Im Früh-Sommer habe ich mir einen Traum erfüllt und mir (erstmal) zwei Zwerg-Wyandotten angeschafft.
Da ich sie und meinen Hund mit ins Ferienhaus an der Ostsee mitnehmen wollte, hatte ich also zwei Ställe (diese Fertigbausätze), nebst dem Zubehör. Für den Berliner Stall habe ich auch eine automatische horizontale Hühnerklappe eingebaut, damit die Hühner nachts sicher sind und morgens schon mal bevor ich aufstehe raus können in das kleine Gatter um zu Fressen und zu trinken. Ebenso für die Sicherheit abends, wenn ich nicht da sein sollte.
Es klappte hervorragend. Die beiden Damen eroberten in trauter Zweisamkeit sofort beide Gärten und zogen sich in der Dämmerung in ihren Schlafstall zurück.
Das Reisen, 3 Stunden in einer Transportbox, hat ihnen merkbar nichts ausgemacht. Bei der dritten Reise im späten Sommer, habe ich morgens alles aufgemacht und bin nochmal ins warme Bettchen zurück. Nachdem ich etwas poltern hörte, schaute ich aus meinem Schlafzimmerfenster und sah alles voller Federn. Der Ostsee-Fuchs hatte sich eine Henne geholt. Die zweite war die nächsten Tage geschockt und verließ erstmal noch nicht einmal das Schlafhäuschen.
In Berlin holte ich zwei weitere Hennen, die auch schon Eier legten, dazu und alle drei spazierten nun zusammen in den Gärten (Berlin und Ostsee) herum. Das Gatter ließ ich nun länger zu. Im Herbst an der Ostsee ließ ich sie nur heraus, wenn ich auch im Garten war, aber das Gatter ist dafür viel zu klein.
Heiligabend öffnete mein Mann den Stall und das Gatter morgens und wartete nicht bis die Damen herauskamen. Nach 10 Minuten wunderte ich mich über ihr Fehlen und ging zum Stall. Da hörte ich schon Angstgeschrei. Der Fuchs und alle drei Hennen waren in dieser kleinen Schlafbox. Ich vertrieb ihn. Eine Henne humpelte davon. Kaum war ich drin, kam der Fuchs das zweite Mal zurück und dann sogar nochmal nach kurzer Zeit. Jetzt schoss mein Mann dem Fuchs hinterher. Ab da ließen wir bis 9:30/10:00 das kleine Gatter zu. Die humpelte Henne musste wegen der starken Infektion eingeschläfert werden. Erst wollte die Ärztin sie operieren, rief dann aber später an mit der traurigen Nachricht.
Und gestern, ich war gegen 12:00 am Mittagessen kochen, flatterte ein Huhn auf die Terrasse, eins Gackerte vorm Haus. Ich hinterher. Der Fuchs sprang nur sehr unwillig wegen mir über den Zaun zum Nachbarn, um kurz darauf schon wieder hinten im Garten zu sein. Wieder ließ er sich kaum vertreiben, um dann nochmal nach ein paar Minuten wieder vorne sein Glück zu versuchen.
Nun bin ich dabei aufzugeben und die zwei Hennen abzugeben. Ich möchte keine Volieren hinten im Garten, wo ich die Hühner nur beim Füttern und Saubermachen sehe! Ich brauche dann auch zwei und an der Ostsee ist der Garten ganz klein.
Ich hätte nicht gedacht, dass die Füchse so dreist auch tagsüber in die Gärten kommen. Bei der Recherche vor der Anschaffung im Internet und in Büchern wie "Freilaufende Hühner" oder "Hühner im Garten halten" , ist mir dieses große Problem leider nicht bewusst geworden.
Sehr schade!