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Thema: Milben und kein Ende

  1. #1

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    Milben und kein Ende

    Morjen!

    Wollte mal unsere kurze Geschichte zur lieben roten Vogelmilbe bei uns aufzählen. Vielleicht bringt das was für den einen oder anderen….
    (reine Eier-Hobby Geschichte. 18 Tiere. Selber seit 17 Jahren. Opa und Oma hatten seit 1000 Jahren Hühner.)

    09-2016
    Auffällig viele Vogel-Milben im Stall. Extrem!
    (Die Dunklen, welcher im adulten Stadium dann vom Blut rot rumlaufen).
    Die Tiere kratzen sich permanent.
    Wechseln nun alle paar Tage die Einstreu (Heu).
    Versprühen jetzt ein Insektizid (Cypermethrin-haltig)

    11-2016
    Erste tote Jungtiere (Stress).
    Das Insektizid wirkt nicht wirklich!
    Die direkt getroffenen Milben versterben. Alle verkrochenen Milben laufen nach
    einem Tag munter über die besprühten Flächen.
    Sollte das nicht 6 Wochen wirken??

    (Vermutung: Resistenz hat sich ausgebildet. Scheinbar wirkt nur noch das
    im Insektizid verwendete Lösungsmittel).

    Die Milben werden immer mehr!
    Alle noch kleinsten Erhebungen an der Decke , Wand etc. wird von hunderten/tausenden winziger kleiner dunkelgrauer Milbennester besetzt.

    12-2016
    Wir verstreuen Silikat (amorphe Kieselsäure/Kieselgur). Und versprühen eine Silikat-Wassermischung.

    Begrenzer Effekt. Es wird etwas besser.

    01-2017
    Der erste aus dem Dorf hat das Hühner-Hobby wegen Milbenbefall dran gegeben. Ca. 30 Tiere hat er weggegeben.

    03-2017
    Wir haben alles was nur irgendwie Ritzen oder Verstecke bietet aus dem Hühnerstall
    entfernt. Wir Sprühen jetzt abwechselnd das Insektizid und die Silikat-Wassermischung.

    Es wird nicht besser.

    Die Einstreu wird auf Hobelspähne umgestellt.

    04-2017
    Unsere Küken werden im Nebenraum befallen.
    (Wir bekommen die Krise!)

    06-2017
    Wir versprühen jetzt Rapsöl im gesamten Stall und auf die Hühnerbeine.
    Die Küken sind in einem großen Hasenkäfig mit Wärmelampe drüber.
    Alles ist voller Öl.


    Aber:
    Es wird überall deutlich besser! Den Hühner geht es besser.
    Überall kleben jetzt aber Millionen von toter Milben.
    Ekelig.

    (Gloria Druckspritze mit je einem Liter Rapsöl und ein paar Tropfen Japanöl.)

    07-2017
    Die alten innen-Legeboxen wurden verbrannt.
    Wir haben neue Aussen-Legeboxen gebaut. Diese haben ein eigenes kleines Dach und stehen auf Stahlfüßen ca. 10m Weit weg vom Stall.

    08-2017(jetzt)
    Neue Sitzstangen wurden gebaut und der Stall (also alles) wird wieder wie bei Opa gekälkt.
    (Ungelöschter Kalk in einen Eimer, langsam Wasser hinzu und mit dem Akkuschauber und Rührwerk alles so weit vermischen, bis es eben so streichfähig ist.)

    Kälken ist eine Sauarbeit.


    Bisher hatten die Kinder problemlos den Stall sauber gemacht oder Eier geholt.
    Seit dem Milden-Befall will das keiner mehr machen.
    Habe ja kein Thema mit ein paar roten Milben im Stall .
    Aber das hier momentan ...

    Das Kälken scheint zu wirken.
    Es krabbelt nichts mehr auf den Wänden. Keine Milbennester mehr.
    Wollen hoffen, das es so bleibt.

    Andreas

  2. #2
    Avatar von Pudding
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    Das Kälken scheint zu wirken.
    Es krabbelt nichts mehr auf den Wänden. Keine Milbennester mehr.
    Wollen hoffen, das es so bleibt
    Streu ein paar Hände voll Weisskalk unters Streu die Hühner pudern den ganzen Stall ein beim scharren und die Milben bleiben fern!

    NUR sobald du im Stall gegen Milben vorgehst wohnen sie draussen das muss dir klar sein!
    Wer mit mir reden will, der darf nicht bloß seine eigene Meinung hören wollen.
    von Wilhelm Raabe

    Alle verrückt hier, komm Einhorn lass uns gehen....!

  3. #3
    (geschmacklos) Avatar von Kamillentee
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    Kalken des Stalls ist doch nichts Neues...

    Aber boah, ein paar Hände voll blossen Kalk auf den Boden streuen, ist das nicht bisschen viel? Das Zeug trocknet die armen Hühnerfüsse doch aus. Hatte mal ganz wenig gestreut wg. Fussballenabszess-Vorbeugung, das war mir schon nicht geheuer. Und habs auch wieder sein lassen....
    Und was macht man dann mit dem Mist, den kann man ja kaum noch verwenden?
    Futter macht Freunde.

