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Mixe 1,12; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 2,4; Katze 2,0; Wachtel 0,0,18
Und wieder der Vergleich zu Schweden - hier legen die Rassehühner noch. Da man zumindest bisher nicht einfach so an Hybriden kam, war die Nachfrage nach gut legenden Rassehühnern vorhanden. Ausstellungen gibt es hier auch, es gibt auch Leute, die impfen und ganz bestimmt auch welche, die nur nach dem Aussehen gehen und denen es egal ist, wenn die Leistung auf der Strecke bleibt. Aber hier ist z.B. Isbar ein Modehuhn geworden, da viele die grünen Eier toll finden. Legen gut, werden immer häufiger und sind dadurch einfacher zu bekommen, sind robust, gesund und hübsch.
Ich muß hier nochmal betonen, daß ich absolut nichts gegen Zierrassen habe, habe selber Sebright gehabt, finde viele Kämpfer toll und so. Aber wenn Legerassen zu reinen Ausstellungsrassen verkommen, ist das wirklich schade. Solche Themen hatten wir auch schon öfter, einmal waren es Kraienköppe, die ja richtig gut legen können, wo jemand aber riesiges Pech mit einer unterirdischen Legeleistung hatte. Dann ist man enttäuscht und gibt vielleicht auch irgendwann die Suche auf. Aber das kann es ja nicht sein, daß Rassehühnerhalter/ -züchter nebenbei Hybriden brauchen, damit sie überhaupt Eier haben!
Mixe 1,12; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 2,4; Katze 2,0; Wachtel 0,0,18
Der Aufwand, den jemand betreiben muß, der eine alte Rasse erhalten will, ist absolut nicht vergleichbar mit dem Sinn und Zweck der Hühnerhaltung von Leuten, die nur Eier/Fleisch haben wollen. Nicht mal annähernd. Das ist nicht deckungsgleich, und wirds auch nie. Da muß niemand Tränen ob der angeblich verpassten Chancen im Auge haben. O.o
Ich weiß wovon ich rede, denn ich züchtete früher in Erhaltungszucht eine Pferderasse. Das war auch in keinster Weise vergleichbar mit dem viel geringeren Aufwand, ein Reitpferd zu halten und eventuell daraus hobbymäßig ein oder zwei Fohlen zu bekommen.
Glaubst du denn, daß jemand der jeden Tag ein Ei auf dem Frühstückstisch haben will, und genug Eier im Schrank fürs Backen und Kochen, Lust hat sich mit Rassestandards oder Zuchtschauen rumzuplagen? Meinst du, daß jemand, der nur 20-30 Brathähnchen fürs laufende Jahr einfrieren will, teuerst Rassegeflügel einkauft und dann mühsam züchtet, statt einfach 20 Broilerküken vom Wagen zu kaufen und sie großzufüttern?
Keiner der allein wegen des Lebensmittels (Ei, Fleisch) Tiere hält wird sich das antun. Da verlierst du niemand an den Geflügelhändler, diese Leute sind von vorneherein nicht an einer solchen Arbeit und vor allem den damit zusammenhängenden doch erheblichen Kosten interessiert.
Auch da weiß ich was ich sage, mein Onkel hat zeitlebens Rassegeflügel gezüchtet (diverse Hühnerrassen und Pfauen), und einen nicht unerheblichen Teil seines Einkommens in die Zucht versenkt. Die Eier und das Fleisch waren nur ein Nebenprodukt. Meine Tante sagte mal leicht säuerlich, daß sie jedes Ei wenigstens 5 Mark kostet und seit Jahrzehnten den Jahresurlaub.
Nee nee, ich denke das sind zwei Welten, und die kommen eher selten zusammen.
