Ich denke, die meisten Hunde kann man an Geflügel gewöhnen, wenn sie damit aufwachsen. Ein Herdenschutzhund, der Schafe bewachen soll, wächst nicht ohne Grund in einer Schafherde auf. Die Erziehung macht natürlich auch etwas aus, aber das ist nicht das gleiche wie dieser frühe Kontakt von Anfang an mit bestimmten anderen Tieren.
Eine andere Frage ist, ob der Hund genug Jagdtrieb oder Schutztrieb hat, um z.B. den Fuchs zu vertreiben. Das ist nicht selbstverständlich. Ich habe schon Hunde kennen gelernt, die mit Katzen und Federvieh aufgewachsen sind und absolut friedlich und freundlich zu Katzen und Geflügel aller Art waren, aber nur tatenlos zugesehen haben, wenn die Ratten eine Party feierten oder der Fuchs eine Henne geholt hat. Das war so gesehen dann auch kein idealer Hund für die Hühnerschar. Natürlich besser als einer, der Hühner jagt, klar. Aber Schutzfaktor null. Sogar der Fuchs wußte nach einiger Zeit, daß er von diesem Hund nichts zu befürchten hat, und lief ungeniert übers Grundstück, um sich Hennen zu holen, obwohl der Hund in der Nähe war.
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