie insbesondere als Küken schnellere Bewegungen und irgendwie ein anderes Bewegungsmuster. So wie die Seidis und die anderen auch ein unterschiedliches Bewegungsmuster haben. Nur eben nochmal anders.
Den aktuellen Grad an Scharrlust mit nun 7 und 8 Wochen müsste ich noch einmal genauer beobachten.
Da die Rasse ja nicht sehr durchgezüchtet ist, ist es wohl auch nicht verwunderlich, dass ich ein Hähnchen mit einem ganz anderen Kamm (als ihn die anderen Indios haben) habe. Das wird man nachher auf den Fotos sehen.

Zum Charakter: Obwohl wir uns deutlich weniger mit ihnen beschäftigt haben als mit meiner "Vergleichsgruppe", sind sie sehr schnell sehr zutraulich geworden. Das lag auch an der unglaublichen Verfressenheit. Lediglich ein Küken war anfangs zurückhaltender beim Fressen.
Heute sind sie bei allem, was es aus der Hand zu fressen gibt, völlig angstfrei. Bringe ich etwas neues mit, sind die Indios in der inzwischen zusammen laufenden Gruppe _immer_ die ersten, die sich sofort bei mir bedienen, sobald das Futter in Schnabelreichweite ist. Dann kommen die beiden gemeinsam mit ihnen groß gewordenen Brahma und dann erst der Rest. Unsere beiden ältesten Hähne (12 Wochen, ein Brahma-Leghorn-Mix und ein Cochin) trillern immer erstmal skeptisch und halten beäugend Abstand zu dem neuen, potentiell gefährlichen Futter. Das ist erstmal eine wertfreie Beschreibung, ich bin mir nämlich noch nicht sicher, wie sich das auf die Futterauswahl im freien Auslauf auswirkt und welches Verhalten ich für das weitere Leben im Garten/Wald besser geeignet ist...
Die kleinen Hähnchen käbbeln sich mit ihren 7 und 8 Wochen (noch?) nicht mehr oder weniger als die der anderen Rassen (unser krawutzigstes Küken ist ohnehin ein Seidihähnchen ).

Leider habe ich wohl 5,1 Indios erwischt - so ist meine bisherige Einschätzung. Das würde zumindest auch zur Verfressenheit passen - denn lediglich die, die ich zur Zeit noch für eine mögliche Henne halte, ist die, die anfangs etwas zurückhaltender war. In der "Vergleichsgruppe" war und ist die Verfressenheit übrigens gar kein Indiz für die Geschlechterzugehörigkeit.

So, das war's an Text zu meinen ersten Beobachtungen. Fotos muss ich erst noch kleinrechnen lassen, die kommen aber auch.

Ich bin jedenfalls total angetan von meinen Küken, ihrem Charakter, ihrem Aussehen und ihrer Vitalität. Und ich würde mich sehr freuen, wenn es andere Indio-Besitzer gibt, die von Ihren Erfahrungen berichten und Fotos ihrer Indios posten würden .

LG
Jassi