Legehybriden 0,3 Grünlegermix 0,1 Maransmix 0,2
Das ist eine Seite der Sache, und nicht die Unwichtigste. Die andere ist, daß jede echte Erhaltungszucht Geld und Zeit kostet. Da ist einfach nicht jeder für zu haben. Ich hab mir früher ja auch quasi die Hacken abgelaufen, um noch den einen oder anderen für die Erhaltungszucht meiner Pferderasse zu gewinnen. Irgendwann kapiert man dann halt, daß nicht jeder diesen Enthusiasmus hat oder genau das will.![]()
Legehybriden 0,3 Grünlegermix 0,1 Maransmix 0,2
Ich hab hier eigentlich auch nur Zierhühner, bin aber echt zufrieden mit deren Legeleistung bisher.
eins der Seidis ist bei 166 wenn ichs richtig im Kopf habe; die andere legt weniger lang hat länger geführt und ist auch bei ca 90 statt der 80
Bantam auch bei +130 statt 90
...
Selbst die Zwerghähne geben nen netten Braten ab.
MIR schmecken die kl. Eier und Hähne besser als so riesen braten.
Hat man mehr zu versorgen macht man sich halt mehr Eier/Hähne.
Klar kostet so ein Ei mehr ...
Nur Hühner/Kaninchenhaltung ist eins der wenigen Hobbys das auch noch laufend was "abwirft"
Mehr aus Wachtelhausen, dem Land der Riesin und Giftzwerge https://manu-s-wachtelei.blogspot.co.at/ und https://hansberg-angora.blogspot.com
Klar bedeutet "Hybride" in der Hühnerwelt nichts anderes als "Mix!. Es ist meines Erachtens aber gar nicht so falsch, diese Unterscheidung in "Hybride" und "Mix" beizubehalten, denn hinter dem, was als Hybridhuhn vermarktet wird steckt ein enormer Aufwand an Zuchtarbeit, mit viel Geld am Laufen gehalten und wissenschaftlich streng überwacht. Nur dadurch konnte diese enorme Uniformität der "Endprodukte" gerade auch in der Leistung überhaupt erzielt werden. Wer sich heute ein Hybridlegehuhn, ganz egal welcher Farbe oder Bezeichnung holt, kann sehr sicher davon ausgehen dass es in seinem ersten Legejahr die angegebene Anzahl an Eiern auch legt. Dass es diese Leistung nur eine begrenzte Zeit durchhält, ist eine ganz andere Baustelle, von den "Hühnerproduzenten" so gewollt und von den Haltern selten bis nie in Frage gestellt. Schließlich weiß "man" seit es Legehybriden gibt, dass ein Huhn mit zwei Jahren alt ist (Achtung, das war ironisch...).
Mixe, so wie du sie hältst, sind meist ohne irgendeinen Plan aus zufällig vorhandenen Elterntieren gefallen, da steckt selten genug irgendeine Überlegung hinsichtlich irgendwelcher Parameter dahinter, und wenn, dann fehlt dieser Überlegung die konsequente Ausrichtung auf beispielsweise Legeleistung. Wenn das Mixhuhn viele Eier legt, dann ist das praktisch immer nur ein erfreulicher Nebenaspekt, aber sehr, sehr selten das eigentliche Ziel des Halters.
Auch bei Züchtern von Rassetieren fehlt oft genug die konsequente Umsetzung eines auf Legeleistung ausgerichteten Zuchtzieles.
Nicht zuletzt ist es ja auch so, dass Hobbyzüchter und Halter sich oft sehr schwer tun, eine schlechter legende Henne mit der eigentlich nötigen Konsequenz aus der Zucht zu eliminieren. Entweder sie läuft trotzdem mit, man zieht vielleicht auch Nachzucht von ihr, weil sie so besonders hübsch, besonders liebenswert ist, oder man gibt sie weiter an den nächsten, der sie so besonders hübsch, besonders liebenswert findet und sie dann auch mal brüten läßt...
Im Endeffekt vermehrt man die schlechte Leistung, und wer mal versucht hat, die Legeleistung im eigenen Bestand über mehrere Generationen zu halten oder gar zu erhöhen, der weiß, wie kontraproduktiv sich so eine fehlende Selektion auswirkt.
Alle Hennen aus der Hybridprodultion, die nach unten aus dem klar definierten Zuchtraster fallen, landen dagegen mitleidslos im Hundefutter. Generation für Generation.