  4. #4

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    Bei einem so massiven Befall war bei mir immer die erste Hilfe gründliches Abflämmen des Stallinneren und anschließend gründlich kalken (ich nehme gelöschten Kalk, wirkt genauso gut), also alle ritzen, Löcher in den Wände, Kanten, Sitzgestänge etc... Danach war Ruhe, nur noch vereinzelt Milben. Dazu dann Kieselgur bzw. jetzt Microgut versprüht und die Hühner können wieder ruhig schlafen und ich auch abends Eier ausnehmen, ohne dass es auf mit krabbelt...
    Es sollte nicht soweit kommen, dass Tiere versterben. Ich vermute nicht Stress als Todesursache, sondern Blutverlust, was zu Schwäche und Anfälligkeit und auch zum Tod führen kann. Gerade die jüngeren Tiere sterben schneller, oft schlafen sie in den Legenestern als idealer Milbensnack. Ich habe hier am feuchtwarmen Niederrhein auch jedes Jahr mit den Biestern zu kämpfen und viele Gifte wirken tatsächlich nicht. Ich kenne einige Halter, die wegen der Milben verzweifelt sind und teilweise ihr Hobby aufgegeben haben. Aber Feuer ist eine fantastische Sofortmaßnahme und kalken tu ich alle paar Jahre, wenn die Löcher wieder auftauchen. Dazu regelmäßig einstauben mit Kiesel- oder Microgur und und es geht den Mistviechern schnell (sehr wichtig!) an den Kragen...

    LG, Sonja
    Liebe Grüße aus Wichtelheim!

    Sonja

  5. #5
    Avatar von ChiBo
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    Erstmal willkommen @andreas-l .

    Und danke für deinen ausführlichen Bericht.

    Dass deine Großeltern schon seit 1000 Jahren Hühner hatten glaube ich jetzt zwar nicht , aber ich weiß, was du meinst.

    Muss ja echt gruselig gewesen sein bei euch.
    Ich hatte einmal eine fette Plage und mich schüttelts jetzt noch bei dem Gedanken.
    Am Liebsten hätte ich den Stall komplett "abgefackelt" .

    Kam dem Ganzen dann mit moderatem Bunsenbrennen (ist ein Holzstall), Entfernen von Kotbrett und allem übrigen, nicht zwingend notwendigem Holz"gedöns", Kieselgur und Ballistol bei.
    Über Gift haben meine Milben auch nur gekichert.
    Ja, kalken muss ich auch mal wieder. Angst habe ich immer .

    Respekt, was du da alles versucht hast.

    Zitat Zitat von Pudding Beitrag anzeigen
    ...NUR sobald du im Stall gegen Milben vorgehst wohnen sie draussen das muss dir klar sein!
    Was will uns das sagen?

    Zitat Zitat von elanor Beitrag anzeigen
    ...Dazu regelmäßig einstauben mit Kiesel- oder Microgur und und es geht den Mistviechern schnell (sehr wichtig!) an den Kragen...
    Hat er doch auch getan...

    Hoffe jedenfalls, dass es deinen Huhns @Andreas jetzt wieder gut geht.

    Und uns allen, dass wir sie in Schach halten können, die kleinen Biester ... .
    1/5 bunte Hühner-Vielfalt – 0/1 Mieze

  6. #6
    Avatar von Levcuso
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    Hallo, das mit dem Abflämmen bei Milbenbefall ist vielleicht eine schnelle Sofortmaßnahme, allerdings hat mir mein Veterinär gesagt das es dann zu Dioxin-Belastung in den Eiern kommen kann insofern die Hühner an verkokelten Holz picken können bzw. das verbrannte Holz aufnehmen.
    1.4 Marans, 1.5 Sundheimer, 1.2 Ayam Cemani, 1.3 Mechelner
    6.210 Legetruppe: gerettete Lohmann, eigene Mixe und Rassen
    2.2.18 Flugenten, 5.25 Wachteln,1.0 Germanischer Bärenhund
    www.sonnenhof-dalliendorf.de.tl

  7. #7

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    @Kamillentee
    Das bezog sich darauf, dass der Zeitraum von September (Milbenmassen) bis November (erste Jungtiere sterben) und Behandlung im Dezember mit kieselgur zu lange war. Daher lieber direkt flämmen und dann regelmäßig einstauben/sprühen, damit schnelle Hilfe gewährt ist.

    @Levusco
    Ich verkohle ja nicht das ganze Holz, sondern brenne es nur ab und meine Hühner fressen nicht an den verkohlten Ställen. Wenn das Holz nicht mit Giften/Lacken behandelt wurde, wüsste ich jetzt nicht, wo eine sooo große Menge Dioxin herkommen sollte?

    LG, Sonja
    Liebe Grüße aus Wichtelheim!

    Sonja

  8. #8

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    Streu ein paar Hände voll Weisskalk unters Streu die Hühner pudern den ganzen Stall ein beim scharren und die Milben bleiben fern!



    danke. mach ich!
    Geändert von andreas_l (08.08.2017 um 19:49 Uhr)

  9. #9

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    im stall ist übrigens ruhe eingekehrt.
    nur noch vereinzelte rote(!) milben.
    die sich auffällig langsam bewegen.

    von grauen kleinen milben ist momentan nichts zu sehen.
    *DAUMENDRÜCK* das es so bleibt.

  10. #10

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    Wir haben unseren Stall im letzten Jahr regelmäßig mit Ballistol eingesprüht. Seitdem läßt sich keine Milbe mehr blicken. Das gibt es ja auch extra für Tiere. Die Sitzstangen wurden aufgehängt. In diesem Sommer ist mir im Hühnerstall keine Milbe über den Weg gelaufen. Ist halt eine teure Angelegenheit, die sich aber bei wiederholter Anwendung lohnt (Mit Kalk hatten wir vorher kein Glück)

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