Das ist wohl auch der entscheidende Grund für die Marktbeherschende Position der Hybriden. Wer sie kauft, weiß, was er erwarten darf: Beinahe täglich ein ei pro Hennen, und ein bißchen optische Vielfalt fürs Auge des Hobbyhalters gibt es da auch. Wer allein wegen der Eier Legehennen hält, verläßt sich eher nicht so gern auf Rassetiere oder unbestimmbare Mixe, da kann der Einstieg in die Hühnerhaltung nämlich auch sehr enttäuschend sein.
Und wer keinen kennt, der einen kennt, der einem eine oder zwei Telefonnummern gibt, von wo man dann den einen oder anderen Tipp kriegen könnte, wer denn überhaupt Hühner hält, züchtet und womöglich sogar welche abgibt, der landet eben wieder bei denen, die im Branchenbuch stehen, und das sind die, die Hybriden verkaufen
Damit das nicht falsch ankommt, Ich selber habe seit vielen Jahren keine Hybriden mehr vom Geflügelhändler gekauft, nehme aber relativ regelmäßig die ausrangierten Hennen einer Bekannten auf, die zur Aufbesserung ihrer Rente immer so um die 20 Hybriden im Obstgarten laufen hat. Nichthybriden sind für sie absolut keine Alternative, denn das Risiko einer unzuverlässigen, womöglich völlig unzureichenden Legeleistung will sie nicht eingehen. Abgesehen davon, dass sie gar nicht wüßte, wo sie denn jeweils 10 oder 20 legereife Hennen irgendeiner beliebigen Rasse herbekommt.
"alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)
Mit sowas kenn ich mich nun wirklich überhaupt nicht aus, glaub ich Dir gerne, aber hier ging es ja um schwedische Landrassen, die haben weder einen Standard noch werden sie ausgestellt, sie sind nicht besonders teuer in der Anschaffung, sie legen recht gut, laufen frei herum und sind gesund und widerstandsfähig. Einfacher gehts doch eigentlich nicht. Es besteht kein Zwang, Genbank zu werden, man kann Landrassen auch einfach so halten (so wie ich meine Schwedischen Warzenenten). Wenn man Genbank ist, verpflichtet man sich halt, nichts einzukreuzen und einmal im Jahr etwas Statistik einzureichen (Anzahl der Tiere, Küken, Legeleistung) und bekommt dafür sogar noch etwas Geld, das wohl nicht ganz die Futterkosten deckt, aber immerhin.
Geändert von Bohus-Dal (21.09.2017 um 09:07 Uhr)
Mixe 1,12; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 2,4; Katze 2,0; Wachtel 0,0,18
@ sil
Natürlich ist das schwierig; in meinem Fall vor allem deswegen, weil ich pro Jahr nur ein paar Küken in Naturbrut habe und vieles dem Zufall überlassen ist. Wenn man wert auf viele verschiedene Sachen gleichzeitig legt (Charakter, Größe, Farbe, Kammform, Eifarbe...) und die Mixe sehr unterschiedlich sind, ist es noch schlimmer. Wobei man ja ein Lieblingshuhn haben und auch behalten kann, ohne davon Nachzucht haben zu wollen (z.B. weil es kränklich ist, die falsche Farbe hat...) und stattdessen lieber mit einer Henne "züchtet", die vielleicht nicht ganz so zahm und persönlich ist, bei der aber aber zufällig Legeleistung, Gesundheit, Farbe, Kammform und Eifarbe perfekt sind... Zwar ist sie etwas zu groß, aber dafür nimmt man einen kleineren Hahn... Bei der Vorgehensweise ist vieles, um nicht zu sagen fast alles, dem Zufall überlassen. Aber trotzdem: Wenn man mittelmäßig (sagen wir 160 Eier) legende Mixe mit Isbar (250) kreuzt, legen die Mixe zukünftig besser. Man muß halt aus denn vorhandenen Tieren die auswählen, die so gut wie möglich den angestrebten Vorstellungen entspechen, und meiner begrenzten Erfahrung nach funktioniert das auch.